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Alle Kommentare von dbeutner
Der Film hat in meinen Augen ein - leider nicht zu unterschätzendes - Manko, nämlich Dejan Cukic als Arvid. Im Vergleich zum Rest des Casts schrecklich farblos. Wäre der um drei Klassen besser besetzt gewesen, hätte der Film 9 Punkte einfahren können, so aber sind es eigentlich exakt die vorhergesagten 8.3 Punkte.
Die Inszenierung ist ansonsten sehr sehr klasse, wieder einmal wird das Tempo zunehmend angezogen, das verstehen die Dänen ganz schön gut, und verheizen nicht drei gute Ideen in den ersten 30 Minuten.
Und: Ich bin ja kein großer Fan von Action-Sequenzen, aber wenn Action nicht nur um des KnallWumms wegen inszeniert wird, sondern mit gehörigem Augenzwinkern, dann macht das schon Spaß. In dieser Hinsicht setzt der Filme die eine oder andere Marke.
Bleibt abschließend noch die grandiose und ziemliche coole Vorstellung von Lester Wiese als Barbesucher zu erwähnen. Kultig.
Der Vergleich zu "Pusher" (Teil 1) drängt sich schon wegen der Besetzung auf. Wir befinden uns zwar nicht im Dealer-Milieu, aber viel weniger rauh geht es auch hier nicht zu. Der Film legt seinen Schwerpunkt sehr viel mehr ins Sozialdramatische, um erst im letzten Drittel Tempo aufzunehmen. Dann aber wird's auch recht hart.
Insofern: Wer Pusher mit "meinen Augen" gesehen (und gemocht) hat, dem wird Bleeder gefallen, allerdings fehlen halt der schwarze Humor und auch die Dichte der Pusher-Trilogie. Aber "anders" muss ja nicht "schlechter" bedeuten.
Für "Milos" (Zlatko Buric) Frisur alleine müsste es eigentlich 10 Punkte geben. Und Mads Mikkelsen - wie immer überirdisch. Daneben enthält der Film noch den einen oder anderen Film- und Regisseurtip :-)
Eigentlich fallen mir ja zu jedem Film noch ein paar eigene Worte ein - aber hier wurde wirklich in sieben Kommentaren alles schon gesagt: Ab und zu witzig, eine gewisse Originalität in einigen Situationen, aber etwas arg plätschernd. Dass man dazu nicht viel mehr schreiben kann, offenbart auch schon die Schwäche des Films - eine zu hohe Erzähldichte ist wohl das Letzte, was ihm anzulasten wäre.
Ich beginne mit dem Guten: Ein ziemlich klasser Cast fast aller Nebendarsteller, sowie ziemlich sympathische Figuren, die durch diese verkörpert werden. Hurts Rolle fällt zwar nicht gerade unter "sympathisch", aber natürlich großartig gespielt. Dann: Der Soundtrack hat so einiges (leider auch 2-3 extrem abgegriffene Sachen). Und schließlich: Ja, sind ein paar tolle Naturaufnahmen dabei. Okay. Und jetzt zum Aber:
1.) Der Schnitt. Die Film springt so munter an Plätze und in Zeiten herum, als wäre der Cutter völlig besoffen gewesen. Ich liebe ja solche Sachen, wenn sie zur Dramatik beitragen, wenn sie den Zuschauer herausfordern, wenn Puzzles konstruiert werden... Ich kann hier aufhören, denn: In diesem Film hat es nichts von alledem und nervt nur unerhört.
2.) Die Länge. Habe irgendwann Witze über die Kapitel gemacht und ernsthaft befürchtet, dass nach dem sinnreichen Kapitel "Letztes Kapitel" noch "Allerletztes Kapitel" kommen würde...
