christian.ade - Kommentare

Alle Kommentare von christian.ade

  • 6
    christian.ade 02.07.2021, 18:51 Geändert 03.07.2021, 01:31

    Sinnlos, aber irgendwo retro-cool!!! LOL

    Ein typischer Teenie-Slasher-Horrorfilm mit Retro-Look und cooler Mucke aus den 90ern. Musste stark an meine Zeit aus den 80ern denken als ich total auf solche Horrorfilmre abgefahren bin. Naja, vor 35 Jahren hätte der Film mich wahrscheinlich mehr beeindruckt, mittlerweile sind meine Ansprüche allerdings immens gestiegen. Jetzt ist so etwas einfach nur eine nette Erinnerung an alte Zeiten.

    Insgesamt fühlt sich das Teil wie eine Hommage an Filme wie "Freitag, der 13.", "Scream", "Halloween", usw. an. Die Staffel "1984" aus der Serie "American Horror Story" hat bereits ähnliches geboten, war dort aber irgendwie besser, krasser, intensiver und durchgeknallter.

    Die Story hier ist tatsächlich irgendwie ziemlich egal und auch komplett sinnfrei. Eine Logik sucht man ebenfalls vergebens, aber trotzdem hat der erste Teil irgendwie Spaß gemacht. Man sollte seine Erwartung aber tatsächlich etwas runterschrauben und sich nicht zuviel erhoffen.

    Die Optik und das Setting gefallen mir echt gut. Ist mir damals schon beim Trailer und der Gestaltung des Covers aufgefallen. Das war dann auch der Grund, warum ich mir den ersten Teil überhaupt angeschaut habe. Bin mal auf den nächsten gespannt, wenn es dann ins Jahr 1978 geht. Wird bestimmt lustig... LOL

    4
    • 7
      christian.ade 02.07.2021, 13:34 Geändert 03.07.2021, 01:30

      Ein weiteres Kammerspiel, gut für die Theaterbühne geeignet.

      Schauspielerisch gibt es bei der Besetzung nichts zu meckern. Allen voran brilliert Susan Sarandon. Kate Winslet in einer ungewohnt spießigen Rolle, macht es aber wie gewohnt ebenfalls sehr gut. Viele Szenen wirken durch die Unsicherheit, die dieser Charakter ausstrahlt, unfreiwillig komisch.

      Ich hätte mir ein bisschen mehr Dramatik gewünscht, aber grundsätzlich ist das Thema geplanter Suizid innerhalb der Familie schon gut und interessant dargestellt.

      Der Film wird dennoch nur auf Grund der guten schauspielerischen Leistungen getragen und ist daher allemal sehenswert.

      1
      • 5 .5

        Gem. imdb.com soll der Start in Deutschland am 22.07.2021 erfolgen. Das wäre ja klasse!!!

        • Abgesehen, ob die drei Filme gut sind oder nicht. Lohnt es sich überhaupt diese drei Filme anzuschauen, da der geplante 4. Teil am Ende nicht verfilmt wurde? Ich habe nämlich ehrlich gesagt keine Lust Filme zu schauen, wenn das Ende komplett offen ist.

          • 1
            • 10

              "My All-Time-Favorite-List Series" - Platz 3
              https://www.moviepilot.de/liste/meine-top-10-serien-christian-ade

              Es gibt sie noch, die Lichtblicke, die Film- bzw. Serienperlen, die cineastischen Meisterwerke, auch im Jahre 2021!!!

              Ich bin mir ja bewusst, dass Kate Winslet eine hervorragende Schauspielerin ist, aber mit so einer genialen Serie habe ich absolut nicht gerechnet. WOW!!!

              Die Handlung ist extrem intensiv, interessant und spannend. Die schauspielerische Leistung aller Beteiligten ist durchweg auf dem allerhöchsten Niveau. Die Optik/das Setting ist realistisch. Der Score ist ideal eingesetzt. Wenn man eine Serie von HBO präsentiert bekommt, kann man sich fast schon sicher sein, dass sie einen Blick wert ist. HBO bietet tatsächlich nach wie vor Qualität. Ich bin absolut begeistert. Die Mini-Serie hat mich wie mit 'nem Vorschlaghammer einfach umgehauen.

              Ich war von der ersten Sekunde an gefesselt. Die Charaktere sind dermaßen gut ausgearbeitet und geben eine Tiefe wieder wie ich sie selten in Serien bzw. Filmen erlebt habe. Die Serie lässt sich viel Zeit im Aufbau, sowohl was die Handlung als auch die Charaktere betrifft, und man muss schon komplett aufmerksam dabei bleiben, um den Durchblick zu behalten und die Verbindungen untereinander nicht aus den Augen zu verlieren.

              Diese Mischung aus Familiendrama und Krimi habe ich so vorher echt noch nie gesehen. Meistens wird der Fokus ja auf eine der beiden Varianten gelegt. Hier vermischt man es gekonnt miteinander. Aufgelockert wird dies häufiger mit grandiosen komödiantischen Einlagen (meistens durch Mares Mutter Helen Fahey (hervorragend dargestellt von Jean Smart). Obwohl Mare (Kate Winslet) nicht wirklich eine Sympathiefigur darstellt, ich habe trotzdem mit ihr und auch vielen anderen Charakteren die ganze Zeit mitgefiebert. Ich muss es immer wieder betonen: Diese wahnsinnig gut ausgearbeitete Charakteretiefe aller Rollen hat mich absolut beeindruckt und mich einfach in ihren Bann gezogen.

              Der Handlungstrang ist aufgrund oben angegebener Mischung einfach super abwechslungsreich, aber dennoch sehr ruhig erzählt, was hier aus meiner Sicht absolut passend ist. Die Serie ist wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle und lässt einen mit der bis ins kleinste Detail gelungenen Darstellung einfach nicht mehr los. Ich weiß gar nicht wie lange es her ist, dass ich einer Serie oder einem Film 10 Punkte mit Herz gegeben habe. Hier ist das (aus meiner Sicht) absolut angebracht, nein, sogar notwendig.

              Kurzes Fazit: Wer Familiendramen, interessante Geschichten und sehr gute Schauspieler sehen mag, sollte hier unbedingt reinschauen.

              Zum Schluss noch ein paar Dinge, die mich beschäftigen bzw. die mir innerhalb der Serie besonders aufgefallen sind. Wer die Serie noch nicht komplett gesehen hat, sollte nachfolgenden Abschnitt auf gar keinen Fall lesen!

