BossMarco - Kommentare
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Alle Kommentare von BossMarco
Eine Komödie aus den 70ern, die mich quälte:
Kentucky Fried Movie“ ist ein Film, der definitiv polarisiert. Genau solche Art von Filmen mag ich persönlich nicht – eine wilde, sinnlose Aneinanderreihung von Szenen, die kaum zusammenhängen. Ja, es ist eine Satire und will etwas aussagen, aber für mich bleibt das Ganze einfach zu chaotisch und unzusammenhängend, um wirklich zu unterhalten. Es wird viel versucht, die Grenzen des Humors auszureizen, aber der ständige Wechsel von Sketchen und absurden Situationen fühlt sich für mich oft mehr an wie ein überladenes Durcheinander als ein cleverer Kommentar.
Regisseur John Landis hat natürlich auch gute Filme gemacht aber Kentucky Fried Movie gehört definitiv nicht zu seinen besten Arbeiten. Hier fehlt mir einfach der rote Faden und eine klare Linie, was die Witze angeht. Wer auf sehr abstrusen Humor steht, könnte durchaus seinen Spaß haben, für mich war es jedoch eher schwer zu verkraften.
War eine der größten Hollywood-Legenden und einer der umstrittensten Schauspieler:
Flynn ist ein Biopic, das sich um das Leben des berühmten Hollywood-Stars Errol Flynn dreht. Der Film hat zweifellos einige gute Momente, die die Glamour- und Tragik des Lebens des Schauspielers ansatzweise einfangen, doch leider bleibt er insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Errol Flynn war ein faszinierender und komplexer Charakter, dessen Leben von Skandalen, Exzessen und einem schwierigen Ruf geprägt war. Doch der Film zeigt uns nur eine stark weichgespülte Version seiner Geschichte. Die dunklen, weniger glorifizierten Seiten seines Lebens, die ihm wirklich Tiefe verliehen hätten, kommen leider zu kurz.
Ich habe keine Lust, Guy Pierce zu sehen:
Guy Pearce als Flynn ist nicht die beste Wahl. Pearce, der auch nicht der beste Schauspieler ist, scheint hier häufig überfordert und nicht in der Lage, die wahre Komplexität des Charakters zu vermitteln. Stattdessen wirkt er oft eher wie eine Karikatur des charismatischen Stars. Die Performance kann man nur als mittelmäßig bezeichnen, was schade ist, da er für diese Rolle viel mehr hätte leisten können.
Der Fokus liegt wieder auf den Standards der Hollywood-Merkmale:
Ein weiteres großes Manko sind die vielen Klischees und Übertreibungen, die den Film durchziehen. Anstatt sich wirklich auf die Nuancen von Flynns Leben zu konzentrieren, wird der Zuschauer mit einer Reihe von stereotypen Darstellungen konfrontiert, die oft ins Lächerliche abdriften. Die Ereignisse werden oftmals so stark überhöht, dass der Film nie wirklich authentisch wirkt, sondern eher wie eine oberflächliche Hollywood-Produktion, die sich mit dem Glanz von damals schmückt, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen.
Fazit:
Insgesamt ist Flynn ein Biopic, das Potenzial zeigt, aber nicht das volle Gewicht der Figur erfasst. Es fehlt an der “dreckigen” Wahrheit, die Flynns Leben so spannend gemacht hat, und auch die schauspielerische Leistung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Ein Film, der zwar unterhält, aber die Komplexität seiner Hauptfigur und die dunkleren Facetten ihres Lebens nicht richtig zur Geltung bringt.Im Vergleich zu der James Dean Biopic mit dem sensationellen James Franco kackt Flynn’s biopic ab.
Wenn die Naivität nicht als dumm gehandelt wird:
„Die Gefangene“ ist ein französisches Drama, das sich mit den düsteren Themen Egoismus und Eifersucht auseinandersetzt. Die weitläufige und pulsierende Stadt Paris wird zum Hintergrund für die inneren Konflikte der Charaktere, wobei die emotionale Spannung eher zu erlahmen scheint, als sie sich wirklich zu entfalten. Trotz der bemühten Darstellung von intensiven Gefühlen wie Besitzanspruch und Misstrauen, bleibt der Film in seiner Erzählweise recht eintönig und verliert sich in langatmigen Szenen.
Die Stimmung des Films ist zwar durchaus stimmig und schafft es, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen, doch die Charaktere und ihre Beweggründe bleiben leider weitgehend flach und unnahbar. Die versprochene emotionale Tiefe und das Spiel mit der Spannung von Eifersucht und Missverständnissen scheinen nicht richtig zur Geltung zu kommen, was den Film insgesamt etwas langweilig macht.
Insgesamt konnte „Die Gefangene“ mich nicht wirklich emotional mitreißen. Trotz der gelungenen Atmosphäre und des potenziellen Konflikts fühlt sich der Film eher als leere Hülle an, die das große Versprechen nicht einlöst.
The Camp Followers von Valerio Zurlini ist ein bemerkenswerter Kriegsfilm, der in seiner Art und Weise, wie er die Figuren inszeniert, eine nüchterne und zugleich faszinierende Darstellung der menschlichen Psyche im Krieg bietet. Zurlini versteht es meisterhaft, die komplexen Beziehungen und Emotionen seiner Charaktere zu entfalten, ohne in Klischees oder übertriebene Pathos-Darstellungen zu verfallen. Das ist besonders bemerkenswert, da Kriegsfilme häufig in Gefahr laufen, entweder zu einer reinen Action-Schlacht zu verkommen oder ins Lächerliche abzudriften.
Die Handlung von The Camp Followers nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise, die die vielschichtigen Erlebnisse der Soldaten und Zivilisten im Krieg in den Mittelpunkt stellt. Besonders interessant ist, wie der Film die unterschiedlichen Perspektiven und Motivationen der Charaktere aufgreift und die menschlichen Konflikte nicht nur in Bezug auf den Krieg, sondern auch in ihren persönlichen und emotionalen Aspekten beleuchtet.
Die Erzählweise bleibt durchweg fesselnd und sorgt für eine angenehme Unterhaltung, ohne sich in unnötigen Dramen zu verlieren. Zurlini schafft es, dass der Film sowohl tiefgründig als auch unterhaltsam bleibt. Die Figuren sind allesamt glaubwürdig und nuanciert, was dem gesamten Film eine besondere Authentizität verleiht.
Insgesamt ist The Camp Followers ein erfrischend differenzierter Kriegsfilm, der sowohl in seiner Erzählweise als auch in seiner Charakterdarstellung überzeugt. Ein Film, der den Krieg nicht nur als äußeren Konflikt darstellt, sondern ihn in das innere Drama seiner Charaktere übersetzt.
Ein misslungener Versuch eines klassischen Epos:
Baz Luhrmanns “Australia” möchte ein episches Meisterwerk im Stile von „Vom Winde verweht“ oder anderen monumentalen Hollywood-Filmen vergangener Zeiten sein. Doch trotz ambitionierter Bestrebungen scheitert der Film, dieses Ziel zu erreichen. Was als ein großes Abenteuer voller Leidenschaft und Historie angedacht war, wirkt oft eher wie ein zusammenhangloses, überladenes Spektakel, das mehr durch seine Künstlichkeit auffällt als durch echte Emotionen oder Glaubwürdigkeit.
