EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
In sehr ästhetischen, teilweise fast meditativen Bildern ohne Worte zeigt Geyrhalter uns wie die moderne Nahrungsmittelproduktion aussieht. Dabei werden nicht die schlimmsten Billig-Produktionen und die Schmuddelecken gezeigt, sondern z.B. bei der Tierhaltung Ställe und Betriebe, die relativ viel Platz für die Tiere lassen und in denen die Tiere auch einigermaßen gesund aussehen. Das sind vermutlich nicht die Produzenten für die Supermarkt-Massenware, sondern eher kleinere Bauern. Dann sieht man, wie die Arbeitsplätze und Tätigkeiten der Menschen aussehen, die in dieser Industrie beschäftigt sind. Das kann doch nichts Gutes mit den Menschen machen, in der Massentierhaltung oder auch in der industriellen Landwirtschaft zu arbeiten. Eine der perversesten Szenen fand ich die „Geburt“ eines Kalbes. In Anführungszeichen, weil es per Kaiserschnitt geholt wurde und dann mit einem Schubkarren abtransportiert. Wahrscheinlich zu seinen Kumpels in den Kälberstall.
Bei den Küken habe ich mal wieder gefragt und über das Thema Küken-Schreddern nachgedacht (das man hier im Übrigen nicht sieht, denn darum geht es dem Regisseur nicht): Da gab und gibt es Petitionen und Gesetzesänderungen, damit männliche Küken nicht mehr geschreddert, sondern dann halt 4-6 Monate später umgebracht werden? Ernsthaft? Ich möchte zu gern mal wissen, was in den Köpfen dieser Leute vor sich geht. Das erinnert mich daran, dass bei uns Plastikstrohhalme und Plastiktüten verboten wurden, als Beitrag zum Umweltschutz. Obwohl diese wahrscheinlich 0,0001 % des Plastikmülls ausmachen. Aber so haben die Leute dann vielleicht das Gefühl, sie tun was für die Umwelt und geben Ruhe. Oder die Abschaffung der Glühbirne…. Dafür haben wir jetzt quecksilberhaltige Leuchtbirnen, die weniger Strom verbrauchen, aber giftig sind und vor allem ein Licht machen, von dem man eigentlich nur depressiv davon werden kann. Wer es noch nicht weiß: Solange die Massentierhaltung so ist, wie sie ist bin ich auf jeden Fall pro Küken-Schreddern!
Ansonsten habe ich hier einiges gelernt, z.B. wie das Spargelstechen und die Olivenernte geht. Und wie die Arbeit in einem Salzbergwerk aussieht.
Vom Inhalt abgesehen, finde ich die Qualität der Doku sehr gut. Die Bilder sprechen hier für sich! Sehr eindrücklich und wäre im Kino höchstwahrscheinlich noch sehenswerter. Auch das ständige Geräusch von Motoren (Stichwort erdölbasierte Landwirtschaft!) hat Geyrhalter klug (und nervtötend) verwendet.
Gibt´s z.Z. auf Mubi
Die Frau raucht eine Zigarette, während der Mann am Frühstückstisch sein Frühstücksbrot isst. Sie fragt: Können wir reden? Er will erst noch seine Schokomilch (Seltsam: Ich habe auf meinen Philippinenreisen keine Kühe und keine Milch gesehen. Ob die wohlhabenderen Leute 1980 echt Milch da getrunken haben?). Jedenfalls sagt er dann zu ihr: Worum geht´s? und Sie sagt: Ich bin schwanger!
LANGIS AT TUBIG spielt in der Oberschicht und tut entweder so, als wären auf den Philippinen US-amerikanische Verhältnisse, oder vielleicht war das ja auch so? Zumindest wurden die Philippinen viele Jahre amerikanisiert (Die USA waren dort als Kolonialherren von 1898-1986).
Man lebt also in wilder Ehe in schicken Häusern, die westlich eingerichtet sind, mit großen Kühlschränken, isst westliches Frühstück, geht zum Bowling, macht Yoga auf der grünen Wiese vom Fußball(?)-Stadium, wirft Reis bei der Hochzeit, usw. Das lässt im Lauf des Films mehr und mehr nach, zumal „Langis at Tubig“ dann auch eine Weile auf dem Land spielt.
