EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 14.05.2021, 06:50 Geändert 18.04.2022, 10:46
    über As One

    Entweder ist das ein sehr merkwürdiger Film mit einer tieferen Bedeutung, die ich nur erahnen konnte oder es ist ein Film, den ich blöd finde - Ich kann es nicht sagen. Entfernt hat er mich an „Fish & Cat” (2013) erinnert, den ich großartig finde und er eben auch sehr mit Symbolik und dem was man (nicht) sieht, spielt.
    Jedenfalls kam es mir so vor (und so habe ich es dann auch nachgelesen), dass die Anfangs- und Endszenen wichtig sind. Mehrere Gestalten, vermutlich Soldaten, liegen im Schlamm, anfangs wie tot, dann fangen sie an sich zu bewegen und quasi lebendig zu werden. Dann passieren alle möglichen Dinge, die nicht erklärt werden. Anscheinend hat es eine Naturkatastrophe gegeben, wahrscheinlich einen Taifun. Menschen müssen geborgen werden. Und anscheinend gibt es einen Bürger-Krieg. Es gibt auf dem Land zu wenig zu Essen.
    Das Ende will ich hier nicht spoilern, aber es bezieht sich irgendwie auf den Anfang, wobei ich nicht verstanden habe, was es bedeuten soll. Vielleicht muss man für den Film in der richtigen Stimmung sein, allerdings wäre mir auch in meiner unpassenden Stimmung aufgefallen, wenn die Kamera besonders gut gewesen wäre oder es interessante Bilder oder Charaktere zu sehen gegeben hätte.

    In sehr guter Qualität, OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=JrNh3MRTFZA

    https://boxd.it/bZCw2
    https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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    • Apocalypse now (1979)
      Fitzcarraldo (1982)
      Tanna (2017)
      Tex Montana will survive (2015)
      Surviving Guazapa (2008)

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        EudoraFletcher68 13.05.2021, 06:03 Geändert 13.05.2022, 22:00

        Man könnte TROUBLE MAN als Vorlage für RAY DONOVAN sehen. Mir jedenfalls ist die Serie bald in den Sinn gekommen. Der Film ist ein Beispiel für einen ernstzunehmenden Blaxploitation-Film mit guten Schauspielern, Drehbuch, Locations, Dialogen usw. Einzig ein guter Soundtrack fehlt.

        T ist eine Art Ray Donovan, dessen Büro ein Billard-Saloon in South Central LA ist. Alle möglichen Leute melden sich bei ihm mit Problemen. Eines Tages bekommt er selbst welche, es werden ihm mehrere Morde angehängt er und wird sowohl von der Polizei als auch von diversen kriminellen Organisationen verfolgt. Er muss den wahren Killer finden und den Fall aufklären.

        Es war nicht so 100% meine Art von Film, deshalb keine (noch) höhere Bewertung von mir, aber wer gut gemachte Krimis mit Verwicklungen aus den 1970ern mag, kann hier mMn überhaupt nix falsch machen.

        In guter Qualität und OV: https://www.youtube.com/watch?v=GB_SQWkAhz4

        https://boxd.it/cZJEc

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          EudoraFletcher68 13.05.2021, 06:01 Geändert 14.05.2022, 21:10

          Zwei supercoole Schwarze Kopfgeldjäger fangen weiße Verbrecher und kassieren die Belohnungen. Eines Tages landen sie in einer Ortschaft ohne Sheriff. Ich musst bald an „Django Unchained“ denken und wahrhaftig kann man auf Wikipedia nachlesen, dass der Film Einfluss auf Tarantino hatte (was immer das dann konkret heißen mag) und einige Artikel beziehen sich darauf.
          Außerdem erinnert die Figur Boss Nigger an Clint Eastwoods Figur aus Sergio Leones Italo-Western, was ich recht gut gelungen fand.
          Da ich den Film leider nur in schlechter Qualität gesehen habe, kann ich mich eigentlich nur halb dazu äußern.
          Die beiden Kopfgeldjäger sind auf jeden Fall witzig und der Plot halbwegs unterhaltsam.

          In schlechter Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=SIQdHQHEVfI

          https://boxd.it/cZJEc

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            EudoraFletcher68 12.05.2021, 19:18 Geändert 08.01.2023, 19:28

            Vielen Dank an BaltiCineManiac für den Hinweis!

            Aus Frankreich kommen einfach die besten Dokus!

            Als am Anfang erzählt wird, dass hier zwei Wissenschaftler und Fotografen in die Antarktis reisen, um noch nie Dagewesenes zu filmen, dachte ich, schon wieder jemand, der glaubt der Erste zu sein, wo es doch aber schon ganz viele tolle Naturdokus aus der Antarktis gibt. Aber dann erfährt man, dass der Taucher tatsächlich etwas macht, was es bisher noch nicht gab: Er wird unterhalb von 60 m getaucht und fotografier/gefilmt!

            Schön finde ich hier die Kombination aus Naturaufnahmen und einer Art Making of. Man erfährt also über das Vorgehen der beiden Hauptakteure und was sie dabei gedacht und gefühlt haben. So etwas ist in der Antarktis wegen der krassen Wetterbedingungen immer besonders spannend für mich. Die Interaktionen Mensch-Pinguin sind auch entzückend.

            Die Aufnahmen sind ganz hervorragend und es gibt noch Neues zu entdecken trotz vieler bereits gesehener Antarktis-Dokus (https://boxd.it/bbGPi) und vor allem auch die Bilder unter Wasser!! Man merkt, dass die beiden Herren ein Auge für die Schönheit der Natur und auch für Bildgestaltung haben.
            Auch die eingeblendeten Fotos sind wunderschön!

            Das mit der Hintergrundsprecherin finde ich nicht so ganz gut gelöst, aber zumindest hört man auch einen der beiden Forscher über seine Erlebnisse berichten und seine Gedanken dazu. Vielleicht wäre ich in der OV besser damit zurechtgekommen – ich weiß es nicht. Es hat jedenfalls meinen Filmgenuss etwas gestört.

