EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 5 .5
    EudoraFletcher68 19.03.2022, 18:38 Geändert 03.04.2022, 13:15
    über Martyrs

    Danke an Jichi und Headshot77 für die nachdrückliche Empfehlung.

    Was ich dem Film auf jeden Fall zu Gute halten kann: Er ist definitiv nicht langweilig. Auch sind Darsteller, Kamera und technische Elemente sehr gut.

    „Die Menschen haben es verlernt zu leiden“. Das scheint mir ein Schlüssel-Satz zum Verständnis des Films zu sein. Und natürlich der Bezug zum Titel.

    ANFANG SPOILER
    Ich habe mich gefragt: Warum holt die junge Frau nicht Polizei und Notarzt, als sie die zerschundene Frau im Keller des Hauses gefunden hat? Ich beschloss an der Stelle, dass es hier wohl überhaupt nicht um konkrete Handlungsabfolgen in der realen Welt geht, sondern dass die Geschichte irgendwie interpretiert werden muss. Ein Haus mit Opfern und Tätern, von der realen Welt mit normalen Menschen im Grunde genommen, hermetisch abgeschnitten. Es gibt außerdem mehrere Hauptfiguren, sodass man als Zuschauer erstmal nicht weiß, mit wem man sich identifizieren soll oder überhaupt nur kann. Am Anfang denkt man sich, dass die erste Frau eine ganze Familie auslöscht, man muss ihr Schreckliches angetan haben, dass sie so eine Tat begeht. Das schreckliche Wesen, von dem sie da heimgesucht wird, als Teil von ihr zu erkennen, das war mir sehr schnell klar. Alles andere hätte für mich keinen Sinn ergeben.
    Vielleicht sollen die verschiedenen Frauen ein und dieselbe Figur in jeweils verschiedenen Stadien des Prozesses darstellen?
    ENDE SPOILER

    Was ist nun die Message? Ist es die Idee der Sadisten einen neuen Menschen zu erschaffen? Eben den Märtyrer? Einen leidensfähigen und leidenden Menschen?

    Woran mich MARTYRS erinnerte: Die Verschwörungserzählung von QAnon, dass Hillary Clinton und die restliche Führungsriege der US-amerikanischen Demokraten Kinder in Kellern gefangen halten, sie sexuell missbrauchen und ihr Blut für ein Unsterblichkeitsserum verwenden.

    Das war ein Sehrerlebnis der ganz anderen Art. Wiederholen möchte ich es nicht.

    22
    • 7
      EudoraFletcher68 19.03.2022, 07:47 Geändert 19.03.2022, 07:51

      Völlig überzogener Verschwörungsthriller mit einigen alternden ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeitern, hinter denen jemand her ist, um sie auszuschalten. Die wollen sich das aber nicht bieten lassen und stecken ihre jüngeren Nachfolger locker in die Tasche. Da die Hauptfiguren super-sympathisch sind, habe ich den Film doch gerne gesehen, trotz Stereotypen und Übertreibungen. Dennoch befürchte ich, dass ich, falls ich den in ein paar Jahren durch Zufall wieder in den Player lege, mich an nichts mehr erinnern können werde.

      Da es einige schöne Schneeszenen gibt: https://boxd.it/3Maow

      23
      • 4 .5
        EudoraFletcher68 19.03.2022, 07:43 Geändert 19.03.2022, 21:21

        Ging mir ziemlich ähnlich mit dem Film wie mit ANY GIVEN SUNDAY. Während dort die Farbigkeit grell in rot/gelb/grün war, ist sie hier auch grell in grün-weiß. Ich habe bald das Interesse verloren und dann auch den Faden. Sehr schade, obwohl ich Matthew McConaughey und Ian McShane sehr schätze.... Aus mir wird wohl kein Football-Fan mehr.

        19
        • 8 .5

          EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

          Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

          In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

          Dieser Kommentar ist für Smoover, der schon seit 11 Jahren auf MP ist. Er schreibt leider nicht gerne Kommentare, aber er hat oft sehr gute Empfehlungen für mich, da er einen sehr breiten Filmhorizont hat und viele ungewöhnliche, internationale Produktionen kennt. Von 7.594 bewerteten Filmen hat er nur 23 Lieblingsfilme. 10 Davon kenne ich. DIE JAGD ist schon lange auf meiner Watchlist. Aber da das nicht gerade ein Unterhaltungsfilm für einen gemütlichen Abend ist, habe ich ihn ewig vor mir hergeschoben.

          Der ehemalige Lehrer Lucas (Mads Mikkelsen) arbeitet nun wegen einer Schulschließung als Erzieher in einem Kindergarten. Eines Tages kommt es dazu, dass er einem der Kinder, der Tochter eines guten Freundes, die ein bisschen in ihn verliebt ist, eine Grenze setzt. Das nimmt ihm das Mädchen übel. Gleichzeitig ist sie belastet, auch weil die Eltern sich gerade viel streiten. So erzählt sie eines Abends, als alle Kinder schon abgeholt wurden, der Kindergartenleiterin, dass sie Lucas nicht leiden kann und dass er einen Penis hat. Dann beschreibt sie noch einen erigierten Penis. Daraufhin ist die Leiterin alarmiert und setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die eine ziemliche Dynamik annehmen und schnell außer Kontrolle geraten.

          Was man hier sieht ist, wie schnell sich ein Mob bilden kann, wie schnell es passieren kann, dass ein gerade noch beliebter und integrierter Mensch aus der Gemeinschaft ausgestoßen wird, einfach nur weil jemand einen üblen Verdacht hat. Der Ablauf der Ereignisse ist sehr spannend und schlüssig dargestellt, nur habe ich mich in der letzten viertel Stunde gefragt, was wohl die Intention der Auflösung ist.

          ANFANG SPOILER
          Es wird gezeigt, dass eine alte Freundschaft dann doch trägt und auf diese Weise Lucas wieder integriert werden kann. Warum hat man sich für diesen Schluss entschieden? Wir wissen nicht, was aus den polizeilichen Ermittlungen und dem Gerichtsprozess geworden ist. Wahrscheinlich nichts. In der Realität bleibt meistens von den Anschuldigungen etwas hängen, auch wenn das Verfahren eingestellt wird oder mit einem Freispruch endet. Hier versöhnen sich alle wieder miteinander. Warum? Dass die Kraft der Freundschaft tiefe Klüfte überwinden kann, finde ich zwar schön, aber mir kam das alles zu glatt vor. Wo sind die Wunden, die die Erlebnisse gerissen haben müssen. Der Mann müsste ja eigentlich traumatisiert sein. Da wacht man eines morgens auf und die ganze Welt ist eingestürzt. Alles was gestern noch selbstverständlich war und Halt gegeben hat, ist mit einem Mal veloren: Die Arbeitsstelle, die Freunde, der Supermarkt um die Ecke, die neue Liebe…. Dann wird einem auch noch der Hund umgebracht. Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, wie man das verkraften soll und dann ohne Groll einfach weiter mit den Tätern zusammenleben.

          Außerdem habe ich mich auch gefragt, was wäre wenn der Verdächtigte wirklich das Mädchen sexuell missbraucht hätte? Wäre es dann in Ordnung gewesen, ihn so zu behandeln? Soll man einen Straftäter so brutal ausgrenzen? Wenn man der Meinung ist, das sei in Ordnung so, die Leute gehören bestraft, hätten es verwirkt, weiterhin Mitglied der Gemeinschaft zu sein, wie soll es dann weiter gehen? Verurteilte Täter verlieren dann alles, für eine begrenzte Zeit ihre Freiheit, dann aber auch ihr gesamtes Umfeld. Was bleibt ihnen dann außer ihren sexuellen Fantasien? Ich meine, diese Leute auszugrenzen erhöht die Wahrscheinlichkeit für deren Rückfall und ist allein deshalb keine Lösung. Hier im Film ist das eigentliche Opfer über sich hinausgewachsen und hat den Tätern vergeben. Die viel wichtigere Frage finde ich aber: Wie kann man einen Missbrauchstäter in eine Gemeinschaft (re-)integrieren?
          Diese Fragen werden in DIE JAGD nicht gestellt, weil Lucas ja unschuldig ist.
          ENDE SPOILER

          Davon abgesehen kann ich durchaus nachvollziehen, wie DIE JAGD zum Lieblingsfilm werden kann, denn er zeigt ganz hervorragend und mit einer beeindruckenden Ruhe und Nüchternheit, wie brave Bürger zu einer wilden Meute werden können.

          https://boxd.it/fMo0c
          https://boxd.it/9til2

          29
          • 8

            EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

            Die Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

            In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

            Dieser Kommentar ist für Intemporel, mit dem ich eine ungewöhnlich hohe Geschmacksüberschneidung von 74 % habe. Wie die zustande kommt, ist mir nicht so ganz klar. Die einzigen Filme, die wir beide mit 10 Punkten bewertet haben, sind DIE REISE DER PINGUINE und ALIEN. Von 1.917 bewerteten Filmen hat er 36 Lieblingsfilme. Davon kenne ich die meisten, aber einige habe ich nicht in den letzten 5,6 Jahren gesehen und daher hier auch nicht bewertet. Wir haben immer wieder mal einen erbaulichen Austausch zu einem Film, auch manchmal über Musik oder über den allgemeinen Zustand unserer Welt. Er schaut und kommentiert auch gerne mal eine Doku. Das ist eine gute Sache, denn es gibt nur sehr wenige Kollegen hier, die das tun.

