Chionati - Kommentare

Alle Kommentare von Chionati

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    Black Snake Moan (US - 2006)

    Ein schönes Drama, dessen Handlung oft einen Glaubwürdigkeitsspagat hinbekommen muss, was oft funktioniert, manchmal aber auch nicht so wirklich.
    Das Schauspiel von Christina Ricci fand ich perfekt und auch Samuel L. Jackson überzeugt mal wieder auf der ganzen Linie. Für das Thema und die Konfliktentstehung ist der Film nicht unbedingt sehr tiefgründig, aber er vermittelt eine positive Botschaft. In der ersten Hälfte sind ein paar Lacher dabei, weiß nicht ob die beabsichtigt oder unfreiwillig komisch waren.
    Insgesamt ein eher unaufgeregtes Geschehen, jedoch trotzdem sehr unterhaltsam.

    7/10 Ketten, die für einen Elefanten ausreichen würden. 😅

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    • 7
      Chionati 29.08.2023, 19:40 Geändert 29.08.2023, 19:41

      Red Dog - Mein treuer Freund (AU - 2016)

      ist das gut eingefädelte Prequel zu dem phantastischen auf wahrer Begebenheit beruhenden "Red Dog - Ein Held auf vier Pfoten" (AU - 2011).

      Diese Vorgeschichte ist ein seichter Abenteuerfilm im australischen Outback irgendwo im Nirgendwo. Es enthält Komödien- und ein paar Dramaelemente. Hier ist also Blue Dog geboren (später Red Dog) und der Film geht quasi bis dahin, wo der 2011er Film anfängt. Auch hier ist zumindest einmal ein Taschentuch notwendig und es gibt eine erbauende Botschaft, dass Veränderung nicht immer schlecht ist.

      7/10 Sonderrechte für Red Dog

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      • 10

        Weißer Gott / White God / Underdog / Fehér isten (HU/DE/SW - 2014)

        Enthält Inhaltsspoiler

        Alle Hunde, die hier mitspielen, sind Straßenhunde und befanden sich während der Zeit der Dreharbeiten in Sheltern.
        Eines muss man sagen. Straßenhunde sind ganz klar die besseren Schauspieler. Grandios! Und man muss sagen, die Macher dieses Filmes kannten sich mit so einiger Problematik des Straßenhundedaseins aus.

        Es werden Themen aufgegriffen wie Hundekämpfe, Einschläferungen völlig gesunder Hunde sowie die Bevorzugung bestimmter Rassen.
        Dies ist ein extrem harter Film, der jedoch die Realität gut darstellt. Jeder Mensch über 20 ist ein Kotzbrocken und ich dachte mir mit der Zeit, ob mir fünf 30 Liter Kübel Eimer ausreichen zum Kotzen. Meine Faust bekam Juckanfälle.
        Die Tochter wird seelisch in den Abgrund getrieben. Der Film entwickelt sich dann noch tatsächlich zu einem Tierhorrorfilm, der von Alfred Hitchcock hätte sein können. "Cujo" (US - 1983) war harmlos dagegen.

        Hier gibt es keine Stimme aus dem Off. Der Film ist hart bis schwer zu ertragen. Kein Feelgood-Movie, aber er schneidet sehr gut ein paar Problematiken an.

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        • 8
          Chionati 27.08.2023, 22:10 Geändert 27.08.2023, 22:15

          Tortuga - Die unglaubliche Reise der Meeresschildkröte (AT/GB - 2009)

          Hier der Link auf YouTube frei zur Verfügung, Laufzeit 75 Minuten:

          https://www.youtube.com/watch?v=Ie905CF6lL8

          Starke Doku mit erhabener, leicht melancholisch, geheimnisvoll, märchenhafter, nachdenklich stimmender Hintergrundmelodie und eine sanfte Frauenstimme aus dem Off.
          Hier ist man wirklich mitten drinn, was die Doku unglaublich intensiv macht. Ich weiß nicht wie lange man braucht um solche faszinierenden Aufnahmen hin zu bekommen. Der Blauhai z.B. Auch wenn man denkt, man kennt sowieso schon so viele Dokus, habe ich jetzt den Eindruck, den ganzen Lebenskreislauf nochmal viel besser zu verstehen. Alleine schon die ganzen Wege im Meer (der Golfstrom oder die Azoren uvm...) und die ganzen Gefahren. Sehr lehrreich und spannend inszeniert. Klare Weiterempfehlung für Groß und Klein.
          Es wird Zeit, dass die Menschheit aufwacht.

