Einar - Kommentare

Alle Kommentare von Einar

  • 6

    Stanley Kubrick, am Anfang seiner Regie-Karriere, beweist, dass er noch viel Luft nach oben hat.
    Bessere Filme, ja nahezu ausnahmslos Meisterwerke, sollten dem "Tiger von New York" folgen.

    Zwar besticht der Streifen stellenweise durch tolle Kameraeinstellungen und der düsteren Grundstimmung. Aber Spannung kommt selbst in den rasanteren Szenen, wie dem hochgelobten Finale, nicht auf. Zudem ist die Handlung sehr karg und wird zäh vorgetragen. Man sollte hier keinen Kubrick erwarten, wie man ihn aus "Barry Lyndon" oder "Clockwork Orange" kennt.
    Zur Filmographie Kubricks gehört dieser Beitrag aber dennoch und darf in Zuge dessen gerne auch gesichtet werden. Ansatzweise erkennt man bereits die Stilistik, die gerade einmal ein Jahr später in "The Killing" (Die Rechnung ging nicht auf) grandios ausgearbeitet wurde.

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    • 6 .5

      Märchen = Träumen

      Und wer träumt nicht gerne?
      So sehr Disney-Filme von manchen Menschen geliebt werden, so sehr werden sie von anderen schlecht gemacht. Wenn es überhaupt ein Extrem gibt, das gerechtfertigt ist, dann sicher das erstgenannte.
      "Cinderella" ist kein Knaller wie "Der König der Löwen" und auch nicht so gut wie das altersmäßig ähnlichere "Schneewittchen", aber immer noch solide Familienunterhaltung, die auch bei anderen Zielgruppen punkten kann.

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      • 6

        War mir persönlich ein wenig zu getragen, fast "französisch" in seiner Machart. Die Bilder und der unveränderte Hintergrundton sollen für sich sprechen, dazu ein wenig Source-Musik. So stelle ich mir als Laie einen Film vor, der in erster Linie Kunst ist und dann erst unterhalten möchte.
        Leider zieht das bei mir nicht, auch wenn die Stimmung schön melancholisch daherkam. Zu dialogarm. Und ein Quäntchen fehlt, das ich nicht genau definieren kann.
        Aber: Schön gespielt ist es!

        • 6 .5

          Im Zuge meiner Sichtung aller möglichen Mafia-Streifen kam nun "Der Tag der Eule" an die Reihe. Damiano Damiani schickt hier einen typischen italienischen Mafia-Film ins Rennen, der sich von den US-amerikanischen arg unterscheidet.
          Nicht nur, dass der Ort der Handlung logischerweise Sizilien ist, auch das Ambiente des Filmes passt sich der Umgebung an. Dreckig, rustikal, korrupt.
          Im Gegensatz zu amerikanischen Produktionen findet man hier weniger Gewalt und Action, dafür aber eine tiefgreifende Handlung. Ein wenig zäh wirkt "Der Tag der Eule" schon, wenn man Vergleiche ziehen möchte, zu den großen Brüdern jenseits des Großen Teiches. Allerdings wird hier auch nichts geschönt oder dramatisiert. Man hat quasi eine nahezu realistische Szenerie vor Augen: Die Mafia nicht nur als mordende Blutsbande, sondern als Haufen von Profiteuren, die ihre Macht einsetzen, um ihren Besitz zu mehren.
          Der Film zeichnet ein vielschichtiges Bild der sizilianischen Cosa Nostra. Man muss Geduld mitbringen und aufmerksam sein, ansonsten kann die Gefahr bestehen, dass der Film an einem vorbei läuft. Eben weil es keine optischen Krachen gibt, sondern die Spannung eher subtil aufgebaut wird.
          Schauspielerisch ordentlich gemacht. Keine großen Schwächen. Gelegentlich ist das Tempo - vor allem durch unsere modernen Sehgewohnheiten - dann aber doch zu sachte.
          Ein ebenfalls guter, für mich gar besserer, Vertreter von Damiani ist "Pizza Connection" aus dem Jahr 1985.
          "Der Tag der Eule" kommt bei mir auf eine gutgemeinte 6.5 - dank der stringenten und nicht allzu aufgeregten Handlung.