3.) Chris. Ich hatte einen Freund, der vor fast 5 Jahren beim Versuch, den Atlantik zu überqueren, umgekommen ist. Dessen Motivation war positiv, er war jemand, der Freiheit und Wasser liebte, und einfach nur ein toller in sich ruhender Mensch. Der Protagonist des Films hat hingegen ein sehr ernst zu nehmendes psychisches Problem, was kein Vorwurf sein soll, sondern so ernst gemeint ist, wie es geschrieben steht. Sein Handeln war negativ getrieben, Flucht. Und damit kommen wir zu:
4.) Die Darstellung Chris': Viel zu lange lässt Penn einen verklärenden Blick auf die ganze Aktion zu. Klar, es gibt die ganze Zeit die "Mahner" (die vor allem die tollen Rollen haben), die ja sooooo Recht haben. Und dennoch: Ich kenne zuviele junge Menschen, die den Film (letztlich zu Unrecht, aber erklärbar) missverstehen würden und als Bibel ihrer Zivilisationskritik begreifen würden. Nur taugt er dazu recht wenig!
5.) Die Verkörperung Chris': Hier sind ja einige begeistert von Emile Hirsch. Naja, gibt schlechtere, aber im Gegensatz zu der Restbesetzung eigentlich das Schlusslicht, und sowas darf bei der Wahl des Hauptdarstellers nicht passieren.
Ich könnte noch eine Weile fortfahren, will es aber mal dabei bewenden lassen. Nur noch eine Bemerkung: Ich liebe Sean Penn, allerdings vor allem als Schauspieler. Into The Wild ist - nimmt man seine weiteren Filme hinzu - leider ein bestätigendes Zeichen, dass Penn, in Fragen der Dramaturgie, es als Regisseur schlicht nicht drauf hat. 11"09"01 fand ich noch gut, aber nun denn, da musste er mit 11 Minuten auskommen, da war eine gewisse Dichte nicht zu vermeiden...
Schade drum. Im Kern ein schlechter und ärgerlicher Film,
mit einer relativ schönen Umhüllung. Für die 5.5 Punkte, für den Kern einen halben.
(Zufällig!) gesehen 1989, ist mir "Eine Frau in Afrika" seid 20 Jahren nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ein Experimentalfilm, bei dem das Experiment gelungen und zu etwas völlig Einmaligem geworden ist. Der Film handelt von Sehnsucht, Verlangen, Nähe... Die Kamera / die Augen des Mannes hängen an der Frau, beobachten, bewundern, meist unaufdringlich, zurückhaltend leidenschaftlich; beide Charaktere interagieren kaum miteinander, die "Beziehung" wie auch beide Charaktere erscheinen etwas gestört; aber es geht auch weniger um eine Story als mehr um Stimmung, Unsicherheit, Verklemmung, Konflikt, Begehren. Sehr intim. Man sollte ein Faible für eine solche ruhige Geschichte haben, dann aber ist der Film geradezu eine Offenbarung.
Vor drei Jahren hat Arte nun die DVD herausgegeben (leider ohne Untertitel), diese kann z.B. bei Amazon-Frankreich bezogen werden (http://www.amazon.fr/Une-femme-Afrique-Fran%C3%A7oise-Prenant/dp/B000CR7V6W); alternativ gibt es die Möglichkeit, eine eingedeutschte Fassung vom WDR-Mitschnittservice, wie damals ausgestrahlt (er: asynchron übersetzt (wie Interview-Übersetzungen), sie: untertitelt) für 50,50 EUR(!) zu erhalten.
Und nach langer Zeit habe ich nun auch endlich eine deutsche Untertitelung fertig (Texte im Wesentlichen aus der eingedeutschten Fassung übernommen):
http://www.opensubtitles.org/de/subtitles/3938549/empty-quarter-a-woman-in-africa-de
Damit kann die französische DVD nun uneingeschränkt empfohlen werden (Ton und Bild sind eh ein Stück besser als beim WDR-Mitschnitt, wenn auch bei weitem nicht exzellent, der Film wurde aber auch fast budgetfrei gedreht).
Der Originaltitel lautet übrigens vollständig: "Empty Quarter - Une Femme en Afrique".
