Dachsman - Kommentare
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Alle Kommentare von Dachsman
Es ist, denke ich, schwierig bis unmöglich sich ein Urteil über den Film alleinstehend zu machen, wenn man nunmal beides kennt (Film und die Comicvorlage) und die Vorlage sehr schätzt. Ich werde es demnach gar nicht versuchen und einfach vergleichen wo ich die Vorzüge und die Nachteile des Films gegenüber des Comics sehe.
Erstmal muss ich aber sagen, dass ich mehr als überrascht bin wie gut der Film funktioniert und wie souverän man mit der Vorlage umgeht. Weder erstarrt man in Ehrfurcht und stellt sich mit zu großer Werktreu selbst ein Bein (wie z.B. in "Watchmen" geschehen), noch löst man sich zu sehr. "Persepolis" gelingt dabei aber das wichtigste, er fängt die Stimmung und die Atmosphäre der gedruckten Fassung perfekt ein und transferiert sie in das Medium Film.
Dabei hilft es natürlich sehr, dass schon der Stil des Comics großartig war und man ihn hier "nur" noch verfeinern musste, aber trotzdem sind die Qualität und die Stilsicherheit die man an den Tag legt beeindruckend. Ich würde soweit gehen zu sagen, dass "Persepolis" einer der schönsten Animationsfilme ist, den ich je gesehen habe.
Und auch der Humor und die gute Story kommen sehr gut rüber, auch weil man sich traut eigene Wege zu gehen, die so im Comic ja nichtmal funktioniert hätten (bspw. die "Eye-of-the-tiger"-Montage). Der Film fängt perfekt ein, was den Comic so gut macht. Er erzählt in nüchternen Bildern eine wichtige Geschichte über das Leben im Iran und die Menschen dort, vergisst aber nie, den Humor und seine Verspieltheit, selbst in tragischen Szenen. Dabei ist der Film trotzdem immer ehrlich, aber nie plakativ und letztendlich ist doch faszinierend, wie man hier das Bild "des Iraners" demontiert.
Dennoch, bei allem Mut eigene Wege zu gehen, manchmal hat man es übertrieben. Ich verstehe z.B. nicht, wieso der Off-Kommentar nur so sporadisch eingesetzt wird, im Comic sind solche Begleittexte ja allgegenwärtig und haben in etlichen Szenen mehr Klarheit geschaffen, die hier teilweise fehlt. Und auch einige inhaltliche Straffung waren in meinen Augen eher negativ.
Der Abschnitt in Wien ist bspw. im Comic sehr viel länger und bekommt einige recht interessante Zusatzaspekte, wie z.B. einen Besuch von Marjanes Mutter oder auch einer weiteren Erkenntnis über die gescheiterte Beziehung (Marjane erkennt rückblickend, dass sie ihren ganzen Frust über das Leben in der Fremde auf ihren Freund abgewälzt hat, was für einen Jugendlichen viel zu viel war), ebenso ist das Buch "Jugendjahre" stellenweise ausführlicher, der Film wirkt dabei ein wenig gehetzt und versteift sich mir zu sehr auf die Figur der Großmutter (die zwar faszinierend ist, aber eben "nur" ein Aspekt in Marjanes Leben).
Hier verschenkt "Persepolis" sein Potenzial, dass er eigentlich ohne weiteres aus der Vorlage hätte ziehen können und bei seiner Kürze hätte es denke ich auch niemanden gestört.
Stilistisch würde ich "Persepolis" definitiv bescheinigen, dass er den Comic überholt (wenn nicht sogar überrundet), inhaltlich hat er aber (leider) ein paar kleine Defizite, die den Gesamteindruck leicht (wirklich leicht, aber eben doch merklich) schmälern.
Nichts desto trotz ist "Persepolis" einer der schönsten und auch wichtigsten Filme der letzten Jahre, der von jedem gesehen werden sollte.
Ein Film, bei dem gar nichts und ich meine wirklich gar nichts, in irgendeiner Form zusammen passt.
Fantasy-Thriller, Komödie, Drama um Rache, Selbstjustiz, das Loslassen und das Weiterleben, um Zusammenhalt und das alles in einem, ohne, dass sich der Film es schafft das alles zu einem homogenen Ganzen zu verbinden. So stehen sich alle diese Elemente konsequent gegenseitig im Weg, viel zu viele Nebenhandlungen und Charakter werden eingeführt, kein einziger bekommt dabei die nötige Tiefe zugestanden. Zig Szenen wirken einfach so abstruse, dass sie eher in einer Parodie zu vermuten wären (bspw. die Autofahrt am Anfang).
Überhaupt ist der Film so eine Kitschgranate, dass es selbst mir, als Disneygestählertem, bisweilen hochkam. Gerade in der ersten halben Stunde hätte mich eine Musicaleinlage bei Leibe nicht gewundert. Und passend zu den Disneyremineszenzen ist auch der Antagonist höchsten eine zu zahme Parodie. Ehrlich, der nette Kerl von nebenan in Reinkultur, hätte ebensogut aus einem Aufklärungsheft der CDU entsprungen sein können. Und von der Alkohol-Oma und dem Medium auf der Müllkippe fange ich besser gar nicht erst an.
Der Jenseitsteil hätte nicht gekürzt werden können, sondern man hätte ihn strikt rauswerfen müssen, aus zweierlei Gründen:
1) Wäre uns so die Gymnasiastenpoesie aus dem Off erspart geblieben.
2) Wird nie wirklich klar was, wo und warum überhaupt, so dass der ganze Schmarren mehr Balast am Plot ist, anstatt ihn sinnvoll zu ergänzen.
Und vollkommen der Lächerlichkeit preis, gibt sich der Film dann am Ende. Was soll der Schwachsinn? Es ist super, dass Susie gestorben ist, weil dadurch neue Beziehungen entstanden sind? Und der böse Onkel kriegt auch noch seine gerechte Strafe von, wasweißich, Mutter Natur und seine Opfer leben glücklich und zufrieden im Himmel?