              *SPOILER*

              - Es gibt eine Sache, die mir von der Logik her nicht klar ist: Wenn Ryan Ross (Cameron Mann) die Pistole aus dem Schuppen in der Nacht genommen und sie im Anschluss nach der Tat direkt wieder zurückgebracht hat, wie kommt es, dass Glen Carroll (Patrick McDade) behauptet, die Waffe sei eine Zeit lang weg und dann plötzlich mit zwei fehlenden Kugeln wieder da gewesen? Das ist eigentlich der einzige Kritikpunkt, den ich an der Serie habe. Das funktioniert irgendwie nicht oder habe ich da etwas nicht mitbekommen?

              - Ich war bereits nach der ersten Folge von dieser Serie begeistert, da hier nicht dem normalen Muster eines Krimis nachgegangen, sondern erst einmal ein Großteil der Charaktere vorgestellt und vertieft wird, bevor es zum Ende der Folge dann erst den eigentlich zu behandelnden Fall gibt.

              - Achtung!!! Mini-Spoiler zum Film "Departed - Unter Feinden": Der Augenblick als Mares Kollege Detective Colin Zabel (Evan Peters) erschossen wird, kam so unverhofft und plötzlich, das war ein richtiger Schock und hat mich stark an den Film "Departed - Unter Feinden" mit Leonardo DiCaprio erinnert.

              - Für mich als Vater eines 6jährigen Sohnes gibt es in der Mini-Serie so viele Augenblicke, die mich regelrecht erschüttert haben: Z.B. der Moment als es erst einmal so dargestellt wird, als ob der kleine 4jährige Drew Sheehan (Izzy King) in der Badewanne ertrunken wäre, weil seine Mutter Dawn Bailey (Enid Graham) am Badewannenrand eingeschalfen ist. Ich konnte nur fassungslos hinschauen und sagte immer wieder: "Nein, bitte nicht!!!"

              - Am Anfang der 7. und letzten Folge steht ja eigentlich fest, dass der Mörder von Erin McMenamin (Cailee Spaeny) ihr Liebhaber John Ross (Joe Tippett) ist. Mir war zwar von vorneherein klar, dass da noch irgendetwas faul an der Sache ist, vor allen Dingen habe ich mich natürlich gefragt wie man so noch eine komplette Folge mit Inhalt füllen könnte, aber dass den Mord sein Sohn Ryan begangen haben könnte, hatte ich echt nicht auf dem Schirm. Überhaupt gelingt es der Serie die ganze Zeit mit guten Twists einen immer wieder auf die falsche Fährte zu locken. Klasse!!!

              *SPOILER ENDE*

              6
              • 7

                Fall 16 Schimanski/Thanner

                Ähnlich wie schon beim ersten Kinofilm wird der Fokus sehr stark auf Götz George gelegt. Eberhard Feik als Thanner spielt zwar eine etwas größere Rolle als noch bei "Zahn um Zahn", aber meiner Meinung nach ist diese immer noch zu klein. Für meinen Geschmack haben die beiden Kinofilme auch nicht wirklich etwas mit den "normalen" Schimanki-Tatorten zu tun.

                Was man dem Film lassen muss, er ist nicht langweilig und Schimanski kriegt auch ganz schön die Hucke voll. Actiongeladen, wie es sich fürs Kino gehört, ist er ebenfalls. Witz, Ironie, Spaß, Ernsthaftigkeit, emotionale Momente kommen auch nicht zu kurz.

                Als Schimanski-Fanboy kann ich gar nicht anders und vergebe ein Sehenswert, also 7 Punkte. Dennoch muss ich ehrlich zugeben, dass die Handlung extrem dünn und unrealistisch ist und voller Logiklöcher steckt.

                *SPOILER*
                Ich nehme Zabou ihre Rolle als eiskalte Killerin auch nicht ab. Das passt am Ende alles irgendwie nicht zusammen. Warum lässt sie Schimanski immer wieder in eine Falle tappen, mit der Hoffnung, dass er dabei draufgeht und am Ende als sie die Möglichkeit hat kriegt sie es nicht fertig? OK, als Argument kann man hier bringen, dass es immer noch etwas anderes ist, ob man jemanden in den Tod treibt oder es selbst vollführt. Klar... Aber irgendwie nervte dieses ewige Hin- und Her. Und für einen Hauptkommissar hat sich Horst Schimanski hier von der Intelligenz her wahrlich nicht mit Ruhm beckleckert. Viele Reaktionen seinerseits waren schon ziemlich dämlich. Wobei die rasante Fahrt im Golf war schon echt herrlich.
                *SPOILER ENDE*

                1
                • 7 .5

                  Da gibt es so eine selbst geführte Statistik über meine 20 Lieblingsschauspieler.

                  https://www.moviepilot.de/liste/top-xx-my-all-time-favorites-actors-christian-ade

                  Meine Bewertungen der Filme und Serien, in denen diese als Schauspieler auftreten, im Schnitt und da steht Kate Winslet tatsächlich auf Platz 1 mit derzeit 7,90 von 10 Punkten. Gut der Schnitt wird wahrscheinlich irgendwann auch noch einmal nach unten gehen, denn umso mehr Filme man eines Schauspielers gesehen hat, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch mal nicht so dolle Filme dabei sind. Aber einen wirklich schlechten Film habe ich bisher mit ihr noch nicht gesehen...

                  Dieser ist mit Sicherheit nicht der Beste aller von mir gesehenen Filme mit Kate Winslet, aber er ist dennoch sehenswert. Klar, ein bisschen Fan-Brille ist bestimmt auch dabei, wobei ich das eigentlich immer versuche auszublenden bei einer Bewertung.

                  Viel kann man zum Film eigentlich nicht schreiben. Handlungstechnisch kommt er recht schnell zur Sache, schauspielerisch ist Kate Winslet gewohnt gut und Idris Elba steht dem zumindest in diesem Film in Nichts nach. Großartig andere Schauspieler, die man bewerten könnte, kommen auch nicht wirklich vor. Ob man dem Film jetzt Realismus nachsagen kann oder nicht, mir hat er gefallen.

                  *SPOILER*
                  Es handelt sich um eine spannende Survival-Liebesromanze. Eine Kombination, wie ich sie bisher auch noch nicht gesehen habe. Also, warum nicht? Ist mal etwas anderes! Und das Ende: Manchmal mag ich auch Kitsch. ;-)
                  *SPOILER ENDE*

                  3
                  • 7 .5
                    über Rififi

                    Streaming-Dienste sind ja wirklich etwas Feines. Viele Klassiker, die früher nur alle Jubeljahre im TV gelaufen sind, würde man heutzutage immer noch verpassen. Auch Listen wie die Top 250 von imdb helfen dabei, immer noch Filme entdecken zu können, die man sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. "Rififi" ist für mich ein solcher Film. Würde ich mich nicht mit Filmen in dem Maße wie ich es tue auseinandersetzen, hätte ich diesen wahrscheinlich nie gesehen. Ich hätte definitiv etwas verpasst.