            CINEMA PARADISO war schon länger auf meiner Watchlist. Wer sich auch nur ansatzweise für die Geschichte und Bedeutung des Films/Kinos in Europa interessiert, für den ist CINEMA PARADISO Pflichtprogramm. Eine Liebeserklärung an das dörfliche Leben in Sizilien in den 1950ern (ohne Mafia) und das Kino. Ein fiktiver Regisseur namens Salvatore „Toto“ di Vita erinnert sich, anlässlich einer Todesnachricht, an seine Kindheit in einem sizilianischen Dorf.

            Ein alter Filmvorführer Alfredo wird von einem kleinen, vaterlosen Jungen aus der Unterschicht verfolgt, der unbedingt auch Filme vorführen will. Im Zentrum des Films ist das alte Kino, das Cinema Paradiso, mehr oder weniger die einzige Abendunterhaltung für den ganzen Ort. Der Pfarrer zensiert jede Szene in der ein Kuss vorkommt. Der Junge kann sich schließlich durchsetzen und vom Filmvorführer lernen.

            Mit dem Älterwerden des Jungen erlebt man auch die gesellschaftspolitischen Entwicklungen Italiens mit. Und natürlich seine erste Liebe, die natürlich eine tragische ist. Die Unüberwindbarkeit der Klassenunterschiede ist sehr gut dargestellt.

            Ich vermute, dass man CINEMA PARADISO mehr lieben wird, wenn man die ganzen Filme kennt, die im Cinema Paradiso gezeigt werden, was bei mir leider nicht der Fall ist. Die Drehorte haben mich angesprochen, ist Sizilien doch einer der Regionen Italiens, die ich am häufigsten besucht habe.

            Wenn man dem alten Filmvorführer zuhört und zusieht, was für ein Aufwand es damals war, einen Film vorzuführen – Irre! Genauso irre, in welchem rasanten Tempo die Technik sich allein in den letzten 50 Jahren verändert hat!

            Erfreulicherweise gibt es auch heute noch Liebhaber, die sich für kleinere Produktionen begeistern können.

            https://boxd.it/fMo0c
            https://boxd.it/eUmE2
            https://boxd.it/fre42

            25
            • 8

              EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

              Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

              In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

              Dieser Kommentar ist für vorhees103, der schon seit 8 Jahren dabei ist. Sein Profilbild macht ihn mir sympathisch: Tim Curry als Frank´n´Furter aus der ROCKY HORROR PICTURE SHOW. Yay! Der einzige Film, den ich 10-15 Mal gesehen habe. Heute kein richtiger Lieblingsfilm mehr von mir, aber immer noch 9 Punkte.

              Vorhees103 hat 28 Lieblingsfilme von 2.212 Bewertungen. Beide haben wir ALIEN und PULP FICTION mit 10 Punkten bewertet. Warum FREDDY VS. JASON von ihm auch 10 Punkte bekommen hat, ist mir ein Rätsel, das keine Erklärung dieser Welt auflösen kann. Auch scheint er manchmal die „Artikel“ zu lesen, die es auf MP gibt – zumindest kommentiert er manche davon.

              NORDSEE IST MORDSEE wollte ich auch seit Jahren sehen und habe es nie getan. Nun also dank Vorhees103 kommt es dazu:

              Gleich am Anfang kommt ein Lied von Udo Lindenberg, das ich als Jugendliche sehr gern gehört habe: ER WOLLTE NACH LONDON (https://www.youtube.com/watch?v=VOKOM7uQ0Eo). Der gesamte Soundtrack ist von Lindenberg. Nicht, dass ich den heute noch hören würde und als Typ ist er mMn ganz schlecht gealtert. Aber seine alten Sachen finde ich immer noch super!

              Sofort fragte ich mich: Warum habe ich mir den Film nicht schon viel früher angeschaut? Neben der authentischen Szenerie der 1970er haben mir die Locations super gut gefallen. Die Gören sind ziemlich krass, aber ich bin als Kind auch nicht in solchen Sozialsiedlungen abgehangen.

              NORDSEE IST MORDSEE hat mich gleich von Anfang an in meine Kindheit zurückversetzt. Wenn ein Film das schafft, dann ist er für mich auf jeden Fall mindestens gut

              Der 14jährige Uwe lebt in prekären Verhältnissen in einer Hamburger Sozialbausiedlung mit einem Alkoholikervater, der ihn verprügelt. Entsprechend verhaltensauffällig und kriminell ist Uwe dann auch. Er quält den chinesischen/vietnamesischen Dschingis, knackt Automaten und hat nur Unsinn im Kopf. Nach einer Schlägerei mit Dschingis freundet er sich aber doch mit ihm an und dann machen sie sich zu zweit auf eine Reise – ob das wohl gut geht?

              Insgesamt ist das ein auch heute noch sehr sehenswerter Jugendlichen-Film mit einem gelungenen Ende. Allerdings sollte einem klar sein, dass es kein Blockbuster ist, sondern ein Low-Budget-Autorenfilm, spontan und improvisiert.

              In leider nicht allzu guter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=lHlJbUsVELo

              RoboMeter: 4-5 Punkte, außer er mag Lindenberg (Vorsicht Sozialstudie!)

              https://boxd.it/fMo0c
              https://boxd.it/5fmLa

              25
              • 9
                EudoraFletcher68 16.03.2022, 07:13 Geändert 16.03.2022, 10:57

                EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                Kommentar zur BLACK & CHROME Version.

                Die Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                Dieser Kommentar ist für JordanBelfort, der von 1.456 bewerteten Filmen 29 Lieblingsfilme hat. 14 davon kenne ich und 12 finde ich mindestens sehr gut. Trotz recht solider Überschneidungen bin ich mit ihm bisher noch kaum ins Gespräch gekommen, was vielleicht daran liegt, dass er neben seinen Kommentaren nicht so sehr an Kommunikation (mit mir) interessiert ist? Vielleicht ändert sich das ja jetzt – vielleicht auch nicht. In jedem Fall bin ich der Meinung, dass wir von gegenseitigen Sichtungs-Empfehlungen definitiv profitieren können.

                Der Plot lässt sich kurz zusammenfassen: Eine junge Kämpferin flieht aus den Fängen des bösen und wahnsinnigen Alleinherrschers. Im Gepäck hat sie wunderschöne Jungfrauen. Der Alleinherrscher verfolgt mit seinen unzähligen zombieartigen gebrainwashten Soldaten die Kämpferin. Zu ihr gesellt sich noch ein ehemals Gefangener einsamer Wolf. Nachdem ihnen die Flucht so einigermaßen geglückt ist, stellen sie fest, dass es da draußen nix gibt und beschließen, den Herrscher vom Thron zu stürzen. Hier gibt es zumindest keine Logikfehler und über fehlende Charaktertiefe oder ähnliches muss man nicht nachdenken.

                Das Wesentliche sind die Bilder – diese sind einfach nur SPEKTAKULÄR! Korrektur meiner ursprünglichen Bewertung von 7,5 auf 9 Punkte. Obwohl allerdings einiges vieles viel zu schnell ging! Wenn es eine Version gäbe, die während der Actionszenen ungefähr 1/3 langsamer wäre, dann gäbe es dabei definitiv noch Luft nach oben.

                Wenn man, wie ich, in seiner Jugend durch MAD MAX II und III überhaupt erstmals auf den Geschmack postapokalyptischer Bilder gekommen ist, kann man doch FURY ROAD eigentlich nur toll finden, ist er doch eine stimmige Variation und Hommage an die beiden Werke aus den 1980ern, mit heutigen technischen Mitteln. Außerdem merkt man, dass Autor und Regisseur George Miller ein Konzept dieser Welt und ihrer Einwohner hat, welches er auch konsequent umsetzt. So etwas schätze ich sehr!

                Das ist ein Film, den man sich so anschauen sollte, wie bspwse eine Kunstfoto-Ausstellung in einer Galerie. Die Gerätschaften und Fahrzeuge in Kombination mit den hübschen Frauen und den muskelbepackten Kerlen und dem zombieartigen Fußvolk sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass jeder, der auf ästhetische Bilder steht, hier eigentlich nur glücklich sein kannn! Ich wünschte, ich könnte BLACK & CHROME Version einmal im Kino ansehen.

                Eine geniale Szene fand ich ziemlich am Anfang: Frauen, deren Brustmilch abgepumpt wird und ein Muskelprotz trinkt sie dann. Ich weiß nicht, ob euch das bekannt ist, aber es gibt eine wachsende Gruppe an Erwachsenen (in den USA), die tatsächlich Muttermilch trinken (https://www.timesnownews.com/health/article/bodybuilders-are-now-drinking-breast-milk-to-build-muscle-is-it-safe-for-adults/648409, https://medium.com/the-partnered-pen/adults-who-drink-breastmilk-8599fb09788b) und Mütter, die ihre Milch auch für diese Zwecke verkaufen. (https://www.brigitte.de/aktuell/gesellschaft/muetter--das-geschaeft-mit-der-muttermilch-10172952.html) oder daraus Puddings und solches Zeug herstellen.