Und wo wir gerade davon sprechen, es ist wirklich erstaunlich, wie unbeeindruckend titelgebender Himmel letztlich aussieht. Einzig die Flaschenschiffe fand ich ansprechend, ansonsten sah das alles nur hochgradig künstlich aus.
Ehrlich, ich hatte erwartet, dass der Film nicht gut ist, dass er aber so schlecht sein würde, dass überrascht mich dann doch.
Der Begriff "Oldschool" wird heute tendenziell zu oft benutzt. Und demnach sollte man auch vorsichtig sein, eh man einen Film so betitelt, aber im Falle von "Wolfman" passt es einfach wie die Faust auf´s Auge und was noch viel schlimmer ist, das ist auch durchaus gut so.
"Wolfman" ist klischeehaft, gradlinig, brutal, düster, mitreißend und vorallem atmosphärisch ungemein dicht.
Und ehrlich gesagt überrascht mich das, bei der ganzen Berichterstattung im Vorfeld hatte ich mit einem schlimmen Flop gerechnet, aber der Film hat mich wirklich gepackt. Man sollte sich nicht blenden lassen, es ist kein guter Film, denn, wie gesagt, er ist klischeehaft (gegen "Wolfman" bot "Avatar" feinste Charakterstudien), vorhersehbar (der Vater war´s also, schockschwere Not) und stellenweise überzogen (wie viel Gedärme der Werwolf aus einem Menschen holt und wie übermächtig er ist), aber genau das macht, in meinen Augen seinen Charme aus.
Er erzählt die alte Geschichte vom Werwolf aus einem kleinen englischen Dorf (Blackmoor, herrlich), mit einer verfluchten Familie, Zigeunern, einem Abstecher in die londoner Psychatrie und einem Ermittler von Scotland Yard. Dabei wird sich nicht mit Kleinigkeiten oder Innovationen aufgehalten, der Film cancelt alles, was dazu gehört schnell ab und, seltsamerweise, funktioniert das auch. Anstatt die Handlung über alle Maßen aufzublähen verlässt man sich auf die Formelhaftigkeit und auf die stimmigen Bilder, die gelungenen Schockmomente (auch hier, nichts eigenes, aber bekanntes gut umgesetzt), das schicke Werwolf-Design, die Action, etc..
In der ersten Hälfte steht dabei eher der Horror im Vordergrund, man sieht den Werwolf immer nur kurz, wenn er (blutig) zuschlägt und auch meist eher die Spur der Verwüstung, die er hinterlässt, in der Zweiten Hälfte kippt das ganze dann in Richtung Action und endet in einem gelungenen Showdown.
Die Schauplätze sind dabei alle aus dem Standard für Werwolf-Geschichten entsprungen, Steinkreise, Nebelschwaden, dichte Wälder und alte Herrenhäuser mit Spinnweben über Spinnweben bestimmen das Bild.
Wie gesagt, "Wolfman" ist kein guter Film, eher ein Guilty Pleasure, der verdammt viel Spaß macht, einfach aus dem Grund, dass man genau das bekommt, was man erwartet, nicht mehr, aber auch auf keinen Fall weniger.
Einer von diesen Filmen, bei denen der Trailer eigentlich ganz gut aussieht, die sich dann aber schlussendlich als Rohrkrepierer herausstellen.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, bei den Schauspielern, die nur zwei Extreme, nämlich absolutes Overacting (Uma Thurman; Pierce Brosnan) oder vollkommen farblos (der Rest) kennen? Bei den grundsätzlich völlig egalen Charakteren (das toughe Mädchen/Loveinterest; der heroische Auserwählte, der Quotenschwarze)? Bei den albernen Dialogen ("Wenn du mich heute getötet hättest, wäre ich gestorben")? Dem lahmen und von Logikfehlern durchsetzten Drehbuch?
Am ehsten spricht wohl ein kleinere Überblick über die Handlung Bände: Percy Jackson ist ein Halbgott, der Sohn von Poseidon und hat angeblich Legasthenie (zeigt sich dadurch, dass er nur Altgriechisch lesen kann) und ADHS (woran man das jetzt im Film sehen sollte ist mir schleierhaft). Später erfährt er, dass das seine Superkräfte sind. Seine Mutter lebt mit einem stinkenden Kerl zusammen, der Ugliano heißt, um ihren Sohn dadurch vor den anderen Göttern zu schützen, weil eben der Gestank seines Stiefvaters den Halbgottgeruch überdeckt. Irgendwie (wird nicht erklärt) schafft es irgendwer aber Zeus seine Blitze zu klauen und irgendwie (wird nicht erklärt) wird sofort Percy beschuldigt. Percy wird zu seinem Schutz in ein sicheres Versteck gebracht (und zwar nachdem er fast getötet worden wäre und seine Mama auf den Weg dahin über den Jordan geht), entscheidet sich aber dann zu dem als in Form eines sympathischen Balrogverschnittes in Erscheinung tretenden Hades zu gehen, um seine Mutter zu retten und will dann Zeus die Wahrheit sagen und dafür braucht man 3 Perlen und die sind sonstwo und überall in Amerika leben Monster aus der griechischen Mythologie und am Ende leben alle Glück und zufrieden.
Der ganze Film ist so undurchdacht, so klischeehaft und so unspannend, dass es wirklich eine Tortur ist.
Nie kommt ein Gefühl von Bedrohung auf, alle Gefahren werden ohne Probleme gemeistert, der angeblich bervorstehende Krieg zwischen den Göttern wird erwähnt, aber nie greifbar. Überhaupt, vieles was in "Percy Jackson" geschieht wird gesagt und der Zuschauer soll das eben glauben, wirklich spüren tut er es aber nie.
Dazu kommt, dass alles unfassbar gehetzt wirkt, die Schnitzeljagd macht mal eben bei allem Halt, was in einem popkulturellen Verständnis von "Griechischer Mythologie" Rang und Namen hat, Percy wird immer stärker, ohne dass es merklich Charakterentwicklung gibt und die Botschaft am Ende ist so ausgelutscht, das gibt es gar nicht.