                    Insgesamt ist der Film mit seinen 66 Jahren (dann noch in 4:3 und schwarz/weiß) zwar schon ziemlich angestaubt, aber dennoch ein sehenswerter Film. Alleine in dem Kontext, dass er den Heist-Film (ein Begriff, der mir übrigens zuvor noch kein Begriff war, aber man lernt ja immer noch dazu) salonfähig gemacht hat, sollte jeder Cineast und Filmliebhaber diesen Film irgendwann einmal gesehen haben.

                    Die halbstündige Einbruchssequenz ohne Dialog und Musik ist schon einzigartig und für mich schon der alleinige Grund, warum man sich diesen Film mal angesehen haben sollte.

                    Ansonsten ist der Film nach heutigen Sehgewohnheiten zwar gewöhnungsbedürftig, aber das betrifft eigentlich alle "alten" Filme und sollte somit auch kein Kritikpunkt sein. Ich freue mich jedenfalls wieder einmal einen Klassiker gesehen zu haben, der es absolut verdient hat in Heist-Listen immer ganz vorne zu stehen.

                    3
                    • 9
                      christian.ade 24.06.2021, 11:40 Geändert 18.10.2024, 21:30

                      "My All-Time-Favorite-List Movies"
                      https://www.moviepilot.de/liste/movies-all-time-favorite-list-christian-ade

                      Anfang des Jahrtausends war ich in einem Filmforum unterwegs, in dem es hauptächlich um Marlon Brando, Al Pacino und Robert de Niro ging. Andere Schauspieler und Filme spielten aber genauso eine Rolle. Ich war dort damals sehr aktiv und eine Freundin schwärmte von der schauspielerischen Klasse Leonardo DiCaprios. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meines Wissens nach gerade einmal Titanic gesehen und konnte das eigentlich gar nicht glauben, auch wenn mir Titanic sehr gut gefallen hat. Da ich aber ein Mensch bin, der viel Wert auf die Meinung seiner Freunde legt, habe ich mich dann durch die Filme von DiCaprio bis einschließlich "Gangs of New York" komplett durchgesehen und bin dabei ein riesengroßer Fan geworden. Fast alles, was dann im neuen Jahrtausend noch an Filmen mit ihm kommen sollte, war in meinen Augen hervorragend und untermauerte seine schauspielerische Klasse, die er schon seit seiner Kindheit an den Tag gelegt hat, und das hat absolut nichts mit Kommerz zu tun. Natürlich ist er bekannt wie ein bunter Hund und jeder Film mit ihm wird total gehypt, aber was kann er dafür, dass er ein so grandioser Schauspieler ist und entsprechend auch sehr gute Drehbücher erhält.

                      "Gangs of New York" war für mich anfangs allerdings nicht wirklich einer der Highlight-Filme mit ihm. Wie viele andere hier auch schreiben, passt er meiner Meinung nach tatsächlich nicht so gut in den Charakter, den er im Film darstellt. Die Rolle des harten Kerls wirkt anfangs einfach seltsam, zumindest zu dieser Zeit noch. Gegenüber Daniel Day-Lewis verblasst der junge DiCaprio regelrecht. Das bedeutet aber nicht, dass der Film schlecht ist oder DiCaprio mies schauspielert, im Gegenteil. DiCaprio macht seine Sache wie gewohnt dennoch hervorragend, wenn ich mich auch erst daran gewöhnen musste (Klar, habe ich da irgendwie trotzdem die DiCaprio-Brille auf.). Ich sehe das ähnlich wie beim Film "The Insider". Dort stiehlt Russel Crowe Al Pacino ebenfalls die Show, was aber die schauspielerische Leistung von Al Pacino in dem Film nicht schlechter macht. Es sind einfach beide herausragend.

                      Insgesamt ist die Story von "Gangs of New York" mit ihrem historischen Hintergrund schon einzigartig. Ich denke die Amerikaner können mit diesem Film dann auch noch etwas mehr anfangen als die anderen Menschen auf der Welt.

                      Das Setting ist ebenfalls umwerfend und einzigartig. Ein Wunder, dass es damals zwar Oscar-Nominierungen hagelte, der Film aber nicht einen einzigen erhalten hat. Meiner Meinung nach wurde sowohl Scorsese als auch DiCaprio im Allgemeinen (also nicht auf diesen Film bezogen) wie viele andere auch eh viel zu oft übergangen und vernachlässigt. Mittlerweile halte ich nicht mehr wirklich viel von dieser Veranstaltung und deren Wertungen.

                      Ach ja, der Freund von E.T. -> Henry Thomas spielt auch mit. LOL Nein, im Ernst: Ich fand die schauspielerische Leistung der Darsteller durchweg hervorragend. Cameron Diaz spielt hier wohl die beste Rolle ihres Lebens.

                      Die Traumkombination Scorsese/DiCaprio fand hier übrigens ihren Anfang und es sollten noch viele geniale Filme kommen. Ich wünsche Scorsese ein langes Leben, da ich noch viele Filme von ihm sehen möchte. "Gangs of New York" ist zwar nicht sein bester Film, aber immer noch herausragend. Andere Regisseure würden sich die Finger lecken. ;-)

                      Scorsese spielt immer in der Oberliga eine der Hauptrollen!

                      8
                      • 10
                        christian.ade 23.06.2021, 16:28 Geändert 26.06.2024, 13:02

                        "My All-Time-Favorite-List Movies"
                        https://www.moviepilot.de/liste/movies-all-time-favorite-list-christian-ade

                        Was für ein Film! Was für eine Story! Was für eine Besetzung!

                        Alleine die Idee einen Film mit historischen Figuren in einer alternativen Welt spielen zu lassen, ist schon aller Ehren wert, besoners im Hinblick auf die historischen Figuren. ;-) Dann der bewusste Einsatz von bekannten Schauspielern in ihrer eigenen Muttersprache aus den entsprechenden Ländern ist genial. Die Franzosen sprechen nunmal Französisch und die Deutschen Deutsch. Kurze italienische Sequenzen gibt es auch noch. Naja, und die Briten und Amis sprechen natürlich Englisch. Das macht den Film u.a. auch so herausragend.

