Einar - Kommentare

Alle Kommentare von Einar

  • 7

    Irgendwie ein typischer Italowestern, der aber dennoch mit liebevollen Eigenarten glänzen kann. Auch "Ringo" kommt etwas schwerfällig in die Gänge, dann aber dreht sich das Rad. Ringo wechselt ganz im Stil vom Namenlosen aus "Eine Handvoll Dollar" die Seiten hin und her, um selbst den besten Profit zu ziehen - auch weil er "nicht gerne auf der Seite der Verlierer" steht, wie er sagt. Am Ende aber zeigt sich doch, dass er ein gutes Herz hat und "nur" die 30% des Sheriffs annimmt.
    Gewürzt wird Gemmas Durchbruch mit einer Lovestory in der Nebenhandlung (Nein: Nicht der Protagonist, sondern zwei Nebenrollen! Von denen nur eine überleben wird...), humorigen und markigen Sprüchen (zumindest in der deutschen Synchro), viel Gewalt und vielen Toten, innovativen Hinrichrichtungsmethoden der Geiseln, dreckigen Banditen-Humor - und den vielen schlauen Kniffen des typischen Italowesternhelden.
    Egal in welcher Lage Ringo steckt, er schafft es wieder heraus!
    Glänzend in der Rolle als Banditen-Chef: Sancho als "Sancho". ;-)
    Und auch der stilvolle Gentleman - der Schwiegervater in spe des Sheriffs - wird sehr gut gezeichnet, ein echter Kavalier. So kommt auch noch Niveau in den dreckigen Western, der zudem auch noch an Weihnachten spielt.
    Was soll man sonst noch sagen? Konventionell unkonventionell!
    Nur schade, dass Morricones Score dieses Mal - meiner Meinung nach - nicht so zum Zug kommt. Vielleicht, weil er nicht so elegisch ist, sondern das Titellied vielmehr an US-amerikanische Western angelehnt scheint.
    Insgesamt dennoch absolute Sichtungs-Empfehlung!

    • Franco Zeffirelli hat "1 Fan" auf Moviepilot - mich. Zum einen 'ehrt' es mich irgendwie auf eine befremdliche Art und Weise, andererseits bin ich enttäuscht, dass Zeffirelli ansonsten keinen Anklang findet. Jedenfalls nicht bei Zeichen mit dem kleinen gelben Stern. Also: Es würde mich sehr freuen, wenn ich hier bald Gesellschaft bekommen sollte.
      Vor allem seine Shakespeare-Inszenierungen sind zeitlose Klassiker (u.a. Romeo&Julia, Hamlet...)

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      • 7

        Der zweite Teil der Sollima-Trilogie im Italowestern. Konnte er mich anfangs überhaupt nicht überzeugen und nur ganz langsam an Fahrt aufnehmen, gelingt es "Faccia a Faccia" mit fortlaufender Dauer endlich seinen komplexen Faden zu entspinnen. Denn erst in der zweiten Hälfte wird das Große und Ganze deutlich, was für einen Italowestern eher untypisch ist, da es sonst direkt zur Sache geht (daher auch meine anfängliche Reserviertheit).
        Für das Genre schon sehr tiefgründig, wenn man alleine die Entwicklung der Person des Professors beobachtet. War er anfangs noch (zu) zurückhaltend, entlädt er später sein angestautes Verlangen nach alldem, was er bislang entbehren musste.
        Auch wie sich die Positionen der verschiedenen Parteien im Film (und da gibt es viele!) entwickeln, überrascht und macht Freude. Aus Freunden werden Feinde, aus Verbündeten werden Gegner... und wenn man es am wenigsten erwartet, lässt der nächste Protagonist seine Maske fallen, um eine andere Rolle im Ränkespiel zu übernehmen.
        Über allem steht dazu der Score von Ennio Morricone, der wieder einmal sehr gut ist, aber nicht allzu lange im Ohr bleibt.

        Nachdem ich "Der Gehetzte der Sierra Madre" sogar noch besser fand, bin ich jetzt auf den Abschluss Sollimas gespannt - "Lauf um dein Leben".

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        • 6

          Story zweitrangig, lebt "Dirty Dancing" von seinen mehr oder minder subtilen erotischen Elementen, der guten Musik und ein paar tollen Tanzeinlagen.