Dann schon lieber nochmal "Der goldene Kompass" oder die ersten drei "Harry Potter"-Filme.
Ist so ´ne Sache mit dem Film. Er macht ansich nichts wirklich besser als viele andere Filme, da draußen und hebt sich trotzdem irgendwie über den Durchschnitt, so dass man ihn nicht sofort wieder vergisst und mit den Figuren mitfiebert, obwohl es eigentlich wieder nur die alte Geschichte eines glücklichen Außenseiters, dessen geregletes Leben aus den Fugen gerät.
Ganz reibungslos will das allerdings nicht klappen, der Film legt eine Mischung aus bitterer Melancholie und aus aufbauender Fröhlichkeit an den Tag, die zwar häufig funktioniert, aber den Zuschauer am Ende auch irgendwie ratlos zurücklässt, wie er das alles einzuordnen hat. Überhaupt, dieses "Ja, nett, aber was willst du mir eigentlich sagen"-Gefühl will nie so recht verschwinden. Themen wie Arbeitslosigkeit, die Finanzkrise und Ryans zweifelhafter Beruf spielen, wenn überhaupt, eine untergeordnete Rolle, wirklich Substanz wird ihnen nie zu gestanden. Und auch die Kameraarbeit reißt jetzt bei Leibe keine Bäume aus, schöne Bilder, stimmig, sicher, aber abgesehen von den Luftaufnahmen, nichts, was wirklich die Kinoleinwand bräuchte, sondern auf dem heimischen Fernseher ebenso wirken dürfte.
Was "Up in the Air" hochzieht, ist die Leichtigkeit, die er am Anfang an den Tag legt und auch fast konsequent bis zum (überraschenden) Ende durchhält, der Biss, der in den Dialogen liegt und vorallem die Schauspieler.
Clooney spielt hier, naja, George Clooney eben. Er verlässt sich auf seinen natürlichen Charme und sein Ausstrahlung. Nicht nur, er zeigt auch, dass er spielen kann, wobei man merkt, dass ihm die "fröhlichen" Szenen mehr Spaß gemacht haben, als die tragischen. Wirklich vorwerfen will man ihm das auch eigentlich gar nicht, es funktioniert ja bestens, sein Ryan ist einem schnell sympathisch und auch die beiden weiblichen Hauptrollen machen ihre Sache ausgezeichnet und gerade im Zusammenspiel untereinander blühen sie richtig auf.
Da verzeiht man dem Film auch, dass die Abschnitte, in denen Ryans Leben dann "geregeltere" Bahnen läuft, ein wenig in typischen Hollywoodkitsch abdriften und den Witz des Anfangs vermissen lassen.
Alles in allem, ein schöner Film, dessen Schwächen man zwar erkennt, sie ihm aber nie wirklich übel nimmt.
Für einen netten DVD-Abend reicht´s, fürs Kino eher nicht.
Wenn ich "Das Kabinett des Dr. Parnassus" als ersten Hit und "Friendship!" als erste Überraschung des Jahres bezeichnen würde, wäre "Sherlock Holmes" wohl die erste wirklich Enttäuschung.
Wenn man sich die provokanten Trailer und die vielen Munkeleien um Holmes und Watsons homoerotische Beziehung im Vorfeld anschaut, könnte man beim Betrachten des Endproduktes fast meinen Ritchie hätte Angst vor der großen Lizenz und dem Risiko bekommen und heraus gekommen ist nichts Halbes und nichts Ganzes.
Die Story beispielsweise kommt nie wirklich in die Puschen und ist überladen mit irgendeinem mythologischen, okkultischen Krams, der zu keinem Zeitpunkt wirklich interessant ist und (oh Wunder) am Ende doch nur fauler Zauber war (wobei hier die Grenze der Glaubwürdigkeit arg strapaziert wird).
Die Spezialeffekt stechen am negativsten heraus, das gerendeter London sieht unangenehm unecht aus, gerade bei den Außenaufnahmen am Ende des Films stört das sehr. Und wo wir schon gerade bei London sind, wirkliche London-Atmosphäre kommt tatsächlich selten auf und schon gar nicht dadurch, dass man die schon tausend Mal gesehene Einstellung vom Parlament und Big Ben mal wieder benutzt oder penetrant das Straßenschild "Baker Street" ins Bild rückt.
Vieles wirkt in den Film gedrückt, im krampfhaften Versuch aus einem biederen Action-Krimi irgendwas besonderes zu machen und dabei wird nichts wirklich bis zum Ende durchgehalten.
Holmes Durchgehen seiner Angriffstaktik in Zeitlupe im Kopf? Wird zweimal verwendet und dann nie wieder. Vertane Chance.
Holmes außergewöhnliche Beobachtungsgabe? Spätestens, wenn er Verwandtschaftsbeziehungen anhand der Iris einer gerade zum ersten Mal gesehenen Person herstellt, wirkt das wie eine Karikatur.
Dann noch ein Love Interest und ein Sidekick, ein Bösewicht, ein Verräter und ein lustiger Handlanger...gähn, been here, done that. Und dementsprechend bleibt auch die Spannung ein wenig auf der Strecke, ich weiß, dass am Ende das sporadische Happy End kommt, also los, macht schon, wir wollen nach Hause.
Nichtmal die Dialoge, die ja sonst einen Ritchie-Film von der Masse abzuheben vermochten zünden hier immer, für jeden gelungenen One-Liner gibt es wieder einen nicht wirklich gelungenen.
"Sherlock Holmes" macht all das nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht sonderlich gut. Die Action ist flott, die Musik gefällig Downey Jr. spielt wirklich gut, Law auch, wobei sein Watson sehr zur Nebenfigur verkommt, und die Charakter sind ansich auch sehr sympathisch.