Es geht um diese Frau, die mit einem Mann unverheiratet zusammenlebt. Ihr Nachbar verehrt sie, aber sie hat nur Augen für ihren Freund. Als sie schwanger wird, reagiert der Freund unerfreut und wünscht eine Abtreibung. Durch einen Zufall findet die Frau heraus, dass er eine Ehefrau mit Kindern an einem anderen Ort hat. Sie wirft ihn raus, nimmt das Werben des Nachbarn an und heiratet diesen. Einige Jahre leben sie glücklich zusammen. Dann muss er beruflich für längere Zeit weiter weg. Er ist besorgt, dass der Ex-Partner seiner Frau wieder auftauchen könnte, sie sagt ihm, dass sie nur ihn will. Auf dem Land an seiner Arbeitsstelle erlebt er dann einige Abenteuer und eine unerwartete Dynamik entsteht außerdem. Ich finde das Drehbuch sehr gut.
Offenbar haben die Filipinos Interesse an komplexen Beziehungsdynamiken, was meinem Bedürfnis an Filme durchaus entgegenkommt. Es ist nämlich so,…
ANFANG HANDLUNGSSPOILER
… dass der Ehemann der Hauptprotagonistin sich in der Ortschaft, in der er arbeitet in eine andere Frau verliebt und mit ihr eine Parallelbeziehung eingeht. Also genauso wie sein Vorgänger. Dieses Mal ist seine Frau in der Rolle der ersten, betrogenen Ehefrau. Somit erklärt der Film, wie es womöglich dem ersten Mann ergangen ist und wie es dazu kam, dass er mit der Hauptprotagonistin zusammenlebte. Außerdem zeigt der Film auch die Beziehungsdynamik der Hauptprotagonistin auf: Sie kann keinen Mann haben, der ganz zu ihr steht. Dann nimmt der Film aber noch eine überraschende Wendung.
ENDE HANDLUNGSSPOILER
Es gibt eine Sex-Szene, in der die Frau (unfreiwillig?!) gequält aussieht.
Der Film wurde anscheinend 2016 neu verfilmt – habe ich bis jetzt noch nicht gesehen.
Die technische Qualität von LANGIS AT TUBIG ist gut bis sehr gut.
In sehr guter Qualität in OmeU: https://tfc.tv/show/details/6347/langis-at-tubig-restored
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Dank _Montgomery_s Kommentar wusste ich schon, dass der Film komplett mit/auf/für (?) Greenscreen gedreht wurde. Außerdem ist "Aswang Chronicles" synchronisiert beim großen A. Beides finde ich jetzt nicht so ganz ideal. Die Monster sind nicht gerade toll gelungen.
Aber dafür ist die Geschichte um einen jungen Taugenichts, der eine junge Frau geschwängert hat und sie aufsucht, um zu schauen, ob sie es vielleicht miteinander versuchen sollten, noch relativ unterhaltsam. Sie und ihre Mutter wollen ihn erst einmal loswerden, aber er hat Verbündete, die ihn ermutigen, dran zu bleiben. Dann wird das Haus der schwangeren Angebeteten von seltsamen werwolfartigen Wesen heimgesucht und er muss die Frau und ihre Familie retten.
Mal wieder wird für die Geburt nach „heißem Wasser“ gerufen. Warum das wohl in jedem Film geordert wird? Man sieht nie, was dann mit dem heißen Wasser gemacht wird. Hauptsache man ordert es. Das ist dann immer gleichbedeutend mit: Achtung, jetzt kommt das Kind!
Wenn man keine großen Erwartungen hat oder auf so eine Art Film steht, kann man es mit „The Aswang Chronicles“ mal probieren. Für mich war´s eher nix.
