Chionati - Kommentare
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Alle Kommentare von Chionati
Kill Bill: Volume 2 (US - 2004)
Erste Hälfte war super, da war ich schon auf 7 Punkte. Dann leider etwas seltsame Nebenfiguren und lange unnötige Dialoge. Wo ist Bill? Wer ist Bill? blabla. Was wurde Uma Thurman angetan und die beginnt auf einmal eine Diskussionsrunde. Vor allem das letzte Drittel wird dann richtig anstrengend.
Insgesamt gehe ich von 2 auf 5,5 Punkte, also schon eine gewaltige Steigerung.
Kill Bill: Volume 1 (US - 2003)
Ok, ich muss meine schlechte Meinung über "Kill Bill: Volume 1" revidieren.
Kill Bill ist genau stark in den Kampfszenen. Uma Thurman ist toll und spielt phantastisch. Sogar ein klein wenig Humor schimmert im ersten Drittel mit.
Bezüge zu "Lady Snowblood" sind mir aufgefallen. Z.B. der Schnee, die Räumlichkeit, der Gang und die Schuhe von der Chinesin, der Soundtrack in Std. 1:37:30 und wahrscheinlich noch ein paar Andere.
Die Chinesin trägt die Kleidung von "Lady Snowblood", Uma Thurman ganz in gelb?! Zufall, oder soll das auf den Trainingsanzug von Bruce Lee hindeuten?! Das glaube ich eher. Auch der absolut eskalierende Kampf deutet auf Bruce Lee-Action hin.
Als negativ empfand ich teilweise die künstlich aufgepuschte Inszenierung und das übertrieben, unnötig Selbstdarstellerische. Auch im Sande verlaufende Handlungsstränge, irrelevante Inszenierungsstränge, die den Film unnötig in die Länge ziehen. Oha, im Vorspann steht Harvey Weinstein als Executive Producer. Und mit diesem Hintergrundwissen hat die sexualisierte Darstellung einen faden Beigeschmack. Dieser mitschwingende Geist gefiel mir manchmal nicht.
Aber ansonsten muss ich sagen, gefiel mir "Kill Bill" viel besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Allerdings das große Meisterwerk wie viele es sehen, sehe ich weiterhin nicht darin.
Lady Snowblood 2: Love Song Of Vengeance (JP - 1974)
Erklärungs- und Inhaltsspoiler
Der Film ist schon ein halbes Politikum. Er ist hart, unbarmherzig, brutal, grausam und spiegelt die Verbrechen dieser Zeit (anfang 20.tes Jahrhundert) wieder.
In der ersten Hälfte gibt es Längen, die zweite Hälfte ist gnadenlos.
Lady Snowblood (Meiko Kaji) profitiert nun von ihrem Ruf und wird als Spionin und Auftragskillerin eingesetzt, muss aber auch um ihr Leben fürchten, als sie sich auf die richtige Seite schlägt. Die Staatsgewalt sucht ein wichtiges Dokument, was als Beweislast gegen ihre Verbrechen eingesetzt werden kann. Dafür gehen sie über Leichen. Harte Folterszenen inclusive. Nichts für schwache Nerven.
Die überragende Rachestory vom ersten Teil entfällt komplett, dafür ist der Film ziemlich geschichtspolitisch würde ich sagen (Seuchen und Slums spielen eine Rolle). Immer noch ganz gut, aber nicht mehr so gut wie der erste Teil.
Hier noch ein paar Zusatztipps, wem solche Inszenierungen gefallen: Ich kenne die Hauptdarstellerin Meiko Kaji schon aus ähnlichen Filmen, genauso hart und gnadenlos:
Sasori-Scorpion (JP - 1972)
Sasori-Jailhouse 41(JP - 1972)
Dann, habe ich selbst noch nicht gesehen
Sasori- Den of the Beast (JP - 1973)
Sasori- Grudge Song (JP - 1973) und noch viele mehr.
