EddieLomax - Kommentare

Alle Kommentare von EddieLomax

  • 8

    Ein Regisseur nutzt sein Metier um politische Missstände anzuprangern und nimmt dabei ein Ereigniss vorweg, welches ihn nun in Bedrängnis bringt, den titelgebenden Mord. Gemeinsam mit der Witwe des Opfers versucht er Licht ins Dunkel zu bringen. In der ersten halben Stunde bringt Polit-Filmer Damiano Damiani seine Figuren einem Schachspiel gleich clever in Stellung, nur um sie im weiteren Verlauf durch eine Handlung voller Fallstricke um Intrigen, Korruption und Mord zu führen, über der permanent der Schatten der Mafia thront. Hier wird kein Satz ohne Aussage gesprochen, keine Szene zu viel gezeigt, keine beschönigenden Elemente verwendet, welche inhaltlich verwässernd wirken könnten. Statt dessen wird sich hochkonzentriert an gesellschaftlichen und zeitgeschichtlichen Entwicklungen abgearbeitet, welche den Handlungsort in und um Palermo bis in die Gegenwart beschäftigen, wobei mehr Fragen gestellt, als Antworten geliefert werden. Die ausgezeichnete Besetzung tut ihr übriges.

    5
    • 7

      Paul Newman glänzt in dieser etwas zu lang geratenen Literaturverfilmung über einen Aufsteiger in der Upper-Class von Philadelphia, während seine Partnerin Barbara Rush etwas herablassend und distanziert rüberkommt, was aber vielleicht so gewollt war. Robert Vaughn erspielt sich eine verdiente Oscar-Nominierung und konnte anschließend in Hollywood Fuß fassen. Das Melodram lässt zuweilen etwas Tiefgang vermissen, unterhält jedoch über weite Strecken sehr gut, auch weil es im finalen Drittel Dank einer überraschenden Wendung nochmal kräftig zulegen kann. Geerdet wird das ganze vom souveränen Brian Keith, der den Vater von Newmans Figur spielt, obwohl er nur vier Jahre älter als dieser war. Für Freunde des gediegenen Golden-Age-Cinema sehenswert.

      5
      • 6
        EddieLomax 01.09.2022, 08:37 Geändert 25.08.2024, 23:09

        Zum heutigen 100. Geburtstag von Yvonne DeCarlo:

        South Of The Border...

        ...Down Mexico Way. Das ist Clete Mattson's (Joel McCrea) Ziel. Genauer gesagt ist sein Ziel die Zona Libre. Hier herrscht der General Calleja (Pedro Armendariz) wie über einen autonomen Staat. An seiner Seite lebt die schöne Carmelita Carias (Yvonne De Carlo), die sich den Annäherungsversuchen des Generals bisher erfolgreich erwehren konnte. Im Mexiko zur Zeit Benito Juarez' um 1865, kurz vor Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs ist Südstaaten-Offizier Mattson in geheimer Kommandosache unterwegs. Er soll bei Calleja Waffen im Wert von zwei Millionen Dollar kaufen und so für Material-Nachschub für die Konföderierten Streitkräfte sorgen. Dafür stehen ihm eine Menge Goldbarren zur Verfügung. Bald bekommen einige Ganoven, die in der Zona Libre Zuflucht gefunden haben, Wind davon und versuchen Mattson abzuzocken. Der weiß sich jedoch zu wehren und findet Unterstützung bei Carmelita, die sich umgehend in ihn verliebt. Bald steckt Mattson aber wirklich in der Bredouille als er versucht die Waffenhändler gegen den General auszuspielen, der ihm langsam aber sicher auf die Schliche kommt. Mit Hilfe zweier Armee-Kameraden, eines Detektivs und natürlich Carmelitas stellt er sich dem Despoten entgegen.

