EddieLomax - Kommentare
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Alle Kommentare von EddieLomax
Preisgekröntes Ensemble-Drama voller Stars in Spiellaune, allen voran Simone Signoret und Oskar Werner, der heute seinen 100. Geburtstag feiern würde. Dramatisch, berührend und einfach groß.
Wer kennt es nicht, HEAT - das Thriller-Meisterwerk aus den 90er Jahren mit den beiden Schauspiel-Titanen Al Pacino und Robert DeNiro? Jetzt legt der Regisseur sein Roman-Debüt HEAT 2 vor und es ist Fortsetzung und Vorgeschichte in einem und dabei superspannend. Man kann den Roman natürlich auch genießen, ohne das man den berühmten Film gesehen haben muss. Doch Vorsicht ... er macht Lust auf mehr! Deshalb nochmal HEAT, dieses Mal in der Director's Definitive Edition in 4K, deren geringfügige Änderungen kaum auffallen. Es bleibt Michael Mann's Opus Magnum und einer der besten Thriller aller Zeiten, der kein Stück gealtert ist und nach wie vor die Referenz in Sachen Heist-Action darstellt, die nicht nur das zeitgenössische Kino nachhaltig beeinflusst hat, sondern auch realen Verbrechen als Vorbild diente. Der mittlerweile beinahe 80jährige Michael Mann plant übrigens die Verfilmung seines Romans, der sich in der Hauptsache um die Figur des hier von Val Kilmer dargestellten Chris Shiherlis dreht. Möge es ihm gelingen.
Argentinien um 1880: Nachdem immer wieder Soldaten vom Pampas-Außenposten der Armee desertiert sind, will Captain Martín zur Stärkung der Moral heiratswillige Frauen in die Einöde bringen, Indianer und Banditen sind allerdings auch interessiert.
Saftiges Exploitation-Spektakel, derb und bildgewaltig umgesetzt.
Jane Stevens verliebt sich in Glenn, den nichtsnutzigen Vetter von Kirk Denbow und heiratet ihn sogar, da dieser weiß, das sie als seine Ehefrau nicht gegen einen Mörder aussagen muss. Nach einigen Fehleinschätzungen erhält sie Hilfe von Cousin Kirk, der alles wieder ins Lot bringt.
Rasant erzählter Intrigen-Western mit feiner Besetzung.
Aus Hungersnot greift eine Gruppe Mescalero-Apachen eine Kleinstadt an, deren Bevölkerung, geführt von einem Falschspieler, Widerstand leistet. Ungewöhnlicher und meist unterschätzter kleiner B-Western des Argentiniers Hugo Fregonese, der 13 Jahre später noch einmal einen Film über einen Mescalero-Häuptling drehen durfte. Doch das ist eine andere Geschichte.
Edel gefilmter und stark gespielter Brit-Krimi um Schuld und Sühne, dem es weniger um die Verbrechensaufklärung, als das Innenleben seiner Charaktere geht.
Abgefahrenes New-York-Musical mit feiner Indie-Besetzung angeführt von James Gandolfini, inszeniert von John Turturro, sehr komisch, sehr exzentrisch und etwas vulgär. Erfrischend.
Hektische schwarze Komödie a'la Hollywood, der es vor allem darum geht, neueste filmische Errungenschaften technischer Art zu präsentieren. Funny the Way it is...
Woody Allens New-York-Rhapsodie zur Musik von George Gershwin ist eine hinreißende Big-Apple-Hommage und ein exemplarischer Allen dazu. Wie immer geht es um alles und nichts, hier allerdings in wunderbarem Schwarzweiß.
Ehe-Dramödie mit vielversprechender Ausgangslage, leider sehr schwach umgesetzt und letztendlich belanglos, wären da nicht Meryl Streep und Tommy Lee Jones, die den Zuschauer bei der Stange halten.
Dustin Hoffman und Meryl Streep kämpfen um ihren Sohn. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Hoffmans Figur Ted, bei dem der Alltag alleinerziehender Elternteile realistisch und klischeefrei thematisiert wird. Viele Preise waren die Folge.
Junger Schriftsteller gerät nach dem zweiten Weltkrieg in New York in eine ménage à trois mit einer Holocaust-Überlebenden und ihrem Freund, einem psychisch labilen amerikanischen Juden.