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Sonny ist Darsteller eine Netflix Kinder-Serie, die heißt „Selfish Son“. Sein Leben reflektiert seinen Film-Charakter: Ein reiches Gör auf einer verlassenen Insel, das von diversen Figuren besucht wird, die aus dem Nirgendwo auftauchen. Beide haben ihre Mutter verloren. Als er erfährt, dass seine Serie um eine weitere Season verlängert wird, driftet Sonny völlig in einen Dauerrausch aus Kokain, Cannabis und Bier ab.
In den nüchternen Phasen denkt er darüber nach, wie er das mit seiner Rolle hinkriegen soll, was dazu führt, dass er sich wieder die nächste Line reinzieht.
Der Low Budget Film würde hauptsächlich von seinen Unterhaltungen und dem Hauptcharakter leben, wenn diese gut wären. Ich fand den Hauptdarsteller ok, aber nicht großartig und die Dialoge tendenziell belanglos. Die Wohnung ist eine sterile Spießerwohnung, sodass es auch nichts Interessantes zu sehen gibt.
Ich habe schon zu viele (bessere) Filme in dieser Art gesehen, angefangen bei „Clerks“.
Hier kostenlos: vimeo.com/393589271
Ernsthafter Blaxploitation-Film über die Entstehung von bewaffnetem Widerstand und Gewalt gegenüber den "weißen Unterdrückern" im LA der 1960er.
Dramaturgisch und auch technisch schwerfällig, um nicht zu sagen plump, ist „The Final Comedown“ als historisches Dokument über eine Zeit, in welcher Rassismus in den USA noch viel selbstverständlicher und aggressiver ausagiert wurde, durchaus sehenswert. Es bildet sich eine Gruppe bewaffneter junger Männer, deren Zielsetzung mir nicht so ganz klar wurde, aber sie liefern sich Straßenkämpfe mit den „pigs“.
Auch wenn es ein berechtigter Ausdruck der Wut und des Schmerzes über die entwürdigende und verachtende Behandlung ist, so fand ich den Film doch nicht wirklich gut inszeniert und vor allem polarisierend, was der Sache nicht dienlich ist.
In mittelmäßiger Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=pLsEeF62jPI
https://boxd.it/cZJEc
SHAFT-Kopie – und keine besonders gute. Der Privatdetektiv Crowder (Fred Williamson, der auch Autor und Regisseur ist und der mir zwischenzeitlich aus BOSS NIGGER, BUCKTOWN und HELL UP IN HARLEM bekannt ist) muss einen verheirateten Kerl finden, der mit einer Jüngeren und 2 Mio $ eines Zuhälters nach Südamerika durchbrennen will. Die betrogene Ehefrau hat Crowder beauftragt. Die Handlung war für mich nur mäßig spannend und kaum lustig.
In schlechter Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=TQIZcOctcec&list=PL7GJ15KKjrYeL1Cai8hskMildwEWrBM2j
https://boxd.it/cZJEc
Alien (1979)
Dark Star (1974)
Interstellar (2014)
Wall-E - Der Letzte räumt die Erde auf (2008)
Das Imperium schlägt zurück (1980)
Am Anfang sieht man einige Szenen, in denen ein Kleinwüchsiger einem sehr großen Mann sein Portemonaie stiehlt und man hat keine Idee, worum es geht. Dann scheint es, als wären es Ausschnitte aus einem Projekt eines jungen egozentrischen Drehbuchautors mit Regisseurs-Ambitionen, der versucht 10.000 PHP (172 €) aufzutreiben, um mit seinem Film anzufangen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es sich hierbei tatsächlich um einen Low-Budget-Produktion handelt, habe aber dazu keine Informationen gefunden, außer, dass „Walang Take Two“ ein Erstlingswerk ist.
Es werden en passant ein paar kleine Scherze über die Landsleute gemacht: Sie machen ständig Schulden, sind sehr kreativ mit Ausreden, Nieren werden verkauft und die Mütter verlassen ihre Kinder mit den Worten: Warte auf mich, es ist für deine Zukunft.