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          • 6 .5

            Ich hatte mir mehr erhofft/erwartet, von einem Film mit dem Titel "Der letzte Gangster". Insbesondere, wenn ich diese Besetzung lese. Was geboten wird, ist dann aber mehr Drama als Gangsterfilm. Daher eine vorübergehende Enttäuschung bei mir. Auch weil der Film ziemlich zäh und fade anfängt.
            Aber nachdem sich das Drama erst recht entfaltet, steigt der Spannungsgrad und auch die Freude am Film enorm. Zwar immer noch nicht im Gangster-Genre, dafür mit einem überragenden Edward G. Robinson (und James Stewart, glatt wie meistens...).
            Trotz - oder vielleicht gar wegen (!) - seiner Emotionalität und Sentimentalität gegen Ende, ist "Der letzte Gangster" schließlich doch ein sehenswerter Film in einigen Punkten, vor allem der Schauspielleistung des Hauptdarstellers Robinson.
            Wer klassische Gangster-Streifen vom Typus Cagney/Robinson... sucht, ist hier aber falsch gelandet. Da kann man sich lieber an den 'üblichen Verdächtigen' ("Chicago", "Little Caesar", "Scarface", "Sprung in den Tod"...) halten.

            • 6 .5

              Vorweg: Zweite Teile und Aufgüsse wirken manchmal richtig erzwungen. Somit war ich vorher etwas reserviert, zumal mir das "Original" zwar gut gefallen hat, bei mir aber keinen Kult-Status landen konnte.

              Umso positiver kommt "Immer noch..." in meinen Augen weg. Ein skurriles Road-Movie mit glänzend aufgelegten Altstars. Die Handlung ist nicht sehr stark, aber glücklicherweise nebensächlich. Denn der Weg ist das Ziel und das Amüsement macht nicht der Film aus, sondern das Duo Matthau/Lemmon. Wenn ich mich in "Ein seltsames Paar" in die beiden Charaktere verguckt habe, dann habe ich mich jetzt endgültig in sie verliebt. Handlungstechnisch ist Teil 1 natürlich um Längen besser, aber da hier weniger Inhalt vorliegt, kann man sich besser auf die Chaoten konzentrieren. Vergleichen kann man den ersten und den zweiten Teil ohnehin nicht, da es durch das Road-Movie schon ein anderes Genre ist, auch wenn wir bei der (Buddy)Komödie bleiben. Aber hier verlassen Felix und Oscar die städtischen Grenzen und treiben ihre Umgebung und nicht nur sich selbst in den Wahnsinn. Wenn ich nur an den Running-Gag mit der Polizei in Santa Ma-Dingsbums denke... Das ist feinsinniger Humor. Und das beherrscht der Meister Neil Simon. Denn von den poiniterten Witzen und Wortgefechten lebt dieser Streifen, von nichts anderem.
              Schade, dass er bei der Kritik nicht so gut weg gekommen ist.

              Was mir zudem gefallen hat, war die stilistische Klammer. Alle denken: HappyEnd, Felix hat endlich seine Liebe gefunden ... und dann - Spoiler - endet es da, wo es im ersten Teil alles angefangen hat: In Oscar's Apartment. Die WG ist wieder vereint. Ein erwärmendes Gefühl. Denn eigentlich sind diese Beiden für einander bestimmt - und sie passen zusammen. Eben weil sie "(Immer noch) Ein seltsames Paar" sind.

              EDIT:
              Außerdem wird auch noch in den 90ern bewiesen, dass man keinen Fäkal-Humor benutzen muss. Und das intelligenter Humor auch noch angesagt sein kann!

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              • 6 .5

                Irgendwie genau das, was man sich unter einer "typischen, alten Posse" vorstellt. Die gehobene, snobistische Gesellschaft - der arme Schlucker, der nicht in eben jene passt, aber hinein gerät - kuriose, exzentrische Gestalten - und schöne alte Kostüme. Dazu der altbackene, zahme, aber dennoch immer wieder interessante Humor.