                        Es ist ein typischer Tarantino, aber irgendwo auch wieder nicht. Oder doch, eigentlich schon. Die Story ist so schön strange und abgedreht. Wie man es aus Tarantino-Filmen gewohnt ist, machen die Dialoge den ganz großen Reiz aus. Und die deutschen Nazis wie z.B. Göbbels werden so schön widerlich dargestellt und ins Lächerliche gezogen, dass es nur eine Wonne ist, dem Ganzen zuzuschauen.

                        Wir Deutschen dürfen uns noch zusätzlich über eine besondere Langfassung freuen, ähnlich, aber nicht so spektakulär, wie die Japaner bereits bei Kill Bill. Tarantino hat anscheinend einfach Spaß daran unterschiedliche Filmfassungen auf den Markt zu werfen. Ich glaube, ich mag Tarantino einfach alleine schon deswegen, weil er einen so dermaßen großen Respekt gegenüber dem Medium Film zeigt. Er vergöttert es förmlich und das bekommt man in jedem seiner Filme zu spüren. Auch in Inglourious Basterds verneigt er sich wieder einmal davor, in dem er u.a. das Thema Kino in den 2. Weltkrieg packt und eine "Operation Kino" daraus macht. Genial!

                        Auf der BluRay gibt es drei Filmfassungen:

                        - Originalversion: Alle Nicht-Englischsprachigen Szenen sind englisch untertitelt (inkl. der verlängerten deutschen Szenen). Weiterhin werden die Kapitel mit Schriftzug über das komplette Bild und nicht wie in den beiden anderen Versionen nur als Untertitel dargestellt.

                        - Deutsch-Englische Version: Diese Version ist vom Ton her wie die Originalversion, alle Nicht-Deutschsprachigen Szenen, sind deutsch untertitelt.

                        - Deutsche Version: Der englische Ton ist, wie man das kennt, Deutsch synchronisiert, was zur Folge hat, dass es u.a. eine Szene gibt, in der die deutsche Synchronisation angepasst bzw. geändert werden musste, da im Original ein Dolmetscher einfach nur das englisch Gesprochene ins Deutsche übersetzt, was bei korrekter Übersetzung dann aber etwas merkwürdig herübergekommen wäre. Alle französischen und italienischen Dialoge sind mit deutschen Untertiteln versehen.

                        Im deutschsprachigem Kino lief natürlich die deutsche Version und diese hatte ich bisher auch nur gesehen. Bei der x-ten Neusichtung habe ich mir aber nun einmal die Deutsch-Englische Version vorgeknöpft, die ja vom Ton her der Originalversion entspricht und lediglich bei fremdsprachigen Dialogen deutsch untertitelt ist. Was soll ich sagen? Es war eine Offenbarung!!! Also, wer es noch nicht getan hat und bisher nur die deutsche Version kennt, bitte schaut den Film im Originalton!!! Der Film besteht eh zu je einem Drittel aus Englisch, Deutsch und Französisch.

                        Ich bin ja grundsätzlich ein sehr großer Fan der deutschen Synchro, da ich finde, dass es kein Land auf der Welt gibt, wo dies als Beruf zählt und so professionell gut gemacht wird. Beispielsweise gefällt mir die Synchronstimme von Christian Brückner (der von der Stimme her übrigens ebenfalls einen Kurzauftritt hat) sogar besser als die Originalstimme von Robert de Niro. Ich könnte einen ganzen Aufsatz über die genialen deutschen Synchronsprecher schreiben. Ja, ich bin ein riesengroßer Fan unserer Synchronisation in Deutschland, wenn es natürlich auch völlig in Ordnung geht, wenn man sich Filme in der Originalsprache anschaut. Ohne Untertitel verstehe ich da dann aber zu wenig und daher kommt dies, wenn überhaupt nur mit eben Untertiteln für mich in Frage. Das wiederum erschwert aber den Blick auf die bewegten Bilder und daher schaue ich mir normalerweise eben am liebsten die deutschsynchronisierten Fassungen an. Aber ich schweife vom Thema ab. Zurück zum Film

                        Die Story ist verdammt gut, komisch, brutal, tragisch, eklig, interessant, etc. Alles, was ein Film haben muss. Das Setting ist überwältigend und die meisten schauspielerischen Darstellungen sind einfach grandios, ganz vorne weg natürlich Christoph Waltz als Hans Landa, der hier zurecht einen Oscar erhalten hat. Aber auch Brad Pitt, Michael Fassbender und die deutschen Vertreter wie Daniel Brühl und August Diehl sind hervorragend. Einer der wenigen negativen Punkte ist Diane Kruger, die schauspielerisch auf ganzer Linie nicht zu ertragen ist und tatsächlich eigentlich nur gut aussieht. Allein bei den Szenen, in denen sie Englisch spricht, klappen sich mir die Fußnägel hoch. Habe noch keine andere Hollywoodproduktion mit ihr im Original gesehen und weiß nicht, ob dieser schreckliche Akzent hier so gewollt ist. Falls dem so sein sollte, dann nehme ich alles zurück, wenn aber nicht, dann o-wei-o-wei, wie kann sie dann überhaupt in anderen amerikanischen Filmen mitspielen? Hört sich ein bisschen wie der weibliche Arnold Schwarzenegger an.

                        Nun gut. Viel Blablabla von meiner Seite. Wer dennoch bis hierhin gelesen hat: Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Ich hoffe, ich konnte den Leuten, die den Film noch nicht gesehen haben, mit meinem Kommentar ein bisschen schmackhaft machen, allen anderen sei gesagt: Eine Neusichtung lohnt sich auch immer. ;-P

                        11
                        • 3 .5
                          christian.ade 23.06.2021, 14:21 Geändert 23.06.2021, 14:36

                          Als Komplettistenfreund in Bezug auf Stephen King Verfilmungen komme ich an diesem Film natürlich auch nicht vorbei. Aber, was soll ich sagen? In meinen Augen mal wieder eine komplette Enttäuschung.

                          Die Handlung ist voller Logiklöcher, nicht nachvollziehbar, völlig wirr, unlogisch und ohne wirkliche Aufklärung. Auch mal wieder dieser typisch religiöse sektenähnliche Quark, wie ihn Stephen King ja desöfteren gerne nutzt, war in meinen Augen komplett überzogen und unpassend.

                          Grundsätzlich mag ich ja eigentlich Filme, bei denen man nicht sofort alles auf dem Silbertablett präsentiert bekommt und es Zeitsprünge und son Zeugs gibt, aber hier war das alles einfach nur völlig konfus, an den Haaren herbeigezogen, in sich komplett unlogisch und einfach nicht möglich. Der Drehbuchautor oder auch Stephen King selbst haben anscheinend bei der Story teilweise selbst nicht mehr durchgeblickt (oder vorher zuviel Gras geraucht) und einen Anschluss- und Logikfehler nach dem anderen gemacht. Ich habe die Vorlage im Übrigen nicht gelesen.