                MAD MAX: FURY ROAD ist ein weiteres Beispiel dafür, dass man sehr wohl Filme drehen kann, die im Dunklen spielen, wo man noch gut sieht, was sich abspielt.

                Wie Headshot77 schon prognostiziert hat, lohnt sich die BLACK & CHROME Version absolut!! Falls du, JordanBelfort, sie noch nicht gesehen hast: Unbedingt nachholen!!!!

                https://boxd.it/fMo0c

                25
                • 8 .5
                  EudoraFletcher68 16.03.2022, 06:51 Geändert 16.03.2022, 22:07

                  EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                  Die Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                  In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                  Dieser Kommentar ist für S-Patriot, einen meiner engeren Freunde auf MP, mit dem ich mich auch über das Leben im Allgemeinen austausche. Er ist ein aufmerksamer und zuverlässiger Mensch, mit der Neigung sich in manche Themen bis ins letzte Detail hineinzuarbeiten, weshalb er Spielfilme wohl hauptsächlich zu Unterhaltungszwecken konsumiert. Unsere cineastische große Gemeinsamkeit ist der Dokumentarfilm. Er hat mir SEARCHING FOR SUGAR MAN, ein der besten Dokus, die ich je gesehen habe, ans Herz gelegt, wofür ich ihm dankbar bin! Auch der sehr sehenswerte DANCER – BAD BOY OF BALLET war eine Empfehlung von ihm. Ich habe mich sehr gefreut, dass er einige Tipps von mir aufgegriffen und gewertschätzt hat, wie DAS SALZ DER ERDE, HONEYLAND oder HOW TO SMELL A ROSE: A VISIT WITH RICKY LEACOCK IN NORMANDY.

                  Bei den Spielfilmen liegen wir öfter mal auseinander, so kann ich bspwse DUNE, und noch schlimmer JOHN WICK oder AVENGERS 4: ENDGAME rein gar nichts abgewinnen. Bei PULP FICTION, ALIEN oder FEINDE – HOSTILES sind wir uns aber einig. S-Patriot hatte mir im Horroktober 2021 IT FOLLOWS empfohlen, den ich recht sehenswert finde.

                  Von 988 bewerteten Filmen hat er 53x die Höchstbewertung vergeben und er hat 40 Lieblingsfilme. Darunter befinden sich 6 Dokus. Ich habe mich für ATTENTION: A LIFE IN EXTREMES entschieden, auch weil ich weiß, dass S-Patriot einen persönlichen Bezug zu dem Thema hat und mich das von daher interessiert.

                  Die technische Qualität wechselt. Manche der Bilder sind topp! Andere nicht ganz so toll. Die Inszenierung hat mir großteils zugesagt. Die Vorstellung der diversen Extremsportler und ihre Lebenseinstellung hat mich angesprochen und neugierig gemacht. Ich hatte den Eindruck, dass ich durchaus etwas über die Typen und ihren Sport erfahre.

                  Da ich einen Basejumper persönlich kenne, aber noch nie Aufnahmen davon gesehen habe, war dieser Teil der Doku besonders spannend für mich. Ich ging davon aus, dass Basejumper einfach von hohen Stellen springen und irgendwann ihre Fallschirme aufmachen. Dass die aber tatsächlich mit Hilfe ihrer Wingsuits durch die Luft gleiten, war mir nicht klar. Dass das ein gefährlicher Sport ist, bei dem Leute ihr Leben lassen, ist eine Realität. Und es stimmt natürlich auch, dass wir insgesamt dazu neigen, die Gefahren des Alltagslebens runterzuspielen. Ansonsten würden wir uns niemals täglich ins Auto setzen.

                  Den Radfahrer fand ich am krassesten. Wie bitte schön, kann ein menschlicher Körper es aushalten, innerhalb von 9 Tagen eine Strecke von 5.000 km zurückzulegen und dabei nur ungefähr 10 Stunden oder so zu schlafen? Normalerweise werden Menschen psychotisch, wenn sie nur wenige Tage ohne Schlaf sind, geschweige denn dabei auch noch Dauerradeln. Wahnsinn! Der Typ radelt 550 km täglich. Bei ihm hatte ich den Eindruck, man schaut ihm dabei zu, wie er sich körperlich und emotional ruiniert. Das fand ich fürchterlich mitanzusehen!

                  Der Apnoe-Taucher ist im Grunde ein Wunder. Ich habe einen Tauchschein und da lernt man ja, dass man beim Aufsteigen dauernd längere Pausen einlegen muss, weil sonst Lunge und Ohren in Mitleidenschaft gezogen werden. Und der Typ taucht einfach 170 m tief (ohne Sauerstoff) und dann zack-zack auch wieder auf. Er macht aber einen recht gesunden Eindruck (vor allem im Kontrast zu dem Radfahrer).

                  In negativen Kommentaren habe ich sinngemäß gelesen, dass Extremsportler degenerierte Idioten sind, die nicht sehen, was im Leben wirklich wichtig ist. Letzteres kann schon sein, also dass diese Menschen eben sich aus verschiedensten (unbewussten) Gründen in etwas hineinsteigern und dann wird etwas für sie zum Lebensinhalt, was von außen betrachtet, tatsächlich wenig nachvollziehbar ist. Aber tun das nicht viele Menschen? Das ganze Prinzip des Kapitalismus basiert auf einer Bedürfnisverschiebung: Wie Menschen sollen nicht mehr unsere Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen, spüren und vor allem sollen wir auch nicht mehr existenziell leiden. Da gibt es sofort Abhilfe! Wenn der Konsum nicht funktioniert, gibt´s Unmengen an Mitteln, die wir zu uns nehmen können, um uns schnell wieder positiver zu fühlen: Alkohol, Zucker, Psychopharmaka, illegale Drogen usw. usw. Wir sollen unsere Arbeitskraft für andere hergeben, die uns so wenig wie irgend möglich von ihrem Profit abgeben und dann sollen wir uns etwas kaufen und reinziehen, sobald eine innere Spannung aufkommt bzw. um gar nicht erst zu merken, wie ungerecht dieses Prinzip und wie beschissen unsere Lage im Grunde genommen ist. Die meisten von uns tun auch genau das. Dass diese Extremsportler vermutlich auf der Flucht vor irgendwas sind, kann ich mir vorstellen. Allerdings sind sie wenigstens keine passiven Konsumenten und sie schaden niemandem, außer sich selbst. In diesem Sinn, kann ich mit solchen Leuten durchaus connecten und finde die Darstellung in der Doku bereichernd!

                  Einer der Experten erklärt das Verhalten letztlich im Sinne von (toxischer) Männlichkeit. Er sagt, diese Kerle wollen gesehen werden. Das finde ich einen schlüssigen Ansatz für diejenigen, die ihre Rekorde im Internet posten und eben viel in die Öffentlichkeit gehen. Das machen aber nicht alle. Ein anderer erklärt das Risikoverhalten der Männer mit der Evolution und der Tatsache, dass Männer keine Kinder bekommen können. Die einzige Expertin sagt etwas, das ich viel klüger finde: Es gehe dabei um die (Sehn)Sucht nach Vollständigkeit. Leider wird das nicht weiter vertieft sondern die Doku endet hier.

                  Was ich insgesamt recht gut gelungen finde ist, dass verschiedene Ansichten über diese Sportler gezeigt werden. Ein Arzt sagt zum Beispiel ganz entspannt über die Base-Jumper, dass es zwar ein gefährlicher Sport sei, aber dass man auch an Leberverfettung als Couchpotatoe sterben könne. Wer am Schluss glücklicher wäre, das sei nicht seine Aufgabe zu beurteilen. Dem kann ich nur zustimmen. Ich wäre nicht begeistert, wenn ein mir nahestehender Mensch das machen würde, aber ich würde dann auch versuchen, es genauso zu betrachten.

                  Sehr schön anzusehen, fand ich die Apnoe-Taucherin, die unter Wasser künstlerische Filme dreht, inclusive ihrer Hochzeit und sich selbst in fortgeschrittener Schwangerschaft.

                  Das ist eine Doku, die zum Nachdenken anregt und einen definitiv nicht kalt lässt!

                  https://boxd.it/fMo0c

                  22
                  • 8 .5
                    EudoraFletcher68 15.03.2022, 07:30 Geändert 10.04.2022, 05:22
                    über Casino

                    EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                    Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                    In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                    Dieser Kommentar ist für Sonatine, der früher DustyOn3 hieß, einem nicht sehr aktiven Kollegen, der mit 12 Jahren zu den Dinosauriern auf MP gehört. Von 2.526 bewerteten Filmen hat er 39 Lieblingsfilme gelistet. Davon sind mir 32 bekannt und von denen finde ich 17 sehr gut. Es handelt sich hauptsächlich um bekanntere, US-amerikanische Produktionen. Aus meiner Perspektive würde ich sagen, wir haben solide Geschmacksüberschneidungen, aber DustyOn3 ist cineastisch nicht gerade experimentierfreudig. Falls er sich entscheiden sollte, bei der Aktion mitzumachen, wünsche ich mir von ihm einen Kommentar zu einem Film, den er sich sonst im Leben nicht angeschaut hätte.

