BossMarco - Kommentare
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Die vierte Geschichte meiner Moviepilot-Buddies
Kapitel 3
Als eine Kamera durch die unendliche Weite des Universums gleitet, vorbei an funkelnden Sternen und leuchtenden Galaxien. Manche Sterne sind hell, manche scheinen so hell wie eine Kerze. Doch es zieht sich alles sehr schnell vorbei. Da sehen wir wieder unsere Erde, den blauen Planeten, wunderbar in voller Schönheit. Es zoomt immer näher an die Erde heran. Der Fokus liegt nicht mehr bei den Sternen, es zoomt jetzt schnell an ein Haus im traditionellen asiatischen Stil mit einem geschwungenen Dach und Schiebetüren aus Reispapier.
Im Inneren herrscht jedoch ein elektrischer Mix aus Moderne und Tradition. An den Wänden hängen farbfrohe Pop-Art-Gemälde und ein Samurai-Schwert, neben antiken Statuen und Kalligraphien.
Im Obergeschoss steht ein Mann, Mitte dreißig, im Kimono am Fenster. Er ist groß und schlank, mit einem melancholischen Ausdruck in seinen Augen, und beobachtet die Sterne am Nachthimmel. Er raucht dabei eine Zigarette und hat ein Glas Yamazaki in der Hand.
„Robomaus, wo bist du?“, ruft eine sanfte Stimme aus dem Badezimmer. Doch Robomaus ist so in Gedanken, dass er es zwar im Unterbewusstsein gehört hat, aber die Stimme und das Gesagte noch nicht so wahrgenommen hat. Er zieht noch an der Zigarette und drückt sie dann im Aschenbecher aus. Er trinkt sein Glas mit einem Schluck aus. „Ich komme, Reli“, sagte er vor sich hin.Er geht ins Badezimmer und sieht, wie Reli in der Badewanne liegt. Kerzen tauchen den Raum in ein warmes Licht. Er lächelt, zieht seinen Kimono aus und steigt zu Reli in die Badewanne. Das Wasser ist heiß, und er braucht einen Moment, bis er hineinkann. Zurecht muss er sich Stück für Stück akklimatisieren. Der Schaum verdeckt Relis Körper und Brüste, nur die Knie sieht man aus dem Wasser schauen.
Robomaus ist jetzt drin, und Reli geht mit dem Rücken auf ihn zu. Robomaus umarmt sie von hinten und sagt ganz nett mit leiser Stimme: „Du bist die Schönste der Welt. Warum bist du so schön?“ Sie macht nur „Mmmm“ und lächelt ein bisschen und drückt ihren Kopf gegen seinen.
Robomaus wäscht Relis Rücken. Er gleitet zuerst mit der Seife sanft über Relis Rücken, dann nimmt er den Schwamm und streichelt ihr den Rücken rauf und runter. Dann fängt er an, mit dem Schwamm zu kreisen. Er legt den Schwamm auf den Rand der Badewanne, nimmt eine Schale, füllt sie mit frischem Wasser aus dem Wasserhahn und wäscht die Seife an Relis Rücken ab. Danach wäscht er sich selbst und geht aus der Badewanne. Er trocknet sich ab, nimmt ein sauberes Kimono und zieht es an. Reli tut es ihm gleich.
Zuerst schauen Robomaus und Reli noch im Fernsehen eine Sendung. Robomaus schaltet aber in der Werbung um, da er noch das Judo-Turnier schauen möchte. Er macht Reli aber den Gefallen, dass er mit ihr zusammen die Sendung schaut, die sie so mag.
Danach gehen sie ins Zimmer und öffnen den Schrank. Zusammen machen sie das Futon parat, in dem sie schlafen werden. Nach einer Zeit liegen sie da. Robomaus schaut zu Reli hinüber und sagt: „Hat dir das Wochenende mit mir gefallen?“, und streichelt sie über die Haare. Sie schaut zurück und nickt mit dem Kopf rauf und runter.
Robomaus schaut sie immer noch an und fragt: „Da du morgen und übermorgen nicht zu mir kommen kannst, da ich ein Projekt bei der Arbeit führen muss und keine Zeit habe, außerdem muss ich den Porsche in die Werkstatt bringen, das rechte Licht vorne geht nicht mehr, sehen wir uns am Mittwoch?“
Reli gähnt, hält ihre Hand vors Maul und antwortet leise
„Mittwoch ist gut ja" und nickte dabei.
Dann sagt sie noch anschliessend „Du hast es immer so streng deswegen bist du so wohlhabend" Robomaus streichelt sie am Körper und lächelt nett mit zuvorkommender netter Stimme sagt er „Ich wohlhabend? Ich bin der acht reichste Mensch der Welt.Ich kann mir alles leisten aber ich habe nur Augen für dich, ohne dich ist das alles nichts wert" Reli fühlt sich geschmeichelt, Reli rückt sich näher an Robomaus und schliesst die Augen, beide schlafen ein.Am nächsten Morgen um 7:00 Uhr wacht Robomaus auf und geht in die Küche. Er trinkt ein Glas Wasser, geht ins Badezimmer und putzt sich die Zähne. Dabei schaut er sich im Spiegel an, aber seine Gedanken sind unklar. Er schrubbt mit der Zahnbürste hin und her. Nach einer Weile spült er seinen Mund mit Wasser und spuckt es ins Lavabo. Danach kämmt er seine Haare.
Er geht sich anziehen, nimmt seine Uhr und legt sie am rechten Unterarm an.
Noch schnell möchte er die Frühnachrichten im Fernsehen schauen. Vor allem das Wetter interessiert ihn. Als er den Fernseher anmacht, macht er ihn schnell wieder leise. Er möchte Reli nicht aufwecken.
Im Fernsehen sieht er eine Frau, die er aber kaum versteht, weil er so leise gemacht hat. Aber unten am Rande des Bildes zieht sich ein Banner mit News durch. Während die Moderatorin redet, liest er, dass der Minister von der Präfektur Nara wieder kandidiert. Er soll noch im Laufe des Jahres 2003 erneut gewählt werden. Dann steht noch, dass es heute gegen Abend noch einen leichten Schauer geben wird.
Robomaus schaltet den Fernseher ab und macht Licht im Wohnzimmer. Dann schließt er die Türen zum Schlafzimmer, damit Reli in Ruhe schlafen kann. Er löscht das Licht im Wohnzimmer und geht die Treppe runter in den Genkan. Dort zieht er seine Pantoffeln aus und seine Arbeitsschuhe an. Dann geht er raus und steigt in den Porsche.
Am Abend
In einer Küche kocht eine Frau das Abendessen. Heute gibt es Miso-Suppe, die sie so mag. Die Frau hört, dass jemand ins Haus gekommen ist. Sie ruft "Hallo, bist du es, Robomaus?" "Hallo, ja, ich bin es. Bin wieder zu Hause, Eudora Fletcher", ruft Robomaus und geht in die Küche. Er umarmt seine Frau und gibt ihr einen Kuss. Er nimmt den Deckel von der Pfanne und schaut hinein. Es nimmt ihm Wunder, was es zu Essen gab. Danach lächelt er. Sie schaut ihn an und sagt "Wie war dein Wochenende in Kyoto? Geht es deinem Bruder gut?" Robomaus schaut sie gelassen an und antwortet "Ja gut, Kidham geht es auch gut. Wo ist unsere Kleine?" Eudora Fletcher rührt noch mit der Kelle die Suppe um und nimmt sie von der Herdplatte. Sie schaut Robomaus an und sagt mit leiser Stimme "The Woman schläft gerade. Ich wecke sie beim Essen auf." Danach deckt sie den Zawaraku und weckt ihre fünfzehnmonatige Tochter auf. Sie gehen ins Washitsu und bringen das Abendessen mit. Sie stellen es in der Mitte des Zawaraku auf, so dass sich jeder die Suppe selbst in die Schale schöpfen kann. Dann setzen sie sich am Boden in Tokonoma-Tradition und essen. Eudora hält zuerst The Woman in ihren Armen, so dass sie sie füttern kann. Sie schaut jetzt zu Robomaus, der ganz konzentriert auf das Essen ist. Er schlürft seine Miso-Suppe. Ihr Blick scheint ein bisschen besorgt zu sein. Sie sagt ganz ruhig mit einer gelassenen Stimme...“Robomaus, ich bin verzweifelt. Wir können fast nicht mehr unsere Rechnungen bezahlen. Wir leben ja schon in einer sehr billigen Wohnung und Kidham muss uns diesen Monat auch noch unterstützen. Deine Arbeit in der Kältefabrik ist zu schlecht bezahlt. Du kriegst nur den Mindestlohn dort. Du musst dir eine andere Arbeit suchen. Du bist ja ein gut ausgebildeter Mann?“
Robomaus schlürft weiterhin seine Suppe. Dann richtet er seinen Blick auf Eudora Fletcher und antwortet ganz ruhig mit freundlicher Stimme: „Ich war der Achtbeste in meiner Ausbildung, und das weltweit. Mach dir keine Sorgen. S.Patriot hat die Firma im Griff. Er ist der Beste, er weiß, was er tut. Irgendwann werde ich der CEO der Firma. Das hat S.Patriot mir letzte Woche gesagt und betont, dass ich der Beste bin und ich das Ganze übernehmen darf.“ Dann richtet er seinen Blick zu The Woman und lächelt sie an.
Eudoras Blick ist besorgt. Sie legt ihre Stäbchen beiseite und sagt: „Ja, das wird dauern. Das Geld wird immer knapper.“
Robomaus lächelt Eudora an und sagt ihr schon fast verführerisch: „Eudora, mein Engel, mach dir keine Sorge. Du weißt, du bist die schönste Frau der Welt. Ich brauche nur dich.“ Dann schaut er wieder zu The Woman und sagt lächelnd und leise mit veränderter Stimme: „Du auch, meine Kleine. Du bist auch die Schönste. Hmmm.“
Dann bestätigt Robomaus, dass sich Eudora Fletcher keine Sorgen machen müsse und sie sich bald auch ein Auto leisten können, da er die Firma übernehmen könne. Eudora räumt den Tisch ab und wäscht ab. Robomaus badet The Woman und spielt noch mit ihr mit solchen Klötzchen. Sie wollen einen Turm bauen, so hoch wie möglich, doch The Woman macht den Turm immer wieder kaputt.
Später, als The Woman schläft, schaut Eudora noch ein bisschen fernsehen. Robomaus spielt im Wohnzimmer auf einem separaten Sofa, so dass er Eudora nicht stört, Nintendo GameCube. Wenig später wollen sie gemeinsam schlafen gehen. Eudora schaut noch nach The Woman, doch die Kleine schlummert schon. Dann geht sie zu Robomaus und legt sich neben ihn hin und schläft nach kurzer Zeit ein.
Am nächsten Tag bei der Arbeit
Robomaus kommt von der Bahn zur Arbeit und zieht seinen Kälteschutz-Overall an. Dann macht er eine Runde und begrüßt seine Arbeitskollegen. Ein Kollege fragt ihn noch, ob er eine Tasse Tee mit Zitrone wolle, bevor er ins Tiefkühlfach muss. Der Kollege namens RockyRambo, der erst vor kurzem nach Nara gezogen ist und vor kurzem die Arbeit hier bekommen hat, ist ein gutmütiger Kerl, der sich gerne mit Robomaus unterhält. Doch tiefgründige Gespräche führen die beiden nie, meistens geht es bei den Gesprächen nur um die Firma oder um die Arbeit, die sie erledigen müssen.
Heute muss Robomaus die Fische verpacken und muss dann den Fisch in verschiedene Truhen sortieren. Jetzt Robomaus in voller Aktion. Er arbeitet sehr schnell. Bei -25 Grad ist er nur durch seinen Kälte-Overall geschützt, teilweise hat er noch eine Brille an, doch die friert manchmal ein. Ein richtiger Knochenjob ist diese Arbeit und der Lärm von der Kühlanlage ist auch nervtötend.
RockyRambo kommt ins Lager zu Robomaus und schreit ihm ins Ohr, da die Anlagen so laut sind: „Robomaus, der Boss will dich sprechen. Du sollst in sein Büro kommen.“ Robomaus hört RockyRambo konzentriert zu, mit angespanntem Gesichtsausdruck, und sagt ebenfalls mit sehr lauter Stimme: „Gut, ich gehe gleich zu ihm.“
Dann verschließt er die Truhen vorschriftsmäßig und schließt die Türen ab. Er schaut nach, ob diese richtig zu sind. RockyRambo geht wieder seiner Arbeit nach.
Im Büro sitzt der Chef auf dem Stuhl und telefoniert mit seinem neuen Nokia. Er sieht, wie Robomaus vor seiner Tür wartet, winkt ihn rein und macht ein Zeichen, dass er sich hier vor ihn hinsetzen soll. Dann beendet er das Telefonat.
„S. Patriot, sie wollen mich sprechen?“, fragt Robomaus.
