EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 07.05.2025, 06:45 Geändert 07.05.2025, 08:32

    Nach Hurricane Katrina 2005 wurden im Memorial Hospital 45 tote Patienten gefunden. Eine Untersuchungskommission wird beauftragt, heraus zu finden, warum das passiert ist (und natürlich will man auch einen Schuldigen finden, am besten einzelne Personen, die in der Situation Entscheidungen getroffen habe).

    Was sagt es über eine 8teilige Miniserie die 17 Jahre nach der Katastrophe gedreht wurde, wenn die Dokus zum Thema viel spannender und emotional aufrüttelnder sind, als zumindest die ersten 2 Folgen? Die meisten Beteiligten von Cast und Crew kommen nicht aus New Orleans und Umgebung. Das merkt man. Nicht, dass das zwangsläufig schlecht sein muss, aber es wirkt halt nicht sehr authentisch. Das einzige Authentische sind die Originalvideos, die man hineingeschnitten hat. Das Intro ist schön und die Musik dazu auch. Nach der 2. Folge war ich schon kurz davor abzustellen, aber es gab ein paar sehr positive Kritiken. Also blieb ich dran und ab der 3. Folge wird es dann deutlich spannender. Allerdings werden Hintergründe und Ursachen der Katastrophe bestenfalls gestreift. Die Szenerie in dem Krankenhaus wirkt seltsam steril. Die Katastrophen-Beauftragten im Krankenhaus waren auf so einen Fall überhaupt nicht vorbereitet, obwohl New Orleans unterhalb des Meeresspiegels liegt und durch Deiche und Schleusen vor dem Meer geschützt werden muss. So kam es trotz großer Bemühungen Einzelner zu einem ziemlichen Chaos. Das größte Problem aber war, dass 5 Tage nach dem Sturm so gut wie keine Hilfe von außen kam. Die Krankenhausbetreiber-Firma hatte kein Interesse daran, den eingeschlossenen Menschen zu helfen und die regionalen Behörden unternahmen fast eine Woche nichts. Küstenwache, Polizei und Armee warteten ewig auf Einsatzbefehle und unternahmen daher auch oft nichts. Es wurde auch kein nationaler Katastrophenfall ausgerufen, weshalb staatliche Hilfs-Aktivitäten nicht in Gang kamen.

    Die Serie wurde mit einem Emmy ausgezeichnet. Es ist auf jeden Fall positiv zu bewerten, dass sich jemand dieses Themas angenommen hat.

    Ich empfehle wärmstens die folgenden Dokus:
    WHEN THE LEVEES BROKE (2006) Von Spike Lee: https://www.moviepilot.de/movies/when-the-levees-broke/kritik/1862633
    WELCOME TO NEW ORLEANS (2006): https://www.moviepilot.de/movies/welcome-to-new-orleans/kritik/1893927
    THE BIG UNEASY (2010): https://www.moviepilot.de/movies/the-big-uneasy/kritik/2373418

    https://boxd.it/2rGPe

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    • "Anmelden könnt ihr euch dazu auf meiner Homepage, rechts in der Seitenleiste bzw. unten, je nachdem ob ihr die auf nem Rechner oder Mobilgerät aufruft." -> Sorry, aber entweder fehlt es mir an Hirn oder du hast dich unklar ausgedrückt. Auf meinem Laptop finde ich keine Möglichkeit, mich für den Newsletter anzumelden....

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        EudoraFletcher68 06.05.2025, 06:47 Geändert 06.05.2025, 06:47
        über Argylle

        Eine Schriftstellerin von Agenten-Romanzen-Thrillern muss feststellen, dass ihre Bücher zur Realität werden.

