BlubberKing - Kommentare

Alle Kommentare von BlubberKing

  • Bester Film:
    - Starship Troopers
    - Pulp Fiction
    - Forrest Gump
    - Der mit dem Wolf tanzt
    - Braveheart

    Bester Animationsfilm:
    - Kleines Arschloch
    - Die Schöne und das Biest

    Beste Serie:
    - Medical Detectives
    - Xena
    - X-Factor: Das Unfassbare
    - Twin Peaks

    Bester Schauspieler:
    - Anthony Hopkins (Dr. Hannibal Lecter) - Das Schweigen der Lämmer
    - Brad Pitt (Tristan Ludlow) - Legenden der Leidenschaft
    - Mel Gibson (William Wallace) - Braveheart
    - Tom Hanks (Forrest Gump) - Forrest Gump
    - Willem Dafoe (Bobby Peru) - Wild at Heart

    Beste Schauspielerin:
    - Juliette Lewis (Mallory Knox) - Natural Born Killers
    - Natalie Portman (Padmé Amidala) - Star Wars: Episode 1 - Die dunkle Bedrohung
    - Emmanuelle Seigner (Die Unbekannte) - Die neun Pforten
    - Carrie-Anne Moss (Trinity) - Matrix
    - Mira Sorvino (Amy Benic) - Auf den ersten Blick

    Bester Soundtrack:
    - Pulp Fiction
    - Der letzte Mohikaner
    - Bodyguard

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    • Eine gute Frage. Da kenne ich einige:

      - Pussy Galore ... (James Bond - Goldfinger)
      - Poppy Puff ... (die Kugelfischdame aus SpongeBob)
      - Boba Fett ... (Kopfgeldjäger in Star Wars)
      - Jennifer Pennymarket ... (Sekretärin, Der Wixxer)
      - Specky ... (das Sparschwein aus Toy Story)
      - Ned Schneebly ... (School of Rock)
      - Herr Schniedelwichser ... (ein Fremdenführer aus Bierfest)
      - Joey Jo-Jo Junior Shabadoo ... (ein Kneipengast bei den Simpsons)
      - Woody Woodpecker ... (ein Specht, Falsches Spiel mit Roger Rabbit)
      - Franky Four Fingers ... (ein Juwelierdieb aus Snatch - Schweine und Diamanten)
      - Mike Glotzkowski ... (der Augapfel auf zwei Beinen, Die Monster AG)
      - Königin Klitoria ... (Flesh Gordon)
      - Sportlehrer Stalin ... (Die Nacht der lebenden Loser)
      - Schwester Gollum ... (eine Krankenschwester aus South Park)
      - Schleichmann ... (die Schnecke aus Camp Lazlo)
      - Fat Fuck Frank ... (der Fan eines Pornostars, A Dirty Shame)
      - Fräulein Prüsselius, genannt Prüsseliese ... (Pippi Langstrumpf)
      - Lieutenant Shithouse ... (Backfire - Die total verrückte Feuerwehr)
      - Gaylord Focker ... (Meine Braut, ihr Vater und ich)
      - Viagra van den Hupen ... (Agentin, Agent Ranjid rettet die Welt)

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      • Hier noch einige Vorschläge zu Filmtiteln im Befehlston. Such Dir einfach welche raus :)

        - "Gejodelt wird im Unterhöschen" ... die letzten Worte von Florian Silbereisen im deutschen TV.

        - "Produce Your Own Damn Movie!" ... "Na gut, Herr Spielberg. Dann frag ich eben den Boll!"

        - "Küss mich, Dummkopf" ... eine gute Idee, die Frau endlich zum Schweigen zu bringen.

        - "Schmeißt die Affen raus" ... "Halt die Klappe!!! Mit dir besuch ich nie mehr den Bundestag!"

        - "Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht" ... ups! Ich glaub, das war der Stecker vom Beatmungsgerät.

        - "Sleep With Me - Liebe zu dritt" ... das lässt man sich nicht dreimal sagen!

        - "Klappe Cowboy!" ... "In diesem Saloon gibt es kein Alkoholverbot!"

        - "Zitronenfalter, halt´s Maul!" ... "Ich hab dir schon zehnmal gesagt: Ich hab ein halbes Spanferkel im Bauch... und keine Schmetterlinge!"

        - "Fessle mich" ... "..., mein Schatz, und du darfst alles mit mir tun, was du willst." - "Wie wär´s mit Playstation?"

        - "Das G muss weg" ... "Na ut, wenn´s anders nicht eht."

        - "Die Chefin: Zieh dich aus" ... so besteigt man die Karriereleiter.

        - "Runter mit dem Keuschheitsgürtel" ... ein heikler Fall für den Schlüsseldienst.

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        • Super Listenidee, Alex :D
          Hier, wie versprochen, noch einige Vorschläge:

          Du weißt, dass Du Filme liebst, wenn Du weißt ...

          ... in welchem Film die Darsteller Klo de Cologne verwenden, und zwar in den Duftmarken "Komposthaufen", "Miefige Müllkippe" und "Old Schweiß".
          (Die Monster AG)

          ... in welchem Film sich ein Junge aus den gebrauchten Katheterbeuteln und Infusionsschläuchen des Opas einen Dudelsack bastelt.
          (Kleines Arschloch - Der Film)

          ... in welchem Film ein Mann Kanzler werden will, um mit andern Parteien zu kollidieren, wobei das Land eine Demografie bleiben soll.
          (Horst Schlämmer - Isch kandidiere!)

          ... in welchem Film ein Mann auf die Frage des Beifahrers, wo er gelernt habe, so zu fahren, antwortet: "Grand Theft Auto!"
          (Die etwas anderen Cops)

          ... in welchem Film ein Mann verrät, dass er zwei Dinge nicht ausstehen kann: Intoleranz gegen fremde Kulturen und Holländer.
          (Austin Powers in Goldständer)

          ... in welchem Film ein Student so sehr an Blähungen leidet, dass es für ihn unmöglich ist, wegen des Gestanks eine Freundin zu finden.
          (Furz - Der Film)

          ... in welchem Film Frau Leeloo Minai Lekatariba-Lamina-Tchai Ekbat De Sabat vorkommt.
          (Das fünfte Element)

          ... in welchem Film das Waisenmädchen Agnes im Gebet um eine liebe Mami und Daddy bittet... und dass sie ein zahmes Einhorn haben.
          (Ich - Einfach unverbesserlich)

          ... in welchem Film eine Apparatur zu sehen ist, mit der man sich selbst ausstopfen kann.
          (Taxidermia - Friss oder stirb)

          ... in welchem Film ein Mann einen Krug mit Zigeunertränen mit auf die Reise nimmt, um sich vor Aids zu schützen.
          (Borat)

          ... in welchem Film ein Kampfpilot zurückgezogen in einem Indianerstamm lebt und sich jetzt "Tuca Chinchilla", übersetzt "Bonnie Pfotenpuff", nennt.
          (Hot Shots! - Die Mutter aller Filme)

          ... in welchem Film ein Opa seinen Enkeln keine Kekse gibt, dafür aber Heineken.
          (Meine erfundene Frau)

          ... in welchem Film der Osterhase als Serienkiller sein Unwesen treibt.
          (Easter Bunny - Kill! Kill!)

          ... in welchem Film ein Herr Schniedelwichser amerikanische Touristen auf dem Oktoberfest herumführt.
          (Bierfest)

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          • Ganz große Klasse, Dein Buch. Ich hab es ja schon gelesen. Das würde ich, ein Deutsch-Muttersprachler, niemals hinbekommen. Dein Leben ist mit Frankreich und Deutschland so verbunden, dass Du mir wie ein Bindeglied zwischen beiden Völkern vorkommst. Ich habe Dir ja schon geraten, das Buch in Übersetzung auch in Frankreich zu veröffentlichen. Bald wird es auf der SPIEGEL-Bestsellerliste sein, ich habe da bereits eine Wette laufen ;) Wer glaubt, dass ich ganz schön hochstaple, sollte sich das Buch erstmal zu Gemüte führen :)