          2
          • 6
            über Ted

            Sich überschlagende Kritiken, Empfehlungen durch Hörensagen und nicht zuletzt moviepilot schürten bei mir gewisse Erwartungen an einen Comedy-Knaller. Leider bin ich richtig enttäuscht worden. "Ted" ist bei weitem nicht das Meisterwerk, zu dem es gemacht wird.

            An und für sich ist die Idee ganz brauchbar: Ein Teddybär, der lebendig wird und mit allen möglichen Makeln (Saufen, Huren, Kiffen...) ausgestattet auf die Menschheit losgelassen wird. Wenn dann auch noch Seth MacFarlane dahinter steht - der Kerl, der Family-Guy erfunden hat - ist das ein Tipp des Jahres. Aber die Umsetzung ist wirklich kein Geniestreich. Ich bin ohnehin nicht für vulgären Humor, aber außer einigen unflätigen Worten ist der Film sogar noch recht zahm. Bedauerlich finde ich eher, dass der absurde Family-Guy-Humor selten zu finden ist. Hier hat man einen Teddy, der in der Buddy-Komödie der Partner ist. Das Problem: Der Bär hätte auch genauso gut gegen einen Menschen mit diesen Eigenschaften ausgetauscht werden können. Es hätte also mehr Absurdität durch teddyspezifische Witze geben müssen, die sich nicht gleich 08/15 auf Menschen übertragen lassen.
            Einzig der finale Part mit Suspense-Stimmung, als Ted erst gekidnappt und dann gejagt wird, ist sehr gelungen. Hier kann man mitfiebern. Comedy-technisch ist vieles heiße Luft. Genial fand ich nur den Auftritt von "Flash Gordon", diese Szenen sind durchaus gut.

            Ebenfalls positiv, aber nicht zur Handlung des Filmes gehörend, ist die Technik, die "Ted" zu einem lebendigen Wesen macht. Seine Bewegungen und seine Mimik sind überzeugend. Irgendwie kann man den Teddy schon liebgewinnen.

            Wer meine Wertungen kennt, weiß, dass eine 6.0 bei mir nicht mehr als "Mittelfeld" heißt. Leider wurde sehr viel Potential verschenkt. Die meisten Szenen fahren nur im Leerlauf.

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            • 5 .5

              Bald sind alle Filme mit Robert de Niro im Cast abgehandelt. "Die Brücke von San Luis Rey" stand noch auf der Agenda. Ich hatte mit einem positiven (Film-) Jahresausklang 2012 gerechnet, aber leider hat das nicht ganz geklappt.

              Denn "Die Brücke von San Luis Rey" lässt sich mit einem Wort beschreiben: Uninteressant.

              Ich weiß, dass solche Kritiken, die sich nur durch ein einziges Wort auszeichnen, nicht gerne gesehen sind. Aber hier trifft es vollauf zu. Der Film ist nicht gut, er ist nicht schlecht - das Problem ist schlicht: Der Film ist gar nichts. Nur eine lange Reise mit schwelgerischen Bildern und Geschichten. Der Lichtblick: Nach einer zähen ersten Stunde voller Leere, ist die zweite Hälfte gelungener. Auch, weil hier endlich die Handlungsfäden zu einem Gesamtbild zusammenlaufen. Normalerweise muss man bei dieser Art von Film, die sich erst am Ende endgültig auflöst, eine Zweitsichtung vornehmen. Hier werde ich aber bis in ferne Zukunft davon absehen.

              Der Film mag vielleicht für gewisse Kreise Sinn ergeben und ergiebig sein. Mich hat er jedenfalls nicht angesprochen. Auch wenn de Niro mitgespielt hat - und neben ihm auch Gabriel Byrne, Kathy Bates, F. Murray Abraham oder Harvey Keitel.
              Um mit einem netten Wort zu schließen: Die Musik von Lalo Schifrin ist fantastisch.

              • 6 .5

                "Whatever Works" war für mich persönlich aus einem einzigen Grund ein Must-See: Larry David! Ich bin ein großer Fan von 'Seinfeld' und 'Lass es, Larry' - und wer diese Serien mag, wird mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch hier Gefallen und Kurzweil finden.