6,5/10 Samuraischwerter
Lady Snowblood (JP - 1973)
Sehr intensiver, dramatischer Rachefilm mit haufenweise herausspritzenden Blutfontänen. Das Kunstblut schaut etwas nach misslungener Tomatensauce aus, aber normal für diesen Jahrgang. Ansonsten ist es ein episch-poetisch gehaltener Film. Schöne ästhetische Farbkontraste wechseln sich mit roher, dreckiger Umgebung ab.
Die Figuren erfüllen genau ihren Zweck, so wie man es von solch einer Inszenierung erwartet. Die musikalische Untermalung ist melancholisch anmutend.
Ich verstehe nicht, wie man so einen guten Film später mit "Kill Bill" so verhunzen kann. Naja, ich bin jedenfalls kein Tarantino-Fan.
Den Film habe ich auf japanisch mit englischen Untertitel gesehen. Kann ich jedoch so weiterempfehlen. Meine Englischkenntnisse sind nicht die Besten, man versteht trotzdem fast alles. Das Gefühl, dass der Film vermittelt, kommt sehr gut rüber.
9/10 blutige Vergeltungsschläge
Soundtrack: https://www.youtube.com/watch?v=ASrGaWqGyyM
Der Schrecken der Medusa (GB - 1978)
Eine interessante Version von "Das Omen". Es gibt erschreckend ähnliche Parallelen zur Notre Dame Katastrophe und zu 9/11, die ja erst viel später nach dem Film geschahen.
Ist diese "Macht" vielleicht heute noch tätig?! Oder vielleicht doch reiner Zufall?
Der phantastische Planet (FR - 1973)
Leichte Erklärungsspoiler vorhanden
Natürlich sollte man sich im "richtigen Modus" für solch eine Art von Film befinden.
Es gibt einige interessante und denkenswerte Messages in der dystopischen Sci-Fi-Zeichentrick-Animationsinszenierung. Gegen Ende hin hätte man noch mehr rausholen können, jedoch wirken die knapp 70 Minuten gut ausgefüllt und man wird positiv ausgedrückt nicht mit einem 2,5 Stunden Werk konfrontiert.
Wie der Unterkommentaror @daOnki schreibt, kann man hier von verschiedenen Evolutionsstufen ausgehen, da sich die "Aliens" so verhalten wie die Menschen.
Ich habe jedoch versucht die Aliens wirklich als "höhere Lebensform" zu betrachten.
Den Mensch als Haustier und lästiges Ungeziefer zu betrachten, finde ich mittlerweile legitim und berechtigt. War einfach cool mal den Menschen nicht als "Krone der Schöpfung" zu betrachten und quasi aufzuzeigen und zu versinnbildlichen, wie der Mensch mit anderen Lebensformen (z.B. Tieren) umgeht. Aber nicht nur das. Irgendwann erinnerten mich die Menschen an das Coronavirus und die außerirdischen Draags an Karl Lauterbach. Naja, ich höre jetzt lieber auf mit meiner Analyse und gebe eine klare Weiterempfehlung, wer mal etwas experimentelles sucht, allerdings mit starker, ernsthafter Botschaft dahinter.
Insel der Verdammten (AUS - 1982)
Der Film, auch bekannt als "Turkey Shoot", beginnt zutiefst menschenverachtend. Ohne Grund und Sinn werden Menschen willkürlich gefoltert. Nach 30 Min. wollte ich schon fast aufgeben. Dann zum Glück wechselt das Szenario in einen Menschenjagdfilm wie "Surviving the Game", "Running Man" oder auch "The Hunt" (2020).
Das ist zwar immer noch menschenverachtend, aber immerhin macht das Ganze nun Sinn. Obwohl, wann macht sowas überhaupt Sinn. Auf jeden Fall wird der Film dann endlich besser, aber am Schluss gibt es ein zu abruptes Ende, so dass ich von ursprünglich 6 Punkten doch noch auf 5 Punkte runtergehe. Wem aber solche Szenarien gafallen, der kann ruhig einen Blick riskieren.
