dompathug - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+24 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von dompathug
Dolph Lundgren gilt unter Kennern als talentiertester und anpassungsfähigster Action Hero des B-Movies. Mit "Missionary Man" konnte er seine Fähigkeiten ein weiteres Mal unter Beweis stellen.
Inhalt:
Ryder, der geheimnisvolle Fremde, der noch eine Rechnung zu begleichen hat, unangemeldet in einer kleinen Stadt auftaucht, ändert sich das Leben für die Einwohner, die unter der diktatorischen Willkür des örtlichen Tyrannen leiden, für immer. Mit seiner Bibel, seinem Motorrad und seinen Rachegedanken bewaffnet, fordert Ryder den üblen Diktator heraus und beweist, dass Gerechtigkeit immer noch ein schlagendes Argument ist.
Düsteres Bild, ruhige Kameraführung, dreckige Strassen - "Missionary Man" ist weniger ein Actionfilm, mehr ein Neo-Western der neuen Art. Denn Lundgren, ausgestattet mit einem Minimal-Budget, holte aus dem Film mehr heraus, als bei einigen Seagal-/Snipes-B-Movies der letzten Jahre. Klar, explodieren Häuser und Autos nicht im Minutentakt. Der Film fordert dies jedoch auch nicht heraus, sondern will mehr durch Atmosphäre bestechen, durch Dialoge und durch eine ansprechende Regie - und, nicht zu vergessen, durch einen Dolph Lundgren, der echt stark spielt.
Kritik ist für mich nur bei zwei Punkten gerechtfertigt. Erstens, ein wenig mehr Action hätte dem Film sicher gut getan (bin halt mehr aufs Actionkino fixiert) und zweitens, mehr Budget hätte dem Film gut getan.
Schön wärs, würde einmal ein Produzent an Lundgren herantreten, der ihm ein bisschen mehr Geld zur Verfügung stellen würde. Denn Lundgren hats einfach drauf. Als Schauspieler und Regisseur in einer Person, stellt der stille Dolph momentan Filme her, die eindeuig zu den besseren B-Movies gehören. Wunderbar und weiter so.
Grüsse
DomPatHug
Nach dem mehr als nur durchschnittlichen "Until Death" war die Vorfreude auf Jean-Claude Van Damme's nächstes Werk "The Shepherd" sicherlich gerechtfertigt.
Inhalt:
Eine verbrecherische amerikanische Special Forces-Einheit will Heroin im Wert von 35 Millionen Dollar in die Vereinigten Staaten schmuggeln. Dabei gibt es nur ein Problem: Border Patrol-Agent Jack Robideaux (Jean-Claude Van Damme), ein ehemaliger Cop der Mordkommission, der seinen eigenen Plan verfolgt. Robideaux nimmt es mit Selbstmordattentätern, sadistischen Folterknechten und korrupten Beamten auf beiden Seiten der Grenze auf und kennt keine Gnade, als er in diesem explosiven Actionthriller im Alleingang versucht, ein ganzes Kartell zu zerstören.
Was sich alles ganz nett anhörte, ist in Wahrheit ein ganz maues Filmchen über einen Helden, der komplett falsch in Szene gesetzt wurde und nicht das machen darf, was er eigentlich kann - nämlich die Bösen verhauen.
Obwohl in Bulgarien gedreht (laut IMDB jedenfalls), wurden die Locations doch anständig in Szene gesetzt. Die Nebendarsteller waren nicht peinlich, sondern akzeptabel, der Score zum Film sogar auf gutem Niveau. Und als Van Damme relativ zu Beginn des Films eine "Old School"-Barprügelei absolviert, jubelt das Actionherz gleich einiges Höher. Naja, war auch das einzige Mal in diesen 91 Minuten Laufzeit...
... denn anschliessend folgte die grosse Langeweile in Bestform. Um was gings noch? Ach ja, Menschenschmuggel - Geld - richtig. Die Story war absolut uninspiriert zusammengeschustert - die harmlosen Darsteller konnten da auch nichts mehr reissen. Und Jean-Claude Van Damme ist als Hauptdarsteller dieses Werks absolut verschwendet worden.
Da kann man nur hoffen, dass Van Damme's nächste Werke wieder einen Zahn zulegen.
Grüsse
DomPatHug
Mit "DIE HARD" kam 1988 eine neue Sorte Actionfilm ins Kino. Der Protagonist muss sich dabei auf begrenztem Raum und ohne fremde Hilfe gegen brutale Widersacher durchsetzen. Versteckspiel mit dem Tode sozusagen. Folglich kam neben den "DIE HARD"-Sequels eine Reihe von Filmen ins Kino, die sich derselben Formel bedienten - mit unterschiedlichem Erfolg. "Under Siege" aus dem Jahre 1992 gehört zu den besten Rip-Offs.
Inhalt:
Auf einer Feier des Nuklearkreuzers Missouri entpuppen sich die Gäste als Terroristen. Brutal nehmen sie das Schiff unter Kontrolle, um in den Besitz der Atomraketen zu gelangen. Doch keiner hatte mit Elitekämpfer Casey Rybak gerechnet. Ein mörderischer Kampf auf hoher See beginnt...
Hört sich simpel an, ist auch simpel, und trotzdem saugut. Bruce Willis Funktion in diesem Werk übernimmt der Actionmann Steven Seagal, hier in seinem fünften Film. Schön anzusehen, was für einen tollen Cast Seagal hier zur Seite gestellt wurde. Hat er in vielen Szenen die Badenixe Erika Eleniak neben sich stehen (der Film ist übrigens nicht nur wegen der Kuchenszene sehenswert!), präsentiert "Under Siege" uns gleich ein Bösewicht-Duo, das sich gewaschen hat. Tommy Lee Jones als den EX-CIA-Mann Strannix und Gary Busey als der nicht minder bösere Commander Krill. Daneben agiert als einer der härtesten Killer seitens der Bad Guys der sonst so charmante Colm Meaney, bekannt aus extrem vielen Filmen (der Mann ist ein richtiger Workoholic) und den Serien "Star Trek - The Next Generation" und "Star Trek: Deep Space Nine". Ebenso zu erwähnen ist Damian Chapa, einer der Hauptakteure des Latin-Gangster-Epos "Blood in - Blood out" in einer hier leider etwas schwächeren Rolle. Ach, nicht zu vergessen die Figur des Tom Breaker, dargestellt von "Stingray" Nick Mancuso. Ja, wahrlich ein leckerer Cast auf hoher See.
Die Geschichte beginnt auch recht flott. Seagal geht ziemlich schnell in den Knast, weil er dem blöden Commander Krill zu Recht eine aufs Maul gehauen hat. Verständlich, würde ich für die Mannschaft eines Kriegsschiffs kochen, dürfte mir auch keiner in die Suppe spucken. Schon bald kommen Terroristen an Bord, Captain und einige Führungsoffiziere tot. Zeit für Seagal, sich aus seiner Zelle zu befreien und das Schiff nach und nach zu säubern. Zuerst alleine, trifft er schon bald auf die halbnackte Erika Eleniak, welche ihn fortan begleitet und neben der Kuchenszene mehr nervende als gute Dialoge hat ("Ich triff mich nicht mit Musikern und schiesse nicht auf Menschen" - schön....). Schwachpunkt? Nein, denn Eleniak ist in diesem Werk wirklich nur optische Beilage. Dies ist ein Actionfilm, in welchem wirklich nur Action zählt und sonst nix. Und die bekommt der Liebhaber auf dem Silbertablett serviert. Seagal zeigt hier sein gesamtes können. Egal was rumsteht, Seagal eliminiert seine Gegner mit allem, was rumsteht. Messer, Pistole (der übliche Seagalcolt natürlich), Maschinenpistole, selbst gebastelte Bombe (Herrgott, Seagal versenkt U-Boot und Helikopter im Alleingang) und natürlich Hand-to-Hand Combat. Wir sehen gebrochene Knochen, zersägte Arme, ausgerissener Adamsapfel, eingedrückte Augen - Seagal gibt Vollgas. Eine Träne steigt in mein Auge, wenn man überlegt, wie Seagals aktuelle Actionszenen aussehen (trotz steigender Tendenz nach "Urban Justice").
Schauspielerisch stiehlt Tommy Lee Jones dem Seagal klar die Show und gibt auch Gary Busey genügend Raum, um ein richtiges Arschloch zu sein. Und auch der Rest des Casts spielt auf einem sehr guten Niveau, abgesehen von Damian Chapa, dessen Rolle einfach nicht mehr her gibt. Sehr schade.
Schlussendlich, Happy End, Schiff gerettet, Welt gerettet, Terroristen tot. Ein wunderbarer Film, den ich eigentlich nicht genug huldigen kann.
Fazit: Kritik, erschlag mich - ich liebe "Under Siege" und gebe diesem Film die beinahe bestmögliche Benotung. Was war schwach? Nicht viel, höchstens, dass Tommy Lee Jones für meinen Geschmack ein wenig zu sehr auf Batman-Bösewicht macht (kein Wunder, bekam der die Rolle des Two-Face in "Batman Forever" nach diesem Film). Zudem hätte er noch viel böser sein können. Aber das ist wirklich ein minimaler Makel. "Under Siege" ist klassisches Actionkino - Seagals bester Film, der eine Fortsetzung wahrlich verdient hat.
Grüsse
DomPatHug
Mit dem 1992er Action-Highlight "Under Siege" prügelte sich Steven Seagal kurzzeitig in die Champions-League der Actionstars. Warner Bros. wollte natürlich umgehend einen weiteren "Under Siege"-Teil produzieren. Seagal akzeptierte dieses Angebot - sofern Warner es ihm erlaubte, sein eigenes Projekt durchzuziehen. "On Deadly Ground" (dt. Titel "Auf brennendem Eis"), Seagals Regiedebut, welches er ebenfalls Produzierte (zusammen mit Julius R. Nasso) und natürlich auch die Hauptrolle übernahm. 1994 kam "On Deadly Ground" in die US-Kinos...
Inhalt:
Alaska: Eine Ölquelle der Aegis Oil steht in Flammen. Um den Brand unter Kontrolle zu bringen wird der Spezialist für Feuerbekämpfung Forrest Taft eingeflogen. Als Taft von dem wirklichen Grund des Feuers und den heimtückischen Plänen seines Chefs Jennings erfährt, sagt er den skrupellosen Öl-Bossen den Kampf an. Eine Schlacht auf Leben und Tod beginnt...
Seagal goes Öko - Teil 1.
Hatte Regisseur Andrew Davis noch Tommy Lee Jones und Gary Busey neben Seagal für "Under Siege" verpflichtet, bietet "On Deadly Ground" dem Zuschauer keinen geringeren als Michael Caine für den Part als Seagals Gegenspieler. Angelina Jolie-Ex Billy Bob Thornton ist ebenfalls in einer kleineren Rolle als Söldner zu sehen. Und auch der Rest des Casts war gut gewählt, wie es bei vielen Warner-Produktionen der 90er Jahren der Fall war.
"On Deadly Ground" ist der erste Film Seagals, der meines Erachtens nicht mehr so überzeugen konnte, wie es seine Vorgänger getan hatten. Schuld daran war die Ökostory, welche zwar klar eine nette Idee war und dem Charakter Seagals ein Motiv zur Waffe zu greifen gibt. Ebenso Seagals spirituelle Reise durch die Eskimo-Geisterwelt ist ein brutaler Bremser. Auch die Aufteilung der Actionszenen ist nicht unbedingt grossartig gelungen. Beginnt der Film noch mit einer knackigen Bar-Prügelei und der einen oder anderen Explosion, wirds gleich ein wenig ruhiger. Jedoch, das Ende hat es in sich. Seagal zelebriert auch hier seine Fightingskills und zerstückelt seine Gegner entweder mit seiner effektiven Kampftechnik, Messern, allem was Bumm macht oder dem Rotor eines Hubschraubers (autsch).
Schlussendlich ist "On Deadly Ground" nicht Seagals bestes Werk in den 90ern. Verglichen mit den meisten seiner Produktionen der Neuzeit, ist "On Deadly Ground" jedoch immer noch ein wunderbares Actionteil. Klare Fights, grosse Explosionen, gemeine Gegner (gute Darsteller), Seagal prügelt sich noch höchstpersönlich selbst durch die Szenen, etc.