                Kleider machen Leute. Doch schafft man es auch, nur durch die Vorgabe des Millionärs-Seins im feinen London zu bestehen? Eine kauzige Wette spinnt den Faden und das Los trifft Gregory Peck in der Rolle als Henry Adams. Was nun folgt, ist eine Mischung aus Komödie und Parabel, die einen aufzeigt, wie weit man durch Geld kommt und wie die Menschen vor einem buckeln. Basierend auf der Geschichte von Mark Twain (die ich bis dato leider noch nicht gelesen habe) entstand ein amüsanter Film, der zwischendurch aber auch ein wenig 'leer' und auf handlungsarm wirkt. Der Rahmen ist dafür aber gut gebildet worden - hätte der Mittelteil eine höhere Spannungsdichte aufbauen können, wäre eine noch höhere Wertung aus meiner Sicht drin gewesen.

                "Sein größter Bluff" ist sicherlich eher Freunden des alten Kinos oder seichteren Komödienfreunden zu empfehlen. Auch wenn die Story auf einer doch recht philosophischen Frage basiert und diese Ansätze gelegentlich behandelt.

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                • 6 .5

                  Ein gut gespieltes Drama, das mir persönlich aber thematisch nicht zugesagt hat. Aber immer wieder schön, Robert de Niro zu sehen. Hier mal in einer Rolle als verdammtes Arschloch - auch das kann er richtig gut. Verbittert, psychopathisch, unsympathisch - und dennoch auch eigentlich eine tragische Figur. Nicht nur 'Jack' (DiCaprio), der junge Protagonist, der durch seine Mutter in das Haus von Dwight (De Niro) gerät und nach dessen Vorstellungen gebildet werden soll.
                  Auch wenn der Film an sich nicht gewalttätig ist, ist er zum Teil doch verstörend. Man sieht Träume: Zerstörte, erhoffte, verwelkte oder einfach nur utopische... Diese Träume haben keinen Platz in der zynischen Welt des kleinen Nestes Concrete.
                  Eigentlich ein Film, der einen deprimieren kann, wenn man diese Scheiße sieht, in der 'Jack' lebt - selbst verschuldet oder von Dwight aufgezwungen. Als Tobias Wolff versucht 'Jack' dann einen Neuanfang - er verleugnet nicht mehr sich selbst und sein Ich, sondern will etwas aus seinem Leben machen. Und die Mutter, die ihn am Anfang immer wieder mitnahm, zieht er nun aus dem Elend heraus. So bildet sich die stilistische Klammer.

                  Wie gesagt: Fein gemacht, aber nicht ganz mein Thema...

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                  • 6 .5

                    Die Laufzeit hier wird mit 240 Minuten angegeben, ich habe die DVD-Version von 165 Minuten gesehen, die aber dennoch in sich stimmig wirkt. Eine Kürzung wäre mir gar nicht aufgefallen, hätte ich hier nicht eine längere Spieldauer gelesen.

                    Der Film ist ein gutes und unterhaltsames Mafia-Biopic zu John Gotti und Sammy Gravano, welches die kriminellen Hintergründe aber auch dramatypisch die persönlichen Schicksale beleuchtet. Insgesamt eine saubere Arbeit, die von Robert de Niro produziert wurde und mit einigen bekannten Schauspielern aufwarten kann.

                    Empfehlenswert ist es, "Der Pate von Manhattan" im persönlichen 'Double-Feature' mit "Iron Rules" zu sehen, welches das gleiche/ähnliche Thema anspricht, zusammen ergänzen sich beide Streifen ziemlich gut.

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                    • ?

                      Heute Nacht durch Zapping ein Stückchen gesehen, war leider schon dran. Wirkte aber sehr vielversprechend. Ich würde mir selber eine 7.5 prognostizieren. Das, was ich gesehen habe, war satirisch tief-schwarz, "Ein Mann sieht rot" auf französisch.
                      Ich musste mich davon abhalten, weiterzugucken, damit ich den mal später in Ruhe komplett sehen kann. Hoffentlich kommt der so bald nochmal. Ich freue mich bereits darauf! :-)

                      • 7

                        Harter und guter Gangster-Film der Trash-Legende Roger Corman, der hier aber einen ordentlichen, stringenten und 'vernünftigen' Streifen hinlegt. Charles Bronson überzeugt in seiner ersten Hauptrolle, überhaupt ist "Machine Gun Kelly" ein feines Werk. Zwar historisch nicht korrekt, dafür aber spannend und unterhaltsam. Man merkt in keinster Weise das geringe Budget an oder die kurze Drehzeit von nur 8 Tagen. Da ich ohne große Erwartungen dieses Schnäppchen von DVD eingelegt habe, wurde ich gleich doppelt 'belohnt'.
                        Für Bronson-Fans ein Must-See, für Gangsterstreifen-Freunde eine sinnvolle Sichtung.