Die Augen eines Fremden (US - 1981)
Der Film, auch bekannt unter den Namen "Maniac 3", ist ein sehr spannender Thriller über einen mordenden Serienkiller. Eine Nachrichtensprecherin hegt Verdacht aus der Nachbarschaft und ermittelt auf eigene Faust.
Das garantiert Hochspannung in Dauerschleife. Im letzten Drittel wird das Ganze etwas überkonstruiert und so manche Verhaltensweise stößt beim Logiker auf Unverständnis.
Ansonsten ist das aber ein mitreißender Psychothriller. Klare Weiterempfehlung!
Thx an @KaiserofHorror für den Tipp. Hier auf YouTube zur Verfügung.
https://www.youtube.com/watch?v=hOWaunhXebQ
7/10 unheimliche Telefonanrufe
Ein Mann sieht rot (US - 1974)
Ich finde "Der Rächer" (Charles Bronson) hat nicht nur das Bundesverdienstkreuz und eine Tapferkeitsmedaille für aussergewöhnliche Leistungen verdient, er sollte zudem mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werden.
Selbstverteidigung und Selbstjustiz sollten geregelt erlaubt sein. Das hat enorme Vorteile wie der Film aufzeigt.
Lustig, wie die Polizei überhaupt nichts unternimmt, sobald die Bösen die Guten umbringen, sobald aber der Gute die Bösen umbringt, wird mit Nachdruck ermittelt.
Aber sogar die Polizei und der Staatsanwalt handeln später richtig.
Warum gibt es eigentlich keine "Anti-Crime-Bewegung"?!
Schloß des Schreckens (GB - 1961)
Deborah Kerr, die "grande Dame", mit einer unbestechlichen Schauspielleistung, die ihresgleichen sucht. Ich kann mich die letzten 5-10 Jahre nicht an eine so überzeugende Performance erinnern. Vor allem wie genial sie die Gruselatmosphäre alleine mit ihrem Blick schon an den Zuschauer transportieren kann. Alysha Sutherland in "Evil Dead Rise" fand ich vielleicht noch ähnlich überzeugend.
Wir haben hier ein bezauberndes schloßähnliches Landhaussetting mit steinernen Skulpturen und hohen Innenräumen, die die Atmosphäre unterstützen.
Die Horrorinszenierung geht in Ordnung, weil die Story nicht ganz so leicht zu durchschauen ist, wie es vielleicht ausschaut, und selbst wenn man darauf kommt, verfehlt der Grusel seine Wirkung nicht. Ich könnte jetzt Horrorvergleiche zu neueren Filmen anstellen, dass würde aber spoilertechnisch zu viel verraten.
Ich kann Leute verstehen, die hier sagen, dass ihnen der Film schon etwas angestaubt rüberkommt, erschwerend kommt zusätzlich ein verhaltener Beginn hinzu, aber man muss auch ganz klar sagen, dass der Film durch seinen Charme, seine überzeugend erschaudernde Atmosphäre, den sehr guten Performances und die zu der Zeit innovative Idee, die positiven Dinge ganz klar überwiegen.
Hier übrigens auf Deutsch zum Schauen gefunden:
https://www.veoh.com/watch/v20376539dbgf9qYF
Todesmelodie (IT - 1971)
Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass der Film mit fortlaufender Spielzeit so eine große Wandlung vollzieht. Anfangs dachte ich noch: Naja, es geht so, wieder so ein langsamer Aufbau. Das ist dann auch so ziemlich der einzige Wehrmutstropfen. Dann kommen ein paar gute Wendungen und Finten und der Film wird besser und besser. Schließlich wechselt das Szenario nahtlos übergangsweise schon fast in ein packenden, dramatischen politischen Antikriegsfilm.
