Cpt.Tremors - Kommentare

Alle Kommentare von Cpt.Tremors

  • 8

    Erster!
    Hach, ein herrliches Gefühl und dann auch noch bei so einem hübschen Film :)
    Zusammen mit "Taran und der Zauberkessel" aus dem Hause Disney wohl einer der düstersten Filme meiner frühen Kindheit.
    Hab den tatsächlich noch auf Video, damals glaub ich irgendwo auf einem Flohmarkt für ein paar Cent bekommen.
    "Pinocchio und der Herrscher der Nacht" hat eine sehr eigene, einerseits verspielt leichte, andererseits sehr düstere Stimmung, die ich als Sechsjähriger Knirps doch sehr zu schätzen wusste.
    Tatsächlich hat mich außer dem guten "Taran" kein Film damals so beeindruckt und an den Fernseher gefesselt.
    Vor Kurzem habe ich mir erstmals die Originalstimmen gegeben und muss sagen - wow, was James Earl Jones da allein durch seine Stimme schafft ist schon grandios.
    Aber was soll man auch von einem Mann erwarten, der Lieutnant Lothar Zogg gespielt hat, Darth Vader und Mufasa gesprochen hat?
    Gerade bei seiner Mitwirkung hier eigentlich schon ein bisschen frevelhaft, dass dieser wundervolle kleine Film bisher hier auf Moviepilot absolut keine Erwähnung hat.
    Alle Szenen mit dem titelgebenden Herrscher haben sich mir ins Gedächtnis gebrannt, die Puppenspielerszene kenn ich noch bis heute, irgendetwas hat mich damals an diesem wundervoll verspielten Machwerk nicht mehr losgelassen.

    Pinocchio und der Herrscher der Nacht ist ein fantasievolles Märchen, das immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen verdient haben wird - außerdem sieht das Cover der Videokassette einfach wundervoll aus.

    • ?
      Cpt.Tremors 15.05.2020, 23:14 Geändert 15.05.2020, 23:15

      Was für ein unsäglicher Mist...leider kann ich "Brightburn" nicht bewerten, da ich irgendwann den Mittelteil übersprungen habe und mir somit fast die Hälfte der Laufzeit fehlt.
      Die Effekte fand ich ja wohl mehr als lächerlich und derart übertrieben in Szene gesetzt, dass es fast schon schmerzhaft wurde.
      Will ja auch nichts an Kinderdarstellern aussetzen (meine schauspielerischen Fähigkeiten würde ich jetzt mal unter null einschätzen), aber auf Jackson Dunn kann ich in Zukunft gern verzichten.
      Wollte aber trotzdem noch das Ende sehen und jep - meine Erwartung hat sich bestätigt.
      Das ganze ist doch irgendwie schon teilweise von Joe Hills Kurzgeschichte "The Cape" abgekupfert, nicht? VOR ALLEM in Bezug auf das deshalb überhaupt nicht überraschende (und erbärmlich inszenierte) Ende. Natürlich nicht eins zu eins aber gerade in Hills atmosphärischer, fieser Story sieht man, was das Thema hergibt, obwohl es da um einiges kleiner gehalten wurde.
      Naja, jetzt saß ich länger vor dem Text als vor der Film.
      Auch ok

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      • Cpt.Tremors 10.05.2020, 14:25 Geändert 10.05.2020, 14:27

        Finde den zweiten Teil ebenfalls grandios, voller denkwürdiger Szenen und unglaublichen Kompositionen (The Kraken meiner Meinung nach eine von Hans Zimmers größten Meisterleistungen).
        Den Ausdruck "maßlos unterschätzt" find ich in Bezug auf FdK 2 ein wenig unpassend, in meinem Freundeskreis wird der zweite geliebt und gelobt und eine 7,2 auf Moviepilot sowie 7,3 auf imdb kann sich ja wohl mehr als sehen lassen

        8
        • 2 .5

          Schade, hab da eindeutig einen deutlich trashigeren, unterhaltsameren Spaß erwartet, der mit krassen Ideen und ordentlichem Stumpfsinn loslegt.
          Und alles so glatt poliert, dürfte gern etwas dreckiger, rauer, verrückter sein...ist aber leider ziemliche Hollywood-Durchschnitts-Kost so in der Art von Transformers, Pacific Rim etc. Die ganzen Filme trauen sich meiner Meinung nach einfach zu wenig, um wirklich im Gedächtnis zu bleiben und versuchen eher, trotz der plumpen Zerstörungswut so vielen Leuten wie möglich zu gefallen.
          Leider daher ziemlich seelenloses, ermüdendes Spektakel und weder für eine intelektuelle Filmsession noch einen feuchtfröhlichen Abend geeignet.
          Dass mein selbsternannter Erzfeind John Carter ganz vorne im Film mit dabei ist, drückt meine Wertung leider noch einmal etwas nach unten.

          Ein Film, so blass, ideenlos und langweilig wie die "Musik" seiner schlechtesten Nebendarstellerin.
          Puh, toller Diss, da muss ich mir gleich mal selbst die nächste halbe Stunde auf die Schulter klopfen.
          Ich habe gesprochen.
          Gute Nacht.

          2
          • 8 .5
            Cpt.Tremors 03.05.2020, 23:58 Geändert 04.05.2020, 00:02