                    Für mich war das der 10. Martin Scorsese Film, den ich bewusst gesehen habe
                    MEAN STREETS: 7,5 Punkte
                    TAXI DRIVER: 8,5 Punkte
                    RAGING BULL: 8 Punkte
                    GOOD FELLAS: 9 Punkte
                    BRINGING OUT THE DEAD: 8 Punkte
                    GANGS OF NEW YORK: 7 Punkte
                    NO DIRECTION HOME: BOB DYLAN: 4 Punkte
                    THE WOLF OF WALL STREET: 8,5 Punkte
                    SILENCE: 3 Punkte (was aber auch daran liegen kann, dass ich den Film „falsch verstanden“ habe).

                    Scorsese ist natürlich über jeden Zweifel was die technische Qualität und die Darsteller angeht, erhaben. Bei ihm kann man sich meist darauf verlassen, dass man mindestens gut unterhalten wird. Er hat neun Spielfilme mit Robert de Niro gedreht. Offensichtlich waren sie ein gutes Team. Hier hat er ihn mit Joe Pesci die Dialoge improvisieren lassen. Die zwei harmonieren sehr schön miteinander.

                    Joe Pesci und seine Art zu sprechen, finde ich urkomisch. (Hier ein paar Szenen aus dem Film mit ihm: https://www.youtube.com/watch?v=yCLtNjbff-I)! Ich höre ihm mit Staunen zu, wie man es überhaupt schafft, so zu reden….

                    CASINO hätte mir wahrscheinlich noch besser gefallen, hätte ich ihn vor 20, 25 Jahren gesehen. So aber, viele Mafia-Epen und Werke über (mehr oder weniger kriminelle) Italo-Amerikaner später und auch nach THE SOPRANOS, gefällt mir CASINO nicht so sehr wegen des Milieus in dem er spielt, sondern hauptsächlich wegen der völlig desolaten Paardynamik zwischen den beiden verkorksten Hauptprotagonisten Ace (Robert de Niro) und Ginger (Sharon Stone)! Das ist wahrlich tragisch-komisch und sehr sehenswert! Nicht umsonst war Sharon Stone 1996 als beste Darstellerin für den Oscar nominiert.

                    Das Milieu: Italo-amerikanische Mobster und Spieler in Las Vegas zu einer Zeit, bevor große Firmen und Konzerne sich der Casinos bemächtigten, wie es am Ende vom Film dann auch ausgesprochen wird. Kleine Gangster, die plötzlich zu Unsummen Geld kommen und dadurch völlig abdrehen. Die wunderbaren Geschmacklosigkeiten, die in deren Behausungen zu bestaunen sind, sind großartig!

                    Las Vegas gehört neben Dubai zu so ziemlich den letzten Orten auf dieser Welt, die ich einmal gerne besuchen würde. Eine völlig neurotische und kranke Plastikwelt in einer Wüste, in der Menschen Unsummen Geld ausgeben, um sich einen Kick zu verschaffen, den ich nicht nachvollziehen kann. Bedürfnisverschiebung nennt man das. Die Krankhaftigkeit des Kapitalismus und seiner Auswüchse. Auch das bringt CASINO ziemlich gut rüber!

                    https://boxd.it/fMo0c

                    28
                    • 7
                      EudoraFletcher68 15.03.2022, 07:28 Geändert 15.03.2022, 21:08

                      Die erste halbe Stunde habe ich mich gefragt: Warum habe ich mir den ausgesucht? Ein paar „Millenials“ aus Staten Island hängen miteinander rum. Diese Generation finde ich ja die Schlimmste von allen jüngeren Leuten. Allerdings sind mir auch schon einige 18-20jährige begegnet, die reifer sind, als ich mit 25 oder 30. Scheint mir eine ziemliche Schere zu sein, die sich da auftut.

                      Der Hauptprotagonist Scott ist ein absurder Typ, der nichts mit seinem Leben anfangen kann, kifft und alle Leute tätowiert, derer er habhaft werden kann. Seine Tattoes sind teilweise lustig, aber ziemlich ungelenk. Seine verwitwete Mutter hat eine Art Midlife-Krise als seine jüngere Schwester zum Studieren wegzieht. Sie lernt einen Mann kennen, der bei ihr an der Tür klingelt, weil Scott dessen 9jährigen Sohn am Strand tätowiert hatte. Die beiden verlieben sich ineinander, was das Gleichgewicht für Scott durcheinanderbringt. Mit 24 wohnt er noch zu Hause, macht keine Ausbildung, arbeitet nicht und ruht sich auf seiner ADHS-Diagnose aus

                      Nach einer Stunde habe ich immer mehr gefallen an THE KING OF STATEN ISLAND gefunden. Diesem absolut lebensunfähigen Typen dabei zuzusehen, wie alle um ihn herum sich entwickeln, nur er versucht krampfhaft das Vergehen der Lebenszeit aufzuhalten. Ein bisschen hat er mich an die Typen aus FETT UND FETT oder auch an Adam Driver aus GIRLS erinnert. Somit hatte ich dann doch Spaß an diesem absurden Charakter und seinem Leben. Man könnte sagen, dass ist ein bisschen ein verspätetes Coming of Age-Drama 🤣

                      24
                      • 8 .5

                        EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                        Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                        In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr dann einen Kommentar dazu.

                        Dieser Kommentar ist für MareikeHB, eine der wenigen aktiven Pilotinnen. Obwohl sie schon seit 5 Jahren hier ist, kenne ich so noch gar nicht so lange. Vielleicht 1-2 Jahre? Ich schätze sie als freundliche Kollegin, die mir schon einige gute Tipps für Filme aus den 1940-1960ern gegeben hat. Lange dachte ich, dass sie ausschließlich „alte“ Filme anschaut. Aber ganz so extrem ist sie dann doch nicht. Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass sie bei Framolfs TRASHMOB mitgemacht hat! Von 1.620 bewerteten Filmen hat sie 25 Lieblingsfilme, von denen ich 9 in den letzten 5 Jahren gesehen habe. Es befinden sich jüngere Produktionen darunter wie THE BIG LEBOWSKI, BEING JOHN MALKOVIC und JACKIE BROWN. Da sie in ihrem Profil die Filme nicht zur Ansicht für Kollegen frei geschaltet hat, konnte ich da nicht spicken, wie ihr Ranking insgesamt aussieht.

                        Für die Aktion habe ich mir einen der alten Klassiker ausgewählt, der schon lange auf meiner Watchlist verstaubt. Bei alten Western habe ich oft Angst, dass mir langweilig wird. Ich kann mich nicht daran erinnern, HIGH NOON jemals gesehen zu haben. 1952 und Gary Cooper. Der ist hier schon ein alter Sack (von 51 Jahren) und heiratet eine weniger als halb so alte Frau (Grace Kelly, damals 23). Das hat man wohl einfach so gemacht, ohne dass sich jemand darüber gewundert hat. Aber genug gemeckert! Mehr gibt es auch tatsächlich an dem Film nicht zu meckern.

                        Was gleich zu Beginn auffällt ist das großartige Titellied, das im Verlauf immer wieder angespielt wird: https://www.youtube.com/watch?v=hsDyrZVqipA

                        Marshal Will Kane (Gary Cooper) heiratet also eine süße Zuckerschnecke, eine Quäkerin, die offenbar zur Bedingung gemacht hat, dass er seinen gefährlichen Job aufgibt. Am nächsten Tag soll der neue Marshal ankommen. Alle seine Freunde ermutigen ihn, nun doch seinen Stern abzulegen. Nur leider kommt genau kurz nach der Hochzeit ein Telegramm an. Drin steht, dass ein böser Mörder begnadigt wurde und nun auf dem Weg ist, um sich an Will zu rächen, der ihn dingfest gemacht hatte. Anfangs lässt sich Will von seiner Angetrauten und seinen Freunden überreden, schnellstmöglich die Stadt zu verlassen. Auf dem Weg wird ihm dann aber klar, dass das keinen Sinn hat. Er muss sich dem Kerl stellen, sonst haben sie den Rest ihres Lebens keine ruhige Minute mehr. Seine frisch Angetraute ist damit überhaupt nicht einverstanden und schon haben sie die erste Ehekrise! Sie sagt ihm nämlich, dass sie nicht bereit ist, darauf zu warten, dass er womöglich erschossen wird und droht ihm an, die Stadt mit dem 12.00-Zug zu verlassen, wenn er nicht mitkommt. Das ist auch genau der Zug mit dem der Übeltäter ankommen wird.