                          Das Setting ist langweilig und einfallslos, wobei das für mich kein Kritikpunkt ist, da der Minimalismus natürlich zur Handlung passt. Ansonsten war die Atmosphäre schon in Ordnung und noch eher der Pluspunkt bei diesem Desaster. Auch der Score war ok. Schauspielerisch ist der Film ebenfalls in Ordnung, aber auch nicht herausragend.

                          Ich habe mich anfangs ganz gut unterhalten gefühlt, aber ähnlich wie bei David Lynch Filmen, fehlt mir hier der Sinn und die Logik in der Handlung. Wobei man Lynch-Filme mit diesem hier tatsächlich ansonsten überhaupt nicht vergleichen kann. Alle Lynch-Fans würden mich auf Grund dieses Vergleiches sonst sofort lynchen. LOL

                          3
                          • 7
                            christian.ade 23.06.2021, 13:59 Geändert 23.06.2021, 14:35

                            Fall 15 Schimanski/Thanner

                            Nach zwei richtig guten Schimanski-Tatorten, hier mal wieder einer von der Sorte sehenswert, aber nicht überragend.

                            Schimanski wie gewohnt sehr emotional, aber aus meiner Sicht dieses Mal nicht so überzeugend wie in vielen anderen Tatorten. Irgendwie nimmt man den beiden (Schimanski und Frieder) ihre Freundschaft einfach nicht ab. Auf der anderen Seite finde ich es gut, dass man Schimanskis nicht ganz saubere Vergangenheit hier mal herausgeholt hat. Der Fall konnte mich aber nicht vollends überzeugen. Viele Handlungen der Protagonisten sind in meinen Augen nicht nachvollziehbar und auch sehr unrealistisch.

                            Dank Nostalgiebonus und einer dennoch kurzweiligen Unterhaltung mit teilweise witzigen Dialogen, gibt es immerhin noch 7 Punkte von mir, allein schon, da "Der Fahnder" hier mit Schimanki befreundet ist. LOL

                            1
                            • 8 .5
                              über Soul

                              Toller Pixar-Film mit viel Herz und Verstand. Er regt zum Nachdenken an, auch wenn es tiefenpsychologisch natürlich wesentlich anspruchsvollere Filme gibt, die das Thema Sinnfindung behandeln. Aber da dieser Film für die breite Masse konzipiert ist, ist das schon vollkommen in Ordnung. Man muss ja auch nicht aus jedem Film eine Psychoanalyse machen.

                              Wir haben uns den Film im kleinen Familienkreis (mein Sohn (6), meine Frau und ich) angeschaut. Mein Sohn fand den Film aus seiner Sicht zwar gut und lustig, aber ich muss schon gestehen, dass er inhaltlich von Kindern überhaupt nicht verstanden werden kann. Auch von der komödiantischen Seite her richtet sich der Film eindeutig an Erwachsene oder zumindest an Personen ab 12.

                              Die Animationen (besonders die New Yorker Umgebung) sind wahnsinnig gut dargestellt. Die Story ist durchweg interessant und liebenswürdig. Der Film macht Spaß und hinterlässt am Ende ein gutes und optimistisches Gefühl.

                              Da ich selbst Musiker bin, auch wenn ausgerechnet Jazz nicht so wirklich mein Ding ist, konnte ich sehr viele Dinge absolut nachvollziehen, was wohl auch der Grund ist, warum mich der Film angesprochen und auch sehr gut unterhalten hat.

                              4
                              • 7
                                christian.ade 23.06.2021, 13:30 Geändert 23.06.2021, 14:31

                                Im Anschluss an die 74er-Fassung von Sidney Lumet habe ich mir direkt das Remake von 2017 angeschaut. So viel sei vorweg genommen: Beide Versionen sind sehenswert, wobei ich den alten Film besser als die Neuverfilmung finde.

                                Hier mein Kommentar zur Filmversion von Sidney Lumet: https://www.moviepilot.de/movies/mord-im-orient-express/kritik/2506179

                                Kenneth Brannagh ist sowohl als Regisseur wie auch als Schauspieler eine respektable Größe und es ist ihm mit diesem Streifen in jedem Fall ein sehenswertes Remake gelungen. Im direkten Vergleich zur 74er Variante fällt diese aber etwas ab. Optisch gibt es nichts zu bemängeln, wenn auch der CGI-Zug und die Umgebung mich nicht überzeugen konnten. Wobei ich diese Aussage etwas relativieren möchte, da ich das Gefühl habe, dass Brannagh die Bilder absichtlich so aussehen lassen wollte. Und wenn es aus künsterischer Sicht so gewollt war, dann geht das schon in Ordnung.

                                Die Besetzung kann sich wie schon im Film von Sidney Lumet sehen lassen. Auch im Remake wird uns ein tolles Starensemble angeboten.

                                Irgendwie funktioniert der alte Film für mich aber besser. Er ist von der Handlung her detaillierter, aufschlussreicher und logischer aufgebaut. In der Neuverfilmung passt nicht alles so gut zusammen. Die kleinen "Action-Sequenzen" sind meiner Meinung nach ebenfalls nicht notwendig und passen auch nicht zur Handlung.

                                Dennoch ein sehenswerter Film, der wie schon im Original sowohl seine komödiantischen wie auch ernsten Seiten sehr gut herüberbringt. Die Stelle an der Hercule Poirot, dargestellt von Kenneth Brannagh, nicht auf die Redewendung mit dem Wort "Käse" kommt und sagt: "Alles, was da steht ist...ist...ääh... wie heißt das verdammte Wort, das ich suche? Was ist... was ist ein Camembert?" - "Käse?!" - " Käse, alles Käse, was da steht!!!", ist echt zum totlachen. LOL

                                *SPOILER*
                                Eine Kameraeinstellung im Film hat mich besonders beeindruckt. Als Hercule Poirot zum Ende sein "Schlussplädoyer" hält, sieht man die "Angeklagten" im Tunnel gemeinsam an einem Tisch sitzen. Das Bild erinnert eindeutig an "Das Abendmahl" von Leonardo DaVinci und war bestimmt auch so gewollt. Alles andere würde mich echt wundern. Das sah optisch in der Totalen echt beeindruckend und gut nachgestellt aus mit Mrs. Caroline Hubbard, dargestellt von Michelle Pfeiffer, als Drahtzieherin in der Mitte wie Jesus von Nazareth.
                                *SPOILER ENDE*

                                Kurzes Fazit: Insgesamt ein gelungenes Remake, dass der Version von Sidney Lumet aber nicht das Wasser reichen kann. In jedem Fall aber sehenswert.

