Einar - Kommentare

Alle Kommentare von Einar

  • 6 .5

    Wenn man von bedeutenden, klassischen Disney-Filmen spricht, kommt man irgendwann unweigerlich auch auf "Dumbo". Als Kind habe ich ihn mehrmals gesehen. Nach all den Jahren kam ich nun endlich mal zu diesem Vergnügen. Doch ein wenig hat die Zeit den Film verklärt. "Dumbo" ist sicherlich ein anrührendes Werk, jedoch hatte ich ihn um ein vieles schöner in Erinnerung. Nichtsdestotrotz handelt es sich hier immer noch um einen fantastischen Film, der mit Liebe gemacht wurde.
    Warum so viele Leute Disney-Filme nicht leiden können (neutral kann ich verstehen), ist mir ein Rätsel. Wer auch nur ein kleines Herz in seiner Brust hat, weiß diese klassischen Zeichentrickfilme zu schätzen. Und auch wenn oft von "überholt" gesprochen wird, werden diese Filme immer zeitlos bleiben und andere - heute trendige - Streifen überleben, wenn diese längst selbst als altbacken gelten.
    "Dumbo" ist bestimmt nicht eines der allerbesten Disney-Meisterwerke, aber er gehört zu einem unheimlich großen erweiterten Kreis.
    Ein Blick minimum, wenn nicht gar ein paar mehr, ist "Dumbo" für Jeden wert.

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    • 6 .5

      Irgendwie war Robin Hood für mich immer ein Bandit - und wird es auch bleiben. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Sympathien dem shakespearschen Vize Prinz John gehören...?!
      So ist es für mich stets schwer, einen Robin Hood zu sehen. Alleine Kevin Costner konnte mich vollends überzeugen.

      Was der Disney-Film hat, ist wieder einmal eine liebevolle Gestaltung, aus der sich ein netter Film ergibt. Nicht sonderlich spannend, nicht allzu unterhaltsam, aber solides Niveau. Und dafür mit einer zuckersüßen Füchsin... :-)

      • 1
        • 7 .5

          Eine der, wenn nicht gar DIE absurdeste Lovestory aller Zeiten. Ein Zitat, das doch so wahr ist: "Männer und Frauen können nicht mit einander befreundet sein, weil immer der Sex zwischen ihnen steht. Und haben sie mit einander geschlafen, ist die Freundschaft kaputt."

          "Harry und Sally" beeindruckt als geistreiche Komödie, die mit tiefsinnigen Wortwitzen, scharfen Dialogen und philosophischen Weltbetrachtungen durch Harry (Billy Crystal) daher kommt. Als Seinfeld-Fan ist eine mir eine gewisse Ähnlichkeit im Humor aufgefallen - und das kann nur gut ausgehen.
          Selten habe ich mich so amüsiert. Ich, der vor dem TV kaum einen Lacher herausbringt, hatte mehrere Stellen, an denen ich grinsen musste. Das will was heißen. Auch der Lovestory-Part überzeugt. Allerdings nimmt dieser Teil für mich persönlich dann doch zu viel Platz ein, nachdem Harry und Sally dann doch im Bett gelandet sind. Der Humor ist fast raus. Auch wenn ich romantisch veranlagt bin, hat mir der Esprit des ersten Zwei-Drittels gefehlt. Aber da es ein stimmiges Gesamtkunstwerk ist, kann man nur von "sehr sehenswert" sprechen.

          Goldstück Meg Ryan und Comedy-Allzweckwaffe Billy Crystal spielen toll, aber der Star im Hintergrund ist Nora Ephron, die das Script geschrieben hat und uns grandiose Dialogzeilen schenken konnte. Die prägenden Momente gehen über den vorgetäuschten Orgasmus hinaus, der wohl am bekanntesten sein dürfte, aber bei weitem nicht die beste Szene bietet.

          Wer mal eine Liebesgeschichte sehen möchte und dabei richtig lachen will - oder auch nur eines der beiden Dinge - dem ist "Harry und Sally" vorbehaltlos zu empfehlen.