Anstatt sich einen Job zu suchen, geht der Möchtegern-Regisseur zum Geldverleiher, verliert das geliehene Geld und nimmt einen Auftrag entgegen, eine Beerdigung zu filmen. Das Ganze ist slapstickmäßig teilweise ganz witzig, aber doch schon SEHR albern. Am besten fand ich tatsächlich die ständigen Ausreden, die Hapi und seine Schwester in Sekundenbruchteilen produzieren, wenn ihnen etwas unangenehm ist.
Die Kamera ist in Ordnung. Die Darsteller offensichtliche Anfänger, aber dafür ok. Muss man aber nicht unbedingt gesehen haben.
In sehr guter Qualität in OmeU mit krass viel Werbung: https://www.youtube.com/watch?v=IJRAj2wDE18
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Witzig: Die Fortsetzung von “The Woman in a Septic Tank” beginnt in Baguio, wo ich auch schon mal 24 Stunden war, mein Handy in einem total verranzten Hotel vergessen und es nie mehr wieder gesehen habe. Wir waren von Manila mit dem Bus hingefahren, mit dem Plan weiter nach Banaue zu fahren, die Reisterrassen (Weltkulturerbe) anzusehen, aber dann hat es geregnet und war ziemlich kalt und wir hatten gelesen, dass die Straßen bei Nässe sehr gefährlich wären. Also sind wir am nächsten Tag mit dem Bus wieder 6 Stunden zurück nach Manila und gleich weiter zum Lake Taal, der auch sehenswert war. Baguio hat mir gar nicht gefallen, im Film ist auch der starke Verkehr ein Thema. Das sind aber nur die ersten Minuten.
Zurück zum Film: Der größte Teil spielt in einem Wellness-Hotel. Die Fortsetzung kommt bei Weitem nicht an den 1. Teil heran und ist für mein Dafürhalten völlig belanglos. Es wird versucht, das Prinzip des 1. Films zu kopieren. Es ist 1 Jahr nach Erscheinen von „The Woman in a Septic Tank“. Regisseur, Autor und Assistentin fahren in ein Wellness-Hotel, wo sie sich erneut mit der Schauspielerin Eugene Domingo wegen eines neuen Filmprojekts treffen. Während sie verschiedene Behandlungen bekommen, besprechen sie das Drehbuch und Eugene möchte alles ändern. Das hätte durchaus ein gewisses Potenzial und es gibt auch ein paar lustige Ideen, aber das könnte man in 10 Minuten zusammenfassen.
Der Rest ist leider weder unterhaltsam noch lustig, sondern hauptsächlich nervig. Es ist eine endlose Wiederholung an Albernheiten und immer dasselbe.
In mittelschlechter Qualität, OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=WjhhyiT8ptg
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Wie der Film wohl zu seinem deutschen Titel gekommen ist? Im ersten Moment dachte ich, ob das wohl eine Persiflage auf MANDINGO ist? Aber dieser erschien erst 2 Jahre später. Schnell wird außerdem klar, dass die Handlung nichts mit Sklaverei zu tun hat.
Vielmehr handelt es sich um eine Fortsetzung von SLAUGHTER (1972), deshalb auch der Titel SLAUGHRER´´ S BIG RIP OFF…. Den Vorläufer habe ich noch nicht gesehen, da die Qualität auf YT so schlecht ist, dass ich passen musste.
Slaughter (Jim Brown ) lebt in Miami (schöne Bilder davon!) und hat die Drogen-/Geldwäsche-Mafia gegen sich aufgebracht (wahrscheinlich im Vorläufer), die ihn umbringen will. Er ist obercool, so wie es sich für einen Blaxploitation-Film gehört. Die Klamotten sind lustig. Ich mag ja die Szenerie von NYC lieber, aber das Miami-Flair war auch ok.
Vielleicht habe ich in der Zwischenzeit schon zu viele Blaxploitation-Filme gesehen oder SLAUGHTER´S BIG RIP OFF ist tatsächlich nicht so toll, aber mich hat er nicht vom Hocker gehauen, auch wenn ein paar nette Momente dabei sind. Die 2. Hälfte hat mir auf jeden Fall besser gefallen, als die erste. Und immerhin ist zur Abwechslung eine Unterwasserszene dabei, die bestimmt nicht so leicht zu drehen ist, vor allem bei einer Low-Budget-Produktion ($ 750.000).