            Ach ja und liebes MP-Team: Es handelt sich um eine Doku, nicht um einen „Abenteuerfilm“, auch wenn die Produktion sicherlich für die Beteiligten ein Abenteuer war.

            https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/penguins-ranked/

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              EudoraFletcher68 12.05.2021, 07:46 Geändert 19.11.2022, 07:50

              Das ist sowohl ein Beispiel für eine (von vielen) miserable Netflix-Produktion (zusammen gewürfelte Geschichte mit ein bisschen Homosexualität und schwierige Eltern-Kind-Konstellationen ohne Charaktertiefe, Charme oder überhaupt irgendetwas, was einen näher berührt) als auch für eine konventionelle, völlig belanglose philippinische Produktion, dafür aber mit umso mehr (unbeabsichtigter) Peinlichkeit.

              Eine Oberschichts-Mutti verlässt ihren ungefähr 8jährigen, völlig verfetteten Sohn. So sehen Kinder aus wohlhabenden philippinischen Familien wohl häufiger aus. Das wird hier aber nicht problematisiert, sondern ist völlig normal. Mal abgesehen davon, dass es furchtbar aussieht, ist es auch gesundheitsschädlich, besonders wenn man schon in jungen Jahren so viel Übergewicht hat. Das ist aber nicht der Grund, warum die Mutter das Kind verlässt. Den erfährt man viel später. Erst einmal sieht man den Jungen nach 25 Jahre als erfolgreichen Geschäftsmann. Er ist genauso unattraktiv, wie das Kind und wirkt sowohl im Business-Anzug als auch in den schicken Geschäftsräumen vollkommen deplatziert. Seine Mutter, die ungefähr genauso alt aussieht wie er, sucht ihn nun also nach 25 Jahren auf und sie führen eine Konversation, aus der man nicht erfährt, warum sie weg war. Vor einem 2. Treffen stirbt sie (so ein Pech aber auch!!!) und der Mann muss sich nun mit seinem Erbe beschäftigen und einem Karton voll Briefen, die sie ihm geschrieben hat, die ihm aber böse Menschen vorenthalten hatten.

              Und was erfährt der junge Mann? Erst einmal nur lauter Andeutungen. Eine Weile hat es den Anschein, als sei die Mutter vielleicht lesbisch geworden/gewesen und habe womöglich deshalb beschlossen, ihn lieber beim Vater zu lassen und ihr Leben als Lesbe ohne ihren Sohn zu führen? Es ist absichtlich uneindeutig, um Spannung zu kreieren.

              Der Mann macht sich also auf nach Marrakesch, wo seine Mutter die letzten Jahre eine B&B hatte, alles natürlich nur vom Feinsten. Sowieso habe ich nicht viel übrig für Filme, in denen die Hauptprotagonisten Superreiche sind, hier kommt das aber nur noch erschwerend hinzu.

              Die Schauspieler sind erschreckend schlecht - zumal es ja hervorragende philippinische Darsteller gibt.

              FINDING AGNES versucht vergeblich, Atmosphäre zu kreieren, durch „stimmungsvolle“ Musik und langsame Einstellungen, bedeutsame Momente, die aber nur öde und langweilig sind.
              Die Handlung hat für mich keinen Sinn ergeben, das Verhalten der Leute auch nicht und die Dialoge sind einfach nur dumm.

              FINDING AGNES hat keinerlei Charme anderer philippinischer Produktionen und ich werde zukünftig etwas genauer auf meine Auswahl achten, denn auf mehr von dieser Sorte möchte ich gerne verzichten.

              https://boxd.it/bZCw2
              https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                EudoraFletcher68 12.05.2021, 07:39 Geändert 18.04.2022, 10:47

                Ich hatte eine OV-Version ohne UT gesehen. Ich war neugierig, wie es 1985 auf den Philippinen ausgesehen hat. Und schon bald stelle ich fest, dass man sich mit Komödien in dieser Zeit offenbar an den ebenfalls wahnsinnig albernen Hongkong-Komödien orientiert hat. In diese Richtung geht es hier jedenfalls. Weshalb der Film für mich uninteressant ist. Auch gibt es wenig bis kein Lokalkolorit und die Szenen in der Schule sind auch nicht weiter spannend. Worum es letztlich geht, habe ich nicht verstanden, aber ich habe mir auch keine große Mühe gemacht.
                In mittelmäßiger Qualität, OV https://www.youtube.com/watch?v=L5zSSyy0LEU

                https://boxd.it/bZCw2
                https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                  EudoraFletcher68 11.05.2021, 06:28 Geändert 14.05.2022, 21:03

                  Steve (Sidney Poitier) lässt sich von seinem Freund Wardell (Bill Cosby) zu einem Besuch in einem illegalen Nachtclub überreden, der prompt ausgeraubt wird. Sie verlieren all ihr weniges Geld und ein Lotterielos, das gleich im Anschluss gewinnt.
                  Gefreut hat mich, dass auch Harry Belafonte als Gangster mitspielt, mit dem sie sich zusammentun, um ihr Los zurück zu bekommen. Mit Bill Cosby habe ich seit seiner Verurteilung wegen diverser Sexualstraftaten ein Problem. Trotzdem spielt er die Rolle des sympathischen Anstifters gut.
                  Ansonsten sind die Locations gut ausgewählt und es gibt ein paar schöne Szenen (z.B. wie über einer 70er Jahre Bar die Kugel-Lampen zerschossen werden). Es gibt bessere Filme, keine Frage, aber ich fand, dass „Uptown Saturday Night“ doch einen gewissen Charme hat und vor allem auch mit verschiedenen Genres spielt: Gangsta, Hood, Polizeifilme und es gibt eine echt lustige Parodie auf den Paten! Dafür allein lohnt sich der Film.

                  In mittelguter Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=0Rx5Zyy5DAg

                  https://boxd.it/cZJEc

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                    1970er Jahre Gangsterfilm. Italo- und Afro-Amerikanische Kriminelle unter sich auf der einen und Großstadt-Cops auf der anderen Seite. Dann gibt es noch eine Schule für sozial Benachteiligte und die Lehrer.

