dompathug - Kommentare

Alle Kommentare von dompathug

  • 10

    Es gibt wohl nichts schwierigeres, als eine Kritik über den absoluten Lieblingsfilm zu schreiben. Was werd ich vergessen? Übersehe ich schlimme Fehler absichtlich? Kann ich den Film überhaupt Neutral beurteilen?

    "Casablanca" spielt im Casablanca des Jahres 1942 - Der Film wurde im selben Jahr gedreht - und zur Erinnerung - der Zweite Weltkrieg war voll im Gange. Humphrey Bogart spielt Rick Blaine, dem "Rick's Café Americain" gehört. Die anderen beiden grossen Hauptrollen gehören Ingrid Bergman (Die wohl damals schönste Frau Hollywoods - meine Meinung!) und Paul Henreid. Zudem waren auch die Nebenrollen total mit bekannten Darstellern dieser Zeit besetzt.

    Die Geschichte hört sich zunächst sehr oberflächlich an. Barman Rick führt sein "Rick's Café Americain" mit absolutem Zynismus und harter Schale. Kein Wunder, wurde er doch damals, als die Deutsche Wehrmacht Frankreich besetzte und er mit seiner Freundin Ilsa Flüchten wollte, von derselben versetzt. Im Regen stehend wartete er - bis er die Nachricht erhielt, dass sie nicht mit ihm gehen kann.

    Eines Tages jedoch taucht Ilsa im "Rick's" auf - und alte Wunden werden wieder geöffnet.

    Hört sich bis hier sehr oberflächlich und nach "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" an. Die Story ist jedoch noch viel verwurzelter. Allein schon die Überlegung, dass der Film sich wirklich dem Zweiten Weltkrieg annimmt und diesen mal aus der "Gegenwarts-Sicht" präsentiert, macht einen Teil der Geschichte aus. Kriegsszenen sind zwar keine zu sehen, jedoch wird die Angst der verfolgten, welche alle nach Casablanca flüchten, um von dort einen Platz in einem Schiff/Flugzeug in die freie Welt zu bekommen, absolut überzeugend dargstellt.

    Während Rick also am trauern um die Liebe seines Lebens ist, übergibt ihm einer seiner Barbesucher 2 Transitscheine - unterzeichnet von General de Gaulle persönlich - diese Scheine gleichen 2 Freiflugtickets in die USA. Rick soll diese vorübergehend aufbewahren.

    Ilsa taucht eines Tages in seiner Bar auf, zusammen mit ihrem Mann Viktor Laszlo - dem Anführer der Rebellion gegen die Nazis in der Tschechoslovakei - welcher in Europa aus einem KZ geflohen ist. So erfährt der Zuschauer, dass Ilsa ihn für Tod hielt und sich deshalb auf eine Beziehung mit Rick einliess... Da in Casablanca sowohl die Französische Regierung, jedoch auch das Vertreter des Dritten Reiches anwesend sind, suchen Ilsa und Laszlo eine Möglichkeit, sobald wie möglich in die USA einreisen zu können.

    Die Story in einigen Worten niederzuschreiben, ist nicht ganz einfach. Um was gehts konkret in Casablanca? Was macht den Reiz des Filmes aus? Diese Fragen können alle nicht mit einem kurzen Satz beantwortet werden.

    Reiz des Films: Jedes Genre kommt zum tragen - Love Story, Spiongeschichte, Krieg, Action, Drama, Komik, wunderbare Musik ("you must remember this....") alles ist zu finden in Casablanca.

    Für Männer: Humphrey Bogart ist die coolste Sau schlechthin - für mich der erste richtig arschcoole Schauspieler der Filmgeschichte. Wie er Rick Blaine darstellt ist einfach absolut grossartig.

    Für Frauen: Die Love Story ist absolut schön. Wie geht es weiter, wird Ilsa mit Rick verschwinden? Steht sie zu ihrem Mann? Anschauen Ladies!!

    Allgemein muss einfach noch(mal) gesagt werden: Schauspieler alle (wirklich alle!!) grossartig, Location Casablanca grossartig (obwohl US-Studio - merkt man kaum!!!) - Story einfach 1A!!

    Grüsse
    DomPatHug

    • 3 .5

      The End is near... Byebye Ostblock, Byebye Rumänien, Byebye....

      Mit leichter Vorfreude erwartete ich "Flight of Fury" (Code 1 Version). Glücklicherweise fand die noch diesen gleich nach US-Release den Weg in meinen Briefkasten.

      Story:
      Steven Seagal muss als Spezialagent John Sands für die U.S. Air Force einen von Terroristen geklauten Stealth-Bomber ausfindig machen und wiederbeschaffen.

      1. Steven Seagal wirkte in diesem Film präsent. Diesmal weniger durch seine Leibeshülle, da er doch einige Kilos weniger hatte (noch genug auf den Hüften), jedoch mehr durch sein weniger Lustloses "Schauspiel". Gut, wollen wir nicht übertreiben, er ratterte seine Rolle quasi per Autopilot (Film "Klick" lässt grüssen) runter. Jedoch machte es Spass ihm zuzusehen.

      2. Story. Endlich. Eeeeeendlich - einfach gradlinig. Keine dutzende von Parteien mit dutzenden von überläufern - einfach ein gestohlener Jet - Steven bring it back please - Steven machts - auf Baseldeutsch = scheeen

      3. Darsteller. Ausser Steven für mich keine bekannten Gesichter. Am besten gefielen mir noch Jannick und Ratcher (hoffentlich richtig geschrieben). Beide hinterliessen einen ordentlichen Eindruck. Stevens Combat-Gegner machte auf mich total den Fallobst-Eindruck, was ich ein bisschen sehr schade fand.

      4. Combats. Es gab einiges an Hand-to-Hand-Fights, jedoch wurden diese nicht sehr gut gefilmt. Speziell im Laden zu Beginn, das gefiel mir nicht. Alles einfach zu dunkel gefilmt und s hat einfach nicht wirklich seagalmässig gewirkt. Das geht einfach noch besser und härter. Die Fights am Ende waren aber doch einiges besser (nocht nicht gut, aber besser) und machten doch ein bisschen Freude am zuschauen.

      Diverses Plus:
      - Ganz einfach, Steven haut drauf und das noch mit mehr Realismus als in anderen seiner neuen "Meisterwerke".
      - Die Geschichte mit dem gestohlenen Stealth-Fighter gefiel mir, auch wenns "nur" ein Remake ist.
      - relativ geile onliner - "I'm in drinking age, sir" - "I grow up in a bad neighbourhood", etc.

      Diverses Minus:
      - Die ersten 3 Filmminuten mit Stevens Ausbruch wirkten für mich einfach irgendwie fehl am Platz. Das hätte man geschickter machen können.
      - Regisseur Keusch hatts mit dem Licht einfach nicht drauf. Immer war das Bild ein wenig sehr dunkel, teilweise erkannte man kaum, auf was die Kamera gerade hält (Ladenszene).
      - Stock Footage stark erkennbar. Einige Bilder schienen noch aus good old 80er Jahrefilmen zu stammen. Jedoch, wenn man sich damit abfinden kann, störts nur bedingt.
      - Der Mittelteil des Films wirkte ein wenig Langatmig. Es ging zwar immer etwas auf dem Bildschirm, jedoch hatte ich da eine kleinere Phase der Langeweile.
      - Ein grosses Minus an Seagal und seine Freundin. Es wirkt einfach nicht sehr real, wenn ein Seagal mit seinem "hohen Alter" noch mit so einer heissen Schnitte rumläuft. Könnte man dem Steven nicht mal eine hübsche ältere Frau zur Seite stellen?

      - Zudem, noch was kleines und vielleicht unbedeutendes: musste es unbedingt ein Araber sein, der sich am Ende in die Luft gejagt hat?

      Fazit: Die Michael Keusch-Trilogie fand mit Flight of Fury einen halbwegs ordentlichen Abschluss. Es gab vieles, dass man noch hätte besser machen können, und der Film ist für mich noch meilenweit weg von einem richtig guten und geilen Seagalkracher, jedoch ist dies ein Schritt in die richtige Richtung. Nur... es gab in den letzten Jahren immer einen Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe einfach, dass dieser nun weitere Schritt vorwärts bald wieder in einem richtig guten Film enden wird. Denn, sind wir doch alle mal ehrlich, die Seagalbrille bringt jedem Film einige Zusatzpunkte in der Skala. Ohne Steven Seagal wäre dieser Film sein Geld absolut nicht wert gewesen.

      Grüsse
      DomPatHug

      • 2 .5

        Shadow-Man musste ich zweimal sehen, um eine ordentliche Bewertung schreiben zu können - der Grund: Ich bin beim ersten mal Schauen nach 30ig Minuten eingeschlafen - ein schlechtes Vorzeichen....

        Inhalt:
        Ex-CIA Agent Jack Foster (natürlich Steven Seagal) möchte zusammen mit seiner Tochter Ferien in Bulgarien verbringen. Leider wird diese Freude schnell getrübt, denn Seagals Töchterchen wird am Flughafen in einem Taxi entführt, kurz darauf hat Jack auch noch jede Menge Probleme mit Agenten und Gangstern, die ihm wegen irgendetwas nachjagen.

        Der Film fängt doch mal halbwegs interessant an. Und, was ein für mich ziemlich neu war - der Film ist für ein typischer Ostblock-Film recht Farbenfroh geraten. Das ist ein absolutes Plus, denn die Bilder wirken dadurch recht lebendig. Die Drehorte sind (für Rumänien) ebenfalls nicht schlecht gewählt.

        Story: Eigentlich eine klare Sache - Seagals Töchterchen wurde entführt. Punkt. Nur wurde halt um die Story herum irgendwas aufgebaut, was einfach so nicht wirklich funktioniert hat. Da fragt man sich einfach immer noch, warum es nicht mehr möglich ist, einen Seagal-Thriller mal wieder absolut geradlinig zu konzipieren.

        Regisseur: Michael Keusch hat Ahnung von seiner Arbeit - das sieht man. Er hat Seagal bestmöglich in Szene gesetzt, den Film abwechslungsreich gestaltet und absolut grundsolide Arbeit abgeliefert. Man ist gespannt auf das nächste Seagal-Keusch-Projekt. Nur... bitte ohne diese Halbschatten.

        Cast: Seagal wird wirklich runder und runder. Ob der Schatten wirklich dazu da war, um seine Körperfülle zu kaschieren, oder wegen dem Filmtitel da war, bö? Der Rest der Schauspieler war nicht speziell erwähnenswert, aber man hat schon schlechtere gehabt. Trotzdem... bitte mal wieder einige bekannte und begabtere Darsteller wählen. Danke.

        Musik: Nicht speziell erwähnenswert, aber nicht nervend. Handfights: Naja... Warum verprügelt Seagal zu Beginn im Dojo seine Schüler so sinnlos derbe? Die waren ja halber bewusstlos. Hat mir überhaupt nicht gefallen. Die Hand-to-Hand-Fights allgemein gefielen mir nicht. Klar, hi und da mal ein klitzekleiner Move von ihm, aber im grossen und ganzen brutal langweilig und unspektakulär inszeniert - Durchgefallen

        Peng-Peng: Geballtert wird in dem Film aber gut. - Top

        Helikopter-Szene: Der Award für die schlechteste Explosion eines Flugzeuges in der Filmwelt könnte sehr gut an "Shadow Man" gehen. Da kommt doch mal die Frage auf: Warum überhaupt so ne blöde Szene filmen, wenn man sie sowieso nur ganz schlecht per C64-Grafik darstellen kann?