        Abgesehen von ein paar netten Elementen, die sich aber schnell abnutzen, wie eine Katze im Rucksack mit Fenster, ist das eine belanglose Actionkomödie ohne Anspruch mit Samuel Jackson in einer kleinen Nebenrolle als Chef eines Geheimdienstes. Man fährt nach Europa, erst nach London, dann nach Frankreich auf ein schön kitschiges Weingut. Dank solcher Werkschauen kriege ich immer wieder mal mit, was zZ für 200 Mio $ für das Massenpublikum produziert wird – Belangloser Mist. Für das Geld hätte man 200 gute Low-Budget Filme machen können.

        Die Hauptdarstellerin Bryce Dallas Howard war entweder während der Filmproduktion schwanger oder sie hat eine schwere Essstörung - jedenfalls scheint sie ca. ab Minute 85 ungefähr 10 kg dicker zu sein als im ersten Teil des Films. Ohne dass dies Teil der Geschichte wäre.

        https://boxd.it/5BpS8

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          EudoraFletcher68 06.05.2025, 06:41 Geändert 06.05.2025, 10:28

          Mein Kinobesuch #14 in 2025.

          Der auf dem gleichnamigen Buch nach einer wahren Geschichte von Tom Michell basierende Film erzählt die Geschichte eines lustlosen Englischlehrers der 1976 zufällig gerade an den ersten Tagen des faschistischen Militärputsches in einem Internat in Buenos Aires seine Arbeit antritt. Nach wenigen Tagen schließt das Internat für eine Woche. Der Lehrer beschließt für die eine Woche nach Uruguay zu fahren, um dort Party zu machen. Ein finnischer Physiklehrer mit Liebeskummer schließt sich ihm an.
          Dort angekommen, findet er nach einer durchtanzten Nacht einen ölverschmierten Pinguin am Strand, der ihn nicht weniger interessieren könnte, als seine Schüler. Da er jedoch mit einer attraktiven Frau unterwegs ist, die der Ansicht ist, dass der Pinguin gerettet werden sollte, nimmt er ihn mit ins Hotelzimmer und schrubbt ihn sauber. Es kommt dazu, dass er den Pinguin unfreiwillig mit ins Internat nimmt und dort in seinem Zimmer einquartiert. Er beobachtet und erlebt die zerstörerische Kraft eines faschistischen Unrechtsstaates. Der Pinguin hilft ihm, sich aus seiner emotionalen Starre zu lösen und lebendiger zu werden.

          Der Film war zwar keine Zeitverschwendung, aber einige Charaktere sind so blande, dass ich mich wiederholt fragte, warum sie überhaupt da sind, wie z.B. der finnische Physiklehrer. Diese Art der Darstellung ist vielleicht der latenten Depression des Hauptcharakters geschuldet und beabsichtigt, machte aber keinen Spaß beim Ansehen. Die Inszenierung ist auch eher zurückgenommen. Der Pinguin ist nett und wurde nicht verkitscht, was ich sehr positiv finde. Er bereitet auch die erwartbaren Probleme.

          https://boxd.it/5mlZu

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          • 1. TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY (1991)
            2. THE DAY THE EARTH STOOD STILL (1951)
            3. WELT AM DRAHT (1973)
            4. RETURN OF THE JEDI (1983)
            5. MAD MAX: FURY ROAD (2015)
            6. TWELVE MONKEYS (1996)
            7. WALL-E (2008)
            8. THEY LIVE (1988)
            9. INTERSTELLAR (2014)
            10. DARK STAR (1974)

            Obwohl großartig, kamen folgende Werke nicht auf die Liste:
            THE BUTTERFLY EFFECT (2004) gehört in die Kategorie Zeitreise-Thriller/Drama
            THE THING (1982), ALIEN (1979), THE FLY (1986) - gehören in die Kategorie (Body-)Horror
            THEM! (1954) und PHASE IV (1974) gehören in die Kategorie Insektenhorror

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              Ah ok, einen ins MMM eingetippten neuen Film mit Samuel Jackson nimmt man offensichtlich schneller auf, als die anderen sechs davor eingegebenen Produktionen. Und tut auch gleich ein Bild dazu. Ist mir so auch noch nie passiert.