                        So langsam wurden mir zwei Dinge klar:
                        1., dass der Film in Echtzeit gedreht ist, denn immer wieder wird die Uhr eingeblendet und das ist dann auch in etwa die Laufzeit des Films.
                        2., dass es hier um einen Abgesang an Gesetz, Ordnung, Solidarität und Gemeinschaft geht.
                        “It´s all for nothing, Will, it´s all for nothing.” (Sagt Wills´ Mentor über den Beruf als Gesetzeshüter)

                        Die Dramaturgie ist perfekt auf den Punkt. Hier gibt es keine Sekunde Leerlauf, jede Einstellung sitzt. Alles spitzt sich auf die Ankunft des Mittagszuges zu.

                        Sehr gut sind auch die beiden Frauen des Marshals besetzt: Seine Ex, die schwarzhaarige und verruchte Helen Ramírez (Katy Jurado) und seine Ehefrau, die blonde und brave Quäkerin (Grace Kelly).

                        HIGH NOON ist ein Film, den man sich gut auch heute noch ansehen kann, selbst wenn man kein größeres Faible für Antiquitäten hat.

                        https://boxd.it/ejXdS
                        https://boxd.it/fMo0c

                        27
                        • 6 .5

                          Uff…. Während der ersten Folgen dachte ich mir: SUPERNATURAL ist in der Gegenwart angekommen, mit diesen fürchterlich schnellen Schnitten bei den Kampfszenen, sodass man gar nicht mehr hinterher kommt. Insgesamt hat mir die Staffel visuell nicht so wirklich gut gefallen, die Bilder haben eine Qualität, die ich nicht beschreiben kann, fast würde ich sagen, sie wirken irgendwie billig, aber was meine ich damit? Mir fehlen die Worte. Ich habe mich im Lauf der Zeit daran gewöhnt. Was soll man auch sonst machen?
                          In dieser Staffel geht es einerseits um die Entwicklung von Luzifers Sohn, Luzifers Versuch aus seinem Gefängnis zu entkommen, Prinz Asmodeus aus der Hölle, der Erzengel Gabriels Mojo als Droge konsumiert. Für mein Dafürhalten gibt Asmodeus nicht besonders viel her. Castiel taucht wieder auf, was mich sehr freute, denn er ist einer der Figuren, die ich sehr gerne mag! Allerdings hat er schon in einer der früheren Staffeln eine Persönlichkeitswandel durchgemacht, der ihn weniger interessant für mich macht – zu menschlich. Dann geht es noch um Mary Winchester, die in einer Parallelwelt lebt. Rowena taucht wieder auf und treibt ihr Unwesen.

                          Falls jemand einfach nur mal wissen will, ob die Serie etwas für ihn sein könnte, empfehle ich Folge 16. Da geraten die beiden in eine Cartoon-Welt mit ScoobyDo. Ich fand´s witzig. Folge 17 hatte einen schönen Bezug zu Ghostbusters.

                          Auch wenn die Serie bei mir insgesamt von mir 9 Punkten bewertet ist, würde sich diese Bewertung beim bloßen Zusammenaddieren der einzelnen Staffeln womöglich nicht ergeben. Diese Staffel gehört jedenfalls mMn zu den schwächeren.

                          22
                          • 9
                            EudoraFletcher68 13.03.2022, 06:58 Geändert 06.12.2024, 21:18

                            EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                            Die Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                            In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                            Dieser Kommentar ist für Framolf, einer meiner zuverlässigsten und vertrautesten Kollegen hier auf MP, der regelmäßig Kommentare postet und mit dem ich mich auch noch über andere Themen austauschen kann. Ich schätze an ihm noch seine klugen und oftmals nüchternen Überlegungen in Momenten, in denen ich emotional-aufgeheizt zu Impulsdurchbrüchen neige. Er schaut genau hin, stellt gute Fragen und hat einen Bezug zu meiner Jugend (1985/86 in Wackersdorf). Er hat mir schon einige wertvolle Anregungen zur tieferen Ebene von Filmen gegeben, bei denen ich geistig am Konkreten haftete und keinen Sinn darin finden konnte. Außerdem hat er einen großartigen Humor, was für mich fast das wichtigste in einer solchen Beziehung ist.

                            Framolf hat 2.232 Filme bewertet. Lieblingsfilme hat er keine. Offensichtlich verweigert er diese Kategorie, was ich nicht weiter tragisch finde, man kann sich ja an seinen Top-Bewertungen orientieren. Aber nur ein Film hat bisher 10 Punkte von ihm bekommen, nämlich WHY WE FIGHT. Warum diese Doku so hoch von ihm bewertet wird, kann ich nachvollziehen und ich möchte sie hiermit auch noch einmal jedem ans Herz legen, der sie noch nicht gesehen hat.

                            Dass er eben nur einmal 10-Punkte und acht Mal 9,5 Punkte vergeben hat, damit fällt er schon stark aus den sonstigen Gepflogenheiten hier heraus. Es passt allerdings zu seiner eher nüchtern-rationalen Betrachtung des Universums und seiner Bewohner. Manchmal würde ich mir wünschen, er würde sich mehr mitreißen lassen und doch mal den ein oder anderen Film mit einem Herz versehen. Aber dann wäre er nicht mehr der Framolf, der er eben ist.

                            Was tut man, wenn man WHY WE FIGHT schon gesehen hat? Man wählt sich einen von seinen 9,5-Punkte-Bewertungen aus. 4 Davon habe ich schon gesehen. Bleiben also noch 4. Vor I, TONYA, LALA-LAND und LIEBER LEBEN habe ich die allergrößten Widerstände, aber eine mir unbekannte argentinische Produktion, die man noch dazu unkompliziert beim großen A bekommt – das ist doch perfekt!

                            Während ich mir diesen recht merkwürdigen Film ansah, wurde mir mal wieder klar, dass in Framolfs Bewertungen nicht allein die üblichen Qualitäten eines Films einfließen. Diese ist zwar, gar keine Frage, herausragend (Du lagst mit deiner Prognose daneben, Framolf!). Aber DIE LIEBHABERIN ist nicht der einzig überdurchschnittliche Film im Universum.

                            Wenn ich mir seinen Text zum Film durchlese, dann verstehe ich Kommentar und Bewertung fast so, als habe Framolf auf MP auch einen Bildungsauftrag 😉. Da sein Kommentar nicht zu toppen ist, versuche ich erst gar nicht, Wesen und Hintergrund von DIE LIEBHABERIN zu beschreiben. Es würde mir eh nicht gelingen. Mir hat allerdings der Kommentar vor der Sichtung geholfen, einen besseren Zugang zu diesem Werk zu finden. Ohne ihn hätte ich bei DIE LIEBHABERIN womöglich manches übersehen. Der Film lohnt sich aber auch nicht zuletzt wegen der guten Kamera und der schönen Bilder.

                            Grob gesprochen geht es hier um eine gespaltene Gesellschaft. Die da oben und wir da unten. Wir da unten müssen für die da oben arbeiten- so wie die Protagonistin dies tut. Sie findet neben der Villa, in der sie arbeitet ein Paradies. Dieses ist zwar auch nicht perfekt, denn auch hier greift der Mensch in die Natur ein, um es sich selbst gemütlich zu machen (Eine Papageien-"Plage" muss kontrolliert/bekämpft werden), aber immerhin sind hier erst einmal alle gleich und wollen sich von den gesellschaftlichen Konventionen befreien. Ob dies gelingen kann, bleibt offen. Ich kann die Assoziation zu PARASITE nachvollziehen. Mir gefällt aber dieses Werk hier um Welten besser.

                            Das ist ein Film, der für mich mit weiteren Sichtungen vermutlich besser werden wird und bei mir das Potenzial zum Lieblingsfilm hat, da ich nach und nach mehr und mehr Details wahrnehmen und die Symbole besser verstehen können werde. Außerdem ist das ein Film, den man eigentlich mit Freunden anschauen und danach lange bei ein paar Flaschen Rotwein darüber diskutieren sollte! Nach der Erstsichtung kann ich schon einmal sagen: Ich bin begeistert! Vor allem in Kombination mit Framolfs Kommentar dazu.

                            https://boxd.it/ekkHQ
                            https://boxd.it/fMo0c

                            Wem dieser Film gefällt, für den dürfte auch EL VIAJE (1992) und LA ANTENA (2007) etwas sein.

                            RoboMeter: 3-4 Punkte

                            24
                            • 4 .5
                              über Pig

                              Auch wenn der Film einen Platz in meiner Liste https://boxd.it/2SGCI bekommt und ich Nicolas Cage grundsätzlich mag, hat dieser Film einen großen Fehler: Er ist durchgehend viel zu dunkel. Ich habe öfter an den Einstellungen meines Fernsehers herumgefummelt, mit dem Erfolg, dass ich ein bisschen mehr gesehen habe. Wenn ich mir einen Film anschaue, dann will ich etwas sehen, sonst könnte ich mir auch ein Hörspiel anhören oder einen Podcast. Ich verstehe nicht, warum jemand einen Film macht, in dem man fast nichts sieht. Genau wie in FIRST COW und einem großen Teil von BONE TOMAHAWK. (Vielleicht sollte ich diesbezüglich mal eine Liste anlegen, mit dem Titel „Hier gibt´s wenig zu sehen“ oder so).