„Ja genau, ich muss mit ihnen sprechen. Hören sie zu. Ich weiß, sie haben mein Porsche genommen und waren mit einer Frau in meinem Haus, als ich nicht da war. Wenn ich ihnen mein Auto leihe und ihnen den Hausschlüssel gebe, dann ist es so, dass ich möchte, dass sie mir das Auto waschen und mein Haus sauber machen. Das war die Vereinbarung zwischen uns, und nicht, dass sie mit einer Frau bei mir hausen.“
Robomaus wirkt ganz aufgebracht. „Nein, nein, keine Frau!“
S. Patriot schaut Robomaus sehr skeptisch an und sagt: „Als ich nach Hause gekommen bin, war eine Frau da. Sie sagte, dass sie jetzt gehe und ich soll es ihnen ausrichten.“
Robomaus schaut nach oben und holt Luft, um darauf zu antworten: „Ah, diese Frau, sie half mir beim Putzen. Sie kam am nächsten Morgen noch einmal, um etwas fertig zu putzen. Deswegen war sie noch hier.“
S. Patriot schaut Robomaus noch skeptischer an als vorhin.Und fügte noch mit ernster Tonlage hinzu: „Schauen Sie, was ich ihnen noch sagen muss – und das schon wieder seit letzter Woche. Ich mag sie, aber man merkt bei ihrer Leistung, dass sie noch nie ein Studium gemacht haben. Sie sagten mir, dass sie eins nachholen werden – beim Einstellungsgespräch vor fünf Jahren. Sie mögen sich sicher noch daran erinnern, oder? Ich stelle eigentlich keine ungebildeten Leute ein.“
Robomaus, jetzt mit ernsterem Blick, kontert selbstbewusst: „Schauen Sie, Herr S.Patriot, ich brauche keine Ausbildung oder Studium. Mein Vater gehört die achtgrößte Firma, die zwar hier in Nara gegründet wurde, aber jetzt nicht mehr hier ist, sondern auf der ganzen Welt. In Japan arbeitet die Firma nicht mehr, nur noch in den USA, Russland, Katar und vielen anderen Ländern. Mein Vater ist einer der mächtigsten CEOs auf der ganzen Welt. Sogar Junichiro Koizumi – wir waren schon als Kind gute Freunde. Er sagte mir, ich müsse mir keine Sorgen machen, er könne mir einen guten Job in seiner Firma besorgen und er schickt mir im Monat mehr Geld, als Sie in zwei Monaten verdienen. Ich habe keine Sorgen.“
S.Patriot rollt mit dem Stuhl nach vorne und schaut einen kurzen Moment aus dem Fenster. Er betrachtet die Tröpfchen am Fenster, die immer mehr werden, dann folgt er der Konfrontation wieder und sagt: „Na, keine Sorgen? Gut? Dann arbeiten Sie in Zukunft etwas genauer?“
Robomaus steht auf, bedankt sich und verneigt sich. Danach geht er wieder zur Arbeit zurück.
Kurt nach Feierabend
Robomaus hat einen wunderschönen Frauenkörper vor sich. Er liegt neben dem Körper und streichelt ihn rauf und runter, dabei hat er ein breites, charmantes Lächeln im Gesicht. Er ist sehr glücklich. Vom Streichen geht er rüber zum Massieren. Die Haut ist sehr weich, Robomaus ist sehr zärtlich und geht mit seinem Mund zum Ohr und sagt ihr: „Du bist die schönste Frau der Welt, keine ist so schön wie du.“ Die Frau fühlt sich geschmeichelt.
Die Frau kehrt sich jetzt um. Robomaus betrachtet ihre Brüste, die ihm sehr gefallen,und dann gleiten seine Augen den Körper rauf und runter. Im Intimbereich ist sie rasiert, und dann gleiten seine Augen ganz langsam an den Beinen entlang zu den Füßen bis zu den Zehenspitzen. Die Zehennägel sind schön rot lackiert. Seine Augen berühren jetzt die von ihr und er sagt mit sanfter Stimme: „Warum bist du so süß, Christine Wesp?“ Ihr Gesicht wird errötet und sie fühlt sich sehr geschmeichelt. Dann sagt sie leise: „Du Robomaus, ich liebe dich. Du bist meine Liebe, du weißt ja, aber wie schon neulich gesagt, möchte ich mit dir endlich zusammenziehen, um gemeinsam ein Leben aufzubauen. Nach fünf Jahren wird es schon Zeit für mich.“ Sie gibt Robomaus noch ein Küsschen und streichelt ihn über seine Wange ganz zärtlich voller Leidenschaft. Robomaus schaut sie so an, als wären die beiden die einzigen auf der Welt.
Da klingelt sein Handy und er nimmt ab. Seine Frau Eudora Fletcher ruft an und möchte wissen, wo er steckt für das Abendessen. Robomaus sagt ihr, dass es heute später wird, da er noch mit Rocky Rambo eins trinken ist. „Sorry, entschuldige, das war mein Bruder Kidham, er wollte mit mir heute noch über was reden“, sagte Robomaus, als er das Telefonat beendet hat zu Christine Wesp. Dann klammert er sich wieder sanft um Christine Wesp und antwortet auf die vorherige Frage: „Du weißt, ich bin Agent und fast nie zu Hause. Ich würde gerne, aber es wäre auch gefährlich für dich. Als mein Vater starb vor sechs Jahren, bin ich alleine unterwegs. Jetzt habe ich mehrere Aufträge, sogar war ich neulich in Afrika, in Nigeria oder Uganda. Liebes, nichts lieber würde ich tun, als mit dir zu leben.“ Ihr Gesichtsausdruck wirkt ein bisschen enttäuscht, aber sie drückt Robomaus noch mehr an sich. Sie schauen beide oben an die Decke und die Stille drängt in die Atmosphäre. Beide genießen das Dasein miteinander. Sie fühlen sich jetzt beide sehr geborgen. Befreit von jeder Last. Beide sind schläfrig, als wären sie in einem Trance, die beide miteinander verschmelzen lassen.
Nach etwa einer Stunde steht Robomaus auf und zieht sich an. Christine Wesp schaut ihm schläfrig zu, wie er sich anzieht und sagt ganz leise und müde: „Musst du schon gehen?“ Er dreht sich um und schaut sie an und sagt ebenfalls leise: „Ja, leider.“ Er geht zu einem kleinen Tisch mit einer Vase ohne Blumen drin hin und sieht, dass die Schublade etwas unten am Tisch offen ist und entdeckt etwa 147.440 Yen. Er nimmt das Geld und sagt zu Christine: „Ich nehme das, ich gebe es dir zurück, wie das viele andere Geld auch. Ich vergesse meine Schulden nicht.“ Er geht zu Christine und gibt ihr einen Kuss auf die Lippe. Sie sagte: „Kein Problem, mein Schatz.“
Er löscht das Licht im Zimmer und geht durch das Wohnzimmer. Im Genkan zieht er seine Straßenschuhe an und macht die Tür auf. Er erschrickt und geht einen Schritt nach hinten. Er glaubt nicht, was er sieht. Die Haare stehen ihm zu Berge und er fängt an zu schwitzen. Vor der Tür steht Reli.Mit einem Samurai-Schwert in der rechten Hand schaut Robomaus überrascht und ängstlich aus. Für kurze Zeit liegt der Fokus auf dem Schwert. Robomaus fühlt sich jetzt wie in den tiefsten Schatten des Bambuswaldes versetzt, wo die Sonne kaum den Boden erreicht und ein verlassener Schrein von paar Sonnenstrahlen bestrahlt wird. In seinem Inneren, auf einem Altar aus Stein, ruht ein schwarzes Samuraischwert, dessen Klinge wie ein Spiegel die Dunkelheit reflektiert. Das macht ihm Angst. Die anderen inneren Ängste, die Robomaus gerade in sich trägt, sind das Gesicht von Reli, die ihn wie eine junge Kunoichi in diesem Moment ansieht. Ihre Augen, so schwarz wie die Nacht, fixieren die Klinge des Schwertes. Ein leises Summen umgibt sie, ein Flüstern, das nur sie hören kann. Es ist das Lied des Schwertes, das von uralten Schlachten und vergangenen Kriegern erzählt. Dann richtet sie ihren Blick zu Robomaus. Stell dir mal den schlimmsten Albtraum vor, den du jemals hattest, und der kommt nicht mal ansatzweise da dran, wie Reli Robomaus anschaut. Er hält die Hände vor sich und läuft langsam rückwärts, immer wieder ganz leise "Hey Hey, ganz locker" sagend. Sie folgt ihm ganz langsam nach. Er hält im Wohnzimmer an und ruft jetzt mit etwas lauterer Stimme als vorhin "Reli, was willst du? Ich kann dir sicher alles erklären." Sie hebt ihr Schwert über ihren Kopf und schaut Robomaus sehr wütend in die Augen. Und sagt nur "Ich habe dich seit gestern beobachtet." Ihr Blick wird jetzt traurig, ohne eine Träne an ihren Wangen. Robomaus erwidert ihren Blick jetzt, weiß, dass etwas nicht stimmt. Ihm wird es jetzt sehr warm und er bekommt Gänsehaut. Sein Blick wandert von ihr weg in ihr durch ganz weit weg von ihr.Dann holt Reli mit dem Schwert aus und in nur von wenigen Bruchsekunden erreicht die Klinge des Schwertes den Hals von Robomaus wie Butter schneidet die Klinge durch den Hals von Robomaus. Der Kopf fliegt weg und und prallte auf den Teppich. Der Körper sackt in sich zusammen und gleitet langsam auf den Teppich. Die weisse Wand voller Blut.
Ende
Die vierte Geschichte meiner Moviepilot-Buddies.
Kapitel 2
LOS ANGELES - 1993
SOUTH CENTRAL
Der Asphalt in South Central war im Jahr 1993 wie immer brütend heiß. Die Sonne brannte unbarmherzig auf die staubigen Straßen, und die Luft war dick von Abgasen und dem Geruch von verbranntem Gummi. Inmitten dieser trostlosen Umgebung stand ein neu gewaschener blauer Lowrider, dessen Chromfelgen im Sonnenlicht blitzten. Man hörte, wie der Motor gerade abgeschaltet wurde, und er machte noch die typischen Geräusche eines auslaufenden Motors.
Neben dem Auto liefen viele Leute durch die Straßen, die einen allein, die anderen in Gruppen oder zu zweit. Ein Jugendlicher, nicht einmal fünfzehn Jahre alt, lief mit vier anderen Jungs im gleichen Alter am blauen Lowrider, einem Chevrolet Impala, vorbei, der die Blicke der Jungs auf sich zog. Doch sie blieben nicht stehen. Einer der Jungs hatte einen Football in der Hand, und wahrscheinlich wollten sie in der Nähe des Ted Watkins Memorial Parks spielen, der nicht weit von dieser Stelle entfernt war.
Aus dem Lowrider pochte laute Hip-Hop-Musik: 🎵Only When I'm Drunk🎵Hey Nigga mach den Shit leise oder stell ihn ganz ab. Und lass mich mal fahren.
Hey Cuzz, bleib ruhig. Wir haben hier ein BBQ nur für uns Cuzz, verstanden? J.R.K. Und Shit stelle ich nicht ab, der ist Dope "21 & Over". Hör mal genau zu, Cuzz.
JRK sitzt am Steuer und macht das Radio jetzt leiser. Bodenfrost sitzt neben ihm und schaut sich die Umgebung an.
"Er sagt leise, du JRK, hey Cuzz, hör zu Nigga. Die Party, das BBQ, wann fängt es an? Bin nämlich am Verhungern."
JRK sieht Bodenfrost an, der neben ihm sitzt und so hat wie er eine blaue L.A. Baseballmütze auf,Eine fette Halskette mit einem C aus Gold und ein blauschwarzes kariertes Hemd an. Beide sahen aus wie siamesische Zwillinge.
Er antwortet: "Jetzt steig aus." Er schaltet die Musik ab und beide steigen aus.Bodenfrost vergewissert sich, dass er seine Knarre bei sich hat und geht zur BBQ-Party, die ein anderer Crip organisiert hat. JRK und Bodenfrost gehen in den Garten vor der Garage, wo ein anderer blauer Impala steht. Das Dach des Lowriders ist geschlossen. Es sind noch vier andere Crips anwesend, einer davon war Stroem. Er war ein bisschen verrückt, hatte aber das Herz am richtigen Fleck. Sein Vater hingegen war eine Crip-Legende. Er nannte sich Vertigo. Die Bloods hatten ihn vor fünf Jahren erwischt, seitdem ruht er im anliegenden Friedhof an der Kreuzung gegenüber. Stroem war dadurch ein bisschen verbittert, war aber seit längerem im Drogengeschäft und hielt sich mit dem verdienten Geld über Wasser.
Als JRK und Bodenfrost alle begrüßten, essen sie gemeinsam und quatschten ein bisschen. Für jeden gab es ein Steak mit Brot und Salat, angeboten im Pappteller. Und natürlich gab es reichlich Bier.
"Hey Motherfucker, danke für die Party, aber wo sind die Nutten? Haben die nie Hunger? Du lädst nie die Nutten ein", sagt gut gelaunt JRK.
Stroem schaut ihn mit ernsten Blick an und zieht seine Lakers Baseballmütze ab. Nach einer Weile fängt er an zu lachen und antwortet: "Bitch Ass Nigga,hey Cuzz, die Nutten haben hier nichts verloren, nur meine Homboys, Thugs sind willkommen, verstehst du, Cuzz?"
JRK grinst nur und nimmt einen Schluck von seinem Bier. Stroem steht auf und geht zum Grill, um zu schauen, ob es noch Fleisch hat, aber das Fleisch ist schon gegessen. Dann dreht er sich zu JRK und sagt lächelnd und angetrunken: "Dein Vater würde dir dein Nigga Arsch versohlen, wenn du hier mit den Schlampen wärst." Dabei zeigt er mit den Fingern auf ihn.
