dbeutner - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+34 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+21 Kommentare
-
MurderbotMurderbot ist eine Science Fiction-Serie aus dem Jahr 2025 mit Alexander Skarsgård und David Dastmalchian.+10 Kommentare
-
You - Du wirst mich liebenThriller von Sera Gamble und Greg Berlanti mit Penn Badgley und Victoria Pedretti.+10 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later362 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina155 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt87 Vormerkungen
Alle Kommentare von dbeutner
Schwer zu bewerten, denn hätte ich den Film jetzt zum ersten Mal gesehen, mit Erwartungen, die dem Jahr 2009 entsprechen, wäre ich wohl eher enttäuscht (nicht grandios enttäuscht, das nicht).
Aber: Der Film ist einer der ganz wichtigen Märchenfilme meiner Kindheit gewesen, den ich toll, spannend, gruselig (er hat mir, ich muss etwa sieben Jahre alt gewesen sein, als ich ihn zum ersten Mal sah, Alpträume bereitet :-)) - schlicht völlig faszinierend fand. Nun habe ich diesen Film, den ich als Kind mindestens drei oder vier Mal gesehen habe, nach etwa 30 Jahren wieder gesehen, was natürlich dann wiederum ein ganz sentimentales Gefühl ausgelöst hat - ähnlich wie als Erwachsener zu bemerken, dass bei Jim Knopf das Wasser gar nicht Wasser sondern Plastikfolie ist ;-) - und zu bemerken, wie unvoreingenommen Kinderaugen Filme sehen.
Aber unabhängig von dieser meiner ganz persönlichen Geschichte - irgendwie ist der Film schon zeitlos, eine Märchen mit allem drum und dran, und die Liebe ist stärker als alles andere...
Der ursprünglich indische Schauspieler Sabu spielt Abu, den Dieb von Bagdad, wir sehen (eine Vorstellung von) Bagdad und Basra (zwei Städte, die 1991 plötzlich berühmter wurden...), den Gran Canyon, einen Flaschengeist wie er im Buche steht, Schiffe, und viele, viele Komparsen und Statisten. Aufwändig gedreht, bin ich gespannt, wie ihn meine Tochter vielleicht in ein oder zwei Jahren finden wird - wenn man mit Findet Nemo etc pp groß geworden ist. Ich wünsche meiner Tochter und dem Film selbst, dass er dennoch seinen Zauber ausstrahlen kann.
Immer wieder mit Anflügen von Komik gezeichnet, befinden wir uns in einem dichten Drama, bei dem mich vor allem die DarstellerInnen sehr beeindruckt haben. Schon diese sorgen dafür, dass der Film jede Minute sehenswert bleibt. Das Thema ist ganz sicher keine Abhandlung über das Leben mit dem Nationalsozialismus an sich, daher geht auch der Vorwurf der Verharmlosung (Lexikon des Internationalen Films) eher ins Leere - es ist eine Parabel, die sich einfachen Schwarz-Weiß-Zeichnungen verweigert.
Die ganze christliche Symbolik ist nun gar nix für mich, aber man muss die auch nicht überinterpretieren - wer das ignoriert, bekommt trotzdem einen vollständigen guten Film.
Anfangs pubertär und klamaukig, überzeugt der Film dennoch, gerade durch Gael García Bernal. "Lust for Life" ist sicherlich mal (ausnahmsweise) eine nicht schlechte Erweiterung des Titels, zustandsbeschreibend - und so sind auch die klamaukigen Dialoge mit einer Frische behaftet, die aber sicher nicht jedermanns Sache ist.
Vor allem im letzten Drittel kommt dann zusehends mehr Ernst in die Sache, das ganze ist rund verpackt mit kleinen Abschweifungen in mexikanische Probleme, aber so richtig packen, mitreißen, das wollte es micht nicht. Insofern: Recht nett, aber kein Brüller.
Story Unsinn und schlecht erzählt, Darsteller sind entweder blass (Gabriel Macht) oder völlig unterfordert und zeigen nicht, was in ihnen steckt (Jackson). Wäre der Film nicht in den stylischen Bildern gedreht (die aber hinter Sin City zurückbleiben), wäre das vielleicht noch 4-5 Punkte, aber ich lasse mich von der Optik noch ganz gerne etwas blenden. Insgesamt fühlt sich das an wie ein Versuch, Sin City nachzueifern, aber auch an die (extreme) Coolness von SC kommt der Film nicht im Ansatz ran. Schad' drum.