Das ungemein bewegende Drama darf mit Recht zu den besten Filmen seiner Dekade gezählt werden, hier stimmt einfach alles.
Peter O'Toole führt als ein auf einer Insel gestrandeter britischer Matrose während des zweiten Weltkrieges einen Privatkrieg gegen die deutschen Besatzer. Peter Yates' rare Parabel ist glänzend inszeniertes Schauspieler-Kino (u.a. mit Philippe Noiret). Zu Unrecht vergessen.
Junger Politiker lässt sich für die Demokraten vor den Karren spannen und verliert im Wahlkampf nach und nach seine Überzeugung, die einem bitteren Zynismus weicht.
Hochaktuelle Polit-Satire, die klar macht, das in der Politik nur die Show zählt und nicht der Inhalt. Stark.
John Huston´s Verfilmung von Teilen des Alten Testaments ist mit ca. 3 Stunden Laufzeit zwar nichts für Eilige, aber erfreulich kitschfrei und unpathetisch, dabei sensibel bearbeitet und hochklassig besetzt und gespielt.
Der Dritte Weltkrieg ist nur einen Wahnsinnigen weit entfernt. In Zeiten von Donald Trump als erneut möglichem US-Präsidenten und Putin auf der anderen Seite gerade heute noch beklemmend geniale Groteske die, in Echtzeit erzählt, mit allen damals verfügbaren Möglichkeiten des Kinos nach wie vor frisch und modern wirkt. We meet again...
Die gelungene Hemingway-Adaption des oscarprämierten PATTON-Erfolgs-Duo´s, George C. Scott, als Hemingway`s Alter Ego unter der bewährten Regie Franklin J. Schaffner´s, macht Lust auf die Vorlage.
Verwechslung-Krimi-Posse nach altbekanntem Muster, gäbe es da nicht ein paar echte Brüller, die wahrscheinlich lustigste Sex-Szene der Filmgeschichte und natürlich den grandios durchgeknallten Auftritt von Rampensau Josè Garcia.
Nachdem Fussball-Profi Patrick Orbéra Dank Alkohol und Drogen seine Karriere sowie sein Privatleben geschrottet hat, bekommt er gerade mal einen Job als Provinz-Trainer. Für den Liga-Pokal stellt er eine Mannschaft aus ähnlich gescheiterten Ex-Stars zusammen.
Mischung aus derber Sportkomödie und leichter Sozial-Satire mit Comedy-All-Star-Cast und unterbelichtetem deutschen Kino-Titel.
Bisweilen sehr komische, oft auch alberne, aber mit jederzeit spürbarem Herzblut gemachte Hommage an die Disco-Ära im allgemeinen und DEN Tanzfilm-Klassiker NUR SAMSTAG NACHT im besonderen, die es sich irgendwo zwischen MAMMA MIA und GANZ ODER GAR NICHT bequem macht.
Zu Anfang sehr originelle und lustige Franko-Komödie mit Top-Besetzung, der zum Ende hin leider etwas die Puste ausgeht. Etwas gekürzt und zügiger geschnitten wäre hier deutlich mehr drin gewesen.
Humorvolle Selbstdemontage eines Ex-Stars, soviel Selbstironie hätte man JCVD gar nicht zugetraut.
Ein Silberstreif am Horizont
Der manisch-depressive Pat (Bradley Cooper) kommt aus der Psychiatrie nach acht Monaten wieder nach Hause. Er zieht wieder bei seinen Eltern (Robert De Niro und Jacki Weaver) ein, nachdem ihn seine Frau mit einem Kollegen betrog, den Pat daraufhin Krankenhausreif geschlagen hatte. Jetzt will er sein Leben wieder auf die Reihe kriegen, scheitert aber immer wieder an seiner Persönlichkeitsstörung. Der unangepassten jungen Witwe Tiffany (Jennifer Lawrence) geht es ähnlich. Seit dem Tod ihres Mannes kommt auch sie nicht mehr klar, ist Tablettensüchtig. Die beiden lernen sich kennen und freunden sich bald an, wissen sie doch als Außenseiter der Gesellschaft, das sie sich nur gegenseitig helfen können. Dabei stehen sie sich jedoch häufig selbst im Weg, was immer wieder zu Missverständnissen führt. Die chaotischen Familienverhältnisse bei Pat kommen erschwerend hinzu. Da hat Tiffany eine Idee. Sie möchte das sie und Pat für einen Tanz-Wettbewerb trainieren. So hätten beide ein Ziel auf das sie hinarbeiten können, worauf sie sich konzentrieren können. Unerwartete Hilfe erhalten sie dabei von Pat's ehemaligen Mit-Patienten Danny (Chris Tucker). So langsam aber sicher zeichnet sich für das ungleiche Paar ein Silberstreif am Horizont ab.