                Larry David ist DIE Idealbesetzung für die Rolle des Boris. Er spielt nahezu einen ähnlichen Charakter wie sich selbst in 'Lass es, Larry'. Sieht man nur die Eingangssequenz, fühlt man sich gleich an die Hit-Serie erinnert. Um es vorweg zu nehmen: Alleine Larry David hält den gesamten Film auf überdurchschnittlichen Niveau. Seine Darstellung ist eine glatte Eins, hier auf moviepilot eine 9-10. Der Film an sich jedoch kann das rasante Tempo des Beginns nicht halten. So toll er anfängt, so stark lässt er nach der Heirat nach. Die Handlung und die Umsetzung sind nicht gerade top, zumindest nicht nach meinem Geschmack. Was aber von Anfang bis Ende sehens- bzw. hörenswert bleibt, sind die Thesen, die Boris aufstellt (als Beispiel nur die "James-Stewart-These" gegen Ende) oder seine zynischen Bemerkungen gegenüber seinen Mitmenschen.
                Dass sein Glück mit Melody enden musste, fand ich leider schon ein wenig traurig. Was mir dann aber mehr als sauer aufgestoßen ist, war die gekünstelte Häufung der Zufälle und neuen Liebespaar-Situationen (Menage-a-trois, Homosexualität...) - und dass der Misantroph Boris ausgerechnet (wieder) sein Glück in der Liebe findet. Das Fazit folgte nicht dem eigentlichen pessimistischen Faden des Filmes und war mir zu positiv.
                Oder bin ich selber neurotisch? Vielleicht hat mir deshalb auch der Charakter so gut gefallen: Weil ich ein neurotischer Misantroph bin, der von der Natur als Genie auf diese Erde geschickt wurde. Sollte mir so eine naive Blondine in dem Alter einer Melody begegnen, würde ich aber sofort zugreifen. Sie ist bestimmt mehr als eine 7...

                "Whatever Works" - eine spritzige Komödie für Feingeister und welche, die es noch werden wollen.

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                • 6 .5

                  "A Chorus Line" ist ein Tanzfilm. Er ist zudem ein Musikfilm, ja sogar ein Musical-Film. Darauf muss man sich schon von Beginn an einlassen. Wer dieses Genre nicht mag, sollte die Finger davon lassen. Zu meinen Lieblingsgenres gehört es nicht, aber ich finde es auch nicht "abstoßend". Bisweilen können solche Filme sogar unterhalten.
                  "A Chorus Line" geht noch einen Schritt weiter: Er ist ein Musikfilm im Musikfilm. Bzw.: Er zeigt eine Gruppe von ambitionierten Tänzern, die beim Vortanzen für eine neue Broadway-Nummer eine der Rollen erhaschen wollen.
                  Nach einem etwas zähen Beginn, lichtet sich das Feld und wir sehen die Kern-Truppe, auf welche sich die Handlung konzentriert. Der typische Querschnitt mehr oder weniger gescheiterter Existenzen, die im Tanzen ihre Berufung finden. Auf jeden Charakter kann leider zeitlich nicht eingegangen werden, aber man versucht wenigstens die wichtigsten Figuren näher zu beleuchten. So kristallisiert sich aber schon recht früh die Endbesetzung heraus, jedenfalls für den aufmerksamen Zuschauer.
                  Angereichert wird die Story von einem zweiten Handlungsstrang, einer (gescheiterten) Liebesgeschichte. Diese wird durch Rückblenden zwischendurch immer wieder angesprochen.

                  Zeitweise hat man bei all dem Tanz Mühe zu folgen: Nicht weil die Handlung allzu komplex ist, sondern weil für Leute, die nicht vom Fach sind, der gesamte Ablauf langsam aber sicher immer auf das Gleiche hinausläuft. Selbst wenn einige Charaktere ihre Lebensgeschichte erzählen. Es kostet ein wenig Durchhaltevermögen, um am Ende doch belohnt zu werden: Die Gewinner des Castings! Der Ausgang der Love-Story! Und: Eine pompöse und wahnsinnig gute Choreografie in der Schluss-Szene, wenn immer mehr Tänzer - ganz in Gold gekleidet - ins Bild kommen. Auch welche, die bereits ausgeschieden waren. Eine Synchronität, die Spaß macht.