Die Problematik beginnt schon bei der Inszenierung: Alles wirkt zu erzwungen und übertrieben. Die Landschaften sind majestätisch, aber oft fehlt es an Tiefe in der Darstellung der australischen Natur und Kultur. Statt die Weite und Schönheit des Landes organisch in die Geschichte zu integrieren, wird sie immer wieder inszeniert wie ein Poster aus dem Tourismusbüro.
Ein weiteres großes Manko sind die Darstellungen der Hauptfiguren. Nicole Kidman als Lady Sarah Ashley und Hugh Jackman als der rauhe Känguruzüchter Drover bieten Darbietungen, die zu selten authentisch oder überzeugend wirken. Besonders Jackman, der oft mit einer stoischen Mimik und einer erstaunlichen Lähmung in seinen Bewegungen kämpft, bleibt weit hinter seinen üblichen Leistungen zurück. Kidman, die sonst für ihre Nuancen und feinen Emotionen bekannt ist, scheint in ihrer Rolle ebenfalls fehl am Platz. Es fühlt sich fast so an, als hätten beide Schauspieler nicht die Zeit oder den Raum gehabt, ihre Figuren wirklich zu ergründen und auszuleben – eine große Enttäuschung, gerade bei so talentierten Akteuren.
Die chemische Verbindung zwischen den beiden Hauptdarstellern, die in einem Film dieser Art von entscheidender Bedeutung wäre, fehlt völlig. Stattdessen wirkt ihre Beziehung durchgehend unnatürlich und von den Drehbuchautoren aufgesetzt. Der Versuch, die Liebesgeschichte als Kernstück eines monumentalen Dramas zu etablieren, scheitert ebenfalls, da die emotionale Tiefe schlichtweg nicht vorhanden ist.
Letztlich bleibt “Australia” ein gut gemeinter, aber gescheiterter Versuch, ein klassisches Epos zu schaffen. Die Mischung aus Abenteuer, Drama und Romantik hätte das Potenzial gehabt, zu einem unvergesslichen Film zu werden, aber der Film stolpert über seine eigene Überambition, seine schwächelnden Darsteller und ein Drehbuch, das zu oft auf Klischees setzt, anstatt frische Ideen zu entwickeln. Es ist schade, dass Luhrmann dieses große Werk nicht zu dem gemacht hat, was er sich offensichtlich erhofft hatte.
Eine altbekannte Tv-Produktion:
Der Film „Die Toten vom Bodensee – Die Medusa“ wurde mir empfohlen, ansonsten hätte ich mir diesen TV-Krimi niemals angesehen. Der Film gehört zu einer Krimi-Serie aus dem deutschsprachigen TV, doch leider ist er für mich der Beweis, dass viele dieser Produktionen einfach schwach sind. Die 90 Minuten Laufzeit wirken wie ein endloser Versuch, mehr zu sein, als der Film eigentlich ist – und das endet in einer großen Enttäuschung.
Die Story mag sich auf den ersten Blick spannend anhören, doch sie bleibt flach und wenig fesselnd. Der Film bietet nichts Neues und fühlt sich stellenweise sehr konstruiert an, als wolle er eine tiefere Bedeutung vermitteln, scheitert aber kläglich daran. Anstatt Spannung oder interessante Wendungen zu liefern, plätschert die Handlung nur vor sich hin, ohne wirklich zu fesseln.
Ein weiteres Manko sind die Charaktere. Sie sind schlecht gezeichnet, so dass man als Zuschauer kaum mit ihnen mitfühlen oder sie überhaupt ernst nehmen kann. Die Schauspieler scheinen ihre Rollen eher herunterzuspulen als wirklich zu verkörpern. Natürlich kann es sein, dass Alina Fritsch Potenzial als Schauspielerin hat, aber mit ihrer Rolle hier war das leider nicht herauszufinden. Sie bleibt eher blass und bietet wenig Möglichkeit, ihr Talent zur Geltung zu bringen.
Der Film möchte eindeutig mehr sein als ein gewöhnlicher TV-Krimi, doch er scheitert an seiner eigenen Ambition. Anstatt durch clevere Plot-Twists oder spannende Momente zu glänzen, fällt „Die Medusa“ immer wieder in peinliche Klischees und versucht, inhaltlich tiefgründig zu wirken, ohne wirklich etwas Substanzielles zu bieten.
Insgesamt kann ich diesen Film leider nicht empfehlen. Wenn man auf der Suche nach einem guten Krimi ist, gibt es weitaus bessere Alternativen im deutschsprachigen TV. „Die Toten vom Bodensee – Die Medusa“ bleibt lein weiteres Beispiel für die Schwächen vieler deutscher TV-Produktionen.
Ein weiterer Klassiker mit dem Revolverheld:
McLintock! ist eine Western-Komödie, die mit viel Charme daherkommt, aber gleichzeitig nicht vor Trash und Unfug zurückschreckt. Der Film spielt geschickt mit dem Genre, indem er die Elemente des klassischen Westerns mit humorvollen und oft überzogenen Szenen kombiniert, die so manchen Lacher hervorrufen.
John Wayne, der in seiner Rolle als Großgrundbesitzer und eigenwilliger Held George McLintock brilliert, zeigt hier eine humorvolle Seite, die man von ihm nicht unbedingt erwartet. The Duke beweist, dass er nicht nur ein ernsthafter Actionstar ist, sondern auch in der Komödie eine Menge zu bieten hat. Seine Präsenz und sein Charme machen den Film trotz der skurrilen Szenen sehenswert.
Maureen O’Hara, als McLintocks Frau Katherine, ist ein weiteres Highlight. Ihre Dynamik mit Wayne ist einfach köstlich, und sie bringt eine Portion Witz und Herz in die Geschichte. O’Hara hat in der Komödie immer etwas Besonderes an sich, was sie zur perfekten Partnerin für Wayne macht.
Auch Stefanie Powers und Patrick Wayne (der Sohn des legendären John Wayne) liefern solide Leistungen ab. Powers bringt eine jugendliche Frische in ihre Rolle, während Patrick Wayne als Sohn des Protagonisten überzeugend in die Fußstapfen seines Vaters tritt.
Trotz des humorvollen Ansatzes und der vielen charmanten Momente, muss man sagen, dass der Film oft auf den Rand des Trashs abdriftet. Einige Szenen sind so übertrieben, dass sie fast ins Absurde gehen. Aber gerade das macht McLintock! zu einem kultigen Vergnügen – es ist ein unterhaltsames Sammelsurium aus Humor, Action und der typischen Western-Atmosphäre, das Fans der Genre-Mischung sicherlich zu schätzen wissen.
Insgesamt ist McLintock! eine erfrischende und teilweise absurde Western-Komödie, die zwar nicht jeder Geschmack trifft, aber dank ihrer charmanten Darsteller und humorvollen Elemente ihren Platz im Kinoerbe gefunden hat.
Ein Film der unter die Haut geht:
The Happiest Man in the World ist ein emotional sehr tiefgründiger Film, der in Sarajevo spielt und die komplexe, oft schmerzhafte Suche nach Vergebung und innerem Frieden thematisiert. Eine bosnisch-mazedonische Produktion unter der Regie von Teona Strugar Mitevska, der Film entführt die Zuschauer in eine Welt voller emotionaler Konflikte, in der Vergangenheit und Gegenwart untrennbar miteinander verwoben sind.