Fazit: Anfangs noch über die aus meiner Sicht "Bedeutungslosigkeit" genervt, musste ich ab etwa der Mitte anerkennen, dass sich der langsame Aufbau gelohnt hat, denn die Charaktere und ihr zwischenmenschliches Wechselspiel kamen dadurch ungemein stärker zur Geltung. Man fiebert halt auf einmal viel besser mit und kann sich besser in die Personen hineinversetzen.
7/10 blutige Revolutionen
Der Hammermörder (DE - 1990)
In nicht so guter Qualität, aber ausreichend, zum Glück hier auf YouTube verfügbar.
https://www.youtube.com/watch?v=HnncGQmt7kc
Die Inszenierung im "Tatort" bzw. "Aktenzeichen XY" Stil nach wahrer Begebenheit.
Eine unfassbare Tragödie, obwohl man den selbstsüchtigen Aspekt nicht ausser acht lassen kann. Und obwohl von Anfang an kein Hehl aus der Sache gemacht wird und auf expliziete Gewaltdarstellung hauptsächlich verzichtet wird, besticht der Film durch einen enorm pschychologischen Spannungsaufbau, denn man sieht die Ereignisse aus Sicht des Täters und seiner Familie. Manchmal entstehen dadurch beängstigende Situationen, auch innerhalb der Familie. Die nervliche Anspannung ist allgegenwärtig. Hinzu kommt ein Katz- und Mausspiel, bei dem es nur einen Verlierer geben kann.
7,5/10 XY-Sendungen mit Eduard Zimmermann im Fernsehen im Film
Der Totmacher (DE - 1995)
Der Film ist schauspielerisch sicher eine Glanzleistung und von dem Gesichtspunkt interessant, wie der Charakter von Fritz Haarmann war und wie die Verhöre stattfanden.
Ansonsten gibt es allerdings im Gegensatz zu einer Doku recht wenig Informationen. Obwohl das Kopfkino an mancher Stelle gelungen angekurbelt wird, wirkt das Verhör eines Geisteskranken mitunter recht anstrengend.
Als Charakterisierung dieses Wahnsinnigen sehenswert, gesamtinszenatorisch bleibt der Film für mich aber hinter den Erwartungen, so dass es noch für ein "ganz gut" reicht.
Born to Kill - Als Mörder geboren? (GB - 2005 - 2016)
Fall 1 beschäftigt sich gleich mal mit Jeffrey Dahmer.
https://www.youtube.com/watch?v=WuPD8MiYGkU
Anders als mein Unterkommentator behauptet, wird bei Dahmer gesagt, dass er nicht!!! als Killer geboren wurde. (die letzten 1-2 Min. der Doku).
Auch wenn nicht auf alle Details eingegangen wird, ist es eine informative Zusammenstellung und ein interessanter Inszenierungsstil mit Zeitzeugen und Originalfotos.
Dahmer - Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer (US - 2022)
Ich bin etwas perplex. Ich kannte bisher nur die knallhart Profilerdokus über Serienkiller im Stile von "Medical Detectives" oder "Autopsie", wo die böse Seite sehr gut zum Vorschein kommt.
In dieser Serie jedoch empfand ich Mitleid mit Jeffrey Dahmer. Ob das der richtige Inszenierungsweg ist und das richtige Licht auf die Sache rückt sei mal fragwürdig dahingestellt. Jedenfalls empehle ich jedem auch andere Dokus über die Gräueltaten anzuschauen, um eine bessere Einschätzung zu bekommen.
Was die Serie mit der Wahrnehmung der Menschen in diesem Fall macht, könnt ihr im Kommentar unter mir sehen.
Kleine Nebenrecherche: Lionel Dahmer, der Vater von Jeffrey Dahmer, der heute noch lebt, wusste anscheinend nichts über das Projekt der Netflixserie und beschwerte sich darauf hin.
Laut Wikipedia nahm Dahmer nur die Leichen von Tieren im Gegensatz zu vielen anderen Serienkillern, die die Tiere selbst töteten. An anderer Stelle jedoch hörte ich, dass er einen Hund köpfte. Ob der Hund da bereits tot war, weiß ich nicht.
