EddieLomax - Kommentare

Alle Kommentare von EddieLomax

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    TARZAN AND THE VALLEY OF GOLD von Robert Day präsentiert nach Jock Mahoney's krankheitsbedingten Ausstieg wieder einen neuen Tarzan mit dem ehemaligen Football-Star Mike Henry und entwickelt die Figur endgültig zum James Bond des Dschungels. So reist Tarzan  nach Mexiko im Maßanzug mit dem Flieger an, wird auf einen Superschurken angesetzt und kämpft mit Handgranaten, Maschinengewehr und sogar einem Panzer gegen eine Armee von Feinden. Manchmal glaubt man dabei im falschen Film zu sein, so sehr nimmt das alles schon RAMBO vorweg, doch es gibt auch wieder einen kleinen Jungen, eine Blondine, einen Leoparden, einen Löwen und einen kleinen Schimpansen, der allerdings Dinky und nicht Cheeta heißt.

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      TARZAN'S THREE CHALLENGES von Robert Day ist mit Sicherheit der bis zu diesem Zeitpunkt aufwändigste Film der Reihe und entstand in Thailand. Tarzan springt mit dem Fallschirm ab und begibt sich auf eine Mission voller Herausforderungen. Er soll den geistigen Führer, ein Kind, auf einer spirituellen Reise begleiten und beschützen, während ein verwandter Stammesfürst (Woody Strode) dies zu verhindern sucht. Der Film kombiniert dabei halbdokumentarische Kultur- und Natur-Aufnahmen mit spektakulär inszenierten, wie dem fulminanten Finalkampf, findet aber nie einen einheitlichen Ton und kommt einfach nicht aus der Knete, was prinzipiell recht schade ist, weil hier viel Potenzial schlummerte. Hauptdarsteller Jock Mahoney zog sich während der Dreharbeiten eine schwere Virus-Erkrankung zu, weshalb er die prestigeträchtige Rolle danach abgeben musste.

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        EddieLomax 23.03.2023, 22:15 Geändert 24.03.2023, 12:36

        GUNFIGHT AT COMANCHE CREEK von Frank McDonald ist ein Remake von THE LAST OF THE BADMEN (1957) mit George Montgomery, der seinerseits bereits eine Neuverfilmung war. Ein cleverer Detektiv schleust sich in eine Bande von Raubmördern ein, um ihnen das Handwerk zu legen und erhält ungeahnt Hilfe. Dabei wird der im FILM NOIR häufig kultivierte semidokumentarische Stil angewendet, bei dem ein allwissender Erzähler die Chronologie der Verbrechen und ihrer Bekämpfung per Off-Kommentar minutiös schildert. Im Western funktioniert das jedoch nur bedingt, weil so nur wenig Spannung entsteht und die Handlung oft auf der Stelle tritt, wenn doch eigentlich Bewegung drin sein müsste. Dennoch kann der Film auf mancher Ebene überzeugen. Da wäre der nicht uninteressante Cast mit DeForest Kelley als Oberschuft und Ben Cooper als unschuldig verführter Handlanger mit Gewissen, sowie natürlich ein nicht mehr ganz junger Audie Murphy, der den cleveren Helden ungewohnt maskulin und schlitzohrig anlegt, was bei einem Western dieser Preisklasse schon die halbe Miete ist.

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          EddieLomax 22.03.2023, 23:21 Geändert 22.03.2023, 23:23

          THE LAST MANHUNT von und mit Christian Camargo erzählt zwar dieselbe (verbürgte) Geschichte wie einst TELL THEM WILLIE BOY IS HERE (Abraham Polonsky 1969) mit dem jüngst verstorbenen Robert Blake und Robert Redford, geht aber vollständig eigene Wege und setzt ganz auf Atmosphäre, Realismus und starke Bilder. Das dabei ein wenig der Fokus verloren geht und die schauspielerischen Leistungen aufgrund der narrativen Kargheit eher zweitrangig bleiben, ist nur bedingt nachteilig, da sich die stimmungsvolle Inszenierung ganz offensichtlich bewusst an den Arbeiten von Werner Herzog, Terrence Mallick u.a. Bilderstürmern orientiert, was zum Ende hin jedoch einen etwas längeren Atem erfordert. Dennoch ist es beileibe kein schlechter Film, man muss sich nur darauf einlassen wollen.

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            TARZAN GOES TO INDIA von John Guillermin markiert einen erneuten Richtungswechsel der erfolgreichen Reihe. Mit dem ehemaligen Stuntman und Western-Star Jock Mahoney, der den acht Jahre jüngeren Gordon Scott ersetzt, erhält Tarzan mal wieder ein neues Gesicht und mit der Verlegung des Schauplatzes von Afrika nach Indien wird ebenfalls Abwechslung versprochen. Die erwachsene Schlagrichtung der beiden Vorgänger-Filme wird dabei zu Gunsten eines kinderfreundlichen Abenteuers verlassen und jede wie auch immer geartete Härte bewusst vermieden. Dabei entwickelt sich Tarzan immer weiter in Richtung Comic-Held, der ähnlich wie James Bond auf verschiedenen Missionen um die Welt jettet. Man merkt also: Die Sixties haben begonnen.

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              THE QUICK AND THE DEAD, wie der von Robert Day inszenierte HBO-Film im Original heißt, ist nicht mehr als ein solider Fernseh-Western (deutscher TV-Titel ER KAM AUS DER SONNE) über den man eigentlich nicht viele Worte zu verlieren braucht. Die Louis L'Amour-Verfilmung wurde zu einer Zeit gedreht (1987), als selbst im Heimatland des Western, solche nur noch gelegentlich für das Pantoffel-Kino hergestellt wurden. In der Hauptrolle ist der gewohnt charismatische Natural Born Westerner Sam Elliott zu sehen, der damals einer der wenigen war, die die Western-Fahne regelmäßig bis weit in die Neunziger Jahre hinein hoch hielten. Doch nicht nur er allein macht den Film sehenswert. Zunächst wären die wunderbaren Landschaftsaufnahmen zu erwähnen, die ordentliche Besetzung um Western-Veteran Matt Clark und die stringent erzählte, zugegeben sehr einfache Geschichte, die ein wenig wie SHANE mit einem Planwagen, statt einer Farm wirkt. Ein selbstloser Fremder, der einer einfachen Familie gegen Banditen hilft. Tom Conti wirkt mit seiner Pizza-Bäcker-Ausstrahlung etwas fehl am Platze, während Spielberg-Gattin Kate Capshaw ihre Reize spielen lässt. Leute die sonst auch keine Western mögen, können sich eine Sichtung sparen, für Genre-Fans ist es ein kleiner Happen für zwischendurch, der zwar absolut nichts Neues bietet, aber einigermaßen gut unterhält.

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                TARZAN THE MAGNIFICENT von Robert Day ist nicht nur der letzte Tarzan-Film mit Gordon Scott, sondern auch einer der besten. Denn Scott verabschiedet sich von der Reihe mit seiner stärksten Darbietung in einem Film, der den eingeschlagenen Weg des Vorgängers konsequent weitergeht und auf Hochspannung und harten Realismus setzt. Das wieder komplett in Kenia gedrehte Dschungel-Abenteuer nimmt die Spielart moderner Actionfilme, wie sie in den Achtzigern gedreht wurden vorweg, ohne dabei die Entwicklung der Charaktere zu vernachlässigen, denen hier mehr Tiefe gegeben wird als sonst üblich und so erhalten auch die Schurken (u.a. John Carradine und Jock Mahoney, der Scott als Tarzan ablösen sollte) wie schon bei TARZAN'S GREATEST ADVENTURE mehr Spielraum und sorgen so für eine größere Ausgewogenheit.

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                  TARZAN'S GREATEST ADVENTURE von John Guillermin entstand nach Sol Lesser's Abgang für Paramount und wurde von Sy Weintraub produziert. Gedreht wurde in Kenia, der gesamte Stab war britisch und mit John Guillermin saß ein echter Action-Experte auf dem Regie-Stuhl. Doch das war nicht die einzige Neuerung, denn hier bekommen wir sozusagen einen Tarzan für Erwachsene, wenn er eine Bande von Raubmördern (u.a. Anthony Quayle und Sean Connery) den Fluss hinauf jagt und zur Strecke bringt. Ohne niedliche Tierszenen, familienfreundlichem Geplänkel und vor allem ohne Jane, bekommt der Zuschauer einen kompakten Action- und Spannungsorientierten Thriller geboten, der sich vor modernen Genre-Erzeugnissen nicht verstecken muss und mit großem Abstand Gordon Scott's stärksten Auftritt im Rahmen der Reihe beinhalten dürfte. Hier stimmt (fast) alles.

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                    EddieLomax 17.03.2023, 08:42 Geändert 17.03.2023, 08:49

                    TARZAN'S FIGHT FOR LIFE von H. Bruce Humberstone ist der letzte von Sol Lesser produzierte Tarzan-Film und entstand komplett im Studio. Parallel dazu wurde für eine nicht realisierte Fernseh-Serie (später wurde daraus TARZAN AND THE TRAPPERS) gedreht, weshalb wie dort Eva Brent als Jane und Rickie Sorenson als neuer Adoptivsohn Tartu zu sehen ist. Angereichert wurde das Material mit nicht verwendeten Afrika-Aufnahmen des Vorgänger-Films sowie einigen wiederverwendeten Szenen. Tarzan gerät in einen Konflikt zwischen einem Dschungel-Doktor und einem Medizinmann, dabei kommt ihm ein böser Krieger (Woody Strode) in die Quere, bis ein Löwe kommt und ihn auffrißt. Als der Erfolg ausblieb veräußerte Lesser die Rechte und alles vorhandene Material inklusive Gordon Scott, der weiter Tarzan bleiben durfte. Der Film selbst ist gehobener Standard und unterhält ordentlich.

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                      Der uneheliche Sohn des verstorbenen Box-Weltmeisters Apollo Creed will auch im Ring Erfolge feiern, Hilfe erhält er vom alten Rocky Balboa. Das bodenständige und stark inszenierte Spin-Off zur legendären ROCKY-Reihe bescherte Sylvester Stallone völlig zurecht einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung.

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                        CREED III von Michael B. Jordan ist ein funktional inszenierter Box-Film mit einer Story, die man aus alten Gangsterfilmen kennt. In der ersten Hälfte wird noch Wert auf die Entwicklung der Charaktere gelegt, während die zweite nur noch Business-as-Usual bietet. Der Regisseur mutet seinem Star Michael B. Jordan schauspielerisch nicht viel zu und lässt stattdessen den von einem überragenden Jonathan Majors gespielten Antagonisten glänzen, während THE-WIRE-Star Wood Harris das Ganze mit coolem Understatement erdet. Dabei erreicht die Fortsetzung des Rocky-Spin-Offs zu keiner Zeit die Intensität seiner Vorgänger, auch weil sie für das was sie erzählen möchte eindeutig zu lang ist. Wenn man die Reihe mag, kann man sich den ruhig geben, aber jetzt sollte auch Schluss sein.

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                          EddieLomax 14.03.2023, 20:43 Geändert 14.03.2023, 20:48

                          TARZAN AND THE TRAPPERS von Charles F. Haas u.a. ist nominell kein Kinofilm und Teil der Reihe, wird jedoch mittlerweile zum offiziellen Kanon gezählt. Er entstand 1958 parallel zum nächsten richtigen (Kino-) Tarzan-Film TARZAN'S FIGHT FOR LIFE, allerdings als Teil einer geplanten Fernsehserie für NBC. Als diese platzte, schnitt Sol Lesser nach einigen Nachdrehs aus dem vorhandenen Material einen Fernsehfilm, der dann erst 1966 (bei uns 1970) ausgestrahlt wurde. Klar werden hier wieder kleinere Brötchen gebacken, wie die Schwarzweiß-Optik und die kurze Laufzeit beweisen, doch zügig erzählt und unterhaltsam ist dieser Happen für zwischendurch schon. Ein Großwildjäger legt sich mit Tarzan an, der lässt ihn der Justiz zukommen, sein Bruder will sich dafür an Tarzan rächen. Es gibt wieder eine Jane (Eva Brent) und einen neuen Adoptivsohn (Rickie Sorenson), sonst bleibt alles beim alten.

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                            DAY OF THE BADMAN von Harry Keller ist eine weitere HIGH-NOON-Variante, dieses Mal um einen Richter (Fred MacMurray), der heiraten möchte, dessen Zukünftige (Joan Weldon) jedoch lieber mit dem Sheriff (John Ericson) zusammen ist. Ein Verbrecher, der im Gefängnis auf des Richters Urteil wartet, bekommt Unterstützung von seinen vier Brüdern (u.a. Lee Van Cleef und Skip Homeier), finsteren Gesellen, die bald die Stadt kontrollieren. Ein Kampf ist unausweichlich. Fred MacMurray trägt das Ding souverän und Kellers Inszenierung ist routiniert. Gefiel mir insgesamt besser als QUANTEZ, der anderen Western-Zusammenarbeit des Teams.

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                              TARZAN AND THE LOST SAFARI von H. Bruce Humberstone entstand nicht nur in Ost-Afrika, sondern es wurde auch erstmals im Rahmen der Reihe im CinemaScope-Format und in Farbe gedreht. Nachdem Sol Lesser RKO verlassen hatte, wurde er bei MGM mit offenen Armen empfangen und Tarzan konnte sozusagen heimkehren. Gordon Scott zeigt eine beachtliche Leistung und ist als Tarzan angekommen. Es stürzt mal wieder ein Flugzeug im Dschungel ab und die Passagiere werden vom Helden vor allerlei Gefahren gerettet. Allerdings ist das alles sauber inszeniert, gut spannend, bietet reichlich Schauwerte und konnte zudem an den Kinokassen überzeugen.

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                                EddieLomax 11.03.2023, 07:59 Geändert 11.03.2023, 08:00

                                TARZAN'S HIDDEN JUNGLE von Harold D. Schuster präsentiert nach dem Ausstieg von Lex Barker mit dem ehemaligen Bademeister und Nahkampf-Spezialisten Gordon Scott einen neuen Tarzan, der durch seine beeindruckende Physis überzeugen kann, während ihm schauspielerisch nicht viel zugemutet wird. Mit einiger Prominenz wie Peter van Eyck, Jack Elam und Rex Ingram in den Nebenrollen ist zumindest das Personal des kostengünstig hergestellten Streifens nicht uninteressant, den nachhaltigsten Eindruck hinterlässt jedoch Vera Miles, die eine dezente Erotik versprüht. Der Rest ist Malen nach Zahlen im Dschungel, durchtränkt von jeder Menge Stock-Footage aus älteren Tarzan-Filmen, die Einspielergebnisse waren mau und RKO beendete die Chose endgültig... (?)

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                                  Dank (an) Eudora Fletcher (!) schließt sich für mich eine große Lücke des New Hollywood. DRIVE, HE SAID von Jack Nicholson war wohl eine ziemlich chaotische Produktion, bei der es drunter und drüber ging, allerdings merkt man davon im fertigen Film nicht viel. Nicholson durfte als stärkstes Pferd im Stall der BBS machen was er wollte und inszenierte ein recht schwungvolles College-Drama mit vielen tollen Basketball-Szenen, zwischen revoltierenden Hippies, der Anti-Vietnam-Bewegung und Liebes-Irrungen und Wirrungen bei jungen Erwachsenen. Karen Black sticht besonders heraus und auch die Hauptdarsteller machen ihre Sache gut, während von Nicholson selbst in einer Spritzen-Szene nur das Hinterteil zu sehen ist. Alles in allem ein gelungenes Drama aus der Hochphase der Ära, welches bei Publikum und Kritik leider durchfiel und in Deutschland nur im Pay-TV lief.

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                                    EddieLomax 08.03.2023, 09:04 Geändert 08.03.2023, 09:09

                                    TARZAN AND THE SHE-DEVIL von Rückkehrer Kurt Neumann ist der letzte Teil der Reihe mit Lex Barker als Titel-Held, denn sein Vertrag lief nach fünf Filmen aus und da Produzent Sol Lesser nicht bereit war Barker's Wunsch nach mehr Charakterentwicklung zu folgen, entschied sich der Star gegen eine Verlängerung, auch um nicht für immer auf die Rolle festgelegt zu werden. Dabei startet der Film atmosphärisch und dramatisch und bietet mit Schwergewicht Raymond Burr einen Gegenspieler, der jede seiner Szenen dominiert und an sich reißt, knickt aber nach der Hälfte ein und hat schlicht nichts mehr zu erzählen, was wirklich schade ist, denn hier gab es die Möglichkeit für ein echtes Highlight der Serie. Mit Neumann drehte Barker einige Jahre später noch die James-Fenimore-Cooper-Verfilmung THE DEERSLAYER.

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                                      TARZAN'S SAVAGE FURY von Cy Endfield, dessen Filme erst nach seinem Wechsel nach Großbritannien so richtig interessant wurden, ist eine ziemlich dröge Veranstaltung und Enttäuschung. Es ist ein Film, der vieles will und wenig erreicht. Obschon ausführlicher als je zuvor auf Tarzan's Hintergrund eingegangen wird und mit Rokov einer seiner Erzfeinde aus den Romanen als Antagonist präsentiert wird, bleibt das Abenteuer die meiste Zeit eher langweilig. Mit Joey wird halbherzig ein neues Dschungelkind adoptiert und Jane (jetzt Dorothy Hart) bleibt weitestgehend passiv. Selbst Lex Barker, dessen erste drei Einsätze voll überzeugen konnten, hat insgesamt kaum Möglichkeiten sein Potenzial auszuspielen. Dennoch mochte das Publikum den Film und die nächste Fortsetzung konnte kommen.

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                                        EddieLomax 06.03.2023, 08:19 Geändert 06.03.2023, 08:21

                                        TARZAN'S PERIL von Byron Haskin stellt eine große Veränderung innerhalb der Reihe dar, weil hier zum ersten Mal vor Ort in Afrika gedreht wurde, der Dreh jedoch aufgrund der Wetterbedingungen irgendwann zum erliegen kam und der Rest in Hollywood entstand. Die in Afrika gedrehten Szenen inszenierte Phil Brandon, alles andere Haskin. Wieder gibt es eine neue Jane, dieses Mal verkörpert von Virginia Huston, des weiteren gibt es einen Auftritt von Dorothy Dandridge als Dschungelgöttin. Lex Barker gewinnt immer mehr an Profil, während der Film vor allem in der ersten Hälfte ein hohes Maß an Authentizität erreicht, aber es in der zweiten Hälfte leider etwas verliert.

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                                          TARZAN AND THE SLAVE GIRL von Lee Sholem setzt ganz auf atemlose Spannung und stellt eine weitere Steigerung dar. Während Lex Barker in seinem ersten Einsatz noch in die Rolle finden musste, ist er hier bereits zu einhundert Prozent angekommen und kann seine ganze Physis ausspielen in den zahlreichen Action-Szenen. Ihm zur Seite steht dabei eine neue Jane, gespielt von Vanessa Brown, sowie die verführerische Denise Darcel als das titelgebende Sklavenmädchen. Besondere Erwähnung verdient die Beteiligung von Hurd Hatfield, ebenso wie eine Reihe von großen Namen hinter der Kamera wie Russell Harlan (Kamera), Hans Jacoby (Drehbuch) und Christian Nyby (Schnitt), ein Job von Profis.

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                                            DEAD FOR A DOLLAR von Walter Hill ist sein ganz persönlicher Schwanengesang auf den Western und vermutlich auch sein letzter Film. Ganz klar ist es nicht sein bester Film und sicherlich ist er weit vom Niveau früherer Glanztaten entfernt, doch wunderschön gefilmt und mit der ruhigen Hand eines Veteranen inszeniert. Was dabei besonders hervorsticht ist, dass er all seine Charaktere sehr ernst nimmt und ihnen sinnvolle Dialoge in den Mund legt, was zwar etwas getragen und vermutlich auch ein wenig altmodisch daherkommt, jedoch unbedingt als Kompliment zu verstehen ist. Gewidmet ist das Werk dem Genre-Großmeister des Minimalismus Budd Boetticher, dessen Hauptmerkmal Hill allerdings vernachlässigt: 'In der Kürze liegt die Würze' und DEAD FOR A DOLLAR ist schlicht zu lang für das, was er erzählt. Dennoch ist es ein sehenswerter Film, der schon allein wegen seiner Bilder und der ausgezeichneten Besetzung auf die große Leinwand gehört hätte.

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                                              DOLLAR FOR THE DEAD ist eine gut (und nicht ganz ernst) gemeinte Italo-Western-Hommage und wurde für den Fernsehsender TNT stilecht in Almeria gedreht. Es tummelt sich einiges an fähigem Personal, doch so richtig gelungen ist das alles nicht, obwohl Produzent Tony Anthony selbst mal ein veritabler Italo-Western-Star war und eigentlich gewusst haben müsste, wie es richtig geht. Dennoch mochte ich das Ding irgendwie, weil die Intention stimmt und man einfach merkt, das hier viel Herzblut geflossen ist.

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                                                • Tom Sizemore ist tot. Und wieder stirbt (nach Ray Liotta und Bill Paxton) einer meiner Lieblingsschauspieler vor der Zeit.
                                                  Von Ende der 80er bis in die 2000er Jahre beeindruckte er in einer Menge Meisterwerke meist in großartigen Nebenrollen, hier bei RELIC durfte er für Peter Hyams auch mal eine Hauptrolle spielen. Da wäre durchaus noch mehr drin gewesen. Dank Drogen schrottete er aber dann seine Karriere und lotete bis in die Gegenwart die Niederungen des B- bis C-Films aus. Dennoch bleibt sein Tod ein großer Verlust für die Filmwelt.
                                                  Rest in Peace Tom!

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                                                    TARZAN AND THE MERMAIDS von Robert Florey wurde für 1 Million Dollar in Acapulco/Mexico, also im Gegensatz zu allen vorherigen Tarzan-Filmen On Location gedreht und macht sich nicht einmal mehr die Mühe zu kaschieren, das es nicht Afrika ist. Das exotische Lustspiel mit vielen Gesangsszenen entfernt sich damit weiter von der Reihe, als es je zuvor der Fall war und zeigt einen aufgedunsenen Johnny Weissmüller in seinem letzten Auftritt als Tarzan. Für die Musik wurde kein geringerer als Dimitri Tiomkin engagiert und seine Arbeit ist somit auch das Beste an diesem Film, dem es seiner sehr kurzen Laufzeit zum Trotz nie gelingt, das Interesse hoch zu halten.

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