Ob es eine "eingedeutschte" Alternative geben muss, ist wohl kulturelle Geschmacksfrage (ich würde das für tendenziell arg überflüssig halten). Allerdings ist die Idee nicht schlecht, die vorliegende Umsetzung würde jedoch von mir max. 3 Punkte auf der MP-Skala bekommen -- man ahnt es eigentlich schon, wenn man die Anzahl der "Oneliner" und die Länge des Clips ins Verhältnis setzt. Es sind eben keine "Sprüche", sondern mehr "Fetzen".
Die bietet die Filmwelt doch deutlich mehr und tieferes. Wenn nun ein Freak 1000 Filme nur in deutsch hat - na, dann zur Not eine deutsche Version. Aber warum nicht eine internationalisierte, am besten noch mit Untertiteln in 10 Sprachen...?! :-) Wie gesagt, die Idee finde ich klasse...
Eine gute Dokumentation, die aber einige Fragen aufwirft. Nachtwey, ich denke, dass macht die Doku sicher klar, ist durch seine Arbeit verändert worden, ein wirklich in sich ruhender Mensch, der seine Ideen zu seiner Arbeit hat, die sicherlich als "ehrenwerte Motive" durchgehen. Ein authentischer Mensch, ohne Frage.
Und doch wundert man sich über so manche Naivität. Den Glauben z.B., /ernsthaft/ durch die Photographie den Lauf der Welt verändern zu können. Nun gut, das ist zwar naiv, aber mag ja noch durchgehen, wenn dies die (naive) Motivation wäre, etwas unzweifelhaft Gutes zu tun.
Aber genau diese Frage stellt sich Nachtwey (zumindest in dem Film) überhaupt nicht. Es wird Kritik an Massenmedien angebracht, aber der Mann arbeitet für Stern und CNN. Und selbst wenn er nur für soziale Medien arbeiten würde - die Frage der immer bestehenden Missbrauchsmöglichkeit ist doch eigentlich evident - wird aber ausgeblendet. Ebenso wie das Problem, dass Bilder eben nur Bilder sind, und keinen Kontext wirklich zu liefern im Stande sind.
Nachtwey versucht offensichtlich, auch authentische Bilder zu vollbringen, aber dass Bilder in der Medienwelt des 20./21. Jahrhunderts fast nie zweifelsfrei authentisch sind, dass ein solch berühmter Fotograf immer der Gefahr ausgesetzt ist, schon vor dem Betätigen des Auslösers missbraucht zu werden - all das spielt in dem Film zumindest keine Rolle.
Nur der Reuters-Kameramann spricht solche Probleme in Ansätzen an. Das ist für das Thema Kriegsberichtserstattung schon etwas mager.
Wow wow, hier schlagen ja die Wellen hoch :-) Zunächst einmal ein wichtiges Wort: Wer findet, dass der Film "gewaltverherrlichend" sei, muss schon ein ganz großes persönliches Problem mit Gewalt haben - und das meine ich nicht positiv. Bloß weil ein Film Krankes zeigt, heißt das noch lange nicht, dass der Film das, was er zeigt, gut findet. Gut, dass die ganzen aufgeregten Kommentatoren hier offensichtlich noch nicht Ex-Drummer gesehen haben... ;-)
Und wegen solch biederer Bewertungen hätte ich den Film beinahe sausen lassen, mit einer Vorhersage von 5.5 Punkten... (endlich mal eine Vorhersage, die ich drastisch nach oben korrigieren musste und nicht umgekehrt).
Da alles Negative oder potentiell Negative hier schon ausgiebigst wiedergekaut wurde, beschränke ich mich auf den für mich positiven Teil: Toller Bill Pullman (und sehr gute Julia Ormond); gerade Pullmann hat eine unglaubliche Präsenz. Kranke Figuren, ja, aber das reizt mich.
