DerDude_ - Kommentare
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Alle Kommentare von DerDude_
Jetzt aber Ernsthaft : Sehr schöne Liste, Jenny !
Ellen, Charlotte, Scarlett und Carey wären wahrscheinlich auch auf meiner Liste :)
Und wo bin ich ?
Denke das wird an McQueen oder Cuaron gehen. Würde mich aber eher für Scorsese oder besonders für Payne freuen.
Amy war wirklich gut und hat diesen, in meinen Augen, eher misslungenen Film wirklich etwas besser gemacht. Ich würde es ihr gönnen. Sehr sogar. Aber das Ding wird sich Cate holen und zwar verdient. Sie war einfach eine totale Wucht.
Die Nominierung für Sandra Bullock halte ich ja immer noch für einen Witz.
Um ehrlich zu sein hätte es Bruce Dern am meisten verdient. Seine Leistung in NEBRASKA ist ganz, ganz großes Kino und zudem hat er nach seiner gigantischen Karriere endlich einen verdient. DiCaprio war absolut fantastisch. DALLAS BUYERS CLUB habe ich noch nicht gesehen aber ich weiß wozu McConaughey in der Lage ist. Trotzdem haben beide noch eine große Karriere vor sich und noch viele Chancen auf die Trophäe. So sehr ich es DiCaprio auch gönne und so sehr ich auch abfeiern werde, sollte er gewinnen so wünsche ich es irgendwie Fern. Können nicht beide gewinnen ? ;)
Und dann ging es auch schon weiter.
Während Teil 1 uns die Protagonistin und ihre Gefühle zeigte, so vertieft Teil 2 sie. Charlotte Gainsbourg übernimmt nun auch die Rolle von Joe innerhalb der Erzählebene und kann richtig überzeugen und ihre Verletzlichkeit zur Schau stellen. Zuvor war die, nicht weniger großartige Stacy Martin zu sehen, welche der Figur noch eine Art kindliche Unschuld verlieh. Mit Gainsbourg begeben wir uns nun in die späteren Jahre der selbsternannten Nymphomanin. Das Erzähltempo geht runter, die Stimmung wird ernster. Besonders zu Geltung kommt dies in einer Sequenz mit Jamie Bell welches sich ewig zieht und die ich hier nicht vorweg neben möchte, da sie sonst ihre Wirkung verliert. Zudem hat Udo Kier einen Auftritt, der nur Sekunden lang ist aber trotzdem irgendwie großartig ist.
Ganz stark ist die Sequenz in der Joe mithilfe einer Selbsthilfegruppe ihre sexuellen Eskapaden unterbinden soll. NYMPHOMANIAC ist im zweiten Teil voll von solchen Sequenzen. Nun wird Joes ständiges Verlangen nach Sex konsequenter, drastischer und zieht verheerende Folgen mit sich. Am bitteren Ende ihrer Erzählung ist Joe das Opfer, sie bleibt geschunden zurück, unter der Last ihres Verlangens zusammengebrochen.
In einer Sequenz verweist Von Trier sehr eindeutig auf ANTICHRIST und stellt einen hochinteressanten Ansatz der Verbindung der beiden Filme her. War ANTICHRIST ein lauter Aufschrei und MELANCHOLIA ein stiller Abgesang so wirkt NYMPHOMANIAC wie ein Koloss der auf einen wartet. Ein Film, zu groß um richtig und vollständig erfasst zu werden und letztendlich, doch so leicht zu fühlen. Ein echter Von Trier. Ein unglaubliches Meisterwerk !
Der Saal ist nahezu komplett gefüllt. Alle reden sie untereinander. Es herrscht große, spürbare Vorfreude, doch dann als das Licht erlischt sind alle still. Keiner wagt etwas zu sagen. 4 Stunden Kino kommen auf uns zu.
Man fühlt sich ein wenig an 2001 : ODYSSEE IM WELTRAUM erinnert, wenn der Film nach einblenden des Titels erstmal minutenlang ein nahezu stilles, Schwarzbild zeigt, als wolle Lars von Trier, genau wie Stanley Kubrick erst warten bis sich im Saal komplette Ruhe eingefunden hat. Ich wusste es schon aufgrund der langen Laufzeit, welche den Film in zwei Hälften teilt, aber trotzdem war ich nicht wirklich gefasst was da auf mich zukommt.
NYMPHOMANIAC ist der Überkoloss eines Megaepos eines Lars von Trier Filmes. Der ultimative Grenzgang des Regisseurs. All die vorfältigen Skandäle, das ewige Hin und Her mit den Laufzeitfassungen, all die provokanten Marektingposter, sie konnten einen nun doch nicht auf dieses Überwerk vorbereiten.
Charlotte Gainsbourg erzählt als gealterte, verletzte, selbsternannte Nymphomanin Joe ihre komplette Lebensgeschichte. Unterteilt wird das Ganze in 8 Kapitel, welche ihr Leben erzählen welches von sexuellen Ausschweifungen aller Arten geprägt war. Da ist es nur typisch das Von Trier in besagten Szenen sehr explizit wird aber das ist bei ihm ja bei weitem nichts neues. NYMPHOMANIAC ist nicht so ästhetisch verzerrt wie ANTICHRIST oder MELANCHOLIA, es gibt keine langen Zeitlupensequenzen. Stadtessen lässt Von Trier sämtliche andere Stilmittel seines Filmes Amok laufen. Wenn, beispielsweise, die junge Joe mit ihrer Freundin im Zug ein Spiel spielen, wer von beiden mehr Sex mit den Passagieren hat, so wird der jeweilige Punktestand anhand einer Tafel eingeblendet. Dazu wird das noch mit literarischen, nicht immer ganz schlüssigen Metaphern verbunden, welche zu genial und verworren sind um hier als Beispiel zu dienen.
Insgesamt knallt hier alles aufeinander. Epos trifft auf Episodenfilm. Komödie trifft auf Horror, wenn etwa Uma Thurman als hysterische Furie zur absoluten Höchstleistung aufläuft und einen der stärksten Momente des Filmes schafft. Wenige Szenen später erleben wir den blanken Horror, wenn sich Joes Vater in einem tödlichem Delirium befindet. Szenen wie diese sind zu verstörend, zu einprägsam um kurz zusammengefasst zu werden.
Auch der Soundtrack ist völlig entfesselt. Hier trifft Rammstein auf Klassik und zwischendurch darf auch mal Born to be Wild gespielt werden.
Dabei ist klar das Von Trier nie die Absicht hatte, einen pornographischen Film zu drehen. Die Sequenzen entbehren sich sogar jeglicher Erotik. Viel mehr zeichnet Von Trier ein haargenaues Porträt einer Frau, die einen durchdringenden Selbsthass entwickelt hat und sich gegen die Liebe verschworen hat, sie aber gleichzeitig so sehr benötigt. Die Episoden des Filmes, so amüsant bis verstörend sie auch sind, sie sind doch von tiefer Trauer und Sehnsucht geprägt.
Überhaupt nicht gut tut dem Film aber seine Zweiteilung da so beide Teile alleinstehend unrund wirken und zum scheitern verurteilt sind. Aber dies ist nicht direkt der Fehler des Filmes.
Ein sehr schöner Artikel.
Man muss bei solchen Themen immer unglaublich vorsichtig sein da einfach nichts bewiesen ist. Aber anders als bei anderen Missbrauchsvorwürfen wie etwa im Falle Kinski besteht hier wenigstens die Möglichkeit jemals die Wahrheit zu erfahren. Daher halte ich ein Statement für richtig.
Es ist natürlich wahr das man Biographie und Werke eines Künstlers trennen sollte. Allens Filme werden, jetzt mal angenommen er sollte schuldig sein, nicht schlechter aber trotzdem wird ihnen immer ein fader Beigeschmack anhaften der sie, für mich zumindest, unansehbar machen wird.
Die Frage ist : Ist Allen schuldig oder ist er Opfer einer Familienverschwörung ?
Die Wahrheit ist : Beide Theorien sind wahrscheinlich und daher werde ich ihn weder verteidigen noch angreifen. Ich kann nur meine Meinung zum besten bringen.
Und ich halte, auch wenn mir jetzt alle widersprechen werden, Allen für unschuldig.
Es ist leider einfach so das Mia Farrow alles tun würde um ihm zu schaden. Ich halte die Missbrauchsvorwürfe für eine geschickte Inszenierung um ihm zu schaden und sein Lebenswerk in so späten Jahren zu schaden.
Sicherlich könnte man jetzt sagen, das Thema Beziehungen zu Minderjährigen zieht sich durch Allens Werke. Gerade MANHATTAN beschäftigt sich sehr damit. Aber was sehr wenige tun ist es von der anderen Seite zu sehen und zu überlegen ob man ihm diese Vorwürfe nicht vielleicht deswegen angehängt hat.
Gleichzeitig aber kann ich mich fürchterlich irren so wie jede Vermutung falsch sein kann. Wir kennen die Wahrheit nicht. Und bevor wir sie nicht können sollten wir niemals verurteilen sondern vermuten.
AMERICAN HUSTLE verarscht sein Publikum auf dieselbe Weise wie es die Protagonisten des Filmes tun.
Genau wie die Protagonisten ist alles was der Film hat eine Maske. Er hat eine saubere 70er Atmosphäre und einen, zugegeben, wirklich astreinen Soundtrack. Darunter aber verbirgt sich absolut nichts. Der Film erzählt eine komplett sinnlose Krimihandlung bei der man das Gefühl hat, der Film nimmt sie selbst gar nicht ernst. Stadtessen wird ein Fokus auf ein Liebes-Viereck gelegt welches in ihrer scheren Dämlichkeit nicht zu überbieten ist.
Dazu kommen auch noch O. Russels furchtbare Versuche, einen auf Martin Scorsese zu machen, was absolut nach hinten losgeht. Der Film hat eine so sprunghafte Erzählweise, sodass man überhaupt keine Lust hat der uninteressanten Story zu folgen.
Die Darsteller sind stellenweise absolut nervig, stellenweise aber auch gut : Christian Bale und Jennifer Lawrence sind in ihren schwächsten Momenten unerträglich. Bradley Cooper und Amy Adams hingegen schafften es mich zu überzeugen. Mein Highlight war jedoch jede Szene mit Louis C.K., der in seiner kurzen Leinwandpräsenz mehr aussagt als der Film selbst.
Immer wieder ertappte ich mich bei der Frage "Was will mir das ganze sagen ?" oder "Was soll das jetzt alles ?". Warum erzählt der Film eine so unglaublich merkwürdige, belanglose Gaunerklamotte ? Und vor allem : Warum wird so etwas derartig gefeiert ? Ich bin irgendwie wütend.
Jonah Hill fand ich schon verdammt cool und alleine seine Nominierung ist klasse. Aber das Ding wird an Leto gehen, ohne Frage.
Ehrlich gesagt stehe ich mal wieder auf der Seite der Unvorteilhaften.
June Squibb würde ich es wirklich gönnen und Sally Hawkins fand ich ebenfalls klasse.
Sollte es tatsächlich Jennifer Lawrence werden, wäre das irgendwie merkwürdig. Ich kenne ihre Darbietung noch nicht aber das wäre dann schon ihr zweiter hintereinander.
Warum hier so viele für Luptia Nyongo sind verstehe ich nicht.
Habt ihr den Film überhaupt gesehen ? Die macht wirklich gar nichts als das Opfer zu spielen. Großes Talent dient für mich anders aus.
Die Trilogie der Grenzen von Theo Angelopoulos
Teil 3 : DIE EWIGKEIT UND EIN TAG
Sein letzter Tag. Ein Leben liegt hinter ihm. Die Ewigkeit ist vergangen. Was dem Dichter Alexander jetzt noch bleibt ist ein Blick zurück und ein letzter Tag auf Erden. Gedankenverloren streift er durch das neblige Griechenland und findet in einem kleinen Jungen einen Freund. Realität, Fantasie und Erinnerungen verschwimmen ineinander und ergeben eine einzige, große Allorgie auf das Leben. Der letzte Tag nach einem Leben, was ewig schien und es doch niemals war. Symbolisch steht der ständige Blick auf das Meer : Es ist so beeindruckend und scheint unendlich und doch vergessen wir das auch das Meer, so gigantisch es auch ist, irgendwann ein Ende nimmt.
Was für Ingmar Bergman WILDE ERDBEEREN und für Akira Kurosawa IKIRU war, ist für Theo Angelopoulos DIE EWIGKEIT UND EIN TAG. Sein großes Finale seiner Grenzentrilogie hätte großartiger gar nicht ausfallen können. Mutet das Ganze zu Anfang noch als einem strigentem Sterbedrama an so wird das Ganze irgendwann zu einem hypnotischem Trip durch die Erinnerungen eines Mannes, großartig von Bruno Ganz verkörpert, der auf sein Leben zurück blickt. Die Erinnerungen werden zusammengehalten durch die Geschichte der Freundschaft des Mannes zu einem kleinen Jungen, alles an seinem letzten Tag.
Es ist irgendwie immer wieder unglaublich wie Angelopoulos das macht. Aber hier hat er sich absolut selbst übertroffen. Ich glaube selten erlebt man hypnotische Bilder so gut mit einer solch meditativen Ruhe verbunden und kaum wurden solch anrührende Momente erschaffen. Da es ein Angelopoulos ist, ist es kein leichter Film, zwar nicht sein schwierigster aber keineswegs einfach. Aber wem der Zugang zu diesem und seinen weiteren Filmen findet wird einen Film entdecken, der völlig einer eigenen Sprache erliegt und so losgelöst ist, das man sich einfach in ihm verlieren muss. Man findet kaum Worte für diese Schönheit. Und vielleicht begreift Alexander am Ende, das zwischen Leben und Tod auch nur eine Grenze steht, welche es zu überwinden gilt.
Die Trilogie der Grenzen von Theo Angelopoulos
Teil 2 : DER BLICK DES ODYSSEUS
Ein Fragment, ein kurzer Augenblick, ein einziger Moment in der ewigen Zeit die alles verschlingt. Ein Filmregisseur ist auf der Suche nach einem verlorenem Filmmaterial, welches in die Vergangenheit leitet Sein Weg führt ihn durch ganz Europa und deren durch zerrüttete Städte. Überall herrscht Schmutz. Die Suche nach dem Filmmaterial wird zur Suche nach der Unschuld in dieser kalten, düsteren Welt. Und mehr als eine Grenze muss überwunden werden. Nicht umsonst heißt es zu Anfang : "Wie viele Grenzen muss der Mensch überschreiten um endlich nach Hause zu kommen ?"
Nach vielen, eher ruhigen Filmen hat Theo Angelopoulos mal wieder einen filmischen Kloss gedreht. Nun verweigert er sich endgültig einem narrativem Plot. Die reise durch ganz Europa ist nur eine Aneinanderreihung von Fragmenten und kurzen Augenblicken, welche doch so vielseitig sind. Angelopoulos will nicht einfach nur einen Film drehen, Nein er will uns, dem Zuschauer, etwas sagen und macht auch kein Geheimnis daraus. Ewige Monologe und wahnsinnig lange Plansequenzen bestimmen dieses Epos. Mit bildgewaltigen Aufnahmen gibt es die Städte Europas zu bestaunen, durch welche der Filmregisseur wandelt. Dieser wird fantastisch von Harvey Keitel dargestellt. Zudem glänzt in einer Nebenrolle Ingmar Bergman-Veteran Erland Josephson.
Dieses Mammutwerk ist unglaublich schwer. Die 3 Stunden sind nicht einfach und viele werden diesen Film, vielleicht zurecht, verdammen, einfach weil er von nichts wirklich handelt aber trotzdem so unendlich viel sagt. Irgendwie völlig unbeschreiblich. Wenn Angelopoulos aufs Ganze geht dann wird es nicht einfach, aber es wird hypnotisch schön, bis der Nebel am Ende alles verschlingt.
Die Trilogie der Grenzen von Theo Angelopoulos
Teil 1 : DER SCHWEBENDE SCHRITT DES STORCHES
Um Grenzen wird es gehen. Grenzen die trennen und Grenzen die überschritten werde.
Das wird schon von Anfang an vermittelt. Der Film handelt von einem Dokumentarfilm über eine Grenze im Norden von Griechenland. Der Zuschauer nimmt die Perspektive eines Reporters ein, der an der Produktion der Doku beteiligt ist. Plötzlich erkennt er in einem alten Mann bekannten einen Politiker, der vor Jahren urplötzlich vom Erdboden verschwand, nie wieder auftauchte und schließlich für Tod erklärt wurde. Diese Erkenntnis lässt ihn nicht mehr los und er beginnt nachzuforschen und trifft dabei auf die Hinterbliebene Frau des Politikers. Zudem kommt es immer wieder zu mysteriösen aber betörend schönen, faszinierenden Ereignissen in der Nähe des Grenzübergangs.
Nachdem er mit LANDSCHAFT IM NEBEL seine "Trilogie der Stille" beendete widmete sich Angelopoulos nun den Grenzen und sein Beginn zeugt von unglaublicherem Geschick. Er ist jemand der das Kino völlig verstanden hat. Nie wird ein Wort zu viel gesagt. Er schafft es Figuren einzuführen ohne sie ein Wort sprechen zu lassen und schafft es, durch simple Andeutungen eine Stimmung zu erschaffen. Beispiel : Die Eröffnungssequenz, welche Aufnahmen des Grenzüberganges zeigt. Nur einen Schnitt später später sehen wir den Reporter wie er sich das Material ansieht. Sofort ist die Situation um den Dreh des Dokumentarfilmes bekannt.
Unterstützung erhält Angelopoulos von zwei absoluten Darstellerlegenden welche beide nur spärlich auftauchen, aber in ihren Szenen so unglaublich gut sind. Zum einen ist da Marcello Mastroianni als mysteriöser alter Mann und zum anderen ist da Jeanne Moreau als Frau des verschollenen Politikers. Es ist fantastisch, beide im hohen Alter noch bei so guten Spiel zu sehen zu dürfen.
Dieser Film ist, wie jeder Film von Angelopoulos, ein einziger, sinnlicher Rausch. An manchen Stellen mutet er wie eine einzige Kamerafahrt an. Aber auch, wie immer, ein einziges Mysterium das es zu entschlüsseln gilt. Einfach immer wieder ein Erlebnis !
Mehr fehlen gerade einfach völlig die Worte. Aber ich habe das Bedürfnis etwas zu schreiben.
Phillip Seymour Hoffman, einer der besten Schauspieler aller Zeiten und mein persönlicher Lieblingsschauspieler, ist im Alter von 46 Jahren gestorben.
Ruhe in Frieden.
Wollt ihr mich eigentlich verarschen ?
Der DVD Starttermin von Edgar Reitz neuem Meisterwerk DIE ANDERE HEIMAT - CHRONIK EINER SEHNSUCHT wurde soeben vom 3. April auf den 10. Juli verschoben.
Kann mir bitte jemand erklären wie ich noch solange warten soll ? Ich will diesen Film noch einmal sehen !
12 YEARS A SLAVE ist leider grundsimples Oscarkino völlig ohne jeglichen Subtext oder Tiefgang. Jede Sequenz, jede Einstellung und jede Szene hat das Ziel auszusagen, das Sklaverei etwas ganz böses ist. Mehr fügt Steve McQueen dieses Aussage nicht hinzu.
Es gibt minutenlange Gewaltsequenzen, welche wirklich ihre Wirkung nicht verfehlen. Das Grauen der Sklaverei wird einem dann wirklich vor Augen geführt, aber mehr hat 12 YEARS A SLAVE nicht zu sagen. Der Film interessiert sich nicht für Charakterzeichnung oder für seine Figuren, die Gut/Böse Vereitlung könnte Stereotyper gar nicht sein.
Dies ist mit der größte Fehler den Steve McQueen hier begeht denn die Figuren lassen einen einfach völlig kalt sodass einen die Story so völlig egal ist und schnell langwellig wird. Mein Sitznachbar schlief während der Vorführung sogar ein, ich war an manchen Sequenzen wirklich kurz davor. Interessant wie lange knapp über 2 Stunden sein können, während Filme wie BLAU IST EINE WARME FARBE oder kürzlich THE WOLF OF WALL STREET 3 Stunden wie eine halbe vergehen lassen können.
McQueens Inszenierung ist makellos. Tolle Bilder, eine fantastische Kamera und atemberaubende Montagen. Das mag zwar beeindruckend sein aber was bringt es wenn mich die Handlung so völlig kalt lässt. Ganz schlimm : Hans Zimmers Musik die in dramatischen Sequenzen nicht über die Subtilität eines INCEPTION hinaus kommt und in den Montagen uns die Ohren voll dröhnt.
Dann wären da noch die Schauspieler : Chiwetel Ejiofor macht sicherlich einen guten Job aber seine Hauptfigur ist völlig ohne Tiefe und hat keinerlei richtige Zeichnung. Der Rest des Cast ist enttäuschend : Michael Fassender buhlt mit extremen Overacting nach einem Oscar und Benedict Cumberbatch ist nicht der Rede wert. Paul Giamatti und Brad Pitt werden in nahezu Statistenrollen gedrängt und somit grandios verschenkt. Mein Lichtblick : Paul Dano als sadistischer Aufseher.
12 YEARS A SLAVE ist ein Trauerspiel auf die Geschichte. Mehr als "Sklaverei ist Böse" wird hier nicht gesagt. Irgendwie halt Oscarkino.
HER ist jetzt schon der vielleicht optisch beeindruckendste Film des Jahres.
Ein derartig verspieltes, kreatives und detailreiches Setdesign habe ich selten gesehen. Egal ob die Textverarbeitungsprogramme der Computer, das Mobiltelefon oder die Wohnung. Man kann sich nicht sattsehen.
Das Szenario von einem Mann der sich in die weibliche Stimme seines Computersystems verliebt klingt zunächst merkwürdig und absurd aber Spike Bonze iss ein Mann der leisen Töne und erzählt das Szenario auf eine so menschliche Weise das man es dann doch nachvollziehen kann. Ganz groß sind dabei seine beiden Stars. Allen voran das meisterhafte Schauspiel von Joaquin Phoenix der nach seiner lauten. losgelösten Leistung in THE MASTER nun mit leisen Tönen arbeitet. Der andere Star ist Scarlett Johanssons sinnliche, einfühlsame Stimme die einen in ihren Bann zieht.
Wovon erzählt HER letztendlich ?
Ich glaube es geht hier um Einsamkeit und wie wir es hinbekommen, trotz einer solch gigantischen, überbevölkerten Stadt uns so alleine zu fühlen. Wir Menschen begegnen einander jeden Tag aber nie spricht jemand den anderen an. Stadtessen bleiben wir in unserer kleinen Höhle. Möglicherweise aus Angst verletzt zu werden, so wie unser Protagonist verletzt wurde. Was wenn wir nun jemanden, in Form eines redenden Computersystems, in unserer Höhle finden und uns so sehr verlieben das wir dabei vergessen, das wir uns nur in uns selbst verliebt haben ? Die einzige Lösung : Aus der Höhle heraustreten und jemand anderes finden, der ebenfalls seine Höhle verlassen hat. Und vielleicht passiert das genau in der letzten Szene des Filmes. Der Blick über die wunderschönen Lichter der Stadt von zwei Seelen, die sich vielleicht gefunden haben.
Der, selbst aus Nebraska stammende, Regisseur Alexander Payne inszeniert seine Heimat in betörend schönen Schwarz/Weiß Bildern. Gigantische Landschaften füllen die Leinwand. Das alles wirkt trostlos. Kahle Bäume und lange, leere Straßen gesellen sich dazu und ab und zu blitzen die Silhouetten von Menschen auf, scheinbar auf der Suche nach etwas.