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            • 8 .5

              "Die Passion Christi" zeigt die letzten 12 Stunden im Leben Jesu.
              Er hatte Furcht vor dem, was an grausamen Geschehen auf ihn zukäme. "In seiner Todesangst tropfte der Schweiß wie Blut auf den Boden", sagt die Bibel. Das Schwitzen von Blut, in der Medizin Hämhidrose genannt, ist ein Symptom, das bei extremen psychischen Stresssituationen vorkommt, wobei die Kapillaren der Schweißdrüsen platzen.
              Der Verhaftung im Garten Gethsemane folgten die Verhöre, die bestialische Folterung, das Martyrium auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte Golgatha - Jesus war durch starken Flüssigkeitsverlust und Erschöpfung durch Schlafmangel schwer gezeichnet - und das qualvolle Sterben Jesu am Kreuz.
              Die Kreuzigung war eine der brutalsten Hinrichtungsarten überhaupt. Große Nägel wurden durch Handgelenke und Fußwurzelknochen getrieben. Nachdem der Verurteilte eine Zeit lang unter großen Schmerzen am Kreuz gehangen war, begann sich die Muskulatur zu verkrampfen. Das hatte zur Folge, dass der Gekreuzigte sich nicht mehr hochziehen konnte. Es traten starke Atemprobleme auf, da nur noch stoßweises Einatmen möglich war. Dies führte zum Erstickungstod, den die Henkersknechte oft durch Brechen der Unterschenkel mit einem Crucifragium, einem fleischklopfähnlichen Hammer, beschleunigten. Damit konnten mit einem einzigen Schlag Schien- und Wadenbein zertrümmert werden.
              Die ersten Minuten des Films zeigen Jesus nachts in Gethsemane. Die Verhaftung steht unmittelbar bevor. Bei ihm befindet sich der innere Kreis der Jünger, der aus drei Männern bestand: Simon Petrus und die Brüder Johannes und Jakobus. Letztere wurden aufgrund ihres Temperaments auch "Donnersöhne" genannt und waren die Cousins Jesu. Simon Petrus galt als Hitzkopf und war Wortführer von Jesu Anhängern.
              Trotz der Furcht, die Jesus überfiel, war er von harter Natur. Dass er im Tempel die Tische der Geldwechsler umstieß, weil die Händler mit dem Glauben unlautere Geschäfte machten, entspricht dem Wesen Jesu. Auch in seiner Wortwahl, vor allem den Pharisäern gegenüber, war er oft derb.
              Mel Gibson ist Regisseur und Hauptproduzent des Films, in dem ausschließlich die lateinische, aramäische und hebräische Sprache vorkommen, die durch Untertitel übersetzt werden.
              Dem Monumentalwerk werden v. a. drei Vorwürfe gemacht: der des Antisemitismus, der Gewaltverherrlichung und des Zukurzkommens der eigentlichen Botschaft. Trotz teils herber Kritik wurde der Film zu einem finanziellen Erfolg. Allein in den USA sahen "Die Passion Christi" 62 Millionen Menschen. Selbst in muslimisch geprägten Ländern, allen voran Ägypten, zog der Film Menschenmassen in die Kinos.
              Besonders von jüdischer Seite kam der Einwand, dass "Die Passion Christi" den Juden eine Kollektivschuld am Tode Jesu vorwerfe. Doch zeigt der Film eine große Anzahl Juden, die mit der Verurteilung Jesu nicht einverstanden waren und um ihn trauerten.
              Als Polizisten Mel Gibson wegen Trunkenheit am Steuer festhielten, fiel er durch antisemitische Äußerungen auf. Ich kann mir vorstellen, dass es Gibson beim Casting wichtig war, für die jüdischen Charaktere blasse und austauschbare Schauspieler zu wählen, denn gerade sie können nicht überzeugen.
              Gibson selbst gehört dem Katholischen Traditionalismus an, einer erzkonservativen Strömung, die der Meinung ist, dass die katholische Kirche mit ihrer Lehre seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 - 65) falschliegt. Vatikan und Papst werden nicht anerkannt. Gibson ließ auf seinem Gut in Kalifornien eine Kirche bauen, in der die morgendliche Messe auf Latein zelebriert wird. Die Frauen müssen dabei Kopfbedeckung tragen. Der deutsche Film "Kreuzweg" (2014) spielt in diesem Milieu.
              Vom ABC-Fernsehsender auf die brutalen Szenen angesprochen, antwortete Gibson, dass Menschen, die Gewaltdarstellungen nicht ertragen könnten, "The Passion of the Christ" nicht anschauen oder nach der Hälfte das Kino verlassen sollten. Gibson hatte die Absicht zu zeigen, dass das Christentum auf einem übermenschlichen Opfer beruht. Das Geschehen vor 2.000 Jahren scheint tatsächlich so brutal gewesen zu sein. Doch hätte man die Geißelung Jesu nicht volle 15 Minuten zeigen müssen. Zudem setzt Gibson dem Ganzen noch Härte auf, indem er grausame Szenen einfügt, die so in den Evangelien nicht vorkommen, etwa den Raben, der dem mitgekreuzigten Verbrecher ein Auge aushackt. "Die Passion Christi" mag manchem vorkommen wie ein Splatterfilm. Von der Heilsbotschaft, die man erwartet, fehlt weit und breit jede Spur.
              Um das Leiden Jesu in seiner Gesamheit aufzuzeigen, wären Rückblenden sinnvoll, die deutlich machen, dass Jesus die große Not dieser Welt selbst durchlebte. So versuchten mehrmals Menschen, ihn umzubringen. Sie wollten ihn steinigen, ein anderes Mal von einem Felsen stürzen, nachdem Jesus in der Synagoge in seinem Heimatort Nazareth gepredigt hatte. Viele hielten Jesus für einen Spinner, sogar anfangs die eigene Familie. Jesus litt auch stark unter dem ihn ständig umgebenden Menschengewühl und versuchte mehrmals, ihm zu entkommen.
              Die Rückblicke, die dem Zuschauer gezeigt werden, lassen nur bruchstückhaft erahnen, um was es Jesus eigentlich ging. Die Kernaussage der christlichen Lehre, dass der Sohn Gottes für die Sünden der Menschheit starb und sie erlöst hat, geht nahezu unter.
              Jesusdarsteller Jim Caviezel, selbst gläubiger Christ, erweist sich als Glücksgriff. Caviezel musste während der Dreharbeiten seine eigene Passion durchleben, was sicher einer der Gründe ist, dass sein Schauspiel authentisch und ergreifend wirkt. Als das 70 Kilo schwere Holzkreuz auf Caviezels linke Schulter fiel - die Szene ist im Film zu sehen - renkte es die Schulter aus. Beim Drehen der Bergpredigt schlug der Blitz ein und schleuderte einige Personen, darunter Caviezel, zu Boden. Durch ständige Unterkühlung erlitt der Jesusdarsteller auch noch eine Lungenentzündung.
              Als Gibson dem aufstrebenden Caviezel die Rolle anbot, sagte Gibson seinem Kollegen voraus, dass es nach dem Dreh mit seiner Karriere bergab gehe. So kam es auch. Gute Rollenangebote blieben aus.
              Trotz aller Kritik handelt es sich beim Film "Die Passion Christi" um ein imposantes, berührendes Werk mit starken Bildern. Auch auf Cast und Crew schien es Eindruck zu machen, denn einige Mitglieder des Teams sollen nach den Dreharbeiten zum Christentum konvertiert sein, darunter der italienische Schauspieler Luca Lionello, der den Judas spielt.
              Doch wer war dieser Jesus?
              Zwischen 7 und 4 v. Chr. geboren, wuchs er in Nazareth in ärmlichen Verhältnissen auf. Er hatte mindestens sechs Geschwister. In seiner Jugend lernte er vom Vater Josef den Beruf des Zimmermanns, der für alle Holzarbeiten am Bau verantwortlich war, daneben auch die Tätigkeit eines Tischlers wie die Fertigung von Möbeln ausübte. Der Vater starb wahrscheinlich schon in der Jugendzeit Jesu. Zur Mutter Maria hatte Jesus ein besonders inniges Verhältnis. Am Kreuz befahl der sterbende Jesus seine Mutter der Obhut des Jüngers Johannes an, weil Jesus wusste, dass Maria bei Johannes gut aufgehoben war.
              Jesus war schon über dreißig, als er sich von daheim aufmachte, um als Wanderprediger durch Judäa und Galiläa, wo er am See Genezareth wirkte, zu ziehen. In Gleichnissen, also Vergleichen mit alltäglichen Gegenständen, machte Jesus seine Botschaft anschaulich. Aus der zahlreichen Anhängerschaft wählte er 12 Jünger als engere Begleiter, von denen später zehn den Märtyrertod erlitten. Schon bei der Erwählung des Judas Iskariot in den Jüngerkreis wusste Jesus, dass Judas ihn eines Tages verraten würde.
              Nach christlicher Lehre wirkte Jesus Dutzende Wunder. Er heilte körperlich und seelisch Kranke, etwa von Lepra Befallene, Gelähmte und Blinde. Auch gegenüber den Naturkräften und somit physikalischen Gesetzmäßigkeiten soll Jesus seine Gewalt gezeigt haben, etwa bei der Stillung des Sturms oder dem Gehen über einen See. Die spektakulärsten Wunder waren die Totenerweckungen, von denen in den Evangelien drei erwähnt werden.
              Jesus forderte in seinen Reden ein Handeln in Gottes- und Nächstenliebe und kein bloßes Erfüllen von Geboten. Mit seinen Worten erzielte er große Wirkung. Die Zuhörer zeigten sich tief beeindruckt.
              Besonders lagen Jesus die im Leben zu kurz Gekommenen am Herzen. Er behauptete, dass er die absolute Erfüllung geben könne, und bezeichnete sich als Brot des Lebens, das den Hunger stillt.
              Jesus begegnete Frauen entgegen der Gewohnheit seiner Zeit unvoreingenommen. Er unterhielt sich mit ihnen über Fragen des Glaubens, was zur damaligen Zeit ein Affront war.
              Der Konflikt Jesu mit den religiösen Gruppierungen der Pharisäer und Sadduzäer war vorprogrammiert.
              Die Pharisäer hielten sich streng ans Gesetz. Ihnen warf Jesus Heuchelei vor, da sie in ihrem Bestreben, bedingungslos das Gesetz zu erfüllen, kein Erbarmen und keine Liebe kannten. Der Pharisäer ist bis in den heutigen Sprachgebrauch ein scheinheiliger Heuchler geblieben.
              Die Sadduzäer, Angehörige des konservativen Adels, waren von hellenistischem Gedankengut geprägt. Sie wollten die alte Ordnung aufrechterhalten und sahen in Jesus einen Unruhestifter und Weltverbesserer.
              Doch auch innerhalb dieser Gruppierungen hatte Jesus seine Anhänger.
              Die größte Schuld an der Verurteilung Jesu muss man dem jüdischen Hohepriester Kaiphas zusprechen. Er hatte eine persönliche Abneigung gegen Jesus und war der eigentliche Drahtzieher des Komplotts.
              Die letzten Worte Jesu lauteten: "Es ist vollbracht!" Er sah seinen Auftrag erfüllt. Nach Aussagen der Bibel begann die Erde zum Todeszeitpunkt Jesu zu beben. Schon vorher hatte sich die Sonne verfinstert. Diese Ereignisse lösten unter den römischen Soldaten große Furcht aus.
              Laut christlicher Lehre erwachte Jesus drei Tage später wieder zum Leben, was die letzte Szene zeigt.
              Vielleicht wird Mel Gibsons Sequel "The Passion of the Christ: Resurrection" hier wieder einsetzen. Der Film soll im März/April 2021 in die Kinos kommen. Ich freue mich drauf.

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              • 8

                Da die folgende Inhaltsangabe nur die ersten Minuten des Film beschreibt, ist sie spoilerfrei.
                Rosie und Alex sind von klein auf beste Freunde. Obwohl es als Teenies zwischen ihnen knistert, werden sie kein Paar. Als Rosie beim ersten Sex - der Partner ist der Tanzpartner zum Abschlussball - schwanger wird und Alex von Dublin in die USA zieht, um Medizin zu studieren, scheint die Freundschaft zwischen beiden zu zerbrechen.
                Dieser Film ist alles andere als perfekt. Das Drehbuch ist holprig, die Gags zünden nicht und die beiden Hauptfiguren, Rosie und Alex, machen, wenn´s um Beziehungen geht, so viele Fehler, dass man sich bei so viel Dummheit nur an den Kopf fassen kann.
                Dazu handelt es sich um die Verfilmung eines Romans von Cecilia Ahern, den ich nie lesen werde. "Where Rainbows End" (auf Deutsch: "Für immer vielleicht") ist ein Sammelsurium aus E-Mails und Briefen.
                Trotzdem habe ich "Love Rosie" hoch bewertet. Wieso?
                Diese romantische Komödie hat das Herz am rechten Fleck. Sie ist gespickt mit Gefühl und rührenden Momenten. Dabei schreitet die Handlung unaufhaltsam voran. Langeweile kommt nie auf.
                Lily Collins und Sam Claflin zeigen große Spielfreude. Zwischen beiden stimmt die Chemie. Das spürt man und die Schauspieler bestätigten es im Interview.
                Besonders Rosie sammelt viele Sympathiepunkte. Sie ist eine ehrliche Haut, ein charmanter Tollpatsch. Den Mist, den Rosie verzapft, sieht man ihr gerne nach.
                33 zum Teil bekannte Songs peppen die Handlung bestens auf.
                Was ich aber an "Love Rosie" am besten finde, ist die Botschaft, die der Film enthält. (Spoilergefahr)

                SPOILER ANFANG

                Diese vermittelt Rosie selbst, als sie gegen Ende des Films als Trauzeugin auf Alex´Hochzeit eine Rede hält:
                "Sein Leben zu teilen mit einem ganz bestimmten Menschen ist wohl eine der absolut wichtigsten Entscheidungen, die man treffen muss, wenn nicht die Wichtigste. Suchst du dir den Falschen, wird dir dein Leben grau erscheinen und manchmal... manchmal wird dir das erst bewusst, wenn du eines Tages aufwachst und merkst, dass Jahre vergangen sind ... denn oft begreift man erst viel zu spät, dass das Beste, das einem je passieren konnte, direkt vor seiner Nase sitzt."
                Diese Worte treffen Alex bis ins Mark und bewirken, dass Rosie und er doch noch zusammenkommen.
                "Love Rosie" dreht sich letztlich um die Frage: Können Mann und Frau beste Freunde sein? Ich glaube schon. Doch wenn man sich dazu noch sexuell angezogen fühlt, wie es bei Rosie und Alex der Fall ist, sollte man nicht lange fackeln und zum Pärchen werden. Etwas Besseres wird einem nie passieren.

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                • 8

                  Die heute 80-jährige Nonne Helen Prejean begleitet schon ihr halbes Leben Häftlinge im Todestrakt. Zuerst tat sie es mittels schriftlicher Korrespondenz, später besuchte sie die Häftlinge persönlich.
                  1993 schrieb Schwester Helen ein Buch über ihre Erfahrungen mit zwei Todeskandidaten: den Mördern Elmo Sonnier und Robert Lee Willie. Dieses Buch mit dem Titel "Dead Man Walking" - der Ruf des Wärters, wenn der Häftling von der Zelle zum Hinrichtungsraum geführt wird - fand große Beachtung und wurde für den Pulitzer-Preis nominiert.
                  Zwei Jahre später wurde das Buch unter der Regie von Tim Robbins verfilmt. Der Todeskandidat heißt nun Matthew Poncelet, und seine Geschichte ist eine Mixtur aus den beiden Schicksalen im Buch.
                  Schwester Helen wurde zu einer bekannten Symbolfigur für den Kampf gegen die Todesstrafe. 1998 war die Nonne für den Friedensnobelpreis nominiert.
                  In einem weiteren Buch mit dem Titel "The Death of Innocents" beleuchtet sie zwei Fälle, in denen sie sich sicher war, dass die betreuten Todeskandidaten die Morde nicht begangen hatten.
                  Zunächst sieht man Schwester Helen, die Zivil trägt, bei ihrer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in den Slums von New Orleans. Unerwartet erhält die Nonne einen Brief aus dem Louisiana State Penitentiary, dem größten Hochsicherheitsgefängnis in den USA. Ein Matthew Poncelet, der seit sechs Jahren wegen zweifachen Mordes an einem Teenie-Liebespaar im Todestrakt sitzt, bittet sie um Hilfe in einem Berufungsverfahren. Es kommt zur persönlichen Begegnung, wobei Poncelet der Schwester seine Unschuld versichert. Er zeigt sich als rassistischer, überheblicher Mensch, was es schwer macht, ihn zu mögen. Doch Schwester Helen sichert ihre Hilfe zu.
                  "Dead Man Walking" ist einer der Filme, die etwas Zeit brauchen, um den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Das Drama lebt von den ins Spirituelle erhobenen Dialogen, die auffallend intensiv geführt werden. In erster Linie die Gespräche der Schwester mit Poncelet, aber auch mit den Angehörigen der Opfer, die Vergeltung für die Tat fordern. Dabei unterstreicht die Kameraführung die Gefühle der Gesprächsteilnehmer, denn das Bild rückt umso näher an ihr Gesicht heran, je tiefgehender die Unterhaltung wird.
                  Susan Sarandon als gütige Schwester Helen zeigt in diesem Film eine hervorragende schauspielerische Leistung, die 1996 mit dem Oscar als Beste Hauptdarstellerin belohnt wurde.
                  Sean Penn spielt den Todeskandidaten Poncelet ebenfalls glaubwürdig und bewegend. Für mich ist diese Rolle Penns beste. Hilfreich war ihm vielleicht die Knasterfahrung aufgrund einer Schlägerei. Bei der Oscarverleihung musste er sich Nicolas Cage mit "Leaving Las Vegas" geschlagen geben.
                  Tim Robbins konnte den Preis für die Beste Regie ebenfalls nicht einfahren. Der Konkurrent Mel Gibson war mit seinem Überepos "Braveheart" einfach zu stark.
                  "Dead Man Walking" ist ein Familienprojekt. Susan Sarandon und Tim Robbins galten 21 Jahre lang, bis zu ihrer Trennung, als Traumpaar. Sean Penn war ein gemeinsamer enger Freund. Daneben besetzte Robbins einige Nebenrollen mit Verwandten und Bekannten.
                  Robbins und Sarandon sind für ihr politisches Engagement bekannt. Sie unterstützen das linke Lager der Demokraten, im jetzigen Wahlkampf Bernie Sanders.
                  Aufmerksamkeit erregten Robbins und Sarandon, als sie sich an Demonstrationen gegen die Regierung Bush und den Irakkrieg beteiligten.
                  Auch "Dead Man Walking" ist politisch motiviert. Robbins, Sarandon und Penn sind Gegner der Todesstrafe. Töten, um zu zeigen, dass Töten falsch ist, ergibt keinen Sinn. Dennoch zeigt Robbins Verständnis für das Empfinden der Angehörigen, die die Todesstrafe als gerechte Vergeltung und Abschreckung sehen. Dem Zuschauer wird keine Meinung zur Todesstrafe aufgezwungen.
                  Tim Robbins verleiht Poncelet, der von vielen als Bestie gesehen wird, ein menschliches Profil. Mördern sollte - auch wenn die Tat noch so scheußlich war - die Möglichkeit zur Reue und Umkehr nicht genommen werden. Ein solch seelischer Prozess ist zwar eher selten, aber es gibt ihn.
                  Ein Beispiel ist der Serienkiller "Son of Sam", mit bürgerlichem Namen David Berkowitz, der 1976/77 in New York Liebespaare in ihren Autos überfiel und dabei sechs Menschen erschoss. Manche kennen den Killer aus dem Film "Sommer of Sam" oder der zweiten Staffel von "Mindhunter". Im Gefängnis begann Berkowitz in der Bibel zu lesen, was seine Einstellung änderte. Es kam zu einer aufrichtigen Reue, woraufhin Berkowitz die Angehörigen seiner Opfer um Vergebung bat. Im Knast arbeitet er seitdem als Seelsorger.
                  Weltweit sitzen etwa 20.000 Menschen im Todestrakt, wo sie auf ihre Hinrichtung warten.
                  Einige Gedanken zum Ende des Films (Spoilergefahr).