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          • 7

            "Midnight Run" ist ein sehr vielschichtiges Werk. Aber eines ist es bestimmt nicht: Langweilig. Auch wenn man das anfangs vorgelegte Tempo hinterher nicht mehr so halten kann. Hätte man das durchgehalten, dann wäre es sicherlich ein noch viel besserer Film geworden. Aber schon im 'Normaltempo' hat man genug Action, wenn man alle beteiligten Parteien verfolgen möchte.
            Da ist zum einen natürlich das zentrale Duo Walsh/Mardukas (de Niro/Grodin), die beide herrlich verrückt sind, aber - zum anderen - von noch beknackteren Charakteren gejagt werden. Inkompetente Mafiosi - FBI-Agenten, denen man ihre Identität gestohlen hat - und ein vollkommen bekloppter Kopfgeldjäger-Kollege.
            Bei der Zusammenstellung ist schon klar, dass viele Aspekte lustig beleuchtet werden. Quasi ein humoristisches Road-Movie im Cop/Gangster-Milieu. Und das kann richtig unterhaltsam werden. Besonders, wenn man ein Mundwerk wie das von Mardukas bei sich hat... Wortgefechte gibt es zuhauf, wie auch kleinere Scharmützel mit scharfen Waffen. Abgerundet mit einer Menge Running Gags ("Wir sehen uns in LA", "Wir sehen uns im nächsten Leben", die Sonnenbrille, "Marvin - hinter dir" ... ).
            Der "Run" nach LA ist ein Etappenrennen über Dutzende von Städten und Örtchen, mit einer Vielzahl an Transportmitteln (da könnte selbst James Bond neidisch werden) und ständigen Wege-Kreuzens der Protagonisten. Mindestens zwei der genannten Parteien treffen immer auf einander.
            Alles zusammen ist ein schmuckes Stück auf der Leinwand (oder bei mir auf dem Bildschirm), was natürlich auch an den herrlichen de Niro, Grodin und Yaphet Kotto liegt.
            Dennoch, und das muss man auch sagen, ist "Midnight Run" ein Film, den man sich sehr gut ansehen kann, aber der keine Bombe ist. Größtenteils trotz der ständigen Richtungsänderungen zu geradlinig und ohne explosiven Pepp. Aber das muss man auch nicht verlangen. Oder?!

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            • 5 .5

              Es ist fast eine Schande, dass dieser Film sich mit dem Namen "Carlito's Way" schmückt - selbst wenn er das Prequel zum grandiosen Pacino-Streifen ist. Aber: Der Neuaufguss hinkt dem Klassiker in so vielen Punkten hinterher, dass der Name fast darunter leiden mag. Die Story hat an sich nichts mit Teil 1 zu tun und wie Carlito den "Weg zur Macht" nimmt, wird auch nicht wirklich beschrieben. Er ist einfach nur ein Rädchen, welches sich ein wenig emanzipiert - und am Ende schwört er gar dem Gangstertum ab, wahre Macht sieht anders aus. Zumal diese "Macht" im Pacino-Original schon zu Beginn begründet ist und der Weg immer noch nicht aufgezeichnet wurde. Eigentlich ein sinnloses Prequel, das unter jedem anderen Namen und mit jedem x-beliebigen Gangster hätte laufen können. Aber warum? Carlito hat ja schließlich einen Namen und eine Fangemeinde; da können wir uns das doch zu Nutzen machen... (dachten sich bestimmt die Macher)

              Bevor ich weiter vom Leisten ziehe: "Rise to Power" ist kein absolut schlechter Film. Er hat auch (ganz wenige) gute Stellen und allzu sehr sackt er auch nicht ab. Aber mindestens 90% sind (unteres) Mittelfeld. Da hätte man sich von Bregman&Sohn mehr erhofft. Der Beginn dieses Filmes ist ätzend lang -weilig und -atmig. Viele Personen sind strunzdumm, überzeichnet oder dienen irgendeinem Klischee. Der Verstand des Zuschauers wird nicht angesprochen, nur der optische und der akustische Sinn. Zu allem Überfluss kommt noch hinzu, dass Carlito Brigante auf einmal überhaupt keinen Charme hat und auf mich blass und unsympathisch wirkt. Al Pacino hat dieser Figur sehr viel mehr eingehaucht!
              Kommen wir zum positiven Teil: Der Film steigert sich wenigstens ein bisschen und wird recht annehmbar. Einen "Carlito" kann ich immer noch nicht erkennen, aber gut. Das twistige Ende erinnert sehr an "Bube, Dame, König, grAs" oder "Snatch!". Das erweitert das Argument, dass es ein x-beliebiger Gangster-Thriller sein kann und nicht zwingend die Vorgeschichte von Carlito Brigante erzählt.

