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Alle Kommentare von dompathug
Als in den frühen 80ern "Karate Kid" die Kinoleinwand eroberte, folgte eine Welle von Filmen, die im selben Fahrwasser fuhren. "Karate Tiger" gehört definitiv zu den besseren dieser Gattung - Schüler wird von Karate-Heinis verprügelt, Bruce Lee erscheint und zeigt im Karate (was Bruce Lee mit Karate am Hut hat, weiss ich heute noch nicht..). "Sidekicks" aus dem Jahre 1992 versucht die Story des Daniel Laruso und seines Meisters Mister Myagi wiederzubeleben.
Inhalt:
Der verunsicherte und asthmakranke Schüler Barry ist ein grosser Chuck Norris-Fan. Ständig gehänselt und verprügelt von seinen Schulkameraden, flüchtet er sich in Tagträume, in welchen er an der Seite seines grossen Idols gefährliche Abenteuer besteht. Mr. Lee, ein asischer Restaurantbesitzer, entschliesst sich, Barry Karate-Unterricht zu geben. Und als dann ein grosses Turnier bevorsteht, ergibt sich für Barry die Gelegenheit, Chuck Norris persönlich kennen zu lernen.
Also, man muss schon eine Bindung zu diesem Film haben, um den Geschehen etwas abgewinnen zu können. Konnte "Karade Kid" (wir sprechen hier von Teil 1) damals mit toller Musik, abwechselnden Sets und symphatischen Charakteren auftrumpfen, liegt hier diese Verantwortung auf den Schultern des damals 16jährigen Jonathan Brandis. Chuck Norris, man sieht in zwar des öfteren, ist hier nur ein Nebendarsteller. Jedoch einer, mit einer sehr zentralen Rolle. Um ihn dreht sich alles. Eigentlich ein richtiger Fanfilm. Mit Beau Bridges wurde auch die Rolle von Barry's Vater ganz ordentlich besetzt. Der nicht unbekannte Schauspieler Mako mimte Mr. Lee und machte ebenfalls einen ordentlichen Job, der jedoch hinter Pat Morita's Rolle von 1983 nicht konkurrieren kann. Julia Nickson-Soul (Ex-Frau von Starsky und Hutch-Darsteller David Soul) und US Comedy-Ikone Joe Piscopo sind ebenfalls keine Fehlbesetzungen. Aber von den Socken haut mich leider keiner von denen wirklich.
Der Film überrascht den Filmkenner in keiner Weise. Barry ist ein netter, schüchterner und kranker Junge. Der Griff zum Asthma-Spray tätigt er wohl beinahe jede gefühlte Filmminute. Jederzeit ist er Opfer von Übergriffen seiner Klassenkameraden. Sogar sein Sportlehrer hänselt ihn. Jup, das etwas sehr schlechte Drehbuch lässt Barry sehr leiden. Und den Zuschauer mit ihm. Denn, nachdem Barry zum wiederholten Mal Dreck gefressen hat, haben wir's doch langsam kapiert. Barry wird gegen Ende zurückschlagen.
Was interessant und auch gut gemacht wurde - Barry's Tagträume. Seine fantastischen Gewalt-Ausflüge an der Seite von Chuck Norris machen Freude und auch Lust auf mehr. Und das Barry gegen Ende seinem Idol gegenüberstehen darf, erfreut den Zuschauer so, als ob er selbst vor seinem Idol aus Kindertagen stehen dürfte ("Hallo Mr. Seagal, ich bin vom Catering und bring neues Futter....").
Die Kampfszenen können bei weitem nicht überzeugen und fand ich sogar bei "Karate Kid" besser in Szene gsetzt. Chuck Norris hat jedoch gute Kampfchoreos gar nicht nötig. Seine Gegner fallen ja schon bei seinem Anblick in eine tiefe Ohnmacht.
Fazit: Retrospektiv ist "Sidekicks" ein schwaches Werk, jedoch verbunden mit vielen Kindheitserinnerungen, was dem Film wohl die Note "Genügend" rettet. Wer jedoch mit Norris-Filmen nicht viel anfangen kann (so wie ich normalerweise) oder eher aufs Arthouse-Kino fixiert ist, kann getrost einen ganz grossen Bogen um diesen Prügelstreifen machen. Anzumerken ist, dass die Schauspieler Jonathan Brandis (2003 - Selbstmord im Alter von 27 Jahren) und Mako (Krebstod) verstorben sind. Brandis wurde vorallem bekannt durch seine Rolle des Lucas in SeaQuest DSV. Rest in Peace.
Grüsse
DomPatHug
Dudikoff zum Zweiten. Obwohl "Cyber Jack" mich ordentlich enttäuscht hat, gab ich nun einem weiteren Duki-Prügelfilm eine Chance. "Bounty Hunters" - der in unseren Gefilden den Titel "Outgun" aufgedrückt bekam - warum auch immer...
Inhalt:
Jersey Bellini. Ein eiskalter, knallharter Kopfgeldjäger. Sein Job: Izzy Snyderman, ein Autodieb, auf dessen Kopf eine gewaltige Prämie ausgesetzt ist. Jersey spürt Izzy auf - und läuft seiner schärfsten Konkurrenz in die Arme: B.B.Barrington, eine attraktive Kopfgeldjägerin. Jersey gelingt es, ihr Izzy unter der Nase wegzuschnappen und mit ihm fast zu entkommen. Aber im letzten Moment schafft Izzy die Flucht. Er hinterlässt den beiden nur den gestohlenen Rolls Royce - mit einem Mädchen im Kofferraum - eine Prostituierte. Sie war Zeugin eines Mordes, den Gangsterboss Deimos kaltblütig verübte. Sie sollte "verschwinden", aber da wurde Deimos Auto von Izzy gestohlen. Der Gangster rastet aus, als er erfährt, was passierte. Plötzlich wird Jerseys bester Freund, ein kleiner Junge, entführt. Der Kidnapper ist Deimos. Er bietet Jersey einen Deal an. Aber dann verschwindet die Prostituierte spurlos...
Waren die ersten fünf Minuten des Films noch irgendwie vielversprechend, verkam dieser vermeintliche Actionfilm zur ganz billigen Komödie. Was sollte das bitte? Ich meine, ich mag Trash - ich mag B-Movies - aber was sollte das bitte?
Eigenschämen und Fremdschämen - diese beiden Begriffe prägten die 94 Filmminuten, die einfach nicht vorbei gehen wollten. "Gefangen in einem temporären Fragment" quasi, um es mit dem Titel einer Star Trek-Episode bezeichnen zu können. Eigenschämen, weil ich mir dieses Filmchen überhaupt zugelegt habe (gut, zu meiner Verteidigung, der Preis war wirklich wirklich tief) - Fremdschämen, weil mir beim Anblick der Missgeschicke Dudikoffs die Schamesröte ins Gesicht stieg - "A Rush of Blood to the Head" um es mit einem Coldplay-Song auszudrücken.
Dudikoff könnte doch eigentlich als Actionheld funktionieren. Um es auch in diesem Review zu erwähnen - ich bin ein blutiger Dudikoff-Anfänger. Nach "Cyber Jack" war dies nun mein zweiter Dudi-Versuch (nimmt man es ganz genau, sogar der Dritte, zählt man "Bachelor Party" noch dazu). Aber eine grosse Liebe wurde das bisher nicht. Sein Schauspiel wirkt in "Bounty Hunters" eher peinlich, was aber evtl. auch an der deutschen Synchronisation liegen kann. Keine Meisterleistung der Damen und Herren im grossen Kanton. Lisa Howards Part nervte weniger, dafür war ihre Figur doch mehr ein Störfaktor. Über Bösewichte mag ich mich schon gar nicht unterhalten. Zu unbedeutend, zu schwach und zu überzogen. Nur Izzy-Darsteller Freddy Andreiuci möchte ich noch erwähnen. Ich hoffe, ihm wurde eine Gage in Millionenhöhe ausbezahlt. Denn, wer sich vor der Kamera so zum Affen macht, der muss auch irgendwie richtig entlöhnt werden.
Zum Soundtrack kann ich nicht mehr viel sagen, genervt hat mich die Musik jedoch nicht. Über die Regie von George Erschbamer will ich auch nicht herziehen. Und wer B-Movies kennt, der weiss, die Story ist nur Nebensache. Hier wurde wohl versucht, eine Action-Komödie auf die Beine zu stellen. Jedoch wirkt die Geschichte einfach nur doof, blöd und, wie schon gesagt, peinlich.
Fazit: Nun, es ist kein Geheimnis, dieser Film und ich, wir haben uns nicht gefunden. Meines Erachtens etwas vom schwächsten, was mir in diesem Genre bisher vor die Linse kam. Und davon wurde noch eine Fortsetzung produziert... Eieiei...
Grüsse
DomPatHug
Vor Jahren zum letzten Mal gesehen, heute Abend mal wieder in den Player gelegt. "Nowhere to run" - auf Deutsch "Ohne Ausweg" mit der Belgischen Kloppmaschine JCVD.
Inhalt:
Nach seiner spektakulären Flucht aus einem Gefängnisbus sucht Bankräuber Sam (Jean-Claude Van Damme) Unterschlupf. Er findet ihn auf einer einsamen Farm, bei der jungen, attraktiven Witwe Clydie (Rosanna Arquette). Doch die Landidylle trügt. Skrupellose Finanzheie tyrannisieren Clydie, wollen sie mit brutaler Gewalt zum Verkauf ihres Grundstücks zwingen. Sam handelt sofort. Zwischen Ausbrecher, jagenden Cops und Syndikat entbrennt ein erbarmungsloser Kampf.
"The best Van Damme movie ever!" - Naja, nicht ganz...
Als erstes muss gesagt werden, dass die Szenerie mich knallhart an diverse Folgen von Knight Rider oder dem A-Team erinnert. Arme Rancherin/Familie muss gegen böse Industriebarone bestehen. Nur kamen hier nicht Michael und sein Wunderauto zum Einsatz. Ausgeweitet von einer 45-minütigen Episode auf die doppelte Spieldauer, wurde der Faktor Gewalt ein wenig erhöht, ein FSK-18 Siegel draufgepappt plus ein wenig nackte Haut gezeigt - und voilà - fertig wars.
Regisseur Robert Harmon fing die Atmosphäre der Story ziemlich gut ein. Viel Wüste, viel Wald, etwas See, ein wunderbarer Ausflug aufs Land quasi, unterstütz von einigen auch wirklich tollen Kamerafahrten.
Doch deshalb schaue ich noch keinen Van Damme-Streifen. Der Faktor Action ist entscheidend. Und zu Beginn verspricht "Nowhere to run" doch einiges an Action. Die Flucht aus dem Gefängnisbus, der Tod von Sams Bruder, ein rasanter Einstieg. Doch leider konnte der Film in Folge dieses Level an Action nicht halten. Viele ruhige Szenen, Van Damme beim Zelten, Van Damme beim Nacktbaden (Ha, die wollten wohl noch ein paar Frauen in die Kinos locken), Van Damme beim Grillen (Ha, die wollten wohl noch ein paar Grillmeister... ach, lassen wir das..) - sind wir ehrlich, den Actionhelden beim Würzen von Fleisch zuschauen, das ist nicht das, was ich mir von einem Actionfilm erhoffe (Bin ja nicht Seagal... *g*).
Nun, unser Belgier darf schon bald seine Campgegend während einer Nachttour unsicher machen. Die Farm, in der Licht brennt, zieht den Prügelmann an wie eine Motte. Rosanna Arquette, die sich natürlich nicht extra vor dem Fenster ziemlich ganz nackig auszieht, lässt den Belgier zudem noch ein wenig sabbern. Nun, tags darauf zieht Jean-Claude schon in der Farm ein und darf sich fortan ein wenig mit den Bösen prügeln. Einer der Bad Guys wird übrigens gespielt von Ted Levine, besser bekannt als Capt. Stottlemeyer in der TV-Serie Monk. Kein schlechter Auftritt von Levine hier in "Nowhere to run", muss man schon sagen. Rosanna Arquette kommt zwar sexy rüber, ist jedoch eine quietschende Nervensäge. Dieses Gekreische war ja wirklich kaum zum Aushalten. In Pulp Fiction gefiel mir die Dame wesentlich besser. Ach ja, noch erwähnenswert, Kieran Culkin, Bruder von Macaulay "Kevin allein zu Haus" Culkin spielt Arquettes Sohn.