In mittelmäßiger Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=WfV3slOPw1s
https://boxd.it/cZJEc
Der 3. Film, den ich unter der Rubrik Blaxploitation ausgesucht habe, der eine Co-Produktion mit den Philippinen ist. Es fällt auf, weil am Anfang lauter fast nackte Frauen in Bergen herum hüpfen, die mich an die Reis-Terrassen von Banaue (Weltkulturerbe) erinnerten. Und wahrhaftig, dort wurde gedreht!
Allerdings wird schnell klar, dass es ein Exploitation-Film im Frauengefängnis ist und ich mich von Pam Grier habe fehlleiten lassen!
Alle anderen Darsteller sind Weiße oder Asiaten.
Die Handlung ist genauso absurd wie erwartet, erinnert an „White Mama, Black Mama“, aber weniger witzig. Wer gern attraktive, mehr oder weniger nackte Frauen sehen will, die von ein paar fetten, unattraktiven, schwulen Männern bewacht werden, während eine Gruppe von Kerlen und Pam Grier die Revolution planen….
Nur zu: In mittelmäßiger Qualität und OV: https://www.youtube.com/watch?v=ByWlS9PnIEo
1. Welcher Film spiegelt am ehesten deine Lebenswelt oder Teile davon?
Da fällt mir höchstens die Serie „In Treatment“ ein. Das ist ja gerade das Schöne an Filmen, dass sie einem eine Lebenswelt, die man selbst nicht kennt, zeigen.
2. Nur du allein weißt, dass dein/e Partner/in (wahlweise beste/r Freund/in) in 24 h sterben wird. Was tust Du?
Nichts. Um sie nicht zu beunruhigen.
3. Welcher Film ist für dich der Lustigste den du je gesehen hast?
Clerks und Clerks 2
4. Was wäre das Schlimmste, was eine eigentlich nette und attraktive Zufalls-Bekanntschaft plötzlich sagen könnte?
Sie könnte mir mit irgendwas Belanglosem das Ohr abkauen.
5. Welche 3 Filmzitate benutzt Du auch gerne im Alltag?
„Ein Angebot, dass XY nicht ablehnen kann“ aus dem Paten glaub ich.
„Shit or get off the pot“ (Clerks)
“I scream-a, you scream-a, we all scream-a for Ice-Cream-a”
6. Wie gehen folgende Sätze weiter?
a.) Es ist immer Scheiße wenn du gerade unterwegs bist und nass geregnet wirst.
Es kommt mir gar nicht so vor, als ob es hier weiter gehen müsste. …. Weil ich dann friere und keine Kleidung zum Wechseln dabei habe….
b.) Mein Vater ist endlich umgezogen.
Da er seit ungefähr 15-20 Jahren tot ist, würde ich sagen, er ist da wohl das letzte Mal umgezogen. Wo er liegt, weiß ich nicht.
c.) Wenn ich die Macht dazu hätte manche Dinge ungeschehen zu machen, würde ich es tun.
Die Entstehung der Menschheit
d.) Im Prinzip könnte ich, aber ich will nicht.
????
e.) Warum scheint gerade alles den Bach runter zu gehen?
Weil ein Großteil der Menschen genauso wenig in der Lage ist, in die Zukunft zu denken, wie alle anderen Tiere und immer mehr will
7. Welcher Stummfilm ist einer deiner Lieblinge und warum?
Ich habe nur sehr wenige Stummfilme bewusst in den letzten Jahren gesehen. Sehr gut gefallen hat mir: Shakletons Todesfahrt zum Südpol (1919)
8. Was nervt Dich an deinen Nachbarn?
Ich bin sehr froh, dass ich seit 5,6 Jahren Nachbarn habe, die sehr wenig nerven. Aber wenn dann ist es die quäkende Stimme der erwachsenen Tochter meiner Vermieterin im Garten.