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                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #355

                LITTLE JOE war für die Goldene Palme nominiert und Emily Beecham wurde als beste Darstellerin ausgezeichnet.

                Eine Wissenschaftlerin, die für einen großen Konzern arbeitet, versucht eine Pflanze zu kreieren, die glücklich macht: Man braucht sie kaum zu gießen und sie wird gerne gestreichelt. Sie wirkt unmittelbar auf den Oxytocin-Haushalt beim Menschen. Die Idee wäre ein großes Geschäft, wenn es funktionieren würde. Nun ist es aber so, dass diese Pflanze von der Protagonistin so gezüchtet wurde, dass sie sich nicht selbst vermehren kann. Sie benötigt den Menschen zur Vermehrung. Nun stellt sich bald die Frage, ob es der Pflanze gelingt, durch ihren Pollen die Menschen dazu zu bringen, sich um ihre Verbreitung zu kümmern, also quasi wie ein Parasit oder ein Virus die Gehirne anzugreifen.

                Mich hat die Geschichte an ein Buch und die gleichnamige Doku von Michael Pollan erinnert, in der dieses Thema auch sehr schön vorgestellt wird: THE BOTANY OF DESIRE (2009). Auch das Buch THIS IS YOUR BRAIN ON PARASITES (2017) kann ich wärmsten empfehlen.

                Auch wenn der Film nicht in jeder Hinsicht überzeugt, so finde ich doch die Idee sehr gut! Visuell macht LITTLE JOE auch etwas her! Die Auswahl der Einrichtungen, insbesondere in der Pflanzenzuchtfabrik – super! Alles ist durchdacht und aufeinander abgestimmt. Die Darsteller machen alle ihre Arbeit. Man könnte einzig kritisieren, dass die Charaktere etwas klischeeartig sind oder womöglich nicht ganz ausgefeilt – ich denke das aber eigentlich nicht. Ich glaube, das ist so beabsichtigt.

                Kurz, der Film ist nicht nur inhaltlich manchmal irritierend, sondern auch manchmal von den Interaktionen der Figuren her. Mich hat LITTLE JOE überzeugt, vor allem auch deshalb, weil die Idee nicht so weit hergeholt ist.

                https://boxd.it/pX9xC

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                • 5 .5

                  Als erstes freute ich mich, den jungen Mario Adorf als Ganoven zu sehen! Die Bilder der restaurierten Fassung sind super! Mailand in den 1970ern – ich war da noch nie, aber es sieht toll aus und es scheint sogar eine U-Bahn zu geben. Aber nicht nur wegen der Restaurierung sind die Bilder toll, sondern auch die Arrangements, Locations, Ausstattung usw. Das alles macht MILANO KALIBER 9 sehenswert.

                  Leider gibt der Film davon abgesehen nicht allzu viel her. Die Geschichte ist etwas sehr konstruiert, die Dialoge sind künstlich und die Darsteller überzeugen alle nicht. Auch wenn man merkt, dass sie sich Mühe geben.

                  Ein Mann wird nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Alle (seine ehemaligen Kollegen, Feinde und die Polizei) glauben, dass er noch die Beute von 300.000 $ irgendwo versteckt hat und versuchen an das Geld zu kommen. Er behauptet, er habe kein Geld. Die Verfolger und der Zuschauer fragen sich also, ob es das Geld gibt und wenn ja, wo es ist und wer es am Schluss in die Finger kriegen wird.

                  Bis zum 1.7.25: https://www.arte.tv/de/videos/123870-000-A/milano-kaliber-9/

                  https://boxd.it/eUmE2

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                  • 9

                    Als Samuel Jackson-Fan musste ich diese Miniserie über die letzten Tage eines dementen alten Mannes, der zwar alleine lebt, aber das große Glück hat, Angehörige zu haben, die sich noch etwas um ihn kümmern, sehen. Eine Rolle, in der er zeigen darf, was er kann. Eine kleine Serie, wie extra für ihn gemacht. Das finde ich sehr schön, denn auch wenn er noch keine 91 oder dement ist, so ist er doch auch schon 77 und man weiß nicht, wie lange er´s noch macht.