                  SPOILER ANFANG

                  Schließlich erfährt der Zuschauer, was sich in der Mordnacht zugetragen hat.
                  Poncelet und sein Komplize sind gleichermaßen schuldig. Poncelet hat den Jungen erschossen, der Kumpel das Mädchen, das beide zuvor vergewaltigt haben.
                  Doch während der Freund, der aus reichem Hause stammt und sich einen Staranwalt leisten kann, mit lebenslänglicher Freiheitsstrafe davonkommt, erhält Poncelet die Todesstrafe. So ist der Film zugleich eine Anklage gegen das US-amerikanische Justizsystem. Die Zusage, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, erweist sich als blanker Hohn.
                  Poncelet findet noch den Weg der Umkehr. Unter Tränen bekennt der von Angst gezeichnete Mann seine Schuld. Die Liege im Hinrichtungsraum wird hochgefahren und mit den abgewinkelten Armstützen wirkt der fixierte Poncelet jetzt wie Jesus am Kreuz. Mit gebrochener Stimme bittet der Todgeweihte die Angehörigen um Verzeihung. Möge sein Tod dazu beitragen, dass sie wieder ihren Frieden finden.

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                  • 10

                    Der Schmetterlingseffekt (Butterfly Effect) sagt aus, dass die kleinste Abweichung in der Vergangenheit einen riesigen Effekt auf die Zukunft hat. Geprägt wurde der Begriff vom Mathematiker und Meteorologen Edward Lorenz, der das Phänomen mit den Worten veranschaulichte: "Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?"
                    Um diesen Gedankengang geht es in "Butterfly Effect".
                    Der 7-jährige Evan leidet an wiederholten Blackouts. Der behandelnde Arzt rät, ein Tagebuch zu führen.
                    Die Freizeit verbringt Evan mit seinen gleichaltrigen Freunden Lenny und den Geschwistern Kayleigh und Tommy. Die vier erleben einige tragische Vorfälle.
                    Mit 13 zieht Evan mit seiner Mutter - der Vater ist in der Psychiatrie - in eine andere Stadt. Gerade für Kayleigh ist es nicht einfach, denn sie und Evan haben sich verliebt.
                    Als 20-Jähriger stellt Evan, mittlerweile Psychologiestudent, fest, dass er sich durch das Lesen seiner alten Tagebücher in die Blackout-Momente der Kindheit zurückversetzen und die damaligen Geschehnisse neu durchleben kann.
                    Evan möchte wissen, was aus seinen alten Freunden geworden ist. Er fährt in seine Heimatstadt. Dort führen Lenny, Kayleigh und Tommy ein trostloses Leben, das von den früheren, schrecklichen Erlebnissen gezeichnet ist.
                    Evan nimmt sich vor, das Leben der Freunde wieder in Ordnung zu bringen, wozu er mithilfe seiner Tagebücher in die Vergangenheit reist, um dort die traumatischen Ereignisse ungeschehen zu machen.
                    "Butterfly Effect" besitzt keinerlei Längen. Die Handlung geht schnell voran. Durch die Zeitreisen wechseln ständig die Aufenthaltsorte und die Stimmung des Films.
                    Die Handlung ist komplex, aber gut verständlich. Jahrelang traute sich niemand an das Drehbuch heran. Keiner hatte wohl erwartet, dass dieser Film mit seinem schmalen Budget von 13 Mio. US-$ so erfolgreich werden würde.
                    Der Film regt zum Nachdenken an. Er wirft Fragen auf wie: Was wäre, wenn man in der Vergangenheit andere Entscheidungen getroffen hätte? Wie hätte sich das auf die Zukunft ausgewirkt? Ich habe damals solche Fragen gedanklich durchgespielt und kam zum Ergebnis, dass es nicht entscheidend ist, in welche Richtung sich mein Leben bewegt. Letztlich wird sich der Kern meines Wesens trotz unterschiedlicher Wege nicht verändern.
                    Vermeintliche Fehlentscheidungen in der Vergangenheit werden wahrscheinlich überschätzt, weshalb man die Vergangenheit ruhen lassen kann.
                    Es ist eben so, dass Fehler gemacht werden, wenn man sich schon als Jugendlicher auf einen Beruf festlegen muss. Und auch die Partnerwahl wird oft früh getroffen, zu einem Zeitpunkt, wo Lebenserfahrung und Menschenkenntnis einfach noch zu wenig ausgeprägt sind.
                    Dass der Film "Butterfly Effect" in den USA bei der Filmtherapie eingesetzt wird, kann ich verstehen. Er soll Menschen helfen, die unzufrieden mit ihrer Lebenssituation sind, und glauben, versagt zu haben.
                    Die Musik spielt in "Butterfly Effect" eine wichtige Rolle. Die Lieder sind hervorragend auf die Handlung abgestimmt.
                    Noch einige Worte zum Ende des Film (Spoilergefahr).

                    SPOILER ANFANG

                    Letztendlich gelingt es Evan trotz aller Bemühungen nicht, das Leben seiner Freunde und Mutter durch die Zeitreisen positiv zu beeinflussen.
                    Deshalb entschließt sich Evan zu einem radikalen Schritt und geht ganz an den Anfang zurück, auf einen Kindergeburtstag, wo Kayleigh und Evan sich das erste Mal begegnet sind. Er schüchtert sie dort ein, so dass beide nie Freunde werden.
                    Es gibt vier alternative Enden des Films, wobei drei auf dem eben beschriebenen Szenario aufbauen.
                    Ein Video auf YT zeigt die vier Enden, wobei die erste Schlusszene die offizielle ist, die von der Produktionsfirma vorgegeben wurde.
                    https://www.youtube.com/watch?v=T8zO9rDKmyA
                    Mein Lieblingsende ist das zweite im Clip, wo der 28-jährige Evan im Gewirr der Großstadt Kayleigh begegnet und auf eine Tasse Kaffee einlädt. Man kann von einem Happy End ausgehen, was ich gut finde.
                    Das vierte Ende im Video ist das von den Regisseuren Bress und Gruber favorisierte und daher auf dem Director´s Cut zu sehen.
                    In diesem Finale besucht Evan in einer Zeitreise nicht den Kindergeburtstag, sondern geht noch weiter zurück bis in die Zeit als Fetus im Mutterleib.
                    Evan begeht Selbstmord, indem er sich die Nabelschnur um den Hals legt und daran erstickt. Die Tat hat zur Folge, dass das Leben von Evans Freunden und seiner Mutter einen glücklichen Verlauf nimmt.

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                    • 8 .5

                      Filmkritiker Roger Ebert bezeichnete diesen Film als kleinen Schatz ("a small treasure"). Das sehe ich auch so.
                      Dabei erscheint die Handlung - zumindest auf den ersten Blick - banal. Teenie Jamie lebt bei ihrem Vater, einem verwitweten Pfarrer. Sie besucht die Highschool, wo Jamie durch ihr zurückhaltendes Wesen als unscheinbar gilt. Insgeheim hat sie ein Auge auf den Draufgänger Landon geworfen. Er ist der Mittelpunkt seiner Clique, hat aber für Jamie nichts übrig. Als Landon wegen einer fehlgeschlagenen Mutprobe vom Direktor dazu verdonnert wird, Nachhilfestunden zu geben und sich am Theaterprojekt der Schule zu beteiligen, ist Landon überfordert. Er braucht die Hilfe von Jamie, die die Hauptrolle in der Theateraufführung übernehmen soll.
                      Der Film basiert auf dem Roman "Zeit im Wind" ("A Walk to Remember") von Nicholas Sparks. Die Handlung wurde von den 50er Jahren in die Gegenwart verlegt und etwas abgeändert.
                      Ich bin kein Freund von Nicholas Spark-Verfilmungen, weshalb ich "Nur mit Dir" trotz der guten Bewertungen lange vor mich hergeschoben habe. Es war Zufall, dass ich dieses Liebesdrama eines Tages doch zu Gesicht bekam. Und darüber bin ich froh.
                      "Nur mit Dir" ist ein Film, der polarisiert. In der Gilde der Kritiker noch mehr als beim Publikum. Einige der Rezensenten werfen dem Drama Unehrlichkeit vor. Der Film sei ein perfides Spiel mit den Gefühlen der Zuschauer und komme über den Status eines romantischen Märchens nicht hinaus. Ich sehe es anders. Ein Märchen ist der Film nicht, denn der Konflikt, der sich unerbittlich in den Vordergrund schiebt, würde niemals zu einem Märchen passen. Natürlich werden die Gefühle des Publikums angesprochen, was man bei dieser Art von Film auch erwarten kann. Übermäßig konstruiert wirkt die Handlung auf mich nicht. Ich empfand "Nur mit Dir" - wie auch Roger Ebert - als aufrichtigen Film.
                      Die Handlung wirft Themen auf, die zum Nachdenken anregen: Vergebung etwa, Vorurteile oder das Wesen der Liebe. Gibt es überhaupt eine wahre Liebe? Die Liebe zu einem Menschen, der einem loyal beisteht, auch wenn es mal eng wird im Leben? Ich glaube schon, auch wenn eine solche Liebe schwer zu finden ist. Doch vielleicht ist die Suche danach der bessere Weg, als in einer Partnerschaft unzählige Kompromisse einzugehen.
                      Kann sich ein Mensch in kurzer Zeit so ändern, wie es im Film gezeigt wird? Ich meine, ja. Wenn es zu einem radikalen Sinneswandel kommt, dann am wahrscheinlichsten durch einen Mitmenschen, der einem das Leben anders sehen lässt.
                      Mandy Moore und Shane West spielen die Hauptrollen in dieser Liebesgeschichte. Bei den Teen Choice Awards 2002 gewannen beide Schauspieler als Team in der Kategorie "Choice Chemistry", der besten Chemie zwischen einem Filmpaar. Eine gute Entscheidung, wie ich finde. Selten habe ich ein Pärchen gesehen, bei dem die Harmonie so stimmte wie bei Jamie und Landon. Der liebevolle Umgang miteinander war meiner Meinung nicht mal aufgesetzt, denn auch privat mochten sich Mandy Moore und Shane West. Seit dem gemeinsamen Film haben sie sich immer wieder getroffen.
                      2017 sprach Mandy Moore in einem Interview mit "Entertainment News" über ihre Gefühle zur Zeit der Dreharbeiten: "Shane war so cool. Alles an ihm ... es gab tatsächlich auch einen Teil von mir, der in Wirklichkeit in ihn verliebt war." 2018 postete Shane West ein Foto, das Jamie und Landon als Liebespaar zeigte, und schrieb darunter: "Für immer!" Mandy Moore antwortete mit einem ähnlichen Bild, dem sie ein Herzchen beifügte.
                      Dass die beiden sich bis heute mögen, könnte an einer Wesensverwandtschaft liegen. Sie sind auffällig willensstark und unangepasst. Dazu hat die Musik für beide einen hohen Stellenwert.
                      Mandy Moore war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch keine 18, doch bereits ein Teenie-Star. Sie hatte drei Alben veröffentlicht, die in den USA mit Platin bzw. Gold ausgezeichnet wurden. Im Jahr, in dem "Nur mit Dir" erschien, wählte sie die Zeitschrift "People" unter die 50 schönsten Menschen der Welt.
                      Shane West wuchs in einem musikalischen Haus auf. Die Eltern waren Mitglieder einer Punkband. Auch Shane gründete im Teenie-Alter seine eigene Gruppe. Später schloss er sich noch einer Punkband an.
                      Der Film ist zwar religiös angehaucht - immerhin spielt Jamie eine gläubige Pfarrerstochter -, doch bleiben Glaubensdinge dezent im Hintergrund und gaben auch keinem der von mir gelesenen Kritiker Anlass zum Ärger.
                      Der Soundtrack ist eine abwechslungsreiche Mischung aus gefühlvollen und peppigen Liedern, wovon fünf von Mandy Moore gesungen werden.
                      Abschließend ein Gedanke zum Filmende (Spoilergefahr).

                      SPOILER ANFANG

                      Auch wenn Jamie stirbt, klingt der Film tröstlich aus. Die Wünsche Jamies haben sich erfüllt. Sie hat sogar ein Wunder erlebt. Landon wurde durch die Begegnung mit seiner großen Liebe zu einem anderen Menschen. Das bringt er in seinen Schlussworten zum Ausdruck:
                      "Jamie hat mir das Leben gerettet. Sie hat mir alles beigebracht über das Leben, die Hoffnung und über die lange Reise, die vor uns liegt. Ich werde sie immer vermissen. Unsere Liebe ist wie der Wind. Ich kann sie nicht sehen... aber ich fühle sie."