            OH HELL YES!!!
            Mal ganz ehrlich: es sind Haie im Weltraum!
            Nach einem guten, aber nicht wirklich überragenden, kleinen "Sharknado" und einem ordentlichen zweiten Teil liefert The Asylum hier auf ganzer Linie ab.
            Allein die Eröffnung hat es in sich, wenn Ian Ziering (ach so, S P O I L E R folgen selbstverständlich, falls sich irgendwer die hochkomplexen Storytwists und überraschenden Charakterentwicklungen DARTH VADER IST LUKE SKYWALKERS VATER nicht versauen lassen möchte).
            wo waren wir noch gleich? Ach ja, nochmal von vorn:
            Allein die Eröffnung hat es in sich, wenn Ian Ziering zur goldenen Motorsäge greift und das weiße Haus vor einem neuerlichen Anstrum gefräßiger Haie rettet (mehr oder weniger). Spätestens nach dieser Szene ist Fin mein absoluter Held und hat wahrlich Legendenstatus verdient.
            Ebenso spielt die erneut herausragende Tara Reid ihre April von vorne bis hinten grandios, aber was will man auch anderes erwarten von einer Frau, die schon in "American Pie" bewiesen hat, dass ihr vor allem die nachdenklichen und vielschichtigen Charaktere am besten liegen.
            Extrem an Kultfaktor gewinnt das ganze dann durch den Auftritt von The Hoff, der hier seine schauspielerische Sternstunde erlebt, eine Performance abliefert, die selbst seine legendäre Neberolle in "Spongebob - der Film" in den Schatten stellt.
            Und dann der Weltraum.
            Es sind Haie im Weltraum. Ich will hier nicht auf witzig tun oder sonst was, aber nehmt euch doch bitte einmal Zeit, darüber intensiv nachzudenken. Es ist so simpel wie genial.
            Haie. Im Weltraum. Es ist der wohl beste cineastische Einfall den je jemand hatte.
            Das Finale dann ist absolut herausragend und wurde wohl niemals zuvor in dieser Art auf die Leinwand gebracht - der zur Erde stürzende Hai entwickelt fast philosophische Intensität und zwei Wochen Gänsehaut im Anschluss sind garantiert.
            Ja, ich liebe Trash, das dürfte man schon merken.
            Aber das hier - das ist Trash auf allerhöchstem Niveau und ich bin selbst in diesem Genre durchaus kritisch. Gehe hier aber soweit, fast schon zu behaupten, Sharknado 3 hat "Troll 2" den Titel als "Best worst movie" abgel - wobei, nein, die vegetarischen Trolle sind leider noch unerreicht...einigen wir uns auf ein untentschieden.
            Sharknado 3 jedenfalls muss ein Trash-Fan definitiv gesehen haben.

            P.S.: ich kenn ja tatsächlich Leute, die diesen Film hier schon als schlecht bewerten. Also als wirklich schlecht. Leute, ihr habt ja keine Ahnung, was da draußen noch für Schundwerke auf euch warten - da ist der hier das neue "2001" dagegen :)

            • 7

              Nach der Dark Knight Trilogie von Herrn Nolan ist sicherlich Sam Raimis Spider-Man Reihe der hellste Stern am Superhelden-Himmel.
              Eigentlich auch nicht schwer, bei dem lieblosen MCU-Schwachsinn, der jedes Jahr um gefühlte sieben, acht, neun, zehn Filme zunimmt.
              Raimis Spider Man ist noch so herrlich geerdet, und Toby Maguire (ein Name, den ich bis heute weder schreiben noch aussprechen kann - ich bildungsferner Hinterwäldler) verkörpert Peter Parker einfach mit Herz und Seele und ich weiß gar nicht, wie oft ich mir diesen herrlichen Streifen schon in jüngeren Jahren reingezogen hab.
              Ich bin zwar Universen davon entfernt, Superhelden - oder gar Marvel bzw Comic - Fan zu sein, aber Raimis Trilogie spielt einfach in der Königsklasse der guten Unterhaltung.
              Willem Dafoe konnte ich zwar noch nie richtig ernst nehmen (für mich wird er immer der gute Gill aus meinem Lieblingsaquarium bleiben), aber gibt einen wundervollen Bösewicht ab, der in einer ganz anderen Liga spielt, als die langweiligen MCU-"Bösewichte" wenn man sie denn überhaupt so nennen möchte.
              Abgerundet wird das durch eine tolle Kristen Dunst (von der ich eigentlich auch nicht viel halte) und einem ebenso spielfreudigen James Franco (Dito).
              Eigentlich faszinierend, wie Raimi hier (und in der ganzen Trilogie) aus (zumindest aus meiner Sicht) doch eher mauen Schauspielern das absolut Beste herausholt.
              So hat Spidey weiter einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen und wird gerne immer und immer wieder gesichtet.
              Die eindimensionalen MCU-Spider Man Filme können gern im Mainstream ersaufen.

              • 8

                Wreck-It Ralph war dann doch erstaunlich erfrischend und macht auch Dank der zahlreichen Anspielungen viel Spaß.
                Sowohl Animations- als auch Storytechnisch ist er gut, allerdings auch nichts Außergewöhnliches und in Teilen hat mich das Ganze irgendwie immer wieder an eine Art "Shrek" im Computer / Gaming - Universum erinnert.
                Nur so am Rande:
                Obwohl ich mir gerade Disney bzw. Kinderfilme eigenentlich außschließlich synchronisiert ansehe (einfach schon aus Prinzip, als Kind hab ich mir das alles schließlich auch nicht im O-Ton angesehen) ist die Synchro hier teilweise doch echt nervig und mit der deutschen Stimme von Ralph komm ich echt nicht klar. Dass dann im zweiten Teil auch noch eine neue Stimme den Titelhelden spricht, macht die Filme leider auf deutsch nahezu ungeniesbar, soll hier aber nicht in die Bewertung einfließen.
                Wie sich die ganze Story dann auflöst )mehr oder weniger große SPOILER)
                fand ich dann auch etwas...naja einfallslos und es wardoch schon arg unnötig, "Turbo" nochmal auszupacken und fast auf Zwang lieblos als Bösewicht noch auf der Zielgeraden des Films hineinzuzwängen - das hätte doch viel besser ohne Turbo und einfach nur diesen Starship Trooper - Bugs gepasst.

                Wreck-It Ralph ist auf jeden Fall sehenswerter, erfrischender Spaß und Pixar-Kost aus dem oberen Mittelfeld.
                Wie das kleine Mädchen letztendlich heißt, hab ich zwar den ganzen Film lang nicht verstanden (wer denkt sich so nen Namen aus??) aber das hätte mich mit 10 sowieso nicht interessiert.

                • Ne Vorhersage von 0,0 ist natürlich schon ne Ansage - direkt vorgemerkt!

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                    Wenn ihr euch schon immer gefragt habt, ob es einen Film gibt, der schlimmer ist als Daniel der Zauberer, Scary Movie 2, Disaster Movie, Pute von Panem, Dieter der Film und alle Sharknado-Teile zusammen, dann habt ihr immer noch "Manos".
                    Hass-Filme, die ich wirklich rein subjektiv bewerte einmal ausgenommen - dieser "Film" ist tatsächlich der einzige, der es verdient hat, mit objektiven 0 Punkten bewertet zu werden. Todeslangweilig, unterirdisch produziert, absolut unerträglich, selbst für mich als Trashfilm-Fan. Und hör endlich auf, zum verdammt noch mal tausendsten Mal "The Master" in die Kamera zu sagen! Bitte, hör einfach auf damit!
                    Plan 9 war ein Meisterwerk. Troll 2 der heilige Gral der Trashfilme.
                    Aber Manos hätte niemals erschaffen werden dürfen.
                    Und ist wirklich schlechteste Film aller Zeiten.