Zunächst: Mir gefällt der Film, keine Frage. Da er aber eigentlich fast allen gefällt, und die Publikumsmasse geradezu einer gewissen Hysterie verfällt, erlaube ich mir, einiges an Kritik loszuwerden. Denn - die habe ich durchaus nicht nur aus Trotz auf dem Herzen; ich persönlich finde den Film den "schlechtesten" Tarantino (und dennoch gut, nur: nicht extrem gut).
Eigentlich steht und fällt sehr vieles mit den SchauspielerInnen. Dachte ich noch nach den ersten 20 Minuten, dass Tarantino hier wieder alle Akteure (wobei bis dahin ja kaum Akteure auftreten) zu (natürlichen) Spitzenleistungen gebracht hat, wurde ich mehr und mehr ernüchtert, und der grausame Teil begann spätestens mit Diane Krüger - eine extreme Ohrfeige für Cineasten. Und da steht die große Frage im Raum: Warum macht Tarantino, der ja sonst immer nur großartige Schauspielerei inszenziert, sowas???
Wenn auch die Krüger den Tiefpunkt des Films bezeichnet, so gibt es leider noch vieles anzumeckern. Söhnke Möhring - exakt so grausam wie sein (und kaum zu unterscheiden von seinem) Bruder Wotan Wilke; den Abstand zur Krüger verdient er sich nur dadurch, dass seine beiden(!) Rollen viel kleiner waren. Was reitet Tarantino, sich solcher Schauspielbubis zu bedienen? Wer weiß, vielleicht wollte er der Welt auch einfach nur vorführen, dass Deutsche immer noch nix taugen, nicht mal als SchauspielerInnen... (nun wäre das dumm, denn es gibt ja die Guten).
August Diehl - spielt leider August Diehl. All diese jungen derzeit (zu unrecht) relativ bekannten Kerle sind einfach weitgehend charakterfrei.
Und dann kommen wir, solange wir noch bei den deutschen oder deutschsprachigen sind, zu Christoph Waltz: Ja, der war gut. Und was mich an Waltz bzw. an der Figur des Landa stört, ist mehr die Zeichnung durch Tarantino: Viel zu eindimensional. Insofern bin ich mir auch nicht sicher, ob Waltz sooo gut war, schließlich musste er genau einen Charakterzug im Film durchziehen, das war nicht sooo viel verlangt und wird mE insgesamt überbewertet.
Ähnliches, bezüglich der eindimensionalen Charakterzeichnung, gilt für Daniel Brühl, den ich im Übrigen für fehlbesetzt halte hinsichtlich dessen "Heldenrolle", wofür Brühl nicht so viel kann.
Bleibt Schweiger: Es sagt nicht viel, gefällt sich jede Sekunde aber viel zu viel selbst, ständig steht ihm das Schweiger-typische "was bin ich doch für ein Kerl" im Gesicht. Immerhin, die Schweiger-Sekunden sind rel. begrenzt.
Und noch ein letztes Schauspieler-Wort zu Brad Pitt: Schick anzusehen bzw. noch viel schicker anzuhören. Aber auch hier ein Aber: Sein grenzdebile Mimik scheint er aus Burn After Reading noch nicht so recht abgelegt zu haben - vielleicht war aber auch die Zeichnung dieses Charakters durch Tarantino zu eindimensional.
Alles in allem, bis auf ein paar ausgleichende Höhepunkte: Vor allem schauspielerisch - gemessen an dem, was man von Tarantino gewohnt ist - eher eine herbe Enttäuschung.
Im Vergleich zu den anderen Werken Tarantinos fehlt auch ein ausgeglichener Rythmus. Nicht, dass immer Musik einen solchen vorgeben muss, aber Tarantino hat eben die Musik bisher genial einzusetzen gewusst. Der Soundtrack enttäuscht auch nicht, aber die Musik im Film ist spärlich, und der Rythmus des Films fast abwesend. Vielleicht kann Tarantino nur mit Musik einem Film einen Rythmus geben - dann sollte er es aber auch in Zukunft wieder so tun, denn immerhin: Darin ist er ein Meister.
Der Rest des Films ist unterhaltend, bisweilen überaus komisch. Aber der Film hat, auch im Gegensatz zu allen bisherigen Tarantinos, Längen; 30 Minuten weniger hätten ihm extrem gut getan. Und die (fast) Schlussszene im Kino war wüst aber ohne echten Witz, irgendwie lieblos.