Jedoch, die Action muss man in diesem Film wirklich suchen. Mal eine kleine Klopperei da, dann wieder blablaknutschknutsch, irgendwie fehlte hier gewaltig was an Drive. Schade, denn aus diesem Szenario hätte man einen weit Actionhaltigeren Film machen können.
Fazit: Ich habe schon für grösseren Quatsch Zeit verschwendet (siehe letztes Review). "Nowhere to run" ist vielleicht kein grosser Wurf, aber vielleicht ein Ansehen wert. Einige Schauwerte hat der Film allemal.
Grüsse
DomPatHug
In den 90er Jahren wurde eine Menge Grütze produziert. Jedoch waren die Actionhelden Seagal, Van Damme und Co. auf ihrem Höhepunkt angelangt. Auch Dolph Lundgren war im besten Alter und drehte Film um Film. "The Shooter" war eines dieser Werke.
Inhalt:
Als ein Diplomat in der Öffentlichkeit ermordet wird, beauftragt der US-Geheimdienst Michael Dane (Dolph Lundgren) mit diesem Fall. Dieser Spezialist für gefährliche Aufträge macht keine Kompromisse. Die CIA vermutet Simone Rosset (Maruschka Detmers), die als politischer Attentäter bekannt ist, hinter diesem Anschlag. Bevor sie zum nächsten vorhersehbaren Schlag ausholen kann, muß Dane sie innerhalb von 48 Stunden finden. Immer wieder entkommt die intelligente Simone. Als er sie schließlich stellen kann, macht sie ihm glaubhaft, daß sie wohl einige Morde begangen hat, jedoch nicht der jetzt gesuchte Attentäter ist. Der Geheimdienst braucht einen Schuldigen und will Simone töten lassen. Solange Dane Simone nicht aufgibt, ist er ebenso Zielscheibe, während der wahre Attentäter seine Vorbereitungen für den nächsten Anschlag trifft...
Als erstes, wer hier einen reinen Actionfilm erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Unter der Regie von Ted Kotcheff ("First Blood") wird uns ein Film präsentiert, der zu Beginn der Action entsagt, der versucht eine intelligente Story aufzubauen und der das Auge mit interessanten Locations verwöhnt. Hört sich eigentlich hervorragend an...
Ein Politthriller mit Dolph Lundgren? Kann das gut gehen? Jein.
Als erstes, Lundgren wirkt engagiert, hat kein Problem, sich im Dreck zu wälzen oder sonstige harte Männerarbeit zu erledigen. Seine Frisur ist zwar der absolute Tiefpunkt des Films, doch der Dolph macht seine Sache ganz ordentlich. Maruschka Detmers als Blickfang funktioniert eigentlich nur während der Badewannenszene so richtig gut (aber richtig! *g*). Ansonsten wirkt die Dame zwar nicht total nervtötend, aber wirklich im Gedächtnis bleibend wirkte ihre Darstellung nicht. John Ashton mal wieder zu sehen hat mich schon eher erfreut. Er, bekannt geworden in der Rolle des Sgt. Taggart in den ersten beiden "Beverly Hills Cop"-Filmen ist eine Bereicherung für diesen Film und würde auch den einen oder anderen aktuellen B-Klopper noch aufwerten.
In Sachen Locations wird uns vorallem Prag präsentiert. Mitte der neunziger Jahre war ja das grosse Massenwandern der Hollywoodproduzenten in die Kafka-Stadt. Zu recht. Prag ist schön, wirkt gewaltig und kann auch in diesem Film punkten, obwohl die Stadt nicht so prächtig in Szene gesetzt wurde wie in "XXX", "Mission: Impossible" oder "Blade 2". Weitere Szenen wurden auch in Kanada gedreht.
Der Film hat schon seine Highlights. Eine Verfolgungsjagd durch Tschechien wurde wirklich gut gefilmt, die versuchte Flucht Lundgrens und Detmers aus Tschechien ebenso und auch der Showdown kann überzeugen. Aber die Mischung Politthriller / Action geht hier nicht auf. Das Puzzle wirkt unfertig und kann leider nur bedingt überzeugen.
Fazit: Beim Abschalten habe ich das Schauen dieses Films nicht bereut. Und habe sogar was gelernt: Nicht nur in den 80ern waren die Frisuren schlecht. Durchschnittlicher Lundgren-Streifen. Kann man sehen, jedoch kein Muss.
Grüsse
DomPatHug
Val Kilmer - er war Simon Templar, Batman, Doc Holliday, Elvis, Jim Morrison und Iceman in "Top Gun". In "Conspiracy" spielt er MacPherson...
Inhalt:
McPherson kehrt schwer gezeichnet aus dem Golfkrieg zurück. Trotzdem folgt er dem Hilferuf eiens alten Freundes in ein Kaff an der mexikanischen Grenze. Er findet sein Land verwüstet, von seinem Kumpel fehlt jede Spur. Das Böse in Gestalt des grössten Grundbesitzers der Gegend scheint die Macht übernommen zu haben.
2008 in Hollywood, spätabends. Steven Seagal ass gerade sein zweites Abendessen in der Sony Pictures Kantine, die Gabel in der einen, das Blatt mit offenen Actionrollen in der anderen Hand. Seagals Augen wurden grösser - "Hauptdarsteller für einschlägigen Actionthriller gesucht. Anforderungen: Ein paar Kilo übergewicht, muss den einen Gesichtszug wirklich gut beherrschen, muss sich gut mit seinem Stuntman verstehen und ein ehemaliger Actionstar sein." Perfekt, dachte sich der Steven und umkreiste das Inserat mit seinem Rotstift. Doch ups, was war das. Ein warmes Gefühl breitete sich in Stevens Magen aus. Ab auf die Toilette, sonst wirds peinlich. Der Fisch war wohl nicht mehr frisch. Da betrat Val Kilmer, der soeben die letzten K.I.T.T.-Dialoge gesprochen hatte, den Saal, sass auf Seagals Stuhl und sah das markierte Inserat und den Teller. "Dem Seagal, dem schnappe ich jetzt diese Rolle weg, frisst der mir doch sonst immer den ganzen Cateringwagen leer", dachte sich der Val und ass von Seagals Fisch...
So oder ähnlich muss es sich zugetragen haben.
Val Kilmer in einer Seagalrolle - meine Fresse. Die Story hörte sich zwar erfolgsversprechend an. Einsamer und verschwiegener Typ kommt in ein Dorf und verteilt Haue. Perfekter B-Actionfilm. Erinnerungen an "Fire Down Below" kamen hoch. Erwartungsvoll legte ich die Disc in den Player.
Typische B-Movie Szenen zu Beginn. Die Figur des McPherson (Kilmer hat in diesem Film MacGyver-like keinen Vornamen [Edit: MacGyver wird in einer Folge Angus genannt]) hat ein erwartetes Kriegstrauma und muss dies natürlich den Film hindurch verarbeiten. Zuerst fiel mir auf, dass Val Kilmer sich optisch dem Seagal angeglichen hat. Eine ganz ordentliche Wampe trägt der gute Mann da vor sich hin, das Gesicht wirkt aufgedunsen. Eins ist sicher, in den Batsuit von "Batman Forever" kommt der nicht mehr rein. Val, was ist nur los mit dir?
Was ebenso auffällt - die Story interessiert mich zu Beginn irgendwie nicht die Bohne. Die ersten fünfzehn Minuten waren zäh. Das Geschehen wirkte fern und begeisterte mich in keiner Weise.
Erst als MacPherson im Dorf seines Freundes auftauchte, wurde die Geschichte ein wenig interessanter. Ich wartete auf typische Seagalszenen, wollte sehen, wie sich Val Kilmer in einem Kampf mit den üblichen Hinterwäldlern schlägt. Nix da. Minutenlang darf der Zuschauer miterleben, wie sich Val durchs Dorf schleppt, nach seinem Kumpel Miguel fragt und dabei auf einige doch sehr offensichtliche Bad Guys stösst, welche sich jedoch noch freundlich zurückhalten. Nur keinen Streit provozieren. Erst nachdem sich Bösewicht Rhodes vorgestellt hat, geht hier mal was. Kilmer kommt in den Knast. Wir erfahren, dass er eine Beinprothese hat (was wirklich eine Überraschung war und nun zusammen mit dem Kriegstrauma der Figur des MacPherson wenigstens ein wenig Tiefe gab). Im Knast erfährt er eine Behandlung wie Rambo in "First Blood", flüchtet, wird angeschossen und wird Videozeuge vom Tode seines Freundes inlusive Frau und kleiner Tochter. Erst hier beginnt McPherson seinen Rachefeldzug.
Und der ist Lahm. Die wenigen Hand-to-Hand Szenen des Films wurden wirklich schlecht gefilmt. Da war schon früher im Film eine erste vermeintliche Barkeilerei, welche weder Power oder Drive, geschweige denn eine gute Regie hatte. Auch beim Showdown verhält es sich nicht anders. Kilmer ballert sich zwar durch die Gegner, erledigt einige auch mit einem Set Küchenmesser (sicherlich Kilmers Einfall - "Haha Seagal, wie schneidest du dein Steak jetzt??!!"), Freude kommt beim Actionfan jedoch nicht hoch.
Val Kilmer wirkt extrem uninteressiert und gelangweilt. Mit nur einem Gesichtsausdruck rumzurennen ist eher Sache der Herren Seagal und Lundgren. Gary Cole als Bösewicht wäre ja ganz okay. Aber joa, gab schon bessere. Allgemein muss auf den Cast nicht eingegangen werden, keiner spielte irgendwie gross auf, auch keiner blieb vollends auf der Strecke.
Fazit: Es bleibt zu hoffen, dass Val Kilmer wieder Fahrtwind aufnimmt und wieder bessere Rollen auf den Ex-Batman warten. Dieser Film wirkt leider wie ein stinkender Fisch. Nicht davon kosten bitte.
Grüsse
DomPatHug
Ein Heist-Movie mit Bruce "Ash" Campbell in der Hauptrolle und einem Budget von 130'000 US-Dollar...
Inhalt:
Nach fünf Jahren Gefängnis wird Carl entlassen. Sein ehemaliger Schulkumpel Patrick wartet draussen schon auf ihn - denn ein neuer Coup ist schon in Planung. Doch der Plan Patricks steht auf wackligen Beinen. Denn Patrick hat seinem Safeknackerkollegen Buzz die falschen Tresorinformationen gegeben. Zudem ist der Fahrer des schrottreifen Fluchtwagens ein Junkie auf der Suche nach dem nächsten Schuss...
Komplett in Schwarz-Weiss gefilmt und nur mit einer Laufzeit von 66 Minuten ist "Running Time" ein kleiner feiner Film.
Bruce Campbell hat seine Fanbase. Ich gehöre bisher noch nicht dazu, was jedoch nicht an Mr. Campbell liegt, sondern eher daran, dass mir seine Filme ausser "The Evil Dead" noch ziemlich unbekannt sind. Obwohl er zweifelsfrei nicht der beste Schauspieler unter der Sonne ist und die grosse Leinwand nur noch selten Besucht, hat der Mann ein sehr prägnantes und direktes Auftreten. Und auch in diesem Film kann er überzeugen. Seine Synchro ist leider etwas nervig - ich meinte, David Hasselhoffs Synchronsprecher Andreas von der Meden erkennt zu haben. Der Rest des Casts besteht aus ziemlich unbekannten Nebendarstellern diverser Filme und TV-Serien Hollywoods. Patrick wird gespielt von Jeremy Roberts, der schon über 100 Auftritte in Filmen und TV-Produktionen inne hatte. Sein bekanntester Part ist wohl der des Lieutenant Dimitri Valtane in "Star Trek VI" und in der "Star Trek: Voyager"-Episode Tuvoks Flashback. Neben Campbell klar der beste Schauspieler an Bord. Anita Barone spielte Janie und machte ebenso einen ordentlichen Job. Leicht unterfordert wirkte Buzz-Darsteller William Stanford Davis und als Junkie absolut glaubhaft Gordon Jennison Noice.
Der Film spielt in Echtzeit. Das Cover wirbt mit einem Vergleich zur TV-Serie "24" und Hitchcocks Klassiker "Cocktail für eine Leiche". Ganz falsch sind beide Behauptungen nicht, jedoch die Überraschungen, die "24" und Hitchcocks Film ausmachen bleiben leider weitgehend aus. Speziell "Cocktail für eine Leiche gaukelt dem Zuschauer vor, komplett ohne Cuts auszukommen (Hitchcock war damals ein smarter Typ). Dies versucht auch "Running Time", aber ganz gelingt es nicht. Zuviel Story in zuwenig Laufzeit. Der Versuch wirkt trotzdem mehr als ordentlich.