                    Für mich eher langweilig, weil der Film versucht, eine ernsthafte Geschichte zu erzählen. „Let´s do it again“ vom selben Regisseur fand ich auch nicht besonders.

                    In mittelschlechter Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=JXlExPYrOh4

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                      EudoraFletcher68 10.05.2021, 07:31 Geändert 18.04.2022, 10:47

                      Mein 5. Film von Brillante Mendoza, den ich gesehen habe und sein erster.

                      Ha! Bei Minute 6 die Kakerlake, die ich in den vergangenen 20 philippinischen Filmen schon vermisst hatte. Ein Neuzugang für: https://boxd.it/2Uexk

                      Iliac arbeitet als „Masseur“, was so viel heißt, dass er in einem Schwulenpuff arbeitet und das macht, was die Kundschaft will. Massagen gibt´s auch. Das bedeutet nicht, dass die Jungs, die da arbeiten schwul sind, sondern, dass die Filipinos sehr gut in pragmatischen Dienstleistungen sind.

                      Eines Morgens kommt er in sein Elternhaus und erfährt, dass sein Vater über Nacht ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort angekommen erfährt er, dass der Vater tot ist. Weiter geht es zum Beerdigungsinstitut, wo schon sein Bruder und seine Tante mit den Vorbereitungen für die Beerdigung beschäftigt sind. Dann gibt es eine Totenwache und immer parallel die Arbeit des jungen Mannes.
                      Auch wenn ich den Film insgesamt durchaus gut gemacht finde, Inszenierung und Atmosphäre auf jeden Fall gekonnt (etwas anderes hätte ich von Brillante Mendoza auch nicht erwartet), so wird diese Milieustudie für mich kein Favorit von Mendoza werden. Ich könnte mir vorstellen, dass er auf den Philippinen selbst ein ganz schöner Schocker war, habe dazu bei einer Kurzrecherche ein spannendes Interview mit dem Regisseur gefunden (https://www.cargo-film.de/heft/5/gespraech/print/brillante-mendoza-gespraech/)

                      https://boxd.it/bZCw2
                      https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                        EudoraFletcher68 10.05.2021, 07:28 Geändert 18.04.2022, 10:47

                        Vielleicht ist das was für der Siegemund, der mit Liebesfilmen über Leute, die sich hinsichtlich ihrer Liebesbekundungen jeweils eigentlich gar nicht meinen, sondern die jeweils eigene Wunschfantasie bzw. eine bestimmte Generation widerspiegeln (hier Generation Z) etwas anfangen kann. Für mich war´s nix.

                        In der Oberklasse angelegte harmlose Liebeskomödie um zwei junge Leute, die gerade ihren Schulabschluss hinter sich gebracht haben. Es wird gesoffen, gesungen, Musik gehört, rum geblubbert, Auto gefahren und Party gemacht.

                        Die Locations sind belanglos und austauschbar (klinische Wohnungen, schicke Autos, 0815 Hotelzimmer, langweiliger Strand usw.), die Schauspieler sind ok, bis auf die Hauptdarstellerin Maja Salvador, sie finde ich eher unbegabt (obwohl sie in sehr vielen Filmen und Serien mitgewirkt hat).

                        Für mich 100 % uninteressant. Höchstens dahingehend sehenswert, dass man eine Idee bekommt, was die philippinische Jugend aus der Oberschicht so bewegt. Wenn das ernst gemeint ist, dann handelt es sich um leere, charakterlose und egozentrische Wesen. Leider auch zu lang.

                        Einzige Überraschung für mich: man sieht der Hauptprotagonistin beim Kacken zu.

                        Für die Geschichte 4 Punkte, aber für die austauschbaren Locations, die Belanglosigkeiten und das unentwegte, selbstverständliche Saufen der Jugendlichen einen 1 Punkt Abzug.

                        Hier in OmeU und guter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=SiZ1hDkjrno&t=1471s

                        https://boxd.it/bZCw2
                        https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                          EudoraFletcher68 09.05.2021, 06:26 Geändert 14.05.2022, 21:16

                          Mit einem Budget von $ 58.000,- ist das ein sehr gut gelungener Blaxploitation-Vertreter!

                          Der Hauptprotagonist Super Fly ist Kokain Dealer und erkennt, dass er einen lebensgefährlichen Beruf hat, weshalb er seinen Ausstieg plant. Aber vorher will er noch einen letzten großen Deal machen, um genug Cash zu haben, weit weg ein neues Leben zu beginnen. Natürlich sind bald verschiedene Organisationen hinter ihm her.
                          Der Zuschauer soll sich also mit einem Koks-Dealer identifizieren, der keineswegs einen Prozess der Läuterung durchmacht, um dann zu einem braven Bürger zu werden. Super Fly ist auch gebildet, was dann vielleicht die Fortsetzung Superfly TNT erklärt (Er hat zumindest ein Bücherregal in seiner Wohnung stehen). Er konsumiert auch gerne ab und an seinen eigenen Stoff, ist aber kein Durchgeknallter wie Al Pacino in „Scarface“.

                          Es gibt eine schöne, erotische Sex-Szene in der Badewanne.

                          „Super Fly“ hat ein paar Längen, in denen es wohl hauptsächlich darum geht, coole Atmosphäre herzustellen.

                          Davon abgesehen, hat mir der Film ziemlich Spaß gemacht, nicht zuletzt wegen des Soundtracks von Curtis Mayfield.

                          Die Schauspieler sind völlig ok, die Dialoge sind auch in Ordnung bis gut. Die Bilder aus dem abgefuckten NYC der 1970er sind super!

                          Super Fly: Look, that man owns us, you understand that Eddie,…. He just gonna use us and then kill us….
                          Eddie: Man, people have been using me all my life….

                          Kostenlos in OV: https://vimeo.com/266839270

                          https://boxd.it/cZJEc

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                            EudoraFletcher68 09.05.2021, 06:22 Geändert 14.05.2022, 21:24

                            Im ersten Moment war ich etwas verwirrt, habe ich doch in der MP-Inhaltsangabe gelesen „Die New York Times zählt SUPERFLY zu den zehn besten Filmen des Jahres 1972.“

                            Bis mir dann klar wurde, dass ich nicht SUPERFLY, sondern SUPERFLY TNT sehe.