Alles in allem einer von diesen Filmen, die einen ganz passabel unterhalten, solange sie laufen, aber sobald man das Kino verlassen hat, hat man auch schon wieder die Hälfte vergessen.
Ein Film, der sich so sehr darum bemüht unbedingt klein, verschroben, aber doch irgendwie liebenswert zu sein, dass er schon wieder anstrengend wird.
Ich weiß nichtmal wo ich anfangen soll, sicher, die Idee mit dem "sweden" von Filmen ist ansich sehr lustig und daraus hätte man einen schönen Kurzfilm, oder ein hübsches Musikvideo machen können (wie ja auch im Film, im Mittelteil gestehen), einen 1 1/2 Stunden-Film trägt das nicht und vorallem dann nicht, wenn man es so unglaubwürdig in die Handlung packt, wie hier geschehen.
Die Schauspieler entwickeln ein seltsames Ungleichgewicht, während Jack Black sich fast schon penetrant in den Vordergrund drängt und dabei in den meisten Szenen eher nervt, als Sympathien zu wecken, schafft es Mos Def selten wirklich Akzente zu setzen.
Und ansonsten dümpelt der Film so vor sich hin, irgendwo zwischen Major-Label-Kritik, Lobgesang auf den Jazz und handgemachten Blockbustern und am Ende soll man sich gut fühlen, ohne, dass der Film vorher viel dafür getan hätte.
Nach "Revolutions" wird mir klar wie "gut" "Reloaded" wirklich war. Der Handlungsanteil (bzw. das was die Wachowskis wohl "Handlung" schimpfen) ist hier deutlich zurück gefahren und auf ein Minimum reduziert.
Kurzfassung: Maschinen wollen Zion platt machen. Neo will Smith platt machen. Smith will alle platt machen.
Und dazwischen gibt es Action, Action und nochmal Action. So viel Action, dass darüber ganze Storyelemente einfach vergessen werden (der Merowinger bspw.) und was viel schlimmer ist, für diese Art von Action (Mechs schießen auf Riesenkaulquappe) gucke ich mir nicht "Matrix" an. Ich mochte an "Matrix" immer diesen besonderen Stil, dass alle so aussahen, als wenn sie vor der Prügelei nochmal vorher zum Friseur gegangen wären und sich einen nagelneuen Anzug aus der Reinigung geholt hätten. Das fehlt hier. Ja, der Kampf um Zion rockt schon irgendwie, enttäuscht aber auch, zumal mir die Figuren auch nicht wirklich nahe gebracht wurden (genialer Schachzug zwischen Teil 1 und Teil 2 sechs ereignisreiche Monate zu legen, die wir nicht sehen), als dass ich um sie bangen würde.
Gut, am Ende gibt es dann nochmal einen Matrixkampf, aber der ist so dermaßen over-the-top, dass er mehr an eine Folge "Dragonball Z", denn an "Matrix" erinnert.
Und ansonsten haben wir die längste Sterbeszene der Kinogeschichte, das uninteressanteste Gelabber eines Oberschurken, die plumpeste Jesusmetapher seit "Die Passion Christi", den König der Maschinen als überdimensionierten Seeigel und einen Haufen unbeantworteter Fragen.
Pro: Die Action und der Stil, bzw. die Schauwerte
Kontra: Die Handlung und die Dialoge
Überraschend charmantes und lockeres Roadmovie mit zwei überzeugenden Darstellern, wenn auch etwas belanglos.
Zyniker dürfte es dabei leicht fallen die Fehler von "Friendship!" zu finden, so ist die Dreiecksliebesbeziehung nicht wirklich übermäßig spannend und verpasst dem Film einige unangenehme Längen, das Ende ist vielleicht einen Tacken zu abrupt (mir gefiel es zwar irgendwie, trotzdem ein wenig zu offen), Silbermond über den Abspann plerren zu lassen dürfte auch nicht als "Glücksgriff" zu verzeichnen sein und manche Witze sind nicht unbedingt übermäßig witzig (unglücklicherweise gerade die, die auch im Trailer zu sehen sind) oder aus anderen Filmen stibitzt (die Situation mit der Polizei bspw. aus "Little Miss Sunshine") und der ganze Nebenplot um die Filme der beiden wird nur in einer Szene wirklich wichtig und gut in die Handlung eingebunden und bleibt den Rest des Films mehr eine Randnotiz, als wirklich wichtig zu sein.
Aber, wenn "Friendship!" glänzt, glänzt er richtig. Die Chemie zwischen Schweighöffer und Mücke stimmt einfach und die beiden füllen ihre Rollen wirklich gut aus und der Film hat auch nicht diesen unangenehmen Holzhammerhumor, der sonst in deutschen Komödien vorherrscht und vorallem schlägt er auch durchaus mal ernste Töne, das Ende ist melancholisch und man umschifft auch lobenswerterweise dämliche "ostalgische" Verklärung, sondern zeigt auch die schlechten Seiten dieses Staates.
"Friendship!" ist ein wirklich schöner Film über echte Freundschaft und das Erwachsenwerden, ob man ihn sich jetzt unbedingt auf der großen Leinwand ansehen muss, ist fraglich, auch wenn er gerade am Anfang einige wirklich gelungene Landschaftsaufnahmen zu bieten hat, für einen gemütlichen DVD-Abend allerdings auf jeden Fall empfehlenswert.
Es ist schwierig "V for Vendetta" zu bewerten, wie auch "Watchmen" ansich ein recht unterhaltsamer Film, der sehr stylisch aussieht und (auf den ersten Blick) sogar noch eine wichtige politische Aussage mitbringt.
Schwierig wird es nur, wenn man die Vorlage kennt, der Comic vom Altmeister Alan Moore, der sich wie immer von der Verfilmung seines Werkes distanzierte. Denn dann merkt nicht nur welche Potenzial der Film durch Änderungen verspielt, sondern es fällt einem erst dann richtig auf wie platt er eigentlich wirklich ist.