Plot:
Die 40-jährige Asja lebt in Sarajevo und ist eine Single-Frau, die ihr Leben trotz aller Herausforderungen weiterführt. Sie nimmt an einem Speed-Dating-Event teil, wo sie auf Zoran trifft, einen 43-jährigen Banker. Auf den ersten Blick scheint Zoran ein gewöhnlicher Mann zu sein, doch im Laufe des Gesprächs wird schnell klar, dass er eine andere Agenda verfolgt. Zoran war während des Bosnienkriegs 1993 ein Schütze und hat auf die Stadt geschossen. Der Mann, den er in seiner Vergangenheit als Feind ins Visier nahm, ist nun sein Ziel – er sucht Vergebung für das, was er getan hat. Das zentrale Thema des Films ist die Begegnung der beiden Menschen, die auf der Suche nach Erlösung und einem inneren Abschluss sind. Der Film entfaltet sich als ein intensiver Dialog über Schmerz, Sühne und die Möglichkeit der Heilung.
Schauspielerische Leistung:
Die Darsteller Jelena Kordić (Asja) und Adnan Omerovic (Zoran) liefern eine atemberaubende Leistung ab. Beide Charaktere tragen das Gewicht ihrer jeweiligen Vergangenheit mit sich, und ihre chemische Verbindung ist spürbar, auch wenn sie sich zunächst distanziert begegnen. Kordić verkörpert Asja als eine Frau, die nach einem erfüllten Leben sucht, während sie gleichzeitig mit ihren eigenen inneren Konflikten ringt. Omerovic spielt Zoran mit einer schmerzhaften Authentizität, die den Zuschauer mit seiner inneren Zerrissenheit und seinem verzweifelten Wunsch nach Vergebung mitfühlen lässt. Ihre schauspielerische Leistung hebt den Film auf eine emotionale Ebene, die tief unter die Haut geht.
Regie und Inszenierung:
Die Regisseurin Teona Strugar Mitevska hat eine unglaubliche Sensibilität für die psychologischen Nuancen der Charaktere gezeigt und den Film mit einer ruhigen, fast minimalistischen Herangehensweise inszeniert. Die Spannung entsteht nicht durch äußere Ereignisse, sondern durch die innere Reise der Figuren. Mitevska schafft es, durch fein abgestimmte Dialoge und subtile Gesten eine Atmosphäre der intensiven Reflexion und des aufwühlenden Dialogs zu erzeugen. Besonders bemerkenswert ist, wie der Film die politische und soziale Dimension des post-kriegs Bosnien einfließen lässt, ohne in klischeehafte Darstellungen zu verfallen. Stattdessen wird die psychologische Dimension der Vergebung und des Überlebens auf eine Weise behandelt, die sowohl individuell als auch universell nachvollziehbar ist.
Fazit:
The Happiest Man in the World ist ein Film, der tief berührt und lange nachhallt. Durch die beeindruckende Darstellung von Jelena Kordić und Adnan Omerovic sowie die brillante Inszenierung von Teona Strugar Mitevska wird eine Geschichte erzählt, die von den Schatten der Vergangenheit und dem schmerzhaften, aber notwendigen Streben nach Vergebung handelt. Der Film ist emotional krass, mit einer Authentizität, die den Zuschauer auf eine Reise durch die menschliche Psyche mitnimmt. Wer sich auf diesen Film einlässt, erlebt eine kraftvolle, emotionale Auseinandersetzung mit den Themen Schmerz, Vergebung und Heilung.
Ein Sci-Fi zum vergessen:
Transcendence ist ein Science-Fiction-Thriller, der mit einem faszinierenden Konzept aufwartet, aber leider nicht das volle Potenzial ausschöpft. Der Film dreht sich um die Geschichte eines Wissenschaftlers, der nach seiner Ermordung in einer künstlichen Intelligenz hochgeladen wird, was zu einer Mischung aus ethischen Dilemmata und technologischen Visionen führt.
Obwohl die Grundidee spannend klingt, bleibt der Film insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Der Höhepunkt des Films bleibt aus, und die Handlung plätschert oft vor sich hin, ohne wirklich packende Wendungen oder emotionale Tiefe zu bieten. Die philosophischen Themen über die Gefahr von Künstlicher Intelligenz und der Macht des Wissens werden zwar angerissen, aber nie wirklich greifbar oder tiefgründig untersucht.
Johnny Depp, der als Hauptdarsteller in der Rolle des Dr. Will Caster agiert, hat in anderen Filmen deutlich stärkere Leistungen gezeigt. Hier bleibt seine Darstellung leider uninspiriert und wenig überzeugend. Statt wie gewohnt die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, wirkt Depp oft eher als Teil einer Handlung, die mehr versucht, mit Effekten und Technologie zu beeindrucken, als mit Charakterentwicklung oder einer wirklich fesselnden Story.
Alles in allem ist Transcendence kein Film, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Es fehlt an Spannung, und die philosophischen Fragestellungen werden nicht überzeugend genug aufbereitet, um wirklich zu fesseln. Johnny Depp hat definitiv schon bessere Rollen gespielt, und der Film selbst bleibt weit hinter dem zurück, was er hätte sein können.
Bitte keine weiteren Filme wie dieser:
Filme über Gefängnislager in Kriegszeiten sind sicherlich ein populäres Genre, und The Great Raid reiht sich in diese Tradition ein – allerdings ohne viel Neues zu bieten. Der Film, der auf wahren Ereignissen basiert, versucht, die dramatische Rettung amerikanischer Kriegsgefangener aus einem japanischen Lager auf den Philippinen zu erzählen. Doch leider ist es genau dieser Versuch, das Bekannte noch einmal zu erzählen, der The Great Raid ins Straucheln bringt.
Zunächst fällt auf, dass der Film mit einer Gruppe bekannter Schauspieler wie Benjamin Bratt, James Franco und Joseph Fiennes besetzt wurde, aber diese Mischung wirkt wenig überzeugend. Die Chemie zwischen den Darstellern fehlt, und die Charaktere bleiben flach und undurchdringlich. Es scheint, als hätte man einfach bekannte Namen genommen, um das Projekt zu vermarkten, ohne auf die Stimmigkeit der Besetzung zu achten.
Was die Geschichte betrifft, so sind die Ereignisse nicht gerade neu – das Thema der Kriegsgefangenen, der tapferen Rettungsaktion und der moralischen Dilemmata wurde bereits in unzähligen anderen Filmen behandelt. Der Film präsentiert zwar die dramatischen Elemente gut, aber es mangelt an eigenen Ideen und frischen Ansätzen. Es fühlt sich alles sehr vertraut an, und selbst die Spannungsbögen wirken eher formelhaft und wenig innovativ.
Die Darstellung des Lagerlebens und der schwierigen Rettungsmission sind handwerklich solide, doch sie bieten wenig, was man nicht schon in anderen Kriegsfilmen gesehen hätte. Die Kameraarbeit und die Atmosphäre stimmen zwar, aber insgesamt bleibt der Eindruck, dass der Film sich zu sehr auf die bekannten Tropen des Genres verlässt und wenig Neues zu sagen hat.
Zusammengefasst bleibt The Great Raid ein Film, der auf den ersten Blick spannend klingt, aber letztlich nichts wirklich Neues oder Besonderes zu bieten hat. Wer bereits viele Kriegsfilme über Gefängnislager und Rettungsaktionen gesehen hat, wird hier wenig Überraschendes oder Innovatives finden. Der Film wirkt wie ein Abklatsch altbekannter Geschichten und bleibt hinter den Erwartungen zurück.