Fazit: Ein fast guter Actionfilm, dem ein wenig mehr Drive und weniger Spiritualität und Öko-Message gut getan hätte. "On Deadly Ground" war Seagals erster Kino-Flop, der ihm jedoch nur einen kleinen Fleck auf seiner bis dahin noch reinen Weste verursachte.
Grüsse
DomPatHug
Auf Seagals "On Deadly Ground" folgte ein Jahr später (1995) die Fortsetzung des Actionreissers "Under Siege" aus dem Jahr 1992, welche das "Die Hard"-Muster weiterführt.
Inhalt:
Eine Truppe brutaler Terroristen bringen den Luxus-Zug "Grand Continental" in ihre Gewalt. Dort installieren sie die Leitzentrale für einen tödlichen Satelliten, mit dem Washington zerstört werden soll - wenn man ihre unglaublichen Forderungen nicht erfüllt. Aber keiner hatte mit dem Koch gerechnet: Ex-Spezialagent Casey Ryback, der sich mit seiner Nichte an Bord befindet, ist der einzige, der den Wahnsinn stoppen kann... Der Koch!
Der Koch ist wieder da!
Obwohl die Besetzung des Sequels nicht so nahmhaft scheint wie beim Erstling und die Story einfach vom Kriegsschiff in einen Zug verlagert wurde, ist "Under Siege 2" mehr als nur eine gelungene Fortsetzung. Seagal ist, diesmal ohne die Kuchendame Erika Eleniak, dafür mit Nichte Sarah (Katherine Heigl - "Grey's Anatomy"), unterwegs zur Beerdigung seines Bruders. Eine kleine Zugreise durch die USA. Natürlich steigen auch hier wiedermal ein paar Terroristen zu, angeführt von ihrem Mastermind Bane (Eric Bogosian) und Ex-Navy-Seal-Hardcore-Mann Penn (Everett McGill). Der langen Rede kurzer Sinn, die Terroristen nehmen Geiseln, darunter Seagals Nichte. Hat Onkel Steven nicht gern. So gehts mal wieder ans Terroristendezimieren.
Auch diesmal wird Seagal im Film begleitet von einem Sidekick. Der junge Gepäckträger Bobby (stellenweise leicht bis extrem nervend - gespielt von Morris Chestnut) wird von Seagal ein wenig unterrichtet im Terroristentöten.
Über "Under Siege 2: Dark Territory" gibts nicht mal viel zu sagen. Der Cast war wiederrum gelungen (halt keine Ausnahmespinner darunter die Gary Busey oder Tommy Lee Jones) und der Film hatte enorm Drive. Seagal fightet was das Zeug hält - verbiegt Finger, Beine, Hälse, baut Sprengstoff in der Zugsküche und wer sich nicht in die Nahdistanz traut, wird von Ryback gnadenlos über den Haufen geschossen.
Für den Actionfan ein Fest. Wer eine innovative Story erwartet, ist sowieso im falschen Genre gelandet.
Fazit: Trotz leicht schwächerem Cast kann "Under Siege 2" mit seinem Vorgänger mithalten, ist hier nämlich die Action besser verteilt. Schade, wird hier wohl nie ein dritter Teil folgen....
Grüsse
DomPatHug
Erst 1996 war Steven Seagal das zum ersten Mal in einer Nebenrolle zu sehen. Eigentlich erstaunlich, startete seine Karriere acht Jahre zuvor gleich mit der Hauptrolle in "Above The Law".
Inhalt:
"Stirb langsam" in den Wolken: Ein Jumbo ist von Terroristen entführt worden. An Bord: 400 Passagiere und eine Nervengasbombe, stark genug, um Washington zu zerstören. Mit einem Shuttleflugzeug gelingt es einer US-Eliteeinheit, unbemerkt ins Flugzeug zu gelangen. Ihnen bleiben drei Stunden... Ein gewaltiges Actionfeuerwerk mit Top-Stars.
"Die Hard on a Plane" schien uns der Film zu versprechen. Und mit Kurt Russell und Steven Seagal hat man gleich zwei kampferprobte Akteure in der Darstellerriege. Zwei...? Wohl eher nur einen - denn der gute Steven verabschiedet sich nach zwanzig Spielminuten mit einem fallschirmlosen Sprung aus dem Flugzeug. Der Schock sass tief, war ich damals beim erstmaligen Schauen etwa 15 Jahre alt und hab bis zum Filmende dran geglaubt, dass der gute Steven sich an der Aussenhaut des Flugzeugs festgekrallt hat, nur um am Ende alle Terroristen umzunieten. Leider war dem nicht so. Das Videocover von damals versprach jedoch mehr - glücklicherweise wurde das DVD-Cover entsprechend abgeändert.
Abgesehen vom Ableben Seagals ist "Executive Decision" ein wirklich guter Actionthriller. Kurt Russell trägt die Bürde des Hauptdarstellers und macht als David Grant einen sehr guten Job. John Leguizamo ist ebenfalls in einer seiner besseren Rollen zu sehen, Oliver Platt als Plastikstäbchen-kauenden Ingenieur Cahill ist ebenfalls eine gute Wahl gewesen. David Suchet als Terrorist Nagi Hassan wirkt bodenständig bedrohlich - kein comicmässiges Getue - gute Wahl. Nur die hier noch unbekannte Halle Berry wirkt ein wenig sehr unbeholfen.
Regisseur Stuart Baird gab hier sein Regie-Debut und machte doch einen sehr guten Job. Trotzdem verzeihe ich ihm nicht, "Star Trek: Nemesis" total in den Sand gesetzt zu haben. Jedoch hat er gewusst, wie er "Executive Decision" umsetzen soll, der sich nicht als typischer Kawumm-Actionfilm entpuppt, sondern als wirklich spannender Reisser, der die Spannung der hirnlosen Aktion vorzieht.
Fazit: Ein Fest für alle, die einen richtig spannenden Actionthriller zu schätzen wissen.
Grüsse
DomPatHug
Auf den Spuren vom Thriller "Seven" soll angeblich Steven Seagals 1996er Action-Vehikel "The Glimmer Man" wandeln.
Inhalt:
John Cole: Früher erledigte er als Ein-Mann-Killerkommando die Drecksarbeit für den US-Geheimdienst, man nannte ihn Glimmer Man. Jetzt ist er als Cop einem brutalen Serienkiller auf der Spur. Als man seine Ex-Frau tötet, wird Cole selbst zum Tatverdächtigen - und muss feststellen, dass er es mit mächtigen Drahtziehern im Hintergrund zu tun hat. Auf grausame Weise wird Cole von seiner Vergangenheit eingeholt.
Als erstes, einen Actionfilm mit einem Psychothriller wie "Seven" zu vergleichen, ist für mich ein Unding. Keine Diskussion. "Glimmer Man" fackelt nicht lange mit der Story rum. Schon in der ersten Szene trifft Seagal seinen neuen Partner, gespielt von Keenen Ivory Wayans (später dann Regisseur von Scary Movie - zusammen mit seinen Brüdern auch bekannt als "Wayans Brothers") und sogleich werden die üblichen Buddymovie-Stränge gezogen. Die beiden Kollegen passen nicht zueinander - Seagals Figur Jack Cole - ein ultragläubiger Buddhist - und Jim Campbell - ein lockerer cooler Typ, der mit one-linern nur so um sich wirft. Und trotz dieser Differenzen sieht der Zuschauer schon bei Szene zwei oder drei, dass das Team Cole/Campbell sich perfekt ergänzt. Klar, typische Buddy-Movie-Essenz, die zwar lange nicht so gut rüberkommt wie bei den Lethal Weapon-Filmen, jedoch trotzdem Spass macht.
Trotzdem geht Campbell schnell zu seinem Captain um zu melden, wie seltsam sein neuer Partner doch ist. Passt nicht ganz zu den vorherigen Buddy-Szenen. Als jedoch Jack Cole verdächtigt wird der brutale Serienmörder zu sein und eigentlich alle Hinweise auf ihn deuten, lässt sich der gute Detektive Campbell schnell wieder von Cole zum Partner stempeln lassen. Also, im Drehbuch hats schon so seine Macken drin...
Andererseits hat Seagal hier ein paar grosse Szenen. Allein schon der Moment, in der er mit der Russenmafia aufräumt, machte Laune (obwohl erste Anzeichen des jetzt aktuellen ultra-schnell-cuts and fast-forwards hier schon ein wenig Einzug gefunden haben) - ebenso Seagals Besuch im Restaurant, wo er auf seine alten CIA-"Freunde" trifft. Zudem ist "The Glimmer Man" wohl Seagals grösste Filmbekenntnis zum Buddhismus.
"The Glimmer Man" funktioniert als Buddy-Action-Kracher sehr gut, haben wir also bisher festgestellt. Was jedoch fehlt - ein richtig mieser harter Bösewicht. Klar, es gibt einen Serienkiller (oder sogar zwei...), aber hätte da nicht ein Gegner kreiert werden können, der auch mehr Screen-Time bekommt und dementsprechend bedrohlicher und gefährlicher dasteht, als Serienkiller Donald (John M. Jackson - bekannt aus JAG) und seine zwei Helfershelfer/Auftraggeber (Brian Cox, Bob Gunton). Ach ja, die hübsche Nikki Cox (bekannt aus Las Vegas) hat eine kleine Mini-Rolle.
Fazit: "The Glimmer Man" ist ein guter Seagal-Streifen, der dem hier 45jährigen Helden nochmals die Möglichkeit gibt, sich so richtig auzutoben. Leider ist "The Glimmer Man" mehr oder weniger der letzte seiner Art - der ein Jahr darauf folgende Seagalfilm "Fire Down Below" gehört zwar immer noch zu seinen besseren. Jedoch wurde der Härtegrad schon dort recht heruntergefahren. Und sein 1998er-Werk "The Patriot" kommt beinahe total ohne Gewalt aus, von ein paar Schüssen und einem Stück Glas in Fleisch abgesehen. "The Glimmer Man" war ein würdiger Abschluss einer richtig schön-blutigen Seagal-Time.
Grüsse
DomPatHug
Steven Seagal goes Kentucky - oder Ökofilm Part Two.
Inhalt:
Ein mysteriöser Mordfall führt den Bundesmarschall Jack Taggart in eine Kleinstadt im US-Staat Kentucky. Doch bei seinen Ermittlungen stößt er auf eine Mauer aus Schweigen. Angst beherrscht die Stadt, und alle Spuren führen zu dem undurchsichtigen Minen-Tycoon Orin Hanner. Offenbar werden in der friedlichen Berglandschaft gigantische Mengen an Giftmüll verschoben - mit unkalkulierbaren Risiken. Um eine Katastrophe abzuwenden, räumt Taggart gnadenlos auf ...
Nach der herrlichen Gewaltorgie "The Glimmer Man" und Seagals Teileinsatz "Executive Decision" verschlägt es den guten Steven aufs beschauliche Land - genauer gesagt ins Kaff Jackson, irgendwo im Nirgendwo von Kentucky. Unterlegt von Country-Folk-Pop-Musik ist ein gut aufgelegter Seagal auf der Suche nach dem Mörder seines Umweltdezernat-Kollegen. Als Hilfsarbeiter getarnt mischt sich Steven unters Volk - was zu einigen wohl nicht ganz freiwillig komischen Szenen führt. Seagal ist einfach zu gut frisiert für einen Hilfsarbeiter, der Dächer, Treppen und sonstiges Repariert. Passt überhaupt nicht. Der Seagalfan nimmt dies jedoch mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.
Weitere Charaktere werden implementiert - Sarah Kellogg (gespielt von Marg Helgenberger - bekannt aus CSI) als Seagals Love Interest - und herrlich fies, Kris Kristofferson als Orin Hanner, böser Firmenboss, der seine schmutzigen Chemikalien in der Nähe von Jackson illegal deponiert und so die ganze Gegend verseucht. Ebenso hat Harry Dean Stanton eine grössere Nebenrolle als Harry Cotton, ein leicht durchgeknallter Farmer (oder spielt ers nur...?). Im Grossen und Ganzen ein wirklich guter Cast.