Ach ja: Und wenn dann gemosert wird, dass die Tochter nicht die gleiche Art Film macht wie der Vater - tja, da sind sie dann wieder, die ewigen "wenn etwas nach D. Lynch riecht, muss es auch so schmecken, sonst ist's Mist"-Typen. Kommt klar, Leute, und lasst der Frau ihren eigenen, natürlich beeinflussten Stil. Ich freue mich sehr auf alles, was noch unter ihrer Regie entsteht.
--- Nachtrag nach zweiter Sichtung: Selbst wenn man die Auflösung kennt, bleibt der Film ein Jahr später spannend. Insofern ist mE die Frage der Qualität gar nicht so sehr mit der Frage der Vorhersehbarkeit verknüpft. Bleibe damit bei meiner Erstbewertung und unterstreiche diese noch einmal.
Bis Steve Buscemie auftaucht ziemlich unerträgliche Teenie-Komödie - bzw. Teenie. Weniger Komödie. Gibt halt nix zu lachen. Und Scarlett Johansson wünsche ich von Film zu Film mehr, dass sie ein Blitzschlag treffen möge.
Später wird es dann erträglich, und Steve Buscemi macht eine gute Figur. Ein paar Lebensweisheiten kommen noch hinzu, und wie schon erwähnt, ist das ganze Kunst-Schul-Ding wirklich einer der interessanteren Höhepunkte.
Thora Birch hat mir allerdings auch überhaupt nicht gefallen, denn wie so oft wird auch hier wieder stoisches ich-gucke-genervt-und-sonst-gar-nichts mit Schauspielerei verwechselt.
Erstes Drittel nahe null Punkte, Rest für Steve Buscemi und die Kunstschule. Insofern bewerte ich mal wieder rel. großzügig, ja.
Der hier schon zweimal getätigte Vergleich mit "Harold & Maude" ist mehr als zweifelhaft. "Rushmore" besitzt weder die extreme Tiefsinnigkeit von H&M, noch die überbordende Komik, noch die Seriösität. Und auch nicht, auch wenn hier das Defizit geringer ausfällt, die schauspielerische Leistung. Eigentlich halte ich den Vergleich schon im Ansatz für sehr, sehr merkwürdig.
Der Vergleich zur "Reifeprüfung" liegt da schon etwas näher. Dieser wird auch unterfüttert von dem bisher hier nicht erwähnten aber doch sehr auffälligen Soundtrack (Hat Cat Stevens so sehr an H&M erinnert? Das wäre eigentlich die einzige Parallele). Und der - ist richtig gut!
Ansonsten - tja, trocken, bisweilen arg trocken, so dass auch der Humor beinahe vertrocknet. Zwischendurch aber immer wieder auch spritzig. Bill Murray nahe am Rande übertrieben stoischen Spiels, wozu ihn Wes Anderson später im "Tiefseetaucher" noch einmal - dort aber schlimmer - getrieben hat.
Hört sich alles so negativ an. Ist es aber gar nicht gemeint. Schon amüsant, allerdings sind vor allem die Nebenfiguren eher anstrengend. Olivia Williams als junge Lehrerin dagegen nett anzusehen. Aber die Geschichte ist vor allem zu dünn, um wirklich zu fesseln.
Der ruhige Film lebt in allererster Linie von den beiden jeweils extrem sympathischen Hauptdarstellern und ihrem großartigen Spiel: Daniel Auteuil, der erst einmal für mich der Grund war, den Film zu sehen, weil er einfach umwerfend ist; Jean-Pierre Darroussin, den ich bisher nicht kannte, der aber absolut auf Augenhöge mitspielt.
Etwas schade fand ich, dass die Geschichte über einen ganzen Zeitraum erzählt wird, was es etwas simpler macht, die Minuten zu füllen. Die dichte Inszenierung eines einzigen Tages oder Abends (wie bei Bobby oder Dinner Rush) gestaltet sich mit 2+ Darstellern natürlich auch ungleich schwieriger.