                    Aber auch abgesehen von ihm, sind die anderen Darsteller (Walton Goggins in einer kleinen Nebenrolle als Psychiater oder Neurologe) überzeugend und sowohl Geschichte als auch Inszenierung sind super!

                    Erinnert an die hervorragende türkische Mini-Serie EIN GUTER MENSCH.

                    In Minute 25:27 der 1. Folge, Minute 10ff der 2. Folge gibt es Küchenschaben in der Messieküche/-wohnung von Ptolemy: https://boxd.it/2Uexk

                    ANFANG KLEINE SPOILER
                    Ptolemy hat einen Großneffen, der 2 x die Woche in seiner Messie-Wohnung vorbeikommt, ihm etwas zu Essen mitbringt, Müll wegbringt und mit ihm zum Arzt oder zur Bank geht, um seinen Rentenscheck einzulösen. Als dieser überraschend erschossen wird, bricht auch für ihn eine Welt zusammen. Eine Jugendliche (Die Tochter einer Freundin seiner Nichte - oder so) zieht bei ihm ein, macht erstmal sauber und räuchert die Kakerlaken aus. Er bekommt die Gelegenheit, ein experimentales Medikament einzunehmen, das ihm für eine begrenzte Zeit sein Erinnerungs- und Denkvermögen zurückbringt. Nachdem er eingewilligt hat, verbringt er den Rest seines Lebens damit, nach dem Mörder seines Großneffen zu suchen.
                    ENDE SPOILER

                    Das ist zwar etwas fantastisch, aber abgesehen davon ist dies ein durchaus realistisches Szenario für einen alleinstehenden alten Mann und sein Umfeld: Manche versuchen ihm zu helfen, andere versuchen ihn auszunehmen. Manche meinen besser zu wissen, was für ihn das Richtige ist. Armut, Rassismus und andere soziale Themen werden wie im Vorübergehen gestreift, stehen aber nicht im Vordergrund.

                    https://boxd.it/5BpS8
                    https://boxd.it/jrTey

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                    • 5
                      EudoraFletcher68 04.05.2025, 07:51 Geändert 04.05.2025, 12:05

                      [Vielen Dank an @SteveKeko für den Tipp!]

                      CLERKS ist seit ungefähr 30 Jahren einer meiner Lieblingsfilme. Inzwischen gab es einiges von Kevin Smith, das ich nicht so toll finde, aber ich gebe nicht auf.
                      Zwei sympathische Jugendliche telefonieren miteinander. Sie arbeitet in einem chinesischen Imbiss, er ist daheim in der Küche. Sie ist supersüß und hübsch, er ist zwar sympathisch aber ziemlich übergewichtig, sodass ich mich sofort fragte, was will diese hübsche Schnecke von diesem kleinen Moppel? Wir erfahren, dass es schon mal in ihrem Pool eine Annäherung gegeben hatte und danach der Kontakt abgebrochen ist (er hat nicht mehr angerufen). Jetzt (1 Jahr später) will er mit ihr ins Kino in einen Film, der an die Szene im Pool erinnert. Da man noch Haustelefone mit großen Hörern und einen Walkman hatte, spielt die Geschichte wohl in den 1980ern. Dieser Anfang ist echt nett, aber das war im Prinzip schon der Höhepunkt. So ne Art Ejaculatio praecox, um im Vokabular des Films zu bleiben.

                      Der größte Teil von THE 4:30 MOVIE spielt dann im Kino, was an sich nett sein könnte. Der Junge ist ein Film-Nerd. Leider hat er aber nichts Gehaltvolles zu sagen. Auch ansonsten sind die Dialoge zum größten Teil belanglos.

                      Gefreut habe ich mich Ken Jeong (alias Chang aus COMMUNITY) mal wieder zu sehen.
                      Gerade noch 5 Punkte. Ich frage mich, was mit Smith los ist.