              Handwerklich ist der Film akzeptabel, der Soundtrack ist nicht mein Fall, dennoch nicht unangenehm. Nur manche Dialogzeilen nerven. Man kann ihn sich ansehen, wenn man Mafia-Fan sollte man das sowieso. Dann kann man selber urteilen.
              Stecken wir ihn einfach mal in die Kategorie: Hat man ihn nicht gesehen, hat man nichts verpasst. Denn: "Ganz schlecht" ist noch was anderes und mehrere Stufen tiefer!

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              • Das ist ja Stuhl! Da hat mir doch tatsächlich jemand in die Stiefel geschissen!!

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                BRING MIR SUPPE!

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                Ganz im Ernst, einer der besten Schauspieler aus der Riege der Nicht-Schauspieler. Hat der Helge im Kommentar zu Texas auch schon richtig angemerkt. :)

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                • 6 .5

                  Nun, diese Frankenstein-Verfilmung ist mit Sicherheit kein Meisterwerk. Bei den Voraussetzungen von Cast und Produktionscrew sollte man mehr erwarten können.
                  Branagh, den ich sehr bewundere (in erster Linie aber wegen seiner Shakespeare-Ambitionen) bringt ein eher fades Stück auf die Leinwand, das nicht wirklich spannend ist. Obwohl der Film nur zwei Stunden dauert, wirkt er oftmals langwierig und leer.
                  Nur Robert De Niro brilliert mal wieder: Er haucht seiner Kreatur Leben ein und verkörpert kein böses Wesen, sondern eine von Leid zerfressene Existenz, ein missverstandenes Geschöpf.
                  Einzig und allein für De Niro gibt es die 6.5, die 'ganz gut' bedeuten. Ohne diesen Aspekt, wären 5.5-6.0 aus meiner Sicht angemessen.
                  Ein insgesamt nur mittelmäßiges Werk, welches sehr von der Darstellung der Kreatur lebt. Kein Horror, wenig Drama, aber viel - es mag häßlich klingen - Kitsch.
                  Da ich den "Original"-Frankenstein noch nicht gesehen habe, kann ich es in kein Verhältnis setzen. Aber als alleinstehendes Werk ragt Branagh's Frankenstein nicht heraus. So sehr mir das auch leid tut.

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                  • 6

                    Kein richtiger Knaller, eher ein gediegener Mittelklasse-Western mit dem zentralen Motiv der Rache. Handwerklich einwandfrei gemacht, fehlt dem Film dennoch das Feeling, das entscheidend ist. Spannungsarm und steril.
                    Es gibt viele Streifen, die sich mit Wyatt Earp auseinander setzen. Dieser gehört nur zum Mittelfeld. Schade, da mit Garner, Ryan und insbesondere Jason Robards, den ich sehr gerne sehe, ein großartiger Cast zur Verfügung stand. Es steht also ein solider Film ohne große Schwächen, aber auch ohne echte Stärken.

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                    • 6
                      über Hamlet

                      Interessanter Versuch, mit "Hamlet" im Kielwasser von Baz Luhrman's "Romeo+Julia" zu fahren. Allerdings scheitert dieses Projekt an einigen Punkten. Wo Luhrman noch neues Terrain betreten hat, wirkt hier manches aufgesetzt und zu modern. Die größte Stärke liegt weiterhin im Originaltext, der zum Glück großteils übernommen wurde. Ist immerhin von Shakespeare und der Film lebt fast alleine von diesem Fakt.
                      Der Pop-Trend ist zu stark betont, die Bilder gefallen mir nicht wirklich. Aber die Stimmung, die Atmosphäre wird einigermaßen gut übertragen. Was man zu Gute halten kann ist, dass durch solche Produktionen möglicherweise jüngere Generationen angesprochen werden und dass Shakespeare auch noch heute aktuell ist.
                      Insgesamt noch ganz gut, wenn man auch Branagh und Zeffirelli's "Hamlet" hinterher hinkt. Insbesondere in der Schluss-Szene, die mich leider sehr enttäuscht hat: Hier wird aus einem (schnellen) Wortwechsel zwischen Hamlet, Laertes, Gertrud... eine triste blutige Abwicklung.