        Ein knappes Jahr vor Robert Aldrich's Gringo-Western-Prototyp VERA CRUZ (1954), der zur Blaupause für alles was nachher in dieser Richtung folgte avancierte, inszenierte Western-Routinier George Sherman einen tatsächlich ausgesprochen routinierten Beitrag zum Sub-Genre, eine Art Vorläufer. Den Schauplatz, die Zeit und die politische Situation nutzt er dabei nur am Rande in Nebensätzen und konzentriert sich fast ausschließlich auf die sich nur wenig überraschend entwickelnde Geschichte. Die Handlung könnte genauso gut in Kanada spielen. Das ist recht schade, gibt der Stoff doch eigentlich viel mehr her. Das bewiesen William A. Wellman und Howard Hawks bereits 1934 mit VIVA VILLA!, allerdings ohne Gringos. So muss der geneigte Zuschauer mit einem im besten Sinne soliden Genre-Beitrag vorlieb nehmen, der sich von der breiten B-Western-Masse nicht besonders abhebt. Aber genug der Klage. Auf der Habenseite kann man selbstverständlich den ganz normalen Western-Helden von nebenan Joel McCrea erleben, dem man sein fortschreitendes Alter zwar langsam ansieht, der sich aber dennoch noch recht vital aus der Affaire zieht, wenn er auch nicht soo viel zu tun bekommt. Sein Love-Interest ist einmal mehr Yvonne De Carlo, die es in ihren Szenen mühelos schafft alle Blicke auf sich zu ziehen und ein paar mal hintergründiger erscheint als es das Drehbuch ihr erlaubt. Der wahre Star des Filmes ist aber Pedro Armendariz, der Charakterkopf, der seine Szenen an sich reißt und den General eben nicht als das Monster darstellt, wie es später üblich geworden ist. Sein Spiel ist ungemein vielseitig und lässt der Figur genügend Spielraum zur Interpretation versteckter Sympathien. Das ist in einem solchen Film schon sehr außergewöhnlich. Letztlich hilft das seiner Figur natürlich nicht, geht doch alles seinen vorgesehenen Gang. Viel Action gibt es nicht, auch die Spannung hält sich in erträglichen Grenzen. Immerhin ist alles schön gefilmt und auch in den Nebenrollen anständig gespielt. Solide Hausmannskost also. Nicht mehr, nicht weniger. Bald sollte VERA CRUZ kommen und dann änderte sich ja bekanntlich alles.

        4
        • 9
          EddieLomax 29.08.2022, 21:31 Geändert 19.08.2024, 19:56

          Frances (Greta Gerwig) ist 27, Tänzerin und lebt in New York. Mit ihrer besten Freundin Sophie teilt sie nicht nur eine WG, sondern auch all ihre Sehnsüchte und Hoffnungen von einem tollen Leben mit einer Karriere in ihrem Traumberuf, einer erfüllten Beziehung mit ihrem Freund, den sie liebt und der immer währenden Freundschaft, der sie sich gegenseitig versichern. Doch erst zerbricht Frances' Beziehung an der Frage zusammen zuziehen, dann bekommt sie nicht das erhoffte Engagement bei ihrer Company und schlussendlich wird sie von Sophie darüber aufgeklärt, das sie nun ihrerseits mit ihrem Freund zusammen ziehen wird. Auf einmal ist Frances Leben auf den Kopf gestellt und sie muss praktisch ganz von vorne anfangen. Eine neue WG mit zwei jungen Künstlern bringt auch nicht die erhoffte Klarheit und der allweihnachtliche Besuch zu Hause bei den Eltern in Sacramento wirft sie zurück in eine Vergangenheit, der sie am liebsten entflohen wäre. Oder ist New York vielleicht doch nicht das richtige für sie? Der allgemeinen Verwirrung zum Trotz, lässt sich Frances jedenfalls nicht unterkriegen. Sie meistert das Leben schon irgendwie. Denn vor Problemen kapitulieren? Geht gar nicht!

          FRANCES HA ist schon ein Phänomen. Einer dieser Filme den niemand auf dem Zettel hatte, der kaum über Programmkinos hinaus kam und trotzdem so für Furore gesorgt hat, das man nicht umhinkommt sich selbst ein Bild davon zu machen. Der Name Greta Gerwig war danach in aller Munde, der Film auf allen nennenswerten Listen der besten Filme des Jahres 2013 vertreten. Da denkt man erst einmal „Don't believe the Hype“ und geht mit gemäßigten Erwartungen heran. Doch dann die Überraschung, nein, DIE Überraschung, FRANCES HA ist tatsächlich so gut wie sein Ruf. Das Thema „Ballett-Tänzerin in New York versucht Engagement zu bekommen“ lässt den geneigten Zuschauer zunächst an einen Gegenentwurf zu Darren Aronofsky`s Aufsehen erregenden BLACK SWAN aus dem Jahr 2010 denken, startet der Film, wird man jedoch schnell eines besseren belehrt, denn FRANCES HA geht völlig andere, authentischere Wege.
          Was früher mal die Midlife-Crisis war, erleben heute die Twentysomethings. Bei manchen hält die Orientierungslosigkeit sogar bis weit in die Dreißiger an. Erwachsen werden, wie geht das nochmal? Noah Baumbach, der gemeinsam mit der wunderbaren Greta Gerwig auch für das Drehbuch verantwortlich zeigt, gelingt ein New-York-Reigen wie ihn Woody Allen nicht besser inszenieren hätte können. Sein Film wirkt dabei noch leichter und dennoch tiefgründiger als die Werke des Meisters der Big-Apple-Geschichten. Inszeniert als Hommage an die Nouvelle Vague in erfrischendem Schwarzweiß, ist FRANCES HA sowohl hochgradig humorvoll als auch tief melancholisch. Greta Gerwig gelingt es mit ihrer außerordentlichen Performance dem Zuschauer pure Lebensfreude ebenso vermitteln, wie die scheinbar ausweglose Traurigkeit, der Frances in machen Momenten anheim fällt. Einen solch lebendigen, greifbaren Charakter sieht man selten auf der Leinwand. Darin besteht vielleicht die größte Leistung des Filmes, bei dem man sich wünscht das er noch länger als die zugegeben knapp bemessenen 80 Minuten Netto-Laufzeit liefe. Hinreißend, umwerfend, mitreißend, lustig, traurig, wahrhaftig, lebensnah, begeisternd, zeitlos, bezaubernd und wunderschön. Brauchen Sie noch mehr Gründe für ein Date mit Frances?

