EddieLomax - Kommentare

Alle Kommentare von EddieLomax

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    Spaßig alberne Mischung aus Spionage-Thriller und Screwball-Comedy, wobei der Comedy-Anteil erfreulicherweise deutlich mehr Raum bekommt.

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      Abgesehen von der Verlegung des Schauplatzes von Boston nach Brooklyn im besten Sinne werktreue Verfilmung einer Erzählung von Dennis Lehane, der auch für Drehbuch und Produktion verantworlich zeichnet. Der große James Gandolfini ist hier in seiner letzten Rolle vor seinem plötzlichen Tod zu sehen.

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        Schwerkrimineller Biker findet zu Gott und kämpft fortan schwerbewaffnet für Waisenkinder in Afrika. Mag sich die Geschichte auch tatsächlich so abgespielt haben, als Film wirkt sie doch ziemlich verlogen.

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          EddieLomax 30.11.2022, 19:11 Geändert 30.08.2024, 20:38
          über Conan

          Barbarische Barbaren: Ein Baby wird während einer tobenden Schlacht vom Vater Corin (Ron Perlman) aus dem Leib der sterbenden Mutter geschnitten, die ihm mit ihren letzten Worten einen Namen gibt. Conan soll er heißen. Aufgezogen vom Schmied Corin wächst der ungestüme Junge bald zu einem Krieger heran, der seinem Vater in Kraft und Kampfeslust in nichts nachsteht. Als der Tyrann Khalar Zym (Stephen Lang) das Dorf überfällt und den Vater auf grausame Art tötet, schwört der junge Conan Rache. Nach Jahren der Suche bekommt der zum stattlichen Barbaren herangereifte Conan (Jason Momoa) seine Chance.

          Es war einmal ein Film, der nicht nur auf einer berühmten Groschenromanserie von Robert E. Howard basierte, sondern einen steirischen Bodybuilder namens Arnold Schwarzenegger über Nacht weltberühmt machte und so den Weg für die zweite der drei langanhaltenden Karrieren des Arnold S., nach Bodybuilding und vor Politik, bereitete. Damals hieß der Regisseur John Milius und der war zu diesem Zeitpunkt noch ein Mann von einigem Ansehen in Hollywood, zeichnete er nicht nur für die Regie solch unterschiedlicher Filme wie DILLINGER (1973) mit dem unvergessenen Warren Oates oder THE WIND AND THE LION (1975) mit Sean Connery verantwortlich, sondern schrieb auch Drehbücher für All-Time-Classics wie APOCALYPSE NOW (Francis Ford Coppola, 1979), bevor er seine Karriere als Hollywood-Rechtsaußen mit RED DAWN (1984) ruinierte und so zum Vorbild für John Goodman's Figur Walter in THE BIG LEBOWSKI (Joel Coen, 1998) wurde. Sein CONAN (1982) war ein Film der Bilder und der Atmosphäre. Im ersten Drittel wurde kaum geredet, die Handlung erklärte sich über die Bilder, welche von Basil Poledouris' großartigem Soundtrack entsprechend untermalt wurden. Hier konnte man sehr schön sehen das Film in seiner ursprünglichen Form nicht unbedingt Dialoge oder gar erklärende Kommentare braucht, um etwas zu erzählen. Der Inhalt der Bilder erzählt genug. Wenn dann die eigentliche Story beginnt, ist man längst gefangen in dieser Fantasy-Welt und dann stören auch kleine leicht trashige Ausrutscher das Vergnügen nicht mehr. Bei Marcus Nispel hingegen ist alles anders. Nicht nur transportieren seine Bilder nichts außer sich selbst, erfährt man auch über sie nichts. Bei dem ehemaligen Video-Clip-Regisseur ist alles nur Oberfläche, Bilder ohne Inhalt. Style over Substance.
          Befürchtete man zunächst einen allein dem fehlen der Personalie Arnold Schwarzenegger geschuldeten Qualitätsverlust, so kann dem getrost widersprochen werden. Denn an Jason Momoa liegt das Scheitern des Werkes ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil macht er eine ausgesprochen gute Figur, zeigt einiges Charisma und nutzt die große Bühne zur Präsentation sich für höheres zu qualifizieren, hält doch er allein den Film einigermaßen zusammen. Das ist aber schon das Beste was sich über dieses sündhaft teure, komplett überflüssige Hochglanz-Remake sagen lässt. CONAN ist schon das vierte Remake in Folge, das von Nispel komplett gegen die Wand gefahren wird und man muss sich schon fragen, wer ihm immer noch Geld für derartige Machwerke bereitstellt. Keiner der Filme, angefangen beim brutalen TEXAS CHAINSAW MASSACRE, dem komplett sinnfreien PATHFINDER (einer Schande für das grandiose 1987er-Original von Nils Gaup) und zuletzt FREITAG DER 13., vermochte es, außer einer sterilen Video-Clip-Ästhetik, eigenständige Akzente zu setzen. Dramaturgische Totalausfälle, stets in Einzelszenen zerfallende aufwendige Settings, in denen immer nur gemeuchelt und gemordet wird. Speziell bei CONAN wird man den Eindruck nicht los, das in wirklich jeder Szene des Filmes irgendjemand umgebracht wird. Mit Unterhaltung hat das nicht mehr viel zu tun, denn die Gewalt ergibt sich weder aus der Handlung, noch bedarf sie hier anderer fadenscheiniger Erklärungen. Sie ist einfach da. Es geht schließlich um Barbaren und ihr barbarisches Tun. Von den ironischen Brechungen des Originals ist ebenfalls nichts mehr zu spüren. Hier ist wahrlich kein Künstler am Werk. Während man einigen Regisseuren häufig zu Unrecht Gewaltverherrlichung vorwirft, wird sie in Nispel's Machwerken immer wieder zelebriert, meist über die gesamte Filmlänge, niemals reflektiert und dabei immer bis zum letzten Blutstropfen ausgekostet, am besten noch in Zeitlupe. Hier würde die Bezeichnung Gewalt-Porno tatsächlich mal zutreffen und man kann nur hoffen das diesem Regie-Stümper die Arbeitserlaubnis entzogen wird. Das Remake des Achtziger-Jahre-Fantasy-Klassikers ist ein brutales Dauergemetzel der blutrünstigen Art, das auch der charismatische Hauptdarsteller nicht mehr retten kann.