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                      • "Todesmelodie" nur 7.0 ? :(
                        Dieser Film hat mich zum Coburn-Fan gemacht. Und uns eines der schönsten Musik-Themen beschert *chang, chang, chang* ;-)
                        You better duck, sucker! :-) (War nur ein Filmzitat und kein Angriff... *g*)

                        • 7

                          Toller alter Streifen, der eine Geschichte von H.G.Wells aufgreift. Da kann bei so einer Vorlage nur etwas schiefgehen, wenn man das falsch anpackt. Aber damals war das noch unaufgeregt und wurde souverän ohne unnötigen Hokus-Pokus der heutigen Blockbuster-Maschine abgedreht. Dafür hat man aber dennoch schon sehenswerte Special Effects gehabt, die der Zeit fast voraus wirken. Ein Klassiker, auch wenn man die Hauptperson nur im Sterbebett sieht.
                          Dass zu der Mystik noch eine gehörige Portion Humor den Film abrundet, macht ihn erst recht sehenswert.

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                          • 6 .5

                            Eigentlich ein recht guter Film, dessen Handlung aber mit Dauer zu absehbar ist. Insgesamt wirkt der Plot am Ende dünn. Dünn? So ziemlich dünn!
                            "Lethal Weapon" lebt vor allem von der Chemie Gibson/Glover, die mir sehr gut gefallen hat. Dennoch werden viele Stereotype abgespult und irgendwie wirkt alles letztendlich wie ein gewöhnlicher Actionstreifen. Und das, obwohl die erste Hälfte auf einen sicheren 7er-Kurs lag. Dann geht es aber ab der Entführung leider bergab, wenn auch nicht sehr stark. Negativ-Beispiel der Showdown: Der Bösewicht ist besiegt, er kann verhaftet werden. Aber nein, wir brauchen noch mehr Adrenalin und tragen einen fairen Kampf aus. Und damit nicht genug - das Todesurteil solcher Typen in Cop-Thrillern ist schon gefallen, also muss er noch erschossen werden, nachdem er das zweite Mal besiegt ist. Das hat mir ein wenig den Spaß verdorben, den ich ohne Zweifel größtenteils hatte. Solche Szenen bieten mehr Kritik-Potential als einige Szenen in anderen Filmen...

                            Wie gesagt, einigermaßen unterhaltsamer (grandiose Wortgefechte) und guter Thriller - bis Gibson vom Supermann zum Ultramann mutiert und mit ein wenig Hilfe von Danny Glover die Gegner zur Strecke bringt. Mal sehen, wie der zweite Teil ist. Wann ich den sehen werden, lasse ich mir aber noch offen.

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                            • 6 .5

                              Bevor ich auf den Film zu sprechen komme, möchte ich eines vorweg schicken: Dass ich "Der Kandidat" ausgerechnet jetzt, unmittelbar im Zusammenhang mit den US-Wahlen, gesehen habe, ist schierer Zufall gewesen. Schon seit geraumer Zeit wollte ich diesen Vidal-Streifen mit Henry Fonda sichten. In erster Linie wegen Fonda...

                              So, zum Inhalt und der Form des "Kandidaten": Eine Komödie, wie ausgezeichnet, ist der Film nicht direkt, eher eine Mischung aus Polit-Satire, Polit-Drama und möglicherweise auch (Pseudo-)Doku der hohen Politik. Wer sich mit dem Film auseinander setzen möchte, sollte schon politisches Interesse mitbringen und älteren Filmen nicht abgeneigt sein. Es gibt Filme, die altern kaum. "Der Kandidat" ist gealtert, weil unsere Welt und unsere Politik auch altert und sich verändert. Aber der Inhalt an sich, die Kern-Aussage ist zeitlos. Denn es geht um politische Scheinwelten, Intrigen, Allianzbündnisse und Diffamierungen.
                              Im inner-parteilichen Kampf um die Nominierung für das Amt des Präsidenten streiten vor allem zwei Männer, die Favoriten (Russell und Cantwell). Russell, der Top-Kandidat, ist der gemäßigtere Republikaner, der Reiche und Gebildete, der allerdings zu weich scheint. Cantwell ist sein größter Herausforderer, ein konservativer Kerl, der wenig Menschenkenntnis besitzt und alles durchsetzen will, um seinen Weg zu gehen und sein Ziel zu erreichen. Er ist der Mann des Volkes, ein Kommunistenjäger (-> McCarthy) - und der Kandidat, den der ehemalige Präsident unterstützen will. Die Rede des Alt-Präsidenten und dessen Empfehlung werden die Vorentscheidung bringen. Doch Cantwell verscherzt es sich mit ihm und so soll nun Russell, aus Mangel an Alternativen, der Kandidat werden. Cantwell setzt alles daran, Russell zu diskreditieren - während Russell seinen Gegenschlag aus moralischen Gründen nicht bringen kann. Stattdessen opfert er sich und ebnet den Weg für einen dritten Kandidaten...