                    • 6 .5
                      Cpt.Tremors 26.04.2020, 23:53 Geändert 27.04.2020, 00:07

                      Hab den endlich auch einmal nachgeholt und die nächste Bildungslücke geschlossen.
                      "American Beauty" ist im Kern eine wirklich bissige, toll inszenierte und vor allem von einem großartigen Kevin Spacey getragene Gesellschaftssatire.
                      Aber auch der ganze restliche Cast spielt hier hervorragend auf, eine große Stärke des Films, selbst ein Wes Bentley, was mich aufgrund seiner doch eher mittelmäßigen Leistungen in AHS positiv überrascht hat. Selbst eine Mena Suvari, die sich dann leider eher in Richtung "American Pie" (bis auf ihre kleine, hübsche Nebenrolle in AHS: Murder House) verabschiedet hat...
                      Das Kleinstadtleben hat Sam Mendes in seinem Debüt grandios und durchdacht eingefangen, immer wieder herrlich überspitzt und bittersüß auf die Leinwand gezaubert. Seine Oscars hat der Film definitiv verdient.
                      Kommen wir aber dazu, warum ich "American Beauty" trotz dass ich ihn wirklich gerne höher bewerten würde, "nur" ne 7 verabreichen kann:

                      (Spoiler folgen)

                      Zwei sehr subjektive, aber von mir als grauenvoll empfundene Fehler macht der Film schon gleich zu Beginn. Zum einen die allererste Szene, in der wir Lesters Tochter in der Kamera sehen, wie sie sich den Tod ihres Vaters wünscht - was soll das?
                      Wo doch jeder ganz genau weiß, die Szene wird irgendwann, wahrscheinlich so in der frühen zweiten Filmhälfte (so geschehen) aufgelöst und doch etwas anders dargestellt bzw. verharmlost, denn natürlich ist die Tochter zwar wütend und blah blah aber den Tod wünscht die ihrem Vater natürlich nicht. Eigentlich schade, denn anstatt gerade dann das Finale durch einen mehr oder weniger großen Zufall zu Stande kommen zu lassen hat den leider nicht den Mut, den es gehabt hätte, die ganze Familie wirklich so weit zu konstruieren, bis der seltsame Freund Ricky den heruntergekommenen Familienvater für seine große Liebe ermordet.
                      Der tödliche Schuss dann resultiert vor allem daraus, dass sich der Colonel zum Einen offenbar nur eine einzige Kamera-Aufnahme seines Sohnes ansieht (ausgerechnet die, auf der Lester zu sehen ist und nicht die tausend anderen, die sein Sohn von jane gemacht hat) und der Colonel durchs Fenster ins Nachbarhaus lugt und eine Szene sieht, wie sie uns auch "American Pie" (warum Mena?? WARUM??) garniert hätte.
                      Fand das Ende somit ziemlich unbefriedigend und hätte gerne um einiges böser sein dürfen. Und dann auch noch dieser unheimlich kitschige Monolog zum Ende...
                      Das Leben zieht an dir vorbei, nicht nur eine Sekunde, eine Ewigkeit...und was sieht er dann? Frau, Tochter, sich selbst als Pfadfinder, Ende. Toll. Das ganze Leben zieht an dir vorbei. Hm.
                      Auch extrem subjektiv, was ich aber gar nicht abkann: Diese unendlich dämliche Off-Screen Stimme. Warum wird das immer wieder verwendet? Ich weiß, hängt echt vom persönlichen Geschmack ab, aber das ruiniert mir immer wieder Filme, ich kann das einfach nicht haben (auch ganz schrecklich in Fight Club, den ich unter anderem deswegen nicht zu den absoluten Meisterwerken zählen kann). Das einzige gute Beispiel, dass es für Off-Screen Stimmen gibt, ist wohl "A Clockword Orange", bei allen anderen Filmen finde ich dieses zumeist (so auch hier) absolut sinnlose, zu nichts führende Gelaber einfach nur schrecklich.

                      Die Szene mit der Plastiktüte habe ich leider nicht verstanden, das liegt wohl tatsächlich an mir. Im Ernst, ich hab keine Ahnung, was mir das sagen soll. Das betreffende Zitat hat uns mein Vorredner DnaGobbo freundlicherweise unten angehangen. Pseudointelligenter Schwachsinn (hey, ungefähr so wie 90 % meiner Kritiken :)).

                      Was mir (leider) auch nicht ins Bild gepasst hat, war der plötzliche Rückzieher Lesters, als er so kurz vor dem Ziel ist. Dass Angela noch Jungfrau ist, hat mich zwar nicht sonderlich überrascht, war allerdings ganz passend. Das Lester sich dann aber wirklich sofort in seinem Sinn wieder wandelt, war irgendwie befremdlich. Ich hätte es um einiges lieber gesehen, wie er, ganz im Sinne seines neuen Ichs, all seine Zweifel über Bord wirft, es mit Angela macht und sich beide im Nachhinein dessen erst bewusst werden, was gerade eigentlich abging. Lesters Familie das herausfindet, vollkommen daran zerbricht und wirklich Tochter oder Frau letztendlich den tödlichen Schuss veranlassen und nicht eine Verkettung drittklassiger Zufälle.

                      Aber was soll´s - American Beauty ist ein toller, etwas anderer Film mit herausragenden Darstellern, der seine Oscars vollkommen verdient mit nach Hause nimmt. Hat meinen Geschmack aber leider nicht so ganz getroffen.

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                      • 10

                        The Wailing ist sperrig, überlang, überladen,auf seltsame Weise im Arthouse angesiedelt, immer wieder ein Paradebeispiel für Overacting und eigentlich alles, was einem Film in irgendeiner Weise schaden kann -
                        und dennoch...er ist ein Meisterwerk.

                        (Spoiler können folgen)

                        The Wailing vereint in einem grandiosen Drehbuch eigentlich viel zu viele Dinge in einer völlig ausufernden Geschichte. Von Fanatismus und Rassismus über die Frage nach dem Glauben, immer wieder tief beeinflusst von Katholizismus und Schamanentum und in den leisen Momenten dann doch wieder ganz existenziellen Fragen einer scheinbar doch ganz normalen Familie.