Es wird langsam dunkel, aber die Freunde haben Spaß und trinken noch ein Weilchen, hören Hip-Hop-Musik und rappen ab und zu die Texte nach. Stroem ist langsam zu besoffen, dass noch etwas Anständiges aus seinem Mund kommt.Stroem torkelt in sein Haus, weil seine Mutter Copacabanasun aus dem Fenster schreit, er solle seinen faulen Hintern ins Haus bewegen. Bodenfrost beobachtet, wie es zwischen Copacabanasun und Stroem zu einem Geschrei kommt. Er ist sich nicht sicher, aber er glaubt, dass Copacabanasun Stroem geohrfeigt hat. Die anderen trinken Bier und quatschen, sie haben nicht realisiert, was gerade im Haus vorgefallen ist. Plötzlich knallt die Tür auf und Stroem eilt wieder nach draußen zum Vorgarten. Er setzt sich wieder zu seinen Freunden hin und schreit Richtung Fenster zu seiner Mutter: "Ich bin neunzehn Jahre alt, du hast mir nichts zu sagen!" Jetzt wird seine Stimme leise und er sagt vor sich hin: "Wenn mein Dad noch da wäre, würde dies alles nicht passieren." Er nimmt eine Crackpfeife aus seiner Hosentasche und legt sie auf den Tisch. "Hey yo Cuzz, mach das nicht, das Zeug wird dich fertig machen", sagt JRK mit ernster Stimme. Stroem schaut ihn nur besorgt an und lächelt ein bisschen. Er dreht seinen Kopf zum Fenster hoch und schaut dann wieder zu JRK und sagt mit leiser, aber gut hörbarer Stimme: "Aber die Scheiße wird dich zum Paradies führen." Sein Blick wird ernst, er nimmt die Pfeife, steckt sie sich in den Mund und inhaliert. Danach legt er die Pfeife wieder auf den Tisch, lehnt sich zurück und starrt in den Himmel.
Wenig später verlassen die Crips die BBQ-Party. JRK fährt Bodenfrost nach Hause. Er muss sich beim Fahren konzentrieren, da er noch ein bisschen angetrunken ist. Dann fährt er nach Hause an die Central Avenue. Er parkt seinen Lowrider an der Straßenseite neben dem Vorgarten, wo er wohnt. Er schleicht sich ins Haus und in sein Zimmer. Er schaltet das Licht in seinem Zimmer an. Er hat einen Schrank, ein Bett und einen Stapel CDs neben seiner Stereoanlage. An der Wand hängen Poster von Rappern wie DJ Quick, Paris, Ice-T und Kid Frost. JRK zieht sich aus und legt sich ins Bett. Er hört aber immer wieder quälende Sirenen von der Polizei, die bei ihm vorbeifahren. Auch ein Helikopter, der über sein Haus fliegt, stört ihn beim Einschlafen. Er steht wieder auf, macht sein Fenster zu und hofft, dass der Lärm dadurch geschmälert wird. Er ist an diesen Lärm der Polizei gewöhnt, aber er stört ihn schon seit Jahren beim Einschlafen.
Am nächsten Morgen
JRK kommt aus seinem Zimmer und geht in die Küche. Dort sitzt sein Vater am Tisch und murmelt vor sich hin: „Rechnungen, Rechnungen und nochmals Rechnungen“. Dabei schüttelt er den Kopf. „Morgen Dad“, sagte JRK und nimmt eine Schüssel und füllt Cornflakes hinein. Da es keine Milch mehr im Kühlschrank gibt, nimmt er Wasser und setzt sich mit seinem Vater an den Tisch. „Morgen JRK. Du weißt, ich habe nicht gerne, dass du bei diesem Stroem herumlungerst. Wie geht es eigentlich seiner Mutter?“
„Dad, Stroem ist ganz in Ordnung und Copa, du weißt ja wie sie tickt.“
Der Vater unterschreibt noch eine Rechnung mit seinem Namen. Seine Unterschrift ist ziemlich gut lesbar, man kann mit seiner Handschrift gut „Blubberking“ lesen. Dann schaut er wieder seinen Sohn an und antwortet: „Ich weiß, sie ist komisch. Sie war immer komisch, hatte ihre Kinder noch nie im Griff, aber backen kann sie. Du musst mal ihre Brownies probieren, die besten.“
JRK steht auf und geht nochmals zum Kühlschrank und nimmt seinen Orangensaft heraus. Das Glas nimmt er vom abgewaschenen Stapel. Und setzt sich wieder hin. Dabei schaut ihn Blubberking an und nimmt einen Schluck von seiner Tasse Kaffee.
„Hör mal Junge, ich habe dir einen Job an der Ecke bei Cooper besorgt. Du weißt, wo? Als Schuhverkäufer. Ich habe höchstpersönlich mit Cooper gesprochen, er braucht noch einen Verkäufer. Ich gebe dir seine Telefonnummer, kannst dann heute mal ihn anrufen.“
„Du Dad, ich bin kein Verkäufer. Die zahlen nur Almosen. Ich komme mit Cooper nicht klar.“
Blubberking bleibt ganz ruhig, schaut aber JRK ernst an und gibt ihm zu verstehen: „Du, Rechnungen zählen sich nicht von selbst. Alles wird teuer. Ich brauche auch etwas Hilfe und dir tut es auch gut, weg von der Straße zu kommen. Auch Almosen häufen sich an.“
JRK schaut seinen Vater jetzt ein bisschen nervös an. Er weiß jetzt, dass es ihm sehr ernst ist und antwortet darauf: „So lange man im Knast mehr Geld verdient als als Schuhverkäufer, muss ich solche Jobs gar nie machen. Schau dir mal die Niggaz da draußen an? Oder die Schlampen Dad? Ich bin ein Cuzz, die Niggaz werden schon auf mich aufpassen.“
Blubberking lässt seinen Sohn nicht fertig sprechen. Er kontert mit ernster Stimme, bleibt aber ruhig und gelassen: „Du weißt, dass du solche Wörter in diesem Haus nicht verwenden solltest. Die Brüder machen das Selbe durch wie wir. Also du bist ein Cuzz, du hast keine Ahnung, Sohn? So wie ich früher? Ich habe nicht dafür bezahlt, deine Mutter schon und sie konnte nichts dafür. Es ist gut, dass du hier im Viertel ein Mann wirst, aber kein Cuzz, sondern ein Arbeiter, der seine Zukunft auch außerhalb des Viertels aufbauen könnte.“
JRK lehnt sich nach hinten und schnauft laut aus. Er antwortet mit normaler Stimme: „Aber du hattest dazumal nie Probleme mit Rechnungen zu bezahlen. Heute trägst du Hemd mit Krawatte bei der Arbeit, verkaufst Versicherungen, gehst früh aus dem Haus und kommst spät wieder nach Hause.“
Blubberking nimmt noch einen Schluck Kaffee und verdeutlicht es seinem Sohn: „Das tauscht. Als Cuzz hatte ich mehr Probleme gehabt. Das Geld kam auch nicht immer so rein, wie ich es dachte. Und dafür musste ich Mutter beerdigen. Die meisten Brüder hatten nicht so viel Glück, sind tot oder im Bau. Ich mag meine Arbeit, das hält mich von Dummheiten fern.“Jetzt komm, wir müssen noch den Rasen mähen. Danach muss ich zur Arbeit. Am liebsten wäre es mir, wenn du den mähst, sonst muss ich mich noch umziehen. Kann nicht mit diesem Anzug den Rasen mähen“, fragte Blubberking und fügte noch hinzu, dass er heute Cooper für den Job anrufen sollte. JRK bejahte und ging nach draußen in die Garage, um den Rasenmäher zu holen. Er bittet aber, er wartet noch, bis sein Vater das Auto aus der Garage holt, so dass er an den Rasenmäher kommt. Blubberking verlässt früher das Haus, deswegen geht er noch einkaufen, bevor er zur Arbeit gehen muss. Heute arbeitet Blubberking nur vormittags, weil er acht Tage durchgearbeitet hat und sich fast keine Pause gegönnt hat. Heute möchte er früher nach Hause und diesen Sonntag möchte er auch nichts von Arbeit hören. Er möchte seinen Bruder Chev-Chelios besuchen, der im angrenzenden Compton mit seiner Familie wohnt. Chev-Chelios ist älter als Blubberking und gehörte in seiner Jugend den Bloods an. Da Blubberking ein Crip war, waren sie Rivalen. Als bei beiden Frau und Kind kamen, haben sie ihre Einstellung geändert. Bei Blubberking spielte noch die Tragödie seiner Frau eine Rolle, dass er sich nicht mehr auf die Gang konzentrierte. Blubberking verabschiedet sich noch bei seinem Sohn und fährt mit seinem kleinen silbernen Honda davon.
Später am Nachmittag
Auf einem Parkplatz hängen Stroem, Bodenfrost und JRK ab. Aus dem Radio des blauen Lowriders pochte laute Musik heraus, zuerst den typischen Westcoast Hip-Hop mit den heulenden Synthesizern und smoothen Bässen. Man hört die Stimme von Stroem. Sie reden über Frauen, die sie mal flachlegen möchten, und prahlen von Frauen, die sie mal hatten. Das Thema Rodney King war auch ein Thema, die Unruhen von L.A. und dass die Cuzz noch mehr zusammenhalten sollten und sich nicht gegenseitig angreifen sollten. Prahlt aber noch, dass er neulich zwei Bloods angepöbelt hatte und die Angst vor ihm hatten. „Hey, mach mal andere Mucke rein“, ruft Stroem in die Runde. „Das ist Wrack, wir hören immer die gleiche Scheiße, neuer Shit. 21 & Over, das ist der neue Shit, glaub mir.“
JRK antwortete: „Hey Cuzz, das habe ich gestern in meinem Auto gepumpt, man ist das dope.“ Bodenfrost schießt in das Gespräch hinein, obwohl er auch noch eine Story zu einer Frau erzählen wollte, die er mal hatte: „Das hat mir nicht gefallen, war Wrack der Shit, das Zeug.“ Stroem hörte den beiden zu und meinte, der Beste sei Mc Breed, an den kommt keiner ran. Auf das antwortet Bodenfrost: „Der hat schon was, aber seine Musik bumst auch nicht richtig.“ „Du bumst auch nicht richtig“, gab Stroem mit lauter Stimme zur Antwort und haut ihm eine auf den Rücken. Es laufen drei Frauen an ihnen vorbei, die eine lächelt JRK an, die mit der Sonnenbrille und Trainingskleidung. JRK lächelt freundlich zurück. Stroem und Bodenfrost bemerken es und lachen JRK aus und geben an, dass Cuzz Playboys sind und keine Gentlemen. Dabei rollt ein silberner Honda auf den Parkplatz und parkt neben dem blauen Lowrider. „Da seht ihr Jungs? Was treibt ihr schon wieder?“, sagte Blubberking und steigt aus dem Auto. Er steht zwischen seinem Sohn und Stroem und sagte mit lauter Stimme: „Mach mal die Musik leise, man muss sich ja anbrüllen, dass man was versteht. In diese Rapmusik kann ich nicht hören. Wenn ich was über Gewalt, Drogen und Armut hören will, laufe ich einfach die Straßen hier rauf und runter. Und wie geht es deiner Mutter, Stroem? Backt sie immer noch diese Brownies?“ Stroem schaut nur auf den Boden. Er kehrt seine blaue Baseballkappe nach hinten, zieht seine Sonnenbrille ab und antwortet: „Ja, ihr geht’s gut. Habe manchmal Ärger mit ihr. Hey Cuzz, mach mal leiser, der alte Mann wünscht es.“ Und lacht dabei. Bodenfrost dreht einen Joint und fragt Blubberking, ob er auch ein paar Züge nehme. Blubberking lächelte: „Nein danke, ich hatte schon seit Jahren kein Weed mehr geraucht, ich würde gerade einschlafen. Aber ein Bier nehme ich gerne, aber trinkt es nachher zu Hause alleine. Heute ist noch Basketballspiel im Fernsehen. Und passt ein bisschen auf, ihr seid alle noch nicht über 21 Jahre alt.“ JRK grinste und sagte: „Dad zieht immer diese nette Malcolm X und Bobby Seale Nummer ab, verzeiht ihm.Dad zieht immer diese nette Malcolm X und Bobby Seale Nummer ab, verzeiht ihm. Und manchmal redet er wie ein Weißer.“ Bodenfrost fängt an zu lachen und gibt ein Zeichen, dass sein Homie Recht hat. Blubberking schmunzelt und sagt mit innerer Ruhe: „Menschen wie Bobby Seale oder Malcolm hätte es nicht gebraucht, wenn die Welt in Ordnung wäre. Die Brüder müssen sich weiterbilden, das machen ja die Weißen auch. Hier ist die Gewalt, die Schnapsläden und die Drogen an jeder Ecke das Problem. Der weiße Mann hat viel damit zu tun. Unsere Brüder haben dieses Land nicht freiwillig aufgebaut, aber auch der weiße Mann hat seine Probleme. Aber die meisten bilden sich weiter, und genau das müssen wir auch tun. Hier im Viertel interessiert das Crips und Blood Ding keinen. In Kanada haben die noch nie etwas von uns gehört, verstehst du?“ Stroem hört sehr ernsthaft und konzentriert zu und sagt: „Ich kann es einfach nicht zulassen, wenn ein Blood kommt. Da zählt nur eins: meine Farben. Aber ich verstehe, was du meinst.“ Blubberking dreht seinen Kopf zu Stroem und schaut ihn ernst an, wartet aber noch mit seiner Antwort. Bodenfrost nimmt einen Zug von seinem Joint und gibt ihn dann Stroem rüber, der auch gerade einen Zug nimmt. Der weiße Rauch kommt langsam aus dem Mund, der sich dann langsam in der Luft verteilt. Blubberking schaut den Rauch zu, wie er in der Luft schwebt, und schaut dann wieder Stroem an und antwortet: „Genau, du hast es nicht verstanden, noch nicht. So, also ich muss wieder gehen. JRK, kommst du auch nach Hause? Und hast du Cooper angerufen?“
JRK antwortet schnell darauf: „Ja, komme in zehn Minuten nach und Cooper kann warten. Sein Geschäft ist morgen auch noch da.“ Blubberking steigt wieder in seinen Honda und fährt weg. Die Musik wird wieder aufgedreht und die Cuzz rauchen noch fertig, dann wird die Runde aufgelöst, weil JRK auch nach Hause geht. Lässt aber sein Auto stehen, weil er zu angetrunken ist. Bodenfrost geht noch zu Stroem nach Hause und möchte noch bei ihm ein paar Bierchen trinken.