                                3
                                • 8
                                  christian.ade 23.06.2021, 12:35 Geändert 23.06.2021, 14:29

                                  Fantastisch... Im Jahre 2021 sehe ich diesen tollen Film das erste Mal und freue mich darüber wieder einmal eine Filmperle entdeckt zu haben. Sidney Lumet sei Dank. Was für ein grandioser Regisseur. Bis in die kleinste Rolle perfekt mit teilweise großen Stars ihrer Zeit besetzt, macht der Film von Anfang bis zum Ende einfach nur Spaß. Die Mischung aus Komödie und Ernsthaftigkeit hält sich für meinen Geschmack genau in der richtigen Waage, ähnlich wie auch schon bei den Miss Marple Filmen mit Margaret Rutherford.

                                  Der Film ist extrem gut gealtert und die Detailtreue, die hier an den Tag gelegt wird, ist toll anzuschauen. Ich mag diesen Flair, den dieser Film mit sich bringt. Besonders interessant finde ich das Erscheinen der Prinzessin Dragomiroff, dargestellt durch Wendy Hiller. Francis Ford Coppola hat hier definintv für seinem Film "Bram Stokers Dracula" geklaut. LOL Wer den Film gesehen hat, weiß, was ich meine.

                                  Die Auflösung (wenn auch nicht im Detail) ist zwar sehr früh vorhersehbar (ich kenne das Buch von Agatha Christie nicht), aber das hat mich nicht im geringsten gestört. Das "Schlussplädoyer" von Hercule Poirot, grandios dargestellt durch Albert Finney, ist einfach beeindruckend.

                                  Nebenbemerkung: Da ich im Anschluss an den Film (gestreamt über Amazon Prime) nicht entscheiden konnte, was ich für einen weiteren Film schauen soll, habe ich mich für die 2017er Version auf Netflix entschieden. Ein kleines Experiment. Da die 74er Fassung noch frisch im Gedächtnis haftete, war es sehr interessant Vergleiche zur Neuverfilmung zu ziehen.

                                  Hier mein Kommentar zur Neuverfilmung: https://www.moviepilot.de/movies/mord-im-orient-express-2017/kritik/2506188

                                  2
                                  • 7
                                    christian.ade 23.06.2021, 11:56 Geändert 23.06.2021, 14:25

                                    Wieso sind die Deutschen eigentlich sehr oft zu blöd einen Buch- oder Filmtitel korrekt ins Deutsche zu übersetzen? Oder warum muss es überhaupt übersetzt werden? Wer der englischen oder originalen Sparache nicht mächtig ist, kann ja im Wörterbuch nachschlagen. Oder in Zeiten des Internets in der Hauptstadt Google nachschauen.

                                    "Behind her eyes" mit "Sie weiß von Dir" im Deutschen zu titulieren ist echt wieder einmal der größte Schwachsinn wie schon bei so manch anderen Filmen und Serien. Ich erinnere da gerne an Titel wie "Zwei glorreiche Halunken", im Original "Il Buono, il brutto, il cattivo" oder im Englischen "The good, the bad and the ugly" oder auch "Spiel mir das Lied vom Tod -> "C'era una volta il West" oder im Englischen "Once upon a time in the West". In diesem Fall ist es sogar noch ärgerlicher, da der Titel in gewisser Weise die Handlung spoilert. Soo, mal kurz aufgeregt, aber jetzt zur Mini-Serie selbst.

                                    Sie besteht aus 6 Folgen mit je ca. 50 Minuten und baut sich kontinuierlich auf. Wenn man in der ersten Folge von der Handlung gefixt ist, wird man auf Grund des sehr gut durchstrukturiertem Aufbaus, immer weiterschauen wollen um in Erfahrung bringen zu können wie es denn nun weitergeht. So viel sei verraten (ohne zu spoilern): Weiß man anfangs nicht wirklich wo das alles hinführen soll, wird man am Ende jedenfalls aufgeklärt. Die Mini-Serie hat also ein abgeschlossenes Ende und ich kann mir beim besten Willen auch nicht vorstellen, dass es eine zweite Staffel geben wird, da es sich hier auch um eine Buchadaption handelt.

                                    Die Atmosphäre wirkt durchweg unterschwellig bedrohlich und wird durch den Charakter Adele wirklich perfekt in Szene gesetzt. Auch die anderen Charaktere David, Louise und Rob wissen zu überzeugen.

                                    Hatte ich anfangs noch das Gefühl, dass ich der Serie die volle Punktzahl geben werde, ließ dieses Gefühl dann zur Mitte und zum Ende hin leider immer mehr nach.

                                    *SPOILER*

                                    Durch die Mysterie-Note ab der Hälfte der Serie konnte mich die Handlung leider nicht mehr komplett überzeugen. Ich empfand es auch als überaus unrealistisch, dass die Fähigkeit der "Seelenwanderung" bei Adele, Rob und Louise so ohne weiteres ausgeprägt und funktioniert haben. Klar, die Handlung baut darauf auf und wäre sonst so auch nicht möglich gewesen. Das war für meinen Geschmack dann aber zu viel des Guten.

                                    Das Ende war dann doch tatsächlich sehr überraschend und auch extrem fies zugleich. Mir tat der kleine Junge, der instinktiv sofort gemerkt hat, dass mit seiner Mutter etwas nicht in Ordnung ist, total leid. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst Vater eines 6-jährigen Jungen bin. Da trifft einen so etwas irgendwie immer härter.

                                    *SPOILER ENDE*

                                    Kurzes Fazit: Im Großen und Ganzen eine Mini-Serie, die man sich einmalig sehr gut anschauen und die einen in gewisser Hinsicht auch in seinen Bann ziehen kann.

                                    2
                                    • 7

                                      Nostalgie kann so schön und auch albern sein. Es handelt sich hier bestimmt nicht um einen tiefgründigen Film, aber als Freund der 80er, des Spiels Cluedo und Fan von Tim Curry hat man hier wirklich seinen kurzweiligen Spaß.

                                      Overacting und Klamauk werden hier ganz groß geschrieben, aber irgendwie ist es sehr amüsant sich den Spaß anzusehen.

                                      Ich gebe zu, dass man zum Ende hin auf Grund der hektischen Darstellung Tim Currys zwar nicht alles ganz nachvollziehen kann, aber dem Spaß daran tut das kein Abbruch.