Ab hier könnten kleinere Spoiler versteckt sein!!!
Episode 1 und die letzte Episode 10 = Brutal stark
Bei den ersten beiden Morden von Dahmer denkt man noch, das war ausversehen. Nach vier weiteren Morden dachte ich, der Junge kann vielleicht doch noch die Kurve kratzen und sich bessern. Und wie sich der Vater und die Oma rührend und aufopferungsvoll kümmerten. Dahmer wurde als Jugendlicher wirklich im Stich gelassen. Nur der Vater setzte sich später mehr für ihn ein.
Die ganzen, vielen offensichtlichen Anzeichen wurden komplett von der Schule, Lehrern, Mitschülern, Eltern missverstanden und total falsch eingeschätzt. Auch die Polizei hat so viele Fehler hingelegt, dass es einem Wunder gleichkommt, dass Dahmer nicht früher gefasst wurde. Diese ganzen Faktoren und noch mehr erinnerten mich schon teilweise an die deutsche Justiz, wo halt auch erstmal 10 Vergewaltigungen Minderjähriger oder Zerstückelungen stattfinden müssen, dass einer überhaupt verurteilt wird. Die ganze Serie ist eine Offenlegung gesellschaftlichen Versagens. Auch Justiz und Polizei kommen nicht besser weg.
Ich habe mich tatsächlich gefragt, ob Jeffrey Dahmer bei der heutigen LGBTQ-Bewegung noch zu dem geworden wäre, was er wurde. In der heutigen Zeit ständen ihm viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Sogar sein Geschlecht könnte er selber wählen.
Dann der 10.05.94. Jeffrey Dahmer lässt sich taufen, während zur gleichen Zeit John Wayne Gacy mit der Giftspritze hingerichtet wird. Dazu eine Sonnenfinsternis. Ein Symbolbeispiel für Jesus mit den zwei Verbrechern am Kreuz. Richte nicht, auf das du nicht gerichtet wirst.
Ich komme nochmal auf meine Eingangsworte zurück. Ob dieser Inszenierungsstil der richtige Weg für eine Aufarbeitung ist muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde es nicht verkehrt, sobald man die richtige "Evil-Seite" allerdings auch kennt, denn sonst könnte ein (gefährlich) verharmlosender Eindruck entstehen, der den Opfern nicht gerecht wird. Aber ich finde es nicht verkehrt, mehrere Aspekte zu beleuchten. Das hilft einem aus einer einseitigen Sichtweise rauszukommen.
Dahmer (US - 2002)
Auch das war nicht das bahnbrechende Biopic über Jeffrey Dahmer und ist eher Leuten zu empfehlen, die schon ausreichend Informationen vorliegen haben.
Einiges Abartiges wird zwar angedeutet, doch die kranke, perfide Atmosphäre kann auch hier nicht ständig transportiert und aufrecht gehalten werden. Man setzt auf längere Dialoge und Zeitsprünge zwischen dem ersten und dem letzten Mord. Die zig anderen Morde kommen nicht zur Geltung. Dabei ist genau das Anfangsszenario (die ersten 15-20 Min.) realitätsgeträu umgesetzt worden und insgesamt ist der Film nicht schlecht, aber trotzdem finde ich hätte man mehr rausholen können.
Mein Freund Dahmer (US - 2017)
Wer hier einen exzessiven, blutigen Serienkillerfilm mit Köpfen und Körperteilen von Menschen in Kühlschränken erwartet, ist hier an der verkehrten Stelle.
Wer jedoch schon einige Geschichten vom "Milwaukee Cannibal" kennt, dürfte nicht minder schockiert bzw. gespannt sein. Denn genau Dahmer eben nicht als "Killermaschine" dargestellt erzeugt öfter mal ein unbehagliches Gefühl. Wenn man so will ist es der Film im "Coming of Age"-Stil gehalten.