                        EDIT: "Revolver-Kelly" aka "Das Raubtier" war mein 700. bewerteter Film auf moviepilot. Ein gelungenes Jubiläum.

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                        • 5

                          Absolut unnötiger Historien-Kitsch, bei dem auch ein Orson Welles vollkommen deplatziert wirkt. Kann man sich getrost sparen!

                          • 6 .5

                            Eine Tragikomödie mit tiefschwarzem, skandinavischen Humor. Die Riege der kuriosen Gestalten wird durch die gut aufgelegten Darsteller getragen, zuweilen wirkt der Film aber auch ein wenig verstörend. Aber das darf er ruhig, denn es ist kein Feel-Good-Movie, auch wenn "Komödie" draufsteht. Wie gehen zutiefst kranke - körperlich, aber auch geistige - Menschen mit ihrem Schicksal um? Ist es vielleicht nicht einfacher, sich den Frust von der Seele zu laden, statt nur positiv denken zu wollen?
                            So verrückt "Kunsten å tenke negativt" auch ist, es ist einer der besten norwegischen Streifen der jüngeren Vergangenheit.
                            Möglicherweise bin ich auch nur angetan, weil das auch mein Lebensmotto ist: "Die Kunst des negativen Denkens".
                            Kleine Kritik: Aus den hervorragenden Ansätzen wird nicht immer alles herausgeholt. Obwohl die Laufzeit stimmt. Eine noch längere Dauer hätte eher geschadet, aber der Aufbau hätte vielleicht ein bißchen anders gestaltet werden können. Wendungen hin oder her - irgendwann wird auch diese Karte zu oft ausgespielt.
                            Dennoch für Liebhaber kruder Komik empfehlenswert.

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                            • 6 .5

                              Eine eigentlich vorhersehbare Komödie, die ihren Reiz aus der Absurdität der Pechsträhne zieht. Man weiß, dass etwas kaputt gehen wird, die Überraschung ist dann nur noch was und wie. Auf die Dauer ein wenig ermüdend, aber dafür dauert der Film ja auch nicht allzu lange. Tom Hanks ist - wie oft in seinen frühen Rollen - komödiantisch auf richtig gutem Niveau (auch wenn ich "The Burbs" höher einschätze, sowohl vom Film als auch von der Hanks-Leistung).

                              Schöner kurzer und knackiger Auftritt von Joe Mantegna. Freut mich immer wieder, ihn zu sehen.

                              "Geschenkt ist noch zu teuer" ist ein idealer Film für 'Zwischendurch' und der Titel spricht bestimmt nicht für den Inhalt des Streifens. Und auch das Haus wird am Ende doch recht ansehnlich...

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                              • 7

                                Eine ganz nette RomCom, die bei mir eine wohlwollende 7.0 erhält.
                                Warum? Weil sie trotz Kitsch doch unterhalten kann - und sie nicht allzu billig wirkt.
                                Außerdem finden sich hier viele sympathische Charaktere, sei es in den Hauptrollen der Workaholic Edward (smart wie immer: Richard Gere) oder die Dame aus dem horizontalen Gewerbe, Vivien (ausnahmsweise erträglich: Julia Roberts); oder in den Nebenrollen Hector Elizondo und Jason "George Costanza" Alexander.

                                Wir werden in die Welt der Schönen & Reichen eingeführt, erleben ein ähnliches "Wow-Erlebnis", wie es Vivien haben muss. Sie ist eine Art Eliza Doolittle, der Film zeigt fast einen Pygmalion-Effekt: Aus einer Wegbeschreibung wird eine Nacht, aus einer Nacht eine beruflich orientierte Woche und daraus eine Liebe - währenddessen formt Edward das einfache Mädchen immer mehr zur Dame von Welt, die dennoch ihre Unbekümmertheit behält. Und das macht den Charme aus.

                                Für eine "Schnulze" war das ein richtig guter Film, denn mit ein wenig Handlung konnte man auch noch punkten. Und es wirkte nicht einmal abgedroschen. Sicher waren einige Szenen unnötig. Aber wenn der Oper in einem Film auch ein nahezu zentraler Platz eingeräumt wird, dann ist auch mein Herz erobert. Denn ich liebe die Oper - und alle anderen tun mir Leid (Zitat: Edward).