Woody Grant ist alt. So alt das er sein Umfeld nur noch belastet und ihm nichts mehr gibt und schlicht weg nicht mehr geben kann. Seine Frau hat die Hoffnung längst aufgegeben und möchte ihn am liebsten in ein Heim verfrachten. Sein Sohn aber glaubt noch an ihn. Sein Sohn hat selbst kein richtiges Glück. Seine Freundin hat ihn verlassen und sein Job als Heimkinoverkäufer könnte öder nicht sein. Vielleicht ist das der Grund warum er der einzige ist der noch an Woody festhält. Er weiß wie öde das Leben ist. Denn eines Tages erhält Woody einen Brief der besagt das er Millionär geworden ist und nur noch seinen Gewinn abholen muss. Jedoch handelt es sich bei dem Brief so eindeutig um einen Werbegag der nur Leuten das Geld aus der Tasche ziehen will. Jeder erkennt diesen Betrug, außer Woody. Der ist fest entschlossen seinen Gewinn abzuholen und jeder erklärt ihn für verrückt, außer seinem Sohn. Der will ihn zu dem Ort fahren und nimmt eine weite Strecke auf sich nur um seinen Vater seine Millionen zu ermöglichen, die es höchstwahrscheinlich gar nicht gibt aber was solls ?
"Er brauch nur etwas wofür er leben kann" erkennt sein Sohn. Und genau das ist der Grund. Die Figur des Woody Grant ist an sich völlig nichtssagend. Er redet kaum von sich oder von der Vergangenheit. Nur sein Umfeld charakterisiert ihn. Ein Alkoholiker soll er gewesen sein. Er aber sagt kaum ein Wort über sich selbst. Sein Leben gleicht einer Ödnis und sein fester Glaube an seinen Millionengewinn schenkt ihm neuen Lebensmut. Man könnte sagen, die Suche von Vater und Sohn verläuft ins nichts aber das tut sie gar nicht. Beide suchen nach nichts anderem als dem Glück in ihrem Leben.
NEBRASKA ist vielleicht der beste Film der diesjährigen Preissaison und jetzt schon einer der besten Filme des Jahres. Es ist kein Film der etwas wichtiges aussagen möchte. Er möchte nicht noch ein sinnloses Statement zur Sklaverei in Amerika sein, er möchte keinen Kapitalismus kritisieren und er will auch nichts über Somalipiraten aussagen. Und der Film ist auch kein Film über Demenz. Wer das behautet hält alle alten Menschen für dement und heimtauglich. Nein, es ist ein Film der scheinbar nichts möchte als den Zuschauer mitzunehmen in Nebraskas weite Landschaften, mit zu Vater und Sohn in ihrem Auto, die nur das große Glück suchen und es am Ende tatsächlich finden.
Und wenn das Auto hinter den Hügeln verschwindet entlässt einen der Film mit der Erkenntnis das das große Glück nie etwas mit Besitz zu tun hat. Glück ist nur ein Gefühl. Aber vielleicht das beste von allen.
Es ist sehr einfach THE WOLF OF WALL STREET zu kritisieren. Scorsese kopiert sich an einigen Stellen wirklich selbst, mit seinen Flüchen hat er es endgültig übertrieben und der Film wiederholt sich an einigen Stellen.
Aber ganz ehrlich : SCHEISSEGAL !
THE WOLF OF WALL STREET ist eine 3 stündige Riesenspaßkanone und ein mitreißendes Epos über die Machenschaften der Wall Street ! Die Geschichte um den Aufstieg und Fall eines Finanzhaies ist alles andere als neu aber Scorsese präsentiert einem das in einer so unterhaltsamen Weise das man trotzdem dran bleibt und sich an dem bunten Treiben amüsiert. Gegen Ende des Filmes ertappte ich mich bei einem Seufzer als ich feststellte das der Film nur noch eine Stunde geht. Man wünscht sich wirklich die noch längere Fassung nach Ende des Filmes. Aber dennoch gibt es immer wieder Momente wenn der komplette Spaß des Filmes blitzschnell in heftige Gewalt umschlägt und in Anbetracht der Tatsache, das das hier alles eine wahre Geschichte ist so bleibt einem das Lachen oftmals im Halse stecken.