Der Film dreht sich hauptsächlich um die Schulzeit Dahmers bis zu seinem ersten Mord. Da es eine Verfilmung von damaligen Schulfreunden ist, schätze ich den Wahrheitsgehalt hoch ein. Die Gegend fand ich überraschend authenthisch, soweit ich mich noch an die unzähligen Dokus erinnerte. Und tatsächlich las ich nachher, dass der Drehort in dem Originalhaus war, wo Dahmer aufwuchs und seinen ersten Mord begang.
Wer gerne Serienkillerdokus sieht, versucht in die Psyche solcher Täter einzutauchen oder nach Erklärungen für solche Taten sucht, dem sei der Film durchaus zu empfehlen.
She came from the Woods (US - 2022)
Irgendwo zwischen blutig, creepy, langwierig, lächerlich und bescheuert kommt die Handlung einfach nicht in die Gänge. Die einzelnen Attacken, der Erklärungsversuch und der Gegner sind mangelhaft in Szene gesetzt. Mit einem "Freitag den 13."-Vergleich oder mordlustige Kinder (Ein Kind zu töten (US - 1976) mag man noch eine Parodie berühmter Filme dahinter vermuten, aber sogar das scheitert letztendlich am unausgegorenen, ideenlosen, eintönigen Handlungsstrang. Einige Szenenverläufe versinken auch im Sand und werden nicht weiter fortgeführt.
3/10 blutige Feriencamps
Good Bye, Lenin! (DE - 2003)
Nette satirische Aufarbeitung über die damaligen DDR-Verhältnisse. Einige Male musste ich schon extrem lachen, z.B. Stichwort Spreewalder Gurken, Coca Cola Plakat, Abtransport einer Leninstatue mit einem Hubschrauber oder die vorgetäuschten Nachrichten. Das war schon sehr lustig.
7/10 BRD Flüchtlinge, die in die DDR flüchten.
Der Untergang (DE - 2004)
Erstmal schade, dass man einige Filme und Dokus zu dem Thema nicht öffentlich frei zur Verfügung hat, wie z.B. "Wer war Hitler" (DE - 2017). Auch dieser Film läuft bei Streamanbietern leider nur knapp 2 Std.
Atmosphärisch starker, dichter Film. Er beginnt am 20.04.45 und am 07.05.45 war schon die Kapitulation. Vielleicht hätte man die Tage zwischendurch einblenden können, damit der Zuschauer den genauen Ablauf noch besser mitbekommt.
Der "blinde Gehorsam" resultierte daraus, dass man evtl. als Verräter da stand und hingerichtet wurde. Kam ja im Film auch vor.
Über die Privatsekretärin Traudel Jung kann ich nichts sagen, habe kein Buch darüber gelesen, werde mich aber noch näher näher informieren. Aber sie jetzt als schlecht und böse hinzustellen kommt mir auf den ersten Blick schon sehr übertrieben vor. Die war Jung und hat nur ihren Schreibtischjob gemacht, aber anscheinend gibt es Fanatiker, denen das schon ausreicht, um sie zu stigmatisieren.
Insidious 5: The Red Door (US/CA - 2023)
Extrem innovativer Schocker mit Dauerspannungsmomenten, grandiosen Einfällen und sensationellem Setting. Sry, ausser mit Ironie ist diese 0815 lieblos hingeklatschte depribewältigungsdrama-Produktion nicht mehr zu ertragen. Nach 60 Minuten sehnte ich mich nur noch nach einem: Nach dem Ende. Wie man dem Publikum sowas noch ungeniert zumutet ist mir ein Rätsel.
Die Lösung ist ganz einfach. Bruce Lee hat gesagt, das Schlechte muss raus aus dem Hirn. Es ist von Anfang an klar, dass eine Hypnose, die schlechte Sachen in eine Ecke ins Gehirn einsperrt, diese Sachen irgendwann wieder zum Vorschein kommen. Den Film habe ich in zwei Tagen hoffentlich wieder vergessen.