Der V, der uns im Film präsentiert wird, dürfte das Idealbild eines Freiheitskämpfers sein, gebildet, gerecht, aufopferungsvoll, stark, geschickt. Er propagiert Gandhis Form des passiven Widerstands, vergibt einigen seiner Peinigern, will dem Volk seine Macht wiedergeben und stirbt am Ende für unsere Sünden. Im Comic besitzt V allerdings noch einen Wesenszug, der ihn angreifbarer oder fragwürdiger macht, dort war er Anarchist, jemand der nicht dafür eintrat, dass das Volk die Herrschaft erhält, sondern jemand, der schlichtweg eine Gesellschaft ohne Machtinhaber anstrebte.
Und das ist auch die schwerwiegenste Diskrepanz zwischen Film und Comic, im Film ist V unangreifbar, kein vernünftiger Mensch könnte wirklich gegen sein Vorgehen und seine Ziele argumentieren. Im Comic ist er durchaus fragwürdig, schließlich will er nicht, dass die Menschen selbst entscheiden, sondern er will, dass sie statt dem momentan vorherrschenden Gesellschaftssystem das übernehmen, was er bevorzugt.
Während V im Film sogar noch zur Messiasfigur hochstilisiert wird, bleibt im Comic immer dieser fahle Beigeschmack.
Und ansonsten bleiben noch diverse Kleinigkeiten, wo man merkt, dass sich der Film für smart hält, letztendlich aber recht plump ist, beispielsweise "Mr. Sutler", das Böse Mastermind hinter allen. Man nehme Moores Mr. SUsan und Adolf HiTLER und voila.
"V wie Vendetta" ist nichtmal wirklich schlecht, die Wachowski-Brüder haben eine über weite Strecken stilsichere und ansonsten recht werkgetreue Verfilmung abgeliefert, Valeries Brief beispielsweise kommt im Film sehr bedrückend rüber, die Besetzung ist treffend und die Actionszenen können (trotz exessiver Zeitlupenspielerei) überzeugen, dennoch, es wäre mehr drin gewesen.
Terry Gilliams neuer Film widmet sich mal wieder dessen Lieblingsthema, dem Konflikt zwischen Realität und Phantasie, bzw. hier eher in der Variation, der Bedeutung von Phantasie für uns alle.
Vorwarnung, wird spoilerlastig werden, wer den Film noch sehen will, lieber weiterscrollen.
Irgendwann im Film sagt die titelgebende Hauptfigur, nachdem Mr. Nick ihn und seine Leute davon abgehalten hat, die "ewige Geschichte" weiterzuerzählen und in Folge dessen das Universum doch nicht wie prophezeit untergegangen ist:
"Irgendwo muss jemand eine andere Geschichte erzählt haben. Sie können uns nicht davon abhalten Geschichten zu erzählen".
Damit bringt Gilliam durch den Mund Parnassus die Quintessenz (wahrscheinlich) seines ganzen Schaffens, von "Time Bandits" bis zu "Brothers Grimm" auf den Punkt. Die Welt wird von uns und unserer Phantasie zusammen gehalten, die Geschichten, die wir ersinnen überdauern, werden unsterbliche Legenden, ohne alt und gebrechlich zu werden.
Am Ende wird klar, dass die ganze Geschichte selbst "nur" ein Imaginarium war und es jetzt dort weiter geht. Parnassus kommt seiner Aufgabe nach und statt selbst als Mittelsmann zu fungieren, bringt er jetzt kleine Imaginarien (?) unter die Menschen, ob es ein Happy End ist, oder nicht bleibt fraglich und der Phantasie des Einzelnen überlassen.
Spoilerende
Genug Schwachsinn fabuliert, wie ist der Film?
In meinen Augen wirklich gelungen, aber ich kann verstehen, wenn man keinen Zugang findet.
Es ist eindeutig ein Gilliam und dieser scheint endlich einen "vollkommenen" Stil gefunden zu haben, nicht mehr so "sperrig" wie noch "Time Bandits", aber auch nicht so "mainstreamig" wie "Brothers Grimm", ein gesunder Mittelweg, der zwar trotzdem noch nicht jedem gefallen wird, aber sehr gelungen ist.
Und in diesem Stil ist Gilliam ein Großer, so viele Details und so enorme Schauwerte bieten wenig andere Regisseure, egal, auf welcher Seite des Spiegels man sich befindet.
Und auch beim Humor scheint Gilliam endlich ein Optimum gefunden zu haben, er würdigt alte "Mothy Python"-Tage (die tanzenden Polizisten) setzt aber auch wieder auf seinen trockenen Humor (wenn z.B. Mr. Nick den Nonnen einen Apfel anbietet).
Die Schauspieler machen ihre Rolle durch die Bank weg sehr gut, wobei Jude Law und Johnny Depp eher kurze Cameos haben, denn wirklich tragende Rollen, die kommen eher Ledger und Farrell zu, die auch beide gleichermaßen zu glänzen wissen. Der Cast ist ansonsten eher mit unbekannteren Darstellern besetzt, die ihre Rollen aber allesamt zumindest gut ausfüllen.
Mit der Story ist das so eine Sache, bis auf das Ende nicht wirklich furchtbar originell (Wette mit dem Teufel), über weite Teile tragen die Schauspieler und die Schauwerte das Geschehn und mir zumindest reicht das.
Alles in allem ein gelungener Abtritt für Heath Ledger und es bleibt nur zu hoffen, dass man Gilliam jetzt endlich die Mittel für seinen "The Man Who Killed Don Quixote" zu gesteht. Den Film, würde ich nämlich echt gerne sehen.
Der Film bemüht sich um eine differenzierte und gewissenhafte Darstellung des Völkermordes in Ruanda und meistert dies auch über weite Strecken wirklich sehr gut und funktioniert als Drama ausgezeichnet.