                              Der Anfang fällt sehr schwer, der Einstieg wirkt sehr dröge und schwerfällig. Mein Interesse stieg erst durch die Tempo-Verschärfung in Form des Alt-Präsidenten. Hier nimmt der Film ein wenig Fahrt auf und wird spannender. Leider verliert dieser Spannungsaufbau gegen Ende wieder an Kraft. Lobenswert sind die politischen Show-Einlagen, die einen Einblick in das US-amerikanische Wählergemut geben und wie die Kandidaten diese Anlagen ausnutzen wollen.
                              Zur Zeit durch die Wahl Obama-Romney bestimmt aktuell, ansonsten ein passabler Film, der gut gemacht ist, dem aber manchmal die Durchschlagskraft fehlt. Der Krieg in der Politik ist halt nicht so offensichtlich-spannend, wie ein Showdown im Western oder ein Gefecht in einem Kriegsfilm. Dennoch ist ein Krieg ein Krieg, wenn auch auf politischem Parkett. Da kennt man auch in seiner eigenen Partei keine Freunde...

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                              • Ich will den Film mit dem neu veröffentlichten Zusatz-Material (20 Minuten mehr, Scorsese-Stiftung beim Filmfest in Venedig 2012) sehen! Der ist mir sonst immer noch zu kurz... ;-)
                                Dieses Leone-Epos werde ich mir wieder im Februar ansehen, wie jedes Jahr. Ist ein Ritual... :) Kenne zwar nur die DVD-Fassung, aber weiß vielleicht jemand, wo es die Original-Synchro gibt?

                                • 7

                                  Ein eigentlich sehr solides Mafia-Werk, das für mich zu Unrecht kritisert wird und unterbewertet ist. Für Fans des Genres sicherlich lohnenswert.
                                  Hoffman spielt den Kosher-Nostra-Mobster Dutch Schulz souverän, außerdem punktet der Cast mit Bruce Willis als Bo Weinberg und Steve Buscemi als Hitman. Wer sich - wie ich - für jeden Beitrag zum Mafia-Genre begeistern kann, dem bietet der Film ansprechende Unterhaltung. Verbunden werden hier der fiktionale Plot um Billy Behan, genannt Billy Bathgate, und der damals einflussreiche Gangsterboss Dutch Schulz in seinen letzten Monaten, teilweise auf historisch belegten Tatsachen.
                                  Die Athmosphäre ist gelungen, das Spiel und die Handlung auch. Ich kann mich der Kritik in keinster Weise anschließen. Sicherlich sollte man keinen "Paten" a la Coppola erwarten. Und auch für die blutrünstigen Genre-Verfechter ist das nichts. Aber es ist ein spannungsgeladener Gangster-Thriller, der über plumpe Schießereien oder Klischees hinausgeht.
                                  Im Endeffekt sehenswert und ein besserer Vertreter seines Genres als das Bio-Pic "Lepke" zu Louis Buchalters' Leben. Vom Niveau ist "Billy Bathgate" auf "Harlem, NYC"-Ebene anzusiedeln. Mir jedenfalls hat es gefallen - kein Feuerwerk, aber auch keine Ladehemmung.

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                                  • 7

                                    Großes Kino! Der WAHN-Sinn von Kapitän Ahab.
                                    Längst ein Klassiker der Literatur, hier von John Huston perfekt inszentiert. Das Alter der 50er-Jahre merkt man den Film nicht an.
                                    Die 7.0 ist das Minimum, die Skala nach oben hin offen!

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                                    • 7

                                      Seitdem ich hier angemeldet bin (Mai 2011) trägt das Murmeltier von mir eine 6.0 mit sich herum. Es war einer der Filme, die ich zuerst bewertet habe, als mein Profil auf mp erstellt wurde. Gesehen habe ich den "Groundhog Day" mehrere Male, aber bestimmt nicht mehr seit 1998/99 (oder noch früher)... dementsprechend basierte die Bewertung auf meiner Erinnerung, einer sicherlich leicht verblassten. Darum stand seit dem ersten Tag eben dieser Film trotz Bewertung weiter auf der Merkliste. Und nun bin ich zur erneuten Sichtung gekommen, wie die Jungfrau zum Kind: Die Stadtbücherei hatte Bücherbörse und veräußerte auch VHS-Kassetten zu 50 Cent das Stück. Und der Murmler war dabei. Eines führte zum anderen, letztendlich zum Videoabend und nun sogar zu einer Aufwertung.