2/10 langweilige, überflüssige Zwischenwelten
Pin (US - 1988)
Guter Psychofilm, der ein bisschen auf die Ursache eingeht. Obwohl die Beteiligten teilweise etwas naiv und unvorsichtig waren und es manchmal vorhersehbar scheint, bringt der Film auf realistische Weise den ganzen Psychopathismus positiv und auf spannende Art zum Vorschein.
6,5/10 Das Vorgängermodel von "M3GAN"
Der 3. Weltkrieg (DE - 1998)
Enthält Handlungsspoiler
Ich habe jetzt wirklich ein paar echte! sehr gute Dokus mit Zeitzeugenberichten über den 2. Weltkrieg gesehen.
Aber das hier ist ein fiktiver Oberschwachsinn. Der 3. Weltkrieg spielt sich fast ausschließlich auf Deutschem Territorium ab. Zur Krönung beschließt ein Deutscher Bundeswehrgeneralinspekteur 17 Atomsprengköpfe über Deutschland abzuwerfen um den Feind zurück zu drängen. Am ersten Tag gibt es 30.000 Tote. Das hat Napoleon 1800 in einer Stunde geschafft. Die gesamte Doku spielt im Jahre 1989/90 und zeigt, wie es wohl abgelaufen wäre, wenn die Russen durchdrehen. Sicher lassen sich ein paar Parallelen zum heutigen Ukrainekrieg ziehen. Am Anfang wird man mit Originalaufnahmen von Politikern noch in die Irre geführt. Das alles fiktiv ist, nimmt die Spannung schließlich komplett raus. Ich wollte eine Doku über den 3. Weltkrieg sehen, wie so etwas abgelaufen wäre, so im NTV, N24 oder ARTE-Stil. Bekommen tut man eine etwas parteiergreiffende Doku des ZDFs, die sich nur darauf konzentriert, wie es zu einem 3.ten Weltkrieg kommen könnte. Als Warnung vielleicht noch geeignet, aber realitätsfern ohne Ende
2/10 atomare Sprengköpfe ohne Wirkung über dem Meer abgeworfen
Paradise (DE - 2023)
Die Deutsche Antwort auf "Shyamalans" "Old" (US - 2023), allerdings in noch größerem, schrecklicherem, unvorstellbarerem Ausmaß. Es geht hier darum, dass man nun technisch in der Lage ist, seine Lebensjahre zu verkaufen bzw. zu kaufen.
Auch wenn das ein medizinisches Wunder wäre, würde das Gedankenspiel nur Chaos, Ungerechtigkeit und Mord nach sich ziehen. Das kommt im Film nicht mal so deutlich rüber. Dort wird es von der breiten Masse akzeptiert.
So gesehen ist der Tod die gerechteste Sache auf der Welt. Stellt euch mal vor die Reichen saugen die Lebenszeit der Armen ungeniert aus. Privilegierte haben ebenfalls Vorrang.
Lasst euch nicht von einer Ökobotschaft abschrecken, dass die Reichen sich dann mehr um die Klimaziele kümmern, weil ihnen die Erde dadurch, dass sie älter werden, endlich was wert ist. Warum (nur) einmal am Anfang gegendert wird ist mir ein Rätsel. Später jedenfalls wird nicht mehr gegendert.
Ansonsten ist der Film eine ideologische satanistische Machtphantasie, die zum Glück niemals eintreten wird. Aber als Gedankenspiel interessant, auch wenn es oft total absurd ist.
Metropolis (DE - 1927)
Massive Inhaltsspoiler
Meine Interpretation/Entcodierung in Kurzfassung.
Politisch:
Ich kann die politischen Standpunkte hier nachvollziehen. Meine persönliche Einschätzung richtet sich jedoch weit mehr der religiösen Glaubensdeutung des Werkes zu.