Im Vergleich zu älteren Filmen des Herrn Seagal wirkt "Fire Down Below" relativ gewaltlos. Klar, geprügelt wird immer mal wieder. Auch die Waffen sprechen teilweise eine deutliche Sprache. Trotzdem, der ländliche Touch des Films ist nicht jedermanns Sache, was sich leider schon damals auf die Box Office-Zahlen negativ auswirkte. Zudem wurde der "Fire Down Below"-Soundtrack für den Razzie-Award nominiert, was das Negativ-Pendant zum Oscar darstellt. Finde ich nicht okay, bin ich selbst im Besitz dieses Albums und hats doch diverse Stücke drauf, die mehr als nur anhörbar sind.
"Fire Down Below" war Seagals letzter Kinofilm in den Neunzigern. Schön, feierte er 2001 mit "Exit Wounds" ein tolles Kino-Comeback. Noch schöner, würde er dieses Kunststück nochmals fertig bringen.
Fazit: "Fire Down Below" ist alles andere als ein schlechter Film - erreicht jedoch nicht mehr die Härte vergangener Seagal-Streifen.
Grüsse
DomPatHug
Wir schreiben das Jahr 1998 - und Steven Seagal war an der Arbeit zu seinem bisher grössten Film - so berichtete das Internet jedenfalls damals. Nun, als dann einige Geldgeber absprangen (darunter wenn ich mich recht entsinne auch Warner Bros. unter deren Flagge der Film produziert worden wäre), musste Seagal wohl auf Plan B umsteigen. Herausgekommen ist "The Patriot" - oder "Outbreak für Arme" wie er genannt wird - oder auch "Ökofilm - Part Three".
Inhalt:
Der amerikanischen Bevölkerung droht die ultimative Katastrophe. Um militärische und technologische Einrichtungen der USA unter ihre Kontrolle stellen zu können, haben fanatische Terroristen einen tödlichen Virus eingesetzt, der sich rasend schnell unter den Menschen einer Kleinstadt in Nebraska verbreitet. Ein Killervirus, der die gesamte Bevölkerung Nordamerikas in kürzester Zeit vernichten könnte. Gegen den Virus scheint Dr. Wesley McClaren immun, aber nicht gegen den russischen Elitekiller Govol, der verhindern soll, daß Überlebende wie McClaren die Stadt verlassen und, als möglicher Träger des Virus, selbst zur tödlichen Waffe werden. Zur Zielscheibe des Killers geworden bleibt dem einst zivilisierten Stadtmenschen keine andere Wahl. Zu allem bereit, beginnt er seinen gnadenlosen Rachefeldzug gegen einen übermächtigen Gegner...
Und ich frag mich immer noch, wer denn der russische Elitekiller Govol sein soll, der da oben im VHS-Hüllentext erwähnt wird... (DVD-Hüllentext wurde Jahre später abgehändert).
Jedenfalls, "The Patriot", dessen Release war für mich damals ein Event, wie es heute noch selten ein DVD-Release fertig bringt. Sogar die Verleihversion habe ich mir für damals teures Geld vorbestellt und konnte so weit vor dem Kaufrelease "The Patriot" mein Eigen nennen. War's das wert....?
Der Film beginnt mit schönen Landschaften, unterlegt von nach Freiheit schreiender Musik. Cowboy Seagal (heute muss ihn kein Pferd mehr auf dem Rücken tragen...) reitet durch die Gegend auf der Suche nach Getier, dem er eine Spritze reindonnern kann. Nebenbei wird noch des Töchterchens Fohlen gerettet. Tochter Holly wird übrigens gespielt von der damals noch sehr jungen Camilla Belle - bestens bekannt aus der Nespresso-Werbung mit George Clooney ("huh...? i just want a nespresso..." - "nespresso... what else..?"). Seagals Synchronsprecher für diesen Film ist übrigens Manfred Lehmann, besser bekannt als "Die Stimme von Bruce Willis".
Bald lernen wir Zuschauer auch die bösen Buben kennen. Ein bisschen hart-rechts-politik geschwafel, eine abgesägte shotgun... na gut.. Action kommt noch... Wir sehen Familie Seagal beim Frühstück, lernen wie man Mississippi buchstabiert und erfahren, dass Seagal "schön scharf" gekocht hat.... okay... dann sehen wir Seagal auch noch bei der Arbeit (*händereib* "jetzt geeehts loooos"...) - nein, nicht dieser üblichen Arbeit. Dr. McClaren ist nämlich Doktor - also heilen wir mal ein paar Patienten, welche natürlich nicht mit Geld bezahlen müssen, sondern mit Kuchen und Schreinerdiensten - McClaren ist ein netter Kerl - wir glaubens ja. Wo bleiben die gebrochenen Knochen????
Jedenfalls, spulen wir ein wenig vor - böse Buben kommen aus dem Knast - Richter stirbt - Virusgefahr - böse Buben jagen Seagal, weil er und sein Töchterchen als einzige Immun gegen Virus sind - Töchterchen und Väterchen flüchten aus Spital - auf Seagals Farm dann ein wenig Action ("jaaaaaaaa"), ein paar Gewehrschüsse fallen - ein freundlich gesinnter Charakter stirbt - aber der Actionfunken will nicht zünden.
Seagal und Töchterchen reiten durch die Wüste - Campieren bei Nacht - schöne Aufnahmen - Seagal macht sich nicht mal gross peinlich (meine Meinung) bei stilleren Szenen - jedoch.. HIMMELARSCHUNDZWIRN - ich will den Seagal bei der Arbeit sehen, gebrochene Knochen, Blut!!!! Und nicht mitanhören müssen, wie er seiner Tochter erkärt, warum Pferde am liebsten alleine sterben!!!!
Spulen wir zum Ende - Seagal findet Grossvater - geht in geheimen Militärbunker - findet nach langer langer Suche endlich das Geheimmittel gegen diesen bösen Virus - Wildblumen.... BLUMEN!!!! Die 68er-Kinder jubeln los "jaaaa, wir habens immer schon gewusst..." - und zum Abschluss sammeln US Soldaten auf den Hügeln Wildblumen, welche dann über der Kleinstadt abgeworfen werden... That's it....
1998 noch galt dieser Seagalstreifen in meiner Filmwelt als evil. Der Seagal-Familienfilm. Rückblickend ist "The Patriot" bei weitem nicht Seagals schlimmstes Werk. Und ja, gewisse Schauwerte muss man wirklich Loben. Musik, Bilder, Atmosphäre - das hat der Film gut rübergebracht. Und, wie schon gesagt, Seagal zieht seinen Kopf noch ordentlich aus der Schlinge, wirkt er bei der Sache und blamiert sich an Camilla Belle's Seite nicht. Die Vater-Tochter-Beziehung würd ich den beiden noch abkaufen.
Leider hat "The Patriot" Seagals Karriere den damals ersten richtigen Knick gegeben. für gut drei Jahre war der Meister weg vom Fenster. IMDB war schon zu dieser Zeit mein Hauptlieferant an Filminfos. So konnte im Raume dieser drei Jahre beobachten, wie's in Seagals Filmographie lange nach "Game Over" aussah. Pro7 berichtete damals sogar, Seagal ziehe sich aus dem Hollywood-Business zurück - sein Glaube will nicht, dass er weiter seine Brutalostreifen drehe, etc. 1999/2000 wurden dann "Under Siege 3" und "Blood on the moon" angekündigt - jedoch wurden diese nie gedreht. Erst Ende 2000 wurde Seagals Kinocomeback angekündigt - in Form von "Exit Wounds"....
Fazit: "The Patriot" ist als Seagal-Prügelstreifen schlicht nicht zu gebrauchen. Als normaler softer Katastrophen-Film jedoch zu gebrauchen und ich kann den Film beim besten Willen keine total schlechte Bewertung geben.
Grüsse
DomPatHug
Steven Seagal war 3 Jahre komplett weg von der Mattscheibe/Leinwand. Im Jahr 2000 wurde dann Ticker gedreht, welcher 2001 den Weg in die DVD-Regale der Welt fand.
Inhalt:
Der Terrorist Swan bedroht mit Bombenanschlägen die Stadt. In einem dramatischen Wettlauf mit der Zeit versucht Detective Nettles, Swan das Handwerk zu legen - zusammen mit Frank Glass, einem renommierten Sprengstoffexperten. Als Swan einen ganzen Häuserblock in die Luft jagt, kommt nicht nur das gesamte Team von Glass ums Leben - Glass muß auch erkennen, dass Swan über Waffen verfügt, die noch gefährlicher sind als bislang angenommen. Wird Swans nächste Wahnsinnstat die Zündung einer Atombombe sein?
"Death is just a tick away" - wohl eher "Sleep is just a nap away"...
Seagals eigentliches Comeback nach "The Patriot" von 1998 darf eigentlich getrost ignoriert werden, gehört ihm nicht die Hauptrolle. Diesen ehrenvollen Part darf Tom Sizemore spielen. Terrorist Swan wird von Dennis "ich-bin-alt-und-brauche-das-Geld" Hopper gespielt, der sich wohl für keinen Dreck mehr zu schade ist. Und in einer kleinen Nebenrolle ist Hip-Hop "Star" Nas zu sehen. Seagal selbst spielt Frank Glass, einen Sprengstoffexperten, der vorallem durch ständiges Rumsitzen definiert wird.
Der Film beginnt schwach - Angriff einiges Terroristen auf eine Villa. Dieser Angriff passt zudem überhaupt nicht zum Rest des Films - was wohl darauf zurückzuführen ist, dass Regisseur Albert Pyun einfach Szenen aus einigen seiner anderen "grossartigen" Filmen verwendete. Als würde man versuchen ein Puzzle mit teilen verschiedener Puzzles zu vervollständigen...
Albert Pyun ist wahrlich kein Meister der Regie. Jedoch ist "Ticker" eine Frechheit. Die Story plätschert so vor sich hin und die Charaktere wirken Platt wie eine zerquetschte Traube. Auch die Motivation der Herren Sizemore, Hopper und Seagal scheint nicht gerade die höchste gewesen zu sein.
Auf Ungereimtheiten möchte ich gar nicht näher eingehen - es macht einfach keinen Sinn dieses Chaos zu entwirren zu versuchen. Funny Moments gibts trotzdem. Zum einen als Seagal mit Sizemore in einer Bar sitzt - man beachte den Sänger der Band - Seagal mit falschem Bart und Verkleidung. Ebenso unfreiwillig Witzig ist, dass wohl jeder Akteur in diesem Film einen schwarzen Mantel trägt. Faktor overcoolness... oder so... Aber wenn das die positiven Punkte sein sollen....
Wer zudem seagalsche Fights erwartet, wird brutal enttäuscht werden. Seagal killt zwar gefühlsmässig etwa 1000 Terroristen, die alle im Super Mario-Mode hinter irgendwelchen Boxen hervorspringen - jedoch ausser ein paar rumfliegender Hände und vieeel Schatten, bekommt man von Herr Seagal nix zu sehen. Ganz ganz mies.
Fazit: Traurig, aber dies ist nicht Mr. Seagals schlechtestes Werk. "Ticker" ist unfreiwillig komisch, was das ganze noch einigermassen unterhaltsam macht. Dies ist zum Beispiel "The Foreigner: Black Dawn" nicht gelungen. Grottige Regie-Leistung, ein Drehbuch, welches keinen Sinn macht, Szenen aus anderen Pyun-Filmen, Szenen wurden stellenweise sogar verdoppelt - sprich eine Szene von Seagal zu Beginn wurde gegen Ende nochmals gezeigt - nee, so nicht.
Grüsse
DomPatHug
Detention - oder "Stirb Langsam" in einer Schule...