          Tipp kam anscheinend von @smartbo. Ist nur schon ein wenig her. Für eine Schildkröte die überlebt wäre das ja nur ein zeitlicher Klacks. Vielen Dank dafür smartbo.

          8/10 sich am Magnetfeld der Erde orientieren, sich an Krebse rächen und die giftigsten Quallen der Welt fressen.

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          • 7

            The Loved Ones - Pretty in Blood (AU - 2011)

            Leichte Spoiler vorhanden

            Anfangs dachte ich noch, es handelt sich hierbei um eine Horrorkomödie und musste ein paar mal Lachen, bis ich später eines besseren belehrt wurde und sich das Szenario zu einem unangenehmen harten Psychopathenfilm entwickelt.

            Vorzeichen und ungewöhnliche Nebenstränge gab es schon, aber was dann folgt, lässt sich nur noch mit der "Most Evil Stone Skala 22" definieren. Jeffrey Dahmer kam mir schon vor der Bohrmaschinenszene in den Sinn.
            An dieser Stelle möchte ich ganz besonders Robin McLeavy (Lola) loben, die die Psychopathin so überzeugend abgibt, dass ich mich aber so richtig vor ihr gefürchtet habe.

            Man sollte nicht mit der Erwartungshaltung an eine Komödie herangehen, die vielleicht deswegen entstanden ist, weil der Film viele schwarzhumorige Verweise auf "Pretty in Pink" (US - 1986) aufweist. Hier wird aber eine deutlich härtere Gangart gefahren.

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            • 7
              Chionati 27.08.2023, 11:52 Geändert 27.08.2023, 13:00

              Rogue - Im falschen Revier (AU - 2007)

              Außer das Krokodil in "Rampage" ist das wohl "The King of the Crocodiles." Eine Urgewalt. Einfach ein Prachtexemplar! Dazu noch diese phantastische "unberührte" Natur. Der Kampf kommt so ein bisschen "predator-" und "alienmäßig" rüber, was mir immer besonders gut gefällt.

              Das Gegenteil von der Gegend her war z.B. bei "Der Horror-Alligator" der Fall, wo es in der Kanalysation mitten in L.A. zum Kampf kommt, wo mir die Atmosphäre nicht so gut gefallen hat, obwohl ich sagen muss, der Alligator gab sein bestes. An ihm lag es nicht.
              Wem die Punkte ebenfalls positiv aufgefallen sind, der sollte unbedingt mal einen Blick bei "Black Water" (AU - 2007) riskieren.

              Trotz des langsamen Aufbaus, der schwachen emotionalen Ebene und so einiges merkwürdiges Fehlverhalten der menschlichen Beute, hat bei mir besonders die zweite Hälfte enorm Punkten können.

              7/10 Dem Kokodil die Daumen drücken

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              • 6

                Everyone will Burn (ES - 2023)

                Timelinespoiler

                Vor dem Film war ich skeptisch, dann, nach kurzer Zeit habe ich sie sofort erkannt.
                Macarena Gomez (Shrew´ s Nest). Ab dem Zeitpunkt war mir klar, der Film wird gut. Die erste Hälfte bestätigte meine Vermutung und man bekommt es mit einem starken Horror-Rache-Drama zu tun, dass Ansätze von "Hereditary" und "Omen" aufweist. Eigentlich nichts Neues, aber stimmungsvoll umgesetzt. An dieser Stelle hätte man mMn die Psychoschiene weiterfahren sollen.
                In der zweiten Hälfte jedoch verfängt sich der Film ein wenig in der Erzählung. Doch im letzten Viertel wird unerwartet eine Show rausgehauen, die einem Horrortheaterstück, einer griechischen Tragödie gleicht oder sogar von "Chinese Ghost Story" hätte sein können.

                6/10 Prophezeiungen

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                • 4

                  The Tank (NZ - 2023)

                  The Tank fängt gut an. Man fühlt sich ins Geschehen mit eingebunden. Die Atmosphäre passt. Der Film, der zunächst zweigleisig fährt, scheint mit jedem Schritt in Richtung Auflösung mehr an Boden zu verlieren. Alles wirkt mit der Zeit etwas billig verpackt. Richtig neue Ideen gibt es auch keine, so dass ich zumindest in den letzten 30-45 Min. ständig auf die Uhr geschaut habe.