Der Anfang kann beginnen:
Als Kind war ich ein Fanboy der „Transformers“-Zeichentrickserie. Jeden Samstagmorgen saß ich vor dem Fernseher und konnte es kaum erwarten, die spannenden Abenteuer der Autobots und Decepticons zu verfolgen. Als später die Filme von Michael Bay erschienen, war ich allerdings ziemlich enttäuscht. Die Blockbuster-Kracher fühlten sich eher wie überladene Action-Filme an, die zufällig Autobots und Transformers-Charaktere beinhalteten. Es ging um Explosionen, Spezialeffekte und nicht um die Seele von Cybertron.
Mit „Transformers: One“ kommt nun endlich ein Film, der das Franchise in die Richtung bringt, die ich als Fan immer gewünscht habe. Es ist ein 100-prozentiger Transformers-Film, der die Geschichte von Optimus Prime und Megatron erzählt – aber nicht nur das. Der Film geht viel tiefer und zeigt, wie das Leben auf Cybertron wirklich ist. Und was mich besonders begeistert hat: Es wird eine Parallele zu unserer Welt gezogen. Wie bei uns gibt es auch auf Cybertron Menschen (bzw. Transformers), die an der Spitze der Hierarchie stehen und bereit sind, über Leichen zu gehen, um ihre Macht zu erhalten.
Der Film beleuchtet, wie den Autobots ihr natürliches Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung genommen wird, um ein System zu etablieren, das sich nach den Interessen einer Elite richtet. Sentinel Prime, der eine zentrale Rolle spielt, wird dabei zu einer fast schon prophetischen Figur. Die Gesellschaft ist in zwei Lager geteilt – die, die oben sind, und die, die am Boden bleiben müssen. Doch es gibt auch eine kleine Gruppe, die gegen das System kämpft, in der Hoffnung, Cybertron zu befreien. Der Film zeigt, dass die Grenze zwischen einem guten und einem schlechten System oft nur einen Schritt entfernt ist und dass Hierarchien oft mehr Schaden anrichten können, als sie gut tun.
Was den Film besonders macht, ist nicht nur die fesselnde Story, sondern auch die Tatsache, dass er nie langweilig wird. Es gibt keine unnötigen Längen, keine Ablenkungen, sondern ständig neue Wendungen und spannende Momente. „Transformers: One“ ist ein Animationsfilm, der Sinn macht, sowohl für große als auch kleine Zuschauer. Hier wurde ein wirklich gut durchdachter Film produziert, der nicht nur das Erbe der alten „Transformers“-Geschichten ehrt, sondern sie auf eine neue, tiefere Ebene hebt.
Kurz gesagt: Für Fans der alten Serie und für alle, die mit den Bay-Filmen nichts anfangen konnten, ist „Transformers: One“ endlich der Film, den wir verdient haben. Klar, actionreich und tiefgründig zugleich – ein echter Transformers-Film.
Der Horizont der nicht wirklich hervorkommt:
Kevin Costner ist ein Regisseur, der es gewohnt ist, sich von den traditionellen Hollywood-Formeln zu entfernen. Viele seiner Filme fallen nicht in die Kategorie des typischen Mainstream-Kinos, sondern sind ausgedehnte, oft epische Western, die vor allem durch ihre Langlebigkeit und ihre tiefe, manchmal langsame Erzählweise auffallen. Ein Klassiker wie Der mit dem Wolf tanzt (1990) war eine Ausnahme, und auch Open Range (2003) konnte als erfolgreicher Western überzeugen. Doch viele seiner anderen Werke, wie The Postman (1997) und jetzt Horizon (2023), bieten ein anderes Kinoerlebnis, das eher an das Home-Cinema als an den großen Kinosaal erinnert.
Horizon ist handwerklich gut gemacht, ohne Zweifel. Costner hat in seiner Karriere viel Erfahrung im Western-Genre gesammelt, und das merkt man auch hier. Er weiß, wie man Landschaften einfängt, den langsamen Rhythmus eines Westerns aufbaut und Spannung durch minimale, aber tiefgründige Momente erzeugt. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass dieser Film an vielen Stellen zu langatmig wirkt. Mit einer Laufzeit von fast drei Stunden fühlt sich der Film häufig zäh an, und der Fortschritt der Handlung wird immer wieder von ausgedehnten, langwierigen Szenen aufgehalten. In einem Genre, das bereits mit einem langsamen Tempo arbeitet, ist Horizon manchmal einfach zu viel des Guten.
Der größte Schwachpunkt des Films ist wohl die Handlung. Die Story, die im wilden Westen spielt und mehrere Figuren auf einer epischen Reise begleitet, hat ihre guten Momente, aber sie schafft es selten, über das Mittelmaß hinauszuwachsen. Die Charaktere sind teils interessant, aber selten wirklich tiefgründig. Hier fragt man sich, ob Costner, der mit Der mit dem Wolf tanzt noch großartige Figuren zeichnen konnte, in diesem Fall das Handwerk verloren hat. Die Charaktere sind einfach zu flach, ihre Konflikte nicht packend genug, um den langen Weg des Films zu rechtfertigen. In dieser Hinsicht bleibt Horizon weit hinter den emotionalen Höhen von Der mit dem Wolf tanzt zurück.
Die schauspielerischen Leistungen der Darsteller schwanken. Einige leisten durchaus solide Arbeit, aber niemand sticht wirklich hervor. Es gibt keine durchgehend überzeugenden Darstellungen, die den Film wirklich tragen könnten. Stattdessen bleibt man als Zuschauer mit einem Gefühl der Distanz zu den Figuren zurück, was es schwer macht, wirklich mit ihnen mitzufiebern.
Trotz der vielen Schwächen hat Horizon seine guten Momente. Wenn man geduldig ist und sich in die Atmosphäre des Films fallen lässt, kann man einige eindrucksvolle Szenen genießen, in denen Costner das Genre gekonnt in Szene setzt. Doch diese Momente sind leider zu selten und kommen oft erst nach längeren Phasen der Stagnation.
Insgesamt ist Horizon ein solider Western, aber leider nicht der große Wurf, den man von einem Regisseur wie Kevin Costner erwarten würde. Der Film ist zwar handwerklich gut gemacht, aber die langatmige Erzählweise, die flachen Charaktere und die schwache Story machen ihn eher zu einem Film für den heimischen Fernseher als für die große Leinwand. Es ist ein durchschnittlicher Western, der zwar für einmaliges Anschauen okay ist, aber wenig Anlass gibt, auf zukünftige Regiearbeiten von Costner zu hoffen.
The Good The Bad And The Ugly:
Sergio Leones Zwei glorreiche Halunken steht nicht nur als ein weiteres Kapitel der sogenannten „Dollars“-Trilogie, sondern als eigenständiges Meisterwerk des Western-Genres. Obwohl der Film inhaltlich und thematisch nicht direkt mit den anderen beiden Filmen (Für eine Handvoll Dollar und Für ein paar Dollar mehr) der Reihe verknüpft ist, trägt er dennoch viele der charakteristischen Merkmale, die Leones Werke auszeichnen. Die ikonische Musik von Ennio Morricone, Clint Eastwoods markante Darstellung des wortkargen Revolverhelden und Leones meisterhafte Inszenierung – all das vereint sich zu einem filmischen Erlebnis, das den Zuschauer auch heute noch in seinen Bann zieht.