                            Die Inhaltsangabe auf IMDB hierzu lautet kurz und bündig: „A Harlem drug dealer and his girlfriend retire to Rome, where he joins an African revolution.“

                            Den Anfang empfand ich als etwas zäh. Dann wechselte mein Empfinden zu leichter Irritation, warum dauernd andere Sprachen und was sind das für seltsame Locations? Als dann der Hauptprotagonist auch noch eine italienische Opernarie schmettert, habe ich gestaunt. Dann habe ich begonnen, mich an der römischen und senegalesischen Atmosphäre zu erfreuen. Die Klamotten, die Priest trägt, sind lustig. Die letzten 20 Minuten waren für mich wieder ähnlich zäh, wie der Anfang.
                            Der Soundtrack von OSIBISA ist mir positiv aufgefallen. Eine Band, die ich durch einen Zufallskauf vor 25-30 Jahren schätzen gelernt habe.

                            In mittelmäßiger Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=4M6AYLoNc7c

                            https://boxd.it/cZJEc

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                            • EudoraFletcher68 08.05.2021, 19:31 Geändert 08.05.2021, 19:38

                              Ich habe während dieser "Anti-Drosten-Kampagne" Drostens Podcast gehört und fand es recht spannend, wie er die Situation erlebt hat und vor allem war er ganz offen, was die Mängel der Studie betraf. Er tauschte sich mit Kollegen darüber aus und nahm auch einen seiner Kritiker mit ins Team zur Veröffentlichung der Studie. In der gleichen Zeit geiferte die Bildzeit Gift und Galle.
                              (Diese "Doku" ist ein unerträglicher Werbefilm.)

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                                EudoraFletcher68 08.05.2021, 06:59 Geändert 04.09.2024, 13:07
                                über Kinatay

                                Mein 4. Film von Brillante Mendoza.
                                Er wurde 2009 für KINATAY 2009 in Cannes als bester Regisseur auszeichnet. Außerdem erhielt der Film noch weitere internationale Auszeichnungen.

                                Ein junges Paar heiratet. Er ist in Ausbildung Polizist zu werden und sein Chef will, dass er bei einer Sache mitmacht. Er weiß nicht, worum es geht, er weiß nur, dass er das Geld benötigt und eigentlich nicht nein sagen kann. Erwartungsgemäß ist die Sache illegal und mit Gewalt verbunden und man sieht dem jungen Mann dabei zu, wie er immer weiter in einen Alptraum hineingerät. Der größte Teil des Films spielt dann nur noch in einer einzigen Nacht.

                                Wer schon einmal in Manila war, wird einiges wieder erkennen. Es ist eine merkwürdige Metropole. Obwohl in der Metropolregion Manila immerhin offiziell 12,9 Mio Menschen leben, wirken viele Viertel der Innenstadt eher kleinstädtisch oder sogar dörflich. Nur der unentwegte Verkehr, Stau, Krach, die Luftverschmutzung und die ewige Ausdehnung deuten darauf hin, dass man in einer Großstadt ist.
                                Die Inszenierung ist großartig und mal wieder ein Beispiel, dass man kein großes Budget für einen hervorragenden Film benötigt (hier: $ 800.000,-).

                                KINATAY hat mich extrem mitgenommen, weil er so authentisch wirkt und so harmlos anfängt, aber im Verlauf dann immer katastrophaler und katastrophaler wird.

                                Kameramann ist Odyssey Flores, wie oft bei Mendoza. Gefällt mir ganz hervorragend!

                                Neben der dokumentarischen Anmutung und den langsamen Szenen, die sich mit eruptiver Gewalt abwechseln hat mich das, was StefanIshii in seinem Kommentar kritisiert, bei KINATAY besonders angesprochen „...dass die Welt als ein widerwärtiger Ort verstanden wird, der aufgrund einer wenn auch realistischen aber letztendlich doch extrem pessimistischen Weltsicht, wenig bis keinen Raum für Hoffnung läßt. Damit gibt man sich letzten Endes einer unvermeidlichen Opferrolle hin....“ Meine Konsequenz ist eine andere. Ich gebe mich keiner Opferrolle hin, sondern gehe davon aus, dass die Welt ein gefährlicher Ort sein kann und es mehr als ratsam ist, sich NIEMALS in eine Abhängigkeit gewisser Organisationen zu begeben, die Finger von illegalen Suchtstoffen zu lassen und niemals auf Versprechungen von schnellem Geld zu vertrauen. Trotz dieses absolut fürchterlichen Geschehens und der gefühlten Ausweglosigkeit für den Protagonisten, weiß ich, dass es auch noch eine andere Welt gibt. Eine Welt mit hilfsbereiten, ehrlichen und liebevollen Menschen. In KINATAY bekommt man davon allerdings so gut wie nichts zu sehen.

                                Ich kenne kein anders Land, aus dem so viele Filme kommen, die Brutalität und Gewalt in einem extremen Ausmaß in einer solchen Beiläufigkeit darstellen. Noch dazu auf eine Art, wie es sich tagtäglich genauso abspielen könnte.

                                https://boxd.it/bZCw2
                                https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                                  EudoraFletcher68 08.05.2021, 06:56 Geändert 24.11.2022, 21:36

                                  Wer schon einmal auf den Philippinen war, weiß, dass José Rizal ein bekannter philippinischer Schriftsteller war (https://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Rizal), der mit seinen Romanen die Menschen zum Widerstand gegen die Kolonialmächte inspirierte. Er ist ein Nationalheld und in jedem Ort gibt es eine Rizal-Straße, einen Rizal-Platz und eine Rizal-Statue. Er hat sogar einige Zeit in Heidelberg Medizin studiert! (Vielleicht mit ein Grund, warum die Filipinos den Deutschen gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt sind). Am Anfang gibt es ein paar Szenen mit einem deutschen Drucker, der sich mit Rizal über den gefährlichen Inhalt eines seiner Romane auf Deutsch unterhält.