                        Eines merkt man schon ziemlich bald: Na Hong-jin hat sich extrem viel Zeit damit gelassen, wirklich all diese Dinge fein in seine Geschichte einzuarbeiten, denn in The Wailing sitzt jede Kameraeinstellung, jedes Szenenbild, jedes gesprochene Wort, sodass der Film schon fast mehr einem Kunstwerk gleicht, einem wunderschön bebilderten Uhrwerk, in dem alles exakt zum richtigen Zeitpunkt aufeinander abgestimmt folgt und das alles ohne dabei hölzern oder gar zu verkopft zu wirken.

                        Die größte Stärke des Films dabei ist seine absolut herausragende Inszenierung, denn auch diese folgt Hong-jins Geschichte, seiner Poesie, der hier alles untergeordnet ist.
                        Zu Beginn taucht ein namenloser Fremder auf, ein Japaner, der sich in den Wäldern niederlässt und plötzlich folgt ein grausiger Mord auf den anderen.
                        Die Dorfbewohner sind sich sicher - es muss dieser Japaner sein, der Unheil über sie gebracht hat. Schon hier ist die Abneigung der Bewohner deutlich spürbar. Sie haben Angst vor dem Fremden, Vorurteile und unverholener Rassismus spricht aus jedem Blick, jedem Wort.
                        Fast als Gegenentwurf zur langsam aufgebauten Bedrohung funktioniert in der ersten Stunde der trottelige Jong-goo, der als Polizist heillos mit der Situation überfordert ist.
                        Die zumeist hellen Szenenbilder folgen dem Geschehen, Do-won Kwak verliert sich immer wieder in auflockerndem Overacting und man selbst taucht immer mehr und mehr in dieses seltsame Gemälde eines Films, ein Kunstwerk, der Poesie gleichend, alles aufeinander abgestimmt, in perfektem Metrum und doch von einer unheimlichen Leichtigkeit, die es so einladend macht, in das Leben der verschrobenen Dorfbewohner einzutauchen. Fast will man vergessen, dass die Story um grausige Morde doch eigentlich alles andere als unterhaltsam ist.

                        Und ja, die Idylle trügt. Denn der erste Punkt, an dem die Stimmung kippt ist der, als die Tochter des Polizisten besessen zu sein scheint. Und plötzlich realisiert auch der tollpatschige Polizist, dass es hier nicht mehr mit rechten Dingen zugeht.
                        Der Film lässt sich seine Ruhe dabei nicht nehmen, nein, er wird fast noch ruhiger. Das Szenenbild dunkler. Abseits der Religionsfragen, der Vorurteile, des ganzen Fanatismus um den Japaner drängen sich neue Fragen. Die Frage nach der Tochter.
                        Und, irgendwann, die Frage nach dem warum.
                        Dann tritt der Schamane auf, ein letzter Hoffnungsschimmer...

                        Wann hat es eigentlich angefangen zu regnen?

                        Habe ich mich irgendwann während des Films plötzlich gefragt. Und ja, es ist dunkler geworden. Eine Abwärtsspirale. Spätestens dann, als man als Zuschauer plötzlich realisiert, dass das, was da geschieht, nicht gut ausgehen wird.
                        Von den hellen, fast schon liebevoll verschrobenen ersten Stunde ist nichts mehr zu spüren. The Wailing wird düsterer und dunkler, je länger dieses sperrige Machwerk dauert, was man aber erst realisiert, als es schon zu spät ist.
                        Die große Frage, die sich plötzlich, dort, mitten im Regen stellt ist wohl die eine: Warum dieses kleine Mädchen? Es gibt so viele Menschen in diesem Dorf. Diesem Land. Dieser Welt. Was hat dieses kleine Mädchen getan, dass der Teufel sie geholt hat? Denn The Wailing ist auch das. Ein Film, der die Frage nach dem Warum stellt. Ein Film, der Trauer auf eine ganz eigene Weise thematisiert, fragil und versteckthinter seinem lauten, dröhnenden Szenenbildern.
                        Und nicht nur das - The Wailing gibt auch Antworten.

                        Denn hin und wieder setzt sich der Teufel an einem warmen Sommernachmittag einfach an einen glasklaren, tiefblauen See, wirft schulterzuckend seine Angel aus und wartet. Wartet nicht ob, sondern nur wann der erste Fisch anbeisst, denn irgendwann tut das immer einer.

                        Der Teufel in The Wailing ist eine Krankheit, der zuerst das kleine Mädchen befällt und die Familie holt, als diese auf die Frage nach dem Warum keine Antwort finden.
                        Dass Jong-goo den poetischen Punkt seiner Tragödie immer noch nicht begriffen hat, zeigt die grandiose Endszene. Dann Dunkelheit.

                        The Wailing ist Mystery, Fantasy, Drama und so vieles mehr.
                        Der Horror beginnt erst später. Manchmal gibt es keine Antwort auf die Frage nach dem Wieso. Manchmal hilft es nur, zu akzeptieren. Hass und Wut, mit denen sie dem Teufel begegnen, führen ins Leere. The Wailing ist Trauerverarbeitung in Poesie.
                        Wann hat es eigentlich angefangen, zu regnen? Wann wurde es so finster?
                        Und dieser Dunkelheit entkommen wir nur, indem wir abschließen.
                        Denn auch, wenn die Vorstellung erschreckend sein mag - manchmal lässt sich der Teufel einfach nieder und wirft seine Angel aus.
                        Wartet, bis jemand anbeisst. Und dieser jemand könnte jeder sein.
                        Dann spielen die anfänglichen großen Fragen nach dem Glauben, Geschlecht, Hautfarbe, all die Vorurteile, unsere Individualität, das alles keine Rolle mehr.
                        Ob Fremde, unsere Geliebten, Freunde oder letzten Endes wir selbst sterben - wir tun es alle gleich.

                        Na Hong-jin hat uns ein poetisches Kunswerk geschaffen, dass uns ein Verstehen dafür geben soll, ein Kunstwerk der Trauer, eine Frage an unsere Existenz und einen Trost für unsere Tragödien.
                        "The Wailing" ist ein zutiefst menschliches Werk, dass unter dem Schein eines bloßen Horrordramas so viel mehr zu bieten hat.

                        Wann hat es eigentlich angefangen zu regnen?
                        Ich weiß es nicht...
                        Und was kommt nach dieser Finsternis?
                        Licht. Etwas, woran wir glauben müssen, wenn wir nicht untergehen wollen.
                        Denn manchmal...manchmal da macht sich ein verlorenes, Trost suchendes und doch gleichsam spendendes Herz auf, um sich an einem schönen Sommernachmittag am Seeufer niederzulassen. Um zu angeln.
                        Die Frage ist nicht ob, sondern nur wann einer anbeißt.
                        Irgendwann tut das immer jemand.
                        Vielleicht ist da noch die Frage nach dem wer - doch könnte es jeder von uns sein...