                                Fazit: Kann man sich ohne Bedenken ansehen - auch als Mann.

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                                • 6

                                  Hatte ich über ein Jahrzehnt nicht mehr gesehen, 2013 aber voller Vorfreude wieder sichten dürfen.
                                  Die Freude währte aber nur kurz, die Kindheitserinnerungen waren wohl eher nostalgisch verklärt.
                                  Ordentliches SciFi-Kinderabenteuer, das aber mit allergrößter Sicherheit nicht zu den stilprägenden Vertretern des Genres gehört.

                                  Hätte ich nicht so große Erwartungen gehabt, dann wäre mein Urteil vielleicht freundlicher ausgefallen. So bin ich aber relativ enttäuscht.
                                  Ein Flop ist "Der Flug des Navigators" definitiv nicht, insbesondere wenn man ihn ohne eine Erwartungshaltung angeht. Aber ein "Knaller" ist er auch nicht!

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                                  • Klasse Film, einer meiner Top100 - wenn nicht Top50... und da gibt es ja viele...

                                    Sehr überzeugend. Kann man nur empfehlen. Wer den mag, wird auch andere Cagney- oder Robinson-Gangster-Klassiker mögen:
                                    "Sprung in den Tod", "Der öffentliche Feind", "Der kleine Cäsar"...

                                    Aber auch "Der Tiger" oder "Narbengesicht" sollten Erwähnung finden.
                                    In den 30er/40er-Jahren finden sich einige der größten Gangster-Perlen aller Zeiten!

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                                    • "The GODFATHER" > alles andere!
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                                      Kein Wenn!
                                      Kein Aber!

                                      I'm gonna make you all an offer, you can't refuse!

                                      Ich hole mal eben kurz den Luca Brasi, der hilft mir schon! ;-)

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                                      • 7

                                        Ich gebe zu: Mit dem Einstieg habe ich mich schwer getan. Spätestens ab der zweiten Hälfte des Filmes wird man aber für seine Geduld belohnt.
                                        Allen voran ein beeindruckender Spencer Tracy als Patriarch, der seine Filmsöhne mit Abstand an die Wand - oder in die Prärie - spielt.

                                        "Die gebrochene Lanze" ist ein Western mit vielen Facetten, neben dem eigentlichen Kerngenre findet man hier Lovestory, Familienepos, Drama, Gerichtsfilm und Kriminalstück. Der Reiz des Filmes wird vor allem aus dem angespannten Verhältnis von Devereaux (Tracy) und seinen drei ältesten Söhnen gezogen, welche sich unter Führung von Ben (Widmark) unbedingt privat, geschäftlich und insbesondere finanziell von ihrem Vater abnabeln wollen. Dabei treiben sie ihn erst in körperliche Beschränkung (Schlaganfall) und dann indirekt in den Tod.
                                        Der jüngste Sohn Joe (Wagner) will seinen Vater nun rächen.

                                        Erzählt wird die gesamte Geschichte, bis auf Einleitung und Showdown, in einem einzigen Rückblick. War ich anfangs noch skeptisch und habe eine 6er-Wertung in Betracht gezogen, so hat mich der zweite Teil aber vom Gegenteil überzeugt. Denn alle oben genannten Punkte findet man hier geballt in gut 90 Minuten.
                                        Wer sich beschwert, dass dieser Film kein "richtiger Western" ist, der hat durchaus Recht.
                                        Aber man muss gleichzeitig anmerken, dass "Die gebrochene Lanze" dennoch ein starker Film ist!

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                                        • 7 .5

                                          Lee van Cleef, der nächste Teil... Einer der Helden des Italo-Westerns!
                                          "Der Gehetzte der Sierra Madre" ist ein Film, der sich zwischen 6.5 und 7.0 bewegt, die Entscheidung zur höheren Punktzahl fiel alleine durch die Klasse von Lee van Cleef.
                                          Hier darf sich der Mann mit dem markanten Profil wieder in die Rolle des "Good Guy" begeben, der allerdings Gut und Böse, gerecht und hart, in sich vereint. Schon zuvor konnte er in "Für ein paar Dollar mehr" diese Seite von sich zeigen. Dem gegenüber stehen Rollen, in denen er den 'Vizen' gibt und dem Helden Paroli bietet ("Der Tod ritt dienstags", "Zwei glorreiche Halunken"). Beide Charaktere kann Lee van Cleef absolut überzeugend spielen.