Dämmerungszeit
Es dunkelt langsam ein, aber die Temperatur ist immer noch höllisch heiß. Die Klimaanlagen surren im Auto und im Haus. Manche Männer sind ohne T-Shirt unterwegs und protzen mit ihren Oberkörpern und Muskeln.
Auf der Veranda trinken Copa und Stroem Bierchen. Einige Büchsen sind zerdrückt am Boden. Copa hat schon wieder gejammert, sie sollen die Musik leiser drehen. Der Qualm vom Weed zieht in ihr Zimmer und sie möchte bei dieser Hitze nicht die Fenster zu machen.
Oben kommt der Wind rein. Stroem zeigt Bodenfrost die neuen Sneakers, die er sich neulich gekauft hat. Bodenfrost gibt ihm zu verstehen, dass er sich das nicht leisten kann. Er muss zurzeit unten durch. Seine Mutter hat ihn von zu Hause rausgeworfen. Seitdem lebt er mal hier, mal dort, irgendwo bei welchen Cousins zu Hause.
"Hey, sind das Pirus?", schreckt Stroem auf und wiederholt nochmal: "Das sind Pirus Motherfuckers!" Er steht auf und sieht einen roten Lowrider, der vor ihrem Vorgarten anhält. Man erkennt vier Jungs im Wagen. Alle haben rote Baseballkappen auf. Der Fahrer schaut zuerst grimmig, dann lächelt er und fährt weiter.
Stroem hebt seine Arme auseinander und geht in "Was wollt ihr?"-Stellung. "Kommt schon", ruft er hinterher. Dann setzt er sich wieder hin, macht ein neues Bier auf und sagt zu Bodenfrost: "Zwei von denen, die Pisser, habe ich neulich angemacht, weißt du. Die kommen von Compton hierher und machen Stress. CPT Motherfuckers"
Bodenfrost meint nur: "Kommen die wieder?" "Nein, die Penner haben Angst, Bodenfrost. Die haben Angst vor den Cousins hier. Die haben sogar Angst vor meiner Mutter, die da oben ein bisschen schlafen möchte."
Nach zehn Minuten sind die Bloods kein Thema mehr und sie quatschen wieder über Musik, Sport und Frauen. Copa kommt auch nochmal runter und holt sich ein Bier von Stroem. Nach einer Weile geht sie wieder nach oben in ihr Schlafzimmer und trinkt ihr Bier in Frieden.
Der Abendhimmel ist klar und die Sterne sind sichtbar. Es wurde ruhig. Keine Autos fahren mehr vorbei, fast keine Menschen mehr. Nur noch einer gegenüber auf der anderen Straßenseite war ein dicker Mann, der mit seinem Hund, einem weißen Bullterrier, spazieren ging. Ganz leise läuft noch Musik von Ant Banks und der weiße Rauch zieht sich langsam in die Luftatmosphäre.
Bodenfrost und Stroem können nicht fassen, was sie jetzt sehen. Voll high und betrunken nehmen sie wahr, dass der rote Lowrider wieder an der Seite vorne beim Vorgarten anhält. Der gleiche rote Lowrider wie vor etwa vierzig Minuten. Vier Männer im Auto und alle ziehen eine Mack 10 hervor und dann wurde es dunkel, man hört nur noch der Klang der Schüsse.
Währenddessen
„Hey, das Ich habe Cooper angerufen, der nimmt das Telefon nicht ab. Ich rufe ihn morgen an. Und was gibt es heute zu futtern bei uns?“
„JRK, das ist typisch für Cooper. Heute gibt es italienische Spaghetti, selbst gemacht von mir. So gut wie beim Mexikaner nebenan.“
JRK lachte und sagte: „Vielleicht schmecken die Spaghetti in New York italienischer? Aber beim Mexikaner sind sie wirklich gut.“
„Die besten, die besten“, fügte Blubberking selbstbewusst und überzeugend hinzu. „Sohn, decke mal den Tisch, ich mache jetzt die Spaghetti.“ JRK geht in die Küche und macht den Tisch bereit für das Abendbrot. Es ist nicht so, dass Blubberking jetzt klischeehaft singend in der Küche steht, aber man merkt, er ist gerade glücklich und vor allem hungrig. Und dass sein Sohn mit ihm zu Abend isst, kommt auch nicht jeden Tag vor. In letzter Zeit ist JRK aber öfter zu Hause. Blubberking hatte ihm zu Weihnachten ein Super Nintendo gekauft. Das könnte der Grund sein, dass er sich mal auch alleine beschäftigt. Oder es ist der Grund, weil ihm Blubberking Grenzen aufsetzt. Er darf nur selten rausgehen, wenn es dunkel ist. Gestern war eine Ausnahme wegen der BBQ-Party, aber ansonsten gibt es feste Regeln im Haus. Dabei hat er sich noch mit Lamija von nebenan angefreundet. Da könnte sich auch was entwickeln.
Der Tisch ist gedeckt und das Essen gleich fertig. Plötzlich klingelt es an der Tür. Es ist Bodenfrost. Mit blutüberströmter Kleidung liegt er da wie ein Embryo. Er sagt keinen Ton. Man hat das Gefühl, er weint. JRK fragt ihn, was los ist, mit lauter Stimme, er brüllt ihn fast schon an. Er sagte nur „Stroem“, ganz verzweifelt und zitternd. JRK fragt, ob er verletzt ist. Er duckt sich zu ihm runter, hebt ihn auf und sagt: „Ich gehe jetzt zu Stroem.“ Er nimmt seine Schuhe, zieht sich an und möchte gehen. Er sagt noch: „Komm, Bodenfrost.“
„Wartet, ich komme auch mit“, sagt Blubberking. „Kommt, gehen wir mit dem Honda.“ Bodenfrost und JRK steigen ins Auto. Bodenfrost steigt hinten ein und JRK vorne neben seinen Vater, der fährt.
Gerade angekommen, steigen sie schnell aus dem Auto. Blubberking traut seinen Augen nicht. Er sieht die Polizei, Copa, die hysterisch rumschreit, und einen weißen Lacken, der voll Blut ist und Stroem überdeckt. Auch JRK ist fassungslos und beginnt zu weinen. Blubberking nimmt Copa in die Arme und sie bricht in Tränen aus und sagt weinend: „Die haben mir mein Junge genommen.“ Blubberking drückt sie an sich und sagt ganz leise mit beruhigender Stimme: „Ich weiß, ich weiß.“
Die Polizei ist auch anwesend und sichert das Ganze ab. „Hey RolfMuller, was sagst du dazu?“ RolfMuller sagte nur gelassen: „Nichts. Ich komme zu spät nach Hause und rufe ja nicht den Krankenwagen, sondern nur den Leichenwagen. Und Hardcoremodus, schreib ins Protokoll, dass es eine typische Abrechnung unter Gangmitgliedern war.“
Hardcoremodus macht einen Schritt auf RolfMuller zu, schaut sich das Ganze nochmals an und sagt: „Kannst du haben, RolfMuller. Aber ich werde noch diesen Bodenfrost, die Mutter und den anderen Jungen da neben Bodenfrost befragen.“ RolfMuller schaut ihn an und sagt: „Gut, aber nicht jetzt, zu einem späteren Zeitpunkt. Jeden Tag die gleiche Scheiße. Hier wird einer noch verhaftet, einer von den Los Avenues, Bloods oder einen von ihnen. Selbst ist mir egal, habe die Schnauze langsam voll, ansonsten ballere ich alle von diesen Kerlen ab.“
Er geht zur Veranda, nimmt ein Joint auf und geht zu Hardcoremodus. „Das rettet mir heute noch den Abend“, sagt er und grinst dabei. Den Joint steckt er sich in der Tasche und sagt den anderen: „Hey, das ist nur Beweismaterial“, und grinst wieder.
Bodenfrost geht ins Haus und holt aus dem Zimmer von Stroem eine Pistole JRK eilt ihm nach und sie handeln aus, dass sie Stroem rächen wollen, und zwar gleich heute Nacht. Bodenfrost rennt von Haus zu Haus und wartet im Park auf JRK, wo sie sich dann mit anderen Cuzz treffen werden. JRK nimmt die andere Pistole von Stroem und möchte gerade auch rausrennen, doch da steht Blubberking vor der Tür.
Blubberking schaut seinen Sohn so ernst wie noch nie an. Er hält die Hände flach vor sich. JRK schaut ihn mit Tränen in den Augen an und nimmt noch ein volles Magazin aus der Schublade. Blubberking geht einen Schritt ins Zimmer und sagt ganz ruhig, aber immer noch die Hände flach vor seinem Körper: „Hör zu mein Junge, ich bin nicht hier, um dich aufzuhalten. Die Tür ist offen, du kannst machen was du willst. Es ist deine Entscheidung, mein Junge. Aber bedenke: es ist nicht Boyz n‘ the Hood, kein Kinofilm, kein Rap Song. Es ist die Realität. Wenn du zu den anderen gehst, ist es nicht in zwei Stunden fertig oder in vier Minuten. Es geht dann weiter, jeden Tag, Tag für Tag das Gleiche. Echte Rache, echtes Blut und echte Trauer der Angehörigen. Ich weiß, was du durchgemacht hast. Noch lange nicht jeder machte das durch, aber viele. An diesem Punkt waren schon viele andere auch, wo du jetzt bist. Mein Junge, ich kann dir deine Entscheidung nicht abnehmen, keiner kann das, nur du.“ Blubberking hält noch die Hand vor das Maul und streichelt sich über die Haare, dann fährt er fort: „Die Entscheidung, die du triffst, wird dein Leben verändern. Wenn du aber jetzt gehst, gibt es kein Zurück mehr, keine Entschuldigung. Du hast dann entschieden. Du musst Verantwortung übernehmen für dich selbst, als Mensch, als Sohn und als Cuzz. Die Entscheidung liegt bei dir ganz alleine.“
JRK schaut Blubberking an, wischt sich die Tränen vom Gesicht. Jetzt wurde sein Blick starr und ernst, schon fast grimmig. Er geht und läuft an seinem Vater vorbei, ohne ihn dabei anzusehen. Blubberking senkt seinen Kopf und sein Blick wirkt traurig und nachdenklich. Er geht ganz langsam zum Fenster, schaut in den Himmel, nimmt die Sterne wahr und schaut so weit wie es geht hindurch.
Ende
Die vierte Geschichte meiner Moviepilot-Buddies.
Anmerkung:
Diese Geschichte ist nicht empfehlenswert für Jugendliche unter 16 Jahren. Sie enthält Inhalte, die für diese Altersgruppe ungeeignet sein könnten.
Kapitel 1: London 1993
Meine Leser, ihr seht jetzt alles in Schwarzweiß.
Es ist ein dunkler Winterabend. Der Frost zieht sich durch die engen Gassen. Einige Menschen schlendern herum, andere wollen eilig nach Hause oder zu ihren Besuchen. Wieder andere arbeiten, wie ein Taxifahrer an der Ecke. Dort ist es sehr dunkel, nur eine Straßenlaterne, die ein bisschen Licht spendet, lässt erkennen, was los ist. Man erkennt, dass der Taxifahrer im Auto sitzt und eine Zigarette raucht. Es ist zu kalt, um draußen zu rauchen.
Auf der anderen Seite schließt ein Schmuckgeschäft. Der Inhaber schließt die Tür und eilt zur Bushaltestelle, um schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Er zieht seine Jacke noch mehr zu, so kalt ist es.
Auf der anderen Seite ist die bekannte Royal Albert Hall. Es stehen noch ein paar Leute in einer Schlange an. Man merkt, dass alle frieren und nur noch rein in die Wärme wollen, um das Konzert zu genießen. Wenn man die Menschen sich mal anschaut, merkt man nicht die Vorfreude, die man an solchen Anlässen zeigt. Es ist mehr der schlotternde Kälteausdruck.
Es gibt einen in der Reihe, der mit langem Mantel und Brille dasteht und noch sein Ticket in seinen Taschen sucht. Er vergewissert sich nochmals, dass er das Ticket bei sich trägt. Neben ihm steht ein älteres Pärchen, das leise miteinander redet. Was sie reden, ist nicht alles verständlich, aber der Mann mit der Brille und seinem Ticket in der Hand hört auch nicht richtig zu. Der ältere Mann zieht an seiner Tabakpfeife und raucht langsam, während seine Frau mit ihm redet. Er nickt immer nur langsam mit dem Kopf und sagt "Ja", wenn seine Frau ihn etwas fragt.
Zwanzig Minuten später.
Der kalte Winterabend in London. Das aufgewärmte Publikum wartete mit frostigem Atem auf Chionati, als er die Bühne der Royal Albert Hall betrat. Chionati eilte zu seinem Klavier, sein Herz pochte. Doch sein Blick war fest auf die Bühne gerichtet, auf das Klavier, das wie ein Tor in eine andere Welt versprach.
Das Publikum erwartete ihn mit Spannung. Ein Raunen ging durch die Menge, als er sich ans Klavier setzte.
Chionati, der junge Pianist mit dem adeligen Erbe und dem unbändigen Talent, war in aller Munde, dachte sich ein Zuschauer in der ersten Reihe. Er und seine Begleiterin waren sehr gespannt, wie eigentlich jeder im Publikum.
Seine Finger streichelten die Tasten, und Chopins Nocturne in f-Moll füllte den Raum mit melancholischer Schönheit. Die Musik strömte aus ihm heraus, ein Fluss aus Emotionen, der die Herzen der Zuhörer berührte.
Er flog mit seinen Fingern über die Tasten und brachte mit sanften Bewegungen das Klavier auf Hochtouren. Chionati vergaß in diesem Moment alles um ihn herum. Manchmal sah er glücklich aus, in manchen Momenten wirkte er traurig und einsam. Je nachdem, was er gerade spielte.
Manchmal hatte man auch das Gefühl, dass er mal ins Publikum schaute, doch in Wirklichkeit schaute er leer ins Publikum und dachte nur an sein Klavier. Er war konzentriert. Man hatte das Gefühl, es gäbe nur ihn und das Klavier. Alles um ihn herum, außer den Klängen aus dem Klavier, existierte nicht.