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                      • 6 .5

                        Bis 29.04.2026: https://www.arte.tv/de/videos/020528-000-A/time-bandits/

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                        • 6 .5
                          über Finch

                          Wenn man Post-Apocalypse Filme mag oder Tom Hanks oder beides, kann man hier eigentlich nichts falsch machen. Wie in CAST AWAY ist Hanks hier alleine in einer mehr oder weniger feindlichen Welt. Immerhin hat er sich ein paar Roboter mit KI gebaut, die ihm Gesellschaft leiten plus einem Hund. Die Auseinandersetzung mit der KI ist recht gut gelungen, was den Film für mich sehenswert machte.

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                          • 7

                            [Vielen Dank an @MareikeHB für den Tipp und an @kidhan für deine Umfragen.]

                            Auch wenn die Musik und die Lieder nicht so 100 %ig meinen Musikgeschmack treffen, gefiel mir der Film doch sehr gut. Die Geschichte um die Fantasie einer Verfilmung der Dreigroschenoper ist super-unterhaltsam inszeniert, die Darsteller sind sehr gut, allen voran natürlich Lars Eidinger. Die (Bühnen-)Bilder sind auch wirklich sehr sehenswert.

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                            • 8

                              Ich habe vor 2 Wochen einen Podcast über Helmut Dietl gehört. Dieser hat mich animiert, mal ein paar seiner Werke, die ich noch nicht kannte, nachzuholen.
                              SCHTONK ist eine wunderbar lustige Medienpersiflage mit einem hervorragenden Drehbuch, hochkarätiger Besetzung, der man den Spaß an den Rollen ansieht und tollen Bildern. Ein Film, den man sicherlich mehrmals ansehen kann. Dass es den Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher tatsächlich gab, macht den Film umso besser für mich.

                              Berechtigterweise wurde SCHTONK 1993 für die Oscar-Kategorie bester fremdsprachiger Film eingereicht.

                              https://boxd.it/5fmLa

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                              • 4

                                Vincent Lindon als Bildhauer. War vielleicht ein Fehler, mir den Film in Synchro anzusehen, das klang alles ziemlich gestelzt und unecht. Hier sind viele Szenen wie auf einer Bühne arrangiert, was mir meistens nicht zusagt. Es wird viel geredet und wenig gehandelt. Kommt mir vor wie ein staubtrockener Historienfilm (trotz der vielen Sexualkontakte und nackten Frauen) oder ein Besuch in einem langweiligen Museum. Die wenigen Szenen von Absurdität oder Humor (z.B. Balzac mit dickem Bauch und die Empörung des Komitees) waren nicht genug, mein Interesse aufrecht zu erhalten.
                                Würde mich interessieren, ob das einem bildenden Künstler besser gefallen würde – für mich war´s jedenfalls nix.

                                https://boxd.it/eqWlK

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                                • 9
                                  EudoraFletcher68 01.05.2025, 08:28 Geändert 01.05.2025, 10:20

                                  Großartige Serie über ein Hollywood-Studio, einen neu eingestellten Studioboss (Seth Rogen) und Filme die (nicht) produziert werden. Es gibt eine wunderbare kleine Geschichte über und mit Martin Scorsese in der ersten Folge. Im Gegensatz zu vielen anderen mag ich ja Seth Rogen recht gerne. Es ist genauso, wie man es immer wieder liest: Dass es nur um´s Geld geht und dass die Chefs einfach nur völlig nutzlose und dumme Idioten sind, die den Regisseuren und dem gesamten Team das Leben schwer machen und letztlich die Filme kaputt machen. Das hat man hier so lustig gemacht, dass es mir echt eine Freude war! Die 2. Folge ist auch einfach göttlich: Rogen besucht ein Set und alle sind genervt von ihm. Als Filmliebhaber will er bei allem zusehen und zerstört aber gleichzeitig alle Bemühungen für ein One Take der Regisseurin („I support female directors!“). In der dritten Folge fehlt eine Filmrolle und die Folge ist wie ein Film Noir gedreht – super!!!! Dann geht es um die internen Konkurrenzkämpfe - bitterböse. Dann ist der Studioboss auf einer Ärzte-Gala eingeladen und fängt an mit ihnen darüber zu rivalisieren, dass sein Job genauso wichtig ist, wie der Arztberuf – köstlich! In der gestern veröffentlichten Folge sehen wir einem Casting für das Großprojekt zu. Die Diskussionen und Umgangsformen mit den Stars sind zum Schreien.