                                      OK, ich habe mich vertan: 7.0 scheinen eher angemessen. Ich habe die alte 6.0 gelöscht, war erstaunt, dass die Vorhersage sogar bei 8.0 lag - und in der Mitte liegt wohl die Wahrheit.
                                      Ich mag innovative Filme. Und das ist einer. Die Idee ist vollkommen neu - zumindest die Umsetzung - wobei der Grundgedanke auf dem Wandel eines griesgrämigen Charakters liegt. "A Christmas Carol" lässt grüßen, Bill Murray hat in "Die Geister, die ich rief" eine super adaptierte Scrooge-Figur abgegeben. Und genau so agiert er auch hier in der Zeitschleife. Top-Timing, Comedy auf gehobenem Niveau. Andie McDowell wirkt für mich eher fehl am Platze. Aber Murray spielt toll.

                                      Auch diese Deja-vu-Idee hat etwas für sich. Und keine Facette wird ausgelassen: Das anfängliche Wundern und Ärgern über die Zeitschleife. Dann das Ausnutzen, sei es nun sexuell oder in anderen Bereichen. Es folgt die Hilflosigkeit mit einem Dutzend verschiedener Selbstmord-Möglichkeiten. Dann der Spaß an der Endlosigkeit: Was würdest du machen? Phil (Murray) bildet sich fort, lernt Sprachen oder Klavier, spielt sich als Gott auf, gibt den Lebemann. Und irgendwann entdeckt er den Samariter in sich, er rettet Kinder, hilft bei Autopannen oder bewahrt einen Steak-Esser vor dem Ersticken. Er lenkt das Leben um sich herum in glückliche Bahnen. Und dann... ordnet er auch sein Leben und wandelt sich. Das Glas, das halb leer war, ist nun halb voll. Und der Wecker hat auf einmal eine andere Ansage drauf. Etwas ist anders, die Spirale ist durchbrochen.

                                      Die Botschaft, die einer Parabel gleicht, wird hier stilsicher mit komischen Effekten übermittelt. Auch die Hauptfigur muss erst einmal erkennen, was sie wirklich will und wie sie ausbrechen kann. Nach einigen selbstbezogenen Taten, die wohl jeder gerne in einer Endlos-Schleife begehen möchte, findet er seine Berufung.

                                      "Und täglich grüßt das Murmeltier" ist ein recht harmloser Spaß, eine gesittete Komödie, die aber einen hohen Anspruch an den Zuschauer stellt. Denn auch wenn es sich lustig anhört: Was würde man selber machen, wenn man täglich den gleichen Tag durchleben dürfte/müsste...?

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                                      • 6 .5

                                        Nicht ganz mein Fall, aber immerhin mal etwas (einigermaßen) Neues und obendrein ziemlich gut gemacht.
                                        Die Story ist einigermaßen spannend, aber mit der Athmosphäre konnte ich mich nicht richtig anfreunden. Sehr steril - so wie Hannas Welt eben ist oder bislang war. Dass der Soundtrack dann Computermusik ist (Techno oder was auch immer... ich hasse diesen Stil), macht den Film für mich nicht gerade besser.
                                        Also: Handlung oberes Mittelfeld und Athmo recht weit unten.

                                        Aber: Saoirse Ronan spielt wirklich einen überzeugenden Part und zieht die Aufmerksamkeit voll auf sich. Sie hat Charisma. Und auch mit Eric Bana war ich sogar mal zufrieden. Der Star ist aber das Mädchen. Berührend, wie Ronan den ersten Kontakt mit der Außenwelt überträgt.

                                        Ein im Endeffekt unverbrauchter Agenten-Thriller, der mit einer jugendlichen Hauptfigur glänzt. Erinnert entfernt an "Nikita", kommt an diesen Film aber nicht dran. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich an "Wer ist Hanna?" die Geister scheiden: Wer dieses Feeling mag, kommt auf seine Kosten. Wer nicht (so wie ich), nur teilweise oder gar nicht. Subjektiv ein Film für das sichere Mittelfeld.