                  Mir viel wegen der schönen Gegend spontan dazu der Film "Sweetheart" (US - 2019) ein, der jetzt auch nicht überragend war, aber doch mal irgendwie anders inszeniert als ewig dieser gleiche Einheitsbrei, wie ich es bei "The Tank" empfunden habe.

                  4/10 überraschendes Landerbe, auf dem jedoch ein Fluch lasten soll

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                  • 6 .5

                    The Car - Der Teufel auf Rädern (US - 1977)

                    Im Schatten von "Duell" (US - 1971) und "Christine" (US - 1983) machte sich irgendwo in einer Kleinstadt in Utah ein weiterer Höllenschlund auf und das Höllenfahrzeug war geboren.
                    Der Film hat so manche Länge, wird aber mit fortlaufender Spieldauer stärker. Hier müssen wohl Rennfahrfreunde am Werk gewesen sein, anders ist dieser ohrenbeteubende Motorsound wohl nicht zu erklären. Ein "Warum" sollte man nicht hinterfragen, spielt für diesen atmosphärischen Ultradraufgängertrip, bei dem ein ganzes Polizeipräsidium in Mittleidenschaft gezogen wird, eher keine Rolle.

                    Fazit: The Evil Car braucht sich vor oben genannten Bruder bzw. Schwester nicht zu verstecken, auch wenn hier kein Epos entstanden ist. Sogar eine Fortsetzung, die es nicht gab, hätte ich mir gut und gerne vorstellen können.
                    Tipp war von @TschunaSan soweit ich mich erinnere, der sicher den indianischen Beistand hierzu beigetragen hat.

                    6,5/10 8/10 auf der Autogefährlichkeitsskala

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                    • 4
                      Chionati 25.08.2023, 13:45 Geändert 25.08.2023, 14:05

                      Der Horror - Alligator (US - 1980)

                      Inhaltsspoiler

                      Nach kurzer Zeit fällt auf, der Titel ist wieder mal total falsch. Er müsste heißen:
                      "Die Horror-Spezies Mensch".
                      In Versuchslaboren werden neu ankommenden Hunden die Stimmbänder durchschnitten, damit sie nicht bellen können, um nur ein Beispiel menschlicher Grausamkeit zu nennen. Dem Alligator geht es nicht viel besser. Gerade mal neu geboren, wird er kurze Zeit später ins Klo gespült mit der Absicht ihn zu vernichten.

                      Der Film ist gigantisch vorhersehbar, überhaupt nicht spannend. Die Darstellung der Angriffe auf Trash-Niveau. Die USA beweisen, dass sie trotz aller Bemühungen als Weltmacht nichts taugen.
                      Die Figuren sind hauptsächlich unsympathisch (außer Robin Riker) und wegen all dem war ich natürlich für den Alligator. Er sollte sich mit dem Lake Placid Krokodil zusammentun. Ein paar Punkte gibt es, weil der Alligator nach sehr viel vergangener Zeit doch noch ordentlich Appetit bekommt.
                      Ansonsten würde ich eher Lake Placid weiterempfehlen.

                      4/10 Vergeblich Wasserbomben in einem Teich abfeuern

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                      • 1

                        Asteroid City (US - 2023)

                        Soviel nonsense Gelaber. irgendwann schaltet das Hirn in den Selbstschutzmechanismus und man hört nur noch die ersten drei Wörter von jedem Satz bzw. man hört nur noch jeden 2-3 Satz, nur um festzustellen, was das Thema gerade ist.
                        Wer sein Hirn masochistisch beanspruchen will, dem sei der Film empfohlen. Ist natürlich meine subjektive Einschätzung.
                        Ansonsten würde ich dann 100x eher "Nope" (US - 2022) von Jordan Peele empfehlen.

                        1 Punkt für die Optik und 30 Sekunden witzige Szenen innerhalb eines 6300 Sekunden Films

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                        • 4

                          Wie Raubkatzen (FR - 1964)

                          Damals dürfte der durchaus starke und bis zum Schluss unvorhersehbare Twist durchaus für Furore und Staunen beim Publikum gesorgt haben. Ich möchte schon einen Twist-Intelligenzvergleich mit "Saw" anstellen, obwohl das hier natürlich in eine ganz andere Richtung geht.