David O. Russell bleibt seinem mit THE FIGHTER kultivierten Stil, ganz nah an den Protagonisten zu sein treu und liefert eine seiner besten Arbeiten. Normalerweise liegen zwischen den Werken des als exzentrisch geltenden Filmemachers etwa drei bis fünf Jahre. Doch hier legte Russell nach seinem Oscar-Prämierten Erfolgs-Film THE FIGHTER (2010) direkt THE SILVER LININGS PLAYBOOK nach und was soll ich sagen, er übertrifft den Vorgänger um Längen. Sicherlich sind die Zutaten dieser Geschichte nicht ganz unähnlich, lag doch auch beim Vorgänger der Fokus auf den einzelnen Figuren bzw. dem Familien-Alltag und weniger beim Sport. Es liegt sicher nicht zuletzt an der Chemie zwischen den Akteuren. Waren Bradley Cooper und Robert de Niro bereits in Neil LaBute's OHNE LIMIT (2011) ein eingespieltes Team, ist die Interaktion zwischen Cooper und Jennifer Lawrence als außergewöhnlich und beispielhaft zu bezeichnen. Das Spiel der beiden ist emotional und mitreißend, ganz ohne Kitsch und Oberflächlichkeiten, geradezu wahrhaftig, das mehr als einmal Momente von großer Anspannung entstehen, die sich nahezu komplett auf den Zuschauer überträgt. Der Film lebt von den Dialogen, die in einer Geschwindigkeit hin und her geschossen werden, das die ganze Aufmerksamkeit gefordert ist. Fernab jeglicher seichter Romantic-Comedy-Zerstreuungs-Unterhaltung schafft David O. Russell mit SILVER LININGS das seltene Kunststück einen leichten Film über schwere Themen zu servieren, dessen inhaltliche Komplexität mühelos einem Problem-Filmmelodrama a'la Hollywood zur Ehre gereicht hätte. Wer mit Russell's Filmen vertraut ist, wird hier sowohl die sympathische Verspleentheit von I ♥ HUCKABEES (2004), als auch die chaotischen Familienverhältnisse aus FLIRTING WITH DISASTER (1996) oder eben THE FIGHTER (2010) wieder finden. Wer den Dialog-Marathon durchhält, wird einem denkwürdigen Finale belohnt, bei dem so befreiend gelacht werden darf, wie seit LITTLE LISS SUNSHINE (2006) nicht mehr. Mit SILVER LININGS zeigt sich Hollywood von seiner besten Seite. Sehr zu empfehlen.
Neun Jahre nach seinem Meisterwerk AMERICAN HUSTLE kehrt David O. Russell erneut mit einem in New York spielenden Period Piece auf die Leinwände zurück und wieder steht ihm ein sprachlos machender All-Star-Cast in bester Spiellaune zur Verfügung. Doch dieses Mal will die Mischung aus Komödie und Krimi mit starken politischen Bezügen nicht so recht zünden, weshalb das Werk leider nur sehenswert geworden ist. Zu viel Zeit wird in nicht enden wollende Dialoge investiert, die nicht darüber hinweg täuschen können, das in Anbetracht der üppigen Laufzeit ziemlich wenig erzählt wird. Die phänomenale Austattung und die Auftritte der vielen Stars, selbst in kleinen Rollen, sorgen aber für genügend Abwechslung um den Zuschauer bis zum Ende bei Laune zu halten.
Eine dieser wunderbaren Provinzkomödien nach wahren Begebenheiten, wie sie in den 90er und 2000er Jahren zuhauf produziert wurden, besetzt mit einer ganzen Reihe von großartigen britischen Charakterdarstellern, bevor diese von Hollywood vereinnahmt wurden, um Fantasy- und Young-Adult-Literaturverfilmungen aufzuwerten und schließlich in der Fülle von Fernsehserien zu verschwinden, die seit einigen Jahren die Bildschirme überfluten. Irgendwie haben mir solche großen Geschichten von kleinen Leuten mehr das Herz erwärmt.