                                  Die Philippinen 1895 (also 3 Jahre vor HENERAL LUNA, den ich kürzlich gesehen habe. Ich weiß also, es ist der Übergang von der Spanischen zur Amerikanischen Herrschaft, verbunden mit Unruhen und Rebellion und 1 Jahr vor seiner Hinrichtung). Erzählt wird die Geschichte von José Rizal in Rückblenden. In seiner Studentenzeit verliebt er sich in seine Cousine und beeindruckt sie mit poetischen Liebeserklärungen. Aber sein Bruder und seine Freunde nötigen ihn, nach Europa zu gehen, um sich zu bilden, seine Texte zu verfassen und dort etwas gegen die spanischen Unterdrücker zu unternehmen. Die verschiedenen Stationen seiner Reise werden gezeigt, bis hin zu den Pathologie-Seminaren, in denen er Augen zerlegt. Zuerst ist er in Madrid, findet einen Platz in der philippinischen Oberschicht, die es da anscheinend gab und versucht erfolglos, die Idee der Gleichberechtigung zu implementieren und die Kräfte zu vereinen.

                                  Die katholische Kirche hat auch hier mal wieder destruktiv mitgewirkt, z.B. bei der Verbrennung von Rizals Werken und der maximalen Ausbeutung der Bauern.

                                  JOS``E RIZAL ist teilweise recht kitschig, aber immerhin ist er auch kreativ und es werden verschiedene Inszenierungs-Stile verwendet. Auch sw und Farbe wechselt sich ab.

                                  Wenn man sich für die Geschichte der Philippinen oder die Figur José Rizal interessiert und keinen Thriller erwartet, kann man sich den Film gut anschauen. Man wird hinterher auf jeden Fall eine Bildungslücke geschlossen haben.
                                  Merkwürdig: Bei Min. 83 stehen auf einem Tisch Gerätschaften herum, die aussehen wie moderne Technik, z.B. ein kleiner Laptop (vielleicht unterlag ich auch einer optischen Täuschung…)

                                  Es geht dann auch um die Frage, ob Reformen und friedliche Proteste helfen oder ob man Gewalt anwenden muss, um Veränderungen einzuläuten. Eine Frage, die schon viele Generationen von Unterdrückten beschäftigt hat.

                                  Mit fast 3 Stunden war mir der Film einfach zu lang(atmig).

                                  Hier kostenlos https://vimeo.com/447528805

                                  https://boxd.it/bZCw2

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                                    EudoraFletcher68 07.05.2021, 06:05 Geändert 14.05.2022, 21:02

                                    Der 13jährige Schwarze Sonny Carson und seine Freunde werden bei einem Einbruch in ein Lebensmittelladen erwischt. Er wird zu drei Monaten Jugendarrest verurteilt. In der Haft lernt er Willie kennen, den Anführer der Gang „Lords“. Sonny wird Mitglied der Lords. Zwischen den Lords und den Tomahawks herrscht Feindschaft. Eines Tages gibt es eine wüste Keilerei in einem Park in Brooklyn. Dabei kommt einer von Sonnys Freunden um´s Leben. Sonny geht zur Totenwache, um sich von seinem Freund zu verabschieden. Er möchte gerne einen Kranz kaufen, hat aber nicht genug Geld. Deshalb überfällt er einen Mann und klaut ihm sein Geld. Mit dem erbeuteten Geld kann er die Blumen kaufen. Danach wird er verhaftet und erneut verurteilt.

                                    Wie es dann weiter geht, müsst ihr selber schauen. Mir war „The Education of Sonny Carson” trotz gelegentlicher Aufregung insgesamt etwas zu langsam und ich habe lange gebraucht, bis ich mit Sonny warm geworden bin. Es gibt einige traurige Heroin-Szenen, was mich überrascht hat. Dass man das 1969 schon so kritisch gesehen hat.

                                    Insgesamt ist das eine gelungene Milieustudie eines armen Schwarzen Viertels.

                                    Die Kamera ist, soweit ich das bei der nicht sehr guten Qualität auf Youtube feststellen konnte, gar nicht mal übel. Es gibt einige sehr schöne atmosphärische Bilder.

                                    In mittler Qualität und OV: https://www.youtube.com/watch?v=qXnIaQ5_fSs

                                    https://boxd.it/cZJEc

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                                      EudoraFletcher68 07.05.2021, 06:03 Geändert 14.05.2022, 21:08

                                      Der Anfang sieht mir nach einer Beerdigung in New Orleans aus, aber der Film wurde in Texas gedreht und spielt in Arkansas.
                                      Es geht um zwei Schwarze Kellner, die sich in den 1930ern zusammentun und ein Zahlen-Lotterie-Spiel unter den armen Schwarzen Communities starten und dadurch reich werden. Sie bekommen Schwierigkeiten mit dem KKK, korrupten Polizeibeamten und kriminellen Elementen.

                                      Das Beste am Film ist die 1930er Atmosphäre und die Sprache in der OV. Der Soundtrack (Soul, Blues und etwas Pop) hat mir auch gut gefallen. Die Inszenierung hat ihre Momente aber definitiv auch ihre Längen.

                                      In OV und mittelschlechter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=RzO00deLTzs

                                      https://boxd.it/cZJEc

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                                      • EudoraFletcher68 06.05.2021, 08:26 Geändert 06.05.2021, 22:01

                                        Three Burials - die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada (2005)
                                        Theeb (2014)
                                        Zwei glorreiche Halunken (1967)
                                        Planet der Affen (1968)
                                        Mad Max - Fury Road (2015)

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                                          EudoraFletcher68 06.05.2021, 06:52 Geändert 18.04.2022, 10:48
                                          über Tribe

                                          „Tribu“ lief 2008 auf der Berlinale. Über den Independent-Regisseur Jim Libiran kann man nachlesen, dass dies sein erster Film ist, der zum Teil wie eine Doku wirkt, eine Doku über eine ärmliche und vor allem kriminelle Gegend in Manila, das Tondo-Viertel, in dem Libiran selbst aufgewachsen ist. Die Darsteller sind Laien und spielen entweder sich selbst oder andere Gestalten ihres Viertels. Was sie allesamt gut machen.