Sehr dialoglastig, wie der Titel verrät, aber mit einem feinen Gespür für leisen Humor.
Wenn Danny Aiello im Restaurant sitzt, ist schon alles gut - wir erinnern uns an seine Rolle als Tony in Léon (der Profi).
Dieses Mal also er in der Hauptrolle, wobei fast jede Figur auf ihre Art eine Hauptrolle in diesem kleinen Wunderwerk spielt. Ein Miniaturkosmos, der an díesem Abend erupiert.
Erinnert an Filme wie "Bobby", nur dass der Kosmos noch kleiner ist, nicht ein ganzes Hotel, sondern nur das Restaurant und die Küche sind der Schauplatz, und dann noch etwas Mafia-Würze - das schmeckt einfach grandios.
Eine großartige Inszenierung eines ohnehin spannenden bzw. unterhaltenden Stoffes. Im letzten Drittel wird das Tempo, der Takt, noch einmal angezogen, womit sich der Film vor der Gefahr rettet, durch die Darstellung "immer des gleichen" in Langeweile abzurutschen. Hut ab vor Bob Giraldi - der sonst Videos und TV-Formate inszeniert hat; leider leider, muss man nach diesem Film wohl sagen.
Alles gesagt. Amerikanische Fundamentalchristen werden etwas aufs Korn genommen; ein Motiv von Hanssen bleibt außen vor. Ryan Phillippe ist blass, overacted dafür in einigen Szenen gnadenlos, Chris Cooper hingegegen recht beeindruckend.
Die Geschichte ist alles außer originell, und spielt mehrmals mit dem extrem abgegriffenen "ich-muss-das-noch-machen-aber-gleich-kommt-der-andere-zurück--hoffentlich-werde-ich-nicht-erwischt"-Ding.
Insofern: Irgendwie Einheitskost, aber ich lasse mich davon zumindest unterhalten. Dass der Film eher eine erz-konservative Grundatmosphäre hat, empfand ich als unangenehm - wenn Spione Spionen Spionage vorwerfen, frage ich mich immer, wie simpel ein Weltbild eigentlich sein kann...
In weiten Teilen hatte ich das Gefühl, eine verfilmte Kurzgeschichte zu sehen, bei der der Regisseur vergessen hat, dem Stoff soviel zuzudichten, dass daraus ein ausreichend komplexes Filmwerk von mehr als anderthalb Stunden Länge wird. Subjektiv fühlte es sich darüber hinaus arg noch "Woody Allen dreht Krimi in der Zukunft" an. Völlig falsch lag ich jedenfalls mit der Erwartungshaltung "Vinterberg", geprägt vom "Fest". Leider ist der Film nicht nur völlig anders, sondern auch drei Ligen unterm Fest anzusiedeln.
Irgendwie kommt ja ab und zu eine gewisse Spannung auf, und von daher schaffte es der Film, in Ansätzen mich zu fesseln. Dennoch macht sich am Ende eine gewisse Inhaltsleere breit. Die Figuren bieten außergewöhnlich wenig Identifikationspotential, was unter anderem an der durchgehend versteinerten Mine eines Joaquin Phoenix liegt. Sollte er wirklich, wie angekündigt, seine Schauspielkarriere beendet haben - als großen Verlust möchte ich das jetzt nicht bezeichnen.
Die fliegenden Ugander und das Abschlussbild waren eigentlich noch am Originellsten.
Eine Art Teenie-Version von "The Big Empty" (der merkwürdigerweise schlechter bewertet ist, verstehe ich nicht). Allein schon wegen des Casts sehenswert; die Geschichte bietet das eine und andere kleine Abenteuer, verpackt in einem (Teenie-)Roadmovie. So ein bisschen wie ein Sindbad-Abenteuer, nur im dritten Jahrtausend...
Wirklich nett anzusehen, manche Ideen sind eigentlich sehr witzig (die Drogen-Stadt - und später der Verweis auf die Tabak-Warnungen) - und dennoch zugleich etwa platt daherkommend. Zudem ist leider gerade die Hauptfigur mit James Marsden recht blass besetzt.