                  Fazit: Einige gute und schwungvolle Musiknummern, tolle Choreografien (auch wenn die 'Fehler' beim Tanzen für Unkundige sicherlich überhöht wurde, um sie kenntlich zu machen) und eine Art Dokumentation, was Künstler über sich ergehen lassen müssen, um vielleicht irgendwann einmal so etwas wie berühmt zu werden. Oder wie Zach gesagt hat: "Habt ihr euch schon einmal vorgestellt, was ich nach all dem macht?" - Wenn es keine Karriere gibt und die Finanzen auch nicht rosig sind... Für diese Menschen ist Tanzen ein Traum, aber auch eine Grundlage ihrer Existenz. Ideell und materiell.
                  Der Film schafft eine gute Atmosphäre, schafft es aber nicht ganz zu den Charakteren durchzudringen. Der Reiz ergibt sich hauptsächlich aus den Musical-Elementen, allen voran der Musik von Marvin Hamlish.
                  Sicher ein guter Vertreter für Freunde des Genres, für andere Filmfreunde maximal ein Blick wert.

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                  • 7

                    Hier treffen zwei Welten auf einander: Ich bin ein sehr großer Freund der Weihnachtsgeschichte von Dickens. Und ich bin ein mindestens genau so großer Kritiker der modernen Computer-Techniken, wie hier Motion-Capture oder 3D-Effekte.

                    Die positive Aspekte überwiegen aber eindeutig, denn die moralische und fantastische Handlung der Weihnachtsgeschichte wird gut auf diesen Film übertragen. Und auch wenn mir diese Technik nicht zusagt, muss ich zugeben, dass die Effekte mehr als ordentlich waren. Zudem behält man die dunkle Atmosphäre des 19.Jahrhunderts, ein Kinderfilm ist es somit sicherlich nicht, mindestens nicht für kleine Kinder.

                    So eine Produktion freut mich und es ist bestimmt eine Bereicherung für den Weihnachts-Kanon. Wer diesen Film mag oder aber eine 'bessere' Umsetzung von Dickens sucht: Schaut euch "Micky's Weihnachtsgeschichte" (Mick's Christmas Carol, Disney) an, eine Zeichentrickversion mit Onkel Dagobert als Scrooge (8.0 in meiner Bewertung) - oder aber eine interessante Adaption mit Bill Murray, "Die Geister, die ich rief" (7.5).

                    Worauf sich der Zemeckis-Film aber berufen darf: Er ist der werkgetreueste!

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                    • 7

                      "Die Schöne und das Biest" aus dem Hause Disney ist eine überaus angenehme Kindheitserinnerung, weswegen ich ausgerechnet diesen Film mit zu den besten Vertretern seines Genres zähle. Aber auch ohne nostalgische Romantik ist dieses Märchen sehenswert. Wunderbare Zeichnungen (von denen es heute leider kaum noch welche im Kino gibt), eine anrührende (wenngleich stellenweise kitschige) Story und mindestens zwei eingängige Lieder (das schmissige "Be Our Guest", welches auch Vorlage zur Simpsons-Parodie "See my vest" war - und das Titelthema "Beauty and the Beast").

                      Leider hat mein Gedächtnis den Streifen doch viel besser in Erinnerung gehabt, als er jetzt nach langjähriger Pause war. Es ist somit zwar kein Meilenstein wie "König der Löwen", aber nichtsdestotrotz ein Film, den man sich getrost ansehen kann, insbesondere im Kreis der Familie.

                      Ohne Frage ein würdiger Vertreter in der Disney-Collection!

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                      • 7 .5

                        Ein Roadmovie mit kriminellen Hintergrund und mittendrin zwei junge Menschen, die sich treiben lassen - und dabei (un)gewollt eine tödliche Spur nach sich ziehen.
                        Malick-Filme sind ein Ding für sich. Man muss den Zugriff finden. Bei "Der schmale Grat" bin ich daran gescheitert, ich habe diesen Film nicht gemocht. Aber "Badlands" ist wunderbar. Der Streifen ist so unaufgeregt und verströmt eine meditative Ausstrahlung, er hat fast eine ausgeglichene Mitte, die am Nirwana grenzt. So stilvoll wirken Bilder und Musik und stellen doch sachlich und nüchtern das mörderische Treiben dar.
                        Man spürt mit jeder weiteren Minute, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen kann - und sie wird kein gutes Ende nehmen.

                        Ein grandioses Werk, das zudem kurz und knackig daher kommt. Absolut empfehlenswert.