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                        • Gibt tatsächlich wenige Filme, die ich so oft gesehen habe wie Kick Ass. Der Film hat einen ganz eigenen anarchischen Humor und ist vor allem auch in den ernsten Momenten grandios inszeniert. Hat ein riesiges Herz für seine Charaktere und mit Cage, Moretz , Johnson und einem noch in den "Kinderschuhen" des Schauspiels steckenden Evan Peters einen durch die Bank grandiosen Cast.
                          Es braucht nur einmal "Strobe (Adagio in D Minor)" wieder einsetzen und da ist Gänsehaut für Stunden.
                          Deadpool 1 war überraschend gut (heißt 5,5 Punkte statt der erwarteten 2-3), den zweiten musste ich dann leider doch abbrechen...

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                            Cpt.Tremors 17.04.2020, 19:18 Geändert 17.04.2020, 19:19

                            Avada Kadabra! Abra Kevada! möglicherweise folgen ein paar Spoiler!

                            Unbestreitbar ist dieser Teil (mein Lieblingsbuch der Reihe) die schlechteste Buchverfilmung der Harry Potter Saga (auch wenn 4, 5 und 7 Teil 2 auch ziemlich mies waren), aber dennoch, wenn man die Bücher einfach mal außer Acht lässt, ein unterhaltsamer Film geworden. Wenn man die Filme bis hierher durchgehalten hat, dann kann man mit diesem eigentlich auch nicht mehr viel falsch machen.

                            Die Eröffnungssequenz, als die Todesser die Brücke einstürzen lassen fand ich damals im Kino ziemlich cool, Radcliffe gibt wie gewohnt routiniert den Harry udn Tom Felton setzt seine Rolle doch auch ganz ordentlich um. Hin und wieder gibt´s ein bisschen Magie und hin und wieder ein bisschen Broadbent, der Horrace Slughorn doch ziemlich gut auf die Leinwand zaubert. AUf jeden Fall ein Harry Potter Abenteuer durch und durch.

                            Schade allerdings, dass sie viele gute Szenen aus dem Buch gestrichen haben. An Weihnachten bei den Weaslys taucht plötzlich die böse Bellatrix auf, anstatt den im Buch herrlichen Schlagabtausch zwischen Scrimgeour und Harry zu bringen, alles was zu Voldemorts Vergangenheit zwar nicht notwendig aber sehr interessant war, wurde einfach aus dem Film entfernt und irgendwie kommt es dadurch so rüber, als würde Dumbledore seinem lieben Harry irgendwie...naja gar nichts während seiner (im Film ich glaube zwei) Einzelstunden das ganze Jahr über beibringen.

                            Die Horkrux-Suche in der Höhle ist dann aber wirklich toll umgesetzt worden und - Avada Kedavra! - Dumbledore vom grandiosen Alan Rickman entsorgt.
                            Wer ist eigentlich die oben im Beschreibungstext angesprochene "fiseste Lehrerin überhaupt" in diesem Teil? Und wer - WER? Soll "Der, dessen Namen man nicht spricht" sein? Ach Ralph, was hab ich dich liebgewonnen.

                            Unerwähnt bleibt leider Dobbys Meisterleistung, Malfoy zu bewachen. Rund um die Uhr, ohne Schlaf, eine ganze Woche. Hast du gut gemacht, Dobby.

                            Wingardium Leviosa!
                            Ein Hoch auf Parry Otter!

                            • 9 .5

                              Wie bereits vielfach angesprochen, war auch ich sehr skeptisch, was da nach dem überragenden dritten Teil (ein absolutes Meisterwerk und direkt nach meinem Liebling "Findet Nemo" der beste Animationsfilm aller Zeiten) noch kommen soll. Wie man das überbieten will?
                              Die überraschende Antwort: gar nicht. Im positiven Sinn.

                              * bisschen Spoiler könnten hier und da mal vorkommen *

                              Denn eines muss man Toy Story 4 lassen: zu keinem Zeitpunkt fühlt sich der Film wie ein klassisches "höher, schneller, weiter, gigantomanischer etc" an, wie man es sonst von leider viel zu vielen Fortsetzungen kennt.
                              Der ganze Film fühlt sich in keinster Weise so an, als hätte man versucht, den Vorgänger zu überbieten. Fühlt sich so an, als hätte man eingesehen dass das nicht möglich, aber auch gar nicht nötig ist, um einen tollen Film zu kreiren.
                              Anstatt auf ein neues, spannendes Szenario und einen Bösewicht, der Lotso ohnehin nicht das Wasser hätte reichen können, konzentriert sich Toy Story 4 vor allem auf die neuen Charaktere. Was mit ein Knackpunkt ist, wie der Film persönlich gefällt. Bei mir haben sie alle, vom in der Existenzkrise steckenden Göffel Forky, über Ducky und Bunny bis zu Duke Caboom eingeschlagen wie eine Bombe. Wem die Figuren zu abgedreht, flach oder sonst was sind, könnte mit dem Film allerdings sehr schnell Probleme haben...
                              Denn tatsächlich verlässt sich der ganze Film doch sehr auf die neuen, verrückten Charaktere, was für mich die eigentlich doch sehr dünne Handlung relativiert.
                              Animationstechnisch ist der Film erstklassig geworden. Von der Eingangssequenz im strömenden Regen, über den Jahrmarkt bis zum Antiquitätenladen sieht jede Einstellung einfach nur grandios aus. Die Detailverliebtheit findet sich in jeder Szene und oft passieren die kleinen, lustigen Dinge auch nur am Rande, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
                              Von Gaby Gaby kann man halten, was man will - der leichte Horrorfilm-Touch hat mir sehr gefallen, fällt für Kinder leicht schaurig aber keinesfalls zu unheimlich aus. Da haben sie meiner Meinung nach das perfekte Maß getroffen (mal ehrlich: der Affe im dritten Teil, vor dem hab ich heut noch Angst).
                              Wie sich die Story um Gaby Gaby entwickelt hat mich ebenfalls sehr positiv überrascht. Klar, es ist nicht das Meisterwerk der Innovation, vermittelt aber eine schöne Botschaft und finde ich um ein vielfaches besser, als sie einfach zu einem neuen Bösewicht zu machen, der, wie zuvor angesprochen gerade im sich aufdrängenden Vergleich mit Teil 3 niemals hätte mithalten können.