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                      • Marie, für deine Mülltonne habe ich noch einige Filme. Stampf sie einfach mit hinein :)

                        - Batman & Robin
                        Mit diesem Film wechselte Superheld Batman zur Komödie, wo
                        er nicht hingehört. George Clooney ist als Batman meiner Meinung nach
                        fehlbesetzt. Batmans Helfer Robin wirkt wie ein Nervtöter.

                        - Resident Evil 5: Retribution
                        Der fünfte Teil der Resident-Evil-Reihe ist für mich der schwächste. Der
                        Film spielt nahezu ausschließlich in der Forschungsstation, aus der sich
                        die Protagonistin Alice freiballern muss. Das ermüdet mit der Zeit.

                        - Der Babynator
                        Vin Diesel gehört nicht ins Komödienfach, obwohl er sich hier ganz gut
                        aus der Affäre zieht. Die Witze wirken z. T. abgedroschen.
                        SPOILER.
                        Das Ende ist ohne Reiz und Überraschungen.

                        - Der Grinch (2000)
                        Der turbulente Film versucht mit der Holzhammermethode und viel
                        Geschrei zu vermitteln, dass Weihnachten das Fest der Liebe ist.

                        - Aeon Flux (2005)
                        Die Geschichte wirkt seelenlos und ist ohne Höhepunkte. Aeon Flux
                        kämpft und ballert sich monoton durch.

                        - Scary Movie 2
                        Für mich der schwächste Film der 5-teiligen "Scary Movie"-Reihe. Mit 19
                        Mio. US-Dollar ist er der am günstigsten produzierte.
                        Die Gags sind weitgehend auf Vorschul-Niveau. Die Story ist sinnlos und
                        unlogisch, sofern man überhaupt von einer Story sprechen kann.

                        - Big Mamas Haus
                        Der Film wirkt wie eine platte Verkleidungskomödie mit faden
                        Schauspielern.

                        Marie, ein Glück, dass deine Mülltonne so groß ist. Da passt einiges rein :)

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                        • Jetzt lasse ich einen meiner Lieblingscharaktere suchen. Dürfte nicht allzu schwer werden.

                          Tipp 1: Ich bin die Nichte eines Königs.

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                          • BlubberKing 13.05.2019, 18:40 Geändert 13.05.2019, 20:29

                            Ich habe die Gabe wahrzusagen.
                            Tipp 1: Ich bin Witwe. Mein Mann starb bei der Explosion in einer Fabrik.

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                            • 7

                              Die Freunde David, Eric, Mia, Olivia und Natalie machen sich am Wochenende zu einer abgelegenen Waldhütte auf, um Mia beim Drogenentzug beizustehen.
                              Die Anfangsbuchstaben der Protagonisten ergeben das Wort "DEMON", womit schon klar ist, worum es hier geht.
                              In einem Kellerraum entdecken die jungen Leute ein in Menschenhaut gebundenes Buch mit der Aufschrift "Naturom Demonto" ("Das Buch der Toten"). Es ist in einer fremden Sprache geschrieben. Eric liest daraus vor und beschwört dadurch einen besonders bösartigen Dämon.
                              Ob dieser Film nun ein Reboot oder eine Fortsetzung des Klassikers "Tanz der Teufel" (1981) ist, was hin und wieder diskutiert wird, spielt eigentlich keine Rolle. Regisseur Fede Alvarez erklärte im Interview, er sei der Meinung, dass die Geschichte 30 Jahre nach den Ereignissen in "Tanz der Teufel" spiele.
                              Wer allerdings den ausgefallenen Humor des Originals erwartet, wird von "Evil Dead" enttäuscht. Dieser Film ist eine düstere Schlachtplatte voller Gewaltexzesse und somit nur hartgesottenen Horrorfans zu empfehlen. 250.000 Liter Kunstblut wurden beim Dreh verbraucht. Mehr davon verwendete man nur in den Filmen "Piranha 3D" und "The Cabin in the Woods".
                              Die Charaktere bleiben oberflächlich, was gut ist, weil man so mit den Drangsalierten weniger Mitleid verspürt.
                              Filme mit Dämonen besitzen in der Regel einen hohen Gruselfaktor. Man sollte sie von Spukfilmen unterscheiden, auch wenn diese beiden Subgenres oft durcheinander gemischt werden.
                              Weitere Dämonenfilme, die ich empfehlen kann, sind "Conjuring 1 und 2", "The Cabin in the Woods", "Constantine", "Insidious", "Hellraiser", "Der Exorzist" oder "Requiem".
                              In nahezu allen Religionen ist die Existenz von Dämonen unbestritten. In den alten Kulturen von Babylon und Assyrien sah man sie als eine ständige Bedrohung, die abgewendet werden musste. Besonders gefürchtet war der Dämon Pazuzu, den sich die Babylonier und Assyrer in Adlergestalt mit vier Flügeln vorstellten. Dieser Dämon ergreift im Film "Der Exorzist" Besitz von der 12-jährigen Regan.
                              Die keltische Mythologie kennt die Verehrung von dämonischen Geistwesen wie etwa der gespenstischen Kriegsgöttin Morrigan.
                              Bei unseren germanischen Vorfahren befragten Seherinnen, die eine hohe Stellung innehatten, die Geister durch Orakel und betrieben Magie, um die Macht dieser Geister, die nichts anderes als Dämonen waren, zu nutzen. Ein Beispiel dafür sind die in althochdeutscher Sprache überlieferten Merseburger Zaubersprüche aus dem 10. Jahrhundert.
                              In der Bevölkerung des Mittelalters war die Furcht vor Dämonen weit verbreitet. Zum Schutz trugen die Menschen Amulette und versuchten, die bösen Geister mit Zauberformeln oder Weihwasser abzuschrecken. Auch im Haushalt von vermeintlichen Hexen oder Zauberern vermutete man Dämonen in Gestalt von kleinen Kobolden.
                              Rechtsanwälte und Richter des Mittelalters beschäftigten sich insbesondere mit Dämonologie, um ihr "Wissen" bei Hexenprozessen einzubringen.
                              Ein bedeutendes Werk der mittelalterlichen Dämonologie stammt vom deutschen Peter Binsfeld. In "Tractus de confessionibus maleficorum et sagarum" (1589) ging Binsfeld von sieben obersten Dämonen aus, von dem jeder über eine der sieben Todsünden herrscht.
                              Weitere wichtige Werke der Dämonologie waren "Demonolatreiae" des französischen Richters Nicolas Remy, der als Vorsitzender in zahlreichen Hexenprozessen mehr als 900 vermeintliche Hexen auf dem Gewissen hatte, und das Buch "Compendium maleficarum" des italienischen Mönchs Francesco-Maria Guazzo, der durch seine Hetze gegen Martin Luther auffiel, den Guazzo als Sohn einer Nonne und des Teufels bezeichnete.
                              Nach Meinung der Dämonologen hatten sich in einem ehemaligen himmlischen Krieg ein Drittel der Engel dem Erzengel Luzifer angeschlossen und gegen Gott rebelliert. Sie wurden vom himmlischen Heer unter Führung des Erzengels Michael besiegt und danach als gefallene Engel, Dämonen genannt, aus der himmlischen Welt verbannt.
                              Einige hochrangige Dämonen sind in der Literatur gut beschrieben und genießen bis heute in Satanistenkreisen hohe Verehrung.
                              Beim Dämon Astarot handelt es sich um die ehemalige Naturgöttin Astarte, der auch König Salomo durch den Einfluss seiner Frauen gedient haben soll.
                              Dem hohen Dämon Asmodi werden Eigenschaften wie sexuelle Ausschweifung zugeschrieben. Bei Beschwörungen durch Satanisten soll sich Asmodi als Gestalt mit drei Köpfen (Stier, Mensch und Widder) zeigen.
                              Der Dämon Behemoth wird als Schädel mit drei menschlichen Gesichtern dargestellt. In den Burgen der Tempelritter finden sich öfter derartige Abbildungen.
                              Beelzebub gilt als besonders mächtiger Dämon, als Fürst der Dämonen, der nur Satan persönlich unterstellt ist. Deshalb scheuen sich viele Satanisten, diesen Dämon anzurufen. Er wird als besonders Furcht einflössende, riesige Gestalt mit zwei Hörnern und fledermausartigen Schwingen beschrieben. Die Bibel berichtet, dass die Menschen Jesus unterstellten, seine Wunder nur mit Hilfe des Beelzebub tun zu können.
                              Der Dämon Leviathan, ebenfalls in der Bibel erwähnt, soll die Gestalt eines drachenartigen Ungeheuers haben.
                              Die Dämonin Lilith findet sich schon in babylonischen Beschwörungstexten als "lilithu". Sie gilt in der Dämonologie als Herrin aller Dämoninnen, die auch als Sukkubi bezeichnet werden. Ihnen wird nachgesagt, in Gestalt äußerst attraktiver Frauen verführerisch, besonders Mönchen und Heiligen gegenüber, aufzutreten. Dies erfährt im Film "Die neun Pforten" von Roman Polanski auch der Bücherfachmann Dean Corso (Johnny Depp), der von einem Sukkubus in Gestalt einer hübschen Blondine verführt wird.
                              Belial gilt als Dämon der Lüge. Sein Wesen soll besonders falsch und bösartig sein. Der Name Belial ist abgeleitet vom hebräischen Wort "belijaal", die Bosheit.
                              Heutzutage ist der Glaube an Dämonen noch im Animismus und Hinduismus stark ausgeprägt. In den hinduistischen Heiligen Schriften, den Weden, sind eine Vielzahl böser dämonischer Geschöpfe beschrieben, die dem Menschen Schaden zufügen und die hinduistischen Götter bekämpfen sollen.
                              In der westlichen Welt hingegen ist die Dämonologie weitgehend in die Esoterik verlagert worden.

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                              • Stopft am besten noch mehr Krimskrams auf die Filmseiten, sodass sich letztlich niemand mehr auskennt. Das tue ich jetzt schon nicht mehr.
                                Als das Layout für die Serien geändert wurde, hatte ich gedacht, ich könnte mich dran gewöhnen. Tat ich aber nie. Mit diesen neuen Filmseiten wird es mir genauso gehen.
                                Wenn ich künftig eine schnelle Information über einen Film brauche, werde ich bestimmt nicht mehr mp aufrufen, um mühsam nach einer Auskunft zu suchen. Zum Glück gibt´s online Seiten, wo die Filme noch übersichtlich behandelt werden.
                                Dass die Werbung für Online-Shops und Streaming-Dienste gleich zu Beginn des Gewusels einen zentralen Raum einnehmen, habt ihr übrigens im Artikel vergessen.
                                Und dass den Listen nun endgültig der Todesstoß versetzt wurde, kann einen mehr als traurig stimmen. Gut, viele können mit Listen eh nichts anfangen. Ich aber schon. Kein Schwein wird bis nach unten scrollen, um irgendwo links nach Listen Ausschau zu halten.
                                Es ist mir schon klar, dass in der Ära des Smartphones Anpassungen gemacht werden müssen, aber die Weise, wie das gemacht wurde, gibt Anlass zur Sorge, ob moviepilot sich auf Dauer halten wird.

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                                  Wenn du alles verloren hast, was dir wichtig war, was ist dann?
                                  Willst du den Weg, gebeutelt vom Schicksal, weitergehen oder einfach nur deinen Frieden finden?
                                  Mit diesen Fragen wird die 17-jährige Mia Hall konfrontiert, als ein Autounfall großes Leid über die Familie bringt.
                                  Mia selbst liegt im Koma. Es steht ihr frei. Sie darf bleiben oder gehen.
                                  Das Leben, das sie bisher führte, zieht in Gedanken noch einmal an ihr vorüber. So wie man es von Nahtoderlebnissen kennt, nur nicht in Sekundenschnelle, sondern in 106 Minuten.
                                  Wir dürfen Einblick in Mias bisheriges Leben nehmen, das, wie wohl jedes Leben, seine Höhen und Tiefen hatte, wobei die Höhen durch die Geborgenheit des Elternhauses überwiegen.
                                  Da sind die coolen Eltern, wohl die verständnisvollsten seit den Ponderghasts in "Einfach zu haben". Der Vater war früher Schlagzeuger in einer Rockband, die lebenserfahrene Mutter ist Punkrock-Fan geblieben. Mit dem kleinen Bruder Teddy versteht sich Mia außerordentlich gut. Die Halls sind eine glückliche Familie. Sie führen ein offenes Haus, es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen.
                                  Als Kleinkind nahmen die Eltern Mia mit in ein Musikgeschäft, um ihr eine E-Gitarre zu kaufen. Doch zur Verwunderung der Eltern entschied sich Mia für ein Cello. Es wurde zu ihrer großen Leidenschaft. Besonders liebt Mia Beethoven. Ihr großer Wunsch ist es, nach der High School an der Juillard-Musikakademie in New York aufgenommen zu werden.
                                  Was jedoch im Mittelpunkt des Films steht, ist Mias erste große Liebe. Zu Adam, der die gleiche High School wie Mia besucht und dort als Bandleader ein begehrter junger Mann ist. Er will später die Musik zum Beruf machen und widmet ihr jetzt schon die meiste Zeit. Natürlich gibt es in dieser zarten Beziehung nicht nur Sonnenschein-Tage.
                                  Der Film ist durchzogen von einem peppigen Soundtrack. Für die komatöse Mia schreibt Adam einen Song, den er ihr vorspielt: "Heart Like Yours". Besonders den Text finde ich gelungen.
                                  https://www.youtube.com/watch?v=Lp6MUboaOqw
                                  Mia wird von Chloë Grace Moretz gespielt. Chloë hat sich für diese Rolle wieder voll ins Zeug gelegt, wie man es von ihr gewohnt ist. Sieben Monate vor Drehbeginn begann sie, Cello zu erlernen und übte in dieser Zeit fleißig. Chloë erleben wir in diesem Film so gefühlvoll wie wohl in keinem ihrer andern. In manchen Szenen scheinen diese Gefühle mit einer zu dicken Schmalzschicht aufgetragen, aber für mich geht das noch in Ordnung.
                                  Auch die übrigen Rollen sind ausnahmslos gut besetzt, besonders der Vater Denny (Joshua Leonard) und der Großvater (Stacy Keach).
                                  Den dramatischen Konflikt, den Mia durchlebt, ob sie nach dem Schicksalsschlag bleiben oder gehen will, hätte man deutlicher herausarbeiten können, aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau.
                                  "If I Stay" - so der Originaltitel - ist keine der typischen Teenie-Schluchz-Romanzen. Der Film bleibt nicht an der Oberfläche. Es spricht eine gewisse Lebenserfahrung aus ihm, was ich nicht vermutet hätte.
                                  Die Zielgruppe sind ganz klar weibliche Teenager, doch dürfte der Film auch außerhalb dieser Gruppe seine Fans gewinnen. So wie mich.