        Fazit: Es gab schon wesentlich schlechteres von Seagal zu sehen. Wenn man aber das Schlechteste erwartet und wirklich einen typischen Ostblock-Film vermutet, dann kann man doch ein bisschen positiv überrascht sein. Zudem, der Film ist doch gradliniger (nein, ich widerspreche mich nicht) als manch anderer Seagalstreifen der Neuzeit. Soviel zum Positiven. Negativ muss erwähnt werden das ewige Problem mit der Story, die in den Ostblock-Filmchen einfach nie wirklich gradlinig ist - das fehlende (nur zum Teil ganz kurz aufkommende) Seagalfeeling - der langweilige (aber nicht ganz schlechte) Cast und der rundliche desinteressiert spielende Seagal. - Für Seagalfans only.

        Grüsse
        DomPatHug

        • 2

          Attack Force - alleine der Titel lies mich erschauern. Hats der Steven den nun wirklich geschaft, in die Gefilde der C-Movies vollends abzusteigen? Dann die üblen Vorzeichen des Films, die Reviews, die doch das vernichtendste waren, das ich je über einen Seagalfilm gelesen habe. Die Produktionsprobleme - Nachdreh - Neusynchronisation Seagals und anderer Schauspieler NACH der Produktion. - All das schien einem ganz schlechten Witz entsprungen zu sein. Das DVD-Cover dazu mit pseudo-Matrix Hintergrund und einem "gefotoshopten" Seagal (Siehe Verhältnis Kopf zu Körper - kennt ihr noch den BIG HEAD Mode vom Nintento 64-Game "Goldeneye"???) war zu passend. Mit der Attitude "Das wird Crap sein - erwarte Müll" ging ich auf Attack-Mode und zog mir nun dieses Filmchen rein.

          Steven: Der Steven hat meines Erachtens nicht zugenommen seit Shadow Man und joa, ist halt der rundliche Berg eines Mannes, der eigentlich immer noch eine saumässige Ausstrahlung hätte... Im Film gibt es immer wieder gute Ansätze, bei denen manchmal ganz kurz der alte Seagal durchblickt - als er zum Beispiel die beiden Cops auf offener Strasse verhaut, oder auch, als er Warner, der sich vor der Invasion nach Bastia drücken wollte, einen Tarnanzug und ein Maschinengewehr anbot - da kam bei mir sogar ein grinsen auf wie in Good old seagal-days. Es ist noch nicht aller Tage Abend - Steven hat noch potential, aber Steven, mach jetzt fertig mit dem Osten und geh zurück in heimische Gegenden. Da fühlen auch wir Zuschauer uns wohler.

          Sonstiger Cast: Der Rest des Casts hinterliess bei mir einen ordentlichen Eindruck. Endlich mal Schauspieler, welche nicht unter Warschau's Brücke zu hausen scheinen. Zudem, die Schauspieler wirkten auf mich sogar sehr engagiert. Gut gecasted, ordentlich gespielt. Speziell der CTX-Dealer und Dwayne möchte ich hier hervorheben - die spielten ihre Parts Grundsolide mit für mich Ansätzen ins Gute.

          Hand-to-Hand-Fights: Gabs erstens zu wenige, zweitens die die es gab, waren schlecht gefilmt. Und Steven sah man wirklich mehrheitlich mit den Armen rumfuchteln, als richtig zu zuschlagen. Aber die Aliens.. eh... Drogensüchtige konnten recht gut Hälse durchschneiden.

          Peng-Peng-Fights: Gab es einige und die konnten recht gut gefallen.

          Explosionen: Konnten absolut überzeugen

          Optik: Hier bin ich absolut unschlüssig. Irgendwie hatte auch die Optik was anziehendes. Obwohl zum Beispiel in einer Paris-Szene ganz dick ein rumänisches Schild im Hintergrund prangte. Indoor-Szenen waren okay, Outdoor ebenso - speziell die Nachtszenen, die hatten irgendetwas... weiss nur nicht was....

          Beziehungen: Seagal hatte was mit dieser schnukligen Blonde? Das war irgendwie eklig, sorry. Wie der Papa mit seiner Tochter.

          Story: Der Hauptknackpunkt - Attack Force wäre in der Original-geplanten Fassung ein wesentlich besseres Filmchen geworden. Mutierende Drogen, Drogensüchtige, die Quasi Zaubern können... das war Flickwerk total und da musste ich schon beide Augen zukneifen manchmal.
          Kennt ihr das von der Schule her noch, als der Lehrer euch sagte, dass ihr während einer Prüfung nicht jedes Resultat hinterfragen und dann auch nicht verschlimmbessern sollt? Das wurde hier nämlich gemacht - VERSCHLIMMGEBESSERT. :-) Ich hätte den Film gerne im Alienplot gesehen - dann wären einige Angriffsflächen für diesen Film nicht vorhanden. Die Neusynchronisation einiger Szenen war einfach horror. Das war wirklich eine komplett andere Stimme als die Seagals. Zudem haben die auch Szenen neugesprochen, die Seagal genau gleich gesprochen hat, wie der neue Sprecher. Was soll das?? Speziell um Minute 65 rum wird viel voice gedubbed. Ach ja, die Girls im Film waren auch nett. :-)

          Fazit von Attack Force: Attack Force bekommt auf gar keinen Fall die Rote Laterne von mir. Da gabs schlechteres. Attack Force konnte ordentlich unterhalten, die Schauspieler waren in guter Laune (schien jedenfalls so) das Geschehen hatte seinen Reiz. Jedoch das teilweise sehr schlampige wie die Regiefehler mit Rumänien/Paris, etc., plus die Riesenlöcher in der Story und die schlechten Fights von Seagal machten viel aus. Den Film gut bezeichnen - Nein, das wäre eindeutig übertrieben - ist er schlecht? Kann man nicht sagen, wenn man's wirklich als Trash anschaut. Denn - auch Trash kann spass machen.

          Unterdurchschnittlicher Film, aus dem ein guter Regisseur und allgemein ein gutes Team drumherum viel mehr hätten machen können. Der Film unterhält jedoch gut genug, um 90ig Minuten Spass zu machen. Da dies aber immer noch kein richtiger Ein-Mann-Armee-Film wie früher war, bin ich einfach davon enttäuscht. Seagal hat früher die Pace hochgelegt. Hoffen wir, dass er bald wieder auf Ein-Mann-Armee macht, mit professionellem Team drumerhum und kluger Location und es rockt wieder. Im grossen und ganzen - für einen alkoholhaltigen Männerabend kann man den Film mal günstig kaufen oder ausleihen - das ists sicherlich noch wert.

          Grüsse
          DomPatHug

          • 4 .5
            über Halbtot

            Nachdem "Exit Wounds" 2001 ein wunderbares Kino-Comeback für Steven Seagal darstellte, erwartete ich mit seinem nächsten Werk etwas, das qualitativ sicher mit Exit Wounds mithalten würde. Da wurde im Internet bereits berichtet, dass "Half Past Dead" auch "Under Siege 3" heissen könnte, da der Plot ebenfalls auf begrenztem Terrain stattfinden wird, anstatt Schiff (Under Siege) oder Zug (Under Siege 2: Dark Territory) kämpft Steven diesmal in einem grossen Gefängnis gegen die bösen Terroristen.

            Inhalt:
            Undercover Agent Sascha Petrosevitch hat im Auftrag des FBI fünf Jahre im wiedereröffneten Alcatraz abzusitzen. Das berüchtigte Gefängnis hat sich in ein HiTech-Zuchthaus mit modernstem Equipment verwandelt. In der Todeszelle wartet der Gangster Lester auf seine Hinrichtung. Er ist der einzige, der Kenntnis vom Versteck der 200 Mio. Dollar-Beute seines letzten Überfalles hat. Und genau für dieses Vermögen interessiert sich der brutale Donny und seine "49er"-Gang. Die Killertruppe stürmt Alcatraz, nimmt Geiseln und ist zum Äußersten bereit. Sascha hat nur eine Chance, einen blutigen Massenmord zu verhindern: er muss einen Aufstand der Gefangenen gegen die Besetzer anzetteln!

            Was sich Inhaltsmässig wirklich wie ein weiteres Abenteuer von Casey Ryback anhört, hat in Wirklichkeit nicht viel mit den beiden Actionklassikern gemein. Gedreht wurde der Film in einem alten Stasi-Gefängnis in Deutschland, ebenso war eine Second Unit in San Francisco tätig und machte dort einige Aufnahmen. Zudem lehnte "The Rock"-Regisseur Michael Bay, seinem Freund und "Half Past Dead"-Regisseur Don Michael Paul einige Aufnahmen, die während "The Rock" gemacht wurden, um das neue Alcatraz darzustellen. Naja.. aussen alte Bruchbude - innen topmodern - wer's glaubt - aber immer der Reihe nach.

            Wer hier einen typischen ultrabrutalen Kracher von Steven Seagal erwartet, ist auf dem falschen Dampfer gelandet. Steven zeigt zwar eine gewisse Spielfreude, es gibt einige Ballereien, einige Prüglereien, aber im Grossen und Ganzen haut das niemandem die Füsse weg vor Freude. Seagal, der sich für "Exit Wounds" ordentlich in Form brachte, hat die verlorenen Kilos wieder angefressen und wirkt extrem rundlich. Zudem, was das alberne Kopftüchlein soll, kann ich mir immer noch nicht erklären.

            Sehr erfreulich ist jedoch der Rest des Casts. Ja Rule hat was symphatisches an sich - kann er schauspielern? - jein - aber er kommt symphatisch rüber und hat nur einige wenige nervende Stellen. Morris Chestnut spielt den Oberbösen 49er-one. Chestnut ist für mich zugleich der Höhepunkt des Films. Ich denke, so einen charismatischen Gegenspieler, der so unberechenbar-gefährlich wirkte, hatte Seagal selten. Der Rest des Casts war gespickt mit einigen Deutschen - Hannes Jaenicke, Alexandra Kamp plus viele deutsche Statisten, Hip-Hop-Star Kurupt, dem bekannten Tony Plana, der Babylon-5-erprobten Claudia Christian, und dem TV-Produzenten Steven J. Cannell (TV-Serien: The A-Team, Stingray, Booker, 21 Jump Street, Riptide, Renegade, Hardcastle & McCormick, Hunter), der ebenfalls eine kleine Rolle bekam - jedoch nur, weil zu diesem Zeitpunkt niemand anders verfügbar war - erstens wegen dem begrenzten Budget - und zweitens, weil der Film während des 11. Septembers 2001 gedreht wurde und hier viele Schauspieler keinen Fuss mehr in ein Flugzeug wagen wollten.

            Die Story geht zügig voran - der Look des Films ist stylisch - jedoch das ganze wirkt wie eine riesige MTV-Clipshow mit einem Steven Seagal, der sichtlich fehl am Platze ist. Regisseur Don Michael Paul erwähnte auch, dass er den Film im Videoclip-Stil drehen wollte. Hat er geschafft. Hip-Hop dröhnt massiv aus dem Lautsprecher, während aufgestylte Gangster hier den grossen Maker markieren. Ich habe nichts gegen Hip-Hop, bin nicht unbedingt ein Fan (wenn schon Hip-Hop, dann bitte was von NWU-Records/DBM), und wenns zum Film passt, ist es ja okay. Aber hier wurde bei jedem kleiner Remplerei, bei quasi jeder Szene - Hip-Hop über Hip-Hop über Hip-Hop gebracht. Sorry, ich will einen Seagal-Film schauen und kein MTV-Movie!