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                        • Ich denke mal, dass ich mich täglich (seit geraumer Zeit - und stets für eine geraume Zeit) hier auf mp herumtreibe (und auch gerne treiben lassen, was sehr gut möglich ist), spricht eindeutig für diese Seite.
                          Auch wenn es weniger wegen der News oder Themenblöcke ist, sondern eben eher wegen der FILME. Darum würde ich mir in erster Linie weniger (belanglose) News wünschen und dafür mehr Hintergründe zu Filmen, gerne auch alten. Damals gab es ja noch kein Internet und darum darf man Storys und Anekdoten zu Klassikern und Geheimtipps auch in einer Art "Rückblick" für die heutige Generation thematisieren.

                          Das ist jetzt zwar kein "News-Bereich" mehr, aber ich äußere mich dennoch mal dazu:
                          Ich hoffe zudem, dass der "Film-Bereich" sowie der private Bereich ausgebaut wird. Für den "Film-Bereich" eine neue Suchmaske zum verfeinern der Such-Parameter und eine Überarbeitung bei Film-Tipps (vielleicht: Warum wurde mir ausgerechnet der Film empfohlen, druch ein paar computergenerierte Schlagworte begründen). Für den privaten Bereich hoffentlich - falls machbar - mehr Statistiken (Persönliche empfohlene Darsteller, Regisseure durch die bisher bewerteten Filme // Durchschnitts-Bewertungen meiner bewerteten Filme nach Jahrzehnten/Jahren...) und die Möglichkeit selber 'Status-Meldungen' zu verfassen...

                          Naja, das waren meine Gedankenspiele. Die Umfrage mache ich mal mit. Auch wenn die News eigentlich nicht mein Lieblingsthema sind... ;-)

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                          • 6

                            Trotz eines genialen Casts eine mittelschwere Enttäuschung. Jedenfalls, wenn man die Erwartungen eben wegen der tollen Namen hochschraubt. "Mars Attacks!" ist an vielen Stellen viel zu blöd, selbst für eine Persiflage. Die Handlung, wenn man sie so nennen möchte, ist wirr und folgt keinem roten Faden, ein Spannungsbogen ist nur im Ansatz zu erkennen.
                            Wer mir aber (wieder einmal) gefallen hat, war Pierce Brosnan - und Jack Nicholson geht eigentlich (fast) immer.
                            Eine überzeichnete Alternative zu "Independence Day" ist eine gute Idee, aber dann müsste sie besser ausgearbeitet werden als hier.
                            Wenigstens sind die Marsianer drollig anzusehen!

                            • 7 .5

                              Bewegend und beengend, beängstigend und beeindruckend! "Im Namen des Vaters" hat viele Aspekte, die zu einem wirklich guten Film gehören.
                              Und tatsächlich ist dieser Film auch ein richtig guter. Fantastisch gemacht, starker Plot (der auf einer wahren Begebenheit basiert) und mit überwältigender Atmosphäre.
                              Auch wenn ich 'Gerichtsfilme' als Genre eher zu meinen Vorlieben zähle, hat mir der Anfang nicht allzu sehr zugesagt und hundertprozentig war er am Ende auch nicht mein Fall. Das ändert aber nichts daran, wie toll "Im Namen des Vaters" gemacht ist. Ein Gerichtsfilm, der nicht nur im Gerichtssaal oder im Gefängnis spielt, sondern sich auch 'draußen' aufhält.
                              Der wahre Star hier ist - trotz eines sehr guten Day-Lewis - (zumindest für mich) Pete Postlethwaite. Durch ihn hat mich der Streifen dann doch sehr in seinen Bann gezogen. Er ist einer der Schauspieler (gewesen), die man nicht genug würdigen kann.
                              "Im Namen des Vaters" hätte resümierend ein wenig kürzer und straffer sein können, insbesondere zu Beginn. Dafür waren die Szenen, die Day-Lewis und Postlethwaite gemeinsam vor der Kamera gezeigt haben, magisch.

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                              • 6 .5

                                Ein schönes Bio-Pic. Hat mir sehr gut gefallen.
                                Gezeigt werden die "Stooges" abseits der Show-Bühne in ihrem eigenen Leben. Und dieses verläuft nicht immer so glatt, wie es sollte...

                                • 7

                                  Ein bewegendes Märchen, das vom "Anders-Sein" handelt und mit der Edward so fremden Welt einige Humor-Elemente mit einbringt. Natürlich sind Märchen auch manchmal traurig und so ist es klar, dass ein Scherenmensch in unserer Welt nicht auf Dauer glücklich werden kann - auch wenn es nicht an ihm liegt.
                                  Positiv, dass es auch mal Märchen ohne Happy-End gibt, obwohl dieser Film nicht allzu traurig ausgeht. Edward bleibt dennoch ein Außenseiter - ein für tot gehaltener zudem, die Rückkehr scheint ihm unmöglich.