Fazit: Netter kleiner Film, welcher vorallem wegen seiner Atmosphäre sehr sehenswert ist. Kann ich getrost weiterempfehlen.
Grüsse
DomPatHug
Kevin Smith is back!
Inhalt:
Zack and Miri sind Freunde seit der Grundschule und leben zusammen in einer Wohngemeinschaft. Als jedoch eines Tages das Geld knapp wird und den beiden Strom und Wasser abdrehen, treffen die beiden eine Entscheidung, einen Porno zu drehen, um sich damit ein besseres Leben zu finanzieren.
Nachdem sich Kevin Smith mit seinen New Jersey-Filmen einen Namen gemacht hat und 2006 mit Clerks II ein wunderbares Comeback abgeliefert hat, brachte er mit "Zack and Miri make a porno" ein weiteres Werk auf den Markt, welches alleine schon durch seinen Titel die Aufmerksamkeit der prüden Amerikaner auf sich zog.
Zwar ist "Zack and Miri.." losgelöst von der erweiterten New Jersey Trilogie und weder Jay, noch Silent Bob oder sonst ein bekannter Smith-Charakter ist hier zu sehen. Trotzdem sind mit Jay-Darsteller Jason Mewes und mit Jeff Anderson zwei bekannte Smith-Darsteller mit an Bord. In kleinen Nebenrollen sind auch Justin Long und Neo-Supermann Brandon Routh zu sehen. Die Hauptrollen sind hier auf Hollywoods neuen Comedystar Seth Rogen und Elizabeth Banks verteilt. Banks ist vielleicht nicht die Stärkste weibliche Darstellerin in einem Smith-Streifen, aber Seth Rogen passt perfekt in die Rolle eines Smith-Anti-Helden. Allgemein geben die Darsteller im Film jedoch vollen Einsatz und können in ihren Rollen überzeugen.
Wie für Kevin Smith üblich, ist sein Film mit einem starken Soundtrack ausgestattet und Bands wie Blondie oder The Pixies sind stets in passenden Szenen zu hören.
Wer die üblichen Smith-Schmankerl sucht, wird bei "Zack and Miri..." mehr als fündig. Auch hier bekommt Eishockey eine Szene zugesprochen - auch hier wird über Filme philosophiert und Star Wars bekommt ein speziell grosser Part zugesprochen.
Leider muss gesagt werden, dass "Zack and Miri..." kein neues Smith-Highlight darstellt. Die Story ist nett, der Humor stellenweise zwischen primitiv und auch wirklich lustig angesiedelt, kommt leider zu kurz. Das Drehbuch macht aus der Ausgangslage einfach zu wenig. Die Mischung aus ehrlichen Emotionen und Humor wirkt hier nicht richtig abgemischt. Ein zweites "Clerks" oder "Chasing Amy" darf der Zuschauer hier wirklich nicht erwarten.
Die Frage bleibt, ob Smith wirklich nur mit seinen üblichen New Jersey-Charakteren Erfolg haben kann. Schon mit "Jersey Girl" versuchte Smith sein Glück ohne seine Charaktere und musste eine Niederlage einstecken, obwohl der Film zwar nicht schlecht war, jedoch die Bezeichnung "ein netter Streifen" für eine Smith-Komödie eine Beleidigung darstellt.
Fazit: Smiths Film ist sicherlich sehenswert und hat einige gute Szenen. Leider bleibt "Zack and Miri..." jedoch einiges hinter den gestellten Erwartungen zurück.
Grüsse
DomPatHug
1997 entstand dieses Werk - eine Mischung aus "Die glorreichen Sieben" und "The A-Team".
Inhalt:
Ein kleines texanisches Kaff wird dauernd von bösen Banditen heimgesucht. Plündernd und mordend ziehen sie durch die Strassen. Da die braven Bürger alles illegale Immigranten sind, können sie nicht auf Hilfe der Polizei zählen. So kontaktieren sie den Söldner McQue und seinen Trupp, um in dieser Gegend endlich für Ordnung zu sorgen...
"BLOWS CON AIR OFF THE SCREEN" - heisst es auf dem Cover der US-DVD. Naja... nicht ganz...
Dieser Film liefert wirklich nichts neues für jeden, der schon die eine oder andere Folge des A-Teams gesehen hat. Der Plot, der wirklich mehr als offensichtlich auf die Serie rund um Hannibal, Face und co. anspielt, birgt keinerlei Überraschungen, was bei einem Film wie "The Bad Pack" aber auch nicht nötig ist.
Geklaut wurde beim A-Team mehr als nur grosszügig. McQue hat zwar nicht den Humor oder das verspielt-coole Auftreten eines Hannibal Smith, jedoch vorallem der Rest der Crew scheint bei den alten Serienrecken kopiert worden zu sein. Ralph Möller ist also quasi der grosse weisse B.A. Barracus, Faceman ist fast zweimal vertreten, nämlich durch Roddy Piper und Larry B. Scott, zudem gibts auch hier einen Verrückten Ex-Soldaten.
Was man dem Film ankreiden muss - die Setup-Time dauert viel zu lang. Bis die Crew um McQue endlich mal im texanischen Dorf eintrifft, ist schon mehr als die halbe Filmzeit durch. Richtig Action bekommt der Zuschauer erst gegen Schluss, und auch dann noch viel zu kurz. Zudem sind die paar hand-to-hand Fights nicht wirklich gut choreografiert. Die übliche Barschlägerei und zugleich der erste Auftritt von Robert Davi beweisen dies leider. Da hätte man mehr machen können.
Spass macht aber der Cast. Robert Davi markiert den harten Hund richtig gut, Ralf Möller wirkt symphatisch, ebenso Roddy Piper. Larry B. Scott, die dunkelhäutige Wiedergeburt des Organisationsgenies Templeton Peck, nervt leider ein wenig und die angedeutete Romanze der Möller-Figur mit der Teamtusse ist ein wenig unnötig. Aber trotzdem, das Geschehen machte irgendwie noch Spass. Vielleicht auch, weil ich stets Ausschau hielt nach Gemeinsamkeiten mit dem A-Team. Well... es gibt eine Menge. :-)
Fazit: Muss man nicht gesehen haben, nicht mal schlecht gespielt, leider ein wenig actionarm, aber es gibt grössere Verbrechen der Filmgeschichte. Genügend ist dieser Film trotzdem nicht.
Grüsse
DomPatHug
Alte Geschichte, neu erzählt...
Inhalt:
Frank Gannon (Dolph Lundgren) arbeitet seit Jahren als Cop für die Direct Action Task Force. Desillusioniert von der zunehmenden Korruption innerhalb der Polizei sagt er kurz vor seiner Pensionierung gegen bestechliche Kollegen aus. Die schwören Rache und stellen ihm eine mörderische Falle: Franks letzte Schicht soll ihm das Leben kosten. Ausgerechnet an diesem Tag wird ihm die noch völlig unerfahrene Polizistin Billie Ross zugeteilt. Auf Frank wartet der härteste Dienst seiner ganzen Karriere, denn dieses Mal lauert der Feind in den eigenen Reihen...
War "Detention" allerhöchstens ein netter und leicht lächerlicher Versuch eines "Die Hard"-Rip offs, zeigte der grosse blonde Nordmann, wie direkte Aktion in etwa aussehen muss.
Ein-Mann-Armee meats "The Shield" oder so...
Leider mit einem Mini-Budget ausgestattet, schiesst und prügelt sich Dolph Lundgren durch einen knackigen Actionstreifen, der mit 91 Minuten genau die richtige Laufzeit aufweist. Lundgren, von vielen Actionfreunden damals schon abgeschrieben, gab die richtige Antwort auf "Detention". "Direct Action" ist straight, hart und laut...
Regie übernahm Sidney J. Furie, der ebenfalls seine "Detention"-befleckte Weste reinwaschen will und sonst eigentlich kein unerfahrener Mann ist. Neben Lundgren ist leider kein richtig nahmhafter Darsteller an Bord. Polly Shannon sieht zwar gut aus, ist jedoch ein eher nerviger Sidekick für Lundgren. Conrad Dunn als Captain Stone wirkt nicht wirklich glaubwürdig und geht eher als erfolgloser Zuhälter durch. Der Rest des Casts hält als Prügelknaben hin oder sind absolute Randfiguren. Jedoch egal, denn Lundgren spielt die Musik und macht einen wirklich guten Job. Zynisch, hart, kalt und ausgestattet mit dem Lundgrenschen Blick, der jedem Actionfan eine Freude bereitet. Zudem haut Lundgren in diesem Film richtig übel zu und kann Beweisen, dass auch er mehr kann als grimmig gucken und mit einem Gummigewehr herumballern.
Was man dem Film ankreiden darf, ist das sehr offensichtliche Fehlen von Geld. Das Budget muss minimal gewesen sein, denn grossartige oder zumindest abwechslungsreiche Locations - Fehlanzeige. Fabrikgelände, offene Wiesen, Hinterhöfe, Parkhäuser als Polizeistationen. Zumindest wurde nicht in Osteuropa, sondern in Kanada gedreht. Auch bei den Schusswechseln ist das kleine Budget sehr offensichtlich. Keine Einschusslöcher, die Ballerszenen sind zwar zahlreich, reissen aber niemanden wirklich vom Hocker. Trotzdem krachts in diesem Film richtig gut.
Fazit: Lundgren meldete sich 2004 mit Direct Action zurück - ein Film, der für eingefleischte Actionfans zumindest sehenwert ist. Wer auf Big Blockbuster-Action, grosse Namen und grosse Locations steht, greift hier definitiv ins Klo.
Grüsse
DomPatHug
Jean-Claude Van Dammes neustes Werk ist unüblicherweise keine Prügel- und Ballerorgie der billigeren Sorte, sondern ein äusserst faszinierendes Werk.
Inhalt:
Der nicht mehr ganz frische Actiondarsteller Jean-Claude Van Damme kehrt aus den USA zurück nach Belgien. Soeben verlor er den Sorgerechtsstreit um seine Tochter und dreht billigste Actionfilme, welche von der Stange in Osteuropa produziert werden. Sein Anwalt droht ihm das Mandat niederzulgegen, da JCVDs letzter Scheck nun geplatzt ist. Van Damme steuert das nächstge Postamt an um dort die Überweisung neu zu tätigen. Doch unglücklicherweise läuft der Darsteller direkt in einen Banküberfall, wird fortan als Geisel gehalten und von der Polizei versehentlich als Drahtzieher des Ganzen gehalten...
Ein wahrlich spezieller Film liefert uns Jean-Claude Van Damme hier ab. JCVD hat dem Kenner schon in seinen letzten Filmen langsam bewiesen, dass er ein wenig mehr als nur den Spagat auf dem Kasten hat. Erste richtige Schauspielszenen gab es in "In Hell" zu bewundern, im starken "Wake of Death" konnte Van Damme wiederum überzeugen und mit "Until Death" lieferte Van Damme die bis Dato beste Leistung seiner Karriere ab. JCVD wird den Prügelfreund enttäuschen, den Van Damme-Fan jedoch vielleicht positiv überraschen, denn der harte Muskelprotz aus Brüssel öffnet sein Herz dem Zuschauer in einem wirklich ambitionierten Werk.
Als erstes muss sich Van Damme jedoch bei Regisseur und Ideengeber Mabrouk El Mechri bedanken. Der wusste JC perfekt in Szene zu setzen, animierte den Belgier dazu, ein wahrlich neues Schauspiellevel zu erreichen. Keine Frage, ein richtiger Charakterdarsteller wird Van Damme wohl nicht mehr. Aber die ruhigen Szenen des Films, die nachdenklichen Dialoge und die emotionalen Momenten nimmt man dem Star sofort ab. Speziell der plötzliche freigesprochene Monolog anfang des letzten Drittel des Films ist einer der grossen Höhepunkte. Toll gemacht JCVD! Hut ab.
Die Story rund um den Banküberfall wirkt zudem recht cool, der Obergangster ist ein fieser Typ, der auch optisch wunderbar in diese Rolle passt. Sein Stellvertreter (oder was immer der grosse Bärtige genau war) wirkte ein wenig sehr blass, dafür konnte der Dritte im Bunde als grosser Fan des JCVD richtig gut überzeugen. Die Szenen ausserhalb der Bank rund um den Negotiator und seine Polizeitruppe interessierte mich nur bedingt, störte jedoch kaum.