Wenige Minuten später, nach seinem siebten Lied, stand Chionati auf und ging Richtung Publikum. Er war sehr elegant in Schwarzweiß gekleidet. Er bedankte sich bei seinem Publikum und dafür, dass sie gekommen waren. Ohne weitere Worte ging er wieder zum Klavier und setzte sich wieder hin.
Die Musik war seine Sprache, seine Art, die Welt zu umarmen. In ihr fand er Freiheit und Erlösung. Seine Finger tanzten über die Tasten, einfühlsam und kraftvoll, voller Leidenschaft und Hingabe.
Als der letzte Ton verklang, war es still im Saal. Die Zuhörer saßen wie gebannt, gefangen in der Magie des Moments. Dann brach tosender Applaus aus, ein Sturm der Begeisterung, der Chionati in seinen Bann zog.
Chionati blieb sitzen und starrte auf die Tasten. Das Publikum war gespannt auf ein weiteres Lied, doch der Vorhang zog sich zu. Das Publikum applaudierte und wollte noch mehr, doch die Tasten blieben stumm. Chionati wartete, bis der letzte Mensch die Halle verließ, bis er sich von seinem Klavier erhob und vor den Vorhang trat. Er betrachtete die leeren Sitze und ging nach einer Weile mit einem eher depressiven Blick Backstage.
Der Tag danach (Meine Leser, jetzt ist alles wieder in Farbe.)
„Wo sind meine Sachen? Wo ist mein Bruder?“
„Hör auf mit dem Geschrei, Ms. Jupiter!“
„Geschrei, Rob Zombie? Ich suche meine Sachen und wo ist dein Vetter?“
„Ich bin betrunken, lass mich zufrieden, Jupiter.“
„Miss Jupiter, mein Herr.“
Miss Jupiter geht in ihr Zimmer und bittet die Dienstmädchen und Hofdamen nach ihren neu eingekauften Kleidern und Schmuck zu suchen. Sie schreit ein Mädchen an und sagt mit einem strengen Blick zu dem schüchternen Mädchen mit lauter und arroganter Stimme: „Du, das Schloss ist jetzt nicht so groß. Ich verlange nicht viel, nur dass du meine Sachen suchen und finden solltest. Wenn du es bis Mittag nicht gefunden hast, zählt es für mich als gestohlen und du bist dann diejenige. Und komm jetzt, ich möchte mich umziehen und sei ja nicht mehr so grob wie schon mal, sonst …“
„Ja, Miss Jupiter“, antwortet das Dienstmädchen schüchtern mit gesenktem Blick nach unten.
Im großen Gang des Schlosses begegnet Miss Jupiter Tina Scheidt, der Gemahlin von Chionati.
„Wo ist dein Gemahl, Tina? Ist er wieder mal ein Langschläfer? Und wie du wieder aussiehst, Tina! Was sind das für Kleider, die du anhast? Wie Obdachlose in den Märchen, die meine Mutter mir vorlas, als ich noch Kind war – so siehst du aus! Mein Bruder hatte nicht so ein Blut mit solcher Herkunft verdient. Du bist nicht von adligem Blut. Bei mir wärst du jetzt neben diesen Dienstmädchen und nicht im gleichen Schlafgemach wie mein Bruder.“
Tina schaut Miss Jupiter böse an und sagt zu ihr mit freundlicher Stimme:
„Jeden Morgen höre ich das Selbe von dir, jeden Morgen, und ich bin immer noch hier, weil dein Bruder hier das Sagen hat und nicht du, meine Gute.“
Miss Jupiter lacht nur und läuft mit dem Dienstmädchen weiter. Bleibt aber wieder stehen und dreht sich zu Tina Scheidt zurück und sagte mit einer befriedigenden arroganten Stimme: „Dein Bruder wird schon noch auf mich hören und mit mir nach Los Angeles ziehen. Und du wirst hier im Schloss bleiben, dafür sorge ich. Und dann wirst du sehen, wer hier das Sagen hat.“
Tina schaut entsetzt zu Miss Jupiter, schaut aber noch das Dienstmädchen an, bevor ihr Blick wieder zu Miss Jupiter geht.
Sie läuft langsam zu ihr und flüstert ihr ins Ohr: „Du willst nur mein Gemahl enterben, deswegen möchtest du, dass er nach Amerika geht, nicht wahr, meine Kleine?“
Miss Jupiter fängt laut an zu lachen und antwortet mit leiser Stimme: „Und wenn das passiert, ist es aus mit dir. Es ist dein Ende. Und nenne mich niemals wieder ‚Kleine‘, sonst bringe ich dich um. Dein naiver Gemahl macht alles, was ich sage.“
Miss Jupiter lächelt und geht mit dem Dienstmädchen weiter Richtung ihr Zimmer.
Klopf, klopf! "Wer ist da?" "My Lord, ich bin's." Chionati richtet sich vom Bett auf und denkt sich: "Jetzt schon der Butler? Was will der denn?" "Komm rein, Yup Yum, und mach die Tür wieder zu", sagte Chionati noch mit schläfriger Stimme.
Der Butler kommt langsam in das Zimmer rein und schließt die Tür hinter sich langsam zu. "My Lord, ich habe Ihr Frühstück fertig gemacht. Möchten Sie, dass ich Ihnen beim Anziehen helfe?"
Chionati steht auf und setzt sich ans Piano - ein edler Steinway & Sons B-211 Flügel, den er von seinem Vater vor fünf Jahren bekam. Er spielt ein paar sanfte Töne.
"Sir, wie war das Konzert gestern?", fragte Yup Yum freundlich. Chionati spielt noch ein paar Sekunden weiter auf seinem Piano, dann hört er auf und richtet seinen Blick zu Yup Yum. "Hören Sie mal auf mit diesem 'My Lord', 'Sir'-Gequatsche. Wir sind hier hinter verschlossenen Türen, da können Sie mich Chionati nennen. Und wir sind im Jahr 1993. Das Konzert war gut, ja, gute Stimmung."
Yup Yum lächelte zuvorkommend und sagte: "Ja, Sir."
Chionati steht auf und geht lächelnd zu Yup Yum. "Stehen Sie mal bequem, nicht nur als hätten Sie einen Stock im Hintern, na ja, Sie wissen schon? Ich lebe in einem vergoldeten Käfig. Schauen Sie, Yup Yum, meine Frau schläft zwar im gleichen Bett, aber irgendwie ist sie nicht bei mir. Am liebsten wäre ich ein Vogel, der jetzt aus diesem Fenster fliegt. Kennen Sie das Gefühl? Habe ich nicht recht?"
Yup Yum schaut ihn zuerst ernst an, dann lächelt er ein bisschen und sagt mit freundlicher Stimme: "In der Tat, Sir, deine Eltern haben für dich das alles geschaffen. Sei froh darüber."
Chionati schnauft laut raus und antwortet: "Ja, sie haben recht, wie immer." Dann schaut er aus dem Fenster, wo die Hofdamen seinen Garten pflegen und Vaters weißen Rolls-Royce waschen.
Chionati bittet Yup Yum höchstpersönlich darum, dass er auf seine Eltern aufpassen soll, die oben vierundzwanzig Stunden wegen ihrer starken Alzheimer-Erkrankung gepflegt werden. Chionati schaut regelmäßig nach seinen Eltern und versucht auch mal, etwas für sie zu machen. Seine Schwester hingegen war noch nie im oberen Stock bei ihren Eltern, lässt aber manchmal gute Wünsche ausrichten. Tinas Verhältnis war ganz gut mit seinen Eltern, aber in Gegenwart von Miss Jupiter waren sie auch anders zu Tina.
Am Nachmittag gab es das köstliche Essen, das von Yup Yum und den Dienstmädchen serviert und überwacht wurde. Yup Yum ist ein Perfektionist, der seinen Beruf lebt und liebt. Seine Eltern waren in London geboren und aufgewachsen. Sein Großvater war aber irischer Herkunft.
Nach dem Essen spielte Chionati wie üblich mindestens zwei Stunden Piano. Meistens ist Rob Zombie bei ihm und unterstützt Chionati. Auch er war mal Pianist, konnte aber das Niveau nicht halten wegen seiner Alkoholsucht. Seine Mutter war die Schwester von Chionatis Vater. Sie starb früh an Krebs. Sein Vater nahm sich ein Jahr später nach dem Tod seiner Mutter das Leben. Seit seinem achten Lebensjahr wohnte Rob Zombie im Schloss und wurde von Chionatis Eltern aufgezogen.
Chionati ist kaum zwanzig Jahre alt und ist ein anstrengender Pianist, der lokal schon eine Bekanntheit ist. Rob Zombie ist drei Jahre älter als Chionati. Rob sieht Chionati als seinen kleinen Bruder. Chionati hingegen sieht Rob Zombie als gefallenen Engel, der nicht nur Gutes in seine Familie hineinbrachte. Aber ihn abstoßen, so wie seine Schwester, möchte er auch nicht.
Später kommt Tina Scheidt ans Piano zu ihrem Gemahl. Das Piano steht im Zimmer. Chionati wollte es so nah wie möglich an seinem Bett haben, weil er, wenn eine Idee eintrifft, gerade von seinem Bett ans Piano kann. Seine Frau setzt sich neben ihren Gemahl hin, da wo noch vor einigen Minuten Rob Zombie saß. Sie redet kein Wort, sie hört nur den sanften Klängen ihres Gatten zu. Sie bemerkt, dass er solch eine Leidenschaft verspürt, dass es um ihn herum nichts mehr gibt. Sie lächelt ab und zu ihn an und neigt ihren Kopf auf seine Schultern. Sie fühlt es so sehr, dass sie gefangen in einer musikalischen Ekstase ist. Er ist ebenfalls nur in seiner Musik vertieft. In keinem Zeitraum würde er jetzt seine Tina wahrnehmen. Sie existiert neben ihm nicht, so als würde sie nicht existieren. Nach einer Weile gibt sie ihm noch einen Kuss auf die Wange und geht wieder nach draußen und fragt ein Dienstmädchen, ob sie so gut wäre, mit ihr in die Stadt einkaufen zu gehen. Chionati spielt weiter, als wäre gerade um ihn herum nichts geschehen. Seine Musik wird jetzt schneller und hektischer, so ähnlich wie wir es von Slapstick-Stummfilmen kennen. Nach drei Stunden Spielen verstummte sein Piano. Er macht die Tastenklappe zu und er bleibt sitzen. Er starrt mit einem leeren Blick ins Nirgendwo. Seine Emotionen sprechen Bände, doch was sie aussagen, kann man nicht in Worten fassen.
Eine Traurigkeit und Leere, die ihn fast nicht mehr am Leben hält. Yup Yum betrat das Zimmer. „Sir, in der Tat ist mir aufgefallen, dass Sie seit über einer Stunde hier sitzen vor Ihrem Piano, aber nicht spielen. Ist was los?“ Chionati starrte immer noch ins Leere, bis er wieder zu sich kommt und seinen Kopf Richtung Yup Yum dreht und sagt: „Nein, alles gut. Habe drei Stunden gespielt. Ich brauche einen Moment danach.“
Yup Yum schaut ihn skeptisch an und sagt: „Gut, ich dachte eben nur?“
Yup Yum geht ohne etwas zu sagen. „Hören Sie auch Musik? Was für Musik hören Sie?“, fragte Chionati mit deprimierender Stimme. „Was, Sir?“, antwortet Yup Yum. „Ja, welche Musik hören Sie? Hören Sie Musik überhaupt?“, sagte Chionati. Yup Yum geht nochmals ins Zimmer hinein und sagt lächelnd und freundlich: „Ja, ich höre mir Musik an, aber nicht nur klassische wie Ihre Musik, Sir. Eine Schwäche hatte ich für Harry Lauder oder Vera Lynn, aber ich höre auch Simply Red oder Michael Jackson. Ja, in der Tat, ich höre ab und zu in meiner Freizeit solche Musik, ja.“
„Hör sich einer an“, antwortete Chionati und lachte laut. Dann fuhr er grinsend fort: „Jetzt kommt immer mehr ans Tageslicht von Ihnen. Ich dachte immer, Sie seien ein Roboter“, und zeigte mit dem Zeigefinger wackelnd auf ihn und lächelte dabei. Dann sagte er: „Michael Jackson, der war hier in London.“
Yup Yum mit ernsten Blick und antwortete sehr freundlich: „Ich weiß, Sir, in der Tat.“
Tina kommt gerade in diesem Moment ins Zimmer und sagte zu ihrem Ehemann: „Deine Schwester möchte dich kurz sprechen im Gästezimmer. Kannst du schnell zu ihr kommen?“
„Kann sie haben“, antwortet Chionati.
Später im Gästezimmer
Wie kann man nur so dumm sein, Chionati? Du gibst dich nur mit dem Gesindel der Gesellschaft ab. Machst ein so dreckiges Blut zu deiner Gemahlin. Ich kann dir sagen, die ist nur ein Kebsweib für dich.