9. Welche Movie-Pilot*innen wählst Du (ohne Mehrfach-Nennungen) für ...
a-c Könnte ich mir mit einigen vorstellen, aber wenn ich nur eine Person nennen kann, dann ist das momentan
a) ... einen gepflegten Arthouse-Filmabend? BaltiCineManiac bei seiner Auswahl könnte ich mir sicher sein, dass mir der Film auch gefällt. Außerdem würde er mir danach noch total viel darüber erzählen können.
b) ... einen kultigen Trash-Filmabend? Ich bin generell nicht so die Freundin von Trash. Nur jetzt mit Blaxploitation habe ich einen gewissen Gefallen daran gefunden. Dazu müsste man mich schon sehr animieren. Das könnte vielleicht Maniac gelingen, der immer wieder begeistert über solche Filme schreibt. Ich weiß es schlicht nicht.
c) ... eine tiefgründige Diskussion? Könnte ich mir mit einigen vorstellen. Wäre mit S-Patriot sicher gut möglich.
d) ... ein hemmungsloses Besäufnis? – Dazu kenne ich hier keinen gut genug, außerdem sind mir die Folgen eines hemmungslosen Besäufnisses zu unangenem.
10. Wie gestaltest du einen perfekten Abend nur für dich alleine?
Ein leckeres selbst gekochtes Essen, entweder ein Pasta-Gericht oder ein Curry oder Brot mit Tartar, oder oder mit 1,2 Bier oder einer halben Flasche Wein. Dazu 2 gute Filme oder einige Folgen einer Serie, die ich gerade mag.
11. Welches deiner Guilty-Pleasures sollte bekannter sein?
Die sind alle ziemlich bekannt 😉
12. Von welchem Filmcharakter hättest du gerne eine lebensgroße Figur? (nicht für Schmuddel-Kram)
Zack aus „Down by Law“
13. Was isst/trinkst du ungerne, was fast allen anderen schmeckt?
Fertig-Pizza, Magarine, Convenient-Food
14. Hast du Angewohnheiten die dir selber unangenehm sind?
Ich esse aus emotionalen Gründen.
15. Welche populäre Filmfigur kannst du gar nicht ausstehen?
John Wick
16. Welches ist die Höchstgeschwindigkeit einer unbeladenen Schwalbe?
50 km/h?
Nachtrag: Witzig, ich dachte erst einmal, das Tier ist gemeint. Und unbeladen habe ich halt mir gedacht, eine Schwalbe, die eben nichts im Schnabel trägt.... Dann nach einer halben Stunde wurde mir klar, es ist wohl das Fahrzeugt gemeint... Aber ich bleibe bei meinen 50 Km/h...
Visuell ist der Film hervorragend und auch die eingefangene Atmosphäre hat mich von Anfang an sehr angesprochen: Es beginnt frühmorgens in einem Slum nahe an einer Schnellstraße. Man hört den unentwegten Straßenlärm und sieht die morgendliche Sonne über der Gegend und den Behausungen aufgehen, noch sind nur wenige Fußgänger unterwegs. ….
Das Drehbuch hat mich nicht in jedem Punkt überzeugt (Am Anfang wird schnell ein Kind auf der Straße geboren, während der Freund den umstehenden Leuten zuruft: Holt einen Arzt! Na, ich denke nicht, dass man im Slum einen Arzt holt, wenn ein Kind geboren wird. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass normalerweise Kinder einfach so mitten auf der Straße zur Welt kommen, wenn die Frau auch nur ein kleines Zuhause hat, was hier der Fall ist). An solchen Stellen merkt man einem Autor an, ob er das Milieu über das er schreibt, tatsächlich kennt, oder nur eine Fantasie darüber hat und sich auch keine Mühe bezüglich der Schlüssigkeit machen möchte. Trotzdem ist der weitere Verlauf der Geschichte völlig in Ordnung. Quasi aus dem Alltagsleben gegriffen (Die Tochter "meiner" philippinischen Familie hat den Film in der Schule gesehen und mir empfohlen auf Nachfrage für einen Film mit Anita Linda).
Was ich sehr gut finde, ist der Ton: Man hört die ganzen anstrengenden Hintergrundgeräