EddieLomax - Kommentare
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Alle Kommentare von EddieLomax
DER WILDESTE VON ALLEN ist ultraharte Exploitation, die ihre zu keiner Zeit ernstzunehmende Story derartig von sich selbst überzeugt durchzieht, das man nur gebannt zuschauen kann, wenn sich ein Augen rollender und Zähne fletschender Sonny Chiba wie ein Berserker durch Kohorten von Gegnern prügelt, dabei vor keiner Ekelhaftigkeit Halt macht und nebenbei freilich einen beinahe ebenso ikonischen Kino-Charakter wie DJANGO oder SHAFT zu schaffen vermag. Kultig schöner Schund.
Killer Cain kommt nach 18 Jahren aus dem Knast und will ehrlich werden. Das Schicksal hat jedoch anderes mit ihm vor. Ein Hauptdarsteller-Trio das es in sich hat: Clint Walker gibt Cain als unerschütterlichen Felsen, geläutert und geradeaus; Vincent Price spielt den kaltherzigen Verführer, dem einzig der Mammon den Weg vorgibt und Paul Hampton als geltungssüchtiger Schmierlappen stiehlt allen die Show. Daneben gibt Tarzan-Darsteller Mike Henry noch einen abgebrühten Ganoven. Es kommt, was kommen muss, doch unvorhersehbar und garniert mit einigen saftigen Brutalitäten.
Ein Fremder kommt nach Yellowstone City, da geschieht ein Mord und schnell ist klar, wer der Täter sein muss. Doch war es wirklich so? Ein Sheriff und ein Priester versuchen Licht ins Dunkel zu bringen.
Ein Ensemble-Film mit gutem Dialogbuch, feinen Schauspielern, kompetenter Kameraarbeit und passendem Soundtrack sollte überzeugen können. Doch hier fehlt einfach der Fokus, was zu Lasten der Spannung geht. Zudem ist der Film mindestens eine halbe Stunde zu lang und dafür kommt er einfach zu spät in Schwung. Dennoch ist das Werk im Vergleich zu anderen neueren Genre-Produktionen ziemlich hochwertig gestaltet und kann durchaus mal goutiert werden.
"Blueberry" ist ein psychedelischer Trip von Regie-Tausendsassa Jan Kounen nach einem Comic von Moebius. Ein Western, anders als alle anderen, pendelnd zwischen Mythen und Filmgeschichte, Esoterik und Groteske, mit ausgezeichneter Besetzung. Ein Film auf den man sich einlassen muss, der vieles hinterfragt und wenig beantwortet, eher eine philosophisch-spirituelle Genrebetrachtung. Schwierig, aber unvergesslich.
Großartig besetzte und gespielte, historisch verbürgte Episode aus der amerikanischen Geschichte um eine langjährige Familienfehde, die beinahe einen neuen Bürgerkrieg ausgelöst hätte.
Skurriler Independent-Western mit Ed Harris als ungewöhnlichstem Sheriff in der Geschichte des Genres.
Nachdem Schafzüchter Albert von Louise abserviert wurde, findet er in Anna bald eine neue Freundin, doch die ist dummerweise mit Bandit Clinch verheiratet und der ist gerade auf dem Weg in die Stadt. Wenn Albert eines weiß, dann das es eine Million Möglichkeiten gibt, im Westen zu sterben. Manchmal brachial komische, mitunter zotige Genre-Parodie, mit einigen amüsanten Gastauftritten, die sich letztlich doch als zu zahm erweist.
Andreas Prochaska gelang ein Alpen-Western im Geiste Sergio Corbucci's mit Anklängen an das Werk Sam Peckinpah's, der genau so finster daher kommt, wie es sein Titel vermuten lässt und sorgte so für frischen Wind in deutschen Kinosälen.
Ein Trapper wird nach einer lebensgefährlichen Bärenattacke von seiner Expedition zurückgelassen und kämpft sich in die Zivilisation zurück. Wuchtig naturalistischer Extremfilm irgendwo zwischen Terrence Malick und Werner Herzog, dem man seine Anstrengung zu jeder Zeit ansieht. Iñárritu gelang ein interessanter Gegenpol zu seinem vorjährigen Meisterwerk BIRDMAN vom menschlich innersten verkehrt zum äußersten.
Winnetou - Der Mythos lebt -, stimmt soweit, doch nur in den Romanen und den alten Filmen. Trotz sichtlicher Bemühungen und teilweise starker Einzelleistungen bleibt die Erkenntnis, gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht.
Ehemaliger Revolverheld kehrt zurück in die Heimat um den Konflikt mit seinem Vater aufzuarbeiten. Aufgrund widriger Umstände ist er bald wieder gezwungen zur Waffe zu greifen.
In der Vater-Sohn-Beziehung überzeugender Western, aufbereitet mit allzu bekannten Versatzstücken.
In der Kürze liegt die Würze bei dieser kleinen aber feinen Genre-Reflektion um einen Jungen, der auszog, das fürchten zu lernen, der Liebe wegen versteht sich.
Basierend auf Tagebüchern von Siedlerfrauen entwirft Regisseurin Kelly Reichardt ein existenzialistisches Panorama mit neuem unverstellten Blick auf die Eroberung des Westens.
Mächtiges Bergdrama vor atemberaubender Kulisse nach Tatsachen, ein Glücksfall für den deutschen Film und der Beweis das auch hierzulande großes Kino möglich ist.
Starker Debütfilm dem es gelingt, seiner eigentlich kleinen Geschichte mit atmosphärischen und wuchtigen Bildern den größtmöglichen Rahmen zu geben. Geheimtipp!
Das US-Debüt von NORDWAND-Regisseur Philipp Stölzl ist eine spannend inszenierte Agenten-Hatz mit einem tollen Hauptdarsteller-Duo als ungleiches Vater-Tochter-Gespann.
Eher humorvolle Hommage als ernsthaftes BioPic über Deutschlands größten Dichter, bemüht auf modern getrimmt und daher unglaubwürdig, was bleibt ist schön bebilderte Kurzweil.
Die Literaturverfilmung nach Joseph Roth war die letzte Regiearbeit von Bernhard Wicki und beginnt mit der Novemberrevolution 1918. Sie erzählt vom gesellschaftlichen wie politischen Aufstieg eines kleinen Mannes, Theodor Lohse, der es vom Kriegsheimkehrer zum Emporkömmling innerhalb einer rechtsextremen Organisation bis ins Innenministerium, einschließlich gesellschaftlichem Ansehen schafft und endet mit dem Hitlerputsch 1923. Anhand seiner Geschichte erzählt Wicki von deutschen Befindlichkeiten zur Zeit der Weimarer Republik, vom Antisemitismus und von skrupellosen Ellenbogenmanieren in allen gesellschaftlichen Schichten und legt damit nicht zuletzt die Ursachen und Gründe für das was folgte offen. Meisterwerk.
Die Neuverfilmung eines Roman-Klassikers hat es naturgemäß nicht leicht vor der Kritik zu bestehen. Wer sich wie Dr. Heinrich Breloer mit Fernseh-Doku-Dramen wie DIE MANNS (2001) zu Recht einen Ruf als Thomas-Mann-Kenner erarbeitet hat und dann damit hausieren geht, muss sich der Kritik vorbehaltlos stellen und sich vor allem an seinen Aussagen messen lassen. Es ist außerdem eine schwierige Gratwanderung einen Roman in einen Film zu übersetzen. Man muss Dinge umarbeiten, Stellen auslassen, einen filmischen Erzählrhythmus entwickeln, kurz, es muss Änderungen geben und das ist auch richtig so. Wenn man nun einen in Deutschland angeblich so beliebten Amphibien-Film dreht, d.h. eine kürzere Kinofassung und einen längeren Fernseh-Zweiteiler gleichzeitig, sollte man sich gut überlegen, wo man die Schwerpunkte setzt. Es ist dabei grundsätzlich richtig den Fokus auf wenige oder auch auf nur eine Person zu richten. Das hat Heinrich Breloer getan indem er Tony, gespielt von Jessica Schwarz im Maria-Schell-Gedächtnis-Modus, in den Mittelpunkt seiner Version rückt. Außerdem fungiert Sohn Thomas als Hauptfigur, ambitioniert verkörpert von Martin Waschke. Das größte Pfund bleibt jedoch die Besetzung von Armin Müller-Stahl als Patriarch. Der Schauspiel-Star schafft es mühelos den Film in seinen Szenen zu dominieren und verleiht der Produktion noch einen Hauch Klasse. Spätestens nach seinem Abgang wird es allerdings unerträglich. Nicht das sich nicht von Anfang an Bedenken einschleichen würden, ob der Postkarten-Idylle und den allzu formelhaften Szenen, die man so oder so ähnlich bereits in einigen anderen Filmen gesehen hat. Es führt gar soweit, das man genau bestimmen kann, wo der Regisseur sich hier bedient hat. Als Beispiel sei die dazu erfundene Ball-Szene genannt, welche offensichtlich bei DER LEOPARD (Luchino Visconti, 1963) entliehen ist. Der Regisseur hat ohne Frage die richtigen Vorbilder. So etwas kann gelingen, wenn es nicht so Selbstzweckhaft wirken würde. Dabei stösst während des gesamten Filmes in erster Linie die Kamera-Arbeit des sonst so versierten Gernot Roll (RADETZKYMARSCH, 1994) sauer auf. Die Einstellungen wirken dermaßen glatt und poliert, das man ständig meint, sich in eine ARD-Schmonzette verirrt zu haben. Dramaturgisch gesehen liegt ebenfalls einiges im Argen. Immer wieder pendelt der Film zwischen aufgeblasenen Schicksals-Szenarien, nur um sich dann gleich wieder in gepflegter Belangloskeit zu verlieren. Manche Figuren wirken gar albern überzogen, wie der unselige Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich und auch Iris Berben als Bethsy Buddenbrook bewegt sich hart an der Grenze. Hier wird es fast peinlich. Auch Hauptfigur Tony ist in ihren Handlungen oft nur schwer nachzuvollziehen. Selbst August Diehl in der Rolle des unglücklichen Christian Buddenbrook verliert den Kampf gegen das Drehbuch. Ein Film muss in erster Linie für sich bestehen und sollte nicht voraussetzen, das jeder Zuschauer die Roman-Vorlage genau kennt. Auf dieser Ebene versagen die Macher auf ganzer Linie. In der Hoffnung auf einen ausgewogeneren Rhythmus in der Langfassung, kämpft der Film mit denselben Problemen, nur das er einem hier noch mehr Zeit raubt. Was bleibt ist eine seelenlose, zudem verschwenderisch teure Hochglanz-Produktion voller Postkartenansichten auf Soap-Niveau, angerichtet mit einer Kitsch-Soundtrack-Sauce die dem Komponisten um die Ohren gehauen gehört. Der hin und wieder bemühte Vergleich zum Werk DER TOD IN VENEDIG (1971) Luchino Visconti's ist eine bodenlose Frechheit angesichts dieser armseligen Nummernrevue.
Pompös ausgestattetes, biografisches Drama mit Star-Besetzung um den bayerischen Märchenkönig, mutig und kompetent inszeniert, in den Hauptrollen hervorragend gespielt, während die Nebenrollen teilweise grotesk fehlbesetzt sind. Der positive Eindruck überwiegt jedoch.
Sicherlich nicht die gelungenste Zusammenarbeit von Michael Curtiz und Errol Flynn, doch rasant wie eh und je bekommt der Fan genau das, was er erwartet, auch wenn mit der Historie wieder einmal recht lax umgegangen wird.
Die Dietrich, der Duke und Randy Scott in romantischen Verwicklungen als gegensätzliches Dreiergespann in einem Großfilm aus Hollywoods goldener Ära mit der berühmtesten Saloon-Schlägerei der Filmgeschichte.
Regisseur André de Toth und seinem Star Randolph Scott gelingt in ihrem vierten gemeinsamen Western leider nur professionelle Routine mit immerhin viel Action. Beachtenswert sind die Auftritte der damaligen Youngsters Lee Marvin und Ernest Borgnine, die viel Spielfreude an den Tag legen.