                                      2
                                      • 7

                                        Wär hätte das gedacht, dass sich FTWD tatsächlich noch zu einer sehenswerten Spin-Off-Serie entwickeln würde? Seitdem Morgan von TWD zu FTWD gewechselt ist, hat diese Serie stetig zugelegt. Ich persönlich sehe Staffel 5 und 6 fast auf einer Ebene, aber an die Mutterserie (zumindest die ersten Staffeln) kommt FTWD immer noch nicht heran. Das kann aber auch einfach daran liegen, dass bei 10 Staffeln TWD, 6 Staffeln FTWD und 1 Staffel WB:TWD (aktuell) irgendwann mal die Luft raus ist. So ist zumindest mein persönliches Empfinden. Dennoch ist diese Staffel wirklich gut und besser als erwaret und das ist ja schon einmal etwas. ;-)

                                        *SPOILER zur 6. Staffel*

                                        Im Gegensatz zur Mutterserie sterben die Charaktere hier seltener, aber wenn es dann passiert, dann hat es die Serie echt in sich. Den Anfang machte damals die 4. Staffel mit dem Tod von Nick und seiner Mutter Madison. In der 5. Staffel hat eigentlich überhaupt kein interessanter Charakter sein Leben gelassen, dafür trifft es in der Mitte der aktuellen Staffel (Folge 8) den liebenswürdigsten Charakter, den die Serie bisher hervorgebracht hat: John Dorie. Wirklich SCHADE. Das fühlt sich ein wenig an, als wenn man FTWD das Herz aus der Brust gerissen hätte. Der Hass auf Dakota (seitens des Zuschauers) ist von diesem Augenblick an aber definitiv vorprogrammiert.

                                        Zum Glück findet ihre Schwester, ach nee Mutter Virginia auch endlich in der 9. Folge ihr verdientes Ende. Der Charakter hat mich eigentlich von der ersten Sekunde ihres Erscheinens genervt. Dakota geht es dann in der letzten Folge recht spektakulär an den Kragen.

                                        Interessant finde ich, dass man in jeder Folge einen Charakter in den Mittelpunkt gestellt hat. Mal etwas Neues und wirklich nicht langweilig. Die hochgelobte Folge 12 Dreams ist dann noch einmal eine ganz neue FTWD-Erfahrung. Habe ich in der Art und Weise bislang so noch nicht in diesem Franchise gesehen. Ich finde die Folge etwas kitschig, aber nicht schlecht und zum Ende hin tatsächlich tragisch. Wenn es nicht sogar die tragischste Folge im kompletten TWD-Universum ist.

                                        Was für meinen Geschmack zu sehr auf der Strecke bleibt, sind dennoch die Absichten der Sektentruppe rund um Maddox. Zum einen finde ich es ein wenig zu abgedreht und das Finale ist dann doch eher dürftig und total unglaubwürdig, besonders die Szene mit Morgan und Grace. Erst wollen sie sich beide gemeinsam das Leben nehmen, da der zu erwartende Einschlag der Atombombe sie entweder radioaktiv verseucht oder direkt getötet hätte, als sie aber dann ein Baby weinen hören und draußen feststellen, dass es sich um die Tochter von Rachel handelt, retten sie dieses und verkriechen sich unter einem LKW, überleben und alles scheint gut zu sein. Ok, werden wir dann in Staffel 7 sehen. Finde die Aktion und auch die Darstellung mit der Atombombe ehrlich gesagt etwas daneben. Optisch ist der Tod von Dakota aber cool in Szene gesetzt.

                                        Ich bin in jedem Fall gespannt, wie es dann in Staffel 7 weitergeht, behaupte aber mal, dass sich die Serie nicht weiter steigern wird, aber das habe ich damals schon am Ende der 2. Staffel gedacht und wurde eines besseren belehrt.

                                        We will see....

                                        2
                                        • 7
                                          christian.ade 18.06.2021, 13:32 Geändert 18.06.2021, 13:38

                                          Direkt vorweg: Warum "nur" 7 Punkte? Weil ich unbewusst nur die gekürzte Fassung gesehen habe. Ich muss mir irgendwann die ungeschnittene Fassung noch anschauen und dann könnte es gut sein, dass sich die Punktzahl noch erhöhen wird.

                                          Erst einmal Danke an @Jichi für den Tipp. Ich war mit der koreanischen Vengeance-Trilogie nicht ganz so glücklich, da mir die Filme etwas zu abstrakt sind und war natürlich nun etwas vorsichtiger, was meine Erwartung an diesen Film anbelangte.

                                          Ich wurde nicht enttäuscht, habe mich im Nachgang nur sehr darüber geärgert, dass ich mich nicht im Vorfeld schon darüber schlau gemacht hatte, dass es sich bei der mir vorliegenden BluRay um eine um 11,5 Minuten gekürzte Fassung gegenüber der internationalen bzw. 13,5 Minuten gegenüber der koreanischen alternativen Fassung handelte. So etwas würde ich mir normalerweise niemals anschauen!!!

                                          Die Handlung ist ähnlich krank wie schon bei dem französischen Film "High Tension" und man muss schon in jedem Fall ein Faible für diese Art von Filmen haben.

                                          *SPOILER*
                                          Nach einem Drittel des Films treffen die beiden Hauptdarsteller ja bereits aufeinander. Zu diesem Punkt hatte ich mich echt gefragt, wie der Film jetzt noch eine so lange Laufzeit haben kann. Aber genau das ist es dann auch, was diesen Film gegenüber anderen Torture-Filmen so andersartig macht.
                                          *SPOILER Ende*

                                          In jedem Fall bin ich sehr daran interessiert die beiden ungeschnittenen Fassungen noch zu sehen und diese dann auch zu kaufen. Leider ist es gar nicht so leicht an beide heranzukommen, wenn man nicht ein kleines Vermögen ausgeben will. Also, wenn einer von Euch einen legalen ;-) Tipp hat, immer her damit.

                                          1
                                          • 8 .5
                                            christian.ade 18.06.2021, 13:08 Geändert 18.06.2021, 13:41

                                            Fall 14 Schimanski/Thanner

                                            Schon wieder ein richtig guter Schimanski-Tatort mit einer sehr guten Handlung, tollen Schauspielern (u.a. Dieter Pfaff) und viel Zündstoff. Ich war teilweise recht erstaunt über die brutalen Bilder, die dieser Tatort gezeigt hat.

                                            Schimanski und Thanner sind in jedem Fall in Hochform und da die Story ebenfalls richtig interessant ist, gehört dieser Schimanski-Tatort bis zu diesem Zeitpunkt mit zu den besten.