                              Zwei gewaltige Pluspunkte, die mich den Film dann nochmal deutlich besser bewerten lassen sind folgende, sehr subjektive:
                              Zum einen war ich erst skeptisch, warum um alles in der Welt die Macher sich plötzlich auf die eigentlich doch eher uninteressante Porzellinchen entschieden - was war ich überrascht, dass sie sich dann doch perfekt in den Film einfügt. Der ganze vierte Teil ist vor allem ja auch ein stetiger Konflikt, in dem sich Woody wiederfindet. Auf der einen Seite seine ewige Treue, auf der anderen Porzellinchen, die ihm eine ganz neue Welt öffnet, eine neue Sicht auf die Dinge, die sie selbst verkörpert.
                              Worauf das letztendlich hinausläuft mag nicht jedem gefallen, ich kann mit dem Ende aber sehr gut Leben.
                              Der zweite Punkt ist der Humor und der trifft bei mir vollkommen ins Schwarze.
                              Gags wie ein beiläufiger Kommentar des T-Rex bezüglich Forkys Armlänge, die Existenzkrise des Göffels, Buzz Lightyears Missverständnis mit der inneren Stimme, das improvisierte "Navigationsgerät" gegen Ende und vor allem eine brüllend komische Plansequenz, in der die beiden Profis Ducky und Bunny sich ans Werk machen - einfach genial.

                              Was bleibt ist ein vierter Teil, dessen größte Stärke es ist, den Vorgänger als das Meisterwerk, das er ist zu akzeptieren und von diesem großen Abstand zu nehmen. Neue, geniale Figuren auszuarbeiten, weniger auf Action denn auf den grandiosen Humor zu setzen. Ein Film, der eben nicht nur Cash Grab ist, für den man sich in der Produktion Zeit genommen hat und der sich auch immer wieder Zeit für sich selbst nimmt. Der Film hat eine Leichtigkeit, wie ich sie in Zeiten des gewinnorientierten Mainstreamkinos zu vermissen begonnen habe, eine Leichtigkeit, die man leider auch abseits des Mainstreams immer seltener sieht.
                              Toy Story 4 ist einfach dazu da, 100 Minuten Spaß zu machen.
                              Als Kind wäre es einer meiner absoluten Lieblingsfilme geworden, definitiv.
                              Das reicht mir, um ihn als das Meisterwerk anzusehen, das er geworden ist.

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                              • 10
                                Cpt.Tremors 15.04.2020, 00:02 Geändert 15.04.2020, 00:02

                                Von unterirdischem Fäkal-Humor, über schwarzhumorige Sozialkritik, Filmreferenzen, Satire, Proms, die aufs übelste durch den Dreck gezogen werden bis zu extrem bösen Gewaltorgien (Hail Satan!) bietet South Park durchgehend Unterhaltung auf alllerhöchstem Niveau. Hab damals so gut wie alle Folgen auf deutsch durchgesehen und tatsächlich erst vor Kurzem so gut wie die ganze Serie auf englisch abgeschlossen - bin nicht so der O-Ton Fanatiker aber da liegt zwischen Original und Synchro teilweise wirklich Welten. Klar gibt es auch einige krasse Tiefpunkte in der Serie (ich HASSE Terrance and Philip, Staffel 20 + 21 (außer "Put it down")), aber die Meisterwerke überwiegen dann doch.
                                "I aM ScoTt MalKinsOn aNd I HavE DiabeTeS!"
                                Die Jungs sind einfach sowas von herrlich, wie ich sie Liebe <3
                                Für alle die`s interessiert hier kurz 10 meiner Lieblingsfolgen, die mir spontan einfallen (keine besondere Reihenfolge, das ist dann doch ein Ding der Unmöglichkeit):
                                - 201
                                - The Death Camp of Tolerance
                                - Scott Tenorman must die
                                - le Petit Tourette
                                - Good Times with Weapons
                                - Major Boobage
                                - Cartman joins NAMBLA
                                - Woodland Critter Christmas
                                - Asspen
                                - Britneys new look

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                                • 8

                                  Puh, David Lynch...ein Mann, mit dem ich leider gar nichts anfangen kann, dessen Inszenierung mir leider noch nie wirklich gefallen hat, weshalb ich "Mulholland Drive" sehr lange vor mir hergeschoben habe. Und siehe da: endlich gibt es da zumindest einen Film von ihm, dem ich was abgewinnen kann.
                                  Persönlich finde ich den auch um einiges zugänglicher als seine anderen Werke - Mulholland Drive ist ein einziger Rausch aus Bildern und Psychogrammen, frei von jeglicher stringenten Erzählweise, unterlegt von einer einzigartigen Soundkulisse.
                                  Gerade die letzten 45 Minuten, als das ganze noch weiter abdreht, ist einfach wunderschön geworden und ich bin mir sicher, das wäre nicht so gekommen, hätten sie den guten Lynch eine Serie daraus machen lassen.
                                  Mulholland Drive entzieht sich jeder allgemeinen Interpretation - da gibt es kein richtig oder falsch, Lynch liefert uns Anhaltspunkte, Bilder, Personen einzelne Puzzelteile, Fabkleckse, die jeder für sich selbst zu einem Gemälde zusammenführen muss. Das ganze getragen von einer herausragenden Naomi Watts, die ich sonst eigentlich eher so mäßig finde, hier aber wundervoll hineinpasst. Wunderschönes Werk, auch wenn mir der Hype um Lynch wohl weiter für immer ein Rätsel bleiben wird.

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                                  • 1 .5

                                    Das Konzept ist interessant und würde mich freuen, wenn das eines Tages von fähigeren Filmemachern wieder aufgegriffen wird. Muss ja auch nicht ausschließlich Horror sein, aber ein ABC mit Kurzfilmen vieler herausragender Regisseure wäre natürlich schon ein Highlight! Hier reiht sich durchgehend Schwachsinn an Schwachsinn, Einfallslosigkeit an Schund. Und dabei ist es nicht einmal trashig oder so, es ist einfach schlecht.
                                    Einzige Ausnahme: der Buchstabe "T". Hübsches kleines Filmchen.
                                    Das der Mist in Deutschland dann auch noch um ein paar Buchstaben gekürzt ist macht die Sache auch nicht besser...