                              Abgesehen davon hat mich der Plot nicht wirklich angesprochen. Cage wohnt als Einsiedler mit seinem Trüffelschwein im Wald. Eines Tages wird ihm das Schwein gestohlen. Er zieht los, um es zurück zu holen. Die ganze Zeit über wäscht er sich nicht. Aber kochen tut er schon. Eine alte Wutz quasi.

                              18
                              • Geschafft! Ich hätte gern einen Kommentar zu BRAINDEAD.

                                13
                                • Na das ist doch mal eine tolle Aktion! Jetzt muss ich erstmal deine Filmliste studieren.

                                  11
                                  • 9 .5
                                    EudoraFletcher68 12.03.2022, 07:22 Geändert 12.03.2022, 19:42

                                    EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                    Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                    In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr dann einen Kommentar dazu.

                                    Dieser Kommentar ist für CinemaParadiso, eine/r der älteren Semester hier. Ich weiß nicht, ob sich hinter dem Nick ein er oder eine sie verbirgt. Da ich keine Gender-Freundin bin, halte ich CinemaParadiso nun bis auf weiteres für einen ihn (zumal Frauen hier wohl eher unterrepräsentiert sind). Von 8.808 bewerteten Filmen hat er 78 Lieblingsfilme. Davon kenne ich 29. Einer meiner Lieblingsfilme ist darunter: EINS, ZWEI, DREI von Billy Wilder, ein 10 Punkte-Film (SEARCHING FOR SUGAR MAN), einer mit 9,5 Punkten (SYSTEMSPRENGER) und drei, die ich mit 9 Punkten bewertet habe. Sehr schade, dass CinemaParadiso so selten Kommentare postet (97 in 8 Jahren), denn er gehört zu der Untergruppe derjenigen, die sich gerne (Arthouse-)Filme aus aller Herren Länder ansehen.

                                    Ich habe mich für einen Film von seiner Liste entschieden, den ich mir sowieso ansehen wollte. Habe ich doch Ende 2021 mit einer Sorrentino-Werkschau begonnen ...

                                    (LE CONSEGUENZE DELL'AMORE (2004): 6,5 Punkte
                                    THIS MUST BE THE PLACE (2011): 5 Punkte
                                    LA GRANDE BELLEZZA (2013): 8 Punkte
                                    THE YOUNG POPE (2016): 8,5 Punkte
                                    LORO (2018): 7,5 Punkte
                                    THE NEW POPE (2020): 8,5 Punkte
                                    THE HAND OF GOD (2021): 5,5 Punkte),

                                    ...von der ich dann durch andere Aktivitäten abgelenkt wurde. Was man über Sorrentinos Filme generell, und über diesen im Besonderen sagen kann, ist dass er immer mit sehr guten Kameraleuten zusammenarbeitet.

                                    Die Bilder der Schweizer Alpen, sowie die einzelnen Szenen im Hotel und vor allem die Einstellungen sind einfach eine visuelle Wucht! Falls man mit Geschichte und Charakteren nicht so viel anfangen kann – allein die Bilder lohnen sich!

                                    Obwohl ich meistens nicht so sehr an Filmmusik interessiert bin, ist mir diese hier noch positiv aufgefallen.

                                    Die Protagonisten, zwei alte Männer und ihre Entourage befinden sich in einem Grandhotel in Graubünden mitten in den Bergen – einfach nur traumhaft!

                                    Der Film enthält eine Menge Insider-Jokes, die ich sicherlich nicht alle mitbekommen habe. Der beste Freund des Dirigenten ist Regisseur – ich habe mich gefragt, ob Sorrentino wohl eine reale Person dabei im Sinn hatte. Auch treffen sie im Hotel immer wieder auf einen verfetteten Diego Maradona mit Sonnenbrille, der manchmal Autogramme verteilt. Wenn man nicht weiß, dass Maradona für Sorrentino wichtig ist, dann fragt man sich vielleicht, wer dieser fette südländisch aussehende Mann, der in Bademantel und Sonnenbrille Autogramme verteilt und mit seinem Fuß einen Tennisball in die Höhe kickt, wohl ist.

                                    Sorrentino ist einer der Regisseure, die nicht viel erklären, sondern einfach ihr Ding durchziehen. Das ist in den beiden Pabst-Staffeln auch so. Entweder man kann etwas damit anfangen, oder halt nicht. Ich kann es, auch weil ich seinen mehr oder weniger subtil-skurrilen Humor liebe! Dazu gehört zum Beispiel die Szene in dem Kuckucksuhren-Laden. Was für ein großartiges Bild! Vor allem in Bezug auf eine frühere Szene als der Dirigent einem jungen Mädchen mit dem Fernrohr erklärt, wie es ist alt zu sein. Oder die Situation mit Hitler im Restaurant. Urkomisch!

                                    Es ist für mich fast so, als ob YOUTH alle Elemente aus Sorrentinos anderen Produktionen, die ich mochte hier zu einem einzigen großen Meisterwerk vereint hätte (Und das, was ich nicht so gern mochte, weggelassen hat).

                                    Hinzu kommt noch, dass mir die Geschichte der beiden alten Männer auch sehr zusagt. Dafür muss man wohl selbst ein gewisses Alter haben und selbst das ist keine Garantie, wie man an den gereizten Kommentaren einiger Buddys nachlesen kann.

                                    Auf IMDB steht, dass Michael Caine einen Brief an Sorrentino geschrieben haben soll, in dem stehe, dass er nach der ersten Sichtung so sehr berührt gewesen sei, dass er auf dem Heimweg die ganze Zeit geweint habe. Das kann ich nachvollziehen, da der Film sich mit dem Alter und dem, was aus uns wird, was nicht mehr passieren wird, Trennung und Verlust beschäftigt, ohne dabei den Tod vorwegzunehmen.

                                    https://boxd.it/fre42
                                    https://boxd.it/eUmE2
                                    https://boxd.it/fMo0c

                                    25
                                    • 6 .5
                                      über Milk

                                      Biopic über Harvey Milk, dem vermutlich ersten offen Schwulen, der in den Stadtrat von San Francisco gewählt wurde. 1977 war das. Dafür erlebte er krasseste Anfeindungen und ….

                                      ANFANG SPOILER
                                      …. wurde am Ende von einem erbosten Ex-Stadtrat erschossen, der ihn für seine Probleme verantwortlich machte.
                                      ENDE SPOILER

                                      Sean Penn spielt die Rolle überzeugend und MILK bringt anschaulich einige der Schwierigkeiten rüber, mit denen Homosexuelle in den USA noch bis vor gar nicht allzu langer Zeit konfrontiert waren und teilweise wohl auch noch sind.

                                      MILK hat mich nicht mehr so angesprochen, wie bei Erstsichtung vor ungefähr 15 Jahren. Es fällt mir schwer zu sagen, woran das liegt, zumal solche Geschichten (Politik und Randgruppen) normalerweise „mein Ding“ sind.

                                      21
                                      • 5

                                        Das mit dem Humor ist so eine Sache…. Meiner war´s leider nicht.
                                        Deshalb fand ich den Film nur halbwegs ansehenswert und etwas mühsam. Ja klar, ein paar lustige Ideen sind dabei.
                                        Trotzdem danke an Loretta für den Tipp!

                                        https://boxd.it/9til2

                                        23
                                        • 3
                                          EudoraFletcher68 11.03.2022, 07:20 Geändert 11.03.2022, 08:05

                                          Ich konnte mit THE LAST STAND gar nichts anfangen, obwohl ich Arnie an sich mag. Leider ist diese Rolle absolut lächerlich und unpassend für ihn. Es sind auch ein paar andere Schauspieler dabei, die ich schätze, wie Forest Whitaker, Peter Stormare und natürlich Harry Dean Stanton.

                                          Das Geschehen kam mir in erster Linie abstrus vor und nach einiger Zeit habe ich nicht mehr so richtig kapiert, worum es geht. Es hat mich auch nicht weiter interessiert. Die Dialoge find ich absolut Panne. Insgesamt ist das ein Film nach dem Motto: Bemüht - aber ohne Erfolg.

                                          25
                                          • 9
                                            EudoraFletcher68 10.03.2022, 06:50 Geändert 12.07.2025, 07:49

                                            EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                            Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                            In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste dann ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                            Dieser Kommentar ist für BossMarco, einer der recht aktiven Kollegen hier, den ich schon lange kenne. Er kommt aus der Schweiz, schreibt manchmal lustige Geschichten über die MP-Community und er lässt sich kaum je aus der Ruhe bringen! Von 2.724 bewerteten Filmen hat er 61 Lieblingsfilme. 91 Filme hat er mit 10 Punkten bewertet. Das heißt, dass es (noch) andere Kriterien für seine Lieblinge geben muss.