            Ein weiteres Problem war, dass man dem Film das niedrige Budget ansah, obwohl alles einen ordentlichen Look hatte. Aber man sah, dass viele Aussenaufnahmen fehlten, die dem Film sehr gut getan hätten. Und dass das falsche USA zu Beginn Deutschland war, ist ja okay, aber trotzdem, der Film macht auf mich keinen fertigen Eindruck.

            Fazit: "Half Past Dead" war ein Flop an den Kinokassen und kam hierzulande erst auf DVD in den Handel. Steven Seagal hatte sein Kino-Comeback mit diesem Film nicht erfolgreich fortsetzen können. Anschliessend drehte er in Polen "The Foreigner", was der Anfang für einen weiteren Abschnitt in Seagals Filmographie war - der Eintritt in die Welt der B-Movies. "Half Past Dead" dennoch hat einen leichten Unterhaltungsfaktor und ist bei weitem nicht das Schlechteste von Mister Seagal. Das fehlende Budget, die fehlende Härte, die Overdose Hip-Hop und die fehlenden Aikido-Einlagen Seagals sind jedoch erhebliche Schwachpunkte. Übrigens, 2007 erschien die Fortsetzung "Half Past Dead 2" mit Wrestler Bill Goldberg in der Hauptrolle... sofern dies überhaut jemand interessieren kann...

            Grüsse
            DomPatHug

            1
            • 4

              Nach einem kurzen Gastauftritt im südkoreanischen Film "Clementine", kam 2004 Steven Seagal mit einem neuen Film zurück in unsere Videotheken.

              Inhalt:
              William Lancing halt lange Jahre für Geheimdienste gearbeitet, ehe er den Job an den Nagel hängte, um sich als Naturbursche zu verdingen. Neue Einsichten gewinnt er durch die Brieffreundschaft mit einem Mädchen, das in einem polnischen Waisenhaus lebt. Als sich jedoch herausstellt, dass das Waisenhaus bloss als Fassade für Menschenhandel dient und Lancings Brieffreundin zusammen mit Kolleginnen meistbietend ins Ausland verkauft werden soll, eilt er ihr zu Hilfe. Erbarmungslos rechnet er mit den Drahtziehern ab.

              Was sich auch hier wieder nach einer harten Rachestory anhört, wurde leider nur mittelmässig umgesetzt. Aber, ganz schlecht ist der Film nicht. Die Keusch-Filme und die beiden Foreignerteile waren viel schlechter. Ich habe "Out of Reach" nun zum dritten Mal gesehen. Und der Film hat seine Momentchen (Sorry Herr Wildberger - Momente wären vielleicht zuviel).

              Als erstes mal zu unserem Mister Seagal. Er wirkte schlanker - klar, fülliger als früher, aber eindeutig schlanker als noch in "Out for a Kill" und er machte im Anzug wieder eine anständige Figur. Was man ihm aber gleich als grossen Minuspunkt wieder abziehen kann: Viele seiner Dialoge mussten mit einem anderen Sprecher nachsynchronisiert werden. Wer wie ich Filme in der Originalversion sieht, dem wirds auffallen. Grosses Minus Steven. Der andere Negativpunkt sind die Plothole's, welche Teilweise die grösse des Matterhorns haben. Beispiel: Seagals Brieffreundin legt an einem Botschaftsempfang diverse Snacks auf einem der x-Tische so zusammen, dass sich daraus ein Geheimcode ergibt, die unser gefrässiger Steven natürlich sofort entdeckt. Gut, die Stelle ist doch emotionel geladen - so lachen muss man bei einem Film mit ernsterem Thema sonst selten. Was dem Film ebenfalls noch abgeht ist quantität in Sachen Hand-to-Hand Combat und Action im allgemeinen. Hier geht lange nichts.

              Zu hinterfragen ist: Warum wollten die CIA-Leute Seagal an den Kragen? Warum hatte der über 50ig Jährige William Lancing eine 14jährige Brieffreundin? (FC Thun - hier inspiration geholt?? - Sorry... :-)).

              Wie aber schon angedeutet hatte der Film auch gutes. Der Film unterhält auf eine seagaluntypische Art. Richtig langweilig wurde es mir nie. Und Polen wurde sogar recht ansehnlich ins rechte Bild gerückt. Hier hat mich der Ostblock-Aspekt mal überhaupt nicht gestört.

              Fazit: Hätte Seagal sich wirklich bemüht, wäre hier mehr Action drin gewesen und wären einige Plothole's ein wenig verkleinert gemacht worden/ausgemerzt worden, hätte das ein richtig guter B-Actionmovie werden können. Hätte, wäre, wenn... ist aber nicht... "Out of Reach darf man ansehen - muss man nicht - für den verregneten Sonntagnachmittag.

              Grüsse
              DomPatHug

              • 3 .5

                "STEVEN SEAGAL is back - Right In Your Face!" - Ja, das sagt uns die Rückseite der DVD-Hülle des Films "Submerged" - da scheint es ja wohl um ein U-Boot zu gehen. Ja, haben wir nun ein "Under Siege" auf einem U-Boot? *träum*

                Inhalt:
                Terroristen bedrohen das Land. Durch Psychokontrolle benutzen sie Agenten des Secret Service als willenlose Mörder. Selbst die CIA ist machtlos. Die letzte Rettung: Chris Cody - der absolut härteste Söldner. So hart, dass ihn die US-Regierung nach seinem letzten Auftrag in den Knast stecken musste. Gelingt es dem unberechenbaren Cody und seinem Team den Terror zu stoppen, winkt allen die Begnadigung durch den Präsidenten. Doch seine eigenwilligen Anti-Terror-Massnahmen zwingen nicht nur Gangster in die Knie, sondern erschüttern den gesamten Sicherheitsapparat..."

                Was hat der Inhalt bitte mit einem U-Boot zu tun? Herzlich wenig. Denn mit Submerged haben wir ein weiteres Negativbeispiel, wie bei DTV-Filmen die Ursprungsstory ausgetauscht werden kann durch eine einfachere und unkompliziertere Story ohne jeglichen Anspruch. Sollten Seagal und sein Team sich zuerst in einem Horrorthriller gegen ausserirdische Mutanten auf einem U-Boot durchmetzeln, wurde diese Story kurzerhand fallengelassen und die Story wurde umgeschrieben zu einem billigen Abklatsch im Stile von "The Dirty Dozen". Das U-Boot war übrigens etwa 8 Minuten als Location zu sehen...

                Gedreht wurde in Bulgarien, was man schnell in ein filmisches Uruguay transformierte - ein bisschen gelbfilter und alles sieht schon ein bisschen anders aus. Allgemein ist das Bild des Filmes sehr dunkel gehalten und stellenweise erkennt man so gut wie nix (nein, mein TV läuft bestens). Und wer hier einen Seagalfilm der alten Schule erwartet, wartet lange. Denn hier haben wir einen sogenannten Ensemble-Film. Seagal spielt den Anführer eines Söldner-Trupps, der wenigstens mal einen wirklich populären Gueststar vorweist. Nämlich Ex-Fussballer Vinnie Jones (bestens bekannt aus "Gone in 60 seconds", "Snatch", uvm.). Der Rest des Casts ist passabel und fällt nicht negativ auf noch ab.

                Seagal selbst ist in diesem Film überflüssig. Nicht, dass er keine Szenen hätte. Er hat hier sogar einen seiner grössten Oneliner auf Lager: "You a cocksucker motherfucker!!!!" Mehr Positives bleibt jedoch nicht in Erinnerung seitens Seagal. Denn einen Steven Seagal engagiert man nicht, um ihn passiv rumstehen und böllern zu lassen, sondern um einen Hauptdarsteller zu haben, der den bösen Buben die Zähne aus dem Allerwertesten haut. Anstatt Seagal hätte man auch einen Walter Andreas Müller in die Hauptrolle stecken können. Mit etwas Übung am Gewehr hätte auch der diesen Part spielen können. Seagal selbst hat nicht wirklich abgespeckt. Da der Film aber so dunkel gehalten wurde und Seagals körperliche Betätigung sich aufs minimale beschränkt, fällt dies jedoch nicht wirklich ins Gewicht.

                Fazit: Unterhaltsamer als "The Foreigner" und "Black Dawn". Aber im Grossen und Ganzen ein ganz schwaches Stück in Seagals Filmographie.

                Grüsse
                DomPatHug

                • 8

                  Mit "Until Death" erschien bei uns vor kurzem ein Film, auf dessen Release ich so richtig gewartet habe.

                  Inhalt:
                  Der Cop Anthony Stowe hängt an der Nadel und steht unter Korruptionsverdacht. Auch sonst hat er sich unter den Kollegen nicht gerade beliebt gemacht. Nach einer Schießerei fällt er ins Koma. Als er Monate später wieder aufwacht, scheint er wie ausgewechselt und will seine ehemaligen "Geschäftspartner" aus dem organisierten Verbrechen zu Strecke bringen...

                  Lange konnte ich mit Filmen von Jean-Claude Van Damme nicht unbedingt viel anfallen. Erst mit Filmen wie "In Hell" und "Wake of Death" wurde ich so richtig aufmerksam auf den Prügelbarden aus Belgien. Denn, im Gegensatz zu seinen Berufskollegen der Actionzunft hat Van Damme das Älterwerden akzeptiert - präsentiert uns nicht mehr die Spagate der 80er und 90er Jahre oder prügelt sich mit seinem Filmkarate durch die Spielminuten. Nein, der Mann hat schauspielerisch beachtliche Fortschritte gemacht. Klar, Van Damme mutiert nicht mehr zu einem De Niro oder einem zweiten Tom Hanks. Trotzdem sind seine Schauspielkünste nun gut genug mehr zu spielen als nur den "Good Guy with a Gun".

                  "Until Death" ist ein perfektes Beispiel dafür, was man aus bescheideneren Filmmitteln herausholen kann, sofern 1. die Story auch wirklich was taugt und einige Überraschungen beinhaltet und 2. dahinter ein Regisseur/Produktionsteam steckt, der/das sein Handwerk auch versteht. "Until Death" ist mehr als nur eine weitere Prügelorgie von einem unserer alten Actionhelden (Steven Seagal, solltest du das lesen - du darfst weiterprügeln!). "Until Death" ist nicht mal ein typischer Actionfilm. Der Film beginnt zwar mit rasanten Szenen, Schiessereien, Blut, Prügeleien, Blut - und wechselt dann urplötzlich ins Dramatische. Aber richtig. Unser Held wird angeschossen - schon zigmal gesehen, ich weiss. Er wird angeschossen - in den Kopf - fällt ins Koma - erwacht Monate später.

                  Wer hier nun glaubt, ein zweites "Hard to Kill" zu erleben ist immer noch falsch. Denn wir erleben nun, wie Bad Cop Anthony Stowe den Schritt ins Leben wieder findet. Wie er langsam wieder sprechen lernen muss, seine Sehkraft wiederfinden muss, wie er gegen seinen Sprachfehler ankämpfen muss (Kugel im Kopf muss echt derb sein). Dank seiner schweren Verletzung findet der Hauptdarsteller den Weg aus dem Sumpf der Drogen, der Nutten und des "be a bad boy"-Image. Und er war echt ein Drecksack, der Anthony Stowe, verpfiff seine Kollegen, ging seiner Frau fremd, zog sich Heroin rein (während der Arbeit!!) und dealte sogar auf dem Polizeirevier. Was ein Schuss in den Kopf alles verändern kann, geht der Anthony Stowe nun auch zu seinen Mitmenschen, die er geschädigt hat, ja dessen Leben er zerstört hat und bittet, irgendwie Hollywood-untypisch um Verzeihung. Spätestens hier merkt man, dass dies nicht der 08/15-B-Actionmovie ist. Und wer hier jetzt sagt "Van Damme mutiert zu einem Weichspüler" hat leicht einen an der Waffel. Für mich absolut Van Damme's beste Leistung.

                  Gegen Ende regiert jedoch wieder Mutter Action - und dies nicht zu knapp und gut in Szene gesetzt. Und am Ende der 103 Filmminuten wartet auf den Zuschauer ein Ende mit einem echt interessanten Ausgang.

                  Fazit: Die Erwartungen waren hoch - die Erwartungen wurden vollumfänglich erfüllt. Klar, der Film ist kein Blockbuster und hatte bei weitem nicht dessen Budget, was man in einigen Szenen sicher zu sehen bekommt. Aber die Leistung des Regisseurs Simon Fellows und des Hauptdarstellers gleichen diesen Punkt vollends aus. Van Damme spulte eine für ihn Spitzenleistung ab. Da darf der Van Damme-/Actionfan echt hoffen, dass der Belgier das Niveau beibehält und sich eventuell noch weiter steigern wird. Well done JC!

                  Grüsse
                  DomPatHug

                  • 4

                    Seagal goes Südkorea? Vermutungen, dass Seagal sich nun in Asien als Kinostar durchsetzen wolle, da es in den Staaten nicht mehr klappte, waren gerechtfertigt. So wartete der Seagalgucker gespannt auf den Release von Clementine, der in Deutschland/Schweiz den "deutschen" Titel "Hard to Fight" bekam...

                    Inhalt:
                    Kim Seung-Hyun verliert den Weltmeisterschaftskampf im Teakwondo gegen seinen amerikanischen Herausforderer - eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Zur gleichen Zeit bringt seine Frau ihr gemeinsames Kind zur Welt, stirbt aber bei der Geburt. Um mehr Zeit für seine Tochter zu haben, beginnt Kim bei der Polizei, doch auch hier kämpft er gegen große Schwierigkeiten. Nachdem er dort kündigt, nimmt er an illegalen Undergroundveranstaltungen teil, um seinem alten Gegner wieder zu begegnen...

                    Seagal auf dem Cover heisst noch nicht zwingend, dass er auch die Hauptrolle inne hat, erinner ich mich doch noch ans VHS-Cover vom Kurt Russell-Streifen "Executive Decision", welches aber für die DVD-Auswertung überarbeitet wurde. "Clementine" zeigt deutliche Unterschiede auf, zwischen dem typischen Südkoreanischen Film und dem Hongkong-Kino. Deutlich leisere Töne werden hier angeschlagen - obwohl leise... die Tochter des Hauptcharakters ist leider alles andere als leise. Jemand sollte mal die Sekunden zählen, die die in diesem Film herumplärte. "Hard to Fight"? "Hard to Listen!"

                    Der Film ist ganz sicher nicht auf dem tiefen Niveau der Seagalschen Polen/Rumänien-Filme. Darstellerisch geht da klar mehr - man gab sich Mühe. Und der Film, speziell die Hand-to-Hand-Fights waren mehr als akzeptabel. Aber es gab schlichtweg zu wenig davon.

                    Hauptdarsteller Dong-jun Lee, hierzulande wohl komplett unbekannt, spielte seinen Part gut. Punkt. Doch, die Käufer dieses Films hierzulande sind wohl mehr interessiert am Auftritt von Steven Seagal. Ja, wo war er denn? Seine Rolle, gross angekündigt auf dem Cover, hatte eine Screentime von etwa 10 Minuten. Und er liefert sich einen netten Kampf mit Dong-jun Lee - gewinnt diesen auch - und übergibt dem Unterlegenen Koreaner gegen Ende in einer wunderbar-schnulzig-rührseligen Szene den Teakwando-Gürtel. "Hey man, I didn't know they kidnapped your daughter, I'm sorry." Schön...

                    Ich kann mir gut vorstellen, dass Nicht-Action-Gucker (also Frauen...) diesen Film noch ganz ansprechend finden werden. Aber, passt auf, das kleine Ding mit der Zahnlücke heult und heult und heult. Wäre beste Werbung für Energizer-Batterien. Die hört echt nicht mehr auf. Der Film ist kein richtiger Action-Film. Es ist ein Film über Freundschaft, Ehre, Familienbande, etc. Zuviel gute Botschaft, zuwenig Handlung, zuwenig Action.

                    Grüsse
                    DomPatHug

                    • 7 .5

                      Was passiert, wenn ein Ex-James Bond auf einen Ex-Jedi-Meister trifft?

                      Inhalt:
                      Fünf Jahre liegt nun der amerikanische Bürgerkrieg zurück und nur langsam beginnt sich das Land von den Strapazen der Vergangenheit zu erholen. Nur ein Mann ist rastlos: Colonel Carver (Liam Neeson). Getrieben von Hass und Vergeltung jagt er seitdem fieberhaft einen Ex-Offizier namens Gideon (Pierce Brosnan) durch das Land. Mit ihm hat Carver noch eine Rechnung offen, die nur mit dem Tod Gideons zu begleichen ist. Weitab jeglicher Zivilisation, inmitten einer unwirtlichen Wildnis, beginnt für Jäger und Gejagten ein gnadenloser Wettlauf ums nackte Überleben.

                      Ein US-Film, spielend in der Pionier-Zeit des Wilden Westens, mit zwei Topstars als Hauptdarsteller, wie kann so etwas nur dermassen an den US-Kinokassen floppen?

                      Wir erleben mit "Seraphim Falls" keinen Film, der den "Wild West" der USA als herrliche Zeit der Cowboys und der Freiheit darstellt, sondern der die hässlichen Seiten dieser Zeit betont. Kopfgeldjägertum war in und für einen Dollar pro Tag wurde man entlöhnt (Gewerkschaften, hallo??). Gedreht wurde der Film in 45 Tagen, an diversesten Locations. Schöne Schneelandschaften, Gebirge, Wüste - und all dies wunderbar von Regisseur David von Ancken in Szene gesetzt.

                      Pierce Brosnan spielt grossartig. Die körperbetonte Jagd auf seinen Charakter meistert er hervorragend - und das Leiden, welches er psychisch und auch physisch erlebt, nimmt man ihm komplett ab. Auch Liam Neeson macht sein Ding gut, doch Brosnan fand ich einfach ein Level stärker.

                      Wer hier einen Western sucht, den man kurz mal schauen kann und nonstop Western-Action bietet, ist hier fehl am Platz. Der Film beginnt sehr rasant, aber das Tempo drosselt sich dann extrem, was in diesem Fall der Geschichte auch gut tut. Der Zuschauer bleibt auch lange im Dunkeln, was überhaut der Ursprung dieser Menschenjagd ist, klärt gegen Ende die ganze Geschichte aber gut auf. Und das Ende ist ganz sicher nicht 08/15-hollywoodtypisch.

                      Fazit: Gut - könnte einen Tick rasanter sein, aber schlicht und einfach gut.

                      Grüsse
                      DomPatHug

                      1
                      • 9

                        Lange war es ruhig um die New Jersey-Filme von Kevin Smith, vom "Normalo-Kinofilm" namens "Jersey Girl" einmal abgesehen. Und endlich, eeeendlich sind Dante (Brian O'Halloran) und Randal (Jeff Anderson) wieder zurück.

                        Inhalt:
                        Nachdem ihr alter Laden, der kleine Quick Stop, abbrannte, haben die Buddies Dante und Randal dem Jobben im Supermarkt den Rücken zugekehrt und verkaufen jetzt Fast Food. Am letzten Arbeitstag von Dante, der mit seiner Verlobten nach Florida ziehen will, wird wieder über Gott und die Welt, "Star Wars" und natürlich Sex ausgiebig diskutiert. Schließlich ziehen Melancholie und Abschiedsschmerz, aus einer unerwarteten Richtung aber auch Hoffnung auf Freundschaft und wahre Liebe ein.

                        Wie wunderbar war es damals vor einigen Jahren, als ich Kevin Smith's Welt der fünf Teile umspannenden "New Jersey-Trilogie" entdeckte. "Clerks", das Original, vor 13 Jahren als Schwarz-Weiss-Film gedreht, mit einem Budget von 30'000 US-Dollar, Geld, welches der Regisseur selbst aufgebracht hat durch den Verkauf seiner Comicheft-Sammlung (welche er nach dem Filmerfolg zurückkaufte), war schlichtweg grandios. Ein Film, der beinahe nur durch Dialog zu unterhalten wusste, und dies auf einer primitiv-hochstehenden Ebene. Anschliessend folgte "Mallrats", ein absolut überdrehter Film mit Humor tief tieeef unter der Gürtellinie - dennoch grandios. Mit "Chasing Amy" ergründete Smith neues Gewässer, das romantisch-komische Drama. In "Dogma" liess Smith zwei gefallene Engel auf der Erde die katholische Kirche bekämpfen (Riesenskandal natürlich) und mit "Jay and Silent Bob strike back" bekamen endlich das skurilste Nebenrollen-Duo der Filmgeschichte endlich einen eigenen Film zugesprochen, der gleichzeitig auch einen endgültigen Schlussstrich unter diese Filmwelt des Kevin Smith ziehen sollte. Fünf Jahre später änderte Smith glücklicherweise seine Meinung. Unsere beiden Ladenhüter sind wieder da.

                        Und alles ist mehr oder weniger beim Alten. Die ersten Schwarzweiss-Minuten des Films waren herrlich - der brennende Laden in Farbe eindrücklich. Unsere beiden Helden Dante und Randal arbeiten nun für eine McD-mässigen Fast Food-Kette. Und haben sich nicht verändert. Gut, Dante ist kurz vor dem heiraten und wegziehen, aber sonst blieb das Szenario unverändert. Das Duo strahlt noch dieselbe Verbundenheit aus wie vor 13 Jahren. Und der Zuschauer wird berieselt mit Dialogen der Marke Smith-Extra. "Star Wars" vs. "Lord of the Rings", das Gerücht eines Transformers-Kinofilms, etc. Smith is back!!

                        Und vor dem Laden, wie könnte es anders sein, hängen Jay (Jason Mewes) und Silent Bob (Regisseur und Writer Kevin Smith persönlich) rum und verkaufen ihr Dope. Als Gaststars sind Ben Affleck, Jason Lee, Ethan Suplee und Rosario Dawson zu sehen.

                        Fazit: Der Film wirkt einem Wiedersehen mit guten Freunden, die einige Jahre einfach Weg waren. Bleibt zu hoffen, dass wir auch in Zukunft nicht mehr auf unsere Freunde in New Jersey verzichten müssen. Der Film bekommt nur einen leichten Abzug, da ich auf weitere Auftritte von Kevin Smith-Charakteren gehofft habe. Matt Damon, wo warst du??

                        Grüsse
                        DomPatHug

                        • 3

                          Der Titel des Anfang 2006 bei uns erschienenen Seagalstreifens schien wenigstens an die alten Tage angelehnt zu sein. Der Trailer, der einige Wochen vor Release im Internet rumschwirrte lies sogar echt hoffen, dass Seagal sich wieder mit einer gescheiten Produktion zurückmeldet.

                          Inhalt:
                          Harlen (Steven Seagal) wurde gelinkt. Der Gelegenheitsdieb und ehemalige Nascar-Rennfahrer, der mit dem neuen Job endlich den Ausstieg aus der Kriminalität schaffen wollte, ist von seinem Auftraggeber Max in eine Falle gelockt worden. Was ursprünglich als harmlose Fahrertätigkeit angekündigt war, entwickelt sich zu einem brutalen Raubüberfall - mit Harlen am Steuer des Fluchtfahrzeuges. Nach einer halbrecherischen Fahrt durch Las Vegas wird Harlen geschnappt und ins Gefängnis gesteckt. Max ist angeblich tot und Harlen wird die gesamte Schuld zugeschoben. Doch mit Hilfe seines neuen Freundes Ice Cool gelingt ihm die Flucht, und von da an sinnt er nur noch auf Rache - denn Max lebt noch...

                          Story knackig, Trailer vielversprechend - dementsprechend positiv ging ich "Today You Die" an. Dementsprechend negativ blieb der Geschmack im Mund, nachem die 87 Filmminuten um waren. Natürlich musste man Seagal wieder einen obercoolen Rapper zur Seite stellen. Treach. Sorry, aber das klappt nur einmal wirklich gut (DMX in "Exit Wounds"), alles andere (Ja Rule, Nas und eben Anthony "Treach" Criss) war weit dahinter anzusiedeln. Pseudo-coolness, die mich beinahe hat erröten lassen, so dumm war das stellenweise. Seagal, hier 54 Jahre alt, noch mit Gangsta-Language auszustatten, gehörte zu den schlechtesten Ideen der Seagal-Filmologie.

                          Die Action, die im Film zu sehen war, war stellenweise sogar echt okay - sofern wir hier von den Szenen reden, die auch wirklich für diesen Film gedreht wurden. Denn die ganze Autojagd durch Las Vegas wurde aus einem anderen B-Movie geklaut und sah sogar sehr überzeugend aus. Ebenso auch die erste Prügelei Seagals zu Beginn während des Einbruchs. Diese Szene ist sogar einem Jean-Claude van Damme-Film entrissen worden. Also, van Damme-Double = Seagal-Double - oder machen wir die Rechnung anders -> Muskelbelgier = gut "befutterter" Seagal? Genau - hier stimmt was nicht. Und genau so kams im Film auch rüber.

                          Regisseur Don E. Fauntleroy wurde mittlerweile vergeben, da er danach den leicht überdurchschnittlichen "Mercenary for Justice" inszenierte und danach den Seagal-Überraschungsfilm "Urban Justice". Der Cast, neben Seagal und Treach ist fast nicht erwähnenswert, ausser vielleicht der Serienstar der 80er Jahre Nick Mancuso ("Stingray"), der auch einen tiefen Karrierefall hinnehmen musste. Schade um ihn.

                          Interessant war das Making-Of auf der DVD. Die Darsteller loben natürlich Seagal über Alles, dieser wiederrum erzählt, die auch er am Film noch was schrauben durfte, dann kam auch noch Producer XXX, der was an der Story beitragen durfte und auch Catering-Mann ABC, der der Story noch ein wenig Würze verlieh... Scherz beiseite. Der Beweis jedoch: Zu viele Köche verderben die Suppe.

                          Fazit: Leider stellenweise unterhaltsam, doch mit vielen schwächen, uninspirierter Story, schwachem Cast, desinteressiertem Seagal. Würd ich nicht weiterempfehlen.

                          Grüsse
                          DomPatHug

                          • 1

                            Viele Künstler mussten schon Tiefpunkte in ihren Karrieren bewältigen. Steven Seagal hat meiner Meinung nach seinen absoluten Tiefpunkt mit "Black Dawn" erreicht, der Fortsetzung des schon ultraschwachen "The Foreigner" aus dem Jahr 2002.

                            Inhalt:
                            Ex-CIA-Agent Jonathan Cold gerät auf mysteriöse Weise ins Blickfeld des Geheimdienstes, als er einen gefährlichen Waffenhändler aus dem Gefängnis befreit und einer Terroristenbande dabei hilft, in den Besitz einer Atomwaffe zu kommen - mit der ein Angriff auf die USA geplant ist. Cold ist angeblich tot, warum also taucht er urplötzlich wieder auf - und warum scheint er Terroristen zu unterstützen? Die CIA ermittelt, bis die Terroristen die Nachforschungen wittern und ihnen das ganze Land schutzlos ausgeliefert ist. In einem atemberaubenden Showdown steht und fällt die Sicherheit von Millionen von Menschen mit der Antwort auf eine Frage: Auf wessen Seite steht Cold...?

                            Die Bedrohung einer Atombombe ist eigentlich eine gute Methode, um den Zuschauer bei Laune zu halten. Geht die Bombe hoch oder nicht. All die unschuldigen Menschen.... etc. Tja, diese Frage stellte sich mir beim Schauen dieses Films nicht. Ich fragte mich eher: "Was ziehe ich morgen zum Arbeiten an? Muss mein Hund noch kurz Gassi gehen? Warum schalte ich eigentlich nicht den TV aus und geh schlafen...?"

                            Fortsetzungen sind momentan so ein Unding. Jeder Film, der mal halbwegs ein paar Dollar eingespielt hat, bekommt daraufhin ein Sequel, dann ein Prequel - oder umgekehrt. Nur in wenigen Fällen bekommt der Zuschauer auch wirklich etwas gutes vorgesetzt. Voraussetzung für eine Fortsetzung sollte aber zumindest ein guter und erfolgreicher erster Teil sein. War "The Foreigner" denn gut? Nein! Eine Fortsetzung von "The Foreigner" ist total sinnlos. Erstens wird die Story nicht fortgesetzt (Gott sei dank!) und zweitens hat auch Seagals Charakter Jonathan Cold absolut keine Persönlichkeit, die für den Zuschauer irgendwie interessant sein könnte. Wahrlich der blasseste aller Seagal-Charaktere.

                            Leider hat uns kein Wunder überrascht. "Black Dawn" wurde nicht zum Überraschungshit des Steven. Die Action mau, die Story voller Löcher (zwar nicht ganz undurchsichtig), die Charaktere blass und die Location nicht der Rede wert. Der Rede wert ist aber Steven Seagal. Sein wohl schwächster Auftritt. Hier wird nicht mehr selbst geprügelt. Nein. Der Zuschauer sieht nur ein paar mal Seagals Kopf nach links oder rechts ausweichen und eine andere Kameraeinstellung zeigt uns Seagals Stuntman (dieser natürlich in Topform, der Steven in Unform) den Gegner weichprügeln. Unübersichtlich, schwach geschnitten, nee, ich finde nichts guets an diesem Film. "Black Dawn" schafft es in meinen Augen auch schwächer als die Michael Keusch-Trilogie zu sein. "Shadow Man" hatte wenigstens ein paar wenige Momente, "Attack Force" war trash, jedoch irgendwie unterhaltsam und "Flight of Fury" zwar nicht die Erwähnung wert, jedoch auch nicht unbedingt schlaf fördernd.

                            Fazit: Dass Steven Seagal nach diesem Niedergang "Mercenary for Justice" und einige Filme später "Urban Justice" drehen durfte, ist wohl ein Geschenk der Filmgötter, denn mit diesem drittklassigen Actionfilm hätte das Filmteam eigentlich einen kollektiven Tritt in den Allerwertesten verdient. Ja, und auch der Steven hätte auch einen verdient. Das war die Fan-Verarsche schlechthin. Schlechtnote wird nur verhindert, da die Story nicht ganz hinter dem Mond hervorgeholt wird.

                            Grüsse
                            DomPatHug

                            • 8
                              über Nico

                              1988 waren die Kinogänger Zeuge der "Geburt" eines neuen Actionstars. Der 37jährige und absolut unbekannte Steven Seagal hatte die Hauptrolle inne im Actionfilm "Above the Law", der den deutschen Titel "Nico" trägt.

                              Inhalt:
                              Nico Toscani erlernte asiatische Kampftechniken und arbeitete in einer Sondereinheit des CIA in Vietnam, bevor er nach Chicago kam. Als er auf die schmutzigen Geschäfte einer Organisation stößt, holen ihn die Schatten seiner Vergangenheit wieder ein. Vom Dienst suspendiert, versucht Nico auf eigene Faust herauszufinden, wer dahintersteckt. Die Spur führt in höchste politische Kreise ...

                              Die Story, so behauptet jedenfalls Seagal, ist stark an die eigene Vergangenheit angelehnt. Es scheint, als ob Seagal tatsächlich einst für die CIA gearbeitet hat. Nobody knows. Bemerkenswert ist, dass dies Seagals erster Auftritt vor der Kamera war, und dies gleich als Hauptdarsteller. Das muss man erst mal schaffen. "Above the Law" ist jedoch nicht Seagals erstes Mitwirken an einem Film, war er doch verantwortlich für die Martial Arts-Szenen in "The Challenge" und im James Bond-Film "Never Say Never Again", hier brach er beim Training übrigens Sean Connery den Arm. Aua.

                              Für einen ersten Auftritt agierte Seagal, der nie eine Schauspielschule besuchte, recht souverän. Jedoch, was man ihm in allen Filmen ankreiden darf, er spielt nicht. Er ist sich selbst. Und für den Seagallaien ist es schwer, die einzelnen Seagalcharaktere auseinanderhalten zu können, so ähnlich sind die Figuren aufgebaut. Aber wen störts? Den Actionliebhaber nicht, denn was mit "Above the Law" begann, war eine Reihe von Filmen, in denen Seagal dem Liebhaber harter Martial Arts-Szenen mit 5 Sterne-Augenschmaus-Gerichten versorgte.

                              Obwohl die Actionszenen in "Above the Law" noch nicht ganz so zahlreich sind, wie in späteren Filmen. Die Qualität ist jedoch enorm. Seagal präsentierte dem Zuschauer seine Kampfkunst Aikido, die bisher auf der Leinwand nicht gross in den Vordergrund gedrängt war. Nicht, dass ich nun Seagal mit Bruce Lee gleichsetzen will. Während jedoch Bruce Lee als Symbol für Wing Chun und sein Jeet Kune Do steht und Seagal nicht minder für Aikido. Neben Action und einer leicht politischen Story, welche Kritik gegen den Vietnam-Krieg beinhaltet, gibt es auch noch ein paar nicht ganz unbekannte Nebendarsteller, welche den Film abrunden. Sharon Stone spielte Seagal's Frau. Leider blieb ihre Rolle jedoch total blass. Und auch ihr Verhältnis zu Seagal war wohl nicht das Beste. Sonst hätte sie wohl später nicht in Bezug auf Seagal behauptet: "Der ist die Tinte nicht wert, mit der man seinen Namen schreibt". Ebenso mit dabei waren Pam Grier als Seagals Partnerin, Ron Dean als sein Partner und Henry Silva als sein böser Gegenspieler. Das waren natürlich noch nicht die ganz grossen Namen. Die folgten einige Jahre später aber.

                              Fazit: Seagals Erstling ist in meinen Augen ein Klassiker des Actionkino. Der Film verstrikt sich nicht in unnötige Plots, denen der Zuschauer nicht folgen mag oder kann, sondern versucht eine für einen Seagal-Streifen intelligente Story aufzubauen. Experiment gelungen. Die Actionszenen hätten jedoch ein bisschen häufiger kommen können.

                              Grüsse
                              DomPatHug

                              • 1

                                Nur zufällig traf ich auf diesen Film. Herrliches Cover mit den beiden Buben und den Maschinengewehren. Was? FSK 16, könnte ja wirklich herrlich brutal sein. Mal guggen...

                                Inhalt:
                                Als die Hamburger Problemkids Max und Moritz mit geklautem Auto und den Minderjährigen Töchtern des Senators erwischt werden, verbannt sie das Jugendamt zur Erziehung in ein ehemaliges Militär-Camp in Thüringen. Die beiden Ex-NVA-Offiziere Axel und Henry sollen den Lausbuben wieder Zucht und Ordnung beibringen. Doch die schwulen Ausbilder sind den aufmüpfigen Rotzlöffeln nicht gewachsen. Erst bei dem sadistischen Luden "Mörder-Hanne" vergeht den Jungs das Lachen. Zum Glück eilen die sexbesessene Mutter der beiden und ihre engelsgleiche Sozialarbeiterin Paula schon zur Rettung herbei...

                                Ich fands schon interessant, wie teilweise "gut" und "genial" dieser Film bewertet wurde. Das war Trash pur. Schauspieler, die nicht überzeugen konnten, begründet durch eine schon schwache Story. Ich sah hier nichts kritisches, absolut nicht. Das war einfach nur Crap. Das einzig überzeugende war die einigermasse ordentliche Darbietung der beiden Max und Moritz-Darsteller Kai Müller und Willi Gerk. Der Rest war grottig, grottiger als grottig.

                                Nur, irgendwie konnte der Film doch unterhalten. Weiss nicht genau, was es war, aber einen gewissen Unterhaltungsfaktor kann man dem ganzen Schund nicht absprechen. Reicht jedoch lange nicht, um eine genügende Note zu bekommen. Sauschwacher deutscher Film!

                                Grüsse
                                DomPatHug

                                1
                                • 2 .5

                                  Nein, hierbei handelt es sich nicht um den britischen Horrorstreifen "The Descent", sondern um etwas komplett anderes. Hierzulande heisst der Film übrigens "Feuerhölle" - wie untrashig...

                                  Inhalt:
                                  Mit ungebändigter Kraft sucht sich heiße Lava den Weg nach oben aus dem Inneren der Erde. Die Aktivität der Vulkane in den USA nimmt plötzlich zu und niemand scheint eine plausible Erklärung dafür zu haben. Der Geologe Dr. Jake Rollins vermutet einen Riss im Erdmantel und untersucht hierzu schon lange das Gelände um einen bestimmten Vulkan, als er plötzlich von Regierungsbeamten in Gewahrsam genommen wird. Man bringt ihn in ein streng überwachtes Hochsicherheitslabor, wo ihn eine böse Überraschung erwartet. Ganz offensichtlich wurde durch ein geheimes Regierungsprojekt, das nach alternativen Energiequellen aus dem Inneren der Erde forschen sollte, eine tödliche Kettenreaktion ausgelöst. Die Forscher sind nun auf eine Zusammenarbeit mit Jake angewiesen, um die Erde zu retten...

                                  Der Teufel muss mich geritten haben, CHF 4.90 für dieses maue Stück Film ausgegeben zu haben. Ich verliess mich hierbei ein wenig auf den Cast, vorallem auf Michael Dorn (Worf in "Star Trek: The Next Generation" / "Star Trek: Deep Space Nine") und Luke Perry ("Beverly Hills 90210"). Vorallem von Michael Dorn hätte ich etwas mehr erwartet. Vielleicht hat ihm jedoch seine Starfleet-Uniform gefehlt. Entschuldigung akzeptiert. Luke Perry machte in Anbetracht seiner schauspielerischen Fähigkeiten sein Möglichstes. Er ist halt ein Serienschauspieler und ist sicher nicht der begabteste seiner Zunft. Ihm kann man aber keinen Vorwurf machen.

                                  Die Story ist hier die Achse des Bösen. Was bei "The Core" noch als Bombast-Popcorn-Blockbuster funktioniert hat, klappt als kleine B-Movie-Produktion einfach nicht. Die Effekte sind zum Gähnen, die Story hilft bestens beim Einschlafen.

                                  Fazit: Machen wirs kurz. Würde diesen Film niemandem empfehlen. Bekommt ein paar kleine Punkte, weil's ein Wiedersehen mit Perry und Dorn gibt, mehr nicht.

                                  Grüsse
                                  DomPatHug

                                  • 5

                                    Mein zweiter Film mit Larry The Cable Guy nach dem witzigen "Delta Farce".

                                    Inhalt:
                                    Larry The Cable Guy spielt ... Larry... einen Gesundheitsinspektor, der sich Restaurants, Fastfood-Läden und Grillbuden vornimmt, zum Teil auch mit Erfolg, bei seinem Chef aber alles andere als ein gutes Ansehen hat. Als in angesehenen Restaurants Lebensmittelvergiftungen festgestellt werden, vermutet Larry eine Verschwörung. Zusammen mit seinern neuen Partnerin geht er Undercover dem ganzen auf die Schliche.

                                    Larry The Cable Guy ist schon ein spezieller Vogel. Der typische US-Hinterwäldler, der mit altem Pick-Up in einer kleinen stinkenden Hütte lebt, Körperhygiene nur aus Talkshows kennt und "Gesunde Ernährung" für einen ausserirdischen Begriff hält. Seine etwas streng wirkende Partnerin wird von Larry grundsätzlich als Mann bezeichnet (Running Gags en masse). Ja, Larry ist speziell. Und es macht Spass ihm bei der Arbeit zuzuschauen.

                                    Der Cast besteht nicht unbedingt aus der Elite der Schauspielzunft, macht jedoch im Grossen und Ganzen einen soliden Eindruck. Joe Pantoliano ist mit an Bord, spielt jedoch nicht gerade am Limit. Iris Bahr spielt Larry's Partnerin und macht einen guten Job und Thomas F. Wilson spielt Larry's Boss Mr. Tatlock. Und zudem gibts einen Gastauftritt von Kid Rock.

                                    Klar, die Story ist Nebensache und der Inhalt stellenweise wunderbar primitiv. Zu Larry passt dies jedoch total. Mich verwundert jedoch, dass auch "Health Inspector" wie auch "Delta Farce" auf IMDB ein total mieses Rating bekommen haben.

                                    Fazit: "Health Inspector" ist der perfekte Film für einen Abend mit Freunden und ein paar Six Packs. Larry The Cable Guy hat keine Manieren und keinen Anstand - genau das wollen wir doch manchmal sehen, oder? Kein perfekter Film, zugegeben. Aber er macht Spass.

                                    Grüsse
                                    DomPatHug

                                    • 6

                                      Wesley Snipes vs. Ving Rhames in einem Knastfilm von Regisseur Walter Hill. Sounds great.

                                      Inhalt:
                                      Eine Anklage wegen Vergewaltigung bringt den ungeschlagenen Schwergewichtsweltmeister James "Iceman" Chambers in den Knast. Hier trifft er auf Monroe Hutchens, den seit Jahren unbesiegten Box-Champion im Gefängnisring. Ein Umstand, den der aggressive Iceman nicht hinnehmen kann. Es ist eine Frage der Ehre herauszufinden, wer der Beste ist. Das ist die Gelegenheit für den alten Gangster Mendy Ripstein, der hier lebenslänglich büßt. Mit seinen weitreichenden Verbindungen zu beiden Seiten des Gesetzes bietet sich ihm die Gelegenheit, einen letzten großen Kampf zu promoten. Monroe Hutchens muss sich ihm stellen ... und als die Fäuste ohne Gnade fliegen, hat der Kampf zwischen den beiden ungeschlagenen Meistern landesweit höchstes Interesse gefunden.

                                      Walter Hill, Regisseur von Filmen wie "Last Man Standing", "48 Hrs." und "Extreme Prejudice". Nun ein Knastfilm von ihm, der sich vorallem um den Kampf zweier ungeschlagener Champions dreht. Kann das gut gehen?

                                      Als erstes - der Film ist mit 90 Minuten Laufzeit keine Minute zu lang oder zu kurz. Der Film wird auch nicht langweilig, und da wirklich in einem Knast gedreht wurde, teils mit echten Knackis im Hintergrund, wirkt das ganze Geschehen sehr realistisch. Interessant ist auch, dass der Film nicht wirklich einen Nice Guy als Hauptrolle hat. Beide sind harte Typen - und ist Ving Rhames's Charakter nun wirklich so unschuldig? Das ist doch ein wenig fraglich.

                                      Ving Rhames als Iceman Chambers und Wesley Snipes als Monroe Hutchens waren eine tolle Besetzung für einen Film wie diesen - obwohl es schade ist, dass Snipes auf seine üblichen Kampfstile verzichten musste. Peter "Columbo" Falk hatte ebenfalls eine gute Rolle bekommen. Und als eher kleine Nebenrolle Michael Rooker zu sehen, war ebenfalls eine symphatische und gute Entscheidung.

                                      Der Film ist kein Meisterwerk, jedoch eindeutig über dem Durchschnitt anzuordnen. Der Schlusskampf ist jedoch, wenn man andere Boxfilme gewohnt ist, nicht unbedingt sehr glaubwürdig oder ansehnlich - irgendwie trotzdem spannend.

                                      Fazit: Darf man sich ruhig mal ansehen. Bin nun auf die Fortsetzung gespannt.

                                      Grüsse
                                      DomPatHug

                                      • 7

                                        Seagals zweiter Streifen aus dem Jahr 1990 erhöhte den Härtegrad "Above the Law" gegenüber doch erheblich.

                                        Inhalt:
                                        TOD FÜR SIEBEN JAHRE - "Nico"-Star STEVEN SEAGAL ist Mason Storm, ein unerschrockener Geheimagent, der einer brisanten Verschwörung von hochrangigen Politikern und der Mafia auf die Spur gekommen ist. Bis seine Deckung auffliegt und ein Mordkommando ihn und seine Familie überfällt. Die Killer erschießen seine Frau und glauben auch ihn erledigt zu haben. Doch Storm überlebt schwerverletzt und fällt in ein tiefes Koma. Sieben Jahre später aber kehrt sein Bewußtsein zurück. Von da an kennt Storm nur ein Ziel: seine Mörder aufzuspüren.

                                        Da haben wir nun Seagals zweiten Film. Ein Actionfilm, der Film-Ära entsprechend einfach gestrickt war. Seagal als Cop, böse Buben, Cop im Koma, Cop wacht auf - böse Buben werden tot gemacht. Für den Actionfan, der das Gehirn ausgeschaltet lassen will, ist bei "Hard to Kill" im richtigen Film gelandet.

                                        Seagals Darstellung als Mason Storm ist ... nicht überwältigend, nicht schlecht... Seagal ist einfach Seagal. Beinahe vor Arroganz triefend geht Seagal vor seinen Gegnern auf die Knie, um Ihnen wenigstens eine kleine Chance zu geben. Na klaaar doch, Seagal haut auch diesen Gegner zu klump. Doch, im Gegensatz zu "Above the Law" geht Seagal auch soweit, dem schon bewegungsunfähig-am-Boden-liegenden bösen Buben noch den Fuss zu brechen. Man muss ja auf Nummer sicher gehen.

                                        Gut, nach Abendgebet mit dem Sohn und dem Fast-Beischlaf mit der Frau, wird das Seagal-Haus von den Bad Guys gestürmt, erschiessen Seagals Frau, Sohn fliegt aus dem Fenster, Seagal wird ins Koma geschossen. Heftige Szenen. Jedoch wacht der gute Steven ja sieben Jahre später auf und ist mehr als Sauer. Obwohl sein treuer Cop-Partner O'Malley ihm die Jahre zur Seite stand und sein Sohn überlebt hat, Seagal ist sauer. Kein Wunder, ist ja seine Frau tot, was den guten Seagalcharakter Mason Storm nicht im geringsten Stört, mit der heissen Krankenschwester eine heisse Affäre anzufangen. Nach neunzig Minuten sind die bösen jedoch alle Geschichte.

                                        Ist "Hard to Kill" ein schwacher Film? Ohne Seagal und dessen Martial Arts und ohne des Härtegrades wäre "Hard to Kill" wohl wirklich unterdurchschnittlich. Seagals Performance in dieser Zeit war jedoch genau das, was der Actionfanatiker gebraucht hat. Einen guten harten Typen, der sich auf seine Art Gerechtigkeit verschafft - und nicht mal das Koma kann ihn aufhalten. Seagal geht hier zu Werke, als hätte er teilweise einen Energie-Riegel zu viel gefuttert. Hier brechen alle Knochen. Fussgelenke, Beine, Arme, Nasen, Genicke - ja, sogar einen Billardstock im Hals des bösen Buben dürfen wir geniessen. Der Film hat jedoch, nachdem Storm ins Koma geschossen wird, ein paar Längen. Da hätte man 20 Minuten ein wenig einsparen können.

                                        Fazit: Für mich ein sehr vorausschaubarer aber harter Actionstreifen, der meines Erachtens in keiner Actionfilm-Sammlung fehlen sollte.

                                        Grüsse
                                        DomPatHug

                                        1
                                        • 9

                                          Für 20th Century Fox ging Steven Seagal bisher erst einmal auf Klopp-Jagd.

                                          Inhalt:
                                          Er hat genug - nach Jahren als Undercover-Cop an vordester Front der Drogenfahndung ist John Hatcher (Steven Seagal) das Töten zuwider; er will aufhören. Gegen alle guten Ratschläge seiner Kollegen schmeisst er seinen Job und will fortan als friedlicher Bürger endlich einmal die angenehmen Seiten des Lebens geniessen. Doch das Blut bliebt an seinen Händen kleben - man vergeht sich an seiner Familie, töten seine Freunde. Und irgendwann muss man selbst den besten Vorsatz aufgeben. John schlägt zurück. Mit geballter Energie, ohne sich um Vorschriften und Gesetze zu kümmern. Denn jetzt zählt nur noch das unmenschlichste aller Gesetze: Derjenige, der am Ende noch überlebt, hat Recht.

                                          "Marked for Death", deutscher Titel "Zum Töten freigegeben", ist meines Erachtens einer absoluten Höhepunkte in Seagals Filmschaffen. Waren "Above The Law" und "Hard to Kill" schon mehr als nur "nett", hat Seagal das Level mit diesem Film noch eine Stufe höher gestellt. "Marked for Death" hat fast keine Längen. Klar, jeder Film hat seine ruhigen Momente, auch dieser. Doch diese halten sich in Grenzen und wirken zudem nicht überflüssig.

                                          Der Film startet gleich mit Action, fliegt dem Zuschauer erstens in wenigen Sekunden die Worte "Steven Seagal" und "Marked for Death" um die Ohren und wir sehen Seagal in Mexiko am Werke, zuerst einem Typen das Maul gestopft und in den Kofferraum gesperrt, dann kurz einen Drogenring zerlegen - das passiert etwa in den ersten fünf Minuten. Dann zurück nach Chicago, Pfarrer aufsuchen, Job Künden, Familie besuchen, Ausgang mit bestem Kumpel und schon hat der Steven wieder Ärger und der ganze Spass geht in die nächste Runde.

                                          Hat Seagal in "Hard to Kill" schon ein paar Üble Sachen gemacht (Billard-Queue in den Hals, Fuss eines am Boden zappelnden bösen Buben brechen, etc.), geht Seagal hier noch derber zur Sache. Was man mit einem Vorschlaghammer und einem Schraubenzieher nicht alles machen kann. Knochen brechen schon beinahe im Minutentakt (gut, ein wenig übertrieben vielleicht *g*). Zudem wirkt Seagal hier extrem motiviert.

                                          Die Story ist für einen Seagalstreifen bestens geeignet. Seagal auf brutalem Rachefeldzug. Für einen Actionfilm dieser Sorte gut.

                                          Fazit: Würde ich jedem empfehlen, der einen 90 minütigen Zero-Brain Actionfilm reinziehen will und einiges an Blut und gebrochenen Knochen erträgt.

                                          Grüsse
                                          DomPatHug

                                          • 8

                                            "Out for Justice" war Seagals vierter Film, gedreht 1991, der bei uns den "deutschen" Titel "Deadly Revenge" bekam, und dazu noch den Subtitel "Das Brooklyn-Massaker".

                                            Inhalt:
                                            Ein rachebesessener Cop bahnt sich seinen blutigen Weg durch die Unterwelt Brooklyns. Sein Kollege und bester Freund wurde von einem psychopathischen Serienkiller grausam getötet. Jetzt kennt Detektiv Gino Felino (Steven Seagal) nur noch ein Ziel ...

                                            Wieder bei Warner Bros. unter Vertrag ging Steven Seagal zum vierten Mal auf Schlachttour. Und diesmal ist die Kulisse Brooklyn. Der inzwischen verstorbene Regisseur John Flynn schaffte es, den Film sehr atmosphärisch darzustellen. Waren in "Above The Law", "Hard to Kill" und auch teilweise "Marked for Death" die Location relativ "im Hintergrund" gehalten, steht das Leben in Brooklyn hier im Zentrum. Nein, es handelt sich immer noch um einen Actionfilm. Jedoch einer, der hier stärker auf Atmosphäre baut als viele andere Filme Seagals.

                                            Neben Seagal wurde ein interessenter Reigen aus Schauspielern gecasted, welche den Film wirklich bereichern. William Forsythe als Richie Madano, Jerry Orbach, Gina Gershon und auch John Leguizamo bereichern diesen Film mit ihren Gesichtern.

                                            Actionmässig geht hier meines Erachtens etwas weniger als noch in "Marked for Death". Dafür sind einige beinahe legendäre Fights darunter, die unter anderem in einer Bar und in einer Metzgerei (autsch) stattfinden.

                                            Seagal selbst, hier frisch 40ig Jahre alt geworden, öffnete sich mit diesem Film hier klar die Türe zu seinem ersten grossen Blockbuster. Ein Jahr später folgte "Under Siege", hierzulande bekannt unter dem Namen "Alarmstufe: Rot" - dieser Film katapultierte Seagal endgültig in den Olymp des 90er-Jahre Actionkinos.

                                            Fazit: Dieser Film ist absolut sehenswert. Einiges an Action, interessante Rachestory, Seagal in Topform, guter Cast - absolut sehenswert - sofern man die FSK 16-Version ignorieren kann.

                                            • 5
                                              über Chaos

                                              Wenn die Action-Giganten Jason Statham und Wesley Snipes aufeinander treffen, sollte es eigentlich krachen ohne Ende...

                                              Inhalt:
                                              Bei einem Banküberfall in Seattle nehmen die Räuber sämtliche Angestellten und Kunden als Geisel. Lorenz, der Kopf der Bande, will aber ausschließlich mit Detective Conners, einem raubeinigen Polizisten, der vor einigen Monaten suspendiert wurde, verhandeln. Zu Unterstützung wird dem auf die Schnelle rehabilitierten Conners der junge Cop Shane Dekker zur Seite gestellt. Doch die Bankräuber entkommen und die erstaunten Polizisten müssen feststellen, dass nichts entwendet und nur ein einziges Bankschließfach geöffnet wurde. Bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf eine weit verzweigte Verschwörung, die bis ins eigene System zu reichen scheint...

                                              Jason Statham, bekannt geworden für furiose Actionkracher der Neuzeit ("Transporter", "Crank") und Wesley Snipes ("Blade", "Passenger 57", "The Art of War"...) - die beiden alleine sollten schon für einen grossartigen Film des Actiongenre sorgen können. Wer jedoch bei "Chaos" ein "Transporter"-ähnliches Erlebnis erwartet, wird brutal enttäuscht werden.

                                              Die Story geht ziemlich lieb- und leblos voran. Und ziemlich motiviert steht auch Jason Statham nicht seinen Mann. Wesley Snipes, der zwar zu Beginn noch einen vielversprechenden Auftritt aufs Parkett legen darf, geht in der Story komplett unter. Und, ums gleich vorwegnehmen zu können. Auf ein richtiges Duell Statham vs. Snipes kommt es gar nicht. Beide werden sogar fast zu Nebendarstellern degradiert, denn, dies ist weder ein Snipes-Film noch ein Statham-Movie, wir haben hier ein Ryan Phillippe-Film vorliegen. Und Phillippe kann man noch am wenigsten vorwerfen, zieht er sich doch recht beachtlich aus dem ganzen Chaos-Schlamassel und trägt die zweite Hälfte des Films auf seinen schmalen Schultern.

                                              "Chaos" ist eine Enttäuschung. Jedoch ist der Film nicht zum Einschlafen schlecht. Die Story, so uninspiriert und abgekupfert (mal einen gewissen Spike Lee-Film schauen) sie auch ist, irgendwie hält sie, gemein wie sie ist, dem Zuschauer noch einigermassen die Augen offen.

                                              Fazit: Wer hier einen typischen Statham/Snipes-Actionknaller erwartet, wird enttäuscht. Trotz eines starken Ryan Phillippe, die Enttäuschung über die vermeintlichen Hauptdarsteller ist da und geht nicht weg. Totaler Durchschnitt.

                                              Grüsse
                                              DomPatHug

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                                              • 7

                                                Der neuste Film von Action-Gott Steven Seagal, hierzulande noch nicht erschienen, heisst "Pistol Whipped", hiess ursprünglich "Marker" und wird bei uns unter dem Titel "Deathly Weapon" im Handel erscheinen...

                                                Inhalt:
                                                Seagal spielt den Ex-Cop Matt, ein spielsüchtiger Alkoholiker, zudem hoch verschuldet, von der Frau verlassen und mit dem Leben im allgemeinen nicht klarkommend. Eines Tages wird eine dunkle Organisation unter dem Kommando eines unbekannten "Old Man" auf ihn aufmerskam und bezahlt seine Schulden im Wert von über einer Million Dollar. Der Deal: Matt willigt ein einige brutale Gangster zu "terminieren". Das geht solange gut, bis er jemanden umbringen muss, der zu seiner Familie gehört...

                                                Die Seagal-Regel der Neuzeit lautete bisher: Ein Schritt nach vorne, drei Schritte zurück. Nun, diese Regel wurde mit "Pistol Whipped" eindeutig gebrochen. War "Urban Justice" vom Drive und von Seagals Auftreten her beinahe ein kleines "Out for Justice", hat man bei "Pistol Whipped" noch einige Dinge verbessern können.

                                                Erstmals muss erwähnt werden, dass die Optik in "Pistol Whipped" eindeutig interessanter und abwechslungsreicher gestaltet wurde als noch in "Urban Justice", wo man praktisch nur Hinterhöfe und Basketballplätze einer US-Kleinstadt erleben durfte. "Pistol Whipped" ist farbenfroher, heller und optisch alleine ein kleiner Höhepunkt der B-Movies der letzten Jahre.

                                                Und Regisseur Roel Reine hat da einiges mitzuverantworten. Fast schon unverständlich, dass er mir die letzten Jahr über unbekannt geblieben war. Für die Story ist J.D. Zeik verantwortlich, der 1998 schon Robert DeNiro in "Ronin" einem Packet nachjagen liess.

                                                Die Story ist auch das exotischste am ganzen Film, ist man von Seagal doch Prügeleien im Zehn-Minutentakt gewohnt, erleben wir Seagal in der Rolle des Matt als absoluten Loser - Hoch verschuldet, Säufer, Spieler - eigentlich eine Rolle, die Bruce Willis damals früher auf den Leib geschrieben war (siehe "Last Boy Scout") und an der Seagal eigentlich nur scheitern kann. Jedoch gab er im Rahmen seiner schauspielerischen Möglichkeiten sein Bestes und zog seinen Kopf geschickt aus der Schlinge. Zudem, mag man über Seagals Äusseres noch so ablästern, für diese Rolle waren die Speckrollen und die Augenringe wie geschaffen - der Versager und Säufer passte also auch optisch perfekt ins Bild.

                                                Auch der Rest der Schauspiel-Crew machte einen motivierten und guten Job. Lance Henriksen ist wohl der populärste Nebendarsteller, dessen Rolle doch sehr klein ausgefallen ist, jedoch sicher mehr hat als nur ein Cameo, verglichen mit der Screentime von Danny Trejo in "Urban Justice".

                                                Unterstützt werden die Schauspieler von ordentlichen Dialogen. Auch dieser Punkt ist "Pistol Whipped" dem Vorgänger "Urban Justice" klar überlegen. Zudem wurden die Szenen mit einem exzellenten Score unterlegt, der sich ebenfalls klar dem üblichen B-Movie-Standart abhebt. Gut gemacht auch in diesem Punkt. Und, einer der wichtigsten Punkte, die Choreo von Stevens Kampfszenen. Da ist nichts verwackelt und Steven legt auch absolut selbst Hand an. Well done!

                                                Wie jeder Film hat auch "Pistol Whipped" seine Schwächen. Jedoch sind diese weit weniger Zahlreich als noch einige Filme zuvor. Ein Schwachpunkt könnte doch die ersten 25 Minuten sein, die klar sehr dialoglastig sind, jedoch bei weitem nicht so langweilig wie in "Into The Sun". Ein weiterer Schwachpunkt sind die Rückprojektionen während der Verfolgungsjagd, welche jedoch nur ein paar Sekunden andauern. Der Rest dieses kleinen Blei-Autorennens ist jedoch sehr gut inszeniert worden.

                                                Natürlich wird sicher auch dieser Seagal verglichen mit den neuesten Werken der seagalschen Konkurrenz, "Until Death" von Van Damme als Beispiel. Während jedoch van Damme mit ein wenig mehr schauspielerischem Talent ausgestattet wurde und so auch die Marschrichtung seiner Filme vermehrt dem Drama annähert, ist und bleibt Seagal die Kampfmaschine, die seine Fans so verehrten. Er ist älter, nicht mehr in der besten Form seines Lebens, doch macht es wieder Spass sich seine neusten Werke anzusehen.

                                                Fazit: Seagals neuestes Werk verbessert einiges, was bei "Urban Justice" noch fehlerhaft war. Ein B-Movie der höheren Qualität.

                                                Grüsse
                                                DomPatHug

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                                                • 4

                                                  Wesley Snipes - nach Steven Seagal und Jean-Claude van Damme trat der Actionstar nun ebenfalls von der grossen Bildfläche ab und verdient seine Brötchen nun im Sumpf der Ost-Europäischen B-Movies. "The Marksman" ist ein perfektes Beispiel für einen typischen Billig-"Kracher", gedreht in Polen, Rumänien.. oder so....

                                                  Inhalt:
                                                  Die USA werden auf eine falsche Fährte gelockt und greifen einen Atomreaktor an, der von tschetschenischen Rebellen besetzt gehalten wird. Als einer ihrer Führer getötet wird und eine Gruppe Rebellen ein weiteres Atomkraftwerk in ihre Gewalt bringt, schlägt die CIA vor, einen Rangertrupp mit einem "Painter" nach Tschetschenien zu beordern - einem für Spezialaufträge ausgebildeten Soldaten, der den Angriffspunkt elektronisch kennzeichnet, damit das Militär ihn zerstören und die Geiseln befreien kann. Auf den ersten Blick scheint die Mission erstaunlich einfach, doch bald stellt sich heraus, dass die CIA getäuscht und dazu verleitet wurde, einen aktiven Reaktor in die Luft zu sprengen. In der Zwischenzeit ist der Painter den Rebellen in die Hände gefallen. Wird es ihm gelingen, sich rechtzeitig zu befreien, um eine internationale Atomkatastrophe zu verhindern...?

                                                  Der Daywalker hat wohl eines Tages zu viel Licht abbekommen und hat danach den Filmvertrag für "The Marksman" (und wohl gleichzeitig auch die Verträge für einige andere im B-Movie-Sumpf angesiedelte "Meisterwerke") unterschrieben. Gedreht in einem Waldstück in Rumänien, mit einem seltsam aussehenden Bunker in der Rolle des Atomkraftwerks - joa, das ist so in etwa die ganze Main-Location des Films, abgesehen einiger Indoor-Szenen und viel Stock Footage aus anderen B-Kracher.

                                                  Die Story, wohl eines Nachts nach ein paar Flaschen Wodka auf eine Serviette geschrieben, macht selbst nicht viel her, könnte für den Actionfreund jedoch interessant gewesen sein, hätte die Inszenierung wenigstens was hergemacht. Doch die Location und auch der Cast neben Snipes wirken absolut uninteressant und wie ein typisches Billig-Produkt von der Stange.

                                                  Ebenso muss, wie schon oben erwähnt, auf das Stock Footage eingegangen werden. Stock Footage, also Szenen, die aus einem anderen Film stammen, was vorallem bei teuren Szenen Sinn macht (Der Fallschirm-Absprung aus "Navy Seals" war schon in diversesten Actionfilmen zu sehen). Jedoch wurde hier sogar ein ganzer Dialog aus einem anderen Film gemopst, was schon heftig ist. Aber - als unwissender merkt man diese Schnitzer eventuell gar nicht.

                                                  Und im vergleich zu den schwächsten Abenteuern von Seagal und van Damme (um mal nur diese beiden zu nehmen), macht Snipes nicht mal so eine schlechte Figur. Klar, seine Rolle ist komplett platt und nicht mal seine Martial Arts-Fähigkeiten darf er demonstrieren. Trotzdem ist er mehr bei der Sache als seine Mitkonkurrenten in einigen ihrer Ostblock-Filme. Und die nette kleine Actionszene in der Mitte des Films, als der gute "Painter" vor einigen Soldaten und einem Panzer flieht, hat sogar richtig gut ausgesehen. Schade, konnte der Regisseur seine Inszenierungskunst nicht weiter unter Beweis stellen, denn richtig gute Actionszenen sind einfach rar.

                                                  Fazit: Wir haben einen Actionstar der neunziger, 08/15-Nebendarsteller, Stock Footage, Ostblock, Atomreaktor, Panzer und eine Story mit dem Inhalt eines Appenzeller Käse - eigentlich harter Schund. Aber - und das ist und war das erstaunliche - der Film hat einen gewissen Unterhaltungsfaktor. Die Story geht, trotz fehlender Action, stellenweise zügig voran und, trotz mieser Location hat man in diesem Genre schon schlechtere Regisseure und deren Erzeugnisse erlebt - gell Herr Oblowitz und Konsorten.

                                                  Grüsse
                                                  DomPatHug

                                                  • 5 .5

                                                    Mit "The Detonator" kam vor der Fussball-WM in 'Schland ein weiterer Snipes-Film made in Eastern Europe direkt in die DVD-Regale unserer Videotheken.

                                                    Inhalt:
                                                    Undercover C.I.A.-Agent Sonni Griffith reist alleine nach Polen, um einen Waffenhändler zu entlarven und den Verkauf einer Atomwaffe zu verhindern. Als der Gangster seine wahre Identität erfährt, landet Griffith im Gefängnis, wird jedoch durch Intervention der C.I.A. schnell wieder freigelassen und soll nun die attraktive Russin Nadia in die Vereinigten Staaten begleiten. Griffith findet bald heraus, dass die eigenwillige Dame vom selben Waffenhändler verfolgt wird, den er vernichten wollte. Dieser skrupellose Kriminelle ist zu allem bereit, um von Nadia die Informationen zu bekommen, die er benötigt, denn sie hat die 30 Millionen Dollar versteckt, mit denen er sich die Atombombe kaufen will. Als ein Leck bei der C.I.A. den Aufenthaltsort und die Decknamen von Griffith und Nadia durchsickern lässt, beginnt für die beiden ein tödlicher Kampf, um sich selbst und die Welt zu retten...

                                                    Eins vorneweg: Dieser Streifen ist gar nicht mal so schlecht. Die Story wirkt auch hier wieder unispiriert-überkonstruiert, Rumänien kennen wir nun auch langsam zu genüge, ebenso farblose Nebendarsteller, die mit dem typisch-osteuropäischem Akzent ihre englischen Sätzchen aufsagen.

                                                    Wesley Snipes ist der Höhepunkt des Films - der einzige wirkliche Höhepunkt. Snipes wirkt sehr engagiert und man merkt, dass er Spass an der Rolle hatte. Ebenso erwähnenswert ist William Hope, mittlerweile fester Bestandteil diverser B-Movies, der jedoch auch einiges an Kinofilm-Erfahrung auf seinem Konto hat, und eigentlich stets solide Arbeit abliefert. Der Rest des Casts war für rumänische Verhältnisse akzeptabel.

                                                    Speziell zu erwähnen ist, dass der Bösewicht der Inhaber eines rumänischen Fussball-Klubs darstellt. Bilder aus vollen Stadien sind zu sehen - es scheinen Aufnahmen vom Verein Steaua Bukarest zu sein. Nur das Saisonziel des Vereins, die Weltmeisterschaft in den USA, scheint mir ein wenig abwegig zu sein...

                                                    Fazit: "The Detonator" ist ein typisches B-Movie von der Stange, jedoch rasant in Szene gesetzt und mit einem sehr gut aufgelegten Wesley Snipes. Grossartige Storybögen sollte man jedoch nicht erwarten.

                                                    Grüsse
                                                    DomPatHug