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            FIRESTORM ist der feurige kleine Bruder von CLIFFHANGER und das Regie-Debüt von Kamera-Meister Dean Semmler, der im selben Jahr noch den ebenfalls leicht unterschätzten THE PATRIOT mit Steven Seagal nachlegte, bevor er sich wieder ausschließlich der Kamera-Arbeit widmete, als beide Filme floppten. Dabei ist der vorliegende ein knackiger Reißer für den Action-Hunger zwischendurch, wie sie in den Neunzigern zu Hauf in die Kinos kamen und durchaus für einen gelungenen Abend sorgten. Knapp 25 Jahre später kann mich der Film immer noch gut unterhalten, weil er einfach gut produziert ist, kompetente handgemachte Action und Spannung liefert und mit einer Besetzung aufwarten kann, die sich nicht verstecken muss. Wenn ein Film immer nur so gut wie sein Bösewicht ist, punktet FIRESTORM mit einem herausragenden William Forsythe, der jede Szene an sich zieht und ein weiteres mal zeigt, das er prima fiese Typen verkörpern kann, wenn man ihm nur genug Raum gibt. Howie Long reiht sich indes in die lange Liste ehemaliger Footballprofis ein, die wenigstens einen guten Actionfilm in ihrer Vita haben, mit dem sie zum Star aufgebaut werden sollten, ähnlich Carl Weathers ACTION JACKSON, Brian Bosworth STONE COLD u.a., deren Run aber schneller endete, als erwartet.

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              Paul Thomas Anderson's LICORICE PIZZA ist eine mitreißende Ode an das aufwachsen im San Fernando Valley der Siebziger Jahre und gleichzeitig eine locker entspannte Hommage an das Kino aus dieser Zeit, garniert mit einem geradezu überbordenden Soundtrack, der die lose episodische Struktur zusammenschnürt. Herzerwärmend und einfach schön.