                                  Ich bin schwer begeistert!

                                  Empfehlung für alle Making-Of-Filmfreunde!

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                                  • 7

                                    [Danke an @Framolf für den Tipp!]

                                    Beispiel einer patriarchalen Welt.

                                    In einem Maklerbüro mit einigen Mitarbeitern (Jonathan Pryce, Jack Lemmon, Alan Arkin, Ed Harris, Al Pacino) zwischen 55 und 65 taucht ein junger Manager (Alec Baldwin) auf und während er sie als nutzlose Looser beschimpft, sagt er ihnen auch, dass sie umgehend Kaufabschlüsse beibringen müssen und wenn sie das nicht tun, werden sie gefeuert. Der Büroleiter (Kevin Spacey) ist hin und hergerissen zwischen Angst und Gier. Jeder Mitarbeiter bekommt pro Tag zwei Namen und Telefonnummern von angeblichen Kaufinteressenten. Ansonsten müssen sie Kalt-Akquise betreiben, was natürlich schwierig ist, wenn man schnell zu einem Abschluss kommen muss. Es gibt einen Stapel der begehrten Interessenten-Adressen und die Makler überlegen, wie sie an diese herankommen könnten.

                                    Die Welt amerikanischer Immobilienmakler-Firmen bzw. Kapitalismus im Allgemeinen und auch toxische Männlichkeit (wobei Frauen das Potenzial zu sowas genauso haben) sind gekonnt in Szene gesetzt, die Darsteller sind topp und die Kamera ist mega, vor allem bei den Nachtszenen.

                                    https://boxd.it/j79eC

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                                      Unglaublich aber wahr: ich habe alle 12 Staffeln durchgeschaut. 2 Jahre hat es ungefähr gedauert. Immer in den Ferien mit meinen Freunden. Auf Deutsch zwar, weil die beiden fanden, dass sie nicht genug verstehen auf Englisch, was schon irgendwie stimmt, es wird ja doch recht schnell gesprochen und es wird Vokabular verwendet, dass ich auch auf Deutsch nicht immer verstanden habe.

                                      Auch wenn ungefähr 40 % der Folgen etwas fad und für mich damit überflüssig waren, so finde ich doch beeindruckend, wie die Macher es hinbekommen haben, immer wieder neue, lustige Ideen zu entwickeln.

                                      Man sieht 4 Nerds dabei zu, wie sie ihren Alltag gestalten, arbeiten und versuchen, Frauen kennen zu lernen, diese dann auch kennenlernen und Beziehungen eingehen. Manche bekommen dann noch Kinder. Interessant fand ich die Vorträge über Physik. Ich habe mich öfter gefragt, inwieweit die Autoren sich damit wirklich auskennen. Am besten haben mir die ersten 3,4 Staffeln gefallen, wo sie eben noch die totalen Nerds ohne Freundinnen waren. Sehr gefreut habe ich mich über den Auftritt von Kevin Smith, ich glaube das war erst in der 12. Staffel.

                                      Obwohl ich „solche“ Serien (Comedy mit eingeblendeten Lachern im Hintergrund, die hauptsächlich in 2 Wohnungen spielen) normalerweise nicht so toll finde, so hatte ich mit BIG BANG THEORY viel Spaß.

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                                        über Wolfs

                                        Perfektes Beispiel dafür, was ein schlechtes Drehbuch mit sehr guten Schauspielern anrichtet. Oder was sehr gute Schauspieler gegen ein sehr schlechtes Drehbuch ausrichten können. Nur zu Studienzwecken sehenswert.