                                  Wenn man berücksichtigt, dass Burton nicht gerade zu den Regisseuren auf der oberen Hälfte meiner Sympathie-Liste gehört, und ich auch Johnny Depp oftmals unerträglich finde, ist "Edward mit den Scherenhänden" noch überzeugender. Denn trotz dieser Fakten hatte ich großen Spaß während der gesamten 100 Minuten.

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                                  • 7 .5

                                    Der erste 'abendfüllende' Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney setzt die Latte schon so hoch, dass viele seiner Nachfolger - egal ob aus eigenem oder fremden Stall - daran scheitern. Nach einem etwas trägen Beginn entfaltet sich eine schöne Geschichte mit den typischen possierlichen Tierchen und einer zuckersüßen Welt, die eine Flucht aus dem Alltag bietet.
                                    Stilprägend in der Konzeption und dazu ein bezaubernder Klangteppich mit tollen Liedern (damals war "Musik" auch noch "Musik"!).
                                    Als der Film vorbei war, habe ich mich gefragt, ob wirklich schon die 80 Minuten um sind. So ist die Zeit im Flug vergangen, dieser Film zieht einen in seinen Bann. Und für diese Tatsache, dass man sich im Film verliert, gibt es von mir noch einen halben Punkt drauf - denn so etwas ist dann "sehr" sehenswert!

                                    Ein märchenhafter Spaß für Jung und Alt. Auch noch heute, denn Geschichten wie diese sind zeitlos!

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                                    • 5
                                      über Machete

                                      So ein Machwerk wie "Machete" kann nur einem kranken Geist entspringen. Die Handlung ist fast gar nicht vorhanden, es geht in erster - aber leider auch in zweiter, dritter und vierte - Linie um pure Gewaltdarstellungen. Möglichst abartig, möglichst blutig, möglichst brutal. So etwas braucht die Welt nicht.
                                      Selbst Kollege Tarantino hat das mit mehr Stil hinbekommen und seine Filme durch pointierte Handlungen zu Meisterwerken oder mindestens akzeptablen Filmen gemacht. Auch Rodriguez' "Es war einmal in Mexiko" ist viel besser, sinn- und gehaltvoller als "Machete", den ich mir alleine aufgrund meiner deNiro-Agenda angesehen habe.
                                      Hier reiht sich Gewaltdarstellung an Gewaltdarstellung, dabei spielt es keine Rolle, ob sie "ästethisch" ist - was immer das auch in diesem Zusammenhang sein soll!
                                      Natürlich gibt es auch einige wenige positive Aspekte, wie bei wohl jedem Film, aber darauf möchte ich nicht näher eingehen. Sie fallen leider nämlich nicht stark ins Gewicht - und hätte ich ein anderes Bewertungssystem, käme "Machete" maximal auf eine 4.0. Und das auch nur für einen obligatorischen deNiro-Punkt.
                                      Inhaltlich muss man ebenso kritisieren, dass allzu sehr Stellung für die illegalen Immigranten bezogen wird. Um es direkt zu sagen: Die illegale Immigration wird so verharmlost, wie die (Waffen-)Gewalt verherrlicht wird. Und im 'wahren Leben' ruft man zurzeit nach härteren Waffengesetzen, anlässlich der Massaker in jüngster Vergangeheit. Dass gleichzeitig so ein Film ein "Meilenstein" wird, ist absurd und pervers.

                                      Leute, die sich gerne so einen Schund ansehen, werden bestimmt Massen an guten Szenen finden und Spaß am rasanten Tempo haben. Ich gehöre aber nicht dazu. So einen Pulp hat der gute Quentin besser hinbekommen, auch wenn er selbst langsam über seinen Zenit hinaus ist.

                                      "Machete" wurde gleich nach meiner Sichtung von der Kassette gelöscht und ich bin froh, diesen Streifen nicht auf DVD gekauft zu haben.