The Good: Der gute (Clint Eastwood)
Eastwood verkörpert in der Rolle des „Blonden“ oder „Good“ einen der größten und gleichzeitig unnahbarsten Helden des Western-Kinos. Mit seiner stoischen Mimik und seiner kalkulierten Gewaltlosigkeit bei gleichzeitiger Unbarmherzigkeit setzt er Maßstäbe für den klassischen Western-Charakter. Dennoch zeigt Eastwood in den ruhigeren Momenten eine bemerkenswerte Tiefe, die dem Film eine emotionale Dimension verleiht, die für den Spaghetti-Western ungewöhnlich ist. In seiner Darstellung des Protagonisten wird Eastwood zur perfekten Leinwandfigur, die weder Gut noch Böse in sich vereint, sondern das Element der Gerechtigkeit auf eine eigenständige Weise verkörpert.
The Bad: Der Böse (Lee Van Cleef)
Lee Van Cleef als „Blondie’s“ Gegenspieler, der „Böse“, ist ein Paradebeispiel für den Typus des skrupellosen und gefährlichen Bösewichts im Western. Mit seinem kalten Blick und der Bedrohlichkeit, die von jeder seiner Bewegungen ausgeht, fügt er sich perfekt in das düstere Bild des Wilden Westens ein. Van Cleef bringt eine Faszination in die Rolle, die den Zuschauer gleichermaßen anzieht und abstößt. Der „Böse“ ist in diesem Film weit mehr als nur ein simpler Antagonist; er ist ein Symbol für das unaufhaltsame und unerbittliche Böse, das in der rauen Welt des Westerns allgegenwärtig ist.
The Ugly: Der Hässliche (Eli Wallach)
Eli Wallach, der den „Hässlichen“ Tuco spielt, ist in diesem Film der wahre Höhepunkt der Schauspielkunst. Tuco ist eine der komplexesten Figuren des Films und steht für das Chaos, das sowohl im Inneren des Protagonisten als auch in der äußeren Welt des Wilden Westens existiert. Wallach gelingt es, diesen Charakter zwischen Humor und Brutalität auszubalancieren. Es ist gerade die Mischung aus Lachen und Angst, die Tuco zu einem faszinierenden Charakter macht. Der „Hässliche“ ist hier nicht nur das Antagonistische, sondern auch ein Spiegelbild der Unvorhersehbarkeit und der menschlichen Schwächen.
Das Meisterwerk: Ein Epos für die Ewigkeit:
„Zwei glorreiche Halunken“ ist weit mehr als ein gewöhnlicher Western. Leone schafft es, den klassischen Western-Mythos zu dekonstruieren und gleichzeitig zu veredeln. Die epischen Szenen, die weitläufigen Landschaften, die langsamen, fast meditativ wirkenden Spannungsaufbauten – all das trägt dazu bei, dass dieser Film zu einem der besten Western aller Zeiten zählt. Die Inszenierung ist atemberaubend, die Kameraführung meisterhaft, und die Musik von Ennio Morricone bleibt für immer im Gedächtnis. Jeder Schuss, jede Verfolgungsjagd, jede Drehung der Handlung ist perfekt aufeinander abgestimmt.
Die Art und Weise, wie Leone die Zeit dehnt, wie er den Konflikt zwischen den drei Hauptfiguren aufbaut, bis er in der berühmten Finalszene kulminiert, ist pure Filmkunst. Zwei glorreiche Halunken ist ein Film, der sich den Mangel an Worten nicht nur zunutze macht, sondern ihn als ein Stilmittel verwendet, um die Intensität der Konflikte und die Dunkelheit der Charaktere zu unterstreichen.
Fazit:
„Zwei glorreiche Halunken“ steht für mich nicht nur als einer der besten Western überhaupt, sondern als das Meisterwerk von Sergio Leone. Es ist ein Film, der in seiner ganzen Pracht keine Schwächen zeigt. Ein Spaghetti-Western-Epos, das in jeder Hinsicht ein absolutes Vergnügen und ein unverzichtbares Erlebnis für Filmliebhaber ist. Leone, Eastwood, Morricone – gemeinsam haben sie hier ein Stück Filmgeschichte geschaffen, das seinesgleichen sucht.
Ein bisschen mehr Dollar aber trotzdem weniger wert:
Die Fortsetzung von „Für eine Handvoll Dollar“ ist zweifellos gelungen, kann jedoch dem enormen Impact und der Spannung des ersten Films nicht das Wasser reichen. Der Spaghetti Western-Vibe ist weiterhin präsent, und Clint Eastwood liefert wie gewohnt eine starke Leistung als der ikonische „Man with No Name“. Doch trotz all der vertrauten Elemente fühlt sich der Film insgesamt etwas langsamer und weniger fokussiert an.
Regisseur Sergio Leone nimmt sich zwar mehr Zeit, um den Plot zu entwickeln, was dem Film eine gewisse Tiefe verleiht, jedoch wirkt die Erzählung dadurch nicht ganz so packend und straff wie im ersten Teil. Besonders in der ersten Hälfte zieht sich die Handlung teils, was die Intensität des ersten Teils – mit seinem prägnanten Tempo und der schonungslosen Erzählweise – etwas vermissen lässt.
Leone bleibt seinem Stil treu und setzt wieder auf dramatische Kamerafahrten, außergewöhnliche Musik von Ennio Morricone und eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen, aber der Zauber des ersten Films, der mit seiner kompromisslosen Atmosphäre und dem minimalistischen Aufbau bestach, ist hier nicht in gleicher Weise spürbar. Die Figuren sind nicht so griffig, und die Auseinandersetzungen wirken zwar gut inszeniert, können aber nicht dieselbe Dringlichkeit wie im Vorgänger entfalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Für ein paar Dollar mehr“ definitiv ein sehenswertes Werk im Spaghetti Western-Genre ist. Aber im direkten Vergleich zum ersten Teil schwächelt es – der Stil und die Atmosphäre sind noch immer stark, aber die Härte und Prägnanz von „Für eine Handvoll Dollar“ bleiben unerreicht.
Der Erste Film seiner Art der die Welt des Kino veränderte:
Eine Handvoll Dollar“ war im Nachhinein eine filmische Revolution und machte das Spaghetti-Western-Kino zu dem besten Western-Kino aller Zeiten. Clint Eastwood, der zu dieser Zeit noch nicht einmal bekannt war, spielt mit so viel Herzblut, dass er die Rolle des Mannes ohne Namen zu einer der ikonischsten Figuren der Filmgeschichte machte. Sergio Leone riskierte eine Menge, um das Westernkino wieder zu beleben, und genau das tat er auf einzigartige Weise – mit einem brutalen, aber gleichzeitig eleganten Stil, der das Genre für immer veränderte. Ennio Morricone, der mit seiner Musik eine völlig neue Klangwelt erschuf, setzte Maßstäbe, die bis heute in jedem Western zu hören sind. Die Melodien sind zeitlos und haben eine Magie, die sofort ins Ohr geht und die Spannung der Szenen perfekt untermalt. Akira Kurosawa hätte es auch nicht besser als Leone gemacht – ein Samuraifilm im Western-Gewand, und so wurde das Italo-Western-Genre geboren.
Aber das Besondere an „Eine Handvoll Dollar“ ist nicht nur seine Innovation, sondern auch seine Fähigkeit, die Essenz des Westerns in eine neue Dimension zu heben. Der Film ist karg und minimalistisch, doch gleichzeitig voll von Emotion und Tiefe. Leone und Eastwood fanden eine perfekte Balance zwischen Gewalt und Stille, die die Stärke des Films ausmacht. Diese Mischung aus Stil, Musik und Erzählweise setzte neue Maßstäbe für das gesamte Kino. Was „Eine Handvoll Dollar“ so einzigartig macht, ist, dass es sowohl die klassischen Western-Klischees feiert als auch völlig neu interpretiert, was den Western zu einem modernen Mythos machte.