Ich hoffe, dass das ein - für Tarantino-Verhältnisse - fehlgeschlagener Versuch war, mit irgendwelchen in der deutschen Provinz bekannten SchauspielerInnen etwas witziges Internationales auf die Beine zu stellen. Und nicht wirklich die Abkehr vom Tarantino-Kino, dass eher ein Nischen-Publikum bedient, aber sonst soooo viel Spaß macht (wie zuletzt Death Proof - von vielen gehasst, aber viel runder und überzeugender).
Sorry für Kommentar-Länge, aber bei so viel undifferenzierter Begeisterung muss ja auch mal jemand kontern.
Ach ja - und wer den Film synchronisiert sieht, ist selbst Schuld. Schon die Idee, den Film zu synchronisieren, ist so was von bekloppt...
Wann muss ich Stalker schonmal recht geben? Hier: "visuell überlastet". Eigentlich mag ich das ja sogar grundsätzlich, nur passen hier Form und Inhalt, wie schon öfter beschrieben, nicht zusammen. Der kritische Teil kann, da der Film selbst im Werbefilmdesign daherkommt, nicht überzeugen oder richtig ernst genommen werden. Er ist auch viel zu schlicht.
Dann hat die Story auch noch ihr kleines Drama, aber auch dieses wird der Form geopfert, auch das wurde schon angemerkt.
Bleibt eigentlich nur der sinnentleerte Rest, und der ist mitunter schon ganz schön komisch - und insoweit mochte ich auch dort die Umsetzung. Für eine bessere Bewertung reicht das aber nicht, dafür hätten "Drama" und "Versuch einer ernsthaften Kritik" rausgeschnitten werden müssen und einige Längen in der Mitte gleich mit.
Insbesondere die Meeting-Szenen fand ich recht lustig, obwohl hier noch mehr Schärfe reingekonnt hätte. Wenn das ganze etwas subtiler und bösartiger zugleich gemacht worden wäre - das wäre mein Film.
Wenn Stiller ein Drehbuch schreibt, dieses als Regisseur selbst verfilmt und produziert, dann hat das ja fast einen Hauch von "Autorenfilm" - naja, hat es am Ende halt nicht.
Enttäuschend. Wenig witzig, und vor allem: Als (Versuch einer!) Satire über Hollywood ist der Film selbst massives Hollywood. Das ist schon etwas ärmlich.
Wenn man sich schon so explizit über bestimmte Filme oder Schauspieler lustig macht, sollte das Werk wenigstens die Originalität besitzen, die diese Art von Kritik nicht von vornherein absurd erscheinen lässt. Ist hier leider nicht der Fall. Platt.
Der Film ist in meinen Augen nicht: facettenreich, Thriller, super, sehenwert, perfekt, spannend, atemlos, grazil, erfrischend, und dreimal nicht: modern.
Sondern: Belanglos & langweilig, und das auch für die Verhältnisse seiner Zeit. Die Story glänzt durch Abwesenheit und hat dabei noch Löcher, Suspense kommt keine auf.
Ein Tiefpunkt im Hitchcock-Universum. Ich frage mich, ob die anderen BewerterInnen eine ähnliche Bewertung abgegeben hätten, hätten sie den Film "blind" gesehen und nicht gewusst, dass es "der Meister" war, der dieses Filmverbrechen begangen hat...
Eine außergewöhnliche und spannende Doku. Wem "Man on Wire" gefallen hat, wird hier wohl auch seinen Spaß haben.
Porträtiert werden vor allem zwei Menschen, Bryan Finlay, der als fast-Rentner sich das Unternehmen vornimmt, und Christof Wandratsch, der sich am Weltrekord versucht. Beide Personen sind natürlich völlig unterschiedlich, der eine, der sich einen kleinen Lebenstraum verwirklichen möchte, eine sehr sympathische Persönlichkeit, der andere, eine Kampfmaschine, im positiven Sinn.
Nach dem Zeitraum des Films, 2002 - 2004, hat sich einiges getan, was ich hier nicht vorwegnehmen möchte. *Nach* dem Film sollte man sich aber nochmal den neuesten Stand zB auf Wikipedia anschauen - bitte nicht vorher, das nimmt zuviel Spannung; man wünscht sich dann fast, der Film hätte noch eine Verlängerung bekommen!