                                          "Der Gehetzte der Sierra Madre" ist ein Streifen, der nur sehr langsam Fahrt aufnimmt, dann ab dem Mittelteil aber zulegen kann. Die Verfolgungsjagd über mehrere Etappen ist das zentrale Thema, erst der doppelte Showdown von Cuchillo und Corbett bricht aus dem Schema aus.
                                          Dieser Film ist ein würdiger Vertreter des Italo-Westerns, bleibt meiner Meinung nach aber hinter "Der Tod ritt dienstags" von Valerii zurück. Meine Rezension bezieht sich zwar auf die "verschmähte" alte Synchronisation, aber ich bezweifele, dass die neue Synchro den Film so viel besser/schlechter machen kann. Ich habe mir die neue DVD gekauft und werde sicherlich mal einen Blick wagen - bzw. einen "Hörtest" vornehmen - ob die neue Synchro, die additional angeboten wird, gravierende Unterschiede beinhaltet.

                                          Top ist beim "Gehetzten" wieder - wie immer - der Score von Ennio Morricone!

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                                          • 7 .5

                                            Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Hier gleich mehrfach.

                                            * Robert de Niro endlich wieder in einer HAUPTrolle (und damit meine ich wirklich HAUPT, alle fünf Buchstaben groß geschrieben)
                                            * Robert de Niro endlich wieder in Hochform (nicht "Höchst-", aber mittlerweile ist auch selbst "Hoch-" nicht mehr der Regelfall)
                                            * Robert de Niro endlich wieder in einem Film, der ansatzweise (oder gar mehr) mit der Klasse seines Frontactors mithalten kann

                                            "Everybody's Fine" ist ein RoadMovie der besonderen Art. Ein Rentner - ein Witwer! - der seine Kinder im gesamten Land besucht, weil sie es nicht zu ihm geschafft haben. Die Gründe erfährt man nach und nach erst später. Achtung, kleiner Spoiler: Frank (de Niro) erwartet, dass alle seine Kinder große Karriere gemacht haben. Doch ihre Leben sind nicht nur eitel Sonnenschein und haben auch ihre Schattenseiten, die sie vor ihren Vater aber geheim gehalten haben, um seine Gefühle zu schonen.

                                            Ein sehr berührender Film, und vor allem realistisch. Ganz alltägliche Situationen, insbesondere älterer einsamer Menschen (Witwer Frank), werden ohne Kitsch, aber sehr sensibel behandelt. Für Frank ist es eine Reise zur Selbsterkenntnis, dass er seine Kinder zum Erfolg getrieben hat. Und sie ist eine Offenbarung - für uns und für Frank.
                                            Die Kommunikationsprobleme von Eltern mit ihren Kindern. Wie sie diese zum Erfolg antreiben wollen. Und wie sie das persönliche Glück, die freie Entscheidung, nicht unbedingt sofort sehen und dieses gelten lassen wollen.

                                            Im Grunde ist "Everybody's Fine" ein solider 7.0-Film. Aber die Tatsache, dass es endlich mal wieder ein toller de Niro-Streifen war - und dass ich mir ein paar Tränchen verdrücken musste - werten ihn um ein Minimum auf, so dass ich letztendlich eine 7.5 im Kästchen stehen habe!
                                            Durchaus verdient, wenn man Story und Umsetzung sieht. Die Erzählkraft der Bilder hat hier einen hohen Stellenwert. Die Symbolik der Drähte, die Grundlage von Frank's Opferbereitschaft für seine Kinder, zieht sich durch den Film, wie ein roter Faden (man achte nur auf das Bild am Ende).
                                            Ein warmherziger, gefühlvoller Film. Kein Feel-Good-Movie. Aber eine Geschichte mitten aus dem wahren Leben!