Chionati fällt seiner Schwester ins Wort: „Hör für einmal auf zu schreien. Was willst du von mir? Geh lieber mal Vater und Mutter besuchen. Ich habe keine Zeit für dich, Jupiter. Habe mit Rob Zombie was vor.“
Miss Jupiter setzt sich auf einen Stuhl und schreit: „Rob Zombie ist ein Vagabund! Mit dem habe ich in Zukunft auch was vor, das verspreche ich dir. Ich habe auch nicht lange Zeit für dich, Brüderchen. Glaube nicht, dass ich eine Sekunde länger hier mit dir bin als nötig. Muss Yup Yum noch ein paar Aufgaben geben. Warum ich hier bin… du weißt, ich habe mit dir neulich über Los Angeles gesprochen und was nun? Dort kannst du mit deiner bescheuerten Musik weitermachen.“
Chionati antwortet schnell, aber nervös zurück. Seinen Blick ist ernst und er antwortet: „Ich weiß nicht, was passiert mit Mutter und Vater? Ohne Yup Yum und Rob… ich weiß nicht. Und Amerika kenne ich nur vom Fernsehen. Was will ich in Los Angeles oder New York oder wie das alles dort so heißt. Ich bin hier in London zuhause.“ Er setzt sich neben seine Schwester und legt seinen Arm um sie. Miss Jupiter verdreht die Augen und sagt mit netter Stimme: „Hör mal, Brüderchen, du kennst die Welt nicht, nur London. Das Schloss hier. In Amerika kannst du mit deiner Musik berühmt werden. Weltweit mit deinen Klavierauftritten in vollen Hallen und deine Schwester geht dir nicht mehr auf den Geist. Wie wär das?“
Chion steht wieder auf und überlegt kurz. Betrachtet noch das Gemälde an der Wand, das er schon als Kind bewunderte, aber nicht wusste, wer es gemalt hat. Er dreht sich zu seiner Schwester um und sagt: „Schwesterherz, ich bin nicht so mutig wie du. Ich bin daheim bei Rob, dir und Yup Yum. Meine Gemahlin muss auch einverstanden sein und mit mir kommen.“
Miss Jupiter steht auf und wird nervös und wütend. Sie schreit: „Du Waschlappen! Kein Mann! Ich hasse dich! Du bist eine Schande für unsere Familie! Du bist kein Engländer, eine Schande für unser Blut. Spielst wie die Zigeuner Klavier und weinst nach Mama. Aus dir wird nichts! Genieße dein Leben. Verlasse mal das Schloss hier!“
Chionati bricht in Tränen aus und setzt sich auf das Sofa. Er nimmt die Hände vors Gesicht und wischt sich danach die Tränen ab. Er pustet seine Luft hörbar aus seiner Lunge und sagt nichts mehr. Er steht auf, geht zum Schrank und nimmt sich ein Glas und eine Flasche Hennessy. Er schenkt sich einen doppelten ein.
Daraufhin setzt er sich wieder auf das Sofa und trinkt sein Hennessy auf Ex. Steht wieder auf, geht zum Schrank und schenkt sich nochmal einen doppelten Hennessy ein. Er trinkt vor dem Schrank das Glas wieder auf Ex. Nimmt das leere Glas mit und stellt es auf dem Tisch vor dem Sofa. Er setzt sich wieder auf das Sofa und blieb weiter mit trauriger Miene verstummt.
Miss Jupiter geht wortlos zum Schrank und öffnet die untere Schublade. Sie beobachtet ihren Bruder und schaut zu ihm rüber, doch er nimmt sie nicht wahr. Er war in seinen eigenen Gedanken. Sie wühlt in der Schublade herum und nimmt dann ein schwarzer Revolver heraus und richtet ihn dan auf Chionati und sagt ganz locker mit arroganter Stimme „Also Chionati du wirst morgen noch nach Los Angeles gehen und das Erbe gehört hundertprozentig mir alleine. Ich gebe dir Geld somit du gut leben kannst. Dein Weib bleibt hier bei mir ansonsten macht du was du willst wenn sie mitkommt.
Wenn ich sie habe kann ich dich kontrollieren. Das ganze Geld das ganze Schloss und das ganze Inventar gehört mir alleine verstanden?" sie Zieht den Han auf und geht ganz nah zu Chionati ran und streckt den Revolver in das Maul seines Bruders. Man sieht das Chionati Angst hat, schweißgebadet und verängstigt versteifte er. Und sie fragte mit lauter Stimme „Also wirst du mit Los Angeles einverstanden sein?"
Ende
Die vierte Geschichte meiner Moviepilot-Buddies startet morgen und ist ab 11:00 Uhr auf MP bereit.
Viel Spaß!
Lincoln: Ein zäher Brocken von dem King Of Blockbuster
Lange Dialoge und zähes Politdrama statt Action und Spannung: Steven Spielbergs "Lincoln" ist ein Film, der die Geduld des Zuschauers auf die Probe stellt. Zweieinhalb Stunden Spielzeit sind gespickt mit langen Dialogen und politischen Verhandlungen, die für den Laien schnell ermüdend wirken können.
Spielberg, der Geschichtenerzähler: An sich kein Problem, aber solche Filme passen nicht so recht zu Steven Spielberg. Man erwartet von ihm Unterhaltung, Spannung, Action. Stattdessen bekommen wir hier einen Geschichtsunterricht mit Herrn Lehrer Spielberg.
Daniel Day-Lewis: Grandios, aber ermüdend:
Seine Leistung ist zweifellos grandios. Seine Präsenz und sein Schauspiel füllen jeden Raum und jede Szene. Doch ihm zuzusehen kann auch ermüdend sein.
Warten auf Spannung:
Lange Dialoge sind an sich okay, wenn sie spannend sind. Das Problem hier ist, dass die Ausgangslage bekannt ist. Man weiß, wie es ausgeht. Spannung kommt so nicht auf.
Unterhaltung? Fehlanzeige!
Wer einen spannenden und actiongeladenen Film von Steven Spielberg erwartet, wird enttäuscht sein. "Lincoln" ist ein historisches Drama, das sich Zeit nimmt, um die politischen und moralischen Herausforderungen der damaligen Zeit zu beleuchten. Das ist an sich lobenswert, aber für meinen Geschmack war es zu zäh. Die Atmosphäre ist rau und dicht, die Stimmung nüchtern und depressiv.
Fazit:
Ich habe von Anfang an kein Popcorn-Kino erwartet, aber ein spannender Film sollte es schon sein. "Lincoln" ist für einmal okay, aber kein zweites Mal.
Aufgepasst, am Sonntag fängt meine neue Geschichte über meine MP-Buddies an, die ich geschrieben habe. Freue mich auf euch. Bis dann!
Pale Rider - Ein durchschnittlicher Western mit und von Clint Eastwood
Clint Eastwoods Ausflug in den Western in den 80ern war mit Pale Rider nicht gerade sein größter Erfolg. Der Film wirkt mittelmäßig und kann nicht mit seinen früheren Werken mithalten.
Eastwoods Darstellung des namenlosen Reiters ist solide, aber ihm fehlt die ikonische Präsenz, die er in anderen Westernrollen hatte. Der junge Chris Penn zeigt in seiner Nebenrolle allerdings vielversprechendes Talent.
Die Regie ist routiniert, aber nicht inspiriert. Der Film plätschert vor sich hin und verliert sich in einigen unwichtigen Details.
Irgendwie hat Clint Eastwood das Filmemachen in den 80ern verlernt.
Da kam Kevin Costner mit "Der mit dem Wolf tanzt" und belebte das Western-Genre ein bisschen wieder. Clint Eastwood später auch in "Erbarmungslos".
Pale Rider ist eher ein mittelmäßiger Film, in dem man den jungen Chris Penn noch dabei sieht.
Western machen muss gelernt sein, aber es gab eine Zeit, da war der Wurm drin, und das auch bei Eastwood.
Ostholz kann es einfach besser, wie er früher und später bewiesen hat.
Loro – Die Verführten: Ein Film voller Widersprüche
Coolness und Leere
Paolo Sorrentinos Film "Loro – Die Verführten" taucht ein in die Welt des italienischen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Der Film zeigt dekadente Partys, skrupellose Machtspiele und eine Gesellschaft, die von Oberflächlichkeit und Gier getrieben ist.
Stilvoll inszeniert
Zunächst einmal besticht der Film durch seine visuelle Opulenz. Sorrentino inszeniert die luxuriösen Villen, die teuren Autos und die extravaganten Outfits mit viel Liebe zum Detail. Die Kameraführung ist elegant und die Musik unterstreicht die Atmosphäre perfekt.
Charmante Leere
Die Figuren im Film wirken allerdings wie leere Hüllen. Sie sind getrieben von Macht, Sex und Geld, aber es fehlt ihnen an Tiefgang und inneren Werten. Berlusconi selbst wird als charmanter Playboy dargestellt, der seine Machtposition schamlos ausnutzt.
Kritik und Faszination
"Loro – Die Verführten" ist ein Film voller Widersprüche. Einerseits kritisiert er die dekadente Lebensweise der Oberschicht, andererseits zeigt er sie mit einer gewissen Faszination. Der Film ist sowohl unterhaltsam als auch provokant, aber er hinterlässt auch ein Gefühl der Leere.
Gut, aber nicht perfekt
Insgesamt ist "Loro – Die Verführten" ein sehenswerter Film, der zum Nachdenken anregt. Er ist allerdings nicht perfekt und die Kritik an der Oberschicht wirkt manchmal etwas oberflächlich
Trumbo: Mit Herz doch die Krone fehlt
Trumbo ist zweifellos einer der besten Biopics der letzten Jahre. Die Geschichte des Drehbuchautors Dalton Trumbo, der während der McCarthy-Ära auf die schwarze Liste gesetzt wurde, ist sowohl spannend als auch inspirierend.
Bryan Cranston spielt die Hauptrolle mit Bravour und verleiht Trumbo eine beeindruckende Präsenz. Der Film zeichnet ein facettenreiches Bild des Schriftstellers, zeigt sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen. Mehr Tiefgang hätte der Figur allerdings gut getan, um sie noch greifbarer und emotionaler zu machen.
Die Nebenfiguren sind gut besetzt und spielen ihre Rollen solide, bleiben aber etwas blass im Vergleich zu Cranston. Der Film hat Stil, überzeugt mit seiner Ausstattung und der stimmungsvollen Musik.
Verglichen mit Filmen wie "Herz und Krone" verliert Trumbo zwar etwas an der Krone, was die emotionale Tiefe und die Bindung zum Zuschauer betrifft. Dennoch ist er unterhaltsam und genießbar wie ein kaltes Getränk im Sommer.
Fazit:
Trumbo ist ein sehenswerter Film, der ein wichtiges Kapitel der amerikanischen Geschichte aufgreift. Bryan Cranstons Leistung ist herausragend und der Film ist insgesamt gut gemacht. Für ein wirklich großes Kinoerlebnis fehlt ihm allerdings etwas Tiefgang und emotionale Wucht.
Monuments Men - Ungewöhnliche Helden: Ein Film mit viel Potenzial, aber?
Der Cast:
Das Cast ist verlockend, aber meine Erfahrung mit Hollywood zeigte mir, dass ein namenhafter Cast meistens ein Schuss in den Ofen ist. George Clooney hat als Regisseur gute Filme gedreht. Als Schauspieler blieb er für mich immer auf dem Niveau von Dr. Ross stehen. Teilweise finde ich ihn in seinen Rollen sympathisch, mehr aber auch nicht. Bill Murray, ein genialer Schauspieler, zeigt hier wie so oft nur eine passable Leistung, da seine Figur zu wenig hergibt. Und Matt Damon meide ich eigentlich immer.
Historische Genauigkeit:
Wie so oft in Hollywood-Filmen wird die Geschichte in Monuments Men etwas weichgespült dargestellt. Die tatsächlichen Ereignisse waren weitaus brutaler und chaotischer als im Film gezeigt. Dies ist zwar verständlich, da man ein großes Publikum ansprechen möchte, aber es trübt den historischen Wert des Films. Deswegen ist es für mich nicht verständlich. Eine Satire darf zwar so sein, wie Satiren halt sind, doch hatte ich eventuell eine andere Vorstellung von diesem Film.
Atmosphäre:
Der Film schafft es leider nicht, den Zuschauer in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückzuversetzen. Die Kulissen wirken teilweise steril und die Kostüme unauthentisch. Die Musik ist zwar gut komponiert, passt aber nicht immer zum Ton des Films.
Fazit:
Monuments Men ist ein solider Film mit einigen guten Schauspielern und einer interessanten Geschichte. Leider kann er sein volles Potenzial nicht ausschöpfen und wirkt an einigen Stellen uninspiriert. Wer einen spannenden und historischen Film über den Zweiten Weltkrieg sucht, sollte lieber zu anderen, ernsteren Werken greifen.
Tropic Thunder: Ein Film für die "Woke"-Gesellschaft?
Handlung: Tropic Thunder ist eine Action-Komödie aus dem Jahr 2008 von Ben Stiller, der auch die Hauptrolle spielt. Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von Schauspielern, die in Vietnam einen Kriegsfilm drehen. Die Dreharbeiten verlaufen jedoch nicht wie geplant, da die Schauspieler in einen echten Drogenkrieg geraten.
Robert Downey Jr. in Schwarz:
Einer der Hauptkritikpunkte an dem Film ist die Darstellung von Robert Downey Jr., der sich schwarz anmalt, um einen schwarzen Soldaten zu spielen. Dies wurde von vielen als "Blackface" kritisiert, einer rassistischen Praxis, bei der sich weiße Menschen schwarz anmalen, um schwarze Menschen zu karikieren.
Woke-Kritik:
Der Film kann als Kritik an der "Woke"-Gesellschaft interpretiert werden, da er die Absurdität von politischer Korrektheit auf die Spitze treibt. Die Schauspieler im Film sind allesamt selbstverliebte Narzissten, die sich mehr um ihr eigenes Image als um die Realität kümmern.
Dazu kommt noch, dass "woke" sensibel heißt und die "woke" Gesellschaft auf alles sehr sensibel reagiert. Auch hier spielt es eine Rolle, dass man sich über geistig behinderte Menschen lustig macht, was in diesem Film jedoch nicht so stark thematisiert wird wie die Rassenpolitik. Dies ist ein allgemeines Phänomen in Ben Stiller Komödien. Wer "Verrückt nach Mary" gesehen hat, weiß, was ich meine. Aber Humor ist für mich Humor, und ich bin nicht derjenige, der Humor in Frage stellt. Ich finde einfach nicht jeder Humor lustig.