Ein Western, der seinen Höhepunkt verpasst:
Wyatt Earp ist ein ambitioniertes Western-Epos, das jedoch nicht ganz die Erwartungen erfüllt. Während der Film zweifellos beeindruckende Bilder und eine solide Leistung von Kevin Costner bietet, leidet er unter einer übermäßigen Länge und einem unnötig ausgedehnten Erzähltempo.
Im Vergleich zu Meisterwerken wie Der mit dem Wolf tanzt und Open Range fällt Wyatt Earp leider ab. Die Handlung zieht sich stellenweise in die Länge und verliert dabei an Spannung. Zwar gibt es einige durchaus packende Momente, doch insgesamt dominiert ein Gefühl der Langeweile. Die Charakterentwicklung bleibt oberflächlich, und die zahlreichen Nebenhandlungen wirken oft beliebig aneinandergereiht.
Erst im späteren Verlauf des Films nimmt die Handlung an Fahrt auf und bietet einige actionreiche Szenen. Dennoch kann Wyatt Earp nicht ganz verhindern, dass der Zuschauer gelegentlich die Geduld verliert. Kevin Costner liefert als Wyatt Earp eine solide Performance, doch seine Darstellung bleibt blass im Vergleich zu seinen Rollen in anderen Western-Klassikern.
Fazit:
Wyatt Earp ist ein Western, der seine Stärken in der Bildgewalt und der Darstellung der historischen Kulisse hat. Doch die übermäßige Länge und die fehlende Tiefe der Charaktere verhindern, dass der Film zu einem echten Klassiker wird.
Ein Drama das dramatisch nichts hergab:
Der Film Wüstenblume von Sherry Hormann, basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Waris Dirie, möchte auf das Schicksal von Frauen aufmerksam machen, die Opfer von weiblicher Genitalverstümmelung werden. Trotz des wichtigen und hochaktuellen Themas bleibt der Film leider zu oberflächlich und plakativ.
Die dramatische Geschichte von Waris Dirie, die in Somalia aufwuchs und durch einen mutigen Fluchtversuch nach Europa gelangte, bietet zweifellos viel Stoff für einen packenden Film. Doch leider gelingt es dem Werk nicht, die Komplexität und das tiefe Leid dieser Thematik angemessen einzufangen. Stattdessen wird die Geschichte häufig vereinfacht und auf einzelne, oft klischeehafte Szenen reduziert. Die Darstellung der brutalen Praktiken, denen die Frauen unterzogen werden, ist zwar schockierend, aber bleibt zu oft an der Oberfläche und bietet wenig Raum für eine tiefere Auseinandersetzung mit den kulturellen, sozialen und psychologischen Aspekten des Themas.
Die Charaktere sind zumeist eindimensional und agieren eher als Träger von Botschaften, statt authentische, vielschichtige Persönlichkeiten zu sein. Besonders bei der Darstellung von Waris selbst fehlt es an Tiefe und emotionaler Entfaltung. Ihre Reise, von der Misshandlung zur Selbstbestimmung, wird zwar erzählt, bleibt aber oft platt und wenig nuanciert.
Solche Filme, die mit viel Dramatik und ohne eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema gearbeitet werden, lassen mich eher unbefriedigt zurück. Sie verfehlen oft ihr Ziel, den Zuschauer wirklich zu sensibilisieren und ihn zu einer fundierten Reflexion zu bewegen. Stattdessen wird das Thema auf ein spektakuläres Drama reduziert, ohne die nötige Ernsthaftigkeit zu vermitteln.
Insgesamt bleibt Wüstenblume ein Film, der mit seinen oberflächlichen Darstellungen und klischeehaften Szenen das Potenzial verschenkt, das ernste Thema auf eine Weise zu behandeln, die tatsächlich etwas im Zuschauer bewegt.
Ein Film für zwischendurch:
„Wenn Liebe so einfach wäre“ ist ein Film, der zwar nicht das Rad neu erfindet, aber als romantische Komödie dennoch ziemlich gelungen ist. Der Film bleibt seinem Genre treu, wobei einige Klischees nicht zu übersehen sind – doch diese werden geschickt durch Humor abgefedert, der nie ins Klamaukige abdriftet. Es ist genau der richtige Mix aus Herz und Witz, der den Film sehenswert macht.
Steve Martin zeigt hier eine durchaus gelungene Performance. Er beweist, dass er nicht nur in Comedy-Rollen glänzen kann, sondern auch in einem eher ernsteren, gefühlsbetonten Kontext gut funktioniert. Alec Baldwin, den ich persönlich nie als einen meiner Favoriten in betrachtet habe, liefert hier vielleicht seine beste Leistung ab. Besonders in den ruhigeren, nachdenklicheren Szenen merkt man, wie viel er diesem Film gibt. Meryl Streep ist natürlich gewohnt solide und spielt eine wunderbare, charmante Rolle, die sie mit Bravour ausfüllt.
Der Film hat seine Höhen und Tiefen, aber insgesamt bleibt er ein unterhaltsamer und feinfühliger Vertreter seines Genres – mit einer großartigen Besetzung, die ihn getragen hat. Wenn man auf eine Romantik mit einer Prise Humor steht, ist „Wenn Liebe so einfach wäre“ definitiv einen Blick wert.
Das Trash Fieber ist in den 70er ausgebrochen:
“Cannonball” ist ein Film, den man sich wohl nur dann anschauen sollte, wenn man einen wirklich schlechten Geschmack hat oder das Bedürfnis verspürt, sich auf eine Zeitreise in die trashigste Ecke der 70er Jahre zu begeben. Dieser Streifen ist ein Paradebeispiel für den schlechten Filmgeschmack der damaligen Zeit – kaum vorstellbar, dass jemand seine Zeit mit solch einem Mist verschwenden wollte, ich zähle mich selbstverständlich auch mit dazu.
David Carradine, der für seine Rollen in Kung Fu und Kill Bill bekannt wurde, ist hier in einer der undankbarsten Rollen zu sehen. Leider überzeugt er weder als Kämpfer noch als Schauspieler, was den Film noch schwerer zu ertragen macht. Obwohl Carradine zu dieser Zeit in der Popkultur eine Art Kultstatus erlangt hatte, fällt es schwer, zu glauben, dass er in diesem Werk einen bleibenden Eindruck hinterlassen konnte.
Sogar Sylvester Stallone, dessen Gesicht ab und zu im Film auftaucht, wirkt völlig lustlos und ohne jeglichen Charme. Anstatt die Erwartungen, die man durch seinen Namen hat, zu erfüllen, wirkt er mehr wie ein Anhängsel eines aufdringlich schlechten Produkts.
Die Story selbst ist dünn, die Dialoge sind schlichtweg peinlich, und die Action-Sequenzen wirken alles andere als beeindruckend. Cannonball fühlt sich an wie ein billiger Autotruck, der in einem Rennen gegen sich selbst antritt – und fast schon die Fast & Furious-Reihe herausfordert, was den Mangel an Originalität und Stil angeht.Es fehlt Cannonball schlichtweg jeder Funken an Unterhaltung.