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                EddieLomax 29.11.2022, 10:25 Geändert 19.08.2024, 19:41

                Der gefallene Journalist Mikael Blomkvist (Daniel Craig) bekommt von dem Großindustriellen Henrik Vanger (Christopher Plummer) den Auftrag einen vierzig Jahre zurückliegenden ungelösten Mord aufzuklären und somit Licht in eines der düstersten Kapitel der Familiengeschichte zu bringen. Dafür erhält er Einsicht in die Unterlagen, welche Vanger in all den Jahren zusammentragen konnte. Vanger lässt Blomkvist unter dem Vorwand auf seinem Grundstück wohnen, dass der an dessen Biographie arbeitet, damit die anderen Familienmitglieder (u.a. Stellan Skarsgård) keinen Verdacht schöpfen. Die Gespräche mit den Angehörigen bringen Blomkvist kaum weiter. Auch der Polizist, der damals ermittelte, weiß keinen Rat. Je weiter sich Blomkvist in die Akten einarbeitet, desto besessener wird er von der jungen Harriet, jenem Mädchen das ermordet wurde.
                Dann ist da noch Lisbeth Salander (Rooney Mara), eine Außenseiterein, eine Hackerin, ein Outlaw. Auch sie ist eine Gefallene. Auch sie wird von der Gesellschaft geächtet. Sie hat zwar Gönner, aber auch Feinde derer sie sich erwehren muss. Um zu überleben. Sie muss stets um alles kämpfen. Sie ist eine Kriegerin. Der Zufall führt sie mit Blomkvist zusammen. Sie erkennen einander. Von nun an kämpfen sie gemeinsam. Zwei Verlorene die sich aneinander klammern. Die sich ergänzen. Über ein Foto Harriets kommen sie auf die richtige Spur und stoßen dabei auf die dunkelsten Abgründe der menschlichen Natur. Diese sind ihnen nicht fremd, haben beide doch längst den Glauben an das Gute verloren. Genau das ist ihr Vorteil, ihre Chance. Denn nur jemand, den nichts mehr überraschen kann, der nichts mehr zu verlieren hat, kann den Kampf gegen das Böse gewinnen.

                Ein Hollywood-Remake für den Weltmarkt. Es ist sicher richtig, dass mit einem Hochglanz-Remake eines erfolgreichen europäischen Filmes in der Welt nochmal ein größeres Publikum erreicht werden kann. Ebenso richtig ist das Wort Weltmarkt, welches in erster Linie das anstehende Geschäft ausdrückt. Eine Lizenz zum Geld drucken, zum Geld verdienen also. Wobei man erst einmal froh sein kann, dass die Produzenten keinen Debütanten aus der Werbebranche auf den Regiestuhl gesetzt haben, sondern einen Veteranen beider Metiers. David Fincher ist es auch zu verdanken, dass wir obgleich seit Sichtung des schwedischen Originals mit eher geringem Interesse ausgestattet, zumindest ein hochprofessionell inszeniertes, hervorragend aussehendes und nicht minder spannendes Produkt serviert bekommen, welches auch den sachkundigen Zuschauer entsprechend bei Laune zu halten vermag. Und das obwohl sich Fincher hier nicht allzuviel Mühe macht, dem Stoff andere Seiten abzugewinnen. Fast szenengetreu, mit demselben Dialogbuch versehen, kopiert er hier Bild für Bild mit dem einzigen Unterschied, dass hier alles etwas teuer erscheint. Was dem Film aber auch etwas von seinem im Original rohen Charme nimmt. So ergeben sich die Unterschiede und damit auch die Kritikpunkte durch die Besetzung. War Mikael Nyqvist in der schwedischen Verfilmung eher ein müder abgekämpfter Idealist mit Bierbauch, ist Daniel Craig ein durchtrainierter cooler Hund. Das ändert den Charakter allerdings erheblich, wird aber durch die wirklich starke Performance Craigs gegenstandslos, der mir im Vergleich doch besser gefallen hat auch wenn mir die Nyqvist-Figur näher an der Realität schien. So kommen wir, dank der durch die Besetzung geschuldeten unterschiedlichen Gewichtung der Charaktere, auch direkt zum meiner Meinung nach größten Schwachpunkt des Filmes, nämlich der schon aus Finchers SOCIAL NETWORK bekannten Rooney Mara in der Rolle der Lisbeth Salander. Es ist absolut nachvollziehbar das Noomi Rapace die Rolle nicht noch einmal spielen wollte. Mir fällt keine Salander-Szene in diesem Remake ein, in der die Rapace nicht ausdrucksstärker und schlicht besser gewesen wäre als die Mara. Da helfen weder Schminke noch Tatoos, weder Punk-Attitüde noch Piercings. Sie wirkte auf mich immer verkleidet, gestellt, inszeniert. Da war nichts von der ausgestrahlten Natürlichkeit, der agressiven Dominanz, der bruchstückhaft aufblitzenden Verlorenheit der Original-Lisbeth, dieser mit Abstand eindrucksvollsten Frauenfigur im Kino der letzten Jahre. Rooney Mara ist anders und ja, sie ist auch eine gute Schauspielerin. Aber sie ist nicht Lisbeth Salander. Das ist Noomi Rapace und nur sie. Hat man als Zuschauer jedoch weder den Roman gelesen noch die schwedischen Filme gesehen, bekommt man einen rasanten Thriller von einem Großen seiner Zunft, der einer sichtlichen Auftragsarbeit seinen Stempel aufzudrücken vermag.