                          Trotzdem fand ich nicht in den Film rein, denn gerade in den ersten 30-40 Minuten läuft ein Nebenstrang, der sich nicht so richtig in den Hauptstrang eingliedert. Das kostet dem Film einige Punkte. Das ist jedoch total subjektiv. Mir war das aber zu langwierig und mir fehlten die Spannungsmomente.

                          Jeder, der Klassiker mag, kann aber hier mal einen Blick riskieren. Mit Alain Delon und Jane Fonda starbesetzt.

                          4/10 Flugtickets nach Venezuela

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                          • 7
                            Chionati 22.08.2023, 00:15 Geändert 22.08.2023, 00:26
                            über Blind

                            Blind (KR - 2011) Originaltitel: Beul-la-in-deu

                            Der nächste sehr gute Tipp vom @kaiserofhorror. Hier wird ein Serienkiller gesucht, die Zeugin ist eine blinde Frau.
                            Beeindruckend, was die Südkoreaner aus der Prämisse rausholen und wie sie eine enorm spannende Kriminalgeschichte aufziehen. An mancher Stelle deutlich überkonstruiert und es ergeben sich unvorsichtige Verhaltensweisen, jedoch überwiegt der starke Spannungsbogen und eine dichte Atmosphäre.
                            Der Hund war sehr cool, aber wer mich kennt, der weiß, dass ich mit einer Szene überhaupt nicht einverstanden bin. Das hätte man auch anders lösen können. Da wollte ich sozusagen in den Bildschirm reinspringen.
                            Also, ganz klare Weiterempfehlung. Es ist ein starker Thriller.

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                            • 6

                              The Devil´ s Rejects (US/DE - 2005)

                              In der ersten Hälfte habe ich mich wirklich gefragt, ob so eine Inszenierung für mich fast 20 Jahre zu spät kommt, oder ob ich mittlerweile schon zu alt für sowas bin. Vielleicht würde ich über "Natural Born Killers" mittlerweile auch anders urteilen als früher.

                              Nach dem Film jedoch werde ich den Gedanken nicht los, dass es Teil des Plans von Rob Zombie war, die Inszenierung so zu gestalten.
                              Neben der für mich gelungen gezeigten Eskalationsstufe dreht sich im Film der Spieß um und der Zuschauer wird wie sicher auch in anderen Werken damit konfrontiert, ob die Gegengewalt berechtigt erscheint.

                              Sid Haig (Captain Spaulding) ist schon eine Legende und wie sie hier ihren "American Dream" ausleben beeindruckend. Zudem gefallen mir diese endlos wirkenden staubigen Straßen und die typischen Kneipen, Trotzdem finde ich die Inszenierung jetzt nicht aussergewöhnlich oder besonders gut, weswegen ich hier auf gut gemeinte 6 Punkte abziele.

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                              • 7 .5
                                Chionati 20.08.2023, 23:10 Geändert 20.08.2023, 23:14

                                Serenity - Flucht in neue Welten (US - 2005)

                                Der Film fängt sehr stark an, hat dann einen kleinen Durchhänger und steigert sich dann von Minute zu Minute. Für mich seit längerem mal wieder ein gelungener Sci-Fictioner.

                                Lobenswert ist die durchgängige Action, Spannung und die Botschaften. Das Szenario hatte ein wenig von "Krieg der Sterne" (20%) oder auch "Matrix", (20 %). Die Kampfszenen kommen recht ordentlich rüber.

                                Die Figuren bleiben lange Zeit etwas blass und manchmal hat man einen B-Movie-Charakter-Eindruck. Bei der ein oder anderen Stelle denkt man sich, das wäre sogar noch ausbaufähig gewesen.

                                Aber im Großen und Ganzen war das gute Sci-Fi-Weltraum-Unterhaltung.
                                Dank geht raus an @Jelli. Ohne seinen Kommentar wäre es wohl nicht zu der Sichtung gekommen.