                                            Unser Geschmacksüberschneidungen sind solide (z.B. Jarmusch, Nuri Bilge Ceylan, Aki Kaurismäki), allerdings gibt es auch ein paar extreme Differenzen. Nämlich mag BossMarco sehr gerne Actionfilme mit Gestalten wie Stallone/Seagal/JCVD oder BRUCE LEE, mit denen ich nichts anfangen kann. Da man bei dieser Aktion ja nicht einen Lieblingsfilm seines Buddys zerreißen will, habe ich ein Werk ausgewählt, von dem ich hoffte, es zu mögen. Denzel Washington schätze ich (auch wenn ich den Eindruck habe, dass er eigentlich immer ähnliche Rollen spielt, was aber auch daran liegen kann, dass ich noch nicht so viele Filme mit ihm gesehen habe) und ich hatte die DVD schon lange auf meinem Stapel.

                                            Vom Regisseur Norman Jewison kenne ich A SOLDIER'S STORY (1984) ebenfalls mit Denzel Washington, der mir gut gefallen hat, MOONSTRUCK (1987; keine Bewertung von mir, da Sichtung zu lange her) und THE CINCINNATI KID (1965), den ich nicht so toll fand.

                                            Eins kann ich vorab über den Film sagen: Ich habe mehrmals geweint – das kommt bei mir sehr selten vor! Kann sein, dass ich in diesen traurigen Tagen näher am Wasser gebaut bin, nichts destotrotz hat mich der Film sehr berührt.

                                            Zuerst hatte ich gezögert, weil ich dachte: Bitte nicht schon wieder ein Box-Film (so viele Box-Filme, wie ich gesehen habe, obwohl ich mich für den Sport nicht interessiere…).

                                            Leute, lasst euch sagen: Das ist kein Box-Film! Vielmehr ist es ein hervorragendes Drama, in dem es um Rassismus, Korruption, Gerechtigkeit, einen Gerichtsprozess und menschliche Resilienz geht.

                                            Denzel Washington spielt den Hauptcharakter, Robin „Hurricane“ Carter, einen real 1966 zu Unrecht wegen Mordes zu 3 x lebenslänglich verurteilten Boxer. Das Drehbuch basiert u.a. auf der Autobiografie Carters THE 16TH ROUND.

                                            [To whom it may concern: Washington war für die Rolle für den Oscar nominiert.]

                                            HURRICANE orientiert sich an der (wohl teilweise etwas idealisierten) Lebensgeschichte von Robin Carter, der aus einer armen Unterschichtsfamilie stammend, es geschafft hatte, sich u.a. durch den Box-Sport aus dem Milieu herauszukämpfen. Jedoch war es wohl ein ein Fehler, nach einer Flucht aus einem Heim in das er per Gerichtsbeschluss eingewiesen worden war, in seine Heimatstadt zurück zu kehren, wo ihn rassistische Detectives auf dem Kieker hatten.

                                            ANFANG SPOILER
                                            Immer wieder versuchen sie erfolglos, ihm etwas anzuhängen. Irgendwann gelingt es ihnen dann doch und er wird zu 3 x Lebenslänglich verurteilt, für Morde, die er nicht begangen hat. Im Gefängnis behält er seine Würde, indem er sich weigert, die Kluft zu tragen und in seiner Zelle bleibt, wenn Hofgang ist. Er schreibt ein Buch über sein Leben. Dieses Buch bekommt nach einigen Jahren ein Jugendlicher in die Hände, der von 3 weißen Kanadiern von seiner asozialen Unterschichtsfamilie quasi „entnommen“ wurde. In „“ weil die drei Akademiker die Familie gefragt haben, aber es ist dennoch eine etwas merkwürdige Situation. Auch fragt man sich, was das für eine Beziehungsgeflecht ist: Eine Frau lebt mit zwei Männern unter einem Dach. Wir erfahren es nicht. Wir können es uns selbst ausdenken. Ich fand es eigentlich gut gelungen, dass hier kein Augenmerkt auf diese Beziehungskonstellation gelegt wird. Stattdessen gehen die 3 ganz selbstverständlich miteinander um. Sie wirken nicht so, als hätten sie auch eine sexuelle Beziehung, aber das heißt ja nichts. In dieses Haus zieht also der Junge und die drei Leute ermöglichen ihm eine gute Schulbildung. Das erste Buch, das er liest, ist die Biographie von Carter. Als er einige Stellen vorlas, liefen mir die Tränen runter. Sehr gut inszeniert! Ich kann ja normalerweise mit Hollywood-Filmen wie TITANIC nicht viel anfangen, aber HURRICANE hat mich gekriegt. Wahrscheinlich genau, weil es kein schnulziger Liebesfilm ist.
                                            Der Junge nimmt dann zu Carter Kontakt auf und es entwickelt sich eine Beziehung, die das Leben von beiden verändert.
                                            ENDE SPOILER

                                            Charaktere und Dialoge sind einfach schön geschrieben (nur die korrupten Cops etwas stereotyp, aber passt schon, um die geht´s hier ja nicht) und super-sympathisch. Die Geschichte ging mir ans Herz. Plus, ist sie spannend und unterhaltsam inszeniert.

                                            Schließlich habe ich mich noch sehr gefreut Lief Schreiber (alias RAY DONOVAN als sensiblen Professor – sollte man kaum meinen, dass dieser Quadratschädel auch einen Akademiker spielen kann) zu sehen.

                                            Erwähnenswert finde ich noch den Soundtrack: Bob Dylan hat ein Lied über den Mann geschrieben: https://www.youtube.com/watch?v=pm6xCwNKtnQ

                                            Somit bleibt mir nur zu sagen: Dicke Empfehlung von meiner Seite (vor allem für Freunde amerikanischer Filme).

                                            https://boxd.it/fMo0c

                                            26
                                            • 7
                                              EudoraFletcher68 10.03.2022, 06:47 Geändert 10.03.2022, 16:56

                                              Die Vorgeschichte über Hunter S. Thompson (FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS), der wieder von Johnny Depp gespielt wird. Thompson lässt sich von einer Zeitung in Puerto Rico anheuern und möchte einen Roman schreiben. Gleichzeitig säuft er aber so viel, dass man sich kaum vorstellen, wie er irgendwas davon hinkriegen will. Außerdem verliebt er sich in eine verheiratete Frau. Der Ehe-Mann hat einen Narren an Hunter gefressen – oder will er ihn am Ende nur benutzen?

                                              Kann man sich gut anschauen, vor allem wenn man Johnny Depp oder die amerikanische Karibik mag. Ich war mit 19 für 8 Monate in der Nähe von Puerto Rico, auf den US-Virgin Islands. Die Atmosphäre findet sich partiell auch hier wieder. Man fliegt mit dem Wasserflugzeug oder segelt von Insel zu Insel. Schön waren auch die Szenen, in denen Hunter mit seinem Kumpel Moburg zum ersten Mal LSD konsumiert, eine Droge, die so stark sei, dass sie der CIA sogar den Russen einflößen würde.
                                              THE RUM DIARY gewinnt definitiv mit der Laufzeit.

                                              22
                                              • 7 .5
                                                EudoraFletcher68 09.03.2022, 06:59 Geändert 09.03.2022, 10:49

                                                EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                                Diese schöne Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                                In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                                Dieser Kommentar ist für Maniac, einem unserer Horrorfilm- Spezialisten.

                                                Ich habe mich gefragt, was ist wohl an TARANTULA so besonders, dass er beim Horror-Experten unter den 53 Lieblingen von 2.280 bewerteten Filmen rangiert.

                                                Ich habe TARANTULA und vermutlich FORMICULA als Kind heimlich nachts gesehen, da war ich so 7 oder 8 Jahre alt. Ich weiß noch, dass beide Filme mich ziemlich gegruselt haben.

                                                Da Horrorfilme seit ungefähr 30 Jahren nicht mehr so mein Ding sind, frage ich mich manchmal wie unsere 70 % Überschneidung zustande kommen, kann ich doch wenig mit beliebten Klassikern wie HALLOWEEN, THE HILLS HAVE EYES, GREMLINS und schon gleich gar nichts mit Produktionen wie xXx anfangen. Die Antwort liegt zum einen im Humor. Beide haben wir offenbar großen Spaß an Filmen wie TREMORS, BRAINDEAD, HOUSE OF 1000 CORPSES oder TUCKER & DALE VS EVIL. Dann wohl auch in den allgemeinen Qualitätskriterien: So haben wir beide THE SHINING mit 10 Punkten bewertet. Herausragenden Body Horror mit gutem Plot kann ich auf jeden Fall auch goutieren (THE FLY, ALIEN, JOHN CARPENTER´S THE THING) und ein paar große Science Fiction (THE MATRIX, TERMINATOR 2) mögen wir beide. Außerdem haben wir PULP FICTION als Lieblingsfilm gelistet und Maniac schätzt Tarantino insgesamt. Ein weiterer Hinweis darauf, dass wir bei Humor und cineastischer Qualität häufig zusammen finden. Maniac hat auch eine große Liste an Bewertungen unter 3 Punkten (knapp 350!). Dabei gibt es einen einzigen Ausreißer: Warum ihm WOLF OF WALL STREET so gar nicht gefallen hat, ist mir ein Rätsel.