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                                    • 6

                                      Ich hab Schafe echt gerne!
                                      "Black Sheep" ist trashige Unterhaltung auf gekonnt niedrigem Niveau, allerdings hätte es gerne ein bisschen feinsinnigerer Humor sein dürfen, als die ständigen Albernheiten.
                                      Der Splatter / Gore Faktor ist angemessen, hätte aber gern auch derber ausfallen dürfen. Alles in allem aber schöner, sehenswerter Mist in toller Kulisse.
                                      Ein Crossover mit neuseeländischen Herr der Ringe Orks wäre natürlich ziemlich lobenswert aber man kann ja nicht alles haben :)

                                      • Kann mir eigentlich einer erklären, wo die ganzen anderen Gefühle des Menschen, abgesehen dieser fünf den ganzen Film über abbleiben? Finde den nicht schlecht, aber die Frage hat mich die ganze Laufzeit über tierisch genervt :/

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                                        • 4
                                          Cpt.Tremors 10.04.2020, 22:28 Geändert 10.04.2020, 22:33
                                          über Martyrs

                                          Keine Frage, Grenzen überschreitet Martyrs ganz sicherlich, das wurde auch schon oft genug gesagt. Und eine hervorragende Inszenierung kann ihm kaum einer absprechen, ebenso das Lob an Alaoui und Jampanoi, einen Film dieser Brachialität schauspielerisch durchzuhalten und das abartige Maß an Gewalt auf die Leinwand zu bringen.
                                          Was dem Film aber trotz allem meiner Meinung nach das Genick bricht, ist das unsägliche Ende, das so hineininszeniert wurde, dass es sich jede Sekunde so anfühlt, als wäre es nur da, um die zuvor gezeigten Szenen in irgendeiner Weise rechtfertigen zu können, um nicht in der Schund-Ecke bzw. der Indizierung unterzugehen (wobei Letzteres in Deutschland ja trotzdem nicht geklappt hat.)

                                          Denn die große Frage ist ja - SPOILER FOLGEN BIS ZUM SCHLUSS DIESES TEXTES - was denn letztendlich Anna dieser seltsamen Sektenführerin geflüstert hat.
                                          Nun, vor allem zwei Möglichkeiten muss diese ja auf jeden Fall jederzeit erwartet haben. Zum einen, dass das Paradies auf sie alle wartet, zum anderen, dass etwas Schrecklicheres als das Leben selbst nach dem Tod folgt. Auf beide Antworten muss die Sektenführerin vorbereitet gewesen sein, immerhin führt sie das Ganze "Experiment" ja nur dazu durch, rauszufinden, worauf alles hinausläuft, weshalb für mich in beiden Fällen ein Selbstmord absolut nicht verständlich wäre.
                                          Weiter könnte es natürlich sein, dass schlicht "gar nichts" nach dem Leben kommt, was wiederum ebenfalls als Möglichkeit erwartet werden könnte, für mich das sich ein Ende setzen aber ebenso wenig mit Sinn füllt.
                                          Blebt noch die (durch die Kinderbilder im Abspann angedeutet, fand ich aber reichlich überzogen und unpassend) Möglichkeit, das alles wieder von vorn beginnt. Aber warum führend die das Ganze Experiment durch, wenn die alte Frau das Ergebnis nicht verkraften kann? Ich mein, dieser Ganze Folter-Porno ist voll ok, aber die Aussicht auf einen Neubeginn führt zum Selbstmord? Warum würde die Frau plötzlich an diesem Punkt ihres Lebens von vorn beginnen wollen? Und bringt sie sich dann um, um einen Massenselbstmord zu verhindern, der möglicherweise diese Erkenntnis nach sich ziehen könnte.
                                          Aber abgesehen von diesen Interpretationen: Wie gesagt, zum einen fühlt es sich so an, als hätte das ganze Set, inklusive Laugier, sich selbst kaum mit der entscheidenden Frage beschäftigt, alles einfach nur so hingeworfen und fertig, um eine Rechtfertigung der gewalt zu bieten.

                                          Andererseit eine wichtige Frage: Was um alles in der Welt lässt diese ganze Sekte eigentlich so sicher sein, dass das, was ihr "Zeuge", hier die gefolterte Anna, sagt, die Wahrheit ist? Selbst wenn Anna vom Paradies nach dem Tod spricht, wie kann die Sekte sich sicher sein, dass das tatsächlich stimmt? Die sterbende Anna es ihnen nicht einfach allen heimzahlt? Und unter diesem Betrachtungspunkt bricht der Film, die ganze Folterei, das Experiment an sich in sich zusammen, macht keinen Sinn mehr, ist absolut nicht zielführend und ein zuvor grandios inszeniertes Werk beraubt sich selbst seinem Sinn.
                                          Ja, Martyrs ist kontrovers und man kann sich fast fragen, warum ich mich so lange mit ihm abgebe, wenn dann so schlecht bewerte. Weil ich die Frage am Ende so interessant finde, was kommt nach dem Tod? Aber wisst ihr was? Die Frage hätte mir am Ende eines Transformers-Streifens auch aufblenden können und ich hätte genauso darüber nachgedacht. Die begegnet mir überall in der Literatur, an jeder Ecke, diese Frage. Sie einfach nur hinzuwerfen, nicht selbst darüber nachzudenken, keine Ansätze zu bieten und einfach nur zu verwenden, um einem zuvor sinnfreien (wenn auch, ich wiederhole, grandios inszenierten) Folterporno etwas Sinn zu geben.
                                          Das halte ich, offenbar im Gegensatz zu vielen anderen, nicht für Kunst und ich strafe Martyrs mit der Höchststrafe ab: Der Ansiedelung dieses kontroversen Werkes in der Mittelmäßigkeit.
                                          Eine Mittelmäßigkeit, in die sich Laugier dann mit "Tall Man" und "Ghostland" ohnehin verabschiedet hat.

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                                          • 5 .5
                                            Cpt.Tremors 07.04.2020, 23:31 Geändert 07.04.2020, 23:32

                                            Fantastisch bebilderter Trip, im Endeffekt ein nicht enden wollender, einziger Rausch und sicherlich ein sehr eigener bzw einzigartiger Film.
                                            So meisterhaft der Film visuell ist, so schwach finde ich leider die Story. Mir ist schon klar, dass der ganze Film auf diesem Sog aufbaut, den er genial rüberbringt, den Zuschauer gefangen nimmt und nicht mehr loslässt nur muss ich mir wirklich eingestehen, dass es mich nach 90 Minuten bunten Lichtern doch irgendwann ein wenig genervt hat. Irgendwie der absolute Drogenrausch zu Beginn, lässt dann im Verlauf unweigerlich irgendwann die Wirkung langsam nach und über eine so lange Laufzeit funktioniert die herausragende Inszenierung für mich einfach nicht, wenn es das einzige ist, was der Film zu bieten hat.
                                            Naja, mein Hirn war jedenfalls irgendwann überlastet, schade eigentlich, aber mit Noe werd ich in diesem Leben nicht mehr warm.
                                            Für viele bunte Lichter und einen LSD-artigen Trip kann man sich dann gerne auch mal "Trolls" reinziehen - da bußt man umsonst auch noch nebenbei ein Kilo Gehrinzellen ein, wo man hier doch tatsächlich noch so was wie Kunst erkennen kann...

                                            • 5

                                              Na ja, eben eine King-Kurzgeschichte als Langfilm, hab den mir eigentlich auch nur aus Interesse angetan und siehe da: plötzlich spielt auch noch Robert Englund mit.
                                              Relativ unterhaltsam, muss man aber wirklich nicht gesehen.
                                              Die Story gibt dann aber für 90 Minuten leider einfach nicht genug her, vor allem bei einer ca 10 Seiten starken Vorlage. Die Kurzgeschichte an sich ist übrigens echt empfehlenswert, auch wenn King wirklich deutlich stärkere Ideen als diese in Kurzform zu Papier gebracht hat. Wer hier große Kino-Kunst erwartet, ist selber Schuld.

                                              • 9

                                                Entgegen aller Erwartungen hat mich "Shape of Water" doch extrem positiv überrascht. Eigentlich kaum interessiert gewesen, dann auch noch die Oscars (für mich eher ein Armutszeugnis als eine Auszeichnung) und die starke Vermutung, dass es sich dabei lediglich um ein "Pans Labyrinth Part 2" handelt.
                                                Naja, der letzte Punkt stimmt teilweise, man merkt schon deutliche Parallelen, was allerdings vor allem daran liegt, dass es sich auch hier um ein - wenn auch etwas düsteres - Märchen handelt. Was ich so zuerst nicht erwartet habe, mich aber komplett abgeholt hat...jaah, ich hab eine kleine Schwäche für Märchen.
                                                Zudem bin ich großer Freund von del Toros Inszenierung, die hier wirklich zu jeder Sekunde durchschimmert. Der Mann hat einfach seine ganz eigene Art zu erzählen und zieht mich jedes Mal wieder in seinen Bann. Komisch eigentlich, dass ich so niedrige Erwartungen hatte, vielleicht deshalb, da der Vorgänger "Crimson Peak" der einzige Streifen del Toros war, dem ich so absolut gar nichts abgewinnen konnte - leider.
                                                In "Shape of Water" spielt aber ein grandioser Doug Jones an der Seite einer überraschen starken Sally Hawkins und zaubert ein wundervoll leichtes, von immer wieder etwas düsteren Szenen durchzogenes Märchen, in dem zu verlieren einfach unheimlichen Spaß gemacht hat. Der Amphibien-Mann ist fantastisch in Szene gesetzt, mit den Kostümen und Effekten hat es del Toro einfach drauf und meine große Befürchtung, der Film könne plötzlich irgendetwas mit "Hellboy" zu tun haben, bleibt Gott sei Dank aus.
                                                Das Schwarz / Weiß bzw. Gut / Böse Thema stößt mir hier, offenbar im Gegensatz zu vielen anderen, absolut garnicht auf. Leute, das ist immer noch ein Märchen! Soll keine Entschuldigung sein, aber mich hat es auch nie gestört, dass z.B. Sauron, Hauptmann Vidal in Pans Labyrinth oder der Imperator einfach nur böse sind.
                                                Mal ehrlich - hättet ihr hier einen undurchschaubaren, innerlich zerissenen, mit sich selbst im unreinen unglücklichen Antihelden als Antagonisten gewollt? Nun, ich nicht.
                                                Ich wollte in diesem Märchen ein selbstsüchtiges, schlichtweg eindimensional böses A***loch und habe genau das bekommen.
                                                Was bleibt ist eine melancholische kleine Filmperle von äußerster Klasse, die dem ähnlichen Pans Labyrinth dennoch ein Stück unterlegen bleibt, was allerdings nicht schlimm ist, wo ich diesen doch zu meinen persönlichen Top 10 zähle.
                                                Da haben die von den Oscars doch zur Abwechslung tatsächlich mal wieder etwas brauchbares ausgezeichnet. Es soll ja auch noch Wunder geben...

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                                                • Dumm nur, dass der Film ganz anderer Probleme hat, als diese kleine "Logiklücke", die ich in diesem Episode 4 Remake noch ganz gut verkaften konnte...
                                                  Abgesehen davon ist Kylo auch einfach ein Lappen :)

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                                                  • 9

                                                    Mal wieder gesehen und kann einfach nur sagen, auch nach der x-ten Sichtung ein unheimlicher Spaß. "Kingsman" ist ein selbstironischer Agentenspaß voller cooler Gadgets, Sprüche und Actionszenen. Tatsächlich jagt hier ein Highlight das nächste, von der Bar-Schlägerei, über die Fallschirm-Szene, das "Happy-Meal", die fast schon kultige "Kichen-Szene", das glorreiche Finale usw.
                                                    Dabei grandios besetzt, allen voran Firth, Caine und Jackson, die hier durchgehend eine hervorragende Leistung zeigen. Taron Egerton beweist ebenso, dass wir da sicher noch einiges erwarten dürfen (seine Performance als Elton John hab ich bisher leider noch nicht gesehen :/). Tatsächlich hat mir auch Sophie Cookson echt gut gefallen, wenn sie auch ziemlich zurückhaltend agiert. Wer weiß, bin auf jeden Fall schon auf Antoine Fuquas "Infinite" gespannt, wo sie ja anscheinend auch eine größere Rolle bekommt.
                                                    Letztendlich liefert Vaughn hier ein ausgezeichnetes Stück Unterhaltungsfilm ab, Gehirn aus, Spaß an, Wiederschauwert sehr sehr hoch, aber das hat Vaughn ja auch schon mit dem grandiosen "Kick Ass" abgeliefert.
                                                    Teil 2 kenn ich übrigens auch noch nicht, finde den Film in sich abgeschlossen eigentlich aber auch perfekt und glaub nicht, dass ich mir den ganzen Sequel / Prequel - Mist, der da noch kommt, antun werde.

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