Der Film hatte jedoch auch seine spassigen Momente. Seitenhiebe auf John Woo und Steven Seagal ("Der Steven hat sich den Schwanz abgeschnitten") brachten ein Schmunzeln auf meine Lippen. Zudem wurde auch auf die momentane Situation mit den Ostblock-Actionfilmen eingegangen. Auch wurden viele Van Damme-Filme von diversen Charakteren erwähnt und kurz besprochen. Der Van Damme-Fan wird sich hier wohl wirklich puddelwohl fühlen.
Überzeugen kann jedoch auch die Bonusdisc. Das Making Of gehört definitiv zu den besseren in meiner Sammlung. Das Feature "Ein Tag im Leben von JCVD" ist dann ein ganz persönlicher Trip zusammen mit Van Damme durch seine Heimatstadt, wo er offen über seine Kindheit, seine Jugend und seine Filmvergangenheit spricht und dabei noch sehr symphatisch dabei wegkommt.
Fazit: JCVD würde ich jedem empfehlen, der den Prügelmann von einer anderen Seite kennenlernen möchte. Bleibt jedoch zu hoffen, dass Van Damme sich auch weiterhin durch diverse Filme kicken wird und nebenbei doch immer mal wieder sein nicht-kick Talent aufleuchten lassen kann.
Grüsse
DomPatHug
Once upon a time in the far side of the internet... da war die Rede von Tarantinos "Inglorious Bastards"-Remake. Das Original war ein trashiger Kriegsfilm aus den siebziger Jahren, ein Film, der sich eigentlich zu keiner Zeit wirklich ernst genommen hat und durch einige funny Szenen im Gedächtnis haften blieb. Nun, Quentin hatte durch "Kill Bill" und das Grindhouse-Projekt immer viel am Start, so wurde die Geburt seines Kriegsfilmbaby immer wieder verschoben. Glücklicherweise wurde es jetzt Realität...
Inhalt:
Eine Spezialeinheit der US-Army lässt sich im besetzten Nazi-Frankreich absetzen und schlachtet eine Nazi-Einheit nach der anderen ab und erarbeitet sich so den Namen "Basterds". Einige Jahre später ergibt sich für die "Basterds" die einmalige Chance den Zweiten Weltkrieg an einem einzigen Abend zu beenden. So beginnt die Operation: Kino...
Der Film beginnt schon richtig tarantinesque. Unterstützt durch Ennio Morricones grossartigem Soundtrack wird das Chapter Eins des Films begonnen. Der französische Milchbauer LaPadite bekommt Besuch von SS-Mann Hans Landa, in Frankreich bekannt als "Jew Hunter". Chapter Eins kann man noch getrost als ruhiges, aber wahrlich meisterhaftes Kapitel dieses grandiosen Streifens sehen. Dies liegt zum einen an der grandiosen Regie von Quentin Tarantino, der hier mit grandiosen Aufnahmen, Kamerafahrten und einfach perfekten Dialögen und Timing eine extrem spannende Stimmung aufzubauen vermag.
Im zweiten Kapitel geht es dann schon einiges blutiger zur Sache, werden hier die "Inglourious Basterds" vorgestellt. Brad Pitt als Lt. Aldo Raine macht Spass, sein Akzent wirkt herrlich hinterwäldlerisch. Hostel-Regisseur Eli Roth als "Bäääären-Jude" Donny Donnowitz wirkt perfekt besetzt, wirkt sein Charakter nicht weniger Krank als Roths Filme. Richtig zum lachen brachte mich Til Schweigers Auftritt als Hugo Stiglitz. Schweiger, der vielleicht schauspielerisch keine wahnsinnig grosse Meisterleistung abrufen musste, spielt den wortkargen, agressiven und stets brutal angepisst wirkenden deutschen Verräter so, dass man als Actionfreund den Schweiger einfach mögen muss. Gedeon Burkhard verdient ebenso eine Erwähnung. Wer es vom "Kommissar Rex" Ersatz-Hauptdarsteller zum Tarantino-Kino schafft, der muss einfach etwas richtig gemacht haben. Zudem spielt Burkhard nicht schwach, sondern liefert ebenfalls solide Kinoarbeit ab.
Mit Kapitel drei wirds nochmals etwas ruhiger. Tarantino lässt den Storybogen um Operation: Kino beginnen. Sorgfältig wird die "Beziehung" von Shoshanna Dreyfuss und Frederick Zoller aufgebaut. Zoller wird gespielt von Daniel Brühl, einem weiteren bekannten deutschen Darsteller, dessen Charakter zwar eine absolute Nervensäge und Kriegsheld zugleich darstellt, jedoch von Brühl mit viel Elan gespielt wird. Mélanie Laurent jedoch ist der heimliche Star dieses Kapitels (und vielleicht des ganzen Films, zusammen mit Christoph Waltz). Ruhig, bedrückt wirkend und ängstlich zugleich lässt Laurent ihre Figur zum Mittelpunkt der Operation: Kino werden. Ganz tolle Leistung einer Darstellerin, die mir bis anhin komplett unbekannt war.
Chapter vier hat für mich einen ganz grossen Höhepunkt. Die Tavernen-Szene. Ohne zu erzählen was da genau passiert, das ist ganz grosses Tarantino-Kino. August Diehl hat hier ebenso seinen Auftritt als SS Sturmbannführer Hellstrom. Also ein weiterer grosser deutscher Darsteller, der hier mehr als nur ein wenig zu überzeugen weiss. Im Schatten einiger grossen Darsteller kann Diane Krüger nur bedingt überzeugen, obwohl ich ihre Leistung nicht so schlecht sehe wie andere Reviewer. Aber im Grossen und Ganzen gehört für mich die ganze Dramaturgie in und um die Taverne zu einer der besten Szenen von Tarantino.
Kapitel fünf lässt es so richtig krachen. Mit weiteren wunderbaren Szenen kann Mélanie Laurent auftrumpfen. Und Christoph Waltz vollbringt sein Meisterwerk als richtig übler Tarantino Bad Guy mit einem faible für Milch, Strudel und Rahm. Eigentlich muss man sagen, spielt Waltz in allen Szenen alle Mitdarsteller komplett an die Wand. Eine absolute Topleistung, die mit einem Oscar versehen werden müsste (nein, ich übertreibe nicht - Waltz's Schauspiel hat mich wirklich unglaublich begeistert). Nicht vergessen darf man auch nicht Sylvester Groth als Propaganda-Minister Goebbels. Ganz wiederlich-herrlich, wie Groth den zweithöchsten Staatsmann Nazideutschlands portraitierte. Und, last but certainly not least... Martin Wuttke in der Rolle des Adolf Hilter. Hitler zu spielen, ist dies nun eine Ehre oder nicht? Bruno Ganz tat dies in "Der Untergang" ja so dermassen überzeugend, dass eigentlich jeder andere Darsteller schon mal den Koffer packen kann. Jedoch, Wuttke spielt Hitler mit dem nötigen Mass an Chapliness (eigene Wortkreation - Verweis auf Darsteller Charlie Chaplin in seiner Rolle in "The Great Dictator") und hat definitiv einige Lacher auf seiner Seite. Und, wer genau hinschaut erkennt auch "Ärzte"-Sänger Bela B. in einer kleinen Mini-Rolle.
Regie: Quentin Tarantino - mehr muss eigentlich nicht gesagt werden. Ausser, dass einige Kritiker des Meisters wohl prinzipiell nicht verschwinden werden. Aber was QT hier abgeliefert hat, gehört klar in die Champions League des internationalen Kinos. Besonders gefallen hat mir auch die Trinationale Mischung des Films. Und ganz speziell die deutsche Darstellerriege hat mir ausgezeichnet gefallen.
Soundtrack: Wer Tarantinofilme kennt, der weiss, dass Quentin seine Soundtracks quasi als die Herzen seiner Filme betrachtet. Diese Sichtweise trifft wohl auch bei "Inglourious Basterds" zu. Alleine während der Sequenz mit dem Bowie-Song "Cat People" fuhr ein kalter Schauer durch meinen Rücken. Und welcher Regisseur sonst würde einen Klassiker wie "Ich wollt ich währ ein Huhn..." für so einen Film wiederaufleben lassen? Eins A!
Für mich gehört "Inglourious Basterds" klar zu den ganz grossen Highlights dieses Kinojahres und im Tarantino-Raning mit "Pulp Fiction" und "Kill Bill Vol. 1" klar auf einem Medaillenplatz. Ein meines Erachtens perfekter Tarantinostreifen.
Grüsse
DomPatHug
Von mir zuerst total unbemerkt, erschien vor kurzem "Exit Speed" auf DVD.
Inhalt:
Weihnachten. Merideth Cole, gerade vom Militärdienst desertiert, möchte ein neues Leben beginnen und ist mit einem Reisebus im texanischen Nirgendwo unterwegs. Plötzlich wird das Fahrzeug von einer Rockerhorde drangsaliert. Als durch die panischen Ausweichmanöver des Busfahrers ein Biker zu Tode kommt, wollen dessen Kumpane nun blutige Rache. Nur knapp können sich die Passagiere in das einzige Gebäude eines stillgelegten Schrottplatzes flüchten. Trotz der aufgebauten Barrikaden fordern die Attacken der Rocker bald erste Todesopfer. Es wird den Überlebenden schnell bewusst, dass es ohne Gegenwehr nur eine Frage der Zeit sein kann, bis die Biker sie alle umgebracht haben. Unter Merideth' Kommando werden die unheimlichen Killer durch Molotowcocktails, Äxte, und andere provisorische Waffen, dezimiert. Doch die Verstärkung der Biker ist bereits unterwegs. So entschlossen die Gruppe der Buspassagiere auch ist - die wenigsten werden überleben...
So simpel gestrickt sich die Story auch anhört, so spannend umgesetzt ist sie.
Alleine die Setup-Time dauert höchstens zehn Minuten. Dann ist angerichtet und der Spass beginnt. Speziell für einen B-Movie dieser Art sind die Charaktere doch gut ausgearbeitet. Man gab sich sichtlich Mühe, den Personen eine Vergangenheit und eine richtige Persönlichkeit aufzudrücken. Dass für so einen Film natürlich einige Klischee-Typen dabei sein müssen, ist eigentlich klar.
Und direkter kann die Action auch nicht angepeilt werden. Nach geschätzt zwanzig Minuten befindet sich die zusammengewürfelte und gejagte Truppe bereits am finalen Ort des Geschehens und fängt an sich kennenzulernen und Überlebenspläne zu schmieden. Schön, dass sich hier nicht typische Grüppchen bilden, sondern die Charaktere einfach stets mit der nächstbesten Person reden, bzw. zusammenarbeiten. Die Charaktere der Bustruppe sind fast allesamt irgendwie symphatisch dargestellt und der Zuschauer fühlt sich schnell mit der Gruppe verbunden und leidet mit. Dies nutzt Regisseur Scott Ziehl geschickt aus und schickt einige Überlebende umso krasser über den Jordan.
Die Gegner - ja, das sind so richtig üble Typen im Mad Max-Look. Sprechen kein (wirklich KEIN) Wort, blicken nur böse in die Gegend, hören Heavy Metal und nutzen jede Gelegenheit zu Killen oder andere Menschen abzulecken. Es ist eine wahre Freude den Good Guys beim Niedermetzeln dieser Brut zuzuschauen. *g* Dies Geschieht zudem sehr fantasievoll, bastelt einer der Truppe eine Kartoffelkanone, welche natürlich prompt mit Molotow-Cocktails geladen wird. Zudem ist die kleine Süsse der Überlebenden eine Rollenspielerin, welche mit ihrem Elfenbogen in bester Legolasmanier abräumt.
Aus dem Cast spielt sich keiner in den Vordergrund. Die Hauptrolle wird wirklich auf die komplette Gruppe der Überlebenden verteilt. So kann zwar keiner des Casts wirklich gross auftrumpfen, dies ist jedoch auch nicht nötig. Es kann gesagt werden, dass der Cast wirklich komplett überzeugt. Nicht mehr, nicht weniger.
Die Action weiss ebenfalls zu überzeugen. Biker unter den Lesern dürfen sich auf einige heftige Motorradstunts freuen, Actionfreunde auf.. naja.. harte Action eben. Da wird mit allem gekillt, was dem Regisseur und Writer so einfiel. Und einige schöne Explosionen (Non-CGI!!!) haben es auch noch in den Film geschafft.
Fazit: "Exit Speed" ist ein kleiner Film, der mit geringem Budget das Wunder vollbringt, nie billig auszusehen und ohne Längen zu unterhalten. Mehr davon bitte.
Grüsse
DomPatHug
Vor etwa zwölf Jahren kaufte ich mir im Handel damals den Film "Steel Sharks" auf VHS (!!). Da ich heute Abend mal wieder meine VHS-Maschine angeschlossen habe, beschloss ich, nun in erwachsenen Jahren dieses Werk mal wieder zu begutachten.
Inhalt:
John Van Tasell, der Topexperte für chemische Waffen, wird von feindlichen Agenten entführt. Für seine Befreiung mobilisiert die Navy ihr bestes Team: Die "Steel Sharks" - ein verwegener und hochexplosiver Haufen von absoluten Elitekämpfern. Doch diese Mission scheint selbst für die "Steel Sharks" zum Selbstmordkommando zu werden: fünf Mann gegen eine gnadenlos fanatische Armee - aus einer Befreiungsaktion wird ein brutaler Überlebenskampf...
Wirklich animiert zum Kauf des Films hat mich damals der Cast, der mit Namen wie Gary Busey, Billy Dee Williams und Billy Warlock einige Bekanntheiten aufzuweisen hat. Zudem, ein Film von Warner Bros. kann doch nicht grundlegend schlecht sein, oder? Tja, das Denken eines 14jährigen...
Gesagt werden darf gleich zu Beginn, Busey und Williams haben Nebenrollen als Kommandanten eines Flugzeugträgers, bzw. eines U-Bootes. Dementsprechend werden beide aus der richtigen Action rausgehalten und dürfen nur stets in der Gegend rumlabbern, coole Sprüche klopfen oder eine Grimasse ziehen. Billy Warlock, Girls kennen ihn noch als den komischen Eddie aus Baywatch, hat da immerhin ein wenig mehr zu tun, steht jedoch auch nicht wirklich im Mittelpunkt des Geschehens, was aber eigentlich auch keiner der Charaktere wirklich macht. Hier wird definitiv ein Leader in Form eines Seagal oder von mir aus eines Norris oder Dudikoffs vermisst. Jeder von denen hätte wenigstens eine Prise Charisma auf die Leinwand gezaubert. Die Herren Seals, die uns hier von Regisseur Rodney McDonald (warum kommt mir da ein gelb-roter Clown in den Sinn...?) aufgetischt werden, sind leider so interessant wie ein Stück trockenes Brot, geben sich jedoch sichtlich Mühe, ihren Rollen gerecht zu werden.
So ein kleiner Special Forces-Film hat in der Regel keine wirklich intelligente Story aufzuweisen. Dies gilt auch für "Steel Sharks". Dafür sind solche Filme normalerweise recht blutig. Das gilt nun leider nicht für "Steel Sharks". Da wird zwar geballert was das Zeug hält, aber Blut sucht der Zuschauer vergeblich. Leider sind auch einige Kulissen sehr offensichtliche leere Lagerhallen. Und leider wurden wohl dieselben Kulissen beim Trainingsfight zu Beginn und der Befreiungsaktion im Mittelteil wiederverwendet, was leider in einer Szene zu offensichtlich zu sehen ist.
Ebenso kritisieren muss ich die U-Boot-Szenen. Klar, "Steel Sharks" ist ein kleiner B-Streifen, aber trotzdem waren Szenen mit den russischen U-Booten ganz schlecht gemacht. Hier hätte ich es wirklich begrüsst, hätte man wenigstens Szenen einiger grosser U-Boot-Filme geklaut, anstatt zwei schwache Modelle in einer absolut dunklen Umgebung zu präsentieren. Langweiliger gings kaum.
Fazit: "Steel Sharks" ist ein Film, der ausser für harte Fans der drei genannten Darstellern niemanden interessieren wird. Zu belanglos, zu schwach, zu uninteressant, jedoch trotzdem leicht unterhaltsam.
Grüsse
DomPatHug
Ein weiteres verstaubtes Tape aus meiner reaktivierten VHS-Box...
Inhalt:
Bill Manucci (James Belushi) lebt in einem kleinen, ruhigen Städtchen. Mit dieser Ruhe ist es vorbei als er Besuch bekommt - unangenehmen Besuch. Vier Männer stürmen in sein Haus und verlangen 12 Millionen Dollar zurück, die Bill seinem Mafiaboss gestohlen hat. Klar, dass Bill das Geld nicht hergeben will, klar auch, dass die Männer nicht einfach wieder abziehen werden und ganz klar ist, dass Bill den nächsten Morgen nicht mehr erleben wird. Es sei denn, er kommt auf eine ganz geniale Idee...
Ich erinnere mich noch gut an den Kauf dieser VHS. In unserem Nachbarort Pratteln (auch liebevoll Prüttülü genannt) gab es vor gut 8 Jahren einen Lagerverkauf einer grösseren Videothekenkette. Mein Gott, was haben wir da zugeschlagen. Filme für 1.- CHF, etc. Darunter war auch dieses Werk, welches in der Hitze des Gefechts (da war echt die Hölle los, glaubts mir) irgendwie den Weg in meinen Einkaufswagen gefunden hat. Speziell die Namen Richard Donner und Joel Silver auf dem Titel, das kleine FSK 18-Symbol auf der Rückseite plus die Anwesenheit der Herren Belushi und Dalton bekräftigen den Kauf dieses 1 Franken-Filmes.
Der Film hält sich zu Beginn gar nicht gross mit einem Intro auf, sondern wirft den Zuschauer gleich mitten ins Geschehen. Schon nach ein paar Filmminuten hat Bill Manucci den Lauf einer Waffe an der Schläfe - eine Situation, die in diesem Film des öfteren vorkommen wird. Wir erfahren, Bill hat den Oberboss der Mafiosi um 12 Millionen erleichtert. Nice move. Herrlich anzusehen, wie Bill daraufhin versucht, sich aus jeder Situation herauszureden, wie er versucht, die Bad Guys gegeneinander aufzuhetzen. Die Story geht mit flotten Zügen voran. Und was für einen Film dieser Grössenordnung ganz toll ist - die Action. In "Made Men" rockts gewaltig. Was hier an Munition verballert wird, was hier alles in die Luft gejagt wird - yeah, well done. Zudem bewegt sich dieses wortwitzige und zynische Abenteuer auf einem erhöhtes Level der Gewalt. Was hier geprügelt, gemordet oder in die Luft gejagt wird (siehe Link am Ende des Reviews) ist ganz beachtlich.
Das Lob gebührt jedoch nicht alleine den Herren Silver und Donner, die hier "nur" als Producer auftreten, sondern Regisseur Louis Morneau, der zwar sonst nichts gemacht hat, was ich kenne, hier jedoch das absolute Maximum aus einem kleinen Budget herausgeholt hat. Hut ab.
James Belushi hat seine grossen Zeiten leider schon Anfang der Neunziger hinter sich gehabt, konnte aber mit "Made Men" nochmals einen ganz beeindruckenden Film in sein Palmares aufnehmen. Belushi spielt auch wirklich gut und es macht spass seinem Schauspiel zuzuschauen. Ex-Bond Timothy Dalton als Sheriff Drier spielt ebenso gut auf, auch wenn sein Part als Nebenrolle anzusehen ist. Der Rest des Casts kann vielleicht nicht mit grossen Namen aufwarten, ist aber gewiss als gut gecastet anzusehen. Ich konnte zumindest keinen Ausfall ausmachen.
Die Story kann man ebenso als fein ansehen. Ohne comichaft oder überrissen zu wirken, schlägt der Film oft neue Wege ein und lässt den Zuschauer mit seinen Vermutungen auch mal gerne ins Leere laufen.
Fazit: Ein abwechslungsreicher kleiner Actionfilm, der mich schon vor acht Jahren begeistert hat - und dies heute Abend nochmals wiederholt hat.
Grüsse
DomPatHug
Mit "Sudden Death" wird dem Zuschauer eine weitere "Die Hard"-Version präsentiert.
Inhalt:
Im Civic-Stadion fiebern 17 000 begeisterte Eishockey-Fans dem Finale um den Stanley-Cup entgegen - unter ihnen auch der Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Keiner von ihnen ahnt, daß Terroristen planen, das Stadion samt Zuschauern in die Luft zu sprengen. Van Damme ist Darren McCord, ein Vater, der seine beiden Kinder zu diesem Endspiel der Pittsburgh Penguins gegen die Chicago Blackhawks mitgenommen hat. Als aber auch seine Tochter plötzlich als Geisel in die Hände der Terroristen fällt, beginnt für McCord ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit. Der zu allem entschlossene Kidnapper fordert bis Spielende eine Milliarde Dollar vom U.S. - Finanzministerium. Tausende von Menschenleben stehen auf dem Spiel als Van Damme den scheinbar aussichtslosen Kampf aufnimmt, um bis zur Schlußsirene die drohende Explosion des komplett verminten Stadions zu verhindern, und seine Tochter zu retten.
Nach dem desaströsen "Steet Fighter" brauchte Jean-Claude Van Damme einen weiteren sicheren Hit. Ein weiteres "Die Hard"-Rip Off mit einem 35 Mio. Dollar-Budget wirds schon richten, dachte wohl JCVD.
Ein schlechter Film wurde daraus gewiss nicht. Von Beginn weg spannend inszeniert und man sieht dem Film das ordentliche Budget an. Van Damme hat in der ersten halben Stunde jedoch nicht soviel Screen Time wie man eigentlich erwarte würde. Umso mehr wird gezeigt, wie die bösen Buben ihre Pläne vorbereiten, die ersten Kills machen, etc.
Van Damme spielt McCord, ein traumatisierter Feuerwehrmann (Koch finde ich immer noch cooler...) auf der Loserschiene, der seine Ehe in den Sand gesetzt hat, seine Kinder nur zu gewissen Zeiten sehen kann und dessen Reputation nicht mehr so ganz gefestigt scheint. Als Sicherheitsbeauftrager des Feuerschutzes (oder so) hat er Zugang zum ganzen Stadion und weiss zudem genau, wie man diesen Komplex am besten in die Luft jagen kann. Warum er aber so eine harte Sau ist und mehr oder weniger kaltblütig den einen oder anderen Terroristen ohne mit der Zimper zu wucken abknallt, wird nicht erklärt. Er kann es halt einfach.
Highlight des Films ist jedoch meines Erachtens nicht JCVD, sondern Powers Boothe. Ganz ehrlich, als Geisel wäre ich lieber in der Hand von Alan Rickmann in seiner "Die Hard"-Rolle als unter der Fuchtel von Powers Boothe zu stehen. Der spielt den bösen Oberarsch wirklich knallhart, unberechenbar, fies, gemein und kaltblütiger als Seagal im Kühlschrank. Vom Rest des Casts trumpft keiner so wirklich auf. Als nervend empfand ich zu Beginn die beiden Kinder, die der JCVD hier am Hals hat. Gegen Ende legt sich dies jedoch ein wenig und die Tochter lässt gegenüber Boothe den einen oder anderen coolen Satz fallen.
Action gibts hier reichlich - und diese sieht sogar richtig gut aus. Und so ziemlich alles, was man in "Die Hard" findet, gibts auch hier zu sehen. Ausser einem: Eishockey. Und auch diese Szenen passen perfekt in den Film. Kollege Gewalt ist auch in diesem Film gegenwärtig, jedoch verglichen mit einem "Under Siege" auf eher gemässigtem Level. Van Damme prügelt sich zwar an jensten Orten, lässt Bad Guys verbrennen, fritieren oder mit einer A-Team Waffe den Hals aufschlitzen, aber, und das hat mich genervt, wirkte der Mann eher stets verzweifelt als wohlüberlegt und cool. Und als er dann gegen Ende diesen wirklich sehenswerten Showdown anzettelt, nahm ich ihm dies nicht mehr so richtig ab. Willis, Snipes und Seagal hätten dem Hauptdarsteller hier einfach mehr Coolness einverleibt als Van Damme es nun mal getan hat.
Fazit: Ein ordentliches "Die Hard"-Rip Off, welches viel vom Klassiker kopiert, jedoch auch ein paar neue Elemente aufweist und für einen Männerabend sicherlich gut geeignet ist.
Grüsse
DomPatHug
Ein weiterer Schatz aus meiner VHS-Kiste ist "Plato's Run", der bei uns den tollen Titel "Die Cuba Connection" gefasst hat.
Inhalt:
Es sah nach einem Routineauftrag für einen Spezialisten aus. Zwei Häftlinge sollen aus Cuba befreit werden. Doch dann merkt Ex-Navy Seal Plato Smith (Gary Busey), daß weit mehr hinter der Sache steckt, und daß er plötzlich selbst auf der Abschußliste steht. Jetzt kämpft er für die Wahrheit - und ums nackte Überleben...
Gary Busey - vorallem bekannt für seine Parts als Bösewicht in diversen Actionkrachern wie "Lethal Weapon" und "Under Siege", bekam in diesem Steifen der Produktionsschmiede Nu Image die Chance, mal einen Film alleine zu tragen. Diesmal auf der guten Seite des Gesetzes. Busey, der schon mal für den Oscar und den Golden Globe nominiert war, ist wahrlich kein schlechter Schauspieler. War es vielleicht wirklich das Alter, was ihn dazu brachte, die Hauptrolle in "Plato's Run" zu übernehmen, so ganz nach dem Motto "Ich werde alt und brauche das Geld"? Zudem scheinte auch Busey das Seagal-Syndrom erfasst zu haben, musste der blonde Prügelknabe hier doch seinen vergrösserten Bauch unter ziemlich hässlichen XXL-Shirts verstecken. Busey sah aus, als würde er mit Charlie Harper aus "Two and a Half Men" einkaufen gehen.
Neben Gary Busey agiert Steven Bauer als sein Kampfpartner, was leider nicht so supertoll rüberkommt, wirkte Bauer stellenweise zu sehr "overactend". Martial Arts-Experte Jeff Speakman kommt den beiden bei einigen Gefechten zur Hilfe, konnte jedoch keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen und seine Karatemoves so gut wie gar nicht demonstrieren.
Auf Seiten der Bad Guys gibt es vorallem Roy Scheider zu bewundern, der leider Anfang 2008 viel zu früh verstorben ist und vielen Filmliebhabern noch ein Begriff sein sollte, spielte er doch in grossartigen Filmen wie "The French Connection" und "Jaws" mit. Zudem wurde er in den Neunzigern zum Captain Picard der Meere in seiner Rolle als Nathan Bridger in SeaQuest DSV. In "Plato's Run" spielt er den bösen Oberschurken leider auf Autopilot. Aber alleine seine Anwesenheit gibt dem Bösen ein Charakter und eine Prise Unberechenbarkeit. Unter dem Strich jedoch Arbeit von der Stange von Mr. Scheider.
In einer kleinen Nebenrolle, und eigentlich kaum der Rede wert, ist Melanie Chartoff zu bewundern. Erwähnung verdient sie nur, da sie damals Anfang der Neunziger die Nemesis von Parker Lewis in der gleichnamigen Serie dargestellt hatte. Das Wiedersehen mit Chartoff hier in "Plato's Run" hat mich wirklich erfreut, hat sich die Dame im TV doch ziemlich rar gemacht.
Was dem Film eindeutig fehlt, ist ein gescheites Drehbuch. Absolut uninspiriert tuckert die Geschichte voran. Man muss sich echt bemühen um beim Zuschauen nicht zum nächstbesten Buch zu greifen oder einfach stets ein wenig nach vorne zu spulen. War das Intro und die ersten fünfzehn Minuten des Films noch recht vielversprechend, wurde der Mittelteil einfach nur langatmig. Erst gegen Ende des Films kann die Geschichte noch ein wenig fahrt aufnehmen. Das Ende kann man sogar als ziemlich gut gelungen betrachten.
Die Action... ja, da happerts ein wenig. Regisseur Becket hat sich sichtlich bemüht, aber rocken tut's nicht. Zu harmlos das Geballer, zu uninteressant choreografiert die Hand-to-Hand Action.
Fazit: Ein guter Film ist "Plato's Run" nicht geworden. Leicht unterhaltsam, mit einem motivierten Gary Busey, einem anwesenden Roy Scheider und einem ordentlichen Showdown ausgestattet, kann man den Film höchstens dem wirklich auserwählten Volk der B-Movie-Fanatiker zum Schauen anbieten. Doch auch die werden wohl leicht enttäuscht sein.
Grüsse
DomPatHug
Der Taubenmann John Woo war 1997 wohl auf einem ersten Höhepunkt seines US-Schaffens angelangt. "Face/Off" war ein Riesenerfolg und machte den Namen seines Regisseurs nun auch in Europa und den USA Flächendeckend bekannt. Ein Jahr später folgte ein äusserst unkonventioneller Schritt, denn Woos nächstes Projekt war kein weiterer Action-Blockbuster, sondern ein kleiner TV-Film...
Inhalt:
Jack Devlin (Dolph Lundgren), wegen seines Kartenticks auch "Black Jack" genannt, ist Sicherheitsexperte für Personenschutz. Der Ex-US-Marshall wird damit beauftragt, die einzige Tochter eines milliardenschweren Casinobesitzers aus den Fängen russischer Entführer zu befreien. Devlin fährt sämtliche Geschütze auf und es gelingt ihm, die zu allem entschlossenen Kidnapper in einem Kampf zu eliminieren. Jahre später, Devlin hat sich bereits aus seinem Job zurückgezogen, steht Jack einer erneute Herausforderung bevor. Es geht um das Leben der hochdotierten Laufstegprinzessin Cinder James, die von einem hartnäckigen Psychopathen bedrängt wird. Dummerweise kennt der Bösewicht auch die einzige Schwäche seines Gegners: Der "Schwarze Jack" kann kein Weiß sehen. Dieses Mal soll es die härteste Herausforderung seines Lebens werden.
Ein äusserst mutiger Schritt von John Woo, hier nicht dem naheliegenden Pfad von Fortsetzungen oder weiteren Krachern zu gehen, sondern einfach einen kleinen TV-Film zu drehen - dieser jedoch dank des Hauptdarstellers äusserst interessant besetzt: Dolph Lundgren
Der in Stockholm geborene Lundgren hatte gerade einen guten Lauf und konnte mit Filmen wie "The Peacekeeper", "The Shooter" oder "Silent Trigger" die Bedürfnisse der Actionfreunde befriedigen. John Woo meets Dolph Lundgren - eigentlich ein Highlight für jeden Actionfreund...
Zuerst muss gesagt werden, dass ein TV-Film natürlich nicht gleich bewertet werden kann wie eine grosse Kinoproduktion. Speziell nach "Face/Off" war die Erwartungshaltung der Fans bezüglich "Blackjack" natürlich äusserst hoch. Konnte ein TV-Film dieser gerecht werden?
Der Look des TV-Films belastet den Film jedenfalls während der ersten paar Sekunden. Die Titelcredits, die Musik, ein ungutes Gefühl stieg in mir hoch. Doch meine Laune stieg bald, präsentierte uns "Blackjack" zu Beginn eine interessante Story und ein erster Auftritt von Lundgren, der einfach nur als cool zu bezeichnen ist. Die erste Actionsequenz lässt auch nicht lange auf sich warten und zeigt bis auf die fehlende Taube all das, was John Woo ausmacht: Perfekt choreografierte Action. Ich wurde Zeuge eines kleinen aber feinen Gewaltballetts. Lundgren ballert sich da durch eine zwar nicht so grosse Anzahl an Bad Guys, aber dafür sah das ganze richtig gut aus, gefolgt von einer feinen abschliessenden Explosion. Für einen TV-Film ein richtig geiler Einstieg.
Leider fehlte danach der Drive - und vorallem etwas Kontinuität im Drehbuch. Die Story ging irgendwie an mir vorbei und neue Plots machten den Film irgendwie zäh. Zudem machte sich die Action doch ziemlich rar. Wenigstens machten die meisten Figuren die Story nicht gänzlich uninteressant und Lundgren war der Fels in der Brandung, nur seine "Farbe Weiss Phobie" war gegen Ende ein wenig zuviel des Guten.
Fazit: Für einen TV-Streifen nicht schlecht. Für Woo- oder Actionfans sowieso ein Muss - für den Mainstreamer ist das aber nichts.
Grüsse
DomPatHug
Wenn der Einheimische Arthur Cohn einen neuen Film in die Kinos bringt, steht Basel kopf. Schon vor Monaten wurde die Weltpremiere in der Pharmastadt gefeiert, jedoch erst September 2009 kam "The Yellow Handkerchief" regulär in die hiesigen Kinos.
Inhalt:
Wegen Todschlags sass Brett (William Hurt) sechs lange Jahre im Gefängnis. Als er endlich wieder in Freiheit ist, freundet er sich mit den beiden Teenagern Martine und Gordy an, welche jedoch beide ihre eigenen Probleme mit sich herumtragen. Es folgt ein Roadtrip durch ein vom Hurrikane Katharina zerstörtes Louisiana...
Hätten wir Arthur Cohn nicht, wäre Basel weit weg von der Landkarte Hollywoods. Jedoch bin ich stets kritisch, wenn hierzulande ein Schweizer als Star-Filmemacher Hollywoods bezeichnet wird. Die Kritiken überschlugen sich schon bei Anatole Taubmanns Auftritt im letzten Bond-Streifen, sahen den Schweizer als neuen Superstar der Filmbranche - jedoch bis auf ein "Mami, s isch rächt heiss da" war von Taubmann so gut wie nix zu sehen, auf das wir Schweizer wenigstens ein bisschen stolz sein könnten. Ist Produzent Arthur Cohn etwa dasselbe aufgeblasene Produkt der hiesigen Medienlandschaft, welche dem Kino-Schweizer ein wenig Hoffnung auf internationale Beachtung geben soll?
Regisseur Udayan Prasad hat das Glück auf vier richtig gute Hauptdarsteller setzen zu können, von denen zumindest eine Dame mich wirklich extrem positiv überrascht hat. "Twilight"-Bunny Kristen Stewart spielt ihre Rolle als Martine äusserst symphatisch und liebenswert. Schade, ist sie nun an die Twilight-Kuh gebunden, welche nun wohl jahrelang ausgepresst wird und Stewart zwar ein wohl äussert grosszügiges Einkommen garantiert, jedoch mir als Kinogänger eher ein Dorn im Auge ist. Geschmacksache. Aufgebaut ist der Film jedoch um die Figur William Hurts, dessen Name mir zwar geläufig war, mir der Mann aber nie im Filmgedächtnis haften geblieben ist. Es sei verraten, Hurt spielt den wortkargen Ex-Con grandios, verleiht der Figur Tiefe und viel Realismus. Maria Bello überzeugt ebenso. Merken muss man sich den Namen von Gordy-Darsteller Eddie Redmayne, der das fahrende Trio durch einen Schuss Wahnsinn und Hilflosigkeit perfekt ergänzt.
"The Yellow Handkerchief" ist ein äussert ruhiger Film, der vorallem wegen der hervorragenden Darstellern funktioniert. Die Story mag leicht Hollywood-Kitschig sein, wird jedoch nie zu einem zweiten Titanic oder sonst einer Über-Schnulze, das Filmende kommt auf leisen Sohlen daher. Auf dem Höhepunkt der Emotionen zieht Regisseur Udayan Prasad den Stecker und lässt die Zuschauer, die sich auf den Film eingelassen haben, mit einem kleinen Glücksgefühl zurück, im Wissen, dass das Kino des Jahres 2009 immer noch seine kleinen Perlen zu bieten hat, ohne gleich 200 Mio. Dollar in die Luft zu jagen.
Fazit: Der neue Cohn ist einfach nur gut. Vielleicht nichts für actiongeile Teenieknaben, aber für den Filmgeniesser wie ein richtig guter Wein.
Grüsse
DomPatHug
Wenn sich Regisseur Tony Scott und Oscargewinner Denzel Washington für einen Film zusammenraufen, ist das Resultat in der Regel mehr als zufriedenstellend (siehe Crimson Tide, Man on Fire, Deja vu) Einige Kritiken liessen mich jedoch am neuesten Scott/Washington-Werk "Pelham 123" zweifeln...
Inhalt:
Terrorist Ryder (John Travolta) überfällt die New Yorker U-Bahn "Pelham 123" und verlangt für seine Geiseln 10 Millionen Lösegeld, welches binnen einer Stunde zu ihm gebracht werden muss. Ansonsten werden die Geiseln im Minutentakt niedergestreckt. Fahrdienstleiter Walter Garber (Denzel Washington) verhandelt mit Ryder und wird von dem charismatischen Bad Guy aufgefordert, der Überbringer des Lösegeldes zu werden...
"Pelham 123" ist ein Remake (mal wieder...) eines siebziger Jahre Streifens mit Walter Matthau in der Rolle des Garber. Leider ist mir das Original noch unbekannt. Jedoch das Remake wusste zu gefallen.
Als erstes konnte mich Regisseur Tony Scott mal wieder überzeugen. Schnelle Schnitte (die hier auch wirklich passen und im Zuschauer eine gewisse Hektik auslösen) und Zooms, Wackelkamera, cooler Soundtrack und packende Action - Tony Scott ist vielleicht nicht der Grösste Regisseur auf Erden, aber enttäuscht hat er mich noch nie - auch nicht mit "Pelham 123".
Aber Scott kann sich auch auf zwei grosse Persönlichkeiten verlassen, welche den Film fast im Alleingang auf ihren Schultern tragen. Denzel Washington spielt wie immer absolut souverän. Ich habe die meisten seiner Filme gesehen - einen richtig schwachen Streifen kann ich in seiner Filmographie nicht ausmachen. Als sein Gegenpart fungiert John Travolta und geniesst es sichtlich hier den Bad Guy spielen zu dürfen. Die Nebencharaktere werden vorallem durch James Gandolfini und John Turturro angeführt - zwei Darsteller, die man gerne mal wieder in einer richtig grossen Rolle sehen will. Aber auch die unbekannteren Gesichter wurden ordentlich gecastet - Ausfälle konnte ich keine ausmachen.
Der Film bringt zudem einen beachtlichen Härtegrad mit sich. Keine Ballerorgie, aber wenn es kracht, dann ordentlich. Leider sind jedoch auch einige derbe Logikfehler mit von der Partie. Aber die rasante Inszenierung lässt den Gehirnzellen nicht viel Zeit um über das Gesehene nachzudenken. Gut so.
Als richtig gut will ich die grandiosen Dialoge zwischen Travolta und Washington hervorheben -für mich das Tüpfelchen auf dem "i".
Fazit. "Pelham 123" ist ein guter und solider Actionstreifen mit zwei coolen Hauptdarstellern, einer soliden Besetzung und einem Regisseur, der weiss, wie man's krachen lässt.
Lange darauf gewartet... gesichtet... verarbeitet...
Inhalt:
Der mexikanische Einwanderer Santiago Muñez hat sich nach seinem Siegeszug bei Newcastle United bis in die Stammformation von Real Madrid vorgekämpft und ist zum umjubelten Fußballstar aufgestiegen. Doch in seiner Bilanz fehlt noch ein wichtiger Erfolg - der Weltmeistertitel. Als Mexiko den Youngster in die Nationalelf für die WM 2006 einberuft, scheint Santiagos große Chance gekommen zu sein.
Lange wartete der fussballverückte Zuschauer auf "Goal 3". Der erste Film baute auf der typischen Rockystory auf - einfach mit Fussball an Stelle des Boxsports und konnte mit Kuno Becker auf einen symphatischen Hauptdarsteller zählen. Der zweite Teil setzte die Geschichte um Kuno Beckers Figur Santiago Munez fort und zeigt seinen Wechsel von Newcastle United zu Real Madrid, gespickt mit vielen Gastauftritten der Herren Beckham, Zidane, Raul und Co. Der nun vorliegende dritte und letzte Teil hätte nun meines Wissens Santiagos Geschichte an der WM 2006 beenden sollen. Hätte.. wäre... wenn...
Angenommen, der neueste Rocky-Streifen hätte Stallone höchstens als Nebenrolle gezeigt - BUMM. Die Goal-Trilogie wird von der Filmwelt jedoch höchstens am Rande wahrgenommen, so ging kein grosser Aufschrei um den Globus. Ich selbst habe erst beim Schauen des Films entdeckt, dass Santiago Munez hier nur als total überflüssige Nebenrolle abgehandelt wird. Speziell nach dem Cliffhanger-liken Ende des zweiten Teils fühlt man sich als Zuschauer hier doch total verschaukelt.
Das Hauptaugenmerk liegt auf zwei neuen Charakteren - Liam Adams und Charlie Braithwaite, gespielt von JJ Feild und Leo Gregory, zwei hierzulande nicht gross bekannte Darsteller, die jedoch beide einiges an Filmerfahrung vorweisen können. Wie schon Santiago in Teil eins und zwei dürfen auch Liam und Charlie sich mit Liebesdingen herumschlagen - der eine verliebt sich in eine "bekannte" Schauspielerin, der andere versucht seine ehemalige Geliebte zu "reaktivieren" und muss zudem lernen mit seiner Alkoholsucht klarzukommen. All dies auf höchstem GZSZ-Niveau...
Die Story birgt zwar die eine oder andere Überraschung in sich, gross begeistern kann das Geschehen trotzdem nicht. Eher freute ich mich über einige Szenen der WM 2006, die für sich alleine stehend mittlerweile Fussballgeschichte sind und hier stets mit bewegender Musik unterlegt wurden. Will ich jedoch Erinnerungen an diese grossartige WM auffrischen, greife ich lieber zu "Deutschland - ein Sommermärchen". Zerstört wurden bei "Goal! 3" die Fussballszenen stets durch das Eingreifen von Liam und Charlie in die laufenden Spiele. Schwache Techniken der Schauspieler und auch des Produktionsteams. Der Einsatz des Greenscreens ist mehr als nur offensichtlich. Dies machte bei den ersten beiden Filmen einfach einen professionelleren Eindruck.
Was mich als Fussballfan nervt sind die kleinen Details. Hier werde ich beinahe zum Trekkie-Nerd, aber wenn zwei Fussballer an einer Endrunde mit den Nummern 25 und 26 auflaufen, fühle ich mich als Fussballverrückter irgendwie an der Nase herumgeführt. Zudem sind einige Aussagen der Spieler betreffend des Spielmodus irgendwie fraglich. Da ist von Qualifikationsspielen die Rede, welche wohl als Vorrunden-Spiele fungieren. Dies mag im O-Ton jedoch korrekt dargestellt worden sein.
Und, wer auf grosse Cameos der Superstars hofft, hofft vergebens. Becks und co. sind nur in WM-Aufnahmen zu sehen, richtige Cameos gab es meines Erachtens keine (oder sie fielen mir nicht auf).
Fazit: "Goal! 3" ist eine bittere Enttäuschung, langweilig und ohne den Charme der ersten beiden Teile. Ein unwürdiger Abschluss für Kuno Becker und seine Figur Santiago.
Grüsse
DomPatHug
Nach seinen letzten grossen Kinoerfolgen wie "Exit Wounds 2" und "Under Siege 3", präsentiert uns Oscar-Preisträger Steven Seagal mit "The Keeper" seinen neuesten Hit.
Na gut, vielleicht habe ich leicht übertrieben. *g* Leider nahm Seagals Karriere den entgegengesetzten Verlauf. Seine mehrmaligen Ausflüge in die B-Movie Unter-Unterwelt hatten Seagal viel an Fans, Respekt und guter Fitness gekostet - dafür jedoch seinen Geldbeutel wohl merklich dicker werden lassen.
Eigentlich erst seit zwei Jahren kann man Seagals Filmografie wieder mit ein wenig mehr Stolz begegnen. Urban Justice, Pistol Whipped, Driven to Kill - drei mehr als ordentliche Filme (fast) am Stück, das lässt auch das Fanherz wieder hoffen. Der Trailer zu "The Keeper" liess mich jedenfalls wieder auf einen weiteren guten B-Kracher des Aikido-Masters hoffen.
Inhalt:
Der Cop Rolland Sallinger (Steven Seagal) hat ein Problem: Er ist zu ehrlich. Da er bei der Unterschlagung mehrerer Millionen Dollar nicht mitmachen will, wird er von seinem Partner kurzerhand über den Haufen geschossen und für tot gehalten. Doch Sallinger wird gespielt von Seagal, ergo erholt sich der gute Bulle schnell, entgeht dank Therapie und Training dem Rollstuhl - und seinen Widersacher hat er noch vom Spitalbett aus in die ewigen Jagdgründe geschickt. Von der Polizei in Frührente geschickt und von seinen Kollegen gemieden, nimmt Seagal das Angebot eines alten Freundes an und wird Bodyguard für dessen hübsche Teenage-Tochter, die irgendwie ständig entführt werden will.
Als ich damals die beiden Trailer zu "Driven to Kill" und zu "The Keeper" sah, hätte ich gewettet, dass "The Keeper" der mit Abstand bessere Film sein würde. Jedoch konnte mich "Driven to Kill" dermassen überzeugen, dass ich mir vom Keeper automatisch noch mehr erhofft habe.
Regisseur Keoni Waxman hat mit seinem vorliegenden ersten Seagalstreifen einen ordentlichen Einstand im Seagal-Business gegeben. Der Film macht optisch was her und das kleine Budget von nur zehn Millionen Dollar sieht man dem Streifen nicht an. Gedreht wurde zudem im schönen Santa Fe, New Mexico, was dem Film einen besonderen Touch gibt.
Auf der Darstellerseite wurde hier natürlich nicht mit der grossen Kelle angerührt. Seagals Name ist der bekannteste, jedoch scheint die zusammengestellte Truppe nicht völlig talentfrei zu sein. Schön, wurde auch hier ein anständiger Cast zusammengestellt. Seagal selbst wirkt auch hier wieder richtig motiviert, legt bei seinen Fights schön selbst Hand an und kann wieder überzeugen.
Was jedoch der grösste Kritikpunkt am ganzen Film ist: die fehlende Action. Wenn schon ein "Man on Fire"-Rip Off mit einem Seagal in der Hauptrolle, dann bitte das "Blabla" ein wenig abkürzen und dem Stevie ein wenig Futter vor seine Fäuste legen. Der Film ist nicht komplett lahm - aber die Durchhänger sind einfach zu gross. Jedoch, das darf gesagt werden, Waxman hat es geschafft, Seagal in seinen Actionsequenzen gut in Szene zu setzen. Dies gibt doch einiges an Hoffnung, wird Waxman auch noch mindestens zwei weitere Seagalstreifen inszenieren (On the Run, "Born to raise Hell").
Fazit: Der Film ist einfach als genügend zu bewerten. Der Streifen sieht äusserst gut aus, aber die Actionarmut verhindert hier einfach eine bessere Note. Denn, wenn DomPatHug sich bei einem Film seines most favorite Actionstars beginnt zu langweilen, dann ist etwas einfach nicht in Ordnung. Genügend ist der Streifen aber allemal.
Grüsse
DomPatHug
Als 2004 uns Thomas Jane als Punisher in den Kinos einen eher langatmigen Besuch abstattete, war das Sequel eigentlich schon besiegelte Sache. Es dauerte jedoch fünf Jahre, bis der Punisher uns wieder auf dem Screen Freude machen konnte.
Inhalt:
Frank Castle (Ray Stevenson) säubert als "The Punisher" weiterhin die Strassen Amerikas von bösem Gesindel. Auch Mafiaboss Billy Risotti (Dominic West) ist eines seiner Ziele. Kurzerhand wirft er ihn in einen Glaszerstückler. Risotti überlebt jedoch mit völlig entstelltem Gesicht und will mit Hilfe seines kannibalischen Bruders nur eines: Rache...
Babykacke. So und nicht anders lässt sich der 2004er-Punisher im Vergleich mit dem neuen "Punisher: War Zone" beschreiben. Die Story kurz, knackig und straight, die Gewalt sehr exzessiv dargestellt und der Hauptdarsteller äusserst wortkarg - das ist "Punisher: War Zone", entstanden unter der Regie der jungen deutschen Regisseurin Lexi Alexander.
Und es wundert mich nicht, hat dieser Film nicht den Weg in unsere Kinos gefunden. Denn hier regiert die Gewalt. Nichts für gewisse Linkspolitiker in Basel. Äussert überspitzt und comichaft dargestellt, bekommt der Zuschauer praktisch jede Form der Tötung zu sehen. Ein Mensch wird sogar vom Bruder des Bad Guys "angeknabbert". Krass, wirklich krass.
Der Punisher selbst geht seiner Berufung mit äusserster Hingabe nach - und killt jeden, wirklich jeden, der nur mit der Zimper wuckt und irgendwie böse erscheint - egal ob bewaffnet oder unbewaffnet, ob stehend, sitzend oder liegend - der Punisher ist eine richtig krasse Sau. Da ich die Comicreihe nicht kenne, kann ich somit keine Vergleiche zwischen diesem Film, den beiden Vorgängerstreifen und den Comics anstellen - mir kam jedoch zu Ohren, dass Stevensons Darstellung des Punishers dem Comic am nächsten kommt. Im Vergleich zu Lundgren und Jane ist Stevensons Punisher einfach noch ein paar Stufen härter und rücksichtsloser.
Als Bad Guy fungiert Dominic West, bekannt aus "300". Ihn und seine Lakeien kann man zwar als ernste und äusserst gewalttätige Gegenspieler betrachten, aber im Gedächtnis bleiben die Darstellungen dieser Herren nicht wirklich haften. Colin Salmon ist ebenfalls mit von der Partie und jagt in seiner Rolle als Bulle dem Punisher hinterher. Salmon ist dem aufmerksamen Zuschauer vielleicht noch als Charles Robinson ein Begriff - diese Rolle spielte er in drei Brosnan-Bonds und wurde von Pierce Brosnan selbst als neuen Bond vorgeschlagen. Dann mischt da auch noch Julie Benz mit, aber wie schon in "John Rambo" ist sie auch hier nur als zu rettendes Objekt am Werk.
Fazit: Die Story ist nur dazu gedacht, dem Punisher ein geiles Baller- und Schlitzfest zu präsentieren. Dieser nimmt das Geschenk freudig an - und wem "ein wenig" Blut nichts ausmacht, der wird seine wahre Freude an diesem leicht kranken Werk haben. Aber das Level an Gewalt hat hier wirklich neue Höhen erreicht - bitte keinen Weichspülkäse wie den Thomas Jane-Punisher erwarten. Dieser Streifen spielt in einer ganz anderen Gewaltliga.
Grüsse
DomPatHug
Wesley Snipes in einem weiteren B-Streifen...
Inhalt:
James Dial (Wesley Snipes), CIA-Scharfschütze im Ruhestand, kann sein Versagen bei einem Anschlag auf den berüchtigtsten Terroristen der Welt nicht vergessen. Seine ehemaligen Arbeitgeber beauftragen ihn, den Job in London zu Ende zu bringen, wo der Terroristenführer festgenommen worden ist und nun vor Gericht steht. Was eigentlich wie ein Routineauftrag aussieht, schlägt fehl und entwickelt sich schnell zum Alptraum. Dial muss untertauchen und wird von der englischen Polizei und ihrem Chefermittler Windsor erbarmungslos gejagt. Nachdem Dial auch noch der Mord an Windsor in die Schuhe geschoben werden soll, wird ihm klar, dass jemand ein doppeltes Spiel mit ihm treibt. Seine einzige Hoffnung ist ein 12-jähriges Mädchen, mit dem Dial sich auf seiner Suche nach dem Killer und der Wahrheit hinter dem Verrat widerwillig anfreundet...
Wesley Snipes bislang letzter B-Actionkracher hat bei den bisherigen Reviews im Netz nicht mal allzu schlecht abgeschnitten. So hegte auch ich die kleine Hoffnung, dass ich "The Contractor" doch einiges abgewinnen kann. Da mit "300"-Star Lena Headey eine weitere bekannte Darstellerin mit an Bord war, waren die Vorzeichen doch nicht mal so schlecht.
Leider muss ich sagen, dass der Film zwar solide gemacht wurde, die Story jedoch zum Gähnen auffordert. Spannung kam nur kurz gegen Ende auf.
Laut IMDB.COM wurde der Streifen leider nicht nur in London, sondern auch in Bulgarien gedreht. Dies sieht man dem Film glücklicherweise nur bedingt an. Im Gegensatz zu einen Ostblock-Seagals wurde hier wirklich ordentliche Arbeit abgeliefert.
Snipes kann zwar, obwohl er nur wenig Text hat, einigermassen überzeugen. Aber seine Leistung in "Detonator" war weitaus spielfreudiger. Lena Headey hat momentan einen höheren Popularitätsstatus dank ihrem Mitwirken in "300" und in "Terminator S.C.C.". Eine gute Schauspielerin ist die Dame trotzdem nicht. Die Story offeriert ihr aber auch nicht viele Möglichkeiten um sich auszeichnen zu können. Ein absoluter Pluspunkt des Films ist jedoch Eliza Bennett, die hier die 12jährige Emily spielt, dies ohne auch nur ein bisschen zu nerven. Ziemlich locker spielt sie hier Snipes an die Wand. Wer weiss, vielleicht der Anfang einer grossen Karriere für die jetzt 17jährige Engländerin.
Wer sich an der Action in "The Contractor" ergötzen will, der muss sich mit wenig zufrieden geben. Die wenigen Szenen, die Snipes Gelegenheit geben, mal ein wenig seine Kampfkünste zu zelebrieren, sind leider ziemlich lahm. Die Fights waren langweilig inszeniert, auch jegliche Schiessereien förderten mein Gähnverhalten enorm.
Fazit: Snipes gelangweilt, Headey schwach, Story langweilig, Action zuwenig und zu uninspiriert - beim besten Willen kann ich diesen nicht Film gut bewerten. Pluspunkte für die glaubwürdige Location, die stellenweise genügende Inszenierung und für Eliza Bennett.
Grüsse
DomPatHug
Wesley Snipes erster Abstieg in den B-Bereich...
Inhalt:
Dean Cage (Wesley Snipes), Ex-Soldat für Sondereinsätze, wird mit einem CIA-Agenten verwechselt. Als Cage an dessen Stelle entführt wird, bekommt er eine bewusstseinskontrollierende Droge eingeflösst, die ihn hilflos der Manipulation durch fremde Gedanken ausliefert. Dean flieht und macht sich auf die verzweifelte Suche nach einem Gegenmittel. Zuerst muss er jedoch seine Feinde, seine inneren Dämonen und die Illusionen seines durch Drogen beeinflussten Zustands besiegen - sonst wird er den Tag nicht überleben...
Dieser Film lag gut und gerne vier Jahre in meinem DVD-Regal. Ich versuchte zwar schon in der Vergangenheit, mir diesen Streifen anzutun, brach jedoch stets kurz nach dem Vorspann ab. Kürzlich während einer motivierten Stunde versuchte ichs nochmals.
Denn im Vergleich zu den folgenden Snipes-Streifen wie "The Marksman" oder "7 Seconds" konnte Snipes hier noch auf einen ordentlichen und relativ bekannten Cast bauen. Auch Regisseur David Carson kann gute Arbeiten abliefern und hat mit Star Trek: Generations sogar einen grossen Hit auf seiner Visitenkarte stehen. So schlecht kann dieser Film also gar nicht sein...
Und so schlecht fängt der Spass ja nicht mal an. Snipes spielt seine Figur, ein ehemaliger Soldat, der an einem Bosnien-Trauma leidet, vorallem in den ersten paar Minuten des Filmes sehr interessant und symphatisch. Auch die Szene in der Selbsthilfegruppe hat was B-Movie untypisches an sich. Jedoch nach gut und gerne fünfzehn Minuten befinden wir ZUschauer uns in einem typischen Snipes-Streifen der Neuzeit. Die Story wird plump, die Action rar und Snipes Spielfreude scheint wie verflogen zu sein. Routiniert zieht er zwar sein Ding durch. Aber interessant oder motiviert sieht anders aus.
Der Rest des Casts wirkt motivierter. Kim Coates gibt als "Bad Guy-Assistant" zwar ein wenig zuviel Gas, aber bei dieser lahmen Story ist dies wenigstens ein kleines Highlight. Stuart Wilson als Bad Guy war auch nicht die dümmste Idee. Nur leider wirken Mark A. Sheppard und Lost-Star Adewale Akinnuoye-Agbaje total verschenkt. Trotzdem, die bekannten Gesichter sind ein grosses Plus.
Auch Regisseur Carson kann ich keinen grossen Vorwurf machen. Routiniert verfilmte er dieses sehr blasse Drehbuch. Und hier lag das Problem. Highlights gibt es praktisch keine. Höchstens die Szene mit dem Laster könnte irgendwie als Höhepunkt durchgehen. Fightszenen sind ebenso rar. Schade, wirklich schade...
Fazit: "Unstoppable" war der Anfang vom Abstieg des grossen Wesley Snipes in die Täler des B-Movies. Wenigstens hat Snipes kein "Attack Force" oder "Black Dawn" in seiner Filmographie. "Unstoppable" ist ein ordentlich umgesetzter Film, der leider unter einem sehr schwachen Drehbuch zu leiden hat. Nicht weiterzuempfehlen.
Ich habs hinter mir...
NEW MOON
Es gab in den vergangenen Jahren immer wieder diverse Kinohypes, die ich doch in irgendeiner Weise nachvollziehen konnte. Star Wars, Lord of the Rings, Harry Potter und irgendwie auch die Matrix-Trilogie. All diese Produkte der Filmindustrie hatten dem Zuschauer etwas zu bieten. Die Twilight-"Saga" ist das neueste Hype-Produkt...
Inhalt:
Die hübsche Bella (Kristen Stewart) hat Sorgen - sie wird achtzehn und hat Angst vor dem Älterwerden. Da ihr Vampirfreund Edward (Robert Pattinson) stets siebzehn bleiben wird, gefällt ihr dies natürlich gar nicht. Die ewige Liebe scheint in Gefahr. Als Bella sich in Gegenwart der Cullens in den Finger schneidet und die liebe Vampirfamilie Cullen vor Blutgeilheit fast durchdreht, entscheidet sich Edward, sich endgültig von Bella zu trennen. Monate später beginnt Bella eine enge Freundschaft mit Jacob, der sich jedoch als Werwolf entpuppt. Ein Händchen hat die Dame...
Twilight war vor fast einem Jahr eine ganz interessante Kinoerfahrung. LOTR, Matrix, Potter, Star Wars - auch wenn ich nicht zur krassen Fanbase von all diesen Filmreihen gehöre, zumindest sah ich, was die Faszination an der jeweiligen Reihe genau ausgemacht hat. Bei "Twilight" war ich echt überfragt. Ein absolut unspektakulärer Teeniefilm mit glimmernden Vampiren, sinnlosem Gesülz und irgendwelchen freudlosen Menschen - zwar solide Inszeniert, aber echt kein Highlight dieses Twilight. Doch der Hype schien noch zu wachsen. Noch vor dem Kinorelease des zweiten Teils ist die Fratze Pattersons beinahe in jeder Zeitung zu bewundern. Schon am ersten Wochenende hat der Film in den USA 140 Milliönchen eingespielt und hat "The Dark Knight" hinter sich zurückgelassen.
Um offen an diesen Film heranzugehen, musste ich zuerst mal alle Vorurteile über Bord werfen. Emos sind auch nur Menschen. Aber trotzdem, Bellas traurig-depressives nicht enden wollendes Gesülz verursachte bei mir schon nach nur zehn Minuten beinahe einen üblen Brechreiz. Die Welt ist nicht sooo schlimm Bella. Man darf sogar mal lachen. Oder mal einen Witz erzählen. Fröhlich sein, weisst du. Nein, es ist schön bös. Die Figur der Bella, beinahe getrieben von einem Death Wish. Tolle Botschaft...
Robert Pattinsons Schauspiel ist auch hier nicht überragend. Hinter weisser Schminke verborgen und mit den Augen stets auf den Boden gerichtet, kann man keine grossartigen Leistungen abliefern. Grösster Symphatieträger des Films ist für mich wie schon in Teil Eins Bellas Vater, der als Nebenfigur leider nur wenige Minuten zu sehen ist. Der Rest des Casts ist der Erwähnung nicht wert.
Über die Story braucht man nicht mal viel sagen. Das schnulzt und sülzt, es ist äusserst übel. Eine peinliche Szene jagt die nächste. Wer hat diese Dialoge geschrieben?!? Zudem ist es dieses Emogetue, welches mir völlig auf den Geist geht. Noch trauriger, dass schon genug Teenies konstant-depressiv durch die Gegend latschen und dieses Verhalten durch "Twilight" nun auch noch eine Daseinsberechtigung erhalten hat. Seid alle traurig! Ich bins nach dieser Grütze auch...
Grüsse
DomPatHug (http://dompathug.blogspot.com)