Zu kritisieren gibt es bei dem, was gefilmt wurde, kaum etwas. Eher bei dem, worüber nicht gefilmt wurde: ZB, dass es Menschen gibt, die den Kanal hin und zurück oder gar dreimal durchquert haben... Aber wie gesagt, diese Infos kann und sollte man später nachlesen.
Wer für Menschen, die sich extreme Ziele setzen, etwas übrig hat: Unbedingt anschauen!
Zunächst wurden hier immer wieder zwei Vergleiche aufgefahren, zu denen ich mich dann auch genötigt sehe, etwas zu sagen: Erstens Tarantino. Völliger Unsinn, der Film hat weder Story-mäßig noch von der Umsetzung her etwas mit Tarantino zu tun. Viel wilder, viel lauter, viel weniger "cool" (halt: anders, wertend soll das alles nicht gemeint sein). Zweitens Lucky # Slevin. Auch da sehe ich kaum Parallelen, letzterer ist viel ruhiger und bemüht sich sehr viel mehr um einen Story-Aufbau und -Twists und Undurchschaubarkeit der Situation als um reine bunte Action.
Das aber vor allem ist Smokin' Aces. Bunt, laut, schon stylisch. Ryan Reynolds tut mitunter echt weh, wenn er zB am Ende ausflippen soll und das ganze wie Schultheater wirkt. Aber sei's drum, die vielen anderen Charaktere, viele völlig überzeichnet, machen's schon lustig und kurzweilig.
Dazu kommen Schnitt und Kamera + Effekte und Musik und Ton, das alles ist sehr rund und professionell. Das Ende - finde ich etwas belanglos, *das* allerdings erinnert an Narc, zu aufgesetzt, zu wenig mit echt überraschendem "Aha"-Effekt, der einen den Film sofort nochmal unter dieser neuen Perspektive anschauen lassen wollte.
Ein Film voller visionärer, gigantischer Bilder. Kaum ein Film hat wohl so viele Szenen, die so eindeutig - und doch untereinander verschieden - den Film repräsentieren.
Dazu eine Atmosphäre, die den gesamten Film über ausgebaut wird, und die ebenfalls unvergleichlich ist. Die Musik tut ihr Übriges. Ein Gesamtkunststück, was so in jenem Genre selten anzutreffen ist.
Harrison Ford hätte noch drei bis fünf Jahre älter sein dürfen, sein Charakter hätte etwas mehr Alter verdient. Aber mehr Kritik fällt mir nicht recht ein.
Hier wurde schon die Frage eines Remakes angesprochen. So frevelhaft ich das auf der einen Seite finden würde - wenn es so perfekt gemacht würde, wie der Film seinerzeit, könnte das sogar eine Chance sein. Denn auch die "digital überarbeitete" Version sieht weiter nach 80er Jahren aus (nachdem ich den DC auf BluRay gesehen habe, muss ich das ganz leicht zurücknehmen, denn das Bild ist deutlich aufgebessert als in der FC-Version mit Fernsehbild und ist schon ziemlich poliert). Da das "meine Zeit" war, komme ich ja klar damit, verstehe aber auch, dass (viel) jüngere Menschen dass eher öde abschreckend finden mögen...
Mein absolutes Lieblings-Buch - soll verfilmt werden. Naja. Nicht nur, dass ich BNW für schwer verfilmbar halte, weil es so sehr um das innere Befinden von Bernard Marx geht -- warum muss es denn ausgerechnet mit einem meiner obersten Hassschauspieler sein... :-| (wenn DiCaprio das macht).
Herrjee. Das ist ja wie Tarantino mit Schweiger: Den ersten will ich immer sehen, den zweiten nie... Immer diese Dilemmata... ;-)
Matt Damon in guter Verfassung, und der Rest des Casts lässt mir eh das Wasser im Munde zusammenlaufen: Edward Norton, John Turturro, John Malkovich - letzterer besonders witzig.
Der gesamte Film macht Spaß, und auch ohne Poker-Faible spürt man die Spannung, die da abgeht. Die Story ist ordentlich inszeniert und mit gutem Rythmus erzählt - eigentlich gibt es keine echten Kritikpunkte (außer vielleicht Damons Freundin, Gretchen Mol - etwas arg steif), aber viel Spiel, Spaß & kleine Spannung. Sehr empfehlenswert!