                                          Anscheinend war die Produktion auch ein soziales Projekt, denn über die Dreharbeiten wären aus Feinden Freunde geworden. (https://www.berlinale.de/en/archive/jahresarchive/2008/02_programm_2008/02_filmdatenblatt_2008_20080057.html#tab=filmStills).

                                          „Tribu“ ist roh, was Kamera, Schnitt und Inszenierung angeht. Man sieht auch etwas rohe Gewalt, wie zum Beispiel die Szenen im Schlachthof, die höchstwahrscheinlich nicht gestellt sind, sondern einfach abgefilmt. Erinnert entfernt an die Filme von Khavn, ist aber weniger bunt und weniger gewalttätig, die Darsteller sind nicht so kostümiert und gestylt und auch die Locations sind nicht so detailreich und schrill. Hier wird stattdessen ausgiebig gerappt (die Musik wurde anscheinend komplett von den vier Hauptdarstellern komponiert).

                                          Wie der Titel schon sagt, geht es um verschiedene Stämme oder besser gesagt Gangs, die aber hier tatsächlich ein wenig wie Krieger-Stämme inszeniert wurden. Die Darsteller sind großteils ziemlich fett, was darauf hindeutet, dass sie nicht aus der Unterschicht sind. Ich weiß, ich weiß, die Unterschicht in den USA ist extrem fett, weil die Leute so viel Fastfood und Mist aus den Supermärkten essen. Aber Menschen, die sich das nicht leisten können, sind nicht so fett. Die philippinische Familie, die ich finanziell unterstütze, damit die Kinder eine gute Schul- und Berufsausbildung haben, sind alle dünn und zierlich, was auch daran liegen kann, dass sie nicht in Manila, sondern in einem Vorort leben, wo es wahrscheinlich noch mehr natürliche Nahrungsmittel gibt. Vor allem sind echte Grundnahrungsmittel in der Regel auch preiswerter als der abgepackte verarbeitete Dreck aus den Supermärkten. Die Behausungen der Leute sehen nicht so schlecht aus, wie z.B. in „Mondomanila“ oder wie ich es eben von „meiner“ Familie gehört habe, die lebten bis vor wenigen Jahren in provisorischen Behausungen, die bei jedem Sturm davon zu schwimmen drohten. Außerdem ist es ziemlich sauber in den Behausungen. Von so einem Haus kann „meine“ Familie nur träumen.

                                          Wie auch immer, hier geht es um Menschen, die keine Lebens-Perspektiven haben. Gangmitgliedschaften und -kämpfe sind der Hauptinhalt des Films. Eine stringente Handlung habe ich nicht bemerkt.

                                          Und zum 3. Mal sehe ich eine Totenwache, in der (noch lebende) Küken auf dem Sarg eines ermordeten Jugendlichen stehen. Auf Wikipedia steht bei den Ritualen aus Cebu: „…placing a chick on top of the coffin of an individual who died due to a transgression (to hasten justice for the dead victim)…”. Ich glaube ja, dass die Küken ohne ihre Mutter bald auch sterben und dann beerdigt man den Toten mit dem Küken.

                                          Im Gegensatz zu manch anderen philippinischen Produktionen finde ich die Kamera nicht überwältigend. Sie ist völlig ok, aber nicht großartig.

                                          Da ich mittlerweile schon einige Filme gesehen habe, die Geschichten aus den prekären Vierteln Manilas erzählen, bekommt „Tribu“ keinen Bonus für Ungewöhnlichkeit. Auch finde ich ihn zwar in Ordnung, aber nicht besonders gut. Im letzten Drittel hat mich der Film dann verloren.

                                          In guter Qualität und OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=qKThr79Ac4g

                                          https://boxd.it/bZCw2
                                          https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                                            EudoraFletcher68 06.05.2021, 06:48 Geändert 18.04.2022, 10:48
                                            über Purok 7

                                            Insgesamt war mir "Purok 7" zu kitschig, aber ich könnte mir vorstellen, dass es ein guter Kinderfilm sein könnte, um zu vermitteln, wie andere Kinder auf der Welt leben und welche Sorgen sie haben. Ich würde sagen, so ab 7,8 Jahren geeignet. Und wahrhaftig hat „Purok 7“ sogar einen Preis bei einem internationalen Kinderfilmfestival gewonnen: http://kinderundjugendmedien.de/index.php/102-nachrichten/festivals/1107-gewinner-des-lucas-filmfestivals-purok-7-zone-7

                                            Aus dem Grund besondere Empfehlung für der Siegemund und Fujay

                                            Ein ungefähr 13/14jähriges Mädchen lebt allein mit ihrem 7/8jährigen Bruder in einem kleinen Haus auf dem Lande. Die Mutter ist im Ausland, um Geld zu verdienen und schickt gelegentlich Pakete. Der Vater ist mit einer neuen Frau zusammen, die hochschwanger ist und scheint sich nicht für seine Kinder zu interessieren. Das Mädchen ist außerdem ein bisschen verliebt in einen Jungen, der aber aus einer besseren Familie ist, weshalb sie sich nicht traut, mit ihm näher zu tun zu haben.

                                            Das Drehbuch ist zum Teil etwas absurd oder eben sehr naiv (bspwse klettert das Mädchen auf einen Mangobaum, um dem Bruder Früchte herunter zu werfen, der Angst hat, dass ihr etwas passiert und dann weiß sie nicht mehr, wie sie herunterkommt. Ich bin als Kind auch auf Bäume geklettert und finde das eine völlig absurdes Geschehen. Oder dass die Kinder gerade vor dem Fernsehen sitzen und dann wird in den Nachrichten darüber berichtet, dass ihre Mutter in China wegen Drogenschmuggels verhaftet und zum Tode verurteilt wurde) und oftmals nahe am Kitsch, jedoch thematisierte der Film eine Situation, die es häufiger auf den Philippinen gibt, dass die Mütter ihre Kinder bei der Familie lassen und versuchen, im Ausland (z.B. in Dubai oder Hongkong) als Nanny, Hausmädchen oder Prostituierte Geld zu verdienen. Sie sehen ihre Kinder oft jahrelang nicht. Fürchterliche Situation für alle Beteiligten.