Meine Kritik sollte aber nicht zu schwer genommen werden, nette Unterhaltung und den einen oder anderen witzigen und einige coole Momente bietet der Film in jedem Fall. Das mit der Zeit nervige Spiel mit der schwarzel Kugel wurde schon erwähnt - "Tribute to the Young Ones", würde ich sagen...
Als André Eisermann mit "Kaspar Hauser" und "Schlafes Bruder" bekannt wurde, befürchtete ich schon, dass es einen neuen deutschen Schauspieler geben würde, dem das Publikum trotz gnadenlosen, unerträglichen Overactings zu Füßen liegen würde.
Glück gehabt. "Das Schloss" hat er noch mit verhunzt, seitdem ist es stiller geworden im ihn, er hat sich wieder auf das Theater konzentriert.
Und doch würde es mich fast etwas interessieren, ihn mal wiederzusehen - neuere Bilder deuten darauf hin, dass in dem Gesicht so etwas wie - zu Kaspar Hausers Zeit vollkommen abwesender - Charakter entsteht... Wer weiß...
Spaßig, zumindest gibt es einige Szenen, die herrlich trocken und derbe sind, in denen ich deutlich mehr als schmunzeln musste.
Soweit sich der Film am Genre-Mix ausprobiert, scheitert das leider eher. Das letzte Drittel versucht nach zwei erklärten sinnlosen lasst-uns-doch-einfach-mal-Spaß-haben-Dritteln, plötzlich noch Moral reinzubringen (Freundschaft; wir-kriegen-bekifft-nix-auf-die-Reihe-deshalb-brennt-von-nun-an-auch-kein-Joint-mehr), was völlig aufgesetzt wirkt und schlicht unnötig ist. Wenn der Film gleichzeitig noch von einer Komödie zu einem schwarzhumorigen Thriller wechseln will, traut er sich einfach nicht, weit genug zu springen (Hot Fuzz zeigt, wie man's macht). Ein guter Genre-Mix verlangt halt Mut und das Bewusstsein, sein Publikum nicht zu erweitern, sondern eher einzuschränken. Ananas Express traut sich nicht, seine ZuschauerInnen zu verschrecken.
Sei's drum. Ich habe mich dennoch amüsiert.
Ein wirklich ärgerlicher Film bzw. eine extrem ärgerliche Story. Die Logik-/Verhaltensfehler sind hier schon in Ansätzen gesammelt - und ich neige ja zur Großzügigkeit, was erzählerische Freiheit angeht, aber hier stolpert der Film immer wieder so grob über sich selbst, dass es weh tut.
[Spoiler im Absatz] Hätte ich den Film im Kino gesehen, wäre ich nach der guten Hälfte unter lautstarkem Protest gegangen. Wenn sich eine Frau nach der anderen "freiwillig" zur Vergewaltigung meldet, dann die neun Frauen wie im Gänsemarsch losmarschieren, und das ganze dann noch einen Touch von "Solidarität" bekommt - wie krank ist der Drehbuchschreiber eigentlich im Kopf? Ich kenne das Buch nicht, und ich hoffe, dass die Szene da insgesamt völlig anders ist oder anders eingebettet, sonst würde ich auch arge Probleme damit haben, dass das Buch so gelobt wird. Nun hört die Story an dieser Stelle nicht auf, sondern eine Frau wird gleich mal erschlagen -- und auf Station 2 melden sich am folgenden Tag dann nochmal sieben "Freiwillige". MannMannMann, da gibt es aber so einige Gründe, warum der Film boykottiert werden sollte (wozu etwa zwei Blindenverbände in den USA aufgerufen haben, auch nicht ganz unverständlich).
Das Ende ist noch derb peinlich, denn gerade hier hätte die Realität wohl noch einmal brutal zugeschlagen - /das/ wäre mal eine Lehre gewesen!