Die Gewalt und das Morden werden dabei, wenn überhaupt, aus weiter Ferne gezeigt und selbst Leichen sieht man lediglich an 2-3 Stellen wirklich deutlich, was der bedrohlichen und beängstigenden Atmosphäre aber keinen Abbruch tut und gleichzeitig vermeidet ins plakative abzurutschen. Musik wird spärlich aber angemessen eingesetzt und die Schauspieler machen einen guten Job, wobei gerade Hauptdarsteller Don Cheadle durch seine Darstellung herausragt. Aber auch der restliche Cast, der sich zum Teil aus Größen wie Joaquin Phoenix und Jean Reno und sonst eher unbekannten Gesichtern zusammensetzt, braucht sich nicht dahinter verstecken.
"Hotel Ruanda" funktioniert als Drama mit kritschen Zwischentönen gut, es wird die Dekadenz "des Westen" gezeigt und die Machtlosigkeit derer, die versuchen zu helfen. Die Bedrohung ist jeder Zeit greifbar und viele Schicksale werden nur angedeutet, nicht aber zu sehr ausgewaltzt. Immer wieder bricht der Film seine ernste Stimmung um kurze humoristische AUflockerungen einzustreuen, bei denen einem zusehens, wie den Charaktern, das Lachen im Halse stecken bleibt.
Als wirkliche Aufarbeitung der Geschehnisse eignet sich der Film, aber wenn überhaupt nur bedingt. Zu sehr ist er auf ein Einzelschicksal, das zunehmend fiktiver erscheint und am Ende zu sehr als "Happy End" aufgeht (und, ja, ich weiß, dass es wohl irgendwie so wirklich passiert ist). Außerdem werden zu wenig Hintergrundinformationen geboten und die Nebencharakter kommen einen Tacken zu kurz.
Nach dem eher misslungenen zweiten Teil doch ein versöhnlich Abschluss der Trilogie.
Zwar in meinen Augen immer noch nicht der große Wurf, als der er gerne dargestellt wird, aber trotzdem ein über weite Strecken ganz unterhaltsamer Spionage-Actionthriller.
Das Hauptproblem an dem Film ist immer noch die Story. Mal davon abgesehen, dass Bourne als Amnesiepatient eh kein wirklich tiefgreifender Charakter ist und Matt Damons arg limitiertes Mimenspiel auch dem nicht unbedingt entgegenwirken kann, bleibt eben nüchtern betrachtet die Tatsache, dass Bourne nicht unbedingt der schillernste (interessanteste) Mensch unter der Sonne ist. Und die ganze Hintergrundgeschichte und das Projekt, das Bourne "geschaffen" hat ist letztendlich auch erschreckend bieder.
Ansonsten bedient man sich sehr oft bei anderen Filmen (der Madrid-Abschnitt ist fast 1:1 aus dem deutlich besseren "Casino Royale" geklaut) und zitiert sich mehr oder minder geschickt selbst.
Alles in allem aber trotzdem schaubar, die Actionszenen sind zahlreicher und mitreißender als in den Vorgängern, die Wackelkamera stört nicht übermäßig und ab und an kommt sogar Spannung auf.
Ein Film der mehr könnte, aber zu viel will und sich dadurch selbst im Weg steht.
Technisch/Handwerklich gibt es dabei aber wenig auszusetzen. Die Bilder sind atmosphärisch und von der Kamera grandios eingefangen, die Ausstattung und die Musik stechen ebenfalls positiv hervor.
Die Besetzung hingegen ist so eine Sache. Wo ich Tom Hanks den gebrochenen Vater, der nur seine Familie schützen will(/wollte), abnehme, tue ich mich mit der kalten, berechnenden Rolle als Mafioso schwer. Daniel Craig glänzt hingegen in seiner Rolle als überhebliches, eingebildetes Großmaul und Jude Law holt in seiner kurzen Leinwandzeit das Maximum aus seiner Rolle heraus. Ansonsten ist der Rest des Cast solide, keine Patzer, aber auch Niemand, der übermäßig heraussticht (was nicht heißt, dass Paul Newman schlecht spielen würde).
Das Problem an dem Film ist in meinen Augen die Story, die auf der einen Seite einen packenden Rachethriller liefern will, auf der anderen Seite dann aber auch noch die Beziehung Vater-Sohn zum Dreh- und Angelpunkt macht. Und wenn ersteres noch wirklich gut funktioniert (trotz einer gewissen Ereignisarmut), dann stört das Zueinanderfinden eher den Fluss der Geschichte, auf Grund der geringen charakterlichen Tiefe der beiden Protagonisten (insbesondere des Jungen).
"Oben" ist in meinen Augen eine zwiespältige Angelegenheit.
In seinen besten Momenten ist "Up" ein glatter 10er Kandidat, manchmal ist er aber auch wieder so bieder, dass es auf eine 7/10 hinauslaufen würde. Gerade die ganze Grundstory ist doch recht vorhersehbar, sowohl was kleine Feinheiten angeht (z.B. die leere Abzeichenstelle auf Russels Schärpe), als auch das ganze Storygerüst. Und in gewisser Hinsicht fand ich auch das Ende leicht enttäuschend.
(Achtung, Spoiler)
Der Film beschäftigt sich immer wieder sehr rührend und mit der nötigen Klarheit auf Themen wie das älter werden, den Tod und das Akzeptieren selbigens ein. Am Ende kommt dann wieder eine "and they lived happily ever after"-Collage, was mich persönlich, gerade in Anbetracht der Güte der Story vorher, ein wenig unbefriedigt aus dem Kino entlässt. War auch schon ein Problem, dass ich mit "Toy Story 2" hatte.
(Spoilerende)
Auch beim Humor bin ich teils hin und her gerissen (wobei das ein Problem ist, was ich mit fast allen Pixarfilmen habe), der Film hat wirklich sehr gelungene, lustige Stellen, wo sich Slapstick und feiner Humor auch die Waage halten. Allerdings gibt es dann immer wieder solche "seichten" Sachen wie "Russel erzählt Carl von den Vorzügen seines Hightechnavis und lässt es dabei aus dem Fenster fallen", die mir einfach zu platt und vorhersehbar sind.