Die Story muss man außen vor lassen (rel. sinnentleert und zusammengeklaut ohne Ende). Wer dazu bereit ist, bekommt einen sehr augenzwinkernden Actionfilm, der in diesem Genre (welches meins nicht unbedingt ist) sich selbst (auch wenn einige Kommentare hier das anders sehen) nicht sonderlich ernst nimmt. Nur diesem Umstand ist es dann auch zu verdanken, dass man die Story selbst auch nicht ernst nehmen muss. Ist halt Comic, Schwamm drüber.
Wer die beiden "Wächter..."-Filme kennt, weiß, dass Bekmambetov Special Effects liebt - und hier tobt er sich in kindlicher Art aus - lässt man sich drauf ein, ist es einfach lustig; einige witzige Referenzen auf andere Filme kommen hinzu. Etwas schade, dass aus dem Anfang nicht noch mehr Humor nach hinten raus gezogen wurde - erinnert das Grundsetting zu Beginn fast an Office Space, wird der Faden leider zu schnell fallen gelassen.
Der Vergleich zu Shoot 'Em Up ist nicht ganz weit hergeholt, bei letzterem allerdings ist das "sich-selbst-nicht-ernst-Nehmen" noch deutlich ausgeprägter und der Film daher noch etwas witziger.
Einen Vergleich mit dem Paten oder Good Fellas halte ich für tendenziell abwegig - hier spielen kleine Leute ein kleines Spiel, und wollen etwas mehr, ohne Sinn und Verstand, und das geht natürlich schief. Das ist nicht sonderlich originell, aber vor allem dank Giovanni Ribisi sehr nett anzuschauen.
Der Film hat einen angenehmen Rythmus, kommt nur in der Mitte etwas außer Fahrt; dazu kommt der Showdown am Ende, in dem die treffenden und nicht-treffenden Kugeln jeweils arg einseitig verteilt sind, die coolen Jungs noch mit Kugel im Bein weiter laufen, sich aber ansonsten reichlich doof anstellen - hier wird (etwas zu) deutlich, dass es Spaßkino sein soll, Unterhaltung, ohne wirklich etwas Seriöses sein zu wollen.
Wenn man die entsprechenden anderthalb Augen zudrückt, macht es denn dann auch Spaß. Ein Zusatzhighlight ist Brian Dennehy als Oberbulle, der zwar nur kleine Auftritte hat, diese aber extrem cool in schlurfender Haltung hinlegt. Gerade dort lohnt es sich, den Film im Original zu sehen.
Ein interessanter Einblick in die Welt der Schauspielschulen. Ich befürchte, dass der Blick hinter die Kulissen relativ repräsentativ ist... Da schafft es die HFF Potsdam, Stephanie Stremler vorsichtigt mitzuteilen, dass sie vor allem ein echtes Problem hat, für das sie vielleicht nichts kann, aber das doch eher durch Ärzte und Psychologen in den Griff zu kriegen wäre als durch den Versuch einer Selbstbehandlung durch ein Schauspielstudium... Eine andere Schule nimmt sie dann - wie muss man denn drauf sein, um das Problem der Betroffenen nicht innerhalb von 10 Minuten mitzubekommen? Dazu muss man doch nicht Psychologie studieren...
Gar nicht so viel besser Constanze Becker - ein nicht-lachender Mensch (naja, einmal lacht sie glaube ich), ich-bezogen, problembelastet.
Karina Plachetka kannte ich bereits aus (dem recht furchtbaren) "Nichts als Gespenster". Ist irgendwo noch relativ normal, tendenziell sogar sympathisch, aber auch keine Person mit großer Ausstrahlung.
Bleibt Prodromos Antoniadis, die noch interessanteste Figur. Das der Gute eine unterentwickelte Selbstreflexion besitzt - sei's drum. Immerhin aber macht er nicht jeden elitär-arroganten Kwatsch an der Schule widerspruchslos mit, eckt an, setzt sich einigermaßen durch. Stellt korrekte Fragen (z.B., ob es darum geht, die SchülerInnen zu brechen, eine Frage, die ich mir schon eine ganze Weile gestellt hatte, bevor Prodromos diese Frage aussprach). Macht sein Ding, vielleicht krankhaft naiv (die US-Szene ist schon abgefahren), aber lieber so als getrieben von Problemen aus der Kindheit oder was-weiß-ich-denn...
Am Ende wundert man sich kaum, dass in Deutschland keine (OK, extrem wenige) Persönlichkeiten als SchauspielerInnen entstehen. Was man sieht, ist elitär und aufs äußerste unangenehm. Ein völlig kranker Betrieb.