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                                  • Gerne komme ich der Bitte nach, einige Schwänke aus meinem Leben, die sich um das Thema Film drehen, zu erzählen. Es sind nur einfache Geschichten, aber na ja ...

                                    - "Die Entdeckung des Horrorfilms" - https://www.moviepilot.de/movies/tarantula-2
                                    Als Kind übernachtete ich öfter bei meiner Oma.
                                    Eines samstagabends schauten wir eine ARD-Fernsehshow, während der meine Oma einschlief.
                                    Nach der Sendung folgte der Horrorfilm "Tarantula", in der eine Riesenspinne großen Appetit auf Menschen hat.
                                    Während die Oma schlief, sah ich 5-jähriger Knirps meinen ersten Horrorfilm. Er gefiel mir ausgezeichnet.

                                    - "Date des Grauens" - https://www.moviepilot.de/movies/voll-verheiratet
                                    Dates hatte ich in meiner Jugend nicht viele. Doch an eins denke ich mit Horror zurück.
                                    Der Abend begann mit dem Kinobesuch der Komödie "Voll verheiratet". Hier erlebte ich zum ersten Mal, dass ein Film wegen einer technischen Panne, und das kurz vor dem Ende, abgebrochen wurde.
                                    Also ging ich mit dem Mädel ins Restaurant ein Stockwerk höher. Das Gespräch gestaltete sich schwierig, denn ich hatte keinen Schimmer von Markenklamotten.
                                    Ich war heilfroh, als der Abend vorüber war.
                                    Etwas Positives gab es allerdings an diesem Date. "Voll verheiratet" hatte mir tatsächlich bis zum Abbruch des Films gefallen. Hier stimmte, anders als bei unserem Date, die Chemie zwischen Brittany Murphy und Ashton Kutcher.

                                    - "Gute Nacht" - https://www.moviepilot.de/movies/der-tod-in-venedig
                                    Nach der Lektüre von Thomas Manns "Der Tod in Venedig" zeigte uns der Deutschlehrer die Verfilmung von 1971. Dazu wurde der Raum abgedunkelt. Der Film schleppte sich dermaßen zäh hin, dass ich einschlief. Zum Glück saß ich gewohnheitsmäßig in der letzten Reihe.
                                    Als der Film zu Ende war und die Lautstärke im Klassenzimmer zunahm, wachte ich auf.

                                    - "Die unbeliebte DVD" - https://www.moviepilot.de/movies/deep-impact-2
                                    Ich habe eine DVD, die ich sehr liebe und oft in der Hoffnung verliehen habe, andere ebenso für den Film zu begeistern.
                                    Doch immer bekomme ich meine DVD mit einem negativen Kommentar wie "Langweilig" oder "Nach einer halben Stunde abgebrochen" zurück.
                                    Ich meine den Film "Deep Impact", einen Katastrophenfilm von 1998.

                                    - "Saloons und Revolverhelden" - https://www.moviepilot.de/movies/mit-dynamit-und-frommen-spruechen
                                    Mein Vater liebte es, sich nach getaner Arbeit aufs Sofa zu legen und Filme, bevorzugt Western, zu schauen. Häufig gesellten wir Jungs uns dazu, obwohl die Mutter es nicht gerne sah.
                                    Leider starb mein Vater frühzeitig.
                                    Wenn ich mir heute einen guten Western wie "Todeszug nach Yuma" oder "True Grit" anschaue, denke ich manchmal "Mensch, Papa, der hätte dir auch gefallen."

                                    - "Die Galavorstellung" - https://www.moviepilot.de/movies/die-passion-christi
                                    Als ich an einem Frühlingstag mit einer Bekannten in die Nachmittagsvorstellung des Films "Die Passion Christi" ging, sah ich, dass sich außer uns beiden nur ein einziger Mann ganz vorn im Kino befand. In einem Saal mit über 400 Plätzen wirkt das merkwürdig.
                                    Trotzdem wurde der Film gezeigt.
                                    Da ich mir beim Mittagessen zwei Weizenbiere genehmigt hatte, die bald ihre treibende Wirkung entfalteten, musste ich während der Vorstellung zweimal auf die Toilette.
                                    Ich war froh, dass der Kinosaal so gut wie leer war und ich dabei niemanden stören musste.

                                    - "Ätsch!" - https://www.moviepilot.de/movies/james-bond-stirb-an-einem-anderen-tag
                                    Eine Verwandte, sie war damals 17, sagte mir nach dem Kinobesuch des James-Bond-Films "Stirb an einem anderen Tag", des letzten mit Pierce Brosnan, dass sie nur einen Mann heiraten werde, der aussehe wie James Bond.
                                    Das Mädel ergatterte tatsächlich einen Kerl, der es vom Aussehen her mit James Bond hätte aufnehmen können.
                                    Doch Pech, dass dieser Typ sie andauernd betrog. Schon nach drei Jahren wurde die Ehe geschieden.
                                    Und die Moral von der Geschicht, schau allein auf Schönheit nicht!

                                    - "Der Kristallschädel" - https://www.moviepilot.de/movies/indiana-jones-und-das-koenigreich-des-kristallschaedels
                                    Indiana Jones´ viertes Abenteuer, in dem er sich auf die Suche nach einem Kristallschädel macht, sah ich in einem Bayreuther Kino, wohin es mich selten verschlägt.
                                    Der Film lief bereits seit einigen Wochen und wurde daher in einem kleineren Saal gezeigt. Dort waren gerade noch zwei Plätze für meinen Kumpel und mich frei, allerdings in der ersten Reihe.
                                    Die Leinwand war unverhältnismäßig groß, so dass ich meinen Kopf während der Vorführung nach hinten strecken musste, um einigermaßen den Überblick zu haben.
                                    Schon kurz nach der Vorstellung konnte ich meinen Nacken kaum noch bewegen. Ich hatte Schmerzen, die von der Halswirbelsäule über den gesamten Schädel ausstrahlten. Dazu war mir schwindelig.
                                    Es dauerte eine ganze Woche, bis sich die Beschwerden besserten.
                                    "Das passt ja zu einem Film über einen Kristallschädel", meinte mein Bruder trocken.

                                    - "Der Silvesterschreck" - https://www.moviepilot.de/movies/der-90-geburtstag-oder-dinner-for-one
                                    Während der Schulzeit schmiss einer meiner Freunde regelmäßig eine Silvesterparty. Sie verlief immer nach dem gleichen Schema.
                                    Erst das Büffet, dann Unterhaltung mit viel Alkohol und gegen 23.30 Uhr, noch vor der Silvesterknallerei, der Film "Dinner for One".
                                    Dieser Klassiker trifft allerdings absolut nicht meinen Humor.
                                    Während sich alle vor Lachen kringelten, setzte ich zumindest ab und zu ein Lächeln auf, um die gute Stimmung nicht zu verderben.

                                    - "Das Mädel, das uns gut kannte" - https://www.moviepilot.de/movies/das-glashaus
                                    Aus unserer gemeinsamen Schulzeit hatte sich eine Clique gebildet, die sich ab und zu an den Wochenenden traf.
                                    Als wir eines Abends im Haus einer der Mädels zusammen waren, schlug sie einen DVD-Abend vor. Sie wollte aus der Videothek zwei Filme besorgen.
                                    Wir Jungs nannten einige Trash- oder Horrorfilme, die wir gern gesehen hätten.
                                    Doch kam das Mädel mit den DVDs "Das Glashaus" und "The Time Machine" zurück.
                                    Über diese Filmauswahl waren wir nicht besonders glücklich, doch scheint das Mädel uns gut gekannt zu haben, denn wider Erwarten fanden wir die beiden Filme gar nicht schlecht.

                                    - "Trost" - https://www.moviepilot.de/movies/wir-kaufen-einen-zoo
                                    Die beste Freundin meiner Mutter war an Brustkrebs gestorben. Ich wusste, wie das meine Mutter belastete und quartierte mich für einige Tage in ihrem Haushalt ein.
                                    Am zweiten Tag, einem Sonntag, schlug ich vor, den Film "Wir kaufen einen Zoo", der im Fernsehen lief, zu schauen. Meine Mutter war einverstanden.
                                    Ich merkte, dass ihr die Komödie gut gefiel. Das sagte sie mir hinterher auch.
                                    Bereits einen Tag später war meine Mutter besser drauf. Sie sprach auch noch mal von dem Film.
                                    Ich war froh, dass diese Komödie dazu beitragen konnte, die Stimmung meiner Mutter zu verbessern.

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                                    • über Film

                                      Es gibt noch viele interessante Begebenheiten, über die bisher kein Film gedreht wurde. Ich nenne einige davon.

                                      - "Radbod"
                                      11. November 1908, Hamm, am nördlichen Rand des Ruhrgebiets.
                                      Als am späten Abend 383 Bergleute ihre Nachtschicht in der Zeche Radbod antraten, ahnte niemand, dass sie dem Tod geweiht waren.
                                      Gegen 4.20 Uhr kam es durch eine defekte Grubenlampe zu einer gewaltigen Explosion, der mehrere folgten.
                                      Obwohl davon ausgegangen wurde, dass einige Kumpel das Unglück überlebt hatten, wurden 15 Stunden nach dem Vorfall die Brandtore geschlossen und die Grube geflutet. Dies hielt man für den einzigen Weg, die schweren Brände unter Kontrolle zu bekommen.
                                      Foto der Zeche Radbod zur damaligen Zeit:
                                      https://de.wikipedia.org/wiki/Grubenungl%C3%BCck_1908_auf_der_Zeche_Radbod#/media/File:Radbod_Ungl%C3%BCckszeche_Postkartevon1908.jpg

                                      - "Todes-Trail"
                                      Auf dem Weg in den amerikanischen Westen geriet 1849 ein Siedlertreck mit etwa 100 Planwagen in ein Tal, das heute als Death Valley, Tal des Todes, bekannt ist. Der Scout vermutete, dass diese bisher unbekannte Route eine Abkürzung des Wegs zum Pazifik sei.
                                      Das erwies sich als verhängnisvoller Trugschluss. Der Treck zog wochenlang bei Temperaturen um die 40 °C durch das Tal, doch ein Weg hinaus war nicht zu finden.
                                      Den dehydrierten Siedlern ging es immer schlechter. Da der Proviant zur Neige ging, wurden einige der Zugochsen geschlachtet.
                                      Glücklicherweise entdeckte ein Kundschafter einen Pass, der zwar schwierig zu bewältigen war, aber Aussicht auf Rettung bot. In ihrer Verzweiflung ließen die Siedler ihre Planwagen stehen und konnten, bepackt mit wenigen Habseligkeiten, dem Todestal entkommen.
                                      Es grenzt an ein Wunder, dass diese Strapazen nur einem Menschen das Leben kosteten.
                                      Foto vom Death Valley aus dem All. Man erkennt gut, dass das lange Tal (ca. 200 km) von Felsenmauern flankiert wird:
                                      https://de.wikipedia.org/wiki/Death-Valley-Nationalpark#/media/File:Death_Valley_from_space.JPG

                                      - "Gilles de Rais"
                                      Gilles de Rais war ein Baron aus der Bretagne, der an der Seite Jeanne d´Arcs im Hundertjährigen Krieg (1337-1453) gegen die Engländer ritt.
                                      Gilles de Rais hatte jedoch ein dunkles Geheimnis. Bei satanischen Riten schlachtete der sadistische Baron in den Krypten seiner Schlösser etwa 200 Kinder. Dafür wurde er schließlich gehängt.
                                      Seine Taten sind als Stoff für eine historische Kriminalgeschichte, in die auch Schlachtszenen eingebettet werden können, gut geeignet.
                                      Mit dem französischen Film "Monstrum" (2014) scheiterte allerdings ein erster Versuch eines Biopics.
                                      Foto von Gilles de Rais:
                                      https://de.wikipedia.org/wiki/Gilles_de_Rais#/media/File:Gillesderais1835.jpg