                                7,5/10 Tarnungen vor den Kannibalraumschiffen

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                                  Chionati 20.08.2023, 16:50 Geändert 20.08.2023, 17:31

                                  Die unglaublichen Abenteuer von Bella (US - 2019)

                                  Nach "Enzo und die wundersame Welt der Menschen" und "Ruf der Wildnis" nun ein weiterer Film unter der Rubrik Hund geht verloren und schlägt sich hunderte Kilometer durch die Wildnis und Zivilisation zurück nach Hause.

                                  Das erste Drittel mag noch etwas übertrieben erscheinen, jedoch gibt es in Wirklichkeit so Fälle, wo Hunde beschlagnahmt und eingeschläfert wurden, siehe z.B. Dänemark, wo ein 27jähriger Besitzer daraufhin Selbstmord beging.

                                  Nach gut 30 Min. witziger, lustiger und auch böse Tierfänger Momente geht das Abenteuer so richtig los. Dabei geht es um Abschied, Hoffnung, Wiedersehen, Träume und Ziele, ungewöhnliche Freundschaften, Gefahren, Katastrophen uvm.... . Also das volle Programm wunderschön umgesetzt. Und am Schluss wird dann nochmal kindgerecht auf die Tränendrüse gedrückt, mit Happy End.

                                  9/10 das "Lauf nach Hause Spiel" und die aussergewöhnliche Freundschaft zu einem Puma

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                                    Chionati 20.08.2023, 11:27 Geändert 20.08.2023, 11:53

                                    A Chinese Ghost Story - Die Dämonenkrieger (CH/HK - 2011)

                                    Bei solchen Remakes von Meisterwerken wie z.B. auch von "Conan der Barbar" gehe ich ungefähr mit der Erwartungshaltung ran, als ob Jochen Taubert ein Remake von "Kill Bill" oder als ob Lucifer Valentine ein Remake von "Die Verurteilten" dreht.

                                    Von daher war ich positiv überrascht von dem Film. Positiv war das Märchenhafte, die Kostüme, das Setting und die Effekte. Andererseits wirkt die Inszenierung wie eine Folge "Xena" oder "Relic Hunter".
                                    Ich rechnete vor der Sichtung mit 0-2 Punkte, nach dem Film gebe ich 4 Punkte.
                                    Für sich einzeln betrachtet kann man dem Film mehr Punkte geben, wer aber das Original mag, wird hier keine weitere Meisterinszenierung vorfinden.

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                                      Chionati 19.08.2023, 22:46 Geändert 19.08.2023, 22:50

                                      Wer den Wind sät (US - 1960)

                                      Ehrlich gesagt bin ich etwas enttäuscht von dem Werk. Ich dachte hier wird mit Argumenten vorgegangen, doch die ersten 1:3O:00 Stunden ist viel Nonsense dabei. Es geht hauptsächlich darum den Zeitgeist einzufangen, die guten Gläubigen gegen die bösen in der Minderheit stehenden Atheisten. Denkansätze werden ständig durch das Wort "Einspruch" im Gerichtssaal blockiert.

                                      Als es dann endlich ein wenig ins Eingeweihte geht, fand ich die Argumentation des Darwinisten ziemlich schwach. Das wurde durch eine Überreaktion seitens des Gläubigen im Zeugenstand schnell kaschiert und überspielt, damit die schwache Argumentation nicht so auffällt. Vieles wird immer eine Glaubensfrage bleiben, aber wie sich manche darüber echauffieren, ist schon etwas seltsam. Ob die heutige Wissenschaft so toll ist, ist eine andere Frage.
                                      Heute ist so ein Prozess in der westlichen freien Welt sowieso unvorstellbar. Niemand sollte sich für seinen religiösen Glauben oder Nichtglauben vor Gericht verantworten müssen.

                                      Und wenn hier wie in Deutschland eine Ratsvorsitzende einer Kirche meint, "Waffenlieferungen sind Pflicht christlicher Nächstenliebe", dann frage ich mich auch, was die überhaupt gelernt hat. In jahrhundertlanger Vergangenheit hat sich die Kirche nicht mit Ruhm bekleckert und haben Verbrechen ohne Ende begangen.
                                      Sehr gut fand ich die realistische zeitlose Darstellung am Schluss, dass für die Urteilsverkündung jegliche Argumentation völlig egal ist, sondern nur der politische Wille zählt.

                                      Insgesamt hätte ich mir mehr Courage, mehr Zusammenhalt oder ein Miteinander, eine menschlichere Botschaft, für beide Seiten akzeptabel, daraus gewünscht, doch leider gab es am Schluss nur Verlierer.