Fazit: Wenn du den größten Trash der 70er erleben möchtest und dich nicht vor unmotivierten Darstellern und schlechten Stunts scheust, dann ist Cannonball genau der richtige Film für dich. Ansonsten: Finger weg.
Wie die Zeit vergeht:
Electric Boogaloo: The Wild, Untold Story of Cannon Films ist eine ungeschönte und äußerst unterhaltsame Doku über das legendäre Filmstudio Cannon, das in den 1980ern und frühen 90ern mit einer Mischung aus krachenden Actionstreifen, brutale Ninja-Filmen und manch überraschendem Kultklassiker für Aufsehen sorgte. Der Film erzählt die Geschichte von Menahem Golan und Yoram Globus, den exzentrischen Köpfen hinter Cannon, die es geschafft haben, Hollywood mit einem besonderen Mix aus ambitionierten Projekten und einem beinahe anarchischen Produktionsstil zu prägen.
Die Doku bringt das Phänomen Cannon auf den Punkt, das sich wie eine wilde Achterbahnfahrt durch die Filmwelt anfühlt. Einerseits verantwortlich für unerwartete Meisterwerke wie Bloodsport, Barfly und Runaway Train, andererseits für unzählige unterhaltsame, aber qualitativ fragwürdige Streifen mit Chuck Norris, Sylvester Stallone und Jean-Claude Van Damme, deren Namen mittlerweile Synonym für den Cannon-Action-Kult sind. Auch wenn das Studio mit großen Namen und riesigen Ambitionen aufwartete, war es zugleich für seinen rücksichtslosen Umgang mit Budget und Qualität bekannt, was oft zu übertriebenen, aber unverwechselbaren Ergebnissen führte.
Die Doku beleuchtet dabei nicht nur den Aufstieg und die Glanzzeit des Studios, sondern auch dessen dramatischen Niedergang. Zu den unschönen Seiten gehören eine Reihe von Missmanagement, finanziellen Problemen und Streitereien zwischen den Studiosbossen, die schließlich das Studio zu Fall brachten. Die dramatischen Rückschläge, gepaart mit den teils waghalsigen Entscheidungen, spiegeln sich auch in den zahlreichen witzigen und tragischen Anekdoten wider, die durch Interviews mit ehemaligen Mitarbeitern und Filmemachern zum Leben erweckt werden.
Besonders interessant ist der Aspekt, dass Golan und Globus als Protagonisten in dieser Doku weitgehend abwesend bleiben. Während der Film die grandiosen Erfolge und das kreative Chaos von Cannon in den Vordergrund stellt, wird auch ein klarer kritischer Blick auf die beiden Produzenten geworfen, die in der Doku eher in einem negativen Licht erscheinen. Ihr aggressiver Geschäftssinn und ihre undurchsichtigen Praktiken wurden von vielen als ein entscheidender Faktor für den Fall des Studios angesehen.
Trotz der aufgeladenen Atmosphäre und der vielen kritischen Stimmen wird die Doku nicht zu einer reinen Anklage, sondern lässt auch den Charme und das Erbe von Cannon in einem positiven Licht erscheinen. Denn auch wenn viele der Filme nicht aus der Sicht der Filmkunst glänzen, bieten sie genau das, was die Fans wollten: pure, ungeschönte Unterhaltung ohne großes Drama. Und genau das macht sie bis heute für Generationen von Filmfans zu einer einzigartigen Erfahrung.
Electric Boogaloo ist eine leidenschaftliche und unglaublich unterhaltsame Liebeserklärung an ein Studio, das mit seinen Eigenheiten und seiner Widersprüchlichkeit fast schon als Symbol für eine ganz eigene Ära des Kinos steht.
Einer kleiner aber dennoch grosser Film aus den 90ern:
After Life von Hirokazu Kore-eda ist ein Film, der genau das Tempo hat, das ich sehr schätze – er entwickelt sich fast in Echtzeit, was ihm eine ruhige, fast meditative Qualität verleiht. Die Handlung dreht sich um eine Gruppe von Verstorbenen, die in einer Art Zwischenwelt ankommen und die Aufgabe haben, sich an einen einzigen Moment ihres Lebens zu erinnern, den sie für die Ewigkeit behalten wollen. Die Idee ist simpel, aber faszinierend und regt dazu an, über die eigenen Prioritäten und Erinnerungen nachzudenken.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Film von Japanern handelt, die kulturell dafür bekannt sind, ihre Emotionen eher zurückhaltend zu zeigen und oft die Kunst des “Luft Lesens” beherrschen – also in der Lage sind, zwischen den Zeilen zu lesen, ohne dass Worte überhaupt ausgesprochen werden müssen. Das macht After Life für ein europäisches Publikum zu einer echten Geduldsprobe. Man muss sich mit der Langsamkeit und der Zurückhaltung der Charaktere arrangieren, die ihre Gefühle nicht sofort offenbaren. Diese subtile Erzählweise ist ein zentraler Bestandteil des Films und verstärkt die Wirkung der Szenen.
Insgesamt ist After Life ein sehr gelungener Film, der sich von anderen Werken des Regisseurs abhebt. Kore-eda schafft es, die intime Atmosphäre und die tiefgehende Reflexion über das Leben und die Erinnerung zu verbinden. Es ist ein Film, der einen nicht sofort ergreift, aber mit jeder Minute wächst und nachhallt. Einer der besten Filme des Regisseurs, der auf eine ruhige, aber eindrucksvolle Weise erzählt wird.
Eine schöne zu saubere Orgie:
Der Film will zwar der Rausch der Ekstase zeigen, doch sehr weichgespült. Es werden Genitalien von Mann und Frau für einen Bruchteil einer Sekunde gezeigt, doch das war’s dann auch schon. Es ist ein typischer Hollywoodfilm, in dem sogar das Eklige und Hässliche schön aussieht. Für so einen Film ist Damien Chazelle klar der falsche Regisseur. Stellt euch vor, was dies für ein Film geworden wäre, wenn ein Regisseur wie Paul Verhoeven oder Lars von Trier auf dem Regiestuhl Platz genommen hätte. Das wäre eine sensationelle, hollywoodkritische Satire geworden und nicht so eine Light-Kritik.
Gut, der Film hat auch seine guten Momente und witzigen Szenen, die auch Spaß machen, aber insgesamt war das wieder mal nichts von dem Regisseur, der mich bis jetzt enttäuscht hat. Deswegen wagte ich mich nicht an diesen Film heran, obwohl ich das Thema des Übergangs von den Stummfilmen zu den Tonfilmen interessant fand, weil viele Stummfilm-Stars mit Ton nicht mehr so gut klarkamen und ihre Karriere beenden mussten. Brad Pitt spielt schon wieder einen gefallenen Hollywoodstar, wie in Tarantinos Once Upon a Time in Hollywood, dort spielte er einen Stuntman, der keine Arbeit mehr fand. Margot Robbie ist auch wieder dabei, nicht als Sharon Tate, sondern als Stummfilm-Star, die auf Kommando weinen kann. Sie hat auch ihre Schwierigkeiten mit der neuen Ton-Ära und manchmal fragte ich mich, ob sie nicht besser Barkeeperin geblieben wäre. Letztendlich geht der Film über drei Stunden und für das hat er mir außer sehr viel Kitsch und Nostalgie nichts zu erzählen.