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                                      • 6

                                        Für mich der Beweis, dass "Klassiker" nicht immer grandios sein müssen. Selbst wenn ein Errol Flynn mitspielt. In "Der Herr der Sieben Meere" sehe ich einen durchschnittlichen Film, der Piraten-Romantik, Schnulze und Degen-Film (ohne Mantel) vermengt und so gefühlstechnisch landen möchte, die zweite Ebene aber verfehlt. Egal, wie die Abschlussworte von Elisabeth I. auch lauten mögen...
                                        Bei mir konnte der Film nicht vollends punkten. Es bleibt immerhin noch eine beachtliche Ausstattung, mit originalgetreuen Schiffen. Und ein guter Score von Korngold, der aber zumeist auch besser gemacht wird, als er tatsächlich ist.
                                        Vielleicht liegt mir das Piraten-Genre auch nicht (und den Depp habe ich mir auch noch nicht gegeben, eben aus diesem Grund)... Aber "Der Herr der sieben Meere" gehört eher in die Liga der Mittelklasse, rein aus meiner subjektiven Sicht. Auch wenn er als Klassiker gilt!

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                                        • 6 .5

                                          Gotti-Pic mit namhaften Darstellern. Insgesamt ein solides Werk aus dem Mafia-Genre, wenngleich auch mit geringen Längen. Dass der Film HBO-produziert ist, spricht für sich - man kennt schließlich die qualitativ hochwertigen HBO-Produktionen, die auch viel Wert auf Unterhaltung und Anspruch legen und nicht nur den Kommerz verfolgen.
                                          Kein Kracher, aber ein sicherer Streifen für zwischendurch oder nebenbei. Und ein weiteres Lückenfüllerwerk für Gotti-Spezis und Mafia-Fanatiker.

                                          • 6 .5

                                            Was haben Robert de Niro, Al Pacino und Jack Nicholson gemein? - Sie durften alle den Herrn der Finsternis darstellen. Jeder der Drei macht das auf seine Art und Weise göttl... äh, teuflisch gut! Aber: Nicholson bringt eigentlich am ehesten das mit, was man vom Satan erwartet. Schade, dass er nicht alles (auch dem Script geschuldet) abrufen konnte.
                                            Er ist zwar brilliant, aber die eine oder andere diabolische Seite hätte noch deutlicher gezeichnet werden können. Ohnehin krankt hier der Film: Für Horror nicht diabolisch genug, für Komödie nicht spritzig genug. Und irgendwie auch ziemlich höhepunktarm. Ich hatte mir mehr erhofft und versprochen...
                                            Zudem stelle ich mal eine freche Behauptung auf: Mit "Die Hexen von Eastwick" können bestimmt Frauen um die 40 besser etwas anfangen, als ich. Aber: Ich bin ja keine Frau um die 40 und kann es also nicht bestätigen.
                                            Dennoch können die Damen die Frustration der drei "Hexen" eher nachvollziehen. Wir Herren ergötzen uns an dem herrlich-breiten Grinsen von Jack, wenn er lüsterne Blicke auswirft und sein Spiel treibt.

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                                            • 6 .5

                                              Hmm, meine Vorhersage war 8.0, meine Bewertung eine (geschönte) 6.5 - irgendwie war es wohl doch kein Film, der extra für mich gemacht worden ist. Dabei findet man prügelnde Iren, die italienische Mafia, den Undercovercop und andere Klischees, die in anderen Filmen auch prima zünden. Im "Vorhof der Hölle" knistert es aber nur, es knallt nicht wirklich - dabei meine ich die Spannung und nicht Schießereien wie im Finale.
                                              Letztendlich bleibt ein solider Eindruck, ein guter Morricone-Soundtrack und die Erkenntnis, dass ich ein paar Sean-Penn-Filme gut finde, die meisten aber für mich (oberes) Mittelmaß sind.
                                              Ein wenig mehr psychologische Tiefe, ein bisschen mehr 'echtes' (Gangster-) Hell's Kitchen und eine minimal kürzere Laufzeit mit strafferen Handlungsbogen hätten diesen Streifen auf eine andere, eine höhere Ebene gezogen.

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                                              • 7

                                                Eine irrwitzige Tour de Force durch das Leben eines "weißen Indianers" - perfekt dargestellt von Dustin Hoffman. Der Film besticht durch einen eigenen Humor, viel Gefühl, einer starken Geschichte und schönen Bildern.
                                                Der Zuschauer ist Zeuge der verschiedenen Stationen von Jack Crabb - dem "Little Big Man" - und seinem kuriosen Lebenslauf, der allerdings immer wieder an bestimmte Orte und zu bekannten Gesichtern zurück findet. Das macht viel vom Reiz aus.
                                                Ein atypischer Western, der mehr ein Drama oder eine Pseudo-Biographie ist.
                                                Spannend, unterhaltsam und bewegend.

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                                                • 6 .5

                                                  Auf diesen Film bin ich durch die Freundin eines Freundes gekommen...
                                                  Was soll ich sagen? Ein guter, warmherziger Zeichentrickfilm, der bei mir gegen die Disney-Streifen aber den Kürzeren zieht.
                                                  Angesiedelt im Fantasy-Genre besticht "Das letzte Einhorn" mit einer schönen, aber typischen Handlung: Suche, Gefährten, Herausforderung, Liebe, entscheidende Frage... Die Art der Umsetzung ist teils aber neu, wenn hier das Phantasie-Wesen Einhorn im Mittelpunkt steht. Die Charaktere sind kurios und geben einige Ansätze her, die aber nicht bis zum Ende ausgeführt werden (geht in 90 Minuten auch schlecht).
                                                  Handwerklich sauber gemacht, ausufernder opulenter Zeichenstil der Natur, eher gewöhnungsbedürftig bei den Figuren. Stimmiges Titel-Lied von "America" und ein Christopher Lee, der deutsch spricht.
                                                  Sicherlich kein Meilenstein, vielleicht habe ich mir nach einigen Lobeshymnen aber auch zuviel erwartet... Aber ansprechend ist "Das letzte Einhorn" am Ende dann doch. Zumindest so gut, dass mein Interesse am Buch erwacht ist und ich es mir mal durchlesen möchte.

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                                                  • 6

                                                    Das italienische Original "Il profumo di donna" war die Vorlage für einen wunderbaren amerikanischen Film, in dem Al Pacino eine seiner intensivsten Rollen spielt - für welche er auch den Academy-Award erhalten hat. Die Sichtung des europäischen Streifens war für mich also Pflicht.
                                                    Jedoch ist "Profumo di Donna" inhaltich schon anders gelagert. Das US-Remake ist kein 'Remake' im klassischen Sinn, sondern basiert nur in Grundzügen auf diesen Film. Zentral sind nur die Misantrophen mit Suizidabsichten als Parallele zu erkennen. Ein direkter Vergleich drängt sich also nicht auf.
                                                    Und dieser potentielle Vergleich wäre auch nicht sehr fair geworden. Das US-Remake habe ich mehrfach gesehen und liebe es. Ausgerechnet das Original müsste sich dann messen lassen. Durch einen anderen roten Faden entzog sich der Risi-Film aber dem Schicksal. Dennoch bleibt kein überragender Eindruck bestehen. Europäische Filme sind eh nicht ganz mein Fall, am ehesten noch die italienischen. Und auch "Profumo di Donna" hatte einige gute Szenen. Am Ende war er mir dann aber doch etwas zu spannungsarm, ohne den letzten Pepp. Die Reise als Kern des Inhalts sticht nicht so deutlich ins Auge, wie im US-Film. Sie wirkt eher träge und wie eine Tour von Etappe zu Etappe, jedoch ohne Entwicklung. Möglicherweise kann man dann sagen: Zu europäisch für meinen Geschmack. Die wahre Klimax hat gefehlt.
                                                    Lobenswert aber das Spiel von Gassmann und die Musik. Ein eingägiges Titelthema, das die Melancholie wunderbar überträgt.

                                                    Für den Durchschnitts-Seher ist die US-Adaption deutlich empfehlenswerter. Für Freunde des europäischen und italienischen Filmes ist das Original aber sicher ebenso sehenswert oder gar noch mehr. Auch Fans von Pacino und seinem Film "Scent Of A Woman" sollten sich hier einmal Zeit nehmen. Dann kann man ein eigenes Urteil fällen. Ich habe mich sehr schwer getan, nur eine 6.0 zu vergeben. Aber die letzte halbe Stunde (auch dank der unheimlich nervigen jungen Frau) hat mir einigen Spaß genommen. Ansonsten hätte es auch eine 6.5 werden können.
                                                    Technisch sauber gemacht, gute schauspielerische Leistungen und ein schmutziges Italien der 70er - eine Wüste aus Steinen in Rom und Neapel, die nördlichste Stadt Afrikas.

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