                                            3
                                            • 8

                                              Es gibt Tage, da bestimmt tatsächlich der Zufall, was man zu sehen bekommt. Es war mal wieder einer der Abende, an denen ich mich einfach nicht entscheiden konnte. Somit bin ich gefühlt stundenlang die Listen von Prime Video und Netflix durchgegangen, aber irgendwie hatte ich auf Nichts so richtig Lust.

                                              Da bei Netflix die Trailer/Teaser bzw. diverse Filmausschnitte beim Überfliegen der Angebote bereits angezeigt werden (was manchmal extrem nervt), bin ich einen Augenblick bei diesem hier hängengeblieben und war alleine auf Grund der Thematik und der Idee schon mal interessiert.

                                              Ich gebe zu, dass ich den Namen Bo Burnham vorher noch nie in meinem Leben gehört hatte und ich stehe normalerweise auch nicht so auf Comedy aus den USA, da ich es sehr anstrengend fnde, so etwas mit deutschen Untertiteln zu schauen. Naja, ohne wäre ich komplett aufgeschmissen. LOL

                                              Anfangs wusste ich ja auch gar nicht, dass es sich hier um ein Comedy-Special handelt. Ich bin auf Grund des Anfangssongs und der Machart dann irgendwie hängengeblieben und umso weiter ich diesen "Film" geschaut habe, umso mehr hat er mich begeistert.

                                              Bo Burnham schafft es komplett im Alleingang mit tollen, witzigen, aber auch tiefgründigen Texten, extrem guten Songs (musikalisch betrachtet) und abgedrehten Ideen in Bezug auf Kameraeinstellung und Effekte den Zuschauer/Zuhörer in seine Welt mitzunehmen.

                                              Künstlerisch und inhaltlich sehr wertvoll, abwechslungsreich und daher absolut empfehlenswert.

                                              4
                                              • 7 .5

                                                Der Film lohnt sich alleine schon auf Grund seiner Besetzung anzuschauen. Warum ich das erst jetzt getan habe, liegt wohl daran, dass man ja nicht alles gesehen haben kann. ;-)

                                                Am meisten hat mich die Optik im Noir-Stil angesprochen. Wirklich toll gedreht, tolle Kostüme.

                                                Die Handlung selbst kommt anfangs nur etwas schleppend in Bewegung, aber dennoch wird man zum Ende hin mit einer durchweg spannenden und interessanten Geschichte belohnt und mit dem Gefühl zurückgelassen, einen wirklich guten Krimi gesehen zu haben.

                                                2
                                                • 8

                                                  Anfangs dachte ich, dass es sich hier um eine wahre Begebenheit handelt. Nachdem ich den Film zu Ende geschaut hatte, informierte ich mich über diesen und stellte fest, dass dem aber nicht so ist. Ich selbst bin nicht in der DDR groß geworden und kann daher auch viele Dinge nicht einordnen in Bezug auf den Realismus des Films.

                                                  Ein paar Dinge empfand ich jedoch tatsächlich ohne Vorwissen als unrealistisch. Beispielsweise, dass der Stasi-Offizier jemanden belauscht und währenddessen das soeben gehörte direkt auf einer Schreibmaschine protokolliert.

                                                  Was mir ebenfalls ein wenig zu kurz kam, sind die Beweggründe, warum der Stasi-Offizier auf einmal umschwenkt und Empathie für die Belauschten entwickelt. Das hätte meiner Meinung nach unbedingt viel ausführlicher im Film dargestellt werden müssen.

                                                  Dennoch war ich über die ruhige Erzählweise, die schauspielerische Leistung und die Szenerie wirklich begeistert. Auch die Handlung selbst ist unheimlich spannend und tragisch.

                                                  Auch wenn dies so niemals in der DDR passiert ist, wie es in diesem Film gezeigt wird, kann man sich durch diesen dennoch als Nicht-Ehemaliger-DDR-Bürger zumindest einen Eindruck verschaffen unter welchem Druck die Menschen gestanden haben müssen (also die normalen Bürger).

                                                  Ich bin froh, dass ich das in dieser Form nicht selbst erleben musste. Es ist eine schreckliche Vorstellung, dass man durch die "Psychospielchen", die die Stasi mit unschuldigen Bürgern veranstaltet hat, selbst zu Dingen gezwungen wurde, die man unter normalen Umständen niemals getan hätte. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es Menschen gegeben hat, die damit psychisch nicht fertig geworden sind und sich das Leben genommen haben.

                                                  *SPOILER*
                                                  Das Ende war zwar etwas kitschig, aber da einem der Film eine lange Zeit die Kehle zugeschnürrt hatte, war dies dann doch ein befriedigendes und vor allen Dingen befreiendes Ende.
                                                  *SPOILER Ende*

                                                  Menschen, die die DDR nie persönlich erlebt haben, sei der Film meinerseits wärmstens empfohlen. Und in jedem Fall ist es sehr interessant zu lesen/hören, was die Ex-DDR-Bürger zu diesem Film und Thema zu sagen haben.

                                                  2
                                                  • 8 .5

                                                    Das ist mal wieder einer der Filme, die das Thema Holocaust behandeln und in mir währenddessen ein extrem trauriges und entsetzliches Gefühl auslösen. Besonders die erste Hälfte ist mir sehr schwer gefallen anzuschauen. Wie schrecklich und grausam können Menschen sein, auch Kindern gegenüber? Furchtbar. Hier kann man es mal wieder sehen. Es ist so unfassbar, dass mir einfach die Worte fehlen und ich auf jeden Antisemiten oder Holocaustleugner wieder richtig wütend werde.

                                                    Der Film romantisiert nichts, sondern hält voll drauf und stürzt einen in die Tiefe der Fassungslosigkeit. Von Unterhaltung kann man hier wahrlich nicht reden, dennoch ist es wichtig, dass das Thema immer wieder aufs Neue hervorgeholt wird.

                                                    Der Film überzeugt in der Handlung, dem Score, das Setting, die Kostüme bishin zu den schauspielerischen Leistungen in vollem Maße. Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist die zweite Hälfte des Films, die für meinen Geschmack (wenn man da überhaupt von reden kann) ein bisschen zu lang geraten ist.

                                                    Der Pianist steht Filmen wie Schindlers Liste jedenfalls in Nichts nach und der Oscar für Adrien Brody ist meiner Meinung nach voll verdient.

                                                    Ein Stück schrecklicher deutscher Geschichte, die niemals in Vergessenheit geraten darf und der man sich immer erinnern sollte. Ein sehr empfehlenswerter und aufwühlender Film, der einen lange Zeit nachdenklich zurücklässt.

                                                    3