                                      - "Hagendorf"
                                      Neben dem Ersten und Zweiten Weltkrieg war der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) die Katastrophe, die Deutschland am meisten prägte.
                                      Damals standen sich die kaiserliche katholische Liga, in denen Söldner verschiedenster Nationalitäten kämpften, und die protestantische Union, bestehend v.a. aus deutschen protestantischen Soldaten, später unterstützt von den Schweden, gegenüber.
                                      Als Folge des Kriegs verlor Deutschland ca. 40 Prozent seiner Bevölkerung, nicht allein durch Kriegshandlungen, sondern auch durch Seuchen und Hunger. Ganze Gebiete wurden entvölkert.
                                      Leider gibt es über diese schmerzliche Zeit deutscher Geschichte kaum Filme.
                                      Peter Hagendorf diente damals 17 Jahre lang als Söldner im katholischen Heer.
                                      Er hinterließ der Nachwelt ein umfangreiches Tagebuch. Darin schildert Hagendorf sein Söldnerleben, immer den Tod vor Augen. Bei der Einnahme des protestantischen Magdeburgs wurde Hagendorf von einer Kugel schwer verwundet, genas jedoch und diente weiterhin im katholischen Heer.
                                      Auf YouTube gibt es ein kurzes, sehenswertes Video über Hagendorf.
                                      https://www.youtube.com/watch?v=mEwnTaP7X-w

                                      - "Licht in der Finsternis"
                                      Etwa zur gleichen Zeit wie Hagendorf lebte Paul Gerhardt. Als Kind verlor er seine Eltern und während des Kriegs den geerbten Besitz samt Wohnhaus.
                                      Gerhardt fasste den Entschluss, Pfarrer zu werden. Als er seine erste Pfarrstelle in Mittenwalde südlich von Berlin antrat, war er bereits 44. Die Stadt hatte durch den Krieg drei Viertel ihrer Bevölkerung verloren. Mit 48 heiratete Gerhardt die 32-jährige Maria Berthold. Von den fünf Kindern des Paars überlebte nur ein Sohn. Mit 45 starb Maria an Tuberkulose. Fortan lebte Gerhardt mit seinem Sohn allein.
                                      Paul Gerhardt gilt neben Martin Luther als wichtigster evangelischer Liederdichter. Eines von Gerhardts bekanntesten Liedern ist "Befiehl du deine Wege", das gern bei kirchlichen Beerdigungen gesungen wird.
                                      https://www.youtube.com/watch?v=WZ6lQnSuLD0

                                      - "Spitzhacke"
                                      Karl "Papa" Denke lebte in Münsterberg/Schlesien, wo er als Wohltäter einen guten Ruf genoss. Doch von Denkes dunkler Seite ahnte niemand.
                                      Von 1903-1924 erschlug er in seinem Haus mindestens 42 Menschen mit einer Spitzhacke.
                                      Das letzte Opfer, einen Obdachlosen, traf Denke nur an der Schläfe, weil sich der Gast nach ihm umdrehte. Denke wurde festgenommen und erhängte sich einen Tag später.
                                      In "Papa" Denkes Haus fanden sich aus Menschenfleisch zubereitete Mahlzeiten. Das Fleisch der Opfer hatte der Serienmörder in Fässern in einer Salzlake eingelegt.
                                      Foto des toten Denke:
                                      https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Denke#/media/File:Karl_Denke.jpg

                                      - "Der Suchende"
                                      Der Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse begab sich für seine Sinnsuche auch in Extremsituationen.
                                      Zum Beispiel meditierte er eine Woche lang nackt in einer Holzhütte oder reiste zur religiösen Inspiration nach Indonesien.
                                      Hesse war eine Leitfigur der 68er. Es ist merkwürdig, dass es kein Biopic über diesen interessanten, vielseitig begabten Menschen gibt.

                                      - "General Slocum"
                                      15. Juni 1904, New York. Bei einem Ausflug der deutschen Kirchengemeinde fing der Schaufelraddampfer "General Slocum" auf dem East River Feuer.
                                      Als Ursache vermutet man ein achtlos weggeworfenes Streichholz.
                                      1021 Menschen starben bei dieser Katastrophe, v.a. Frauen und Kinder, da die Männer an diesem Werktag, einem Mittwoch, auf der Arbeit waren.
                                      Als Folge begingen viele dieser Väter Suizid, das deutsche Stadtviertel in Manhattan, "Little Germany", zerfiel.
                                      Foto des Dampfers "General Slocum":
                                      https://de.wikipedia.org/wiki/General_Slocum#/media/File:PS_General_Slocum.jpg

                                      Vielleicht werden diese Geschichten doch eines Tages verfilmt :)

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                                        Unter den Straßen von Raccoon City befindet sich ein Geheimlabor des mächtigsten Konzerns der Welt, Umbrella Corporation. Dort arbeiten 500 Menschen an der Entwicklung einer biologischen Waffe für das Militär. Diese nennt sich T-Virus und bewirkt, dass ein Mensch nach seinem Tod wieder zum Leben erwacht und sich, ausgestattet mit niedrigen Reflexen, auf die Suche nach Menschenfleisch begibt.
                                        Als das Virus durch einen zerbrochenen Behälter im unterirdischen Komplex freigesetzt wird, aktiviert sich das mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Sicherheitssystem "Red Queen", riegelt den Komplex, genannt "Hive", ab und tötet mit einem Nervengas die Forscher. Durch die Wirkung des T-Virus erwachen sie daraufhin als Zombies.
                                        Die Firma schickt ein Erkundungsteam in das unterirdische Labor. Diesem Trupp schließt sich Alice, eine Sicherheitskraft, an. Sie hat durch austretendes Nervengas einen Gedächtnisverlust erlitten.
                                        Der Film ist der erste Teil und gleichzeitig das Prequel zur 6-teiligen Resident-Evil-Reihe.
                                        Gwyneth Paltrow hatte für die Hauptrolle der Alice zugesagt, machte aber einen Rückzieher, sodass Milla Jovovich zum Zuge kam. Den Namen Alice und "Red Queen" für das Sicherheitssystem wählte Regisseur und Drehbuchautor Paul W. S. Anderson nach seinem Lieblingsbuch "Alice im Wunderland". Die Alice im Film wie auch die im Buch begeben sich auf eine gefahrvolle Reise in den Untergrund.
                                        Milla Jovovich gab bei den Dreharbeiten alles. Die Kratzer und blauen Flecke an ihrem Körper sollen keine Schminke, sondern echt gewesen sein. In ihrem Eifer versetzte Jovovich Regisseur Anderson sogar einen Faustschlag ins Gesicht, sodass dieser tagelang mit einem blauen Auge herumlief. Drei weitere Crewmitglieder wurden bei Jovovichs Aktionen ebenfalls verletzt. Für die Szene, an der Alice die Wand hochläuft und mit einem Sidekick den Schädel eines Zombie-Dobermanns zertrümmert, trainierte Jovovich drei Monate lang.
                                        Ihr voller Einsatz am Set wie auch die Schauspielerin selbst scheinen Regisseur Anderson gefallen zu haben, denn ein Jahr später verlobten sich Jovovich und Anderson. Mittlerweile sind sie verheiratet und Eltern zweier Töchter.
                                        Michelle Rodriguez spielt die Kampfamazone Rain. Es war schon immer der Herzenswunsch Rodriguez´, eines Tages, sollte das Resident-Evil-Game verfilmt werden, darin eine Rolle zu bekommen. Rodriguez überzeugt in ihrer Wunschrolle. Überhaupt lebt der Film von Frauenpower, während die männlichen Charaktere in den Hintergrund treten. Darauf deutet schon das Filmposter hin.
                                        Für die Zombies wurden Profitänzer verpflichtet, die die Untoten gut verkörpern. Auch die Makenbildner leisteten hevorragende Arbeit.
                                        "Resident Evil" ist ein spannender Horrorthriller. Der Nervenkitzel wird durch die geschickte Kameraführung erhöht, indem die Kamera nahe an einer Person bleibt, sodass der Zuschauer nie wissen kann, welche Gefahr außen herum lauert.
                                        Die Filmreihe basiert, wie oben erwähnt, auf der gleichnamigen Videospielreihe. Der Film schafft es allerdings nicht, die düstere Atmosphäre des Spiels wiederzugeben. Auch fehlt es den Akteuren an der Schussgewalt der Game-Figuren.
                                        Regisseur Anderson ließ den Darstellern einige Wochen vor Drehbeginn das Videogame zukommen und bat darum, es durchzuspielen.
                                        Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in Berlin statt. Ein wichtiger Drehort war der damals noch nicht fertiggestellte U-Bahnhof Bundestag.
                                        Die Geschichte mag nicht besonders originell sein, doch das Rätselraten über die Identität der Alice und zweier Männer, die sich dem Trupp ebenfalls angeschlossen haben, und die Frage, was es mit dem Sicherheitssystem "Red Queen" auf sich hat, beschäftigen den Zuschauer den ganzen Film über.
                                        Das ursprüngliche Drehbuch stammt von Zombie-Legende George A. Romero, wurde aber abgelehnt, wofür v.a. Produzent Bernd Eichinger verantwortlich gewesen sein soll. Wer in Romeros 95-seitige Drehbuchversion einen Blick werfen will:
                                        http://www.dailyscript.com/scripts/resident_evil_romero.html
                                        Der Film zeigt die Gefahr einer Viruspandemie, die tatsächlich, natürlich nicht in Form einer Verwandlung in Zombies, für die Menschheit gefährlich werden kann. Besonders tückisch ist die Fähigkeit der Viren, ständig zu mutieren, was die Entwicklung eines wirksamen Medikaments oder Impfstoffs beeinträchtigt.
                                        Überhaupt warnt der Film vor der Vermessenheit der Wissenschaft. Gerade heutzutage nach dem Entschlüsseln der Genome ist der Mensch zu allerlei perversen Spielchen fähig, etwa dem Klonen oder dem Einschleusen fremder Gene ins menschliche Erbgut.
                                        Wie im Film wird die Öffentlichkeit meist im Unklaren darüber gelassen, an welchen Projekten Konzerne in ihren Versuchslabors, die tatsächlich teilweise unterirdisch liegen, gerade arbeiten. Besonders das Militär bedient sich gern privater Unternehmen, um ihre Vorhaben vor der Politik geheim zu halten.
                                        Wer daran Interesse hat, wie es nach dem ersten Teil mit der Filmreihe weitergeht, kann sich "Resident Evil: Apocalypse" auf YouTube ansehen.
                                        https://www.youtube.com/watch?v=txXgTZgm7zo