RAGE AT DAWN von Tim Whelan ist trotz guter Besetzung nur ein leidlich unterhaltsamer Alt-Herren-Western, der immerhin auf wahren Begebenheiten beruht. Einzig für Randolph-Scott-Fans noch sehenswert.
Lieutenant Leonard Diamond (Cornel Wilde) kennt nur noch ein Ziel. Er will den Gangsterboss Mr. Brown (Richard Conte) ein für allemal zur Strecke bringen. Als dessen Freundin Susan Lowell (Jean Wallace) versucht sich das Leben zu nehmen, sieht er seine große Chance gekommen. Im Krankenhaus in dem sie behandelt wird, versucht er durch sie an belastende Informationen über Brown zu kommen. Doch Brown funkt dazwischen. Nachdem Diamond seine gesamte Bande um Joe McClure (Brian Donlevy) verhaften und anschließend verhören lässt, jedoch ohne Ergebnis wieder ziehen lassen muss, setzt Brown seine beiden Killer Fante (Lee van Cleef) und Mingo (Earl Holliman) auf den Polizisten an. Das ist der Beginn eines nun offenen Schlagabtauschs zwischen Polizei und Unterwelt, dem viele zum Opfer fallen werden.
Joseph H. Lewis schuf mit THE BIG COMBO einen späten Film Noir, der seine B-Film-Wurzeln zwar dank einiger Drehbuchschwächen nicht verleugnen kann, aber inszenatorisch durch unbedingten Stilwillen überzeugt. Bereits der Auftakt ist außergewöhnlich. Wir sehen aus der Entfernung einen Boxring in dem gerade ein Kampf stattfindet, hören die tobende Zuschauermasse, sind mitten im Geschehen. Doch die Kamera verlässt, gerade als wir uns einigermaßen zurechtfinden, die Szenerie, schwenkt auf eine blonde Schönheit, die gehetzt wirkend aus der Halle rennt und von zwei Männern verfolgt wird, die sie außerhalb des Geländes in einer dunklen Gasse stellen. Lewis wirft uns direkt in seine düstere Geschichte um grenzenlose Obsessionen hinein. Denn besessen ist jede der Hauptfiguren auf ihre Weise. Sei es der integere Polizist, der sich seit Jahr und Tag in seinen Wahn den Verbrecher dingfest zu machen hineinsteigert und dabei nicht mal merkt, das er sich längst in die Gangsterbraut verliebt hat. Oder der von Richard Conte bravourös verkörperte Brown, dessen Motivation die skrupellose Gier nach Reichtum und Macht ist, der seinen Vorgänger von der Spitze verdrängt hat und diesem nun seinerseits die Befehle gibt, dessen dunkles Geheimnis aber auch nach und nach ans Licht kommt und alles um ihn herum mit hinabreißt in einen Strudel aus Gewalt. Völlig losgelöst von der Realität schein Jean Wallace über den Dingen zu schweben, wie in einem Fiebertraum, der sie bis zum Ende der Geschichte gefangen halten wird. Den stärksten Eindruck jedoch hinterlässt Lee van Cleef in einer Nebenrolle als (homosexueller?) Killer Fante, dessen Loyalität einzig seinem Partner Mingo gehört. Das Duo scheint von allen handelnden Personen noch am wenigsten mit Komplexen beladen zu sein. Leider krankt das Drehbuch, wie schon erwähnt, an einigen Schwachheiten, die sich besonders in den Szenen auf dem Polizeirevier zeigen. Hier regieren Klischees und dialogtechnische Einfachheiten, die nicht so recht zum atmosphärischen Rest des Filmes passen wollen. Von Autor Philip Yordan ist man da deutlich besseres gewohnt. Doch das schadet dem Werk nur bedingt, zu zwingend treffen sich in der ausschließlich bei Nacht spielenden Geschichte expressionistischer Kamera-Stil und raffinierte Schnitte in höchst effizienter Inszenierung, die dem Film zurecht den Klassiker-Status sichert.