Aber wie eingangs gesagt: Insofern schon recht interessant. Man muss nur nach 100 Minuten den Kopf wieder beruhigen, der sich aufs Dauerschütteln eingestellt hat.
Die Stilmittel der Doku (kein Interviewer-Ton, oft Kamera draufgehalten und ewig gewartet, bis der Interviewte noch einen mehr oder minder komischen Brocken auswirft) sind ebenfalls nicht fesselnd, und so gelten die Punkte mehr dem vermittelten Einblick als filmischen Mitteln oder gar den Protagnisten...
Enttäuschend. Ein Jahr nach dem sehr guten "The Wind that Shakes the Barley" nun dies hier; jammerschade. Der Film hat kaum eine Moral ("Seid nicht so scheiße" nenne ich jetzt mal nicht "Moral"), zeigt keine Wege aus dem Schlamassel, erzählt auch nichts, was man nicht ohnehin wissen sollte. Man sitzt, guckt, ärgert sich über die Protagonistin, ärgert sich am Ende noch mehr, und Schluss. Aus. Ende.
Ja, ganz ordentlich gespielt, und da ich die (unberechtigte) Hoffnung bis zum Ende nicht verlor, dass das noch tieferer Sinn und Inhalt reinkommen könnten - gebe ich gerade noch eine "ist ja in Ordnung"-Wertung. Aber ich war enttäuscht, sehr enttäuscht, viel mehr bleibt mir nicht zu sagen.
Temporeich und im Ansatz interessant wird hier der Verlauf einer "Blitzentführung", die so "blitzig" nicht läuft. Leider werden massiv Klischees aus den Schubladen geholt, die Darsteller sind zweite Klasse, und der Gesamtfilm riecht zu sehr nach B-Movie. Etwas schade drum, der Stoff hätter mehr hergeben können.
Viele gute Ansätze (der Anfang zB), aber auf eine Länge gezogen, die schon "Qual" zu nennen ist. Dichter inszeniert hätte das mehr werden können, aber letztlich so viel mehr auch nicht, dafür fehlt dem Inhalt Substanz. "Seid netter zueinander!"? "Eltern sind die Hindernisse der Kinder!"? Meingott, für solche moralische Banalitäten so einen Möchtegern-Zauber...
Aber nein, der Film ist schon nicht schlecht. Aber leider auch nicht mehr. Von Zauber keine Spur, bis auf die ersten 10 und die letzten 10 Minuten. Nur - dazwischen sind so viele Minuten, die eben nichts Zauberhaftes, bestenfalls etwas Unterhaltendes (bis zu einem gewissen Grad) haben.
Tom Cruise ist in gewisser Weise witzig, aber auch das nur in seiner ersten Teilrolle, wobei das schon ständig nahe am Overacting entlangschrammt. Im ernsten Teil dann eher nervig - aber hier ist wieder eher das Drehbuch schuld, als Cruise.
Überbewertet. Alleine die fade Story lässt Zweifel aufkommen, ob hier nicht wieder eimal alle der Herde nachtrotten und mit 10 Punkten nur so um sich werfen.
Eastwood spielt sehr solide, aber da er Regie führt und Hauptdarsteller ist, und politisch zumindest kein Antirassist mit Geschichte ist, bleibt der Film (und Macher) inhaltlich durchaus fragwürdig. Die Personen sind so schwarz-weiß, dass es schon wehtut.
Das Ende hat etwas für sich, etwas pathetisch, aber OK. Mehr als ein "OK" schafft auch der Gesamtfilm nicht.
Tja, da hat Ben Kingsley mich ja gelockt, und dann sowas... Isabel Coixet ist wohl nicht meine Regisseurin, schon "Das geheime Leben der Worte" hat mich mehr als zwiespältig zurückgelassen. Und war doch am Ende (wohlgemerkt!) fesselnder als diese Roth-Verfilmung, die nie weiß, in welche Richtung sie marschieren, welche Moral sie blasen soll (jaja, schon verstanden, darum geht es ja auch in dem Film, aber mir blieb es einfach zu dauer-unentschlossen).
Kingsley ist natürlich stark wie eh und je, Cruz habe ich schon stärker erlebt, aber schlecht isse nicht. Aber, wie immer gilt: Gute SchauspielerInnen machen ein bestenfalls mittelmäßiges Drehbuch bzw. eine solche Regie nicht wett.