                                                Nun aber zu TARANTULA
                                                Ein paar Wissenschaftler machen Experimente in ihrem Versuchslabor in einer amerikanischen Kleinstadt. Die Idee dahinter ist, besonders große Tiere herzustellen, um die Welternährung zu sichern. Wieder eine dieser Projekte, so wie ja auch bis heute in der Realität unter diesem sozialen Deckmäntelchen unglaublich viel Schindluder (was für ein schönes, altmodisches Wort!) in der Landwirtschaft und Massentierhaltung getrieben wird. Für alle, die es noch nicht gelesen haben:
                                                Das Nahrungsmittel der Zukunft ist Solein (Ob der Name Absicht oder ein Versehen ist? Die Nähe zu SOYLENT GREEN ist jedenfalls unübersehbar 😂): Ein Pulver, das aus CO2 und Sonnenenergie besteht. (https://www.solein.com/, https://solarfoods.fi/, https://www.welt.de/wirtschaft/article232977233/Solar-Foods-Dieses-Sonnen-Protein-soll-den-globalen-Hunger-beenden.html).

                                                Im Film setzt man aber noch auf die Fleischproduktion. Dafür bekommen kleine Tiere eine Spritze und werden dann schnell sehr groß. Das birgt Gefahren für die Menschheit!

                                                Die Idee ist nach über 60 Jahren immer noch eine gute (Der größenwahnsinnige Eingriff des Menschen in die Natur). Sie wurde spannend umgesetzt, Charaktere und Dialoge sind gut geschrieben und der Plot auf den Punkt. Die Darsteller professionell und die Kamera ist auch sehr gut. Besonders toll sind bspwse die Szenen vom Anfang im Tierversuchslabor, mit den Nagetieren und Spinnen in unterschiedlichen Größen. Auch bei der Ausstattung hat man sich Mühe gegeben, es gibt schöne Details zu bewundern.

                                                TARANTULA bekommt außerdem einen Platz auf meiner Clint Eastwood-Liste, da er in einer Minirolle am Ende als Kampffliegerpilot auftaucht. https://boxd.it/2u80W

                                                23
                                                • 7 .5

                                                  Eine junge Frau lässt sich von ihrem ebenso jungen Mann scheiden. Sie treffen mit ihren Anwälten aufeinander. Sie will kein Wort mehr mit ihm reden, er kann das nicht begreifen. Als er im Bett liegt, kriecht ihm eine Fliege ins Ohr. Er ist ein erfolgloser Rocksänger und ein verantwortungsloser Typ der nix kapiert. Das ist soweit ganz gut dargestellt, aber da er so nervig ist, hat der Film mir erst einmal gar keinen Spaß gemacht. Je länger er lief, desto besser gefiel er mir dann aber doch.

                                                  Der junge Typ, der ganz offensichtlich bisher völlig ich-bezogen immer nur im Hier und Jetzt gelebt hatte, wahrscheinlich Drogen- aber mindestens Alkoholabhängig ist, lässt sich erstmals berühren durch seine mittlerweile ungefähr 5jährige Tochter, die er noch nie gesehen hatte. Er macht mit ihr einen Ausflug und schafft es mit seiner völlig unfähigen Art, mit ihr in Kontakt zu kommen. Sie fragt ihn, warum er sie nicht einmal vorher besucht hatte. Die Unterhaltungen, die die beiden miteinander haben, haben mein Interesse und meine Aufmerksamkeit geweckt. Der Typ ist der Hammer (tolles Drehbuch!), von denen gibt es sicherlich so einige in den USA.
                                                  Somit finde ich den Film insgesamt doch ziemlich gut gelungen, wenn man auf Sozialstudien steht. Er hat in mir viele Gefühle ausgelöst (vor allem negative).

                                                  Recht ansehnliche Winterstimmungen in einer überwiegend trostlosen Umgebung kann man hier bewundern, deshalb: https://boxd.it/3Maow

                                                  RoboMeter: 3 Punkte

                                                  21
                                                  • 8 .5
                                                    EudoraFletcher68 08.03.2022, 07:48 Geändert 12.03.2022, 19:42
                                                    über Roma

                                                    EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                                    Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                                    In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                                    Der Kommentar ist für daOnki, einen geschätzten Kollegen, der zu meinem Erstaunen die Beiträge der MP-Redaktion liest, jedenfalls kommentiert er sie gelegentlich. In meinem Kopf gibt´s so einen Werbe- und Spam-Filter, der bei den MP-Beiträgen anspringt, weshalb ich dann auch manche von daOnkis Kommentaren überlese.

                                                    Von 1.426 bewerteten Filmen hat er 39 als Lieblingsfilme gelistet. Darunter befindet sich auch einer meiner Long-time Favorites, nämlich PULP FICTION und ein paar andere, die es vielleicht noch dorthin schaffen, wie THE BIG LEBOWSKI. So richtig aufgefallen ist er mir erst durch seinen großartigen Kommentar zu THE BIG LEBOWSKI vom Dezember 2021. Sehr gefreut habe ich mich dann darüber, dass wir uns bei der Bewertung des Meisterwerkes SLIME CITY ganz einig waren! Erwähnenswert erscheint mir auf jeden Fall noch, dass daOnkis Interessen auch jenseits des Mainstreams und jenseits US-amerikanischer Produktionen liegen, worüber wir in Zukunft sicherlich noch in Kontakt kommen werden.

                                                    Nun also habe ich mir ROMA aus seiner Liste ausgewählt, da ich diesen Film schon sehr lange auf meiner Watchlist hatte (ohne allerdings je zu wissen, worum es dabei überhaupt geht. Meine Assoziation waren Sinti und Roma, womit ich komplett daneben lag, wie ich bald feststellte. ROMA ist ein Stadtviertel in Mexico City) und auch neugierig darauf war, warum der wohl dieses Prädikat bei daOnki bekommen haben könnte.

                                                    Der Film fängt so an, dass alle Adrenalin- und Actionjunkies wahrscheinlich weiterzappen: Ungefähr 4 Minuten hören wir jemandem zu, wie er einen Boden oder Sanitärräume putzt und sehen Putzwasser auf Kacheln zu, wie es in den Abfluss läuft. Die Kamera ist, auch bei Szenen, in denen mehr passiert, herausragend.

                                                    Wir sehen nach knapp 5 Minuten, dass es ein langer gekachelter Hauseingang ist, der hier so ausführlich geputzt wird.

                                                    Von einer jungen Frau. Eigentümer des Hauses ist eine reiche Familie. Ganz beiläufig sprechen die Kinder darüber, wie ein Soldat einem Menschen in den Kopf geschossen hat. Es handelt sich um eine Oberschichtsfamilie aus Mexiko-City mit indigenem Personal im Jahr 1970. DOWNTON ABBEY fällt mir ein. Das führt aber nicht weiter, denn die Parallelwelt aus Herrschaft und Bediensteten ist die einzige Gemeinsamkeit.

                                                    Da ist noch eine tolle Szene, wie der Herr des Hauses sein Auto einparkt. Tolle Bildsprache! Ich musste mir kürzlich einen neuen Stellplatz in der Nähe meiner Praxis für meinen 21 Jahre alten Volvo V70 suchen. Daran erinnert mich die Situation. Ich bin in mehrere superenge Tiefgaragen gefahren und einmal bin ich tatsächlich hängen geblieben. Zum Glück kam dann einer und hat mir rausgeholfen. Tatsächlich sind diese Tiefgaragen in dem Viertel alle noch aus den 1960ern…

                                                    Zurück zu ROMA

                                                    Man hat am Anfang hauptsächlich den Eindruck, dem Alltagsleben der Leute beizuwohnen. Es gibt keine Filmmusik, stattdessen sind die realen Geräusche zu hören. Was ich hier auch sehr passend finde.

                                                    Dann, so ungefähr nach einer halben Stunde, passiert etwas, was das Leben der Hausangestellten sehr durcheinander bringt, ja im Grunde genommen ihr gesamtes Leben gefährdet. Auch die Hausherrin gerät in eine Krise. Die beiden Frauen sind mit ähnlichen Sorgen konfrontiert, aber natürlich ist das Leben immer viel einfacher, wenn man genug Geld hat. Die Inszenierung der beiden parallelen Lebens-Geschichten ist großartig!

                                                    Etwas Geduld und Muße muss man für ROMA allerdings mitbringen.

                                                    An manchen Stellen übertreibt es der Regisseur für meinen Bedarf etwas, z.B. bei der Szene mit dem singenden Mann im Gräser-Kostüm während des Waldbrands in der Neujahrsnacht. Vielleicht hatte das ja eine besondere Bedeutung? (Wenn, dann hat sie sich mir nicht erschlossen.)

                                                    Alles in allem: Ein toller Film, der mir daOnki etwas nähergebracht hat (Ich habe seine zarte Seele, mit einem Herz für stimmungsvolle Bilder und leisem Humor, erkannt!). Wäre ROMA einer der ersten Milieustudien aus einem Entwicklungsland gewesen, den ich gesehen habe, wäre bei meiner Bewertung sogar noch Luft nach oben gewesen.

                                                    https://boxd.it/fMo0c

                                                    27