                                        • 7

                                          *schnüff*

                                          Ein wunderbares, fantastisches Musik-Märchen, das den Zuschauer in ein Reich des Filmzaubers mitnimmt. Traumhafte Musik von Ennio Morricone, wunderschöne sentimental-melancholische Athmosphäre, die mit leicht ironischen Humor angereichert wird. Tornatore ist ein Geniestreich gelungen, nur an manchen Stellen erlaubt er sich geringste Längen. Was in Erinnerung bleiben wird, sind malerische Bilder, verrückte Szenen (der Tanz des Pianos während des Wellen-Ritts) und ein Tim Roth, der in seiner Rolle total aufgeht.
                                          Solche Filme sind zum schwelgen, zum entgleiten in eine Traumwelt.
                                          Ein richtiges Vergnügen von Anfang bis Ende!

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                                          • 6 .5

                                            Bumm! Schon alleine die erste Szene, die Telefonsequenz, knallt mal rein! Das ist richtig große Klasse. Perfekter Auftakt. Aber dann... setzen sich die Parallelen so fort und wirken doch arg überladen (da gewinnt man eher im Lotto, nachdem man eine Kokosnuss auf den Kopf gekriegt hat). Aber wir sind in Hollywood, da macht man keine Gefangenen, da veräußert man schon einmal Kitsch.
                                            Hat man den positiven und negativen Höhepunkt des Openers überstanden, bekommt man eine süße Liebesgeschichte vorgesetzt, die nun endlich gut erzählt wird und frei von Kitsch ist. Endlich erhalten die Menschen auch solche Züge. Das sieht man eben daran, dass der Weg zur Affäre ein steiniger ist - und sich das Gewissen bei Beiden meldet. "Der Liebe verfallen" (mir ist der deutsche Titel piep-egal!) bleibt dabei immer schön ruhig und unaufgeregt, das Herzpochen verursachen dennoch die genialen Schauspieler de Niro und Streep. Man fiebert richtig mit.
                                            Und - Achtung: Teil-Spoiler - die Story bleibt auch realistisch, denn Frank und Molly ist kein Glück beschieden. Am Ende trennt sie sogar quasi der Zug, der sie erst zu einander gebracht hat. Tolle Sprache der Bilder.
                                            Es hätte nahezu perfekt sein können, wenn letztendlich nicht doch noch ein typisch amerikanisches Happy-End auf das Werk draufgesetzt würde. Muss wohl so sein...
                                            Dafür einen leichten Punktabzug, auch wenn ich sonst auf "Happy-Ends" stehe. Dennoch ein schöner Liebesfilm mit viel Gefühl. Und ich habe mir vorgenommen, ab sofort wieder öfter mit dem Zug zu fahren!

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                                            • 7 .5

                                              "Das Leben nach dem Tod in Denver" vergleicht sich mit "Pulp Fiction". Oder: wird verglichen. Das ist beinahe so, als würde man ein Sakrileg begehen.
                                              Wer sich auf ein "Pulp Fiction" einlässt, kann nur stranden, wenn er nicht Quentin Tarantino heißt.
                                              Dennoch wurde mir dieser Film wärmstens empfohlen und scheint sich auch hier größter Beliebtheit zu erfreuen. Also habe ich ihm eine Chance gegeben.

                                              Was mir dann beim Sehen doch aufgefallen ist: "Pulp Fiction" ist eine ganze Ecke weit weg und der Vergleich doch so ziemlich weit hergeholt.
                                              Aber: Das ist nichts Schlechts, au contraire. Denn: "DLNDTID" (habs mal abgekürzt...) besitzt einen ganz eigenes Flair und das tut richtig gut. Wir haben hier zwar ein stimmiges Gangster-Drama mit Klasse-Soundtrack, aber Tarantino lässt nicht unbedingt grüßen. Vielmehr baut "DLNDTID" ein Feeling auf, das dem Film entspricht. Darum kann ich auch nur sagen: Humor? Schwarze Komödie? Nur im Ansatz, ein kleines Bisschen. Der Charakter von Treat Williams, den ich seit "Es war einmal in Amerika" immer wieder gerne sehe, bringt gelegentlich mal eine humorige Situation auf. Doch abgesehen davon ist "DLNDTID" ein eher melancholisches Stück, das einen sofort in den Bann ziehen kann. Wenn man dieses Genre mag!
                                              Romantik und Gewalt, wahnsinnige Paten mit körperlicher Behinderung und viel Thrill - das alles und noch mehr steckt hier drin!