          7
          • 8

            Eher leise Dramödie um Orientierungslosigkeit und Selbstfindung in der Großstadt von Noah Baumbach (FRANCES HA, 2012), bei der sich Ben Stiller auf seine Qualitäten als Schauspieler besinnt.

            5
            • 8

              Baltasar Kormákur: Check!
              Idris Elba: Check!!
              Löwen: Check!!!
              Der klasse inszenierte Survival-Tierhorror-Thriller ist ohne ein Gramm Fett auf den Rippen, hochspannend inszeniert und so kurzweilig, das er wie im Fluge vergeht. Löwenstark mit Wow-Effekt.

              5
              • 7

                Mit dem berührenden Drama nach Tatsachen beweißt Kormakur wieder einmal, das er die erste Adresse für derartige Stoffe ist, wenn es darum geht das Überleben auf hoher See auszuloten, ohne dabei das menschliche aus den Augen zu verlieren.

                3
                • 8
                  über Der Eid

                  Packendes Drama, das zum spannungsgeladenen Thriller mutiert. Eine weitere starke Leistung von Regisseur und Hauptdarsteller Kormakur.

                  4
                  • 9
                    über Everest

                    Nüchtern inszenierte Chronik einer Katastrophe mit tollem Star-Ensemble, ohne Klischees und dabei wohltuend distanziert, dafür umso packender. Vermutlich die bislang beste Regie-Arbeit des Isländers Baltasar Kormákur.

                    7
                    • 7
                      über 2 Guns

                      Erstaunlich gut funktionierende Buddy-Action nach einer Graphic Novel Dank perfekt harmonierendem Hauptdarsteller-Duo.

                      4
                      • 8

                        Island-Fischer Gulli (Ólafur Darri Ólafsson) und die restliche Crew seines Fischerbootes kentern des Nachts im Atlantik, was er als einziger überlebt. Bei Temperaturen um die Null Grad schwimmt er mehrere Stunden zurück zu seiner Insel. Packendes Überlebensdrama nach Tatsachen, nüchtern inszeniert, großartig gespielt, beklemmend und tragisch.

                        3
                        • 4

                          Typisches Mark-Wahlberg-Star-Vehikel: Ex-Ganove wird unfreiwillig rückfällig..., same old Story, nur völlig unrealistisch, vorhersehbar und unspannend.

                          4
                          • 7

                            Spannendes Drama um einen Vater der auf der Suche nach einer Spender-Lunge für seine Tochter in die Fänge der mexikanischen Organhandel-Mafia gerät.

                            3
                            • 7

                              Frostiger Island-Krimi in rauen Bildern nach dem Roman "Nordermoor" von Arnaldur Indriðason, teilweise schockierende Tragödie, die einen nicht kalt lässt. Sehenswert.

                              1
                              • 8

                                Baltasar Kormákur's US-Debüt ist ein fiebriges White-Trash-Drama um einen Versicherungsbetrug mörderischen Ausmaßes. Das dabei bei aller Härte auch der schwarze Humor nicht zu kurz kommt, ist das große Verdienst des sehr realistischen und sehenswerten Filmes.

                                3
                                • 7

                                  Ex-Ganove wird unfreiwillig rückfällig und dreht sein letztes Ding. Es kommt, was kommen muss. Das geerdete isländische Original ist dem Hollywood-Remake CONTRABAND (Baltasar Kormákur, 2008) haushoch überlegen.

                                  1
                                  • 7

                                    Düsterer, märchenhaft anmutender Horrorfilm aus der berühmten Hammer-Schmiede mit Oliver Reed in einer frühen Glanzrolle.

                                    3
                                    • 9

                                      Schriftsteller Gerald will aussteigen, für ein Jahr auf einer einsamen Südsee-Insel, und sucht dafür per Annonce eine Frau, die er in der abenteuerlustigen Lucy findet. Doch das Jahr wird alles andere als romantisch und führt die beiden bald an die Grenzen ihres Daseins.
                                      Ein gesellschaftskritisches Meisterwerk über die Gegensätze zwischen Frau und Mann im Widerstreit mit der (und ihrer) Natur.

                                      3
                                      • 6

                                        Die "Geschichte" des Marco Polo als launige Abenteuerkomödie mit einem blendend aufgelegten Rory Calhoun, der die historische Figur als notorischen Weiberhelden und ausgekochtes Schlitzohr anlegt. Unter der Aufsicht des erfahrenen Hugo Fregonese ist das ganze recht amüsant und locker, vielleicht etwas zu lang geraten.

                                        3
                                        • 0
                                          EddieLomax 27.08.2022, 19:53 Geändert 28.08.2022, 14:13

                                          Ein Film wie ein Verkehrsunfall, keiner will das, aber wenn es passiert, ist man mittendrin statt nur dabei. Nach Sichtung beider Schnittfassungen kann man festhalten, das die Direct-to-Video-Version zwar die ganze Action und alle Brutalitäten beinhaltet, doch die Fernsehfassung ist viel besser geschnitten und hat hundert Prozent mehr Atmosphäre durch die passendere Synchro und natürlich den Hammer-Soundtrack mit Bob Dylan, Jimi Hendrix und Co. Davon abgesehen bleibt jede Schwäche der Chaos-Produktion erhalten. Jede Szene ist überinszeniert, alles bleibt oberflächlich und vollkommen leer, keine der Figuren erhält eine Charakterisierung geschweige denn irgendeinen Hintergrund, Dialoge (sofern es welche gibt) bestehen ausschließlich aus Plattitüden. Die Mehrzahl der Konfrontationsszenen ist aus besseren Filmen zusammengeklaut oder schamlos kopiert. Es gibt gar keinen Spannungsbogen und auch keinen Gegner für den unverwundbaren, sich durch zahllose alberne Kampfszenen kämpfenden Mickey Rourke, der mit diesem Film endgültig zu einer Karikatur seiner selbst wurde und seinen Part mit heiligem Ernst runter spielt. Dennoch ist dieser bizarre Streifen ein Faszinosum, welches man mal gesehen haben sollte. Wenn ich es recht bedenke, passt der Film ziemlich gut in die heutige Zeit, in der die meisten Genre-Filme die genannten Attribute erfüllen, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, das hier alle Action noch handgemacht war. So gesehen...

                                          • 6

                                            Film-Noir-Mystery-Drama mit erlesener Besetzung, allen voran Mickey Rourke, welches trotz gelungener Einzelszenen, leider nie zu einem einheitlichen Rhythmus findet. Schade.

                                            1
                                            • 7

                                              Indonesischer Thriller, der durch seine originelle Story-Entwicklung punkten kann, dank guter schauspielerischer Leistungen der vornehmlich indonesischen Besetzung ordentlich zu unterhalten vermag und mit Mickey Rourke als Mistkerl noch einen kraftvollen Trumpf ausspielen kann.

                                              4
                                              • 5

                                                Kurierdienstleister für die Unterwelt gerät bei neuestem Auftrag zwischen die Fronten. Aus der Reihe: Misslungene Hollywood-Debüts internationaler Top-Regisseure. Dank der Stars und einiger grotesker Mätzchen unterhaltsam.

                                                2
                                                • 2

                                                  Bandit Guerrero wird von den eigenen Leuten um die Ecke gebracht, schließt in der Hölle einen Pakt mit dem Teufel und kehrt zurück um sich zu rächen. Vollkatastrophe in gelackten Bildern.

                                                  1
                                                  • 8
                                                    EddieLomax 26.08.2022, 08:31 Geändert 26.08.2022, 17:44

                                                    Doris Day hört als frisch verheiratete Kit Preston in London Stimmen im Park und erhält darauf Morddrohungen per Telefon. Gemeinsam mit ihrem Mann Rex Harrison will sie herausfinden wer ihr Böses will. Ganz auf Doris Day zugeschnittener Old-School-Psycho-Thrill, stilsicher inszeniert und kein bisschen angestaubt. Klassiker.

                                                    4