Es gibt allerdings auch viel positives über den Film zu sagen (und ich spare mir einfach mal das Gesabbel über die technische Brillianz des Ganzen).
Allen voran muss man die absolut gelungene Charaktersierung aller Figuren, selbst beim Antagonisten verzichtet man auf das ausgetretene Schwarz/Weiß-Shema und macht aus ihm eine tragischen, gebrochene Figur.
Und von seinen wunderbar gemachten Figuren lebt auch die Geschichte, Carl, Russell, Kevin, Doug und Ellie schaffen es jeder Szene die emotionale Schlagkraft zu geben, die sie braucht, ich verzeihe sogar einige arg kitschige Momente, die Charakter schaffen es einfach den ganzen Film mühelos zu tragen.
Es sind die vielen Kleinigkeiten, die "Oben" einfach mühelos und mit Bravour bewältigt, die Musik beispielsweise ist erstklassig, sie hat Wiedererkennungswert und zieht sich wie ein roter Faden durch den Film, wobei man stets variiert.
"Oben" eine treffende Wertung zu geben ist schwierig. Er ist anders, als die Pixarfilme, die vor ihm kamen und es wäre mehr als erfreulich, würde Pixar diesem Trend in Zukunft treu bleiben. Bei aller Brillianz hat "Oben" aber auch Momente und Szenen, die ich doch als durchschnittlich (oder im Vergleich zum ansonsten hohen Niveau geradezu als schwach) bezeichnen würde.
Steven Spielberg hat eigentlich immer schon mehr Filme fürs Herz, als fürs Hirn gemacht. Er hat immer mehr auf Emotionen und eine gewisse Portion Kitsch und Wohlfühlatmosphäre gesetzt, als auf die harte Realität. Genau in die selbe Kerbe schlägt auch "Terminal" mit Tom Hanks um Viktor Navorski, einen Osteuropäer, der auf Grund von politischen Wirren in seinem Heimatland plötzlich staatenlos auf dem JFK-Airport fest sitzt. Dort findet er im Laufe der Zeit neue Freunde, baut sich ein Leben auf und verliebt sich.
Man könnte "Terminal" viele Vorwürfe machen. Das stellenweise unglaubwürdige Verhalten der Charakter (insbesondere Dixon, der Sicherheitschef, der nichtmal auf die Idee kommt einen Dolmetscher ranzuholen), die Länge, gerade die letzten knapp 20 Minuten hätten in der Form nicht sein müssen, nicht dass sie schlecht wären, aber eben auch überflüssig, den Humor, der sich manchmal zu sehr auf plumpen Slapstick beschränkt, die Liebesgeschichte, die ein paar wirklich käsige Momente hat, der doch ein wenig egale Soundtrack (btw. warum so wenig Jazz? Hätte doch zur Story gepasst) und vorallem die hoffnungslose Verkitschtheit.
Nur, will ich das?
Nein, eigentlich nicht, denn, wenn "Terminal" glänzt, dann glänzt er richtig und nimmt mich mit seinen schrulligen, aber liebenswerten Charaktern, seiner ruhigen Atmosphäre und den vielen kleinen Einzelschicksalen und Geschichten, die immer wieder in den Vordergrund treten, einfach gefangen und dann funktioniert Spielbergs Taktik wieder und ich wünsche mir, dass der Film nie endet.
"Terminal" ist nicht der beste Film aller Zeiten und "Terminal" macht auch nicht alles richtig, aber ich würde ihn auf jeden Fall weiterempfehlen und ihn mir auf jeden Fall noch einmal ansehen.
Der Zeichenstil ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig (ich hatte weniger 3D-Elemente erwartet), geht aber nach einiger Zeit in Fleisch und Blut über und entfaltet in seinen stärksten Szenen, im Zusammenspiel mit dem gelungenen Score, eine enorme Wucht (z.B. die Szene, die auch für das COver der Special Edition verwendet wurde).
Der Film folgt der Geschichte des Regisseurs Ari Folman, der 20 Jahre nach seinem Einsatz im Libanon den Geschehnissen und seiner Rolle darin (ins. dem Massaker von Sabra und Shatila) nach geht. Er trifft verschiedene ehemalige Kamerade aus der Zeit und versucht ein einigermaßen lückenloses Bild des Grauens zu schaffen.
Der Film ist dabei wie ein normale Doku aufgebaut, mit dem Unterschied, dass Folman, wie ihn einer der ersten Interviewpartner auffordert, nicht filmt, sondern zeichnet. In Rückblenden werden die Erlebnisse der Beteiligten aufgearbeitet, der Film bezieht allerdings zu keiner Minute klar Stellung sondern zeigt nur das, was auch berichtet wird, die einzige Hilfe, die dem Zuschauer mit auf den Weg gegeben wird, ist die eines Freundes von Folman: Erinnerungen sind dynamisch und sie schützen uns auch vor Gebieten unseres Unterbewusstseins, die wir nicht betreten wollen. Der Film stellt seine Aussagen und das Gezeigt daher nie als Fakt hin, er hält uns stets vor Augen, dass keine der Aussagen der Betroffenen so geschehen sein muss und auch, dass die eventl. grausamsten Abschnitte gänzlich fehlen dürften. Besonders deutlich wird dies in einer Szene, in der ein Soldat von einem Starkorrespondeten erzählt, der nicht wie die Soldaten verängstigt in der Deckung kauert, sondern sich wie ein Übermensch durch die Kugeln bewegt.
"Waltz with Bashir" erzählt eindriglich von dem Schicksal junger Menschen, die die Schrecken des Krieges erleben mussten und wie sie im Nachhinnein versuchen mit diesen fertig zu werden. Der Film wirkt dabei zu keiner Zeit plakativ und schafft es seine grausamsten und seine absurdesten Momente (Porno, der alte Mann) mit der nötigen Klarheit rüber zubringen.