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                                            • 6 .5

                                              Ohne Frage sind die "Sch'tis" ein guter Film.
                                              Aber der Hype, der zeitweise herrschte... naja.
                                              Die Kritiken sind meiner Meinung nach maßlos überzogen. SO gut ist diese Komödie auch wieder nicht. Selbstverständlich lebt so ein Film von den Klischees und dem Lokalkolorit.
                                              Aber leider werden diese Vorurteile viel zu schnell und allzu reibungslos ausgeräumt. Das Potential, mit den Stereotypen zu spielen, wurde verschenkt.
                                              Darüberhinaus der Dialekt, die Mundart "Schti": So lustig das anfangs auch sein mag, so nervtötend wird es mit fortlaufender Dauer.

                                              Zum größten Teil war und ist der Film "gut". Nicht mehr und nicht weniger. Wenn man alle Empfehlungen, Preise oder Gruppendynamik des "zum Meisterwerk erheben" (soll es ja geben) beiseite lässt, findet man schlicht und einfach eine unterhaltsame Komödie vor.
                                              Manche Leute würden das als unterschätzt bezeichnen. Ich finde, dass es nur realistisch ist. Und so schlecht ist das Prädikat "unterhaltsame Komödie" doch auch wieder nicht, oder?!

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                                              • Das Finale von "Seinfeld" war eigentlich richtig gut.
                                                Persifliert erst die gewohnten Serien-Happy-Ends (Elaine: "Ich habe dich immer geliebt... American Airlines.", vorerst also doch keine Wiedervereinigung mit Jerry) und steigert sich dann im weiteren Verlauf, wenn alle kranken Taten noch einmal Revuer passiert werden lassen. An sich ist jedes "asoziale Verhalten" der "vier New Yorker" keine Untat, aber wenn man sieht, was sich ansammelt... Da kommt schon was zusammen, vor allem, da es ja um NICHTS ging. :-)
                                                Der Knast hat immerhin offen gelassen, dass man nach einem Jahr (Gefängnisaufenthalt) Pause wieder zurückkehren könnte. Und auch wenn nicht, ist das Gefängnis eine passende finale Etappe für diese Serie.

                                                Gar nicht "abgefuckt" (ich hasse das Wort), sondern subtil und sarkastisch, wie der gesamte Humor von "Seinfeld"!

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                                                • 7

                                                  Ein sehr harter und zynischer Italo-Western, der auf Humor weitestgehend verzichtet, dafür aber die ernste Seite gut beleuchtet. Wir sehen einen jungen Stallburschen, der sich unter der Anleitung eines alten Revolverhelden zum knallharten Gunman entwickelt. Erst als das Finale naht, scheint er seinen neuen Weg des Todes zu verlassen...

                                                  Gelgentlich fällt der Film zwar in ein kleines Loch, die Handlung hätte vielleicht um eine Viertelstunde gestrafft werden können, aber inhaltlich ist "Der Tod ritt dienstags" ein recht solides Stück, das zudem gut inszeniert wird. Der Score rundet den positiven Eindruck ab. Insgesamt spielt man damit in der Ersten Liga der 'Spagetti-Western', viel besser als die meisten Vertreter der damaligen inflationären Massenware aus Italien, aber auch noch ein gutes Stück von Sergio Leone entfernt.

                                                  Außerdem: Lee van Cleef veredelt jeden Western. Das geht sogar so weit, dass man (zumindest: ich) mit dem "Schurken" Talby hält und ihm den Sieg wünscht. Obwohl seine Figur ein Mistkerl ist, schafft es Lee van Cleef ihn sympathisch wirken zu lassen.

                                                  Für Western-Fans ein Tipp, für Italo-Western-Freunde ein absoluter Tipp!
                                                  Nur warum der Tod ausgerechnet dienstags ritt, das hat sich immer noch nicht ergründen lassen...

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                                                  • 7

                                                    Für mich war dieser Teil der Griswold-Reihe der beste. Schon seit langem - und auch wieder nach neuer Sichtung.
                                                    Im Film findet man ein ausgewogenes Maß an Slapstick-Einlagen, Wortwitzen, Situationskomik sowie Pleiten, Pech und Pannen der Chaos-Familie. Die Griswolds machen dieses Mal Europa unsicher und geben ganz das Bild der weltmännischen amerikanischen Touristen auf dem "alten Kontinent". Dabei glänzen in Nebenrollen auch der Brite Eric Idle und der Deutsche Willy Millowitsch. Besonders die Deutschland-Etappe wird mir immer im Gedächtnis bleiben. So einen Besuch vergisst man halt nicht!
                                                    Dieser Film ist Comedy nach meinem Geschmack.

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