Am Anfang wirkte das für mich religiös anmutend. Doch nach kurzer Zeit bis ca. zur etwa 40ten Minute, bis zum Erscheinen der Roboterfrau "Hel" lassen sich mit Sicherheit politische Arbeitersysteme herausleiten. Arbeit wird definiert als "Zeit totschlagen unter Qualen." Später, etwa im letzten Drittel wurde das für mich eher als innerpolitischer Konflikt wahrgenommen. Erfinder und Erbauer der Stadt hatten in etwa gleiche Ziele, wenn auch andere Absichten. Jedoch kann ich auch andere Ansichten verstehen, die darin einen Krieg verschiedener politischer Systeme sehen.
Propagandistische Absichten unterstelle ich Fritz Lang nicht, erstens, weil er Anfang der 30er nach Amerika ausgewandert ist und zweitens, weil er mMn das System, die Stadt und deren Erbauer kritisiert. Welche Rolle Thea von Harbou hier einnimmt kann ich nicht beurteilen. Habe gelesen, sie soll später mit den Nazis zusammengearbeitet haben, aber der Film ist von 1927. Soviel zu meiner politischen Intervention.
Religiös/Biblisch
Grandios Brigitte Helm. Die Beziehungen der Figuren zueinander konnte ich nicht ganz einordnen, aber einzeln betrachtet kamen mir diese Gedanken.
Brigitte Helm spielt Maria. Eine Art Gottesfigur, die den "Mittler", (Gustav Fröhlich) vorhersagt. Dieser versinnbildlicht Jesus Christus, der Erlöser.
Brigitte Helm spielt auch "Hel", die Roboterfrau. "Hel" = "Helios", das bedeutet auf griechisch "Sonne". Ist euch aufgefallen, dass ein Satansstern genau über "Hel" an der Wand hängt. Auch später kommt dieser Satansstern beim Hauseingang des Erfinders und in einem Raum mit 3 Türen wieder vor. "Hel" spielt später Satan selbst, denn sie ist "ein Engel des Lichts". Die größte Kunst des Teufels ist es, nicht als dieser erkannt zu werden und genau das macht "Hel". Dabei führt sie die Menschen in die Irre und täuscht die Menschen. Sie freut sich über Chaos und Tod.
Der gesamte Gebäudekomplex stellt "Babylon die Große" dar und "Hel" ist die Frau aus Offenbarung, die Sünde treibt und Tod bringt. U.A. werden die 7 Todsünden im Film präsentiert.
Sehr seltsam erschien mir auch der Raum oberhalb namens "Yoshiwara". Ein kurzer Blick in Wikipedia zeigt, Yoshiwara war ein Bordelviertel in Tokjo. Sollte das also im Film die "Zentrale" Babylons der Großen" symbolisieren?!
Dann die Geschichte mit dem Turmbau zu Babel, ebenfalls biblisch. Gott missfiel der Gedanke und er zerstreute die Menschen, indem er ihnen verschiedene Sprachen in den Mund legte. Spielt jedoch für den weiteren Verlauf keine besondere Rolle.
Dann der Wassereinbruch, eine Sintflut-Deutung? Das bleibt wohl im Auge des Betrachters Interpretationsspielraum.
Allgemein:
Also, mir kam der Film irgendwann mehr auf religiöser Ebene vor, als auf politischer Ebene, obwohl denke ich beides miteinander mit einspielt.
Jetzt könnte ich euch noch mit ein paar Zahlencodes daher kommen, das war mir aber selbst zu unsinnig und als Scherz gedacht. Damit verschone ich euch jetzt lieber.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hielt mich der Film ab der 40 Minute etwa gut bei der Stange. Jedoch ist es hier so eine Sache, inwieweit man sich mit der Inszenierung einlassen kann. "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" ist sicher ein "leichteres" Werk, wer sich mal bei Klassikern austoben möchte. Die ständige Hintergrundmusik hatte schon was leicht episches wie bei "Conan der Barbar". Natürlich bleibt die Melodie von "Conan" aber unerreicht.