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                                          Eine Produktion von 2020 aus Russland, Weißrussland und Deutschland. Und der Regisseur ist Ukrainer über die Nazis und ihre Opfer im 2. Weltkrieg.

                                          Eine SS-Einheit, die gerade dabei ist, Juden in ein KZ zu bringen oder gleich zu erschießen, stolpert über einen Mann, der behauptet Perser zu sein. Zufällig sucht der Hauptsturmführer gerade einen Perser, weil er die Sprache lernen möchte. Die Sache ist kompliziert, denn der Mann ist in erster Linie Belgier und wahrscheinlich lügt er. Weder der Hauptsturmführer noch der Zuschauer wissen zu Beginn, ob der Mann tatsächlich Perser ist. Anhand des Einzelschicksals dieses Mannes wird die Destruktion und Menschenverachtung der Nazis sichtbar und spürbar. Nicht, dass es nicht schon andere Filme gäbe, die das tun, aber letztlich kann es nicht genug solcher Filme geben, die uns alle warnen, was passieren kann, wenn Menschen durch Propaganda dazu verleitet werden, eigene destruktive Anteile und Angst-Fantasien auf Minderheiten zu projizieren, diese als wertlos und Untermenschen zu betrachten und entsprechend zu behandeln. Wenn dann noch die entsprechenden Machtstrukturen geschaffen werden und so ein Leben keine Bedeutung mehr hat, im Gegenteil Soldaten und Staatsbedienstete zum Töten ermutigt werden, dann kann unvorstellbare Grausamkeit stattfinden.

                                          Drehbuch, Inszenierung, Darsteller und Bilder sind alle hervorragend. Lars Eidinger als Hauptsturmführer in der Nazizeit ist gruselig überzeugend.

                                          Bis zum 22.05.25: https://www.arte.tv/de/videos/116795-000-A/persischstunden/

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                                          • 6 .5

                                            Sympathische und optimistische Doku über Wildtierarten, die sich in Deutschland trotz aller Flächenversiegelung neu oder wieder angesiedelt haben. U.a. Wölfe und Reiher.

                                            Nur bis zum 30.5.25: https://www.arte.tv/de/videos/104454-000-A/deutschlands-neue-wildnis/

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                                            • EudoraFletcher68 28.04.2025, 12:32 Geändert 28.04.2025, 14:36

                                              1. SCHINDLER`S LIST (1993) - USA
                                              2. WALTZ WITH BASHIR (2008) - Israel
                                              3. DR. STRANGELOW OR: HOW I STOPPED WORRYING AND LOVE THE BOMB (1964) - USA
                                              4. QUO VADIS, AIDA? (2020) – Bosnien und Herzegowina
                                              5. HUNDE, WOLLT IHR EWIG LEBEN (1959) - Deutschland
                                              6. BLACK RAIN (1989) – Japan
                                              7. TATLONG TAONG WALANG DIYOS (1976) – Philippinen
                                              8. THE WIND THAT SHAKES THE BARLEY (2006) – UK
                                              9. APOCALYPES NOW (1979) - USA
                                              10. PATHS OF GLORY (1957) - USA

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                                              • 8 .5
                                                EudoraFletcher68 28.04.2025, 07:07 Geändert 28.04.2025, 08:05

                                                Beitrag zum Klassenkampf aus Italien.

                                                Apulien, heute. Ein Vater eines ungefähr 6jährigen Sohnes hat seinen Job im Steinbruch nach einem Arbeitsunfall verloren. Seine Frau geht jeden Tag arbeiten, als Erntehelferin. Eines Tages kommt sie nicht mehr wieder. Sie ist gestorben, angeblich sei sie bei der Arbeit einfach umgefallen. Polizeiliche Ermittlungen gibt es nicht. Der Mann versucht sein Glück nochmal im Steinbruch, wo man ihn wegschickt und ihm sagt, er könne ja auch als Erntehelfer arbeiten. Mit ein bisschen Gepäck verlassen sie ihre Wohnung in dem Städtchen und ziehen um in einen Slum neben den Feldern. Dort leben und arbeiten sie unter den Ärmsten der Armen und müssen bald lernen sich an die dort herrschenden Regeln zu halten. Die Geschichte entwickelt sich zwar leise und unspektakulär, aber keineswegs harmlos – im Gegenteil. Die beiden geraten in eine Abwärtsspirale aus dem es wohl nur in seltenen Fällen ein Entkommen gibt. In SPACCAPIETRE kommt es zwar zu einer unerwarteten Wendung, aber ob diese zu einer Verbesserung für die Protagonisten führen wird, ist fraglich. Dazwischen gibt es ein paar schöne Momente, z.B. als der Junge sich mit einem Hund anfreundet oder eine ehemalige Kollegin seiner Mutter kennen lernt.

                                                Die Darsteller, besonders der kleine Samuele Carrino sind überzeugend. Die ganze Atmosphäre ist sehr authentisch, aber nicht besonders roh (schöne Bilder, wenig Gewackel, nur so viel Grobschlächtigkeit, wie für den Film nötig).

                                                Wer Interesse an den Lebensbedingungen der Erntehelfer oder einer ruhigen Sozialstudie á la Ken Loach hat, kann hier nichts falsch machen.

                                                Alle anderen: Finger weg!

                                                Noch bis zum 1.6.25: https://www.arte.tv/de/videos/124433-000-A/ein-versprechen/?retryCount=1

                                                https://boxd.it/eUmE2
                                                https://boxd.it/B0FTU
                                                https://boxd.it/ei1uE
                                                https://boxd.it/jrTey
                                                https://boxd.it/2tBzk

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                                                  EudoraFletcher68 28.04.2025, 07:06 Geändert 28.04.2025, 07:50

                                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #354

                                                  Autorenfilmer Nicolas Pariser wurde mit dem Label Europa Cinemas ausgezeichnet.

                                                  Satire über die Regierung von Lyon. Eine junge Literaturwissenschaftlerin kommt neu dort an und stellt fest, dass es ihre Stelle nicht mehr gibt. Aber man bietet ihr eine andere Position an. Sie soll Ideen entwickeln und aufschreiben. Außerdem soll sie auch mit dem Bürgermeister reden. Sehr viel Zeit hat er aber nicht für die Gespräche. Das Politikgeschäft ist ziemlich absurd, aber ich fand es leider nicht wirklich lustig.

                                                  Deutlich wird, dass es nie um ernsthafte Inhalte geht, sondern hauptsächlich um kurze schnelle Slogans oder Überschriften bzw. geht es natürlich um Behauptungskämpfe (wer das größte Zimmer bekommt, den Vorsitz für irgendeine Gruppe übernimmt usw.) und um ein Gefühl von Bedeutsamkeit bei allen Beteiligten. Dies wird z.B. auch dadurch erzeugt, dass immer alles ganz schnell gehen muss. Alice beginnt ihre Arbeit mit einer Idee, dass man sich mit dem Thema Bescheidenheit beschäftigen sollte.

                                                  Es ist irgendwie eine von diesen französischen Produktionen, mit denen ich nicht so sehr viel anfangen kann, auch wenn ich die Intention verstehe (glaube ich jedenfalls). Dafür empfand ich den Film dann doch als relativ kurzweilig und sympathisch.

                                                  ACHTUNG! Nur noch bis zum 1.5.2025: https://www.arte.tv/de/videos/103462-000-A/alice-oder-die-bescheidenheit/

                                                  https://boxd.it/eqWlK
                                                  https://boxd.it/pX9xC

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                                                    EudoraFletcher68 27.04.2025, 08:27 Geändert 27.04.2025, 10:29

                                                    ACHTUNG - Nur bis zum 3.5.2025: https://www.arte.tv/de/videos/091100-000-A/der-fremde-sohn/

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