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                                          Die junge Clarice Starling befindet sich auf der FBI-Akademie in Quantico/Virginia. Das FBI macht gerade Jagd auf einen Serienkiller, den die Presse "Buffalo Bill" nennt, kommt aber bei der Suche nicht voran. "Buffalo Bill" entführt korpulente Frauen und häutet sie nach ihrer Ermordung. Um festzustellen, ob Dr. Hannibal Lecter, ebenfalls ein Serienmörder, bereit ist, bei der Auflösung des Falls zu helfen, schickt Starlings Ausbilder die junge Frau in das forensische Hochsicherheitsgefängnis, in dem Lecter einsitzt.
                                          Er findet Interesse an Starling und bekundet seine Bereitschaft zur Hilfe, allerdings unter der Bedingung "Quid pro quo", was bedeutet, dass für jede Information, die Lecter zur Person des "Buffalo Bill" gibt, Starling etwas aus ihrem Privatleben erzählen muss. So beginnt die Jagd auf "Buffalo Bill".
                                          Anthony Hopkins bereitete sich intensiv auf die Rolle des Hannibal Lecter vor. Hopkins studierte Kriminalakten über Serienmörder, nahm an ihren Gerichtsverhandlungen teil und besuchte Gefängnisse, in denen Serienkiller inhaftiert waren.
                                          Hopkins brachte eigene Ideen in die Handlung ein. So setzte er durch, dass die Anstaltskleidung und der Overall, die Lecter trug, die Farbe Weiß und nicht wie geplant Orange haben sollten. Nach Hopkins Meinung würde das Weiß die Gefühllosigkeit, die Lecter bei seinen Taten an den Tag legte, unterstreichen. Außerdem verbinde Hopkins mit der Farbe Weiß Zahnarztbesuche und die Angst davor.
                                          Die Idee, Lecter kaum blinzeln zu lassen, stammt ebenfalls von Hopkins. Dies hatte er einem Londoner Freund abgeschaut, der beim Erzählen die Angewohnheit hatte, nicht zu blinzeln. Bei den Zuhörern führte das dazu, dass sie zwar gebannt der Geschichte lauschten, aber gleichzeitig verunsichert waren.
                                          Obwohl im Film ein Serienkiller gegen den andern antritt, sozusagen eine Bestie gegen die andere, ist das Mitgefühl des Publikums auf Lecters Seite. Er imponiert durch seine hohe Intelligenz und Eloquenz. Wie man im Prequel "Hannibal Rising" von 2007 erfährt, beruht sein Kannibalismus auf einem schweren Kindheitstrauma.
                                          SPOILER
                                          Hannibal entstammt einem alten litauischen Grafengeschlecht. Gegen Ende des 2. Weltkriegs verließ er als 10-Jähriger mit den Eltern und der kleinen Schwester Burg Lecter, um sich vor der heranrückenden Roten Armee in einer Jagdhütte zu verstecken. Beim Abschuss eines deutschen Sturzkampfbombers wurden die Eltern getötet. Hannibal und seine Schwester Mischa waren von nun an auf sich gestellt. Eines Tages tauchten fünf litauische Marodeure auf. Da sie nichts zu essen fanden, töteten sie Mischa und aßen sie.
                                          SPOILER ENDE
                                          Auf Clarice Starling, gespielt von Jodie Foster, lastet ebenfalls ein Kindsheitstrauma. Sie verlor ihren Vater, der als Polizist bei einem Einsatz erschossen wurde, und kam als Waisenkind auf die Schaffarm des Onkels. Clarice ertrug das Schreien der Lämmer bei ihrer Schlachtung nicht und lief mit einem Lamm auf dem Arm davon. Doch Clarice konnte das Lamm nicht retten.
                                          Lecter weiß, dass sie nun ihren Albträumen dadurch entkommen will, dass sie das nächste Opfer "Buffalo Bills", die Tochter einer Senatorin, retten muss, was Clarice als Kind mit dem Lamm nicht gelang.
                                          Bei allem Ehrgeiz und Willensstärke Starlings schimmert eine gewisse Unsicherheit und Zerbrechlichkeit durch, was diesen Charakter sympathisch macht. Regisseur Jonathan Demme unterstreicht dieses ambivalente Wesen Starlings, indem er sie in vielen Szenen leicht neben die Kamera schauen lässt, wohingegen Starlings Gesprächspartner fordernd und beinahe bedrohlich direkt in die Kamera sprechen.
                                          Dass Lecter in einer Szene Starlings Südstaaten-Dialekt verhöhnt, stand nicht im Drehbuch. Jodie Fosters Reaktion darauf ist echt. Foster fühlte sich in diesem Moment persönlich von Hopkins angegriffen.
                                          Der Serienkiller "Buffalo Bill", gespielt von Ted Levine, ist transsexuell. "Buffalo Bill" wurde eine Geschlechtsumwandlung verweigert. Aus der abgezogenen Haut der Opfer näht er sich ein Frauenkleid. Den Leichen pflegt er den Kokon eines Totenkopfschwärmers in den Rachen zu stecken, denn wie ein Kokon ist auch "Buffalo Bill" im Begriff, sich in etwas Schönes zu verwandeln.
                                          "Das Schweigen der Lämmer", eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Thomas Harris, fesselt ungemein. Mir ging es, als ich den Thriller zum ersten Mal sah, genauso wie dem moviepiloten, der in einem Kommentar unten schreibt: "Ich saß da wie ein schweigendes Lamm." Schweigend vor Hochachtung vor diesem Werk.
                                          Die Idee, dass ein Serienkiller dabei hilft, einem andern das Handwerk zu legen, entstammt einem wahren Fall. Der Profiler Prof. Robert Keppel nahm die Hilfe des Serienmörders Ted Bundy in Anspruch, um dem Green River Killer auf die Spur zu kommen. Dieser ermordete in Seattle 49 Prostituierte und legte die Leichen am Ufer des Green River im Gebüsch ab.
                                          Trotz seiner 27 Jahre, die der Film nun auf dem Buckel hat, wirkt "Das Schweigen der Lämmer", abgesehen von Kleidung und Frisuren, nicht angestaubt.
                                          Dr. Hannibal Lecter ist zwar nur 16 Minuten auf der Leinwand zu sehen, was aber keinen Hindernisgrund darstellte, um den Oscar in der Kategorie Bester Hauptdarsteller an Anthony Hopkins zu verleihen. Jodie Foster wurde mit dem Oscar als Beste Hauptdarstellerin geehrt. "Das Schweigen der Lämmer" ist einer und obendrein der letzte von drei Filmen, die die "Big Five", die Oscars in den fünf wichtigsten Kategorien, bekamen.
                                          Das Zitat Lecters "Einer dieser Meinungsforscher wollte mich testen. Ich genoss seine Leber mit ein paar Favabohnen, dazu einen ausgezeichneten Chianti" ist vielen bekannt, doch wenige wissen, dass sich dahinter ein fieser Scherz des Psychiaters Dr. Lecter verbirgt. Denn eine ausgiebige Mahlzeit mit diesen Tyramin-haltigen Lebensmitteln hätte einen Patienten, der das gängige Antidepressivum der damaligen Zeit, einen MAO-B-Hemmer, einnahm, getötet oder zumindest Schaden zugefügt.

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                                          • Ich bin ein rauer Krieger und unheimlich stark.

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                                            • BlubberKing 29.10.2018, 22:56 Geändert 06.01.2022, 00:15

                                              Meine Top 10 - Musik aus Horrorfilmen

                                              Auf meiner Halloween-Party wären auf jeden Fall folgende Stücke zu hören.

                                              - 10 ... The Fog (1980) - Main Theme
                                              https://www.youtube.com/watch?v=yNSLaYJboPE
                                              Komponiert und performt von John Carpenter, der als Pionier des Synthesizers bezeichnet wird.

                                              - 9 ... Psycho - Prelude
                                              https://www.youtube.com/watch?v=qMTrVgpDwPk
                                              Bernard Herrmann erschuf die Scores der Hitchcock-Klassiker.
                                              Dadurch, dass in "Psycho" das Thema ständig in gleicher Abfolge wiederholt wird, bleibt die Spannung auch dann erhalten, wenn im Film wenig passiert.

                                              - 8 ... World War Z - Theme
                                              https://www.youtube.com/watch?v=tVvG3X1pcQ8
                                              Das Lied stammt von der britischen Band Muse, die es unter dem Titel "Isolated System" auf ihrem Album "The 2nd Law" veröffentlicht hatte.

                                              - 7 ... Godzilla (2014) - "Godzilla!"
                                              https://www.youtube.com/watch?v=CCUl36McfhI
                                              Komponiert von Alexandre Desplat, dem 2-maligen Oscargewinner (für die Filmmusik zu "Grand Budapest Hotel" und "Shape of Water").

                                              - 6 ... Saw - "Hello Zepp"
                                              https://www.youtube.com/watch?v=vhSHXGM7kgE
                                              Dieses Thema kommt in allen Saw-Teilen, meistens gering variiert, vor.

                                              - 5 ... Das Phantom der Oper (2004) - Overture
                                              https://www.youtube.com/watch?v=pRT4IIkbJe0
                                              Das Musical "Das Phantom der Oper" wurde 1986 uraufgeführt und gilt als erfolgreichstes aller Zeiten.
                                              Es wurde mehrmals verfilmt. Die bekannteste Fassung ist die von 2004 mit Regisseur Joel Schumacher.

                                              - 4 ... Der Exorzist - Tubular Bells
                                              https://www.youtube.com/watch?v=TXvtDm820zI
                                              Mike Oldfield ("Moonlight Shadow") komponierte dieses Lied, wie er im Interview verriet, während eines Horrortrips auf LSD.

                                              - 3 ... Dead Silence - Theme
                                              https://www.youtube.com/watch?v=UI2WuKFX7u0
                                              Das Stück wurde von Charlie Clouser komponiert, einem Experten für Horrorfilm-Scores. Auch das Saw-Thema oben (unter 6) stammt von Clouser.

                                              - 2 ... 28 Weeks Later - 28 Theme
                                              https://www.youtube.com/watch?v=i6OtF7daIPM
                                              Die drei Stücke "28 Theme", "Don Abandons Alice" (beide aus "28 Weeks Later") und "In the House - In a Heartbeat" ("28 Days Later") unterscheiden sich nur geringfügig.

                                              - 1 ... Halloween (1978) - Halloween Theme
                                              https://www.youtube.com/watch?v=VLFx30Ijiq0
                                              Komponiert und performt von John Carpenter.
                                              Die Fassung im aktuellen "Halloween" unterscheidet sich etwas.
                                              https://www.youtube.com/watch?v=gqVyois9mp4

                                              Tipp von Donald Dungeon:
                                              The Lords of Salem - Theme
                                              https://www.youtube.com/watch?v=zPmyFWDo8so

                                              Tipp von Heckenritter und mir:
                                              Das Böse - "Phantasm"
                                              https://www.youtube.com/watch?v=i3ieQxm_M2I

                                              Tipp von Heckenritter:
                                              Das Ding aus einer anderen Welt (1982) - Theme
                                              https://www.youtube.com/watch?v=EnFc7D0ZoCc

                                              Tipp von swisscorinna76:
                                              Das Phantom der Oper in einer mega Version
                                              https://youtu.be/qpbX7SbXOtU

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                                              • Dass Julia Roberts die Tante von Emma Roberts, Charlie Sheen der Bruder von Emilio Estevez ("Breakfast Club") und Nicolas Cage der Cousin von Jason Schwartzman ist, wissen manche vielleicht.
                                                Die folgenden Verwandtschaftsverhältnisse finde ich aber überraschend:

                                                - Guy Ritchie ist mit Kate Middleton, der Ehefrau von Prinz William, verwandt. Zwar ist Ritchie nur der Cousin sechsten Grades, was aber ausgereicht hat, um eine Einladung zur Hochzeit zu bekommen.

                                                - Tom Hanks und George Clooney sind Nachfahren von Abraham Lincoln.

                                                - Ryan Gosling ist mit Justin Bieber und Avril Lavigne verwandt, auch wenn das Verwandtschaftsverhältnis weitläufig ist. Die drei sind Cousins/Cousinen elften Grades.

                                                - Kerry Washington ("Django Unchained") ist die Cousine des ehemaligen US-Außenministers Colin Powell.
                                                Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Colin_Powell#/media/File:Colin_powell_(official_portrait).png

                                                - Angelina Jolie ist über viele Ecken mit Hillary Clinton und Madonna verwandt. Sie sind Cousinen neunten bzw. zehnten Grades.

                                                - Hugh Grant und Thomas Brodie-Sangster ("Maze Runner") sind Großcousins.

                                                - Die Brüder Ralph und Joseph Fiennes sind mit dem englischen Königshaus verwandt. Sie sind die Cousins achten Grades von Prinz Charles.

                                                - Melissa McCarthy ist die Cousine von Model und Playmate Jenny McCarthy. Sie schauspielert auch und ist v.a. in Nebenrollen zu sehen ("Scary Movie 3").
                                                Jenny wurde viermal für die Goldene Himbeere nominiert und erhielt diesen "Preis" für die Hauptrolle in "Dirty Love".
                                                https://www.moviepilot.de/people/jenny-mccarthy