Wie kann ein Regisseur, der "City of God" aus der Kamera gezaubert hat, so etwas inszenieren? Ich verstehe es nicht.
Bleiben wenige positive Anmerkungen: Technisch etwas verspielt, aber solide. Dann ist noch Danny Glover als alter Mann zumindest sehr sympathisch, Julianne Moore und Mark Ruffalo spielen anständig, Gael García Bernal sogar sehr gut. Dennoch werde ich es allen Beteiligten auf Lebenszeit nicht wirklich verzeihen können, in so einem - sorry - Scheiß mitgespielt zu haben.
Also erstmal: Absolut unterhaltend. Über vieles anderes lässt sich mit Sicherheit trefflich streiten, was ja hier auch schon in Anfängen geschehen ist :-)
Denis Moschitto und Moritz Bleibtreu sind halt beides ziemlich gute Schauspieler, aber "ziemlich gut" bedeutet eben nicht "überragend", und so gelingt es ihnen gerade nicht, ihre präsentierten Figuren in einem komplett anderen Licht erscheinen zu lassen, als man es gewohnt ist. Vgl. im Gegensatz dazu etwa Mads Mikkelsen... Und so hat man immer wieder das Gefühl, dass gleich die Klappe fällt und wenn die Kamera aus ist, die Lacher am Set überwiegen. Und da ist sie dann dahin, die "Überzeugung" oder "Authenzität". Hinzu kommt noch, dass Volkan Özcan (Tibet) und Reyhan Şahin (Meryem) gar keine SchauspielerInnen sind und dies leider auch jeweils ziemlich dick rüberkommt.
Bleibt die Story: Arg kantig. Man hat halt geschaut, wie so ein Rise&Fall-Drama aufgebaut ist, aber vergessen, dass auch Atmosphäre dazu gehört.
Und dennoch: absolut unterhaltend, und Bleibtreu macht seine Sache schon nicht schlecht, wenn man etwas großzügig ist.
Sehr nette Idee, die sich leider nach 20 Minuten eigentlich erschöpft hat. Macht dennoch durchgehend Spaß und gehört sicherlich zu den besseren Film-Filmen. Aber das unausgeschöpfte Potential ist schon nicht zu übersehen. Und: Leider bleibt der Film doch irgendwo zu brav und traut sich die ganze Zeit nicht, wirklich ein Publikum vor den Kopf zu stoßen.
Maggie Gyllenhaal als ziemlich süße Satanistin macht für mich persönlich nochmal einen halben Punkt aus.
Sehr angenehm empfand ich, dass auch auf Forrest Gump herumgetrampelt wird - da ich den Film als total furchtbar empfinde, das aber ja fast nirgendwo laut sagen darf... Lustig, wie dann in einer Amazon-Kritik ein S. Ganser die Kritik nur an der gedachten Fortsetzung von "dem zweifellosen Meisterwerk 'Forrest Gump'" sieht - jeder biegt sich die Interpretation halt so zurecht, bis es gefällt... (John Waters zu Gump: http://www.sf.tv/sendungen/film/manual.php?docid=interview_waters).
Mutig, wenn der Verlag *diesen* Film ohne Untertitel herausgibt. Da sollten sich die Entscheider eigentlich des Risikos bewusst sein, dass sie dafür eines Tages von Filmterroristen angegriffen werden. Aber - merkt ja niemand, auch hier nicht... :-|
Tolle Drama-Thriller-Komödie, sehr dänisch, sehr trocken, sehr schwarzhumorig. Schräge Charaktere wo man nur hinschaut, liebenswert & sehr eigen.
Mads Mikkelsen erinnert stark an seine Rolle in der Pusher-Trilogie, wobei beide Vorstellungen letztlich Beweise seiner extremen Vielseitigkeit sind (untereinander zwar ähnlich, aber eben komplett andere Figur als etwa in "Open Hearts" oder "Nach der Hochzeit").