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                                        Chionati 18.08.2023, 23:12 Geändert 18.08.2023, 23:14

                                        Blutiger Freitag (DE - 1972)

                                        Nach dem verstörenden "Angst" (AT - 1983) dachte ich, schau ich mir einen entspannenden Heimatfilm an. Und tatsächlich, die Täter hier wirkten anfangs schon fast harmlos und sympathisch im Gegensatz zu dem von "Angst". Es entstehen sogar unfreiwillig humorvolle Szenen.
                                        Letztendlich muss man aber auch hier sagen, hinterlassen die Verbrecher eine Schneise der Verwüstung und es gibt einige Todesopfer. Von der Inszenierung war ich nicht vollends überzeugt und das Vorgehen der Täter langte von blöd bis klug ausgedacht.

                                        6/10 Polizeiautos, die man heute nur noch im Museum antreffen kann.

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                                        • 8
                                          Chionati 18.08.2023, 18:02 Geändert 18.08.2023, 18:44
                                          über Angst

                                          Angst (AT - 1983)

                                          Extrem verstörender Film. Die Geschichte wird aus den Gedanken des Täters geschildert, während er seine Taten verübt. Das ist höchst verstörend, beweist aber, und jeder kann das erkennen, dass so etwas mit nichts zu rechtfertigen ist.
                                          Ich fühle mich wirklich schlecht während und nach dem Film. Jeder, der 1% Gewissen in sich trägt, wird womöglich ähnlich fühlen.

                                          Ich würde den Film zum Pflichtprogramm für Kriminelle machen, weil er einfach die Sinnlosigkeit des Ganzen zeigt. Vielleicht könnten ja zumindest ein paar Kriminelle dadurch "abgeschreckt" oder "geläutert" werden, oder zumindest würde der ein oder andere bei der nächsten Tat an den Film denken und würde nicht so gewalttätig vorgehen. Für solche Leute wie der in dem Film dargestellte würde das jedoch auch nicht mehr weiterhelfen.

                                          Jetzt gehe ich noch kurz raus und versuche durch die letzten Sonnenstrahlen noch ein bisschen positive Energie zu tanken. Der Film hat mich ausgelaugt.
                                          Aber er ist empfehlenswert und mit 75 Minuten zum Glück recht kurz gehalten.
                                          Thx geht raus an @TschunaSan, @Maniac und @Smartbo, die den Film schon treffend kommentiert haben. Das war wirklich ein harter Brocken.

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                                            Der Mieter (FR - 1976)

                                            Die erste Hälfte ist sehr stark und baut eine enorme Suspense auf. Leider kann der Film das Niveau nicht halten und die entstandenen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die ein oder andere Erklärung hätte ich mir dann schon gewünscht.
                                            So wie es abgelaufen ist, dachte ich an den Vermisstenfall Lars Mittank.
                                            Highlight in der 17ten Minute: Bruce Lee läuft im Kino!

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                                            • 5 .5

                                              Kill Bill: Volume 2 (US - 2004)

                                              Erste Hälfte war super, da war ich schon auf 7 Punkte. Dann leider etwas seltsame Nebenfiguren und lange unnötige Dialoge. Wo ist Bill? Wer ist Bill? blabla. Was wurde Uma Thurman angetan und die beginnt auf einmal eine Diskussionsrunde. Vor allem das letzte Drittel wird dann richtig anstrengend.
                                              Insgesamt gehe ich von 2 auf 5,5 Punkte, also schon eine gewaltige Steigerung.

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                                                Chionati 16.08.2023, 20:19 Geändert 16.08.2023, 20:21

                                                Kill Bill: Volume 1 (US - 2003)

                                                Ok, ich muss meine schlechte Meinung über "Kill Bill: Volume 1" revidieren.
                                                Kill Bill ist genau stark in den Kampfszenen. Uma Thurman ist toll und spielt phantastisch. Sogar ein klein wenig Humor schimmert im ersten Drittel mit.

                                                Bezüge zu "Lady Snowblood" sind mir aufgefallen. Z.B. der Schnee, die Räumlichkeit, der Gang und die Schuhe von der Chinesin, der Soundtrack in Std. 1:37:30 und wahrscheinlich noch ein paar Andere.