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                  Die edle, vom britischen Schauspiel-Adel vorgetragene John-Le-Carre-Verfilmung macht es dem Zuschauer ob ihrer Informationsfülle und Erzählstruktur nicht gerade leicht, kann aber entweder mit Kenntnis der Vorlage oder aber nach Mehrfachsichtung ihre ganze Klasse entfalten und das Treppchen langsam höher steigen, zumindest bei mir nach nunmehr dritter Sichtung, die dennoch am Sitzfleisch zu zehren vermochte. Oder so...

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                    EddieLomax 27.11.2022, 22:23 Geändert 28.11.2022, 08:19

                    James Gray inszenierte THE IMMIGRANT auf der Höhe seines Schaffens (bis dahin) und verhandelt nochmal alle Themen, an denen er sich immer wieder abarbeitet, wie Immigration, Heimatlosigkeit, Religion und kulturelle Identität, mit dem Unterschied, das es sein erstes Period Piece ist. Der Schauplatz ist, wie stets New York und die Besetzung einmal mehr beeindruckend, allen voran Marion Cotillard und Joaquin Phoenix, in seinem bereits vierten Einsatz für Gray. Die Auseinandersetzung mit den Problemen der Einwanderer, sowohl gesellschaftlich als auch politisch, rückt den Regisseur in die Nähe von New-Hollywood-Größen wie Michael Cimino, sein unbedingter Stilwille und die ruhige Erzählweise lassen an Werke wie Sergio Leones ONCE UPON A TIME IN AMERICA oder Francis Ford Coppolas THE GODFATHER denken, feinstes Ausstattungskino bei dem sich Stil und Inhalt auf Augenhöhe begegnen und zu purer Filmpoesie verschmelzen.

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                      Ebenfalls bekannt als DIE DREI WELTEN DES GULLIVER ist dies höchst familientauglicher Kintopp nach Jonathan Swift's Klassiker mit putzigen Tricks von Ray Harryhausen.

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                        Paul Schrader beweist nach ein paar Jahren auf der Strecke, zwischen den digitalen Wechseljahren des Kinos, Crowdfunding-Projekten und einigen Auftragsarbeiten, das er immer noch zu den großen Autoren des amerikanischen Filmes gehört und liefert mit dem harten, hypnotischen Psychodrama um Oscar Isaacs titelgebenden Card Counter ein meisterhaftes Vexierspiel um Schuld und Sühne.

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                          Zwar ist DIE WÜSTENRATTEN ein Prequel zu ROMMEL - DER WÜSTENFUCHS, weil es sich direkt auf Henry Hathaways Vorgänger bezieht, indem es James Mason zu Beginn bewusst ins Bild rückt, um den direkten Anknüpfungspunkt zu setzen, wechselt in der Folge jedoch komplett die Perspektive und legt den Fokus auf die Verteidigung der Festung Tobruk im Jahr 1941, welche Rommel monatelang vergeblich versuchte einzunehmen. Der gesamte Film kreist um den von Richard Burton dargestellten britischen Kommandeur der australischen Infanterie, welche die erste Verteidigungslinie bildete. Robert Wise inszenierte sein Schützengrabendrama nüchtern und versteht es zu jeder Zeit, die ausweglose Lage der Frontsoldaten zu verdeutlichen. Sicherlich ist das alles nicht neu, aber überzeugend durchexerziert und garniert mit einigen Auftritten von Rommel, um daran zu erinnern, womit wir es hier zu tun haben.