Zunächst einmal (@masloblojew): Messen lassen an den Ergebnissen der Untersuchungskommission muss sich der Film ganz sicher nicht. Denn eines ist völlig unzweifelhaft: Bei dem Einsatz handelte es sich um ein durch nichts gerechtfertigtes Massaker, das den Irland-Konflikt noch einmal für weitere Jahrzehnte neu manifestiert hatte und weiter manifestieren wird, solange es keine Aufklärung und auch Bestrafung der Täter gibt (letzteres ist schon durch den Zeitablauf vermutlich ausgeschlossen). Und damit kommen wir auch zu einem ersten Schwachpunkt des Films: Die Hintergründe des Marsches an diesem Tag - letztlich also auch geschichtliche Hintergründe - werden bestenfalls angerissen, was zu wenig ist (sicherlich lässt sich der Irland-Konflikt nicht umfassend in einem fünfminütigen Prolog abhandeln, aber ein Mehr wäre möglich und nötig gewesen).
Der zweite "Fehler" - oder vielleicht besser: die zweite Auslassung - ist, zu wenig auf die Opfer eingegangen zu sein, und die Story auch wieder gerade einmal am Vortag beginnen zu lassen (ähnlich wie in "Road to Guantanamo", wo das "zivile Leben" der Opfer vor dem "Problem" nicht dargestellt wird). Damit reiht sich der Film in das "anonyme Opferzählen" ein, welches vor allem von offizieller Seite betrieben wird. Zwar werden die Namen der Opfer und ihr Alter in einer Pressekonferenz genannt, ähnlich dem Ende des U2-Songs (der übrigens im Abspann genau vor dieser Stelle unverständlicherweise ausgeblendet wird), aber gerade die hohe Zahl junger Opfer sollte Anlass geben, diesen auch ein menschliches Antlitz zu geben - z.B. auch Väter, Mütter, Geschwister und Freunde darzustellen (was auch wieder in Worten genannt, aber nicht mit Leben gefüllt wird).
Positiv fand ich, dass in diversen Charakteren durchaus verschiedene "Abstufungen" von Überzeugungen rübergebracht wurden, die die Menschen in dem Konflikt nicht durchgehend schwarz-weiß erscheinen ließen.
Gut, dass sich ein Film dem Thema angenommen hat, schade, dass er so einige Möglichkeiten dabei verpatzt hat.
Sehr interessant und experimentell, anders. Die Erzählweise erinnert teilweise an die "Lebenskurzfilme" in "Lola rennt", das ganze aber mit einer Off-Stimme unterlegt, die Joachim Trier ganz eindeutig bei seinem entfernten Verwandten "Lars von" geklaut hat (in: Europa), vor allem überdeutlich beim Countdown von 10. Aber: Gut geklaut.
Die Off-Stimme erzählt einige Geschichten in so hohem Tempo, dass ich nicht unmittelbar folgen konnte (mag auch am O-Ton gelegen haben). Das war definitiv ein kleines Manko; während die Geschichten, bei denen das Problem nicht bestanden hat, unglaublich viel Spaß gemacht haben.
Wer grundsätzlich skandinavisches Kino mag, ist hier gut beraten. Reconstruction ist sicherlich noch vergleichbar (wenn auch ruhiger und eine Klasse größer), die beiden anderen Filme habe ich oben schon genannt.
Jennifer Aniston hölzern wie selten, Clive Owen vollkommen unterfordert angesichts einen recht platten Drehbuchs, und Vincent Cassel - mochte ich noch nie. Und wurde wieder einmal bestätigt.
Die erste Hälfte des Films ist völlig belanglos, Standardware, und davon nicht die beste. In der zweiten Hälfte kommt immerhin so etwas wie Spannung auf, die "Lösung" ist allerdings schon viel früher absehbar, auch wenn versucht wird, mit dem einen oder anderen schwerwiegenden Logik-Fehler das noch zu verdecken.
Insgesamt: Teilweise unterhaltend, aber auf flachem Niveau. Letztlich überflüssig.
Bewegend, ruhig, schön. Man sollte grob wissen, auf was man sich einlässt, da die "beats per minute" doch recht niedrig sind ;-) Leider habe ich nicht herausgefunden, wieviel Doku, wieviel Inszenierung war - aber vielleicht sollte man das auch egal sein lassen. Schön ist's allemal, magisch.