Inhalt:
Ex-Special Force Marinesoldat Sam Decker ist Lehrer an der härtesten Schule der Stadt. Seine Schüler reagieren mit völliger Apathie auf seine Bemühungen, fechten persönliche Fehden gegeneinander aus, dealen mit Drogen. Sam reicht seine Kündigung ein. Ein letztes Mal aber muss er die schlimmsten Aufrührer beim Nachsitzen überwachen - ein folgenschwerer Tag, denn sie sind nicht allein Eine Gruppe von Killern unter der Führung des rücksichtslosen Chester Lamb hat sich unbemerkt Zugang zur Schule verschafft. Sie sind bis zu den Zähnen bewaffnet mit automatischen Waffen und Sprengstoff. Die vermeintlich leere Schule soll als unauffällige Basis für ein perfekt organisiertes Verbrechen dienen. Ohne mit der Wimper zu zucken, eröffnen sie das Feuer auf die Kids. Jetzt gilt nur noch ein Gesetz die Kids müssen Sam vertrauen. Und auf dem Lehrplan steht nur ein Fach Überleben!
Dolph Lundgren wandelt auf Bruce Willis Pfaden. Und als Lehrer Sam Decker macht Lundgren nicht mal einen schlechten Eindruck. Joa, das kauf ich ihm mit einem zugedrückten Auge wirklich noch ab. Der jedoch sehr typische Start mit einem Rückblick in die traumatischer Vergangenheit unseres Helden, liess mich jedoch kurz erschauern. Jedoch nur kurz. Schnell wurde die Location gewechselt und wir befanden uns wieder in dem von Kanada gespielten USA. Dangerous Minds-like lernen wir die Schule kennen, welches zu unserem "Nakatomi Plaza" werden soll. Und ebenso lernen wir Sam Decker kennen, den Lehrer, der schnell mal den harten Mann markiert um einigen Bad Guys etwas zu soft den Hintern zu versohlen. Wir sehen den Schulunterricht, lernen die ziemlich typischen 08/15-Charaktere kennen (Schwangere Schülerin, nervige Schülerin, schwarzer, weisser, Rollstuhlfahrer, Feigling, Macho, etc.). Leider wurde hier brutal die Klischee-Kiste geöffnet.
Überraschend und zugleich enttäuschend war, dass nur gerade vier Terroristen die Schule heimsuchen. Vier... Seagal erledigte in guten alten Zeiten in einer einzigene Szene gut doppelt soviele Bad Guys. Zudem waren die Bösewichter alles andere als böse - eher nur lächerlich. Klar, da wird demonstrativ geposed, schwere Waffen werden aufgefahren, unschuldige erschossen, aber das richtig grosse Zittern kam mir da nicht. Richtig Drive kam durch den ganzen Film hindruch auch nicht auf. Es fehlte an allen Ecken und Enden. Trotzdem, gesagt werden darf, dass die Darsteller der jungen Schüler eine ordentliche Leistung abliefern. Klar, die Charaktere wirken total Platt, jedoch schauspielerisch ist hier nicht alles verloren. Der totale Pluspunkt des Films geht aber an Dolph Lundgren, der hier zwar nicht überfordert war (die Action hielt sich leider in Grenzen), jedoch eine mehr als ordentliche Leistung ablieferte.
Fazit: Klar ist "Detention" eine doch sehr günstige Variante eines "Die Hard". Und Mängel hats doch mehr als genug. Jedoch hat der Film seine Pluspunkte. Und wäre da noch mehr Action vorhanden gewesen und ein bisschen weniger "kiddie"-Action, wäre das ein geiler kracher geworden. So ist "Detention" leider ungenügend.
Grüsse
DomPatHug
Lang ist's her. Etwa in der Mitte des Jahres 2000, als erste Gerüchte aufkammen betreffend "Exit Wounds". Joel Silver produziert, Steven Seagal in der Hauptrolle, Rapper DMX an seiner Seite... und das ganze von Regisseur Bartkowiak, dem Typen, der schon den relativ overstylischen "Romeo must die" gedreht hat. "Romeo must die" hatte echt was, nur der absolute Härtegrad hart gefehlt. Mal schauen, was Bartkowiak nun mit Seagal in der Hauptrolle fertig gebracht hat.
Inhalt:
Er ist der härteste Bulle Detroits und ein Einzelgänger, der im Einsatz keine Gnade kennt: Orin Boyd (Steven Seagal) macht keine Gefangenen! Als Folge seines eigenwilligen Verhaltens wird er von seinen Vorgesetzten in den übelsten Distrikt Detroits abgeschoben. Dort findet er sich in einem undurchsichtigen Sumpf aus Drogen, Gewalt und Korruption wieder, der sich bis in die höchsten Ränge des Polizeipräsidiums zieht. Orin nimmt den Kampf auf, doch dabei stellt er sofort fest, dass er bei dieser Mission keine Freunde und keine Verbündeten hat. Nur der geheimnisvolle Drogenbaron Latrell Walker (DMX) scheint ein doppeltes Spiel zu spielen.
Frühling 2001. Die Bienchen summten - die Blumen blühten und mein Herz sprang höher. Mein lange ersehnter erster (und bislang einziger) Seagal-Streifen im Kino!! (Frauen haben hier keinen Platz!) Allein die Trailer im Kino liessen mein Herz zwanzigmal höher springen. Und natürlich liess ich es mir nicht entgehen, "Exit Wounds" gleich am Premierentag das erste mal zu bewundern.
Da ging ja gleich die Post ab - schon nach ein paar Sekunden trampelt der gute Steven durchs Bild, im Anzug, Sonnenbrille, dies unterlegt mit cooler Musik. Und ein paar Minuten später erschiesst Steven schon die ersten Bad Guys, bricht eine Nase und wirft den Vizepräsidenten der USA zu seinem Schutze von einer Brücke. Yeah - so muss ein Seagalfilm anfangen. Natürlich wird Steven von seinem Vorgesetzten daraufhin bestraft und in den übelsten Bezirk verfrachtet (yeah!!). Hier darf er gleich mal zur Selbthilfegruppe - "Anger Management" lässt grüssen - und zerlegt gleich mal einen Tisch - watschelt davon und krallt sich daraufhin ein paar Bad Guys, die gerade sein Auto knacken wollen (jiiiiieeeehaaaaaaaaaaaa!!!!!).
Arbeiten tut der Steven auch.. als Verkehrspolizist, der diese Art der Polizeiarbeit nicht so ganz im Griff hat (Brüllerszene!). All dies, weil er mal wieder auf eigene Faust ein Verbrechen aufklären wollte. Tja, würde man den Steven einfach mal arbeiten lassen, wäre der Film schon nach 45 Minuten zu Ende. Leider sind Stevens Berufskollegen nicht ganz sauber - bekommt er aber trotzdem einen anständigen Partner zur Seite gestellt. Zum Buddy-Movie entwickelt sich der Film trotzdem nicht, obwohl die beiden ein paar gute Szenen zusammen haben. DMX ist auch noch da. Und macht seine Sache ganz ordentlich. Als ein zwischen gut und böse postierter underground Internet-Millionär spielt er zusammen mit Anthony Anderson ein eingespieltes Duo. Und ich denke die Lamborghinikauf-Szene wird zu recht mit dem einen oder anderen Schmunzler belohnt. Tom Arnold hat ebenfalls einige ordentliche Dialoge auf den Leib geschrieben bekommen (zusammen mit Anthony Anderson ein perfektes Comedy-Paar). Und sogar Eva Mendez hat eine kleine Nebenrolle. "Exit Wounds" ist wahrlich prominent besetzt.
Was einigen Seagalfans sauer aufstösst, ist Stevens Kampfstil, der sich von der früheren recht realistischen Kampfdarstellung zu einer wahren Trapeznummer verändert hat. Wirework noch und nöcher, Seagal zeigt hier Kunststücke, die stellenweise sogar aberwitzig aussehen - denn der gute Steven ist mit seinen 51 Jahren und trotz einiger verlorener Kilos alles andere als ein Kunstturner geworden. Trotzdem, so "kompakt" sah der Steven nach "Exit Wounds" nie mehr aus. Joel Silver sei dank, hat der dem Steven gesagt "Junge, lass die albernen Indianerdecken weg, lass die tibetanischen Mönchsketten zu Hause, schneid dir mal die Haare und schau dir mal ein Fitnesszentrum von innen an - dann gibts 'Exit Wounds' für dich.". Das Basler Kino Plaza liess es sich nicht nehmen und warb mit dem Spruch "Der Zopf ist ab - die alte Schlagkraft wieder da" für "Exit Wounds". Schade nur, hat der Jojo-Effekt Steven wieder eingeholt - nur ein Jahr später war die Matte (ein Zopf wars nicht) wieder da, die Hamburger wieder gegessen und die langen Mäntel wieder in - ach ja, und die Schlagkraft war weg...
Hier war die Schlagkraft definitiv noch da!
Regisseur Andrei Bartkowiak hats jedenfalls geschafft, Steven Seagal noch einmal richtig stylisch in Szene zu setzen. "Exit Wounds" ist wahrlich ein Hochglanz-Actioneer, alleine die Fahrzeuge sind eine Augenweide, die schnellen Cuts funktionieren in diesem Film perfekt und der Härtegrad stimmt auch. Der doch sehr auf Hip-Hop getrimmte Soundtrack weiss zu gefallen und passt wie die seagalsche Faust aufs Auge. Bartkowiak hat auf "Exit Wounds" noch "Cradle 2 the Grave" gedreht, ohne Seagal, dafür wieder mit Jet Li, DMX und einigen der hier schon anwesenden Darstellern.
Fazit: "Exit Wounds" - Seagals letzter (richtiger) Angriff auf der grossen Leinwand ist ein mainstreamiges Actionspektakel, welches dank cooler Inszenierung, ordentlich Blut, netter Mucke und gutem Cast. Schade, wirds sowas wohl nicht mehr geben.
Grüsse
DomPatHug
Die Fortsetzung von "Walking Tall: The Payback" liess nicht lange auf sich warten. Back to back gedreht erschien das Werk ein paar Monate nach dem ersten Ableger des Kinofilms, wiederrum mit Kevin Sorbo in der Rolle des Nick Prescott.
Inhalt:
Nachdem er in seiner Heimatstadt gründlich aufgeräumt hat, gibt Nick seinen Job als County Sheriff auf und zieht nach Dallas, um mit einer FBI-Agentin und ihrer 12-jährigen Tochter ein neues Leben zu beginnen. Allerdings wird ihm ziemlich bald klar, dass ihn seine neue Rolle als "der Lebensgefährte" nicht ausfüllt. Als ein skrupelloser Drogenboss es auf mehrere Zeugen in einem Bundesprozess abgesehen hat, wird Nick plötzlich in einen Krieg verwickelt, in dem er niemandem trauen kann. Denn dieses Mal befindet er sich auf dem Territorium der Gangster und tritt gegen eine erbarmungslose Armee brutaler Verbrecher an. Nicks Art von ländlicher Justiz scheint in den Straßen der Großstadt wenig ausrichten zu können, aber er ist zu allem bereit, um die Menschen, die er liebt, zu beschützen.
Es muss schon gesagt werden, dass die Walking Tall-Filme mit Sorbo (trotz meiner heftigen Benotung des ersten Teils) nicht als ganz schwach angesehen werden können. Das liegt zum einen am symphatischen Hauptdarsteller, der in Zukunft hoffentlich noch oft Rollen dieser Art bekommen wird, zum anderen an der auch hier ordentlichen Inszenierung. Musste "The Payback" jedoch noch als leicht ungenügend bewertet werden, machte "Lone Justice" nun doch mehr richtig als falsch.
Als erstes wirkt die Szenerie weniger verkrampft. Da darf sogar mal gelacht werden. Die Szene im kleinen Shop zu beginn, welche sonst typisch für Seagalfilme war, ist köstlich. Versucht Sorbo hier mit einer Konservendose einer der Bad Boys auszunocken, trifft er versehentlich den Ladenbesitzer, welcher sofort mit einer gebrochenen Nase zu Boden geht. Das wär dem Steven nie passiert. Dafür ist's um so witziger mal zu sehen, dass eben doch mal etwas schiefgehen kann. Doch, Sorbo macht seine Sache wirklich gut.