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                            Kompakt inszenierte Chronologie der belegbaren Fakten um Generalfeldmarschall Rommel vom Afrika-Feldzug bis zu dessen Tod. Dabei wechseln sich Original-Aufnahmen des Kriegsgeschehens, wie damals üblich, mit kammerspielartigen Dialog-Szenen ab, bisweilen unterbrochen von einigen spektakulär inszenierten Action-Szenen. Die Darsteller überzeugen durch die Bank, allen voran James Mason, der den strammen Militär als durchaus streitbaren Charakter anlegt und damit der Wahrheit vermutlich recht nahe zu kommen vermag. Alt-Meister Henry Hathaway hält die Zügel über die gesamte Laufzeit straff in der Hand.

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                              Obgleich näher an der literarischen Vorlage von Patricia Highsmith, nicht ganz so gut wie "Plein soleil", aber nah dran. Dank der schwelgerischen Bilder, dem nuancierten Spiel der Stars und der inszenatorischen Perfektion Anthony Minghella's trotzdem äußerst sehenswert. In der Rückschau vielleicht Matt Damon's beste Rolle.

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                                EddieLomax 23.11.2022, 08:07 Geändert 30.08.2024, 20:34

                                Eine kalifornische Kleinstadt, Mitte der Siebziger Jahre. Der Öl-Boom brachte eine Menge neuer Jobs für eine Menge neuer Leute, welche die Stadt förmlich überrennen. Anarchie und Chaos machen sich breit, die örtliche Polizei ist chancenlos. Der mit dem Sheriff befreundete Arbeiter Ben Arnold (Jan-Michael Vincent) hat die Idee seinen Bruder Aaron (Kris Kristofferson), einen Vietnam-Veteranen nach Hause zu holen, da dieser der Einzige zu sein scheint, der aufgrund seiner Kampferfahrung mit den Unruhestiftern fertig werden kann. Aaron lässt sich nicht lange bitten und rückt mit einer Handvoll ehemaliger Armee-Kameraden an. Sie werden als Deputys vereidigt und machen sich auch gleich gnadenlos und brutal ans Werk. Etwas zu brutal wie sich bald herausstellt. Denn bald sind die Störenfriede vertrieben, aber Aaron und seinen Jungs gefällt ihre neu gewonnene Macht außerordentlich gut. Nun stellt sich den Bewohnern die Frage, wie sie die Geister die sie riefen wieder los werden.

                                1975, das Jahr in dem der Vietnamkrieg verloren wurde, war zugleich auch der Beginn einer neuen Art filmisch damit umzugehen. Autor und Regisseur George Armitage, dem es gelang ausgerechnet das einstige Aushängeschild der Protestbewegung Kris Kristofferson für die Rolle des durchgeknallten Veteranen zu gewinnen, sorgt dafür das sein Film sehr roh und direkt daher kommt, sich nicht lange mit Erklärungen aufhält und einen sofort, ganz im Stil eines Guilty Pleasure, wie sie im Mitternachtskino sehr beliebt waren, in seine kompromisslose und gewaltsame Geschichte hinwirft. Das ist nichts für Feingeister, höchstens zwischen den Zeilen, sondern für Freunde des derberen Genre-Stücks, die auch gerne mal auf moralisierende Inhalte pfeifen und sich gänzlich dem filmischen Exzess hingeben können. Hiermit wird man dann auch ausgiebig in knackigen mit bis zum Rand vollgepackten 86 Minuten bedient, das es eine Freude ist. George Armitage, dem der finanzielle Flop des Streifens lange nicht verziehen wurde, meldete sich erst 1990 mit der meisterhaften, ebenso bösen Charles-Willeford-Verfilmung MIAMI BLUES zurück. Eine derbe Geschichte aus der amerikanischen Provinz, mit politischem Unterbau, für Freunde des Mitternachtskinos.

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                                  Libyen 1942: Ein kanadischer Offizier will mit einer Einheit von für die britische Armee kämpfenden deutschen Juden Feldmarschall Rommels Treibstofflager in Tobruk zerstören. Dafür muss die Wüste durchquert, gegen die italienische und die deutsche Armee gekämpft, sowie ein Verräter in den eigenen Reihen ausfindig gemacht werden. Grimmiges und spannendes 2. Weltkriegs-Spektakel nach einer historisch verbürgten, in Wahrheit jedoch gescheiterten Kommando-Operation mit furiosem Finale.

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                                    Ein Regisseur in der Krise probiert bei einem Freund LSD und erlebt einen Wahnsinnstrip der ihn existenziell beeinflußt. Hippie-Kult von Roger Corman mit den späteren Easy-Rider-Stars Peter Fonda und Dennis Hopper. Wild, extravagant und berauschend, ein Meilenstein der Gegenkultur.

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                                      Kitschfrei und nüchtern erzähltes, für 900.000 US-Dollar unabhängig produziertes Flieger-Spektakel mit furiosen Luftkampf-Szenen.

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                                        Pferde-Farmer kämpft gegen Großindustriellen nachdem dieser Familienmitglieder ermorden ließ.
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                                          Schräg, schrill, scharf und schundig ist diese grandiose Hommage mit und über das wilde Kino des stets unabhängig arbeitenden "King of the B's" Roger Corman, dem hier ausgiebig gehuldigt wird. Ohne ihn wäre der Siegeszug des NEW HOLLYWOOD wohl kaum möglich gewesen. Die Dokumentation ist ein wahrer cineastischer Leckerbissen für Freunde des abseitigen Films.

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                                            Kleines Mädchen verliert auf der Flucht vor den Nazis beide Eltern und landet in einem Dorf, wo sie von einer Bauernfamilie aufgenommen wird. Zu Herzen gehendes poetisch-realistisches Provinz-Drama um eine Kindheit im 2. Weltkrieg.

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                                                Libyen 1942: Capt. Alex Foster (Richard Burton) infiltriert einen Gefangenentransport der deutschen Wehrmacht. Er soll gemeinsam mit den Gefangenen den Konvoi übernehmen und als Kommando-Einheit den alliierten Angriff auf Tobruk durch gezielte Anschläge auf die Verteidigungsanlagen der Deutschen vorbereiten. Ein Himmelfahrtskommando. Die Übernahme gelingt, getarnt als deutscher Truppentransport mit kranken Gefangenen, schafft es die Einheit durch die feindlichen Linien, ständig in Gefahr enttarnt zu werden und treffen sogar auf Feldmarschall Rommel.

                                                Die Legende sagt, Produzent Harry Tatelman habe eines Tages im Studiokeller noch Unmengen von nicht verwendetem Material, vor allem bestehend aus aufwendigen Actionszenen, der Großproduktion TOBRUK (Arthur Hiller, 1967) mit Rock Hudson und George Peppard gefunden, einem grimmig intensiven Kriegsfilm der harten Gangart. Das kann man doch nicht ungenutzt liegen lassen, damit lässt sich doch noch Geld verdienen, so der nächste logische Schritt für den Geschäftsmann. Fernsehautor Richard M. Bluel wurde beauftragt eine Alibihandlung zu erstellen, welche die Actionszenen einigermaßen sinnvoll miteinander verbinden sollte. Als Hauptdarsteller wurde für eine niedrige Gage und eine Beteiligung am Einspielergebnis der bei seiner Rollenauswahl wenig wählerische Brite Richard Burton engagiert. Gedreht wurde zwanzig Tage in der mexikanischen Wüste.
                                                Unfassbar erscheint es, das bei dem entstandenen Debakel Altmeister Henry Hathaway Regie geführt haben soll. Der Film fügt sich zu keiner Zeit zu einem homogenen Ganzen. Wie auch? Die Schauspieler sind dermaßen schlecht gecastet, der Star Burton, zur Drehzeit angeblich trocken, sieht über die gesamte Laufzeit furchtbar verkatert aus. Die Action bricht immer wieder völlig unmotiviert in einen Film hinein, der sich nicht mal ansatzweise die Mühe macht nachvollziehbar zu erscheinen. Eine einzige Katastrophe. Allein die Szenen, in denen die allierten Gefangenen während der Fahrt (!) durch die Wüste zur Kommando-Einheit ausgebildet werden amüsieren, obgleich absolut unglaubwürdig. Ein armseliges Kriegsfilmchen mit jeder Menge Szenenrecycling gebettet in eine Alibihandlung, welche die Bezeichnung nicht verdient.

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