Scorses Inszenierung ist, wie immer, makellos und es ist schön ihn endlich wieder in seinem Genre zurück zu sehen. Dazu kommt dann noch Leonardo DiCaprio in seiner eindeutig besten Leistung seiner gesamten Karriere. Hier ist er ein losgelassener Wolf, ein Mann der in seinem Overacting puren Wahnsinn und zerstörerische Wut auf die Leinwand zaubert. Viel zu oft unerwähnt ist auch Jonah Hill dessen Chemie mit DiCaprio einfach unbezahlbar ist.
Das THE WOLF OF WALL STREET von den Kritikern gespalten aufgenommen wird ist kaum verwunderlich. In den letzten Jahren gab es kaum einen Film im Blockbusterkino der so zwischen Genie und Wahnsinn hin und her pendelt aber auch kaum einen der so viel Spaß macht. In allen Fällen ein moderner Klassiker !
Die Beschreibung des Bildes oben ist episch !
Ich bringe den Film EVERYTHING IS ILLUMINATED mit.
Ein schöner Film, ich weiß wie Magico ihn mag :)
Ein großartig unprätentiöser Film.
ALL IS LOST ist endlich mal wieder ein Film, der zwar sämtliche Mittel stark reduziert aber dennoch komplett seine Wirkung entfaltet. Es gibt nur einen einzigen Schauspieler und es fällt kaum ein Wort. Nur ein Mann auf einem Boot, mitten auf offenem Meer der um sein überleben kämpft. Die dünne Handlung wird nicht versucht, mit Sinnesfragen zu überdecken oder mit Kunstgewändern zu verschleiern. Nein, das hier ist ein reiner Überlebensfilm. Und es ist nicht einmal ein Film der viel Wert auf Optik legt, wie zuletzt der thematisch ähnliche GRAVITY. Nein, ALL IS LOST hat das alles nicht nötig. Die Wirkung des Filmes entfaltet sich auf so gigantisch minimalistische Weise. Ähnlich verhält es sich mit Robert Redford als Hauptdarsteller. Obwohl seine Figur kaum ein Wort sagt und keinerlei Zeichnung oder Hintergrund hat spielt er ihn so überzeugend, das man so sehr mit ihm fiebert. Das Ergebnis ist ein Überlebensfilm der so viele großartige Momente hat und den Zuschauer jederzeit komplett erreicht und für sich gewinnt. Das aller beste ist, das ALL IS LOST sogar über eine gewisse Nachwirkung verfügt. Großartiger Film.
Vielen dank für meine Nennung :)
HEAVENS GATE, der legendäre Film.
Michael Ciminos Epos hat einen nahezu legendären ruf. Der Film wurde seinerzeit zum Hassobjekt der Kritiker und war ein finanzieller Megaflop: Traurigerweise völlig zu unrecht.
Der Misserfolg des Filmes ist in gewisser weise lediglich nachvollziehbar. Denn Ciminos Film ist definitiv nichts für konventionelle Sehgewohnheiten. Die Geschichte des Filmes verschließt sich zu Zuschauer, da einem keine Identifikationsfigur geboten wird. Auch ich hatte damit stellenweise meine Schwierigkeiten. Keine Identifikationsfigur zu haben ist zwar nichts falsches, aber über 3 1/2 Stunden geht das nicht immer gut. Man muss dranbleiben und wird letztendlich mit einem kompromisslosem Epos belohnt, welches lange nachhallt. Alleine die Kameraführung ist beispiellos und raubt einem mehrfach den Atem. Dazu noch gigantische Massenszenen welche einen in ihren Bann ziehen, oftmals aber auch ewig andauern.
Man kann Cimions Begeisterung an diesem Film nachvollziehen und wie stolz er letztendlich auf sein Schaffen war, den seine Massenszenen werden wirklich bis ins kleinste Frame zelebriert. Dazu gesellt sich noch eine riesige Starbesetzung. Um hier mal die Namen zu nennen : Kris Kristofferson, Christopher Walken, John Hurt, Brad Dourif, Isabelle Huppert, Joseph Cotten und Jeff Bridges.
HEAVENS GATE ist großes, schwieriges Kino. Offenbar etwas zu schwierig für das Publikum und irgendwie seiner zeit voraus. Seinen katastrophalen Ruf hat er nicht verdient.