Neben Mikkelsen brilliert vor allem Søren Pilmark, der seit seinem Geburtstag ganz schön durch den Wind ist :-) Nikolaj Lie Kaas ist vielleicht etwas stereotyp besetzt, aber in gewisser Weise ist ihm die Rolle auf den Leib geschrieben, insofern auch völlig in Ordnung. Nur Ulrich Thomsen bleibt etwas blass im Vergleich zu seinen drei Freunden - aber blass heißt blass, nicht schlecht.
Ein doch rel. klassischer Western, Auto und Maschinengewehr halten Einzug (na toll). Viel Staub und am Ende ebenso viele Tote. Der alte Mann ist ganz cool.
Viel mehr gibt es trotz einer Länge von 2:18 eigentlich nicht zu erzählen...
"Sin City" ist für den Film in etwa, was "Max Payne" für das Computerspiel ist - extrem innovative Comicumsetzung, überzeichnet, sehr cool und stilvoll. Beim ersten Sichten hat die teilweise doch recht bestialische Gewalt - die aber ja meist nur angedeutet wird oder stark verfremdet ist - mein zartes Gemüt doch etwas geschockt; seit dem zweiten Mal aber bin ich drüber weg und habe meinen Spaß an dem unglaublichen Ensemble - und gerade auch an einem Mickey Rourke, der hier zur Höchstform aufläuft. Wer dem "Wrestler" 10 Punkte wegen des Spiels vor Rourke gibt, der müsste bei Sin City 100 Punkte zur Verfügung haben...
Selten sind Comictrash und absolute Filmkunst so vereinigt worden wie hier. /Der/ filmgewordene Comic schlechthin. Meisterleistung.
"Durch die Bank gut gespielt"? "Lebt von seinen Schauspielern"? Stirbt wohl eher an selbigen. Wenn man Jürgen Vogel verpflichtet, dann sollte man in den zweiten Reihen nicht auf Extremamateure zurückgreifen.
Insbesondere zeigt Wotan Wilke Möhring einmal mehr, dass er es einfach nicht kann; wenn er die Aufgabe hat, mal böse zu werden, stolpert er schon über die Textzeilen wie ein Schulschaupieler - furchtbar anzusehen; im Gegensatz dazu ist sein "zweiter Mann" (Matthias Koeberlin) schon wieder gut, immerhin, wenn auch die Rolle letztlich blass bleibt. Warum ein blondes Mädchen als Polizistin noch ab und zu einen Satz einwerfen muss, für den sie (umsonst) drei Stunden vor dem Spiegel geübt hat - gibt es /keine/ "kleinen" SchauspielerInnen in Deutschland, die nicht gleich mit dem Erscheinen vor der Kamera Fremdschämen verursachen? Oder ist der Regisseur, Thomas Stiller, einfach nicht in der Lage, SchauspielerInnen zu führen?
Selbst Axel Prahl wirkt neben Jürgen Vogel fast deplatziert.
Ach, und die Story - naja, fad. Lag also vielleicht doch alles am Regisseur (nein, tat es nicht - Möhring hat noch nie geglänzt).
Die Bewertung daher fast allein für Jürgen Vogel, der halt auch die drittklassigste Produktion noch rausreißt...
Sehr starkes Kammerspiel mit einem unübertroffenen Laurence Olivier; auch wenn Michael Caine gut ist (meiner Meinung nach auch besser als im Remake), so bleibt Olivier doch die Nr. 1 am Set. Die Story überzeugt sehr viel mehr als im um- bzw. kaputt-geschriebenen Remake.
Ausstattung, Kamera und Schnitt sind sehr detailreich ausgearbeitet, wenn auch in gewisser Weise fast typisch für die Zeit.
Die UK-DVD gibt es inzwischen auch hierzulande (etwa bei Amazon als Import) in Englisch mit englischen Untertiteln - man braucht eine gewisse Aufmerksamkeit, um dem Wortgefecht zu folgen, aber das ist es wert!