                                            Die Kinderdarsteller sind gar nicht übel, besonders das Mädchen hat ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht. Jedoch übertreiben sie es für meinen Geschmack teilweise ein wenig. Ich vermute, dass sie das auf Anweisung so machen, damit auch jeder noch sieht, worum es geht. Es gibt ein paar sehr schöne, stimmungsvolle Bilder von der Natur und dem Landleben. Was ich allerdings etwas befremdlich finde, ist dass ein höchstwahrscheinlich gesundes junges Mädchen ein behindertes Kind mit Spastik spielt.

                                            In sehr guter Qualität und OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=wBlBUbQdGJU

                                            https://boxd.it/bZCw2
                                            https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                                              EudoraFletcher68 05.05.2021, 06:44 Geändert 13.05.2022, 22:33
                                              über Bone

                                              Geisel zum Geiselnehmer: “You can be frank with me. I took a course in Psychology!”

                                              Aus einem Interview mit dem Regisseur Larry Cohen (https://www.flashbackfiles.com/larry-cohen-interview): “Last week GET OUT received an Oscar and I couldn’t help thinking that GET OUT is exactly the type of picture you could have made 40 years ago. While a film like BONE was misunderstood, GET OUT wins an Oscar. ...
                                              As far as BONE goes, it is still ahead of its time because it deals with problems we still face today in America. The film is revolutionary because it cuts to the heart of racial prejudice. And some of that is indeed sexual, where the white man has a fear of the black man’s sexuality. It’s a thorn in the side of the white community. They’re still afraid of black people. In many cities white people will cross the street when they see black people coming. The black man’s power is what they’re afraid of.“

                                              Es beginnt damit, dass ein Mann um die 60 einen seltsamen Traum hat (den ich im Nachhinein als Ausdruck seiner Schuldgefühle verstehe). Dann sieht man ihn mit seiner deutlich jüngeren Frau Zuhause am Pool. Er entdeckt eine Ratte im Abfluss. Sie möchte, dass er sie entfernt. Da steht plötzlich ein unheimlicher Schwarzer Mann vor ihnen. Zuerst denken sie, dass er vom Pooldienst ist und auf Aufforderung holt er dann auch die Ratte aus der Absaugvorrichtung. Die Ratte und der Eindringling sind wohl vom selben Schlag.

                                              Atmosphärisch hat mich BONE am Anfang an A CLOCKWORK ORANGE erinnert, aber das geht mir meistens so, wenn ein unheimlicher Mann bei unbedarften reichen Leuten auftaucht und diese bedroht, ausraubt und schlägt. Ansonsten haben die Filme nichts miteinander zu tun.

                                              Es stellt sich nämlich heraus, dass der Mann ein Einbrecher ist, der Bargeld und Wertsachen will, aber die beiden haben kein Geld zu Hause. Also wird nach einer Lösung gesucht. Die Geschichte entwickelt sich dann ungewöhnlich weiter.
                                              Es geht um Rassismus, aber auf eine ziemlich raffinierte, komödiantische Art und Weise, die meinem Sinn für absurden Humor entspricht. Es tauchen außerdem ein paar seltsame Charaktere auf. Je länger der Film läuft, desto besser wird er.

                                              Der Untertitel lautet übrigens „A bad day in Beverly Hills“ – und genau das trifft zu.

                                              In mittelguter Qualität und OV: https://www.youtube.com/watch?v=mysfX2zwEWM

                                              https://boxd.it/ehj8Y

                                              https://boxd.it/cZJEc

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                                                EudoraFletcher68 05.05.2021, 06:38 Geändert 05.05.2021, 10:45

                                                Eine Schwarze Radiomoderatorin wird nach Alaska versetzt. Als sie ankommt, ist die Moderatorenstelle bereits vergeben. Entschieden hat das der mächtigste Mann der Ortschaft. Also bewirbt sie sich als Bartenderin in der Kneipe, die ebenfalls diesem Mann gehört. Sie zieht bei einer Einheimischen ein. Es stellt sich heraus, dass sie nach Alaska gekommen ist, weil sie nach 1 Jahr ihrem Mann hinterher gereist ist, der dort als Pilot arbeitet.

                                                Es gibt einige recht ansprechende Schneeszenen, weshalb der Film auch einen Platz hier https://www.moviepilot.de/liste/winter-eudorafletcher68 bekommt. Nicht, dass die Kamera besonders gut wäre, aber die Winterlandschaft ist trotzdem sehr schön.

                                                Die Frau (Gladys Knight) hat einen wunderbar gelben Schneeanzug mit Mütze an und einige andere hübsche Kleidungsstücke. Abgesehen von diesen beiden Elementen ist "Pipe Dreams" wahrscheinlich nur für Liebhaber sehenswert.

                                                Schwer zu sagen, ob man „Pipe Dreams“ noch in die Kategorie Blaxploitation einsortieren kann, da es keine wilden Schlägereien gibt und nur die beiden Hauptprotagonisten Schwarz sind. Außerdem ist es mit 2 Mio $ keine richtige Low Budget-Produktion. Jedoch die Anchorage Daily News hat ihn als Blaxploitation einsortiert: https://www.adn.com/alaska-life/2021/01/11/remember-pipe-dreams-the-1976-alaska-pipeline-romance-starring-soul-legend-gladys-knight-youre-one-of-the-few/ In dem Artikel kann man auch nachlesen, dass viele Filme, die in Alaska spielen, nicht dort gedreht werden, aus Kostengründen oder weil das Filmteam keine Lust hat, lange Zeit in einer kalten Einöde zu verbringen.

                                                „Pipe Dreams“ wurde aber immerhin in Alaska gedreht.