                                              Dieser Tipp war mal wieder richtig gelungen, kein Zentrumstreffer, aber eine 7,5 bestimmt! Schon alleine wegen diesem Cast: Walken in seiner Glanzrolle als verdammter Soziopath (der seinen Körper aber nicht mehr bewegen kann), der angesprochene Williams, Steve "Schildkröte" Buscemi - und natürlich Andy Garcia, der Charme-Bolzen. Der versprüht seine Marke überall, wo er ist und stets hinterlässt er einen (guten) bleibenden Eindruck. Schon jetzt kann ich mir in seiner Rolle keinen Anderen vorstellen.

                                              Also, vergesst ruhig ab und zu Pulp Fiction und John Travolta - "DLNDTID" und Garcia machen ihr Ding und das grandios!

                                              PS: Gabrielle Anwar ist auch immer ein Blickfang! :)

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                                              • 7

                                                "Der letzte Pate" basiert auf einem Roman von Mario Puzo, steht allerdings in keinem Bezug zu "Der Pate". Hier wird eine neue Mafia-Welt erschaffen, die natürlich nicht an das Mega-Werk heranreicht, aber dennoch lesens- und sehenswert ist.

                                                Der Cast mit Joe Mantegna, Danny Aiello, Burt Young, Daryl Hannah oder Kirstie Alley liest sich schon sehr gut. Dementsprechend ambitioniert geht es dann auch in dieser Produktion zu. Dicht und spannend wird die Geschichte eines Mafia-Clans erzählt, der in sich stabil scheint, aber intern eine tickende Zeitbombe beherbergt.

                                                Gedreht wurde "The Last Don" für das TV, nicht für's Kino. Dennoch hat man Ambitionen, die zum Großteil erfüllt werden. Action-Kracher, Monster-Explosionen oder ähnliches sieht man hier aber nicht - ganz im Sinne von Puzo. Was Puzo in seinem Buch aber näher beschreibt, sind Gewalttaten. Auch diese werden hier im Film jedoch relativ harmlos gehalten. Im Mittelpunkt steht nicht das verbrecherische Sein, sondern wieder wie im "Paten" eine Familien-Geschichte. Für Mario-Puzo-Fans sicherlich empfehlenswert.

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                                                • Wenn man was Negatives schreibt, wird einem nachher sofort Diskriminierung vorgeworfen. Ich möchte nicht vorurteilhaft sein, aber Bond ist für mich ein Weißer... Der nächste Schritt wäre dann, dass Bond eine Frau wird. Ich bekomme jetzt sicher einen dicken Tadel, aber das ist meine (konservative) Meinung. Wenn es so kommen würde, sähe ich es auch nicht als Anerkennung an den Schauspieler, sondern eher als "Shocking Moment" um etwas medientaugliches zu bieten.
                                                  Meine Meinung: Holt mal einen ganz unverbrauchten, unbekannten Schauspieler, der Charisma hat und von seinem ersten Einsatz an als Bond gilt - ohne große Meriten oder Vorgeschichte.
                                                  So, jetzt könnt ihr mir widersprechen! ;-)

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                                                  • 7

                                                    Regisseur Robert Aldrich ("Das dreckige Dutzend") steht für harte Unterhaltung mit Tiefgang. Schon bevor Bronson und Savalas unter Lee Marvin auf Nazi-Jagd gingen, schickte Aldrich ein Star-Aufgebot in den Zweiten Weltkrieg und schuf einen guten Genre-Vertreter.

                                                    Unter einem vollkommen inkompetenten Captain leidet der ganze Trupp. Die Moral der Männer ist auf einem Tiefpunkt, das erkennt auch Lt.Costa. So beginnt er seinen eigenen privaten Krieg im Krieg gegen Cooney. Dieser Zwei-Fronten-Kampf spricht Werte an, wie Treue oder Moral. Aldrich erzählt seine Geschichte spannend, er zeichnet gute und schlechte Charaktere, aber er heroisiert niemals. Leider findet man im Werk dann doch die eine oder andere Länge.

                                                    Für mich schwankt die Bewertung zwischen "ganz gut" und "sehenswert", aber da Aldrich weiß, wie man auch noch eine schöne Kampfhandlung in die inneren Konflikte einbaut, tendiere ich zur besseren Note.

                                                    Der Film hat sein Alter, aber oftmals sind eben diese Streifen eine wohltuende Ablenkung vom heutigen Kino-Alltag bzw. ich ziehe ohnehin die "Klassiker" den "Blockbustern" vor. Bislang auf mp noch zu Unrecht recht unbekannt. Man darf "Ardennen 1944" gerne eine Chance geben!

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