Lang. Wirklich lang. Nach dem Film merkt man, wie unbequem die Kinosessel eigentlich wirklich sind. Aber die Länge eines Filmes muss ja nicht automatisch gegen ihn sprechen. Im Falle von "Avatar" tut sie das allerdings, schließlich streckt der Film seine hauchdünne Story, mit all ihren Klischees, ihrer Formelhaftigkeit, ihren eindimensionalen Charaktern und platten Dialogen auf eine epische Länge und spielt seine Vorzüge, nämlich die Action, erst in der letzten halben Stunden wirklich aus.
Davor müssen wir uns durch die platte (und trotzdem mit Logiklöchern versehene) Story rund um Jack und die anderen ackern, wobei der Film diese Geschichte nicht wirklich gut erzählt. Zu fragmentarisch, zu distanziert wirkt das alles, so dass mir die direkte Verbindung zu den Charaktern verloren geht und mir gerade der Hauptcharakter zumindest zu begin enorm auf den Zeiger ging. Und vom Rest des Cast ist der fiese "Machen-wir-das-schnell-ich-will-zum-Mittagessen-zuhause-sein"-Seargent noch am besten ausgearbeitet.
Und die Story birgt mit ihrer Glorifizierung des Lebens des Naturvolkes der Na´vi noch einen weiteren Mangel. Ja, dass ist alles ganz dufte, wie die blauen Meerkatzenmenschen da jede Raupe am liebsten knuddeln würden und mit der Natur in Einklang leben, während die doofen Menschen alles kaputt machen, nur wird hier ein übermenschliches Fantasyvolk glorifiziert, wodurch ein Bezug zur Realität verwässert wird. Die Na´vi brauchen den technischen und medizinischen Fortschritt nicht, weil Mutter Natur alle Wunden heilt und ihnen auch nie Schaden würde, so läuft es auf Pandora, aber nicht auf der Erde.
Ansonsten besticht "Avatar" nur durch sein Handwerk, zumindest mir hat die Welt von Pandora gefallen, auch wenn sie nicht sonderlich originell war (Pferde mit glatter Haut und 6 Beinen, Panther mit glatter Haut und 6 Beinen, Nashornhammerhaie mit 6 Beinen) und der überzogene Pathos mit seiner schwülstigen Musik und den zahlreichen Slow-Mo-Aufnahmen, hat bei mir den richtigen Nerv getroffen wenigstens der letzten großen Schlacht ein gewisses emotionales Feedback zu geben.
Sollte man "Avatar" gesehen habe? Im Kino wahrscheinlich schon. Ich war schon in der normalen Vorstellung von den Effekten und Schauwerten zeitweise recht beeindruckt, in 3D dürfte das ganze noch eine Ecke schicker werden.
Aber ein zweites Mal, oder gar im TV/DVD aber eher nicht, ganz einfach, weil "Avatar" dann seine argen Schwächen in der Story und den Charaktern nicht mehr hinter einem lauten "Oha" verbergen kann.
Meine Güte, so oft wie ich bei dem Ding gelacht habe bin ich doch pubertärer, als ich mir eingestehen möchte.
Man erkennt relativ deutlich wer hier am Werk war, ist aber noch einer von den besseren Wayans-Brother-Filmen. Letztendlich schwankt der Film immer zwischen lustigen Gags (die Theaterszene bei der Miss-Wahl, wirklich gelungen), unlustigem Klamauk, "intelligenter" Parodie und einfach nur zum fremdschämen unlustigem Dünnschiss.
Hält sich aber in etwa die Waage, wurde ganz angemessen unterhalten.
Der Einstieg in eine lange Reihe von Filmen um den wohl berühmtesten Agenten der Filmgeschichte.
Zu erstmal bleibt festzustellen, dass der Film erstaunich gut gealtert ist. Bis auf den (sehr lächerlichen) Drachen und die Autoverfolgungsjagd in der Mitte des Filmes sehen die Effekte immer noch recht frisch aus und auch das Setdesign und die Actionszenen sind noch recht flott.
Der Film ist noch stark auf Bond und seinen Auftrag fixiert, Dr. No tritt lange Zeit nicht selbst in Erscheinung, sondern agiert mehr aus dem Off, oder lässt für sich arbeiten. Der ganze Krimi/Thrilleraspekt ist dabei wirklich sehr spannend, es macht Spaß diesem Bond dabei zuzuschauen, wie er mit bewundernswerter Professionallität die Sache angeht.
Connerys Bond weist dabei auch Parallelen zum oft kritisierten Craig-Bond auf. Connery prügelt sich zwar nicht mit jemandem blutig in einer Toilette, aber er ist nicht weniger kalt, brutal und zynisch in seinem Vorgehen. Nur eben erfahrener, sprich präziser, trotzdem hat er kein Problem, jemanden umzubringen, wenn es die Situation erfordert und das dann auch noch mit einem zynischen Spruch zu kommentieren. Und genau wie Craig kann sich auch Connery nicht aus allem retten, während seine einzige Befürchtung sein muss, dass seine Krawatte verrutscht. Dieser Bond muss auch einstecken.
Bis es auf die Insel geht ist das ein wirklich spannender Agentfilm, dann baut es allerdings leicht ab.
Der Drache ist, wie oben schon angesprochen, gerade aus heutiger Sicht nur noch lächerlich (und ich meine nicht die Effekte, sondern das Konzept), Honey Rider ist zu sehr das hilflose Blondchen, dass nur dazu da ist, damit Bond sie retten kann und auch titelgebender Dr. No ist, wenn er sich zu erkennen gibt dann eher eine Enttäuschung, genauso wie der etwas kurze finale Kampf zwischen beiden. Er ist ohne seine Wächter und Helfer nunmal wirklich kein Gegner für Bond und das Ende wirkt ein wenig gehetzt.
Trotzdem ist "007 jagt Dr. No" ein gelungener Einstand in die Serie, das Bond-Theme und der Vorspann erzeugen ein wohliges, vertrautes Gefühl und ansonsten bietet der Film als Agent-Krimi sehr gute Unterhaltung.