                                                In mittelmäßiger Qualität und OV: https://www.youtube.com/watch?v=7uPEvwRYjHs&list=PL7GJ15KKjrYeL1Cai8hskMildwEWrBM2j&index=19

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                                                  EudoraFletcher68 04.05.2021, 06:46 Geändert 14.09.2023, 20:45
                                                  über Lola

                                                  Mein Film #3 von Brillante Mendoza.

                                                  Erwähnenswert scheint mir noch, dass die Dreharbeiten in 13 Tagen abgeschlossen waren (https://www.cargo-film.de/heft/5/gespraech/print/brillante-mendoza-gespraech/).

                                                  Eine Omi und ihr Urenkel wandern durch einen Regensturm in Manila. Sie zünden mit großer Mühe eine Kerze an, dann fahren sie mit einem Jeepney, dann kommen sie bei einem Sargverkäufer an und die Omi kauft einen Sarg für ihren Enkel, der erstochen worden ist. Danach gehen sie zu seinem ehemaligen Arbeitgeber, der eine kleine Spende für die Beerdigung gibt und danach gehen sie zum Polizeipräsidium, um Anzeige zu erstatten. Der Omi wird mitgeteilt, dass es bereits einen Verdächtigen gibt. Mateo Burgos, der Täter. Dieser hat auch eine Omi, die ihm etwas zu Essen bringt. Währenddessen ist es draußen schon dunkel und die erste Omi wandert noch immer durch die Stadt. Sie fragt alle möglichen Bekannten, ob sie Geld für die Beerdigung beisteuern können.

                                                  Die Bilder sind FANTASTISCH! Der Regen ist genauso, wie er in den Tropen ist, wenn man vor Ort ist. Auch die Locations sind so, wie man das aus den Philippinen kennt. Licht und Farben sind großartig. Wer sich für Südostasien und gute Bilder begeistern kann, ist hier genau richtig. Wie Brillante Mendoza es geschafft hat, dass man den ganzen Müll in den Kanälen nicht sieht, werde ich wohl nicht erfahren, das Wasser sieht hier überraschend sauber aus.

                                                  Was ich an vielen philippinischen Produktionen, und auch an dieser hier, großartig finde, ist, dass sie einem das Leben der einfachen Menschen näherbringen (vielleicht ist es eine Perversion, dass ich dann dankbar bin, in Deutschland geboren worden zu sein und hier leben zu dürfen?) und man eine Idee bekommt, was diese Leute bewegt, wie und wovon sie leben.

                                                  Es wird nämlich bald klar, dass beide Omis ein ziemlich beschwerliches Leben haben in Manila und nicht nur sie, auch ihre Angehörigen.

                                                  Scheint´s ist es eine Tradition auf den Philippinen, Küken auf die Särge der Toten zu stellen (habe ich auch schon in anderen Filmen gesehen). Sehr merkwürdig und auch gruselig, denn die Lebenszeit der Küken dürfte auch ziemlich kurz sein.

                                                  Wie auch in „Lola Igna“ ist es hier ein Thema, dass die Omi pinkeln muss. Und wenn sie muss, dann muss sie….

                                                  ACHTUNG SPOILER
                                                  Sehr interessant ist auch das philippinische Rechtssystem. Anscheinend kann die Familie des Ermordeten Opfers ihre Anklage gegen einen Täter "zurückziehen" und wenn der Staatsanwalt nix dagegen hat, wird dann das Verfahren eingestellt. Die FAmilien einigen sich außergerichtlich auf einen bestimmten Betrag, den die Täterfamilie der Opferfamilie bezahlt und das war´s.
                                                  ENDE SPOILER

                                                  Mendoza: "Lola ist allerdings ein wahrhaftiger Film, er zeigt die Realität, viele Menschen auf den Philippinen, die an das Mainstreamkino gewöhnt sind, würden ihn deswegen als langweilig empfinden. ... Ich suche keinen Kompromiss mit dem Mainstream." (https://www.cargo-film.de/heft/5/gespraech/print/brillante-mendoza-gespraech/)

                                                  https://boxd.it/ehj8Y
                                                  https://boxd.it/bZCw2
                                                  https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                                                    EudoraFletcher68 04.05.2021, 06:42 Geändert 24.11.2022, 22:04

                                                    In den Philippinen preisgekrönter Historienfilm, durch den man auch etwas über die philippinische Geschichte lernt, wenngleich am Anfang extra betont wird, dass Fiktion mit Geschichte vermischt wurde.

                                                    Der Film wurde 2016 für die Philippinen für den Oscar eingereicht und hat einige Auszeichnungen erhalten.

                                                    Es beginnt 1898, im 333. Jahr der spanischen Kolonialherrschaft. Die Spanier verkaufen die Philippinen für 20 Millionen $ an die USA. Während die Amerikaner sich anschicken, die Inseln in Besitz zu nehmen, sind die Filipinos untereinander gespalten. Ein Mann versuchte wohl, sie zusammen zu bringen, um den Amerikanern Widerstand zu leisten. General Luna.

                                                    Dieser hat außerdem noch eine Geliebte und das ist ziemlich kitschig. Überhaupt ist das ein etwas sehr glatter Film, böse gesagt, könnte es fast eine Disney-Produktion sein. Technisch ist er völlig in Ordnung und es gibt auch eine selbstironische Komponente (Filipinos, die immer unterschiedlicher Meinung sind, die nicht freiwillig in den Krieg ziehen und auf keinen Fall ehrenhaft für ihr Vaterland sterben wollen, die ihre Familien in den konfiszierten Zug setzen, damit diese einen Ausflug machen können usw.).

                                                    Normalerweise hätte ich für HENERAL LUNA wahrscheinlich nicht allzu viel übrig gehabt, schon allein, weil ich keine große Freundin von Historienfilmen bin, aber für das was er ist, ist er völlig in Ordnung und im Rahmen meiner Philippinen-Sichtung habe ich ihn sogar gerne gesehen.

                                                    In den letzten 20 Minuten gibt es übrigens die tollste Sterbeszene - die bekäme auf jeden Fall den 1. Platz in einem Ranking, wenn ich eine Liste von absurden Sterbeszenen machen würde!!!!!

                                                    https://boxd.it/bZCw2

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