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                                                • Für die Rekonstruktion Berlins im Jahre 1900 hatte man keine Kosten gescheut. Reinholds schäbiges Haus, in dem er im Hinterhof wohnte, stand mitten auf dem 15 x 13 Kilometer großen Gelände, das außenrum von einem "Meer" umgeben war. Obwohl dieses nur eine Breite von zwei Kilometern hatte, erschien es vom Ufer aus wie ein endloses Gewässer.
                                                  Reinhold war im Glauben aufgewachsen, dass sich Berlin auf einer Insel befinde, um die herum nichts anderes als Meer sei. So war es dem Kammerjäger zeitlebens eingetrichtert worden.
                                                  Vor einigen Jahren hatte sich Reinhold dem Ufer bis auf 50 Meter genähert, doch die Furcht vor den bösen Kreaturen, die dort im Wasser leben sollten, ließ ihn auf Abstand gehen.
                                                  Der Strippenzieher der Show war ein Regisseur um die 60. Er wurde von allen Seiten beschimpft, mit seinem Format zwei Filme, u.a. "Die Truman Show", nachgeahmt zu haben.
                                                  Außerdem war die Produzentin, Frau Hella Drakovic, von allen nur Hella genannt, erbost, dass Grete den Serientod sterben musste.
                                                  Die Liebesgeschichte hatte dem Publikum gefallen. Seit Gretes Tod war die Einschaltquote deutlich rückläufig.
                                                  Die Unzufriedenheit mit dem Regisseur hatte dazu geführt, dass Hella ihn trotz des Einwands, Grete sei nahe daran gewesen, Reinhold die Wahrheit zu erzählen, entlassen hatte.
                                                  Es stimmte tatsächlich. Grete, eine bisher unbedeutende Schauspielerin, die eigentlich Jenny hieß, hatte sich am Set in Reinhold verliebt und beschlossen, ihn über alles aufzuklären. Nur die Drohung des Regisseurs, dass Jenny in diesem Fall 82 Millionen € Schadensersatz zu leisten habe, und er als Regisseur dafür sorgen werde, dass auch die Eltern und Geschwister ruiniert würden, hinderte Jenny an ihrem Vorhaben. Stattdessen verfolgte sie einen anderen Plan. Sie trat in TV-Shows auf und wandte sich mit dem Appell "Rettet Reinhold!" an die Öffentlichkeit. Jenny gestand, dass sie Reinhold liebe. Es sei eines Menschen unwürdig, wie eingesperrt in einer inszenierten Welt zu leben.
                                                  Produzentin Hella hatte es aufgrund dieser Aktionen auf Jenny, die aus armen Verhältnissen stammte und nach Meinung Hellas nur durch ihren Großmut zu einer Berühmtheit geworden war, abgesehen.
                                                  Hellas Hobby war das Sammeln von Giften. Und für dieses kleine Miststück kannte Hella ein besonders grausames Gift, das Jennys Eingeweide von innen her auffressen werde.
                                                  Hella war eine durchtriebene, geldgierige Person. Niemand ahnte, dass sie ihre ersten beiden Männer mit einem Extrakt aus einer Dschungelpflanze vergiftet hatte, den die Rechtsmediziner nicht nachweisen konnten. Da es sich bei den beiden Männern um Milliardäre gehandelt hatte und Hellas Show bis vor Kurzem gut lief, hatte Hella ein stattliches Vermögen von 127 Milliarden € angehäuft.
                                                  Jetzt lebte Hella mit ihrer Jugendliebe Carlos zusammen, der in den letzten Jahren den halben Amazonas gerodet hatte, um Palmölplantagen anzulegen. Doch es war ein offenes Geheimnis, dass Carlos viele Kokaplantagen eingestreut hatte.
                                                  Der Regisseur war auf Rache für seine Entlassung aus und beschimpfte Hella und die Show in den Medien. Zudem schickte er Hella inkognito Dutzende von Paketen, die Kakerlaken, Maden und tote Ratten enthielten.
                                                  Hella, in den Boulevardblättern "Gift-Natter" oder "Höllen-Hella" genannt, beschloss, dieses armselige Würstchen, auf das sie jahrelang gesetzt hatte, zu beseitigen. Auf ihre ganz besondere Weise.
                                                  Dazu lud Hella den Regisseur unter dem Vorwand, es doch noch mal mit ihm als Regisseur zu versuchen, in ihr Apartment ein, setzte den Mann nach dem Abendessen mit K.-o.-Tropfen, die sie in den Scotch gegeben hatte, außer Gefecht und ließ den Regisseur mitten in die Kulissen Berlins bringen. Die Schauspieler erhielten die Anweisung, ihn, sobald er wieder bei Bewusstsein sei, wie einen Verrückten zu behandeln.
                                                  Als der Regisseur acht Stunden später im Morgengrauen erwachte, wusste er gleich, wo er sich befand. Er kannte sogar einige der Schauspieler, die an ihm vorbeiliefen, und fragte, was hier los sei und warum er sich am Set befinde. Doch die Schauspieler gaben keine Antwort, stellten sich fremd, ja, schienen ihn wie einen Wahnsinnigen zu behandeln.
                                                  Der Regisseur kochte vor Wut. Er machte sich auf den Weg zu Reinhold Steiner, um ihm die Wahrheit zu erzählen.
                                                  Als der Regisseur dort ankam, befand sich Reinhold gerade im Hinterhof.
                                                  Der Kammerjäger verstand nichts von dem, was dieser Mann vor ihm, der sich als "Regisseur" ausgab, faselte. Irgendetwas von einem Studio, und dass Reinholds Leben in die ganze Welt übertragen werde. Grete solle angeblich Jenny heißen und noch leben.
                                                  Produzentin Hella hatte Reinholds Nachbarn die Anweisung gegeben, er solle sich dazu gesellen und Reinhold ins Ohr flüstern: "Da sieht man, was Hunger und die Sauferei aus einem machen. Dieser Mensch ist ein armer Irrer!"
                                                  Das sah Reinhold genauso. Ihm tat dieser angebliche "Regisseur" leid. Reinhold drückte ihm ein Zehnpfennigstück in die Hand und ging seiner Wege.
                                                  Der Regisseur war fassungslos. Noch benommen vom Schlafmittel torkelte er durch die Straßen. Das Fernsehpublikum, bei dem sich der Regisseur unbeliebt gemacht hatte, johlte vor Schadenfreude.
                                                  Er beschloss, die zwei Kilometer durch das angebliche Meer zu schwimmen, denn auf der anderen Seite gab es eine getarnte Tür, durch die er das Studio verlassen konnte.
                                                  Als der Regisseur sich ins Wasser begab, stieg die Einschaltquote abrupt. Denn das Publikum wußte Bescheid, was in den nächsten Minuten folgen sollte.
                                                  Hella hatte zwanzig Weiße Haie in das ringförmig angelegte Gewässer einsetzen lassen.
                                                  Nach einer Schwimmstrecke von 400 Metern bemerkte der Regisseur eine große Haiflosse, die auf ihn zukam. Was folgte, war kein schöner Anblick. Doch dem Publikum gefiel es. Angelockt vom Blut, versammelte sich bald eine ganze Herde von Haien rund um den zerfleischten Körper.
                                                  Produzentin Hella jubelte. Sie hatte gerade einen Rekord aufgestellt: die höchste Quote seit Bestehen der Sendung. Ein Viertel der Weltbevölkerung hatte dem blutigen Schauspiel zugesehen.
                                                  Hella beschloss, nun ganz allein die Kontrolle über das Geschehen am Set auszuüben. Sie genoß ihre Macht über die 3.000 Schauspieler, die durch ein geschickt ausgetüfteltes Rotationssystem Reinhold glauben machten, dass Berlin eine riesige Stadt sei.
                                                  Hella schwirrten viele Ideen im Kopf herum. Teuflische Ideen. Sie werde die vielen verrohten Zuschauer dort draußen für sich gewinnen und bald die mächtigste Medienfrau auf diesem Planeten sein.
                                                  Ihr erstes Vorhaben war bereits am Laufen. Durch ihre engen Beziehungen zur Justiz hatte Hella es geschafft, die sieben grausamsten Serienkiller weltweit, die sich alle im Todestrakt befunden hatten, ins Studio zu bekommen. Unter anderem den legendären "Klopfer", der es liebte, seine Opfer - es waren 337 an der Zahl - an Holzpfähle zu nageln, wobei er den Leidtragenden bevorzugt Stahlnägel ins Gehirn trieb. Oder den "Menschenfresser von Dartmoor". Seit seiner Kindheit hatte er verwildert im Moor gelebt und sich bis zu seiner Verhaftung im Alter von 36 ausschließlich von Menschenfleisch ernährt.
                                                  Klar, Hella werde den Schauspielern wohl eine Gefahrenzulage zahlen müssen, aber der Anstieg der Werbeeinnahmen werde diese Summe mehr als kompensieren.
                                                  Die sieben todbringenden Killer bekamen die Order, Reinhold auf seinem blutigen Rachefeldzug beizustehen.

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                                                  • Grete war vom Leben nicht verwöhnt. Bei ihrer Geburt starb die Mutter. Der Vater, ein schwerer Trinker, konnte dies seiner Tochter nie verzeihen. Grete wurde härter bestraft als ihr fünf Jahre älterer Bruder. Sie bekam schon bei kleinsten Fehlern den Rohrstock des Vaters zu spüren. Durch die angeborenen Klumpfüße tat sich Grete beim Laufen schwer. Der Vater meinte, das sei nur eine Ausrede für ihre Faulheit.
                                                    Als Grete sechs war, besorgte ihr der Vater eine Stelle in der Kellerbar um die Ecke. Dort musste die Kleine in der Küche helfen, aber auch mehrmals täglich den schweren Kohlekorb aus dem Keller hochschleppen. Grete hatte Angst vor dem Wirt, der nach Schnaps roch und dem öfter die Hand ausrutschte. Doch die Wirtin war eine gütige Frau.
                                                    Mit acht bekam Grete manchmal nächtlichen Besuch von ihrem Bruder. Der legte sich zu ihr ins Bettchen, streichelte sie und tat noch schlimmere Dinge. Er drohte, er werde ihre Stoffpuppe, für sie das Liebste auf der Welt, zerschneiden, wenn Grete dem Vater etwas sage. Zwei Jahre später vertraute sie sich dem Vater an, doch der bezeichnete sie als Lügnerin, die Schande über die Familie bringen wolle.
                                                    Mit 14 spürte Greta, dass irgendwas mit ihrem Körper nicht stimmte. Sie bat die Wirtin um Rat. Die suchte mit Grete eine alte Frau auf, die ihr einen bitteren Trank gab. Grete bekam davon starke Bauchschmerzen und gebar drei Stunden später einen blutigen Klumpen, den die alte Frau den Hunden zum Fressen vorwerfen wollte. Doch Grete nahm das blutige Etwas, legte es in eine leere Zigarrenkiste, die ihr die Wirtin gegeben hatte, tat einige Blümchen hinzu und vergrub den kleinen Kasten im Wald am See.
                                                    In den nächsten Wochen verschlechterte sich Gretes Gemütszustand. Eines späten Abends, sie hatte gerade ihre Arbeit beendet, fuhr Grete zu dem Ort, an dem sie das Kästchen vergraben hatte. Unter Tränen kniete sie dort nieder. Dann ging sie ruhig und gefasst auf den See zu und hinein in das kalte Nass.
                                                    Ein Schutzmann auf Patrouille bemerkte, welches Drama sich im See zutrug, eilte ins Wasser und zog die 14-Jährige heraus. Es gelang, ihr Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Zuhause bekam das Mädchen 40 Stockhiebe als Bestrafung.
                                                    Doch endlich meinte es das Schicksal gut mit Grete. Ihr Bruder, mittlerweile Mitglied einer Diebesbande, wurde bei einem nächtlichen Raubzug gestellt und wanderte für 10 Jahre ins Zuchthaus. Nun war zwar das Geld knapp, doch Grete arbeitete noch härter und länger. Der Vater wurde bettlägrig. Der Alkohol hatte ihm das Gefühl in den Beinen genommen. Der Bauch war ballonförmig aufgebläht. Die Wirtin erlaubte Grete, mehrmals täglich die Arbeit zu unterbrechen, um den Vater aufzusuchen und ihm die notwendige Pflege zukommen zu lassen.
                                                    So vergingen zwei Jahre, bis Grete eines Abends im Hinterhof - die verkoteten Laken des Vaters im Arm - einem jungen hageren Mann begegnete. Er schien dort, offensichtlich im Auftrag der vornehmen Herrschaften aus dem Vorderhaus, Ratten zu jagen. Drei von ihnen trug er tot an ihrem Schwanz. Der Mann sah Grete an und blieb stumm. Sie scherzte, da habe er drei dicke Viecher erwischt. Der Mann nickte schüchtern, und der Monolog, den Grete nun hielt, schien dem Kammerjäger zu gefallen. Schließlich verabschiedete sich Grete mit den Worten, er könne ja morgen wiederkommen, wenn er wolle. Um 10 Uhr nachts, sie werde hier sein.
                                                    So trafen sich Grete und Reinhold nun regelmäßig zu später Stunde, um für 20 Minuten um den Block zu laufen und sich zu unterhalten. Danach ging Reinhold mit nach oben in die feuchte Wohnung, um Grete bei der Versorgung des Vaters, der sich nun bis auf den Beckenknochen wundgelegen hatte, zu helfen. Reinhold wendete den schwergewichtigen Vater zur Seite, so dass er ohne größere Schmerzen Schlaf finden konnte.
                                                    Nach einem Monat verschlechterte sich der Zustand des Vaters. Er bekam Fieber. Mit Tränen in den Augen bat er Grete um Verzeihung für alles, was er ihr angetan habe. Grete strich dem Vater über die Wange und vergab ihm. Noch in der Nacht starb er.
                                                    Grete gab die Wohnung, an der so viele schlechte Erinnerungen hingen, auf und zog zu Reinhold. Dort war es eng, aber gemütlich. Die nächsten Wochen sollten die schönsten für das Pärchen werden. Reinhold kam es vor, als ob sich endlich die Sonnenstrahlen durch die Dunkelheit seines Lebens bahnten. Ja, Grete lernte ihm sogar das Tanzen, denn das hatte ihr die Wirtin beigebracht. Trotz Gretes Klumpfüßen machte sie sich gut darin. So gingen die beiden sonntags gerne in eine der vielen Tanzbars. Reinhold hatte sich dafür bei Herrenschneider Klumke einen gebrauchten Anzug gekauft. Berlin war in den letzten Jahren zu einer aufstrebenden Stadt geworden. Überall entstanden neue Mietskasernen. Es gab immer mehr Autos in der Stadt.
                                                    So befanden sich die beiden eines späten Sonntagabends auf dem Rückweg zu ihrer Wohnung, als sich ihnen zwei Ganoven in den Weg stellten. Der eine hatte ein im Mondlicht funkelndes Messer in der Hand.
                                                    Sie forderten Geld, doch Grete erklärte energisch, dass ihr Freund und sie vielleicht wie feine Herrschaften aussähen, doch in Wirklichkeit arm seien. Reinhold sagte nichts, packte plötzlich den einen Gangster am Handgelenk, dort, wo sich gefährlich nahe das Messer befand, und stieß ihm dieses in die Magengrube. Der andere Räuber versetzte Reinhold einen kräftigen Faustschlag, durch den sein Kopf gegen eine Litfaßsäule geschleudert wurde, und Reinhold das Bewusstsein verlor.
                                                    Als er wieder erwachte, verspürte er heftige Kopfschmerzen und wusste zunächst nicht, wo er sich befand und was sich hier zugetragen hatte. Da sah er vor sich den einen Ganoven liegen. Ein Messer steckte in seinem Bauch. Reinhold drehte den Kopf vorsichtig nach links. Dort lag seine Grete am Boden, ihr Rock hoch-, der Unterrock heruntergezogen. Sie starrte mit weiten Pupillen ins Leere. Reinhold brüllte: "Grete!". Er schüttelte die Freundin, drehte ihren Kopf hin und her, doch keine Regung. Inzwischen war ein Schutzmann herbeigeeilt, der Reinhold von Gretes totem Körper zurückzog. Reinhold konnte nicht antworten auf die Fragen, die man ihm stellte. Für ihn erschien alles, was er wahrnahm, gedämpft, so als käme es aus einer großen Ferne. Der tote Gauner, einer der vielen Obdachlosen in dieser Stadt, war den Polizisten bestens bekannt. Auch sein Komplize wurde später gefasst. Er hatte Grete geschändet und anschließend erwürgt.
                                                    Reinholds Welt war zusammengebrochen. In den nächsten Tagen saß er nur stumm in seiner Wohnung und starrte auf die verrußte Wand. Nach zwei Wochen wich Reinholds Trauer dem Zorn. Alle, die andern weh tun, all die Diebe, die Betrüger, den ganzen Abschaum dieser Stadt, den ganzen menschlichen Dreck werde er zerquetschen wie eine Made. Das sei er Grete schuldig.

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