Ein zeitloser Begleiter aus meiner Kindheit:
„Land vor unserer Zeit“ ist zweifellos einer der besten Zeichentrickfilme aller Zeiten und ein wahrer Klassiker des Zeichentricks . Er wurde 1988 von Don Bluth inszeniert und hat sich seitdem nicht nur in die Herzen der Zuschauer weltweit eingeprägt, sondern bleibt auch Jahrzehnte später ein berührendes und unvergessliches Erlebnis für Jung und Alt.
Der Film spielt in einer prähistorischen Welt, in der Dinosaurier die Erde bevölkern. Die Geschichte folgt einem jungen Brontosaurus namens Littlefoot, der nach dem tragischen Verlust seiner Mutter auf eine abenteuerliche Reise geht. Zusammen mit einer Gruppe von anderen Dinosauriern, darunter die quirlige Ducky, der schüchterne Petrie, der dickköpfige Spike und der mutige Cera, macht er sich auf, das „Große Tal“ zu finden – einen Ort des Überlebens und der Hoffnung. Doch der Weg dorthin ist von vielen Gefahren geprägt, sei es durch die erbarmungslosen Räuber, Naturkatastrophen oder die inneren Konflikte der Gruppe.
Was „Land vor unserer Zeit“ zu einem einzigartigen Erlebnis macht, ist die emotionale Tiefe der Geschichte. Die traurige und schockierende Szene, in der Littlefoot seine Mutter verliert, ist eine der ergreifendsten und legendärsten Szenen der Filmgeschichte. Die Darstellung des Verlusts, der Trauer und der Notwendigkeit, mit diesem Schmerz umzugehen, hat die Herzen vieler Zuschauer schwer getroffen. Die herzzerreißende Sequenz bleibt ein bleibendes Element des Films, das die Botschaft vermittelt, wie wichtig es ist, in Zeiten der Dunkelheit an die Hoffnung und an die Unterstützung von Freunden und Familie zu glauben.
Die Themen von Freundschaft, Verlust, Mut und Hoffnung sind universell und haben eine zeitlose Bedeutung. Es geht nicht nur um das Überleben in einer gefährlichen Welt, sondern auch darum, wie das Herz eines Einzelnen wachsen kann, wenn er sich seinen Ängsten stellt und die Unterstützung seiner Freunde annimmt. Die Charaktere, obwohl sie aus verschiedenen Dinosaurierarten bestehen und viele Unterschiede aufweisen, zeigen, wie wichtig Teamarbeit und Zusammenhalt sind.
Der Film ist nicht nur ein Highlight in der Geschichte der Zeichentrickfilms , sondern auch in seiner musikalischen Untermalung und visuellen Gestaltung. Die Landschaften sind lebendig und beeindruckend, die Zeichnungen ist meisterhaft und fängt die Emotionen der Charaktere auf eine Art und Weise ein, die heute noch genauso wirkungsvoll ist wie damals.
„Land vor unserer Zeit“ ist nicht nur ein Zeichentrickfilm, sondern ein Film, der Generationen übergreifend zum Nachdenken anregt. Auch wenn er in einer längst vergangenen Welt spielt, sind die Themen und Lektionen, die er vermittelt, immer noch von großer Relevanz. Er hat es geschafft, sich als zeitloser Klassiker zu etablieren, weil er die Herzen der Zuschauer berührt und wichtige Lebenslektionen in einer bewegenden Geschichte verpackt. Ein Film, der einem nie wieder loslässt – und das aus gutem Grund.
The Duke in seiner Rolle des Lebens oder?:
„Der Marshall-True Grit“ ist ein klassischer Western, der nicht nur durch seine markante Handlung, sondern auch durch die darstellerische Leistung von John Wayne heraussticht. Der Film, der 1969 unter der Regie von Henry Hathaway entstand, brachte Wayne den Oscar für die Beste männliche Hauptrolle ein – eine Auszeichnung, die aufgrund seiner jahrzehntelangen Karriere und seines Status als eine der größten Ikonen des Western-Genres durchaus verdient war. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass Wayne in diesem Film nicht seine beste Leistung zeigt. Er spielt den grummeligen, aber unerschütterlich tapferen Marshal Rooster Cogburn, der einer jungen Frau hilft, den Mörder ihres Vaters zu fassen.
Trotz der Oscar-Auszeichnung fällt Wayne’s Darstellung hier etwas weniger nuanciert und differenziert aus als in anderen seiner ikonischen Rollen. Wer etwa an „Der Duke“ in „Die rechte Hand des Teufels“ oder „Rio Bravo“ denkt, merkt, dass er hier ein wenig zu sehr auf seinen altbewährten, etwas harten „Kerl von nebenan“-Typus zurückgreift. Das schmälert jedoch keinesfalls den Unterhaltungswert des Films.
Die Geschichte selbst ist solide, wenn auch nicht ganz frei von Schwächen. Die Jagd nach dem Mörder Tom Chaney zieht sich streckenweise etwas in die Länge, und einige Dialoge wirken eher klischeehaft. Doch die Chemie zwischen Wayne und der damals noch jungen Kim Darby als Mattie Ross ist überzeugend, und der Film bleibt durchweg spannend. Die Action ist durchaus packend und die Landschaftsbilder sind beeindruckend eingefangen.
Trotz dieser Schwächen bleibt „Der Marshall“ ein unterhaltsamer und oft packender Western, der vor allem durch die Verbindung von Humor, Melancholie und seiner insgesamt stimmigen Atmosphäre überzeugt. Das Remake aus dem Jahr 2010 mit Jeff Bridges kommt an die Originalversion zwar technisch und in der Inszenierung heran, aber es fehlt ihm der Charme und die Eigenheit, die das Original zu einem Klassiker machen. The Duke mag zwar nicht die beste Leistung seines Lebens abgeliefert haben, aber er ist dennoch die unbestrittene Seele dieses Films, und das macht „Der Marshall“ auch heute noch sehenswert.
Für mich war der Film nur Ruhe in Frida:
Der Film Frida von Julie Taymor aus dem Jahr 2002 hat mich leider eher enttäuscht. Obwohl die Geschichte der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo eine tiefgründige und faszinierende ist, schafft es der Film nur in Ansätzen, diesem Erbe gerecht zu werden. Der Wikipedia-Artikel über Frida hat mir mehr über ihr Leben und ihre Kunst vermittelt als das Biopic, das sich oft in oberflächlichen Darstellungen verliert.
Die Charaktere sind größtenteils flach und klischeehaft. Die Nebenfiguren scheinen in keine tiefere Beziehung zur Hauptfigur zu treten und wirken häufig wie Stereotype, die das Bild von Frida und ihrer Welt auf einfache, fast stereotypische Weise abbilden. Die Dialoge sind oftmals schwach und bemühen sich nicht, die komplexen Emotionen und Konflikte, die Frida Kahlo durchlebte, wirklich zu fassen.
Auch die Erzählweise des Films ließ zu wünschen übrig. Der Film zieht sich über weite Strecken und kann die Spannung nicht aufrechterhalten. Die Dramatik und die Konflikte in Fridas Leben wirken hier oft zu dramatisiert oder zu platt, wodurch die wahre Intensität ihrer persönlichen und künstlerischen Kämpfe kaum spürbar wird.
Zusammengefasst war der Film eine Enttäuschung, da er das faszinierende Leben von Frida Kahlo nicht ansatzweise in seiner vollen Tiefe einfängt. Der Wikipedia-Artikel liefert einen klareren, objektiveren Überblick über ihre Person und ihr Werk, was mich letztlich mehr bereichert hat als dieses grottenschlechte Biopic.