Niveauloser Humor:
Der Film ist voller niveaulosem Humor, der nicht jedem gefallen wird. Ben Stiller Fans werden jedoch seinen typischen Slapstick-Humor wiedererkennen.
Fazit:
Tropic Thunder ist ein Film, der polarisiert. Die einen finden ihn witzig und provokant, die anderen halten ihn für niveaulos und rassistisch. Ob man den Film mag oder nicht, ist Geschmackssache – wie bei jedem anderen Film auch. Nur komme ich persönlich nie mit Ben Stiller klar, der ist meiner Meinung nach ähnlich schlimm wie Adam Sandler.
Winners &Sinners 1983): Jackie Chans erstes Abenteuer mit den Lucky Stars
Winners &Sinners, der erste Film der Lucky Stars-Reihe, katapultierte Jackie Chan 1983 an die Spitze des chinesischen Kinos. Mit seinem Mix aus Slapstick, waghalsigen Stunts und rasanten Kampfszenen prägte der Film das Genre der Hongkong-Action und begeisterte Fans bis heute.
Humor trifft auf Action:
Der Film ist gespickt mit albernem Klamauk und teils unterirdischem Humor, der jedoch seinen ganz eigenen Charme versprüht. Fans der Lucky Stars-Reihe wissen diese humorvolle Note zu schätzen, während Neulinge etwas befremdet sein könnten.
Action vom Feinsten:
Jackie Chan teilt sich zwar die Leinwand mit seinen "Buddies", aber sobald er in Aktion tritt, stiehlt er allen die Show. Die Kampfszenen sind exzellent choreographiert und die Stunts atemberaubend. Chans unglaubliches Talent und seine Furchtlosigkeit prägen den Film und machen ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis für Actionfans.
Ein Muss für Fans:
Winners&Sinners ist zwar nicht die beste Martial-Arts-Komödie, aber für Fans von Jackie Chan und der Lucky Stars ein absolutes Muss. Der Film bietet eine unterhaltsame Mischung aus Humor, Action und Stunts, die auch nach Jahrzehnten noch Spaß macht.
Killing Season: Enttäuschter Rachefeldzug im Wald
Killing Season fängt vielversprechend an: Zwei Hollywood-Legenden, Robert De Niro und John Travolta, liefern sich inmitten der kargen Landschaft eines US-Staates ein Katz-und-Maus-Spiel. Die Spannung steigt, als die Vergangenheit der beiden Männer ans Licht kommt und ein blutiger Kampf ums Überleben entbrennt. Doch leider kann der Film sein Potenzial nicht voll ausschöpfen und versinkt im Mittelmaß.
Prominente Besetzung, hölzerne Darstellung
De Niro und Travolta sind zweifellos zwei der größten Stars Hollywoods, aber in Killing Season wirken sie seltsam uninspiriert und hölzern. Ihre Chemie stimmt nicht so recht überein, und man kann ihnen die tiefe Verbitterung und den Hass, die ihre Charaktere antreiben sollen, nicht abkaufen.
Action: Licht und Schatten
Die Actionszenen sind teils spannend und brutal inszeniert, können aber nicht über die Länge des Films hinweg überzeugen. Man merkt, dass dem Film ein größeres Budget gut getan hätte, um die Actionsequenzen auf ein höheres Niveau zu heben.
Dünne Handlung, oberflächliches Thema
Die Story ist simpel und bietet wenig Überraschungen. Das Thema des Bosnienkrieges wird nur oberflächlich angerissen und dient hauptsächlich als fragwürdiges Motiv für den Rachefeldzug der beiden Protagonisten.
Fazit:
Killing Season ist ein routinierter Actionfilm, der trotz seiner prominenten Besetzung und einigen spannenden Momenten nicht zu überzeugen weiß. Die hölzerne Darstellung, die dünne Handlung und die oberflächliche Behandlung des Themas Balkan machen den Film zu einem enttäuschenden Erlebnis. Backwood-Actionfans können einen Blick riskieren, wer aber mehr erwartet, sollte lieber zu anderen Filmen von Millennium Films greifen, wie John Rambo oder The Expendables.
Der Zopfmann schlägt wieder zu
Ja, der Zopfmann schlägt wieder zu, und diesmal in einer knallharten Cop-Serie. Die Serie handelt von einem Undercover-Team von Polizisten (Elijah Kane, Juliet Saunders, Radner, Andre Mason und Sarah Montgomery), die Gangster aufhalten, Morde aufklären oder gegen Verbrecher, Mörder und Mafiosi kämpfen.
Steven Seagal kann es also doch?
Ja, er kann es – und ich meine immer noch nicht Schauspielern. Man merkt aber, dass er auch wirklich mal mit richtigen Polizisten auf Streife war. Er ist eher ein Erklärer, der dafür sorgt, dass die Serie so realistisch wie möglich rüberkommt. Meistens ist er im Hintergrund und erklärt, wie es läuft. Wenn es aber ums Handgemachte geht, ist Seagal zur Stelle und lehrt den Bösen höchstpersönlich das Fürchten.
In dieser Serie ließ er sich nie doublen oder wirkte lustlos.
Der perfekte Schlag des Zopfmanns
Ja, in der Tat, die erste Staffel war wirklich amüsant und bis auf ein paar Schwächen wirklich gut inszeniert. Die zweite Staffel wirkte dagegen billig und uninteressant.
Das Problem ist auch, dass eine Folge in Spielfilmlänge ist und Seagal viele solcher Filme gedreht hat. Es ist daher irgendwie schon ermüdend, dem Ganzen zu folgen.
Fazit:
Erste Staffel ganz okay, vor allem für das spätere Seagal-Niveau. Aber ein großes Serien-Abenteuer sollte man nicht erwarten. Sondern nur die Erkenntnis, dass der Zopfmann ein Schatten seiner selbst ist, aber doch nicht so schlecht wie ich es erwartet habe. In den Actionszenen rockt Seagal nach wie vor ab.
Entdeckung der Unendlichkeit: Ein biopic der Mittelmäßigkeit
Entdeckung der Unendlichkeit erzählt die Geschichte von Stephen Hawking, einem der brillantesten Physiker unserer Zeit. Der Film beleuchtet sowohl Hawkings bahnbrechende wissenschaftliche Arbeit als auch sein turbulentes Privatleben.
Ein intelligenter Mensch, aber ein Film ohne IQ?
Der Film versäumt es, Hawkings wissenschaftliche Genialität in ihrer ganzen Tiefe und Komplexität darzustellen. Die wissenschaftlichen Erklärungen wirken oberflächlich und vereinfacht, was für Zuschauer, die nicht mit Hawkings Forschung vertraut sind, frustrierend sein kann. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Privatleben Hawkings, seinen Beziehungen und seiner Krankheit.
Typisches Biopic mit Fokus auf dem Privatleben
Wie so viele Biopics, rückt Entdeckung der Unendlichkeit das Privatleben des Protagonisten in den Vordergrund. Hawkings Ehen und Affären werden ausführlich beleuchtet, während seine wissenschaftliche Arbeit oft nur am Rande erwähnt wird. Dies mag dem Mainstream-Publikum entgegenkommen, das sich mehr für Drama und Romantik interessiert, aber für Zuschauer, die sich für Hawkings wissenschaftliche Leistungen interessieren, ist es enttäuschend.
Krankheit im Fokus, aber nicht zu tiefgründig
Hawkings ALS-Erkrankung spielt eine zentrale Rolle im Film. Die Darstellung der Krankheit ist zwar teils eindringlich, aber gleichzeitig klischeehaft und oberflächlich. Die emotionalen Auswirkungen der Krankheit auf Hawking und seine Familie werden zwar angedeutet, aber nicht tief genuggreifend erforscht.
Oscar-verdächtige Leistung?
Eddie Redmayne spielt Stephen Hawking mit beeindruckender Hingabe. Seine Darstellung ist sowohl kraftvoll als auch nuanciert. Ob es allerdings eine Oscar-würdige Leistung ist, darüber kann man streiten.
Fazit: Durchschnittlich, aber nicht uninteressant
Entdeckung der Unendlichkeit ist ein solider, aber wenig inspirierender Film. Er bietet keine tiefgründige Analyse von Hawkings Leben und Werk, sondern bedient sich eher der bekannten Biopic-Klischees. Der Film ist unterhaltsam und gut gespielt, aber für Zuschauer, die mehr erwarten als eine oberflächliche Darstellung, ist er enttäuschend.
Potenzial für ein komplexes Biopic verschenkt
Stephen Hawkings Leben und Werk bieten Stoff für ein komplexes und vielschichtiges Biopic. Entdeckung der Unendlichkeit verschenkt dieses Potenzial und bleibt stattdessen an der Oberfläche. Der Film ist somit ein durchschnittliches Biopic, das weder Fans von Hawking noch anspruchsvolle Kinogänger vollends zufriedenstellen wird.
Alexander: Ein opulentes Epos ohne zündende Funken
Alexander ist ein opulentes Historienepos, das den Lebensweg des legendären makedonischen Eroberers Alexander des Großen nachzeichnet. Der Film besticht durch seine beeindruckende Ausstattung, gewaltige Schlachtensequenzen und ein hochkarätiges Schauspielensemble.
Colin Farrell als Fehlbesetzung?
Hauptdarsteller Colin Farrell vermag jedoch nicht zu überzeugen. Seine Darstellung wirkt blass und uncharismatisch, was der komplexen Figur des Alexander nicht gerecht wird. Val Kilmer und Anthony Hopkins liefern zwar solide Leistungen ab, können den Film aber nicht retten.
Zu lang und ohne zündende Funken
Mit einer Länge von über drei Stunden erweist sich Alexander als echte Geduldsprobe. Der Film plätschert streckenweise dahin und der Spannungsbogen lässt merklich nach. Es fehlt dem Film an zündenden Funken, die den Zuschauer fesseln und mitreißen könnten.
Verschenktes Potenzial
Alexander ist ein opulentes Epos, das leider sein Potenzial nicht voll ausschöpft. Die Fehlbesetzung der Hauptrolle, die überlange Spielzeit und der Mangel an erzählerischer Raffinesse machen den Film zu einem enttäuschenden Erlebnis.
“Ich spule nur das Leben der Leute bis zum Abspann vor“
(Auftragskiller Jonas alias Cuba Gooding,Jr.
Der Film "The Hit List" aus dem Jahr 2011 mit Cuba Gooding Jr. und Cole Hauser in den Hauptrollen verspricht Spannung und Action, kann aber leider nicht ganz überzeugen.
Der Plot: Allan Campbell (Cole Hauser) hat einen miesen Tag. Im Büro gefeuert, von seiner Frau verlassen und von der Polizei schikaniert, trifft er in einer Bar auf den Auftragskiller Jonas (Cuba Gooding Jr.). In seiner Verzweiflung lässt sich Allan auf Jonas' Angebot ein, eine Liste mit fünf Namen von Menschen zu schreiben, die er gerne tot sehen würde. Was Allan zunächst als harmlosen Scherz abtut, wird schnell bitterer Ernst, als die Menschen auf seiner Liste tatsächlich sterben. Panik bricht aus und Allan muss den Killer stoppen, bevor es zu spät ist.
Die besten Szenen: Der Film hat einige starke Momente, vor allem die Szene in der Bar, in der Allan und Jonas die Hit List zusammenstellen, ist gut inszeniert und sorgt für Spannung.
Die Kritik: Leider krankt der Film an einigen Schwächen. Die Logik lässt oft zu wünschen übrig, und die Schauspieler wirken in ihren Rollen nicht immer überzeugend. Cuba Gooding Jr. ist als Auftragskiller fehlbesetzt und wirkt in seinen Szenen oft uncharismatisch. Cole Hauser hingegen spielt solide, kann aber seinen Charakter nicht über die Stereotypie hinausheben.
Fazit: "The Hit List" ist ein farbloser Film, der einige gute Ansätze, aber zu wenig Substanz hat. Spannung und Action kommen nur in vereinzelten Szenen auf. Für einen guten Film reicht es leider nicht.
Positiv:
Spannende Szene in der Bar
Gute Idee mit der Hit List
Negativ:
Fehlbesetzung von Cuba Gooding Jr.
Mangelnde Logik
Stereotype Charaktere
Zu wenig Spannung und Action
Die Addams Family: Gruselspaß für die ganze Familie
Düster, aber kindertauglich: Die Addams Family ist ein Film, der auf den ersten Blick düster und morbide wirken mag. Mit seinen makaberen Charakteren und der schaurigen Atmosphäre könnte man meinen, er sei nur etwas für Erwachsene. Doch der Film täuscht: Trotz seines schwarzen Humors und der gruseligen Elemente bleibt er stets kindertauglich.
Raul Julia und Christopher Lloyd in Bestform: Die Schauspielerriege des Films ist hervorragend. Raul Julia und Christopher Lloyd spielen die Hauptrollen von Gomez und Onkel Fester mit Bravour. Ihre Chemie ist spürbar und sie tragen den Film mit Leichtigkeit. Man vergisst schnell, dass Raul Julia auch ein ernstzunehmender Schauspieler war, so viel Spaß macht es, ihm in dieser Rolle zuzusehen.
Ein Einstieg in das Horror-Genre: Die Addams Family ist ein idealer Film für Kinder, die sich erstmals an das Horror-Genre heranwagen möchten. Der Film macht keine Angst, sondern sorgt für wohlige Schauer und lustige Momente.
Kurzweilige Unterhaltung: Mit seinen 90 Minuten Spielzeit ist der Film kurzweilig und perfekt für zwischendurch. Er bietet beste Unterhaltung für die ganze Familie und sorgt für ein paar Lacher.
Kein Meilenstein, aber solide Unterhaltung: Die Addams Family ist kein Film, der in die Geschichte eingehen wird. Dennoch ist er eine solide Unterhaltung, die Spaß macht und für kurzweilige Abwechslung sorgt.
Fazit: Die Addams Family ist ein Film, der für die ganze Familie geeignet ist. Er ist düster, aber kindertauglich, bietet kurzweilige Unterhaltung und einen ersten Einstieg in das Horror-Genre. Wer einen Film für zwischendurch sucht, der für Lacher und wohlige Schauer sorgt, ist mit Die Addams Family gut beraten.
All is Lost: Ein packendes Überlebensspektakel mit Schwächen
"All is Lost" ist ein minimalistisches Meisterwerk des Überlebenskinos, das mit seiner fesselnden Prämisse und Robert Redfords kraftvoller Einzelleistung besticht. Der Film erzählt die Geschichte eines namenlosen Seglers, der nach einer Kollision mit einem treibenden Frachter im Indischen Ozean auf hoher See strandet. Mit nur wenigen Vorräten und ohne jegliche Hilfe kämpft er gegen die widrigen Naturgewalten und um sein Überleben.
Redford trägt den Film mühelos
Regisseur J.C. Chandor inszeniert das Geschehen mit beeindruckender visueller Kraft und einem unaufdringlichen Soundtrack, der die klaustrophobische Atmosphäre auf dem offenen Meer perfekt unterstreicht. Die Kamera fängt die Schönheit und gleichzeitig die gnadenlose Bedrohung des Ozeans ein und lässt den Zuschauer die Strapazen und die mentale Belastung des Protagonisten hautnah miterleben.
Redford steht als einziger Schauspieler im Rampenlicht und trägt den Film mit seiner charismatischen und nuancierten Darstellung mühelos. Er zeigt die Verzweiflung, den Mut und die Willenskraft des Mannes, der gegen alle Widrigkeiten ums Überleben kämpft. Seine wortkarge Performance ist voller Intensität und emotionaler Tiefe, und gerade die fehlenden Dialoge lassen Raum für die eigene Interpretation der Gedanken und Gefühle des Protagonisten. Wer Robert Redford nicht mag, wird es schwierig finden, dem Film ohne Anstrengung zu folgen.
Mitfiebern schwierig
Trotz der packenden Inszenierung und Redfords hervorragender Leistung hat "All is Lost" allerdings auch Schwächen. Die fehlende Hintergrundgeschichte und die namenlose Hauptfigur machen es dem Zuschauer schwer, eine emotionale Bindung aufzubauen. Man bewundert zwar die Überlebenskünste des Mannes, fiebert aber nicht unbedingt mit ihm mit.
Still Alice: Ein berührendes Drama mit einigen Schwächen
Julianne Moore überzeugt in der Hauptrolle
Still Alice erzählt die Geschichte der renommierten Sprachwissenschaftlerin Alice Howland, die im Alter von 50 Jahren an Alzheimer erkrankt. Der Film zeigt eindringlich, wie die Krankheit ihr Leben und das ihrer Familie verändert.
Beeindruckende Leistung von Julianne Moore
Julianne Moore spielt die Hauptrolle mit beeindruckender Intensität und Präzision. Sie zeigt sowohl die Verzweiflung und Angst von Alice als auch ihre Willenskraft und ihren Humor. Ihre Leistung ist das Herzstück des Films und trägt dazu bei, dass Still Alice trotz seiner Schwächen zu einem berührenden Erlebnis wird.
Alec Baldwins Leistung fällt ab
Weniger überzeugend ist hingegen Alec Baldwin in der Rolle von Alices Ehemann John. Seine Darstellung wirkt hölzern und eindimensional, was dazu führt, dass die emotionale Bindung zwischen den beiden Charakteren nicht immer glaubwürdig erscheint.
Ein einfacher Film, der an "The Father" nicht heranreicht
Die Geschichte von Still Alice ist relativ einfach gestrickt und folgt einem linearen Erzählstrang. Der Film verzichtet auf formale Experimente und konzentriert sich stattdessen auf die Charaktere und ihre Entwicklung.
Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Nachteil, denn Still Alice lebt von seinen starken Schauspielleistungen und der emotionalen Kraft der Geschichte. Dennoch kann der Film nicht ganz mit dem Meisterwerk "The Father" mithalten, der ein ähnliches Thema auf vielschichtigere und innovativere Weise behandelt.
Beängstigende Atmosphäre und authentisches Drama
Die Atmosphäre von Still Alice ist durch die Thematik des Films zwangsläufig etwas beängstigend. Der Zuschauer wird mit der unaufhaltsamen Zerstörung von Alices Persönlichkeit konfrontiert und muss sich mit der Frage auseinandersetzen, wie er selbst mit einer solchen Diagnose umgehen würde.
Das Drama des Films entsteht zum großen Teil authentisch aus der Situation heraus. Die Drehbuchautoren verzichten auf unnötige melodramatische Effekte und lassen die Geschichte auf sich wirken. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, und an einigen Stellen wirkt der Film etwas zu gezwungen.
Fazit
Still Alice ist ein berührendes Drama, das dank der herausragenden Leistung von Julianne Moore einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Der Film ist zwar nicht frei von Schwächen, aber er bietet einen wertvollen Einblick in die Welt der Alzheimer-Erkrankung und ist daher allemal sehenswert.
Rapper Ja Rule wagt sich in die Schauspielwelt, aber kann er überzeugen?
In "Back in the Day" spielt Ja Rule den jungen Reggie Cooper, der nach dem Tod seines Vaters in die Welt der Gangs abdriftet. An seiner Seite steht der erfahrene Vin Rhames als J-Bone, Reggies Mentor und Gangsterboss.
Klischees und Stereotypen:
Der Film bedient sich leider zahlreicher Genre-Klischees. Die Geschichte von einem jungen Mann, der in die Kriminalität abdriftet, ist alles andere als neu. Gangsterfilme mit Rappern in der Hauptrolle gab es auch schon vor "Back in the Day" einige, und viele davon waren deutlich besser.
Ja Rules Schauspielkünste:
Ja Rules Schauspielkünste lassen zu wünschen übrig. Seine hölzerne Performance wirkt oft gezwungen und unnatürlich. Man merkt ihm deutlich an, dass er kein gelernter Schauspieler ist.
Vin Rhames als Lichtblick:
Vin Rhames hingegen liefert als J-Bone eine solide Leistung ab. Er verleiht dem Film die nötige Portion Coolness und Charisma.Natürlich ist er kein super Schauspieler aber er passt wie massgeschneidert zu dieser Rolle.
Fazit:
"Back in the Day" ist ein enttäuschender Film, der vor allem durch seine vielen Klischees und Stereotypen negativ auffällt. Ja Rules schauspielerische Entgleisung kann den Film selbstverständlich nicht retten, und auch Vin Rhames kann den Karren nicht alleine aus dem Dreck ziehen. Fans von Gangsterfilmen sollten lieber zu anderen Filme von dieser Art greifen.
Endlich Witwer: Ein müder Abklatsch deutscher Fernsehklischees
"Endlich Witwer" reiht sich ein in die Riege der typischen deutschen Mainstream-Filme, die weder Tiefgang noch Innovation bieten. Zwar verzichtet der Film auf explizite Sexszenen, vermag es aber gleichzeitig nicht, eine relevante Aussage zu treffen.
Joachim Król,spielt den unsympathischen Georg Weiser, dessen Schauspiel bestenfalls als hölzern und uninspiriert bezeichnet werden kann. Die restlichen Darsteller fügen sich nahtlos in dieses Bild ein und liefern eine durchweg schwache Performance ab.
Die Handlung plätschert vor sich hin, ohne Spannung oder Überraschungsmomente. Stereotype Charaktere und vorhersehbare Wendungen lassen jegliche Gänsehaut vermissen. Man hat das Gefühl, eine x-beliebige Folge einer x-beliebigen Daily Soap zu sehen.
Der Vergleich mit "Marienhof" drängt sich geradezu auf,Beide Produktionen bedienen sich derselben Klischees, leiden unter hölzernem Schauspiel und scheitern daran, eine fesselnde Geschichte zu erzählen.
Einzig die Kameraführung und die musikalische Untermalung können in "Endlich Witwer" positiv hervorgehoben werden. Sie schaffen es vereinzelt, Atmosphäre zu erzeugen und dem Film einen Hauch von Leben einzuhauchen.
Fazit: Wer anspruchsvolles Kino sucht, wird von "Endlich Witwer" enttäuscht sein. Der Film ist ein Paradebeispiel für seelenlose Mainstream-Kost, die weder unterhält noch zum Nachdenken anregt. Liebhaber von "Marienhof" und Co. mögen Gefallen finden, allen anderen sei dringend abgeraten.
Crimes of the Future von David Cronenberg ist ein Body-Horrorfilm, der durch seine abstrakte Darstellung und provokative Muster besticht. Er wirft Fragen nach Kunst und Ekel, nach dem Wesen der Kunst und ihrer subjektiven Wahrnehmung auf.
Handlung: In einer fernen Zukunft hat die Menschheit die Schmerzempfindung verloren und durchläuft eine beschleunigte Evolution, die teils groteske Mutationen hervorbringt. Der Performancekünstler Saul Tenser nutzt diese Entwicklung, indem er neue Organe in seinem Körper wachsen lässt, um sie in öffentlichen Shows von seiner Partnerin Caprice entfernen zu lassen.
Timlin vom Organ-Kontrollbüro beobachtet Saul und stößt auf eine Untergrundbewegung, die seine Mutationen als Zeichen der nächsten Evolutionsstufe verehrt. Als Sauls Organe unerwartete Fähigkeiten entwickeln, geraten er und Caprice ins Visier beider Gruppen, die seine Besonderheit für ihre eigenen Ziele nutzen wollen. Gejagt und manipuliert, muss Saul seinen eigenen Weg in einer Welt finden, die sich rasant verändert.
Crimes of Future ist ein düsterer und provokanter Film, der die Grenzen des Körpers und der Identität hinterfragt. Viggo Mortensen und Léa Seydoux spielen großartig zusammen und geben dem Film die richtigen Impulse.
Zu beachten ist: Der Film ist nicht für jeden Geschmack und sollte in der richtigen Stimmung gesehen werden. Wie bei vielen Cronenberg-Filmen ist die erste Hälfte deutlich stärker als die zweite. "Crimes of Future" ist zwar nicht der beste Film von Cronenberg, aber allemal unterhaltsam und eine Sicht wert.
Mein Freund Harvey - Ein zeitloser Klassiker mit James Stewart in seiner Glanzrolle
"Harvey", der 1950 erschienene Film von Regisseur Henry Koster, ist zweifellos eine der besten Komödien, die je gedreht wurden. Mit seinem charmanten Humor, seinem tiefgründigen Thema und der unvergleichlichen Leistung von James Stewart in der Hauptrolle hat sich der Film zu einem zeitlosen Klassiker entwickelt, der auch heute noch berührt und begeistert.
Die Geschichte dreht sich um Elwood P. Dowd (James Stewart), einen liebenswerten, aber exzentrischen Mann, der mit einem unsichtbaren sechs Fuß großen Hasen namens Harvey befreundet ist. Dowds Familie und Freunde sind besorgt um seine geistige Gesundheit und versuchen, ihn in eine psychiatrische Klinik einzuweisen. Doch Elwood lässt sich nicht von seiner unerschütterlichen Lebensfreude und seinem Glauben an Harvey beeinflussen.
Der Film lebt von seinen humorvollen Dialogen und der warmherzigen Darstellung der Freundschaft zwischen Elwood und Harvey. Unvergesslich sind Szenen wie die, in der Elwood Harvey im Restaurant vorstellt oder ihm auf der Parkbank Gesellschaft leistet. James Stewart spielt seine Rolle mit einer Leichtigkeit und Natürlichkeit, die den Zuschauer sofort in seinen Bann zieht. Er verkörpert Elwoods unkonventionelle Lebensweise mit so viel Charme und Überzeugungskraft, dass man ihm seine Freundschaft mit Harvey abnimmt.
"Harvey" ist aber nicht nur eine Komödie, sondern auch ein gesellschaftskritischer Film. Er stellt die Frage nach Normalität und Anderssein und plädiert für Toleranz und Akzeptanz. In einer Welt, die oft von Konformität und Oberflächlichkeit geprägt ist, zeigt uns Elwood, dass es wichtig ist, seinen eigenen Weg zu gehen und an seinen Träumen festzuhalten.
James Stewarts Leistung in "Harvey" ist unumstritten seine beste Rolle. Er spielt den liebenswerten Elwood mit so viel Herzblut und Hingabe, dass man ihm jede Szene abnimmt. Es ist eine Leistung, die ihm einen Oscar hätte einbringen müssen. Regisseur Henry Koster versteht es meisterhaft, Stewarts Talent in Szene zu setzen und eine Atmosphäre voller Wärme und Humor zu schaffen.
"Mein Freund Harvey" ist ein Film, der berührt, begeistert und zum Nachdenken anregt. Er ist ein zeitloser Klassiker, der auch heute noch nichts von seiner Aktualität verloren hat. Ein Film, den man unbedingt gesehen haben sollte!
Family Business“ ist eine Art Film, die ich normalerweise meide. Man nehme zwei bekannte Schauspieler in diesem Fall Sean Connery und Dustin Hoffman und hofft, damit einen Kassenschlager zu landen. Doch leider enttäuscht der Film auf ganzer Linie.
Die Handlung ist belanglos und vorhersehbar. Die beiden Hauptdarsteller wirken lustlos und uninspiriert. Die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach nicht. So plätschert der Film dahin, ohne jemals Spannung oder Emotionen zu erzeugen.
Anstatt eines fesselnden Dramas bekommt der Zuschauer eine Aneinanderreihung von klischeehaften Szenen und gezwungenen Dialogen.
Als der Abspann endlich über den Bildschirm lief, war ich erlöst. Doch auch danach konnte ich den Film nicht vergessen – allerdings aus den falschen Gründen. Wie kann man nur einen so herzlosen und charmelosen Film drehen? Das ist mir schleierhaft.