                                                Die Chinesin trägt die Kleidung von "Lady Snowblood", Uma Thurman ganz in gelb?! Zufall, oder soll das auf den Trainingsanzug von Bruce Lee hindeuten?! Das glaube ich eher. Auch der absolut eskalierende Kampf deutet auf Bruce Lee-Action hin.

                                                Als negativ empfand ich teilweise die künstlich aufgepuschte Inszenierung und das übertrieben, unnötig Selbstdarstellerische. Auch im Sande verlaufende Handlungsstränge, irrelevante Inszenierungsstränge, die den Film unnötig in die Länge ziehen. Oha, im Vorspann steht Harvey Weinstein als Executive Producer. Und mit diesem Hintergrundwissen hat die sexualisierte Darstellung einen faden Beigeschmack. Dieser mitschwingende Geist gefiel mir manchmal nicht.

                                                Aber ansonsten muss ich sagen, gefiel mir "Kill Bill" viel besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Allerdings das große Meisterwerk wie viele es sehen, sehe ich weiterhin nicht darin.

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                                                • 6 .5

                                                  Lady Snowblood 2: Love Song Of Vengeance (JP - 1974)

                                                  Erklärungs- und Inhaltsspoiler

                                                  Der Film ist schon ein halbes Politikum. Er ist hart, unbarmherzig, brutal, grausam und spiegelt die Verbrechen dieser Zeit (anfang 20.tes Jahrhundert) wieder.
                                                  In der ersten Hälfte gibt es Längen, die zweite Hälfte ist gnadenlos.
                                                  Lady Snowblood (Meiko Kaji) profitiert nun von ihrem Ruf und wird als Spionin und Auftragskillerin eingesetzt, muss aber auch um ihr Leben fürchten, als sie sich auf die richtige Seite schlägt. Die Staatsgewalt sucht ein wichtiges Dokument, was als Beweislast gegen ihre Verbrechen eingesetzt werden kann. Dafür gehen sie über Leichen. Harte Folterszenen inclusive. Nichts für schwache Nerven.

                                                  Die überragende Rachestory vom ersten Teil entfällt komplett, dafür ist der Film ziemlich geschichtspolitisch würde ich sagen (Seuchen und Slums spielen eine Rolle). Immer noch ganz gut, aber nicht mehr so gut wie der erste Teil.

                                                  Hier noch ein paar Zusatztipps, wem solche Inszenierungen gefallen: Ich kenne die Hauptdarstellerin Meiko Kaji schon aus ähnlichen Filmen, genauso hart und gnadenlos:
                                                  Sasori-Scorpion (JP - 1972)
                                                  Sasori-Jailhouse 41(JP - 1972)
                                                  Dann, habe ich selbst noch nicht gesehen
                                                  Sasori- Den of the Beast (JP - 1973)
                                                  Sasori- Grudge Song (JP - 1973) und noch viele mehr.

                                                  6,5/10 Samuraischwerter

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                                                    Chionati 15.08.2023, 15:54 Geändert 15.08.2023, 18:21

                                                    Lady Snowblood (JP - 1973)

                                                    Sehr intensiver, dramatischer Rachefilm mit haufenweise herausspritzenden Blutfontänen. Das Kunstblut schaut etwas nach misslungener Tomatensauce aus, aber normal für diesen Jahrgang. Ansonsten ist es ein episch-poetisch gehaltener Film. Schöne ästhetische Farbkontraste wechseln sich mit roher, dreckiger Umgebung ab.
                                                    Die Figuren erfüllen genau ihren Zweck, so wie man es von solch einer Inszenierung erwartet. Die musikalische Untermalung ist melancholisch anmutend.

                                                    Ich verstehe nicht, wie man so einen guten Film später mit "Kill Bill" so verhunzen kann. Naja, ich bin jedenfalls kein Tarantino-Fan.
                                                    Den Film habe ich auf japanisch mit englischen Untertitel gesehen. Kann ich jedoch so weiterempfehlen. Meine Englischkenntnisse sind nicht die Besten, man versteht trotzdem fast alles. Das Gefühl, dass der Film vermittelt, kommt sehr gut rüber.

                                                    9/10 blutige Vergeltungsschläge

                                                    Soundtrack: https://www.youtube.com/watch?v=ASrGaWqGyyM

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