Auch der Rest des Casts darf als ordentlich angesehen werden, obwohl auch hier keiner weder auf- noch abfällt. Schön ist jedoch, dass der Cast aus Teil 1 wieder zu sehen ist. Und da die Charaktere nicht ganz nach 08/15-getrimmt und dazu noch symphatisch wirken, wirkt das Geschehen interessanter und macht Spass. Die Story um Intrigen innerhalb der Behörden ist banal, aber straight forward auf ein explosives Ende zugehend. Keine Subsub-Plots oder so was. Auch der Faktor "Gewalt" ist in "Walking Tall: Lone Justice" not bad. Da wird gefoltert in bester Lethal Weapon-Manie, zudem gibts noch ein wenig Gore, als auch ein paar Gliedmassen sich abgetrennt auf dem Boden wiederfinden. Ja, da war sogar ich kurz überrascht, hätte ich doch so eine Szene in diesem netten ländlich angehauchten Streifen nicht erwartet.
Fazit: "Walking Tall: Lone Justice" ist besser als sein Vorgänger. Sorbo ist ein passender Titelheld und füllt seine Rolle auch gut aus. Als B-Movie weiss "Walking Tall: Lone Justice" definitiv zu gefallen. Irgendwie wünsche ich mir da noch eine weitere Fortsetzung.
Grüsse
DomPatHug
Nach Seagals "Half Past Dead" schrie wohl wirklich niemand nach einer Fortsetzung. Die wunderbare Welt des B-Movies macht's jedoch möglich und bescherrte uns "Half Past Dead 2" - dessen deutscher Titel "Halb Tot 2" auch "Gehirntot 2" hätte heissen können.
Inhalt:
Der schwarze Häftling Twitch (Kurupt) büst auf der Gefängnisinsel New Alcatraz seine Strafe ab. Er provoziert einen Streit um nach Creighton - einem Gefängnis auf dem Festland - verlegt zu werden. Von dort erhofft er sich bessere Fluchtmöglichkeiten. Doch in Creighton gerät er sofort zwischen die Fronten der befeindeten weissen und schwarzen Gefängnisgangs. Er versucht sich mit dem eiskalten Einzelgänger Burke (Bill Goldberg) anzufreunden. Am Besuchstag kommen die Freundin von Twitch und Burks Tochter in den Knast. Kurz danach wird der schwarze Gangboss Angel ermordet und Burke beschuldigt. Eine Revolte bricht los, alle Türen werden automatisch verriegelt und die beiden Frauen laufen auf der Suche nach einem Ausweg direkt dem Mörder Cortez in die Arme. Ein unerbittlicher Kampf auf Leben und Tod entbrennt.
Einen Flop wie "Half Past Dead" weiterzuführen muss wohl eine absolute Verzweiflungstat gewesen sein. Als erstes - Seagal ist nicht dabei - gut für ihn, denn dieses Werk ist noch ein paar Runden schlechter als sein Vorgänger. Die Hauptrolle übernahm Wrestler Bill Goldberg. Nur Rapper Kurupt als Twitch (hatte im ersten echt ne kleine Nebenrolle) und Tony Plana als El Fuego kehren wieder zurück. Unter den Bad Guys ist immerhin Robert LaSardo zu finden, welcher schon zig Auftritte in grossen Produktionen und TV-Serien hatte (demnächst auch in "Death Race" zu sehen) und vorallem wegen seiner Unmengen an Tattoos dem Zuschauer im Gedächtnis haften bleibt. Der Rest des Casts bleibt blasser als blass und mag ich echt nicht erwähnen.
Bill Goldberg als Hauptdarsteller - das geht gar nicht. Zwar symphatisch wirkend, läuft er trotzdem statisch durchs Bild und spult seine Dialoge im Autopilot-Modus runter. Gut auswendig gelernt - schlecht vorgetragen. Das Fightniveau bewegte sich zwischen lahm und anfängerhaft. Speziell die erste Szene, die sogenannte Prügelei auf dem sogenannten New Alcatraz, erinnerte mehr an ein paar Kindergärtner, welche sich ums Pausenbrot hauen - und bei denen tuts wenigstens richtig weh. Goldberg zeigt zwar ein paar nette Wrestling-Moves, aber richtig gut kommt's nicht rüber, was jedoch in der Verantwortung von Regisseur Art Camacho lag. Der verschaffte sich immerhin ein kleines Cameo. Näher an Hitchcock wird er wohl nie kommen.
Nein, "Half Past Dead 2" ist definitiv keine Perle des B-Movies. Schon alleine in der Story happerte es wo es nur ging. Da wurde Burke beschuldigt den Gangboss Angel in der vollen Kantine erschossen zu haben. Ehm... hallo?? Jeder, wirklich jeder hat gesehen, dass ers nicht gewesen war. Essen austeilen und einen Typen niederballern geht gleichzeitig schlecht. Zudem, wo hat der Bad Guy die Knarre her? Warum labbert Twitch die ganze Zeit Müll? Warum fragt Burke lieber den Twitch über seine Vergangenheit aus, anstatt mit Volldampf seine Tochter zu retten? Meine Fresse...
Fazit: Leider ist der Müll unterhaltsam. Wars das Suchen der Fehler? Oder die Unfähigkeit des anwesenden Personals? Machen wir's kurz - Dreck, keinen Cent wert, jedoch leicht unterhaltsam. Weiss nur noch nicht, weshalb...
Grüsse
DomPatHug
Nach langen Jahren fand ich endlich Kevin Smith's Debüt-Film "Clerks" im Media Markt. Schon vor etwa 10 Jahren einmal gesehen, war es doch ein Neu-Entdecken eines kleinen Meisterwerkes.
Inhalt:
Erleben Sie in diesem Independent-Klassiker einen unvergesslichen Tag im Leben von Dante Hicks, einem 22jährigen Verkäufer im Quick Stop Groceries. Als er morgens um 6 Uhr unsanft aus dem Schlaf gerissen wird, muss er feststellen, dass er an seinem eigentlich freien Tag nun doch arbeiten muss. In den folgenden 24 Stunden erlebt Dante allerhand Turbulentes: ein unfassbares sexuelles Bekenntnis seiner Freundin, ein total verrücktes Hockey-Team und einen nicht enden wollenden Anstrom von verärgerten Kunden.
Kevin Smith - wer den Namen nicht kennt - das ist der bärtige Typ, der in den Filmen "Mallrats", "Chasing Amy", "Dogma" und "Jay & Silent Bob Strike Back" stets die Nebenfigur des (fast) immer schweigenden Silent Bob spielte - und zugleich der Regisseur all dieser Werke ist. "Clerks" ist sein Debüt aus dem Jahr 1995 - und ein wahrlich günstiges Einstiegswerk. Das Budget betrug knappe 27'000.- US-Dollar, den Erlös, den er durch den Verkauf seiner Comicheft-Sammlung erzielte. Gedreht wurde der Film in herrlichem Black & White, was dem ganzen Geschehen eine wunderbare Atmosphäre verleiht. Zudem wurde vorwiegends nachts gedreht.
Begrenzt auf den kleinen und symphatischen Quick Stop, erleben wir den ganzen Tag aus der Sicht des Dante - ein perspektivloser Anfang 20er, der den heutigen Tag am liebsten komplett verschlafen hätte. "I´m not even supposed to be here today!!" - dieser Ausspruch bekommt der Zuschauer von Dante Hicks des öfteren serviert, muss er sich, total verkatert, um die seltsamsten der seltsamen Kunden kümmern. Versucht einer noch, seinen Kunden das Zigarettenkaufen zu verbieten, erfährt Dante in der nächsten Sekunde, dass seine Freundin schon 37 Blowjobs verteilt hat, dass seine Ex-Freundin, für welche er insgeheim noch Gefühle hegt, demnächst heiratet, und schon stirbt der nächste Kunde auf der Toilette, gefolgt von der Beerdigung einer Schulkollegin. Dann gibt es noch Randal, bester Freund Dantes und angestellter in der kleinen Videothek nebenan, der kein Problem damit hat, vor den Augen (und Ohren!!) einer Mutter mit ihrem Kind, telefonisch ein gutes Dutzend an Pornofilmen zu bestellen, welche natürlich alle sehr "farbige" Titel haben. Vor dem Laden treiben die beiden Gestalten Jay und Silent Bob ihr Unwesen. Jay, ein überspitzer Kiffer, wohl der Vater der derben Worte - Silent Bob, ein wohl nicht gänzlich unintelligenter, jedoch extrem Schweigsamer Bär, der das Maul wirklich nur ganz selten mal aufmacht.
Brian O'Halloran als Dante Hicks kann man als Idealbesetzung dieser Figur sehen, ebenso Jeff Anderson als Randel Graves. Jason Mewes und Kevin Smith gehören ebenso verdientermassen zum Inventar.
Der Soundtrack des Films ist in Anbetracht des geringen Budgets mehr als nur "nice". "Alice in Chains", "Soul Asylum", "Bad Religion" und weitere Artisten, geben dem Film den passenden Background-Sound.
Kevin Smith's Clerks kann man als ein alleinstehendes Werk betrachten. Jedoch sind die indirekten Nachfolge-Filme "Mallrats", "Chasing Amy", "Dogma", "Jay & Silent Bob Strike Back" und natürlich "Clerks II" alle eng miteinander verflochen. Jay und Silent Bob tauchen in allen Filmen auf, ebenso einige der Charaktere, oder zumindest werden einige Vorfälle oder Personen des öfteren wieder erwähnt. Smith hat quasi sein eigener Mikrokosmos geschaffen und ist durch diese sogenannten "New Jersey-Filme" zu Recht zu einer Ikone einer ganzen Pop- und Jugendkultur geworden.
"Clerks" ist sicherlich kein oscarverdächtiges Werk. Denn... es ist mehr! Sehr günstig produziert, bezeichne ich "Clerks" als einer der symphatischsten Filme, der mir bisher vor die Linse gekommen ist. Absolut ehrlich, spassig und gemischt mit dem echten Ernst des Lebens, ist "Clerks" ein Spiegelbild vieler Neu-Erwachsener, die den Tritt ins Erwachsenenleben vielleicht noch nicht geschafft haben und befürchten, sich in Perspektivlosigkeit zu verfangen.
Abzug geben könnte man höchstens für den einen oder anderen Nebendarsteller, welcher mit seiner Rolle ein wenig überfordert schien. Jedoch, betrachtet man das geringe Budget, muss und darf man hier einfach von einem kleinen Meisterwerk sprechen.
Grüsse
DomPatHug
Nach seinem überraschenden Erfolg mit "Clerks", produzierte Regisseur und Produzent Kevin Smith seinen zweiten Streifen - "Mallrats".
Inhalt:
Als Brodie (Jason Lee) von seiner Freundin Rene (Shannen Doherty) sitzen gelassen wird, zieht er sich mit seinem Freund T.S. (Jeremy London), dem ebenfalls das gleiche Schicksal widerfahren ist, in ihr Einkaufszentrum zurück. Hier müssen sie sich mit dem fiesen Besitzer Mr. Svenning (Michael Rooker) und dem Schnösel Hamilton (Ben Affleck) rumschlagen und entscheiden sich schliesslich, ihre Freundinnen zurückzugewinnen. Unterstützt werden die beiden durch die ultimativen Straffälligen Silent Bob (Kevin Smith) und Jay (Jason Mewes), deren ständige Abenteuer den Begriff "öffentliches Ärgernis" neu definieren.
Im Gegensatz zu "Clerks", standen Kevin Smith für "Mallrats" doch sechs Millionen US-Dollar zur Verfügung. Zudem fuhr Smith ein ganz beachtlicher Cast auf. Der hier noch relativ unbekannte Ben Affleck (hinterliess erste Spuren in einem Kinofilm. Beverly Hills 90210-Tussi Shannen Doherty wurde hier mal auf die Grossleinwand berufen. Claire Forlani konnte froh sein, nach dem katastrophalen "Police Academy 7" nochmals für eine höhere Aufgabe berufen worden zu sein, was ihr eine wirklich ordentliche Kinokarriere ermöglichte. Und sogar ein erfahrener Mann wie Michael Rooker konnte verpflichtet werden. Von den beiden Hauptdarstellern konnte sich vorallem Jason Lee fantastisch in Szene setzen. Jeremy London spielte zwar ganz ordentlich, jedoch ein grosser Name wurde er nicht und ist heute vorallem in kleinen DTV-Produktionen zu sehen. Zudem spielt Comic-"Gott" Stan Lee sich selbst und gibt Brodie einige Lebenstipps.
Die finanzielle Freiheit, die Smith hier "genoss", war für ihn wohl noch etwas ungewohnt. Waren im kleinen "Clerks" die Dialoge die waren Highlights, kann "Mallrats" vorallem durch Situationskomik und lustige Lebensansichten punkten. Die Lovestory (wenn man's überhaupt so nennen darf) ist nicht relevant. Eher, dass einer der beiden Hauptcharaktere (Brodie - Jason Lee) ein Loser ist, der am liebsten mit der laufenden Sega Mega Drive einschläft und morgens als erstes zum Controller greift, als mit der Freundin zu frühstücken und auch sonst keine echten Ziele im Leben hat.
Die weiteren Höhepunkte sind diesmal die Szenen mit den Figuren Silent Bob und Jay, welche von T.S. und Brodie den Auftrag bekommen, eine "Herzblatt"-mässige Spielshow im Kaufhaus zu sabotieren. Zu komisch, was die beiden Figuren hier abziehen. Und herrlich, wie auch hier Star Wars und Batman persifliert werden. Grandios, wie Silent Bob stets den Jedi-Mind-Trick trainiert und am Ende sogar zu klappen scheint. Klar, nicht gerade ganz grosses Kino, aber extrem lustig auf eine symphatisch-primitive Art und Weise.
Im Kino war der Film ein Flopp, jedoch die Verkaufszahlen auf VHS und DVD schienen alle Erwartungen zu übertreffen. Smith's "Mallrats" ist nicht so clever wie "Clerks", jedoch eine extrem witzige Komödie, welche durch eine "leicht" vulgäre Sprache wohl vorallem für jüngere Semester unter dreissig (*g*) geeignet ist. Zudem gehört Mallrats zur auf sechs Filme erweiterten "New Jersey Trilogie". Nach Clerks und Mallrats folgten noch Chasing Amy, Dogma, Jay & Silent Bob Strike Back und Clerks 2.
Grüsse
DomPatHug
Alle Jahre wieder taucht mal ein neuer Western auf. Und alle Jahre wieder wird das Western-Genre aufs neue tot geschrieben. Dementsprechend erwartete ich von "3:10 to Yuma" auch nichts weltbewegendes, obwohl die Namen der Darsteller alleine der Kauf des Films wert sein sollten...
Inhalt:
Der Bürgerkriegsinvalide Dan Evans (Christian Bale) hält sich und seine Familie mehr schlecht als recht auf einer öden Ranch in Arizona über Wasser. Mit seinen beiden Söhnen wird er Zeuge eines brutalen Postkutschenüberfalls des berüchtigten Outlaw Ben Wade (Russell Crowe) und seiner Bande. Der hartgesottene Kopfgeldjäger Byron McElroy (Peter Fonda) ist der einzige Überlebende, den Evans mit einem Bauchschuss zum Arzt in Brisbee bringt. Auch Wade ist dort und kann zu einer unvorsichtigen Minute gefasst werden. Sofort muss eine Eskorte zur Bahnhofstation in Contention aufgestellt werden. Von dort fährt der Zug zum Staatsgefängnis nach Yuma wöchentlich um Punkt 3 Uhr 10 ab. Um zu beweisen, dass er kein Versager ist, lässt sich Dan auf einen gefährlichen Deal ein: Für 200 Dollar soll er gemeinsam mit einer Handvoll Männer den Gangster zur Bahnstation bringen. Doch Wades fanatische Komplizen lassen nichts unversucht, um ihren Anführer zu befreien. Die Uhr tickt...
Bale vs. Crowe. Das verspricht doch schon einiges. War vor einem Jahr schon der Brosnan vs. Neeson-Western "Seraphim Falls" ganz ordentlich, konnte "Yuma" nun noch eins draufsetzen. Der erfahrene Regisseur James Mangold setzte das Geschehen perfekt um und inszenierte einen Actionwestern, der es wirklich in sich hat.
Christian Bale spielte wie immer extrem engagiert und überzeugend. Jedoch, wie so oft ist der Part des Bösewichts der gewichtigere Charakter. Crowe spielt seinen Ben Wade mit einer Mischung aus Charme, Boshaftigkeit und Coolness. Einfach geil, was Crowe hier zelebriert hat. Von den Nebendarstellern blieb auch keiner wirklich blass. Exterm überzeugt hat jedoch Ben Foster als Wade's psychopathischer Stellvertreter. Ganz toll, was dieser Darsteller hier gezeigt hat. Ebenfalls klug besetzt war die Rolle des Byron, gespielt von Peter Fonda, dem Sohn der Western-Legende Henry Fonda.
Der Film lebt total von der Interaktion der beiden Hauptdarsteller. Den beiden beim Schauspiel zuzuschauen, erinnert an ein grossartiges Tennismatch. Zwei Spieler, die sich die Bälle perfekt zuspielen und so ein unglaublich Spannendes Spiel dem Zuschauer auf den Bildschirm zaubern.
Als Highlight des Films kann man ganz klar die letzte halbe Stunde betrachten. Ein Showdown, der an Spannung kaum zu überbieten ist, lässt den kurzen Hänger im Mittelteil locker vergessen. Grandios, wie Mangold die Darsteller die paar hundert Meter vom Hotelzimmer zum Bahnhof spurten lässt, einfach unglaublich, wie spannungsgeladen man hier vor der Flimmerkiste sitzt und interessant, was für ein Ende uns Mangold hier präsentiert.
Obwohl der Film ein Remake des gleichnamigen Westernklassikers "3:10 to Yuma" ist, welchen ich jedoch noch nicht gesehen habe, tut dies der Qualität dieses Films keinen Abbruch.
Grüsse
DomPatHug
Die achtziger Jahre sind ja für viel schlimme Dinge verantwortlich wie den Vokuhila-Haarschnitt zum Beispiel. Jedoch auch für einige Perlen des Actionkinos. Ja, in den Achtzigern, da wurde noch geballert was das Budget erlaubte.
Inhalt:
An einem friedlichen Morgen beobachten Schüler einer High School, wie Fallschirmjäger auf ihrem Football-Feld landen. Die Invasion der Vereinigten Staaten hat begonnen! Während ihre Stadt von feindlichen Soldaten überrannt wird, gelingt es acht Teenagern in die Berge zu entkommen. Sie bilden die Guerilla-Truppe der "Wolverines" - der Name ihres Footballteams - und beschliessen Widerstand zu leisten, um ihre Familien, ihre Freunde und ihr Land zu verteidigen.
Was wohl heute als billigster B-Movie im Herzen des Ostblocks produziert würde, war in den achtzigern noch ein Film, der Darsteller erster Klasse vor die Kamera holte. Patrick Swayze und Charlie Sheen sind beides grosse Namen, die auch heute noch Starstatus besitzen. Powers Boothe, Harry Dean Stanton, Lea Thompson und Jennifer Grey sind ebenfalls keine gänzlich unbekannten Darsteller mehr.
Die Story lässt sich ein wenig mit den "Die Hard"-Filmen vergleichen. Zwar ist hier kein barfüssiger harter Knochen wie John McClane am Werk, doch die Wolverines arbeiten nicht gänzlich unähnlich, halten sie sich zu Beginn noch aus allem raus, versuchen sie schnell, die gefangenen Geiseln (in diesem Falle Bekannte, Freunde, Verwandte in der Kleinstadt) zu retten, bzw. die gegnerischen Truppen in Feld, Wiese und Wald zu dezimieren, was eine Weile sogar sehr gut klappt. Jedoch schlagen die Gegner, eine Sowjet-Nicaragua-Kubanische Truppe (ähä....) eines Tages zurück und die Wolverines werden langsam dezimiert...
Also, über die Story lässt sich wirklich streiten. Nur ein weiterer bad-sowjetski-Film des kalten Krieges? Oder gab es gar eine tiefergründigere Aussage, versteckt in einem Ballerfilm? Wäre dies vielleicht die Aussage diverser Vietnamgegner, welche mit "Red Dawn" dem Ami-Volk aufzeigen wollte, was passieren würde, wenn das eigene Land eine Invasion wie Vietnam erleben würde?
"Red Dawn" ist ein ordentlicher und knallharter Actionthriller der Achtziger. Und um versteckte Botschaften will man sich hier eigentlich doch gar nicht kümmern. Hauptsache es kracht - und dies tuts doch ganz ordentlich. Aber achtung, der Anteil an Gewalt ist für einen 25 Jahre alten Film doch ganz schön heavy.
Grüsse
DomPatHug
Kevin Smith's drittes Werk und zugleich dritter Teil der "New Jersey-Trilogie" ist wohl Smith's persönlichstes Werk.
Inhalt:
Holden und Banky sind nicht nur die besten Freunde, sondern auch die Schöpfer der Comic-Book-Hitserie "Bluntman & Chronic". Als sie auf einer Messe Kollegin Alyssa kennen lernen, gerät ihre wunderbare Freundschaft in Gefahr. Denn Holden verliebt sich Hals über Kopf in sie. Doch Alyssa ist - zur Erleichterung von Banky und zum Entsetzen von Holden - lesbisch. Zeit für Holden, sich die Frage zu stellen - "Können Männer und Frauen auch NUR befreundet sein?". Die beiden kommen sich näher, diskutieren über Beziehungen, Oralsex und Jungfräulichkeit und Alyssa merkt, dass sie Holden liebt. Aber nicht den Mann, sondern den Menschen...
"Chasing Amy" sah ich etwa vor zehn Jahren zum ersten Mal und befand ihn für langweilig - Smith's worst movie. Doch man wird älter und mein Interesse an diesem dritten Smith-Film wuchs wieder.
Faszinierend ist es, die "New Jersey-Filme" aus der Ferne zu betrachten. "Clerks + Clerks II" - ein genialer Independent-Episodenfilm mit viel Humor plus die Fortsetzung von 2005 - "Mallrats", eine komplette Komödie mit extrem viel Fäkalhumor - "Dogma", eine Komödie voller schwarzem Humor und zugleich ein liebervoller Blick auf das Christentum" - "Jay and Silent Bob Strike Back", eine Komödie über die beiden skurrilen Charaktere, welche wie ein roter Faden bei allen "New Jersey-Filmen" mit von der Partie sind. Und dann gibts da noch besagten "Chasing Amy".
Wer mal zusammen mit ein paar Kollegen und ein paar Bier einen gemütlichen Film mit viel Fäkalhumor und Action sehen will, ist mit "Chasing Amy" nicht gut bedient. "Chasing Amy" beeinhaltet zwar den Smith-typischen Humor. Ist jedoch ein Gerne-Mix, den man als solchen nicht häufig findet. Eine Prise Komödie, Tragödie, Drama, Lovestory und ein grosser Schuss von Kevin Smith's Bio, hat der gute mit diesem Film ganz klar ein Akt der Vergangenheitsverarbeitung begangen.
Smith war nämlich einst mit Hauptdarstellerin Joey Lauren Adams liiert. Aus dieser Beziehung entspringt der Grundgedanke in "Chasing Amy", was wohl weniger die gleichgeschlechtliche Liebe, sondern der Gedanke sich in einer Beziehung seiner Partnerin aufgrund ihrer persönlichen Geschichte nicht ebenbürdig zu sein. Holden ist die (schlanke) Verkörperung Kevin Smith's, was jedem Satz von Holden noch mehr Bedeutung vermacht.
Wurde nach dem knapp 30'000 US-Dollar günstigen "Clerks" das Budget für "Mallrats" auf 6 Mio US-Dollar erhöht, kam "Chasing Amy" wieder preislich runter in tiefere Finanzgefielde. 250'000 Dollar kostete dieser Streifen. Und wiederrum findet der listige Zuschauer viele Verlinkungen auf seine beiden Vorgängerfilme. Sogar Quick Stop Groceries darf zum ersten Mal in Farbe bewundert werden.
Darstellermässig bekommen wir hier richtige Glanzleistungen präsentiert. Allen voran Joey Lauren Adams, Ben Affleck und Jason Lee. Adams spielt ihre Rolle extrem authentisch. Zu jeder Sekunde kauft man ihr die Rolle der Alyssa Jones ab. Zu schade, konnte sie nach "Chasing Amy" keine grösseren Erfolge mehr feiern. Ben Affleck wird des öfteren kritisiert ein mieser Schauspieler zu sein, der nur durch sein Äusseres den Starstatus erlangt hat. Vielleicht war Afflecks Rollenwahl nicht immer die Beste. Aber was der Gute in diesem Werk zeigt - wow. Stets den richtigen Ton treffend, lebt Ben Affleck den Zeichner Holden McNeil. Jason Lee war schon die schauspielerische Perle in "Mallrats". Hier geht er seinen Weg weiter. Lee weiss es wie nur wenige, wie man eine Rolle ausfüllen und wirklich einzigartig machen kann. Und natürlich haben auch Jason Mewes und Kevin Smith himself in ihren üblichen Rollen einen Auftritt. Diesmal jedoch nur einen - dafür vielleicht den Besten aller Auftritte. Kommt Jay diesmal zwar wie immer als Gott der vulgären Sprüche rüber, wirkt es nicht total überdreht. Und Silent Bob hat hier einen ganz wunderbaren Dialog mit Holden, eine der besten Szenen des Kevin Smith in seiner Bob-Rolle. Also... Hut ab.
Grüsse
DomPatHug
Manchmal trifft man auf kleine B-Movies, bei welchen es schade ist, dass für die ganze Geschichte nicht mehr Aufwand betrieben wurde.
Inhalt:
Nachdem er während einer sabotierten CIA-Operation sein Augenlicht verloren hat, erklärt sich Spezialagent Connors dazu bereit, sich ein experimentelles Serum injizieren zu lassen, das ihn von seiner Blindheit heilen kann. Dank seiner außergewöhnlich starken Sehkraft erfüllt Connors daraufhin eine gefährliche Mission für seinen ehemaligen Mentor - und stellt fest, dass er unwissentlich eine tödliche chemische Bombe gestohlen hat, die für eine hinterhältige Terroraktion eingesetzt werden soll.
Nicht, dass ich was grossartiges erwartet habe. Alleine die Hauptdarsteller Treach und Nia Peeples stehen nicht gerade für die Champions League des Actionkinos. Doch die relativ kurze Laufzeit von 86 Minuten gab mir doch ein wenig Hoffnung auf ein kurzweiliges und knackiges Filmerlebnis.
Und stellenweise schaffte es Regisseur Nick Castle sogar, dem Film ein wenig Atmosphäre und Ruhe (für einen Action-B-Kracher jedenfalls) zu verschaffen. Ruhe... ein Wort, welches den ganzen Film ein wenig geprägt hat. Es war zu definitiv zu ruhig. Und das ist einer der grössten Mängel überhaupt an "Connors' War". Die Actionszenen lassen sich an einer Hand abzählen. Das Eindringen ins CIA-Gebäude war zum Gähnen langweilig (Sehnsüchte nach "Mission: Impossible" keimten auf). Und die paar Schusswechsel des Films kann man noch so zusammenzählen - da kommt kein Actionfilm als Schlussresultat dabei raus.
Dabei fing alles noch ganz spannend an. Die ersten paar Filmminuten sah der Film nach wesentlich mehr aus, als er in Wirklichkeit war. Und der erste Einsatz von Darsteller Treach war in bester B-Movie Manier. Die ruhigen Szenen spielte Treach ebenfalls für seine Verhältnisse ganz gut. Nia Peeples, einigen vielleicht noch bekannt aus "Half Past Dead", spielt hier eine wesentlich symphatischere Rolle und darf immerhin auch noch einen Bad Guy umnieten. Auch sie machte einen ordentlichen Job. An den beiden Hauptdarstellern lags jedenfalls nicht.
Immerhin versuchte Regisseur Castle das Beste aus dem wohl tiefen Budget zu machen. Und so sah der Film optisch wenigstens besser aus als einige der Osteuropa-Kracher von Seagal.
Dabei muss man sagen, dass der Film ja nicht mal ganz schlecht geraten ist. Nur, sind Filme dieser Art eigentlich perfekt für ein DTV-Release gedacht, wäre "Connors' War" wohl als TV-Film besser anzusehen. Mehr zu sagen gibts hier echt nicht.
Grüsse
DomPatHug
John Woo gehört zu den grössten Actionregisseuren der achtziger und neunziger Jahre. Sein endgültiger Durchbruch erfolgte 1986, als er mit dem Actiondrama "A Better Tomorrow" einen wunderbaren Erstling für sein Genre, genannt Heroic Bloodshed, erschaffen hat.
Inhalt:
Mark (Chow Yun-Fat) ist ein Top-Gangster, der als Geldfälscher für die Triaden arbeitet. Sein bester Freund und Partner Sung Tse (Ti Lung) will sich aus dem Geschäft zurückziehen - sein Bruder Tse Kit (Leslie Cheung) hat nämlich vor Polizist zu werden, und Ho weiss, dass in diesem Geschäft Gangster mit Polizisten als Verwandte nicht lange zu leben. Ho will einen letzten Auftrag erledigen. Doch er Gerät in einen Hinterhalt und wird verhaftet. Nach drei Jahren wird er aus der Haft entlassen und versucht sein Leben zu ändern. Doch eine blutige Triaden-Vergangenheit wird man nicht so einfach los...
Wer das asiatische Kino nicht gewohnt ist, dem könnte schon nach ein paar Minuten der Rollladen runter fahren. Denn "A Better Tomorrow" beginnt mit einigen typisch-asiatisch-komischen Szenen, welche für uns Europäer in der Regel nicht wirklich lustig sind. Auch das asiatisch-emotionelle Acting wirkt stellenweise sehr befremdlich. Aber, wer sich dessen bewusst ist und sich darauf einlässt, den erwartet mit "A Better Tomorrow" ein wunderbarer Film über Freundschaft und Loyalität - und dazu einen Actionthriller, der den Grundstein für Woo's zukünftige Actionmeisterwerke gelegt hat.
"A Better Tomorrow" ist jedoch mehr Drama als Actionfilm. Dessen muss man sich bewusst sein. Der Versuch des verzweifelten Ausstiegs aus den Netzen der Triaden wird von Ti Lung wunderbar dargestellt. Ein wenig sehr mühsam wirkt Leslie Cheung - oder besser, dessen Charakter. So einen dummen Sturkopf sieht man doch echt selten. Da kommt der Bruder aus dem Knast und will sich ein neues und ehrliches Leben aufbauen - doch der kleine Polizistenbruder ist und bleibt sauer wg. des grossen Bruders Vergangenheit. Naja, das hätte Woo sicherlich besser lösen können. Eher eine Nebenrolle hat Chow Yun-Fat's Rolle Mark Gor. Doch gehören einige der grossartigsten Szenen des Films ihm. Schön, dass er auch in einigen weiteren Woo-Produktionen die Hauptrolle übernahm - ein wunderbarer Actiondarsteller.
Speziell erwähnenswert ist der schöne und eingängige Soundtrack. Hat man ihn einmal gehört, geht er nicht mehr so schnell aus dem Kopf.
Wer die neueren Woo-Filme kennt und schätzt und auch seine HK-Filme "The Killer" und "Hard Boiled" bereits kennt, der muss seine Erwartungen an "A Better Tomorrow" ein wenig runterschrauben. Der Bodycount ist noch nicht "Hard Boiled"-Sphären, die Actionszenen noch nicht so zahlreich und auch an der Story könnte man noch das eine oder andere Loch stopfen und einige der Charaktere, speziell den erwähnten Kit, ausbauen.
Fazit: "A Better Tomorrow" ist ein richtig guter und herzlicher Triadenthriller. Die Actionszenen setzten damals Massstäbe im Filmbereich und Chow Yun-Fat Massstäbe im Bereich der Mode und der Coolness. Einfach ein guter Film.
Grüsse
DomPatHug
Nachdem Tony Jaa mit "Ong-Bak" uns das thailändische Actionkino näher gebracht hat, versuchten die Produzenten desselben sofort nachzulegen. "Born to Fight" ist eines der ersten Resultate.
Inhalt:
Nachdem Special Agent Deaw bei einem Großeinsatz den Drogenbaron General Yang festnehmen konnte und mit ansehen musste, wie sein Freund und Vorgesetzter bei dem Einsatz getötet wurde, hat er sich aus dem aktiven Polizeidienst zurückgezogen. Er schließt sich einer Gruppe von Elitesportlern an, die zu einem großem Wohltätigkeitsfest in ein kleines Dorf an die Grenze Burmas reisen. Doch die ländliche Idylle trügt: Kurz nach ihrer Ankunft überfallen Terroristen das Dorf und drohen, alle Einwohner zu töten, wenn General Yang nicht wieder freigelassen wird. Deaw und den Sportlern ist klar: Sie müssen handeln, wenn nicht tausende unschuldiger Geiseln sterben sollen. Ein heroischer Kampf beginnt...
War "Ong-Bak" durch die zwar nicht so zahlreichen, jedoch grandiosen und realen Martial Arts-Szenen etwas komplett neues, so schlägt "Born to Fight" zwar in die gleiche Kerbe, lässt dem Zuschauer jedoch nur wenig Raum zum Atmen. Umso mehr Platz bleibt jedoch zum Nachdenken - denn, let's face the truth, die Story ist wohl einem betrunkenen Schaf im Froschkostüm eines Nachts auf der abgegrasten Weide eingefallen. B-Movie? Storymässig ja. Von der Umsetzung her - NEIN.
Hier kracht es beinahe ohne Ende. Schon ab Minute eins geht es los - hier präsentieren uns die Produzenten mit den unaussprechlichen Namen ein Actionfeuerwerk sondergleichen. Stunts, welche einfach unglaublich aussehen und bei welchen man sich als Zuschauer tatsächlich Sorgen um die Gesundheit der Stuntmen macht. Ganz krasses Zeugs. Nach 13 Minuten etwa folgt eine kleine Verschnaufpause von etwa einer Viertelstunde, bevor die Produzenten dann den Verbrauch einiger gefühlter Hektoliter falschen Blutes zelebrieren.
"Die Hard"-like wird ein grosses Camp voller junger Sportler und deren Betreuer überfallen. Hans Gruber's Terroristenparty gleicht im Vergleich jedoch eher einem Teekränzchen. General Yang, der Bad Guy dieses Streifens, kennt jedoch echt keine Skrupel. Ich musste aufhören zu zählen, wieviele unschuldige Sportler hier ihr Leben lassen mussten. Bodycount = krass hoch. Zudem sind einige Szenen vielleicht wirklich Abseits des guten Geschmacks - als z.B. der Vater eines kleinen Mädchens von ihr weggezerrt und, trotz verdeckter Sicht, vor ihren Augen hingerichtet wird. Dies nur ein Müsterchen des Härtegrads dieses Movies. Joa, die Thailänder hauen hier gleich mal mächtig auf den Putz.
Natürlich ist unter den Geiseln unser überlebender Cop vom Filmanfang. Dieser beschwört seine Kollegen zu einem Aufstand. Und als dann Muay Thai, Taekwando, Fussballer, Rugbyspieler und Leichtathleten zurückschlagen, wendet sich das Blatt. Lächerlich? Vielleicht. Aber "lägg du mir", solche Actionszenen siehst du nicht jeden Tag. Und dann noch in dieser Anzahl. Beinahe wie ein Maschinengewehr feuern die Darsteller ihre Kunststücke auf die Augen des Publikums nieder. Selten so was gesehen. Ganz grosses Actionkino für die Augen. Weniger für die Ohren. Die deutsche Synchro ist zwar für einen asiatischen Film ganz okay - aber mehr nicht. Hört sich im Original mit Untertitel eindeutig besser an.
Darstellermässig erleben wir einen Haufen symphatischer junger Leute. Weder Hölzern, noch sonderlich grossartig sind die Schauspielleistungen. Zudem gibt es keinen Leader, der durch Charisma auffällt. Aber, auch hier, who cares? Hier wird ja nicht "Casablanca" erzählt.
Fazit: Wer auf der Suche nach einem Actionspektakel sondergleichen ist, liegt mit "Born to Fight" absolut Goldrichtig. Bitte einfach das Gehirn ausschalten und bereit sein, dass eine geballte Ladung an Gewaltszenen und Logiklöchern seitens der Story, den Zuschauer überrollen werden. Einfach nur geil. Komplett sinnfrei, aber geil.
Grüsse
DomPatHug
Steven Seagal versuchte sich schon zweimal im Horror-Genre. "Attack Force" und "Submerged", beide als Horror-Streifen geplant, wurden jedoch noch während und nach den Dreharbeiten zu reinen Actionstreifen verarbeitet, welche zudem einiges an Qualität vermissen liessen. Ist "Submerged" zwar noch irgendwie anschaubar, gehört "Attack Force" definitiv zum schlechtesten, was der gute Steven je gedreht hat.
Inhalt:
Eine Gruppe von Menschen gehört zu den letzten Überlebenden einer von einer Zombie-Seuche heimgesuchten Stadt. In einem Krankenhaus suchen sie Zuflucht. Jedoch ist das Krankenhaus nicht komplett leer. Commander Tao (Steven Seagal) und sein Schwerter schwingendes Hunter-Team sind währenddessen auf der Jagd nach den Blutsaugern und killen, was ihnen in die Quere kommt.
Als erstes, Seagal gilt klar als Zugname für diesen Film. Die Hauptrolle hat er nicht inne. Gibt es überhaupt eine Hauptrolle? Eher nicht. Von den Überlebenden wirkt keiner wirklich wie ein Hauptcharakter. Nein, hier gibt es keine Milla Jovovich oder kein Ving Rames, der hier wirklich mal das Zepter in die Hand nimmt. Jeder scheint hier demokratisch was zu sagen zu haben.
Seagals Truppe wirkt zu Beginn ein wenig seltsam. In totaler Ruhe bewegen sich die vier Langmantelträger durch die Gassen und die Gänge des Spitals. Ja, irgendwie musste ich brutal anfangen zu grinsen - zu fest erinnerte mich Seagals Trupp an die Nazgul aus "Lord of the Rings" :-)
Die erste halbe Stunde des Films ist ganz ordentlich. Zudem wirkte hier die Ostblock-Location sehr passend. Richtig los geht der Spass aber erst in der Mitte des Films, wenn Seagals "Ringgeister"-Truppe auf die Überlebenden trifft. Von da an wird richtig gut drauflos gemetzelt. Wieviele Zombies (oder Vampire, oder was immer die Dinger auch sind) da zerhackt und erschossen wurden, konnte ich nicht mehr zählen. Es waren definitiv genug.
Seagal spielt seinen Part absolut okay. Viel redet er nicht. Umso mehr zeigt er, was er schon in "Into the Sun" vorgeführt hat - seine Fähigkeiten mit dem Schwert. Ultrabrutal geht der gute Steven da zu Werke. Ja, sogar vor den kleinen Zombiekindern hat der keine Skrupel - und Zack, weg ist die Rübe. Aber, nicht Seagal bereitete mir den grössten Spass. Nein, eher der Auftritt von Tanoai Reed - seines Zeichens Cousin von Dwayne "The Rock" Johnson. Ja, seine Fights waren wirklich nicht von schlechten Eltern. Der Rest des Casts war nicht überragend - aber peinliche Ausfälle gabs keine.
Fazit: Ich bin überrascht. "Against the Dark" hätte die totale Gurke werden können. Das ist nicht der Fall. Ein zumindest durchschnittlicher Horror-Splatter-Streifen. Mir hats sogar ein bisschen besser gefallen. Seagals Auftritte sind nicht zu zahlreich, dafür killt er umso mehr und härter. Und "The Rock Light" ist meine persönliche Entdeckung dieses Werks.
Grüsse
DomPatHug
Wenn ein Film vom Studio fünf Jahre im Safe gehalten wird, dann scheint der Oscar-Faktor schon mal nicht so hoch zu sein.
Inhalt:
Das TV-Nachrichtenmagazin "Onion News" mit Frontmann Norm Archer (Len Cariou) berichtet über das Weltgeschehen. Man erfährt, wie Terroristen wirklich ausgebildet werden, warum Computer-Milliardär Gil Bates umgebracht werden sollte und dass die Regierung mit Hasch und Pornopostern neue Rekruten ködert. Peinliche Promis und weitere Einzelschicksale werden präsentiert, während hinter den Kulissen der Krieg tobt. Norm Archer ist genervt von den Werbespots, die zwischen den Nachrichten eingeblendet werden. Denn, die Prämiere von Steven Seagal's neuestem Werk "Cockpuncher" scheint wichtiger zu sein, als ein Konflikt im Nahen Osten.
Unter dem Titel "News Movie" auf dem hiesigen Markt veröffentlicht, erwartete ich nichts, absolut nichts von diesem Werk. Der Titel ist irreführend, denkt man sofort an einen weiteren "Movie-Movie", wie der Fantastic Movie, Epic Movie, Silly Movie und wie die alle noch heissen. Und, bei allem Respekt, alles Grütze hoch zehn.
Beruhigung ist angesagt - "The Onion Movie" ist definitiv höchstens Titelverwandt mit den genannten Filmen aus den Abgrund.
Klar, war für mich Steven Seagal der ausschlaggebenden Punkt diesen Film zu sehen. Jedoch, er macht die Suppe nicht alleine würzig. Klar, seine selbstreflexierende Parodie ist köstlich und ich genoss seine paar Auftritte in vollen Zügen. Jedoch sind es die einzelnen Clips, die den Film ausmachen.
"The Onion Movie" ist aufgebaut wie ein Nachrichtenmagazin. Tagesschau einmal anders. Da sehen wir, wie Britney Spears-Klon Melissa Cherry behauptet, stets ein braves Mädchen zu sein - trotz Songs wie "Take me from behind", "Shoot your love all over me" und "Lollipop Love". Wir sehen ein wunderbares "How to be a Terrorist"-Schulungsvideo, wir sehen den weissen Rapper, der von der Polizei verhaftet wird, weil er der verdächtige "Nigro" ist, der soeben einen Store überfallen hat, wir sehen, wie ein junger Demonstrant mithilfe eines Bongs Frieden im Nahen Osten schafft, wir bekommen die Tretmine "Jumping Johnny" zu sehen, David Hasselhoff wird ebenso durch den Kakao gezogen, wie auch Bill Gates. Und dies nicht einfach mit billigem Fäkalhumor.
Die Story um Anchorman Norm Archer bildet zwar das Rückgrat des Films, jedoch hat Len Cariou, ein sehr seriöser Schauspieler, der den perfekten Gegenpol zum Filmhumor bietet, im Vergleich zwar viele Einspieler. Doch als richtiger Hauptdarsteller nimmt man ihn nicht war. Dies ist auch nicht nötig, denn, hey, wir sehen ja die Nachrichten. :-)
Ebenso funny und überraschend kommen die Sequenzen mit den Filmkritikern, die "The Onion Movie" in regelmässigen Abständen bewerten. Auf die Kritik, dass die schwarze Bevölkerung bislang nur in schlechtem Licht dargestellt wurde, erscheint in den nächsten zehn Minuten auch wirklich ein Vorzeigebürger dunkler Hautfarbe, der sich in die Bibliothek verirrt. Köstliche Szenen.
Fazit: Klar, nicht alle Sequenzen sind der Brüller - aber der grösste Teil ist wahnsinnig lustig. More than just watchable.
Grüsse
DomPatHug
Die Schweizer Fussballnationalmannschaft steht derzeit auf Platz 18 der FIFA Weltrangliste (Stand 27.11.2009). Für unsere helvetischen Fussballverhältnisse ist dies gewiss eine anständige Platzierung - jedoch von den Top-Platzierungen noch immer meilenweit entfernt. Deutschland ist da (as usual) schon wesentlich besser klassiert auf dem sechsten Platz. Nur um unsere Freunde aus Österreich muss man sich ein wenig sorgen, liegen diese doch abgeschlagen auf Rang 62. Kopf hoch Ösis, sorgt euch nicht. Denn selbst auf den letzten beiden Plätzen der FIFA Weltrangliste wird noch richtigen Fussball gespielt.
Inhalt:
Als sich am 30. Juni 2002 Deutschland und Brasilien im Endspiel der Weltmeistermeisterschaft gegenüberstehen, ist das andere Finale, "The Other Final", bereits gespielt. Bhutan und Montserrat, auf den Plätzen 202 und 203 in der FIFA-Weltrangliste angesiedelt, trafen aufeinander - vor 25 000 Zuschauer im Himalaya-Königreich Bhutan. Der Dokumentarfilm ist die eindrucksvolle Geschichte einer Reise zu den Wurzeln des Fußballs.
Der niederländische Regisseur Johan Kramer setzt das Finale der schlechtesten Nationalteams der Erde stimmungsvoll in Szene. Er beschränkt sich keinesfalls auf das Spiel, sondern erzählt in faszinierenden Bildern von den Menschen: von ihrem Glauben, ihren Hoffnungen, ihren Träumen.
Als ich vor ein paar Jahren "The Other Final" kaufte, wusste ich nicht, dass ich eine wahre Perle von Fussballfilm in den Händen hielt. Zwar ein Gewinner des Internationalen Fussballfilmfestivals "11 mm", aber trotzdem, was der Bauer nicht kennt, frisst er (in der Regel) nicht.
Regisseur Johan Kramer hatte 2002 eine schwere Bürde zu tragen: der holländische Pass. Die Oranjes haben damals im Barragespiel gegen die Irländer den kürzeren gezogen. Irland fuhr an die WM in Asien - das wunderbare Holland (an dieser Stelle nochmals DANKE Holländer für euren tollen Besuch in der Schweiz an der EM 2008!) musste leider Zuhause bleiben. Johan Kramer hat gelitten, und dies wohl ziemlich derb. So kam ihm beim durchforsten der FIFA Weltrangliste eine Idee. Wer waren die beiden am schlecht platziertesten Teams? Platzt 202: Bhutan - Platz 203: Montserrat. Die Idee zu einem Finalspiel dieser beiden Teams war geboren.
Kramer agierte sehr spontan und verschickte je ein Fax an beide Fussballverbände. Mit grosser Begeisterung wurde diese Idee in beiden Ländern aufgenommen. Die Kamera stets dabei, erlebt der glückliche Zuschauer von "The Other Final" das bemühen beider Länder, diesen ganz besonderen Event auszutragen, der dann in Bhutan stattgefunden hat.
Montserrat ist eine kleine Karibik-Insel mit einer Einwohnerzahl von etwa 6500 und besteht zum grössten Teil aus vulkanischen Massiven. Ein grosser Teil der Insel wurde 1995 bei einem Vulkanausbruch zerstört. Die offizielle Hauptstadt Plymouth wurde offiziell aufgegeben und ist jetzt eine Geisterstadt.
Bhutan liegt im Himalaya-Gebirge, hat etwa die Grösse der Schweiz, eine Einwohnerzahl von etwa 600'000 und liegt etwa 2000 Meter über dem Meeresspiegel.
Asien vs. Karibik - Buddhistisches Bergvolk gegen quirrlige Reggae-Typen - oder eben Platz 202 vs. Platz 203.
Das ganze Geschehen wurde von Johan Kramer wunderbar eingefangen. Der Holländer präsentiert dem Auge herrliche Bilder von Bhutan und Montserrat, unterlegt von stets passender Musik. Interviews mit Spielern, Trainern, Präsidenten, Fans und sonstigen Mitfiebernden machen auch den Zuschauer vor der Flimmerkiste heiss auf das Spiel. Die Vorfreude der Spieler beider Lager kann man förmlich spüren. Und auch das Spiel selbst wurde von den Kameras perfekt eingefangen.
Fazit: Dieser Film ist ein Liebesgeständnis an den Fussball. Hier gehts nicht um Sponsoren oder um Geld. "The Other Final" zeigt zwei Randregionen des Fussballs auf eine wunderschöne Art und Weise. Ich danke Johan Kramer für diesen grandiosen Film! Merci!!
Grüsse
DomPatHug