DerDude_ - Kommentare
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Alle Kommentare von DerDude_
http://www.youtube.com/watch?v=Plz-bhcHryc
"Das ist mal ne Entscheidung : Will ich gleich so ne Süße ficken, oder gleich mit so nem Wichser treffen ? Fick die Süße, Triff den Wichser, Fick den Wichser, ich denke ich werde eher die Süße ficken"
Andrew Dominik, Regisseur von THE ASSASINATION OF JESSE JAMES BY THE COWARD ROBERT FORD, einem der besten, feinfühligsten und ehrlichsten Film aller Zeiten, ist wieder da. Das Ergebnis : KILLING THEM SOFTLY. Ein Gangsterthriller, der konsequent gegen den Strom schwimmt. Bei der unfassbaren Qualität seines vergangenen Meisterwerkes gelingt es Dominik nicht mit diesem mitzuhalten, aber dennoch ein durchaus beachtenswertes Stück Kino.
Wie schon in seinem letzten Film ist Dominik Meister der Ästethik und Bildkompositionen. Wenn atemberaubende Bilder mit einem großartigen Soundtrack Hand in Hand gehen, so offenbart sich dann die stärkste Seite des Filmes. Auch in der Figurenzeichnung erweist sich Dominik als geschickt : In der Welt des Gangstertums gibt es keine Helden und jeder ist entweder ein totales Arschloch oder ein Vollidiot. Coolness gibt es hier nicht, hier hat jeder Leichen im Keller. In seiner Aussage, die durch zahlreiche, eingestreute Reden von Präsident Obama angedeutet wird, ist Dominik zwar nicht besonders subtil aber dennoch macht das die Aussage nicht unaktueller : Wir können noch so oft sagen, Amerika sei ein Land der Freiheit, wenn wir nichts tun, wird es das nicht sein.
Brad Pitt bleibt etwas unter seinen Möglichkeiten, aber dennoch überzeugt er schauspielerisch durchaus. Was James Gandolfini in dem Film zu suchen hatte bleibt schleierhaft. Er wirkt wie ein Versuch die Soprano Fans ins Kino zu locken.
Sicherlich ist Dominik niemand der beschönigt. Auch die Gewalt nicht. Wenn es mal zur Sache geht, werden keine Gefangenen gemacht. Dennoch schießt er dabei manchmal arg übers Ziel heraus. Denn oftmals wird Gewalt zu Exploitation. Zwar nie so bedenklich, wie z.b. Herr Tarantino, aber es wirkt oftmals unnötig. Auch verstehe ich die zahlreichen Ausflüge in den vulgären Sprachgebrauch nicht ganz. Gerade zu Anfang des Filmes wird wirklich oft geflucht (siehe Zitat oben) und das wirkt manchmal wie die billigen Prollereien eines Martin Scorsese oder Brian de Palma. Das hat jemand wie Dominik, der wirklich den Mut zu echten Emotionen hat, nicht nötig.
Nur ist KILLING THEM SOFTLY kein Film in den die wunderschöne Poesie und die atemberaubenden Gefühle seines letzten Filmes Platz finden. Er hält nicht mit seinem Vorgänger mit, aber dennoch ist es ein, für die Verhältnisse Hollywoods, mutiger film und Andrew Dominik bleibt eine Regiehoffnung.
Wer es wagt, hat keinen Mut
wem es fehlt, dem geht es gut.
Wer es besitzt ist Bettelarm,
wem es gelingt, der ist voll Harm.
Wer es gibt, ist Hart wie Stein,
wer es liebt, der bleibt allein.
Was ist es ?
Ein Film über die Frage des ewigen Lebens, dessen Aussage sich mit kein bisschen erschließt. Genau wie bei dem obrigen Rätsel ist die Antwort bestimmt so simpel aber ich muss nur genau nachdenken.
Egal, wunderschöner Film !
Äh, ja. Was ein Film.
Das mit Abstand größte Problem das ich mit OBLIVION hatte war das der ganze Film bis ins kleinste Detail so dermaßen Tod inszeniert wurde. Jede Szene wird mit nerviger, dröhn Musik, pathethischen Kameraschwenks und ach so großen Bildern aufgeplustert, sodass jede Emotion, egal ob Romantik oder Spannung, sofort gekillt wird. Man hat das Gefühl in einem zweistündigen Trailer oder in seinem zweistündigen Finale festzusitzen, weil einfach alles auf episch und laut getrimmt wurde. Ein einziger Effektporno bis zum geht nicht mehr.
War sich Kosinskis letzter Film TRON LEGACY wenigstens bewusst das er Null Handlung hatte wird es hier endgültig absurd : Im Nolan Prinzip wird durch pseudophilosophische Zitate und (nicht)überraschende Wendungen der Schein von Tiefe vorgegaukelt. Wie es sich für einen heutigen Blockbuster gehört gibt es hier selbstverständlich keine Zwischentöne oder gar Figurenzeichnung. Das wäre ja Fatal, dann müsste man ja zwei Minuten lang keinen visuellen Schwanzvergleich abziehen oder irgendwelche Sachen hochbomben.
Ich kann und will solche Filme nicht mehr sehen !
Zu laut, zu doof, zu arrogant, zu nervig und langweilig wars obendrein auch noch.
Ach, zu folgenden Filmen liefen vor dem Film Trailer :
- Scary Movie 5
- The Fast and the Furious 6
- Iron Man 3
- Kick-Ass 2
- Star Trek 2
- Man of Steel (oder auch Superman 6)
Demnächst :
- Transformers 5
- Twilight 6
- Hangover 4
- Fluch der Karibik 7
- Cars 24
- Thor 8
Was bedeutet schon wahres Glück ?
Niemand kann sein ganzes Leben lang glücklich sein. Jedes Glück ist somit vergänglich und hört irgendwann auf und irgendwann vergessen wir das es überhaupt existiert hat.
Traurig, oder ?
Aber genau deswegen so schön. Weil es das echte Glück nur einen Moment lang gibt. Nur ein Augenblick bleibt. Und genau das ist BRIEF ENCOUNTER : Der Augenblick des Glücks, das einfach so passiert und auch einfach wieder aufhört und am Ende den Protagonisten lediglich Kummer und schmerzhafte Erinnerungen übrig lässt. Der Augenblick ist vergangen und das Glück beendet. Wie ein Zug der immer weiter fährt.
Ein berührender und herzergreifender Film, ohne die epische Inszenierung von David Leans späteren Filmen aber dennoch genauso mitreißend.
Ein mitreißender Augenblick der Liebe, ein kurzer Moment voller Ehrlichkeit.
4.3, liebe MP Community, 4,3 !!!
Man könnte viel an Kurosawas Kritik an der Industrie und seinem Appel an die Menschlichkeit herumhadern. Zum einen weil der Film nicht wirklich etwas erzählt was man schon weiß, die Story ist nicht ganz frei an Klischees und die Kritik an den Konzernen und an der Bürokratie ist eigentlich viel zu harmlos. Auch die etwas lang geratene Laufzeit hätte besser genutzt werden sollen.
Aber am Ende werden all diese vermeintlich verheerenden Schwächen entwaffnet, denn Kurosawa beweist letztendlich etwas das man wahres Herz nennen kann. Und dazu gehört auch der vielleicht manchmal etwas naive Glaube an das Gute in der Bürokratie, an den letzten Funken Menschlichkeit der ja irgendwo in dieser völlig technisierten Gesellschaft vorhanden sein muss. Und dann gibt es so wunderschöne Szenen, voller Ehrlichkeit und Wärme, die einen Mann zeigen, der erst im Angesicht des Todes das Leben lernt.
IKIRU will glaube ich gar keine beißende und böse Satire sein, sondern ein warmer Aufruf an den Menschen in der Bürokratie , vor dem man nicht davon laufen kann,
Weil wir alle atmen und wir alle denken. Und weil wir alle leben.
Toller Film !
Herrje, die gehen ganz schön zur Sache.
Tolle Liste von dir :)
Hätte nicht gedacht das die soooo gegeneinander sind. Können eben nicht alle so freundlich zueinander sein wie Bergman oder Tarkovsky :)
Obwohl der eigentlich schon in der Liste ist unbedingt zu erwähnen http://www.youtube.com/watch?v=EMlQ04g0pDc
Jetzt wo ich all diese wunderschöne Musik höre merke ich wie gut es mir geht.
Danke :-)
THE PASSENGER von Michelangelo Antonioni ist die Geschichte eines Ausbruchs, einer Flucht. Der Film beginnt in nahezu schwebender Stille. Ein reisender Reporter (Jack Nicholson in einer seiner unterschätztesten Rollen) findet in seinem Hotel einen toten Mann und, so wie es der Zufall verlangt, sehen sich beide zum Verwechseln ähnlich. Deshalb entscheidet sich der Reporter spontan die Identität des Mannes anzunehmen. Von nun an reist er unter dessen Namen, lebt unter dessen Namen.
Ein Mann stirbt und ein anderer Mann übernimmt dessen Leben. Einfach so, möchte man meinen. Schließlich hatte er doch eine Frau und einen gut bezahlten Beruf die Zuhause auf ihn warteten. Aber alles war er wollte war einfach frei zu sein. Einfach mal alles hinter sich lassen und noch einmal frei zu sein.
Ich gebe zu anfangs meine Probleme mit dem Film gehabt zu haben, denn er verfügt über eine sehr lose Handlung die enorm verloren wirkt. Aber irgendwann wurde mir klar wie sehr das den Protagonisten widerspiegelt. Denn er hat auch kein Ziel mehr. Er ist einfach frei und kann noch mal wirklich leben und wirklich er selbst sein. Aber dennoch bemerkt er nicht, das seine neue Identität bald ein noch größeres Gefängnis wird.
Und irgendwann ließ ich mich den schlicht perfekten Bildern einfach nur noch verlieren.
Das ganze ist so mysteriös, so still, so ruhig und stellenweise auch sehr beklemmend, aber vor allem eins : Meisterhaft !
10 Punkte sind nur eine Frage der Zeit !
Der einzig richtige Platz 1 !
"Nein, das kann ich nicht, weil die Guten nun mal die Guten sind und die Bösen nun mal die Bösen ! Es sei denn es kommt ein Blitz vom Himmel und die guten werden plötzlich böse, aber das ist jetzt nicht wichtig"
Ich plane schon einmal Demonstrationen gegen diesen Film.
Es gibt drei Dinge weswegen dieser Film nur scheitern kann :
1. Kein Leslie Nielsen
2. Kein Leslie Nielsen
3. KEIN LESLIE NIELSEN
"Das ist als würde man einen Löffel Rohrfrei essen. Klar, es reinigt einen aber innerlich ist alles hohl"
Ben und Casey Affleck
Mir blutet das Herz bei diesen Durchschnittswertungen.
Darf ich mich an deiner Schulter ausweinen ? ;)
Leider ist NAKED LUNCH bei weitem nicht der größte Cronenberg Aussetzter :(
Bei Woody Allen könnte man auch seine zahlreichen, netten aber völlig belanglosen, neuen Filme aufführen.
Sprachlos
Alain Resnais Tag - Teil 3
L`ANNÈE DERNIÈRE À MARIENBAD
"Sie müssen sich irren"
"Sie müssen sich erinnern"
Es gibt Filme und dann gibt es L`ANNÈE DERNIÈRE À MARIENBAD...
Ich glaube kein Film dieser Welt kommt dem Wort Traum so nahe, wie dieser Film es tut. Es beginnt als lange Fahrt durch ein luxeriöses Anwesen, begleitet von der ewig präsenten Orgelmusik, unterlegt mit den wiederholenden Worten eines Mannes. Seine Stimme werden wir fast den ganzen Film hören. Seine Stimme erzählt von einem Ort wo er und eine schöne Frau sich vor einem Jahr getroffen haben. Sie aber kann sich nicht erinnre, vielleicht will sie sich aber auch gar nicht erinnern. Was sind das für Bilder die wir sehen ? Nie können wir ihnen trauen. Sind sie echt oder unecht ? Einbildung oder Realität ? Sind es die Gedanken der Frau, die sich versucht zu erinnern ? Oft kommt es vor das sich Voice-Over und Bilder widersprechen. Versucht die Frau dann etwas zu verdrängen ? Was bedeutet die Musik ? Spielen Szenen ohne Musik in der Realität ? Nie können wir uns sicher sein was wir da sehen.
Denn der eigentliche Film, die eigentliche Geschichte, ist schon längst vorbei und alles was wir sehen ist die Erinnerung an ihn.
L`ANNÈE DERNIÈRE À MARIENBAD ist ein einziges, großes Labyrinth voll Metaphern, Andeutungen, Wahrheiten, Unwahrheiten, Träumen, Gedanken und Erinnerungen. Alles ist so voller Interpretationsmöglickeiten. Als Zuschauer rätselt man während und noch lange, was welche Szene bedeutet, was Realität, was Traum ist. Sind sich der Mann und Frau einmal begegnet ? Resnais zweite Regiearbeit hypnotisiert den Zuschauer mit seinen langen Fahrten durch Gänge, Flure und Gärten, durch die dominante Musik und das Voice-Over des Mannes, bis man in eine schwebende Trance verfällt, aber aus dieser ruckartig wieder entrissen wird, sobald der Film seine bedrohliche, verstörende Seite zeigt, durch Andeutungen und Verweisen auf das Schreckliche, was vielleicht auch passiert ist. Besonders der finale Schlussmonolog entlässt einen in pures Unbehagen. Aber dieser Film entwickelt auch einen Sog, betörender, unglaublicher Schönheit. Die ganze Bandbreite der Gefühle ruft dieser Film hervor.
Ein Werk voll unbestrittener Perfektion. Ein Film der viel möchte aber viel gibt. Eine der intensivsten Atmosphären aller Zeiten, die einen durch die Erinnerungen eines Labyrinths führen, durch das man vielleicht einmal gegangen ist.
Einer der wenigen Filme, deren einziger Fehler der ist, das sie irgendwann enden. Alain Resnais hat sich spätestens hiermit ein Denkmal gesetzt.
Am 6. August diesen Jahres erscheint VOUZ N`AVEZ ENCORE RIEN VU, der neue Film des inzwischen über 90 Jahre alten Regisseurs. Ich werde dort sein...
Alain Resnais Tag - Teil 2 :
HIROSHIMA MON AMOUR
Am Anfang ein Fiebertraum : Wir sehen fragmentarische Aufnahmen von Hiroshima, begleitet von der Stimme einer Frau die erzählt was sie an Hiroshima gesehen hat. Ein Mann aber widerspricht ihr immer wieder mit "Du hast nichts gesehen".
Alain Resnais HIROSHIMA MON AMOUR ist eine einzige, großartige und sensible Ode an die Erinnerung. Erinnerungen können schmerzhaft sein und grausam. Erinnerungen können einen verfolgen. An manchen will man sich festhalten, manche sofort wegwerfen. Aber letztendlich sind Erinnerungen manchmal das einzige das uns bleibt, aus dem wir lernen können, egal wie schmerzhaft es ist. Die französische Schauspielerin und der japanische Architekt verbindet dasselbe tragische Ereignis. Es hat beide zu dem gemacht, das sie heute sind. Es hat beide zusammengeführt.
Was Resnais mit seinem ersten Spielfilm erreicht ist beispiellos : Voller Offenheit und Ehrlichkeit gleicht sein Film einem Blick zurück auf etwas, auf das man niemals zurückblicken wollte. Die wunderschönen Kamerafahrten und die grandiose Musik machen diesen Film zu einem Traum nach dem man sich an jede Erinnerung an ihn klammert.
Alain Resnais Tag - Teil 1 :
NUIT ET BROUILLARD
Alain Resnais Dokumentation über den Holocaust aus dem Jahre 1955. Was könnte man über Filme wie diese schreiben. Ich könnte schreiben wie mutig dieser Film ist, wie verstörend und wie ehrlich. Resnais zeigt die Konzentrationslager völlig unabhängig von dem damaligen Kontext. Hier geht es um das pure Grauen das in den Lagern geschah. Die Gefangennahme, Folterung und Ermordung von Millionen von Menschen, deren einziges Verbrechen darin bestand das sie so waren, wie sie waren.
Leise gleitet die Kamera über die wunderschönen Felder, bis sie das bedrohliche Konzentrationslager erreicht, das wie eine stillgelegte Fabrik aussieht welche jeden Moment wieder in Betrieb genommen werden könnte, weil der Schrecken nicht aufhört.
Die Stimme aus dem Off klingt poetisch verträumt aber dennoch erzählt sie von blanke Wahrheit mit einem Informationsgehalt die ihres gleichen sucht. Die Musik wirkt harmonisch, gerade zu fröhlich, aber sie macht das ganze noch schlimmer. Es wirkt als würde sie das Heile-Welt-Denken repräsentieren, aus das einem die grausamen Bilder immer wieder reißen.
Die Menschheit ist nicht böse, aber sie kann verdammt böse sein. Der Holocaust ist nur ein Indiz dafür. Einfach weil die Morde und die Ächtung von Millionen von Menschen Teil der Normalität geworden sind.
Und wer trägt nun Schuld ? Niemand will schuld haben und am Ende waren es die, die schon Tod sind und nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können. Es wird behauptet, man habe von all dem nichts gewusst aber hat man den wirklich nichts gewusst ? Hat man bewusst nicht hingesehen oder hat man nicht erkannt wie grausam es ist, was da gemacht wird ? Ehrlich gesagt finde ich Reaktionen wie diese nur menschlich und verständlich. Denn niemand möchte sagen, das er das alles gesehen hat und nichts dagegen getan hat. Es ist menschlich vor etwas derartigem die Augen zu verschließen.
Was ist heute ?
Heute wird der Holocaust oft verkitscht, trivialisiert, verharmlost und teilweise sogar geleugnet. Ein Indiz dafür, was der Film mit seinem letzten Satz verdeutlicht : Wir Menschen lernen nicht dazu. Das Grauen wird niemals enden. Es verhält sich teilweise nur sehr ruhig, aber es ist stets präsent.
Ich erinnere mich wie ich vor fast einem Jahr das Konzentrationslager Buchenwald mit meiner ehemaligen Schulklasse besucht habe. Ich versuche nicht zu beschreiben, was man in den Kammern fühlt. Es ist, als würde einem die Luft zum atmen weggenommen werde, einfach weil schon der Gedanke daran reicht, um ein Gefühl der Beklemmung zu erzeugen.
Aber dennoch sei gesagt, und ich hoffe das ich das nicht falsch beschreibe, was für ein schöner Ort es war, oder besser, was für ein schöner Ort es hätte sein können, würde dort nicht ein KZ stehen und hätte man dort keine Menschen ermordet.
Die Welt ist nicht böse, aber wir machen sie dazu und wir hören nicht damit auf.
Ein Werk das jeder Mensch irgendwann einmal sehen sollte.
Ein Wort : Episch !
Jean-Pierre Melvilles Gangster Epos ist wiedermal großes Kino in jeder Form. Sei es Besetzung (Delon, Montand, Volonte, Bourvil !!!), Inszenierung und Inhalt. Hier stimmt nahezu alles.
LE CERCLE ROUGE ist hybnotisch langsam inszeniert und lässt sich jede Menge Zeit, aber die brauch er auch. So bekommt jede Figur genug Raum zur Entfaltung. Jeder bekommt seinen Spielraum weil jeder für den Verlauf der Handlung wichtig ist. Alle vier Hauptdarsteller spielen ihre Rollen vortrefflich und agieren perfekt.
Auch die Bilder strahlen pure Faszination aus. Egal ob die trostlosen Landschaftsaufnahmen (die mir schon bei L ARMEE DES OMBRES gefallen haben) oder das nächtliche Paris. Melvilles Bilder kreieren eine großartige Atmosphäre.
Der Showdown ist unvergleichlich und ein einziger Gänsehaut Moment in all seiner Ruhe und seiner beängstigenden Stille.
Aller spätestens jetzt wandert Melville in meine absolute Favoritenliste der Regisseure. Und ich habe noch nicht einmal LE SAMOURAI gesehen.
Irgendwie einer der Klassiker der weder seinem Status noch seinem meisterhaften, deutschen Titel gerecht wird.
Die Eröffnungssequenz ist großartig. Ein wunderschön, grausames Kunstwerk. Aber danach wird es leider nur schlechter. Die Kamera und die fantastischen Bilder helfen, aber trösten nicht darüber hinweg das die Geschichte um ein Ehepaar, das nach dem tragischen Tod ihres Kindes, in Venedig von einem Mörder heimgesucht werden bietet so viel spannendes Potenzial das der Film einfach nicht nutzt. Das ganze treibt ins nichts. Da kann die Inszenierung in einzelnen Szenen noch so meisterhaft sein (Kirchenszene), wenn das Tempo und die Spannung fehlt, verliert sich das Interesse. Donal Sutherland spielt großartig, Julie Christie hingegen eher hölzern. Der Wirbel um die Sex-Szene ist gnadenlos übertrieben.
Das Ende ist jedoch großes Kino und reißt eine ganze menge raus, bis dahin muss man sich durch 80 eher belanglose Minuten arbeiten, wobei es diese Szene schon wert war. Dort wird klar was für ein Alptraum das hier hätte werden können.
Sicherlich sehenswert, allein wegen dem Ende und weiteren tollen Einzelszenen, aber ansonsten leider überschätzt.
*in Zeitlupe mit offenen Armen auf dich zu renn* Danke !
Snyder ist derartig schlimm !
http://www.youtube.com/watch?v=B7u704uMCmo
Bergman, Tarkovsky, Allen, von Trier, Malick ..... ein Traum ! :)
Von Fellini kenne ich inzwischen 3 Filme (Otto e Mezzo, La dolce Vita, La Strada) und keiner war annähernd schlecht. Von Bunuel kenne ich nur Belle de Jour (Meisterwerk) und Un chien andalou. Kurosawa kommt als nächster dran, warscheinlich mit Ikiru.
Früher liefen solche Filme in verdreckten, Hintertür-Kinos und man saß meistens auf, mit Sperma verkrusteten, Sesseln.
Heute gehört Sexismus und völlig qualitative Armur in Handlung und Figuren offenbar zu einem Teenie-Franchise/Blockbuster dazu.
Möge es floppen !
Und ich wurde genauso umgehauen. Genauso stark wie bei ARMEE IM SCHATTEN. Es besteht kein Zweifel mehr : Jean-Pierre Melville ist zusammen mit Wojciech Has und Werner Herzog meine Regieentdeckung des bisherigen Jahres.
Herrlich minimalirisch, einzigartig, verdammt cool und ultra spannend. Alles was hier benötigt wird sind viel Jazz Musik und einen tollen S/W Look um eine grandiose Atmosphäre zu erschaffen. Jean-Paul Belmondo ist Coolness in Person und ist nur einer der zahlreichen, vielschichtigen Figuren. Dazu noch ne Menge überraschender Twists und keine Langeweile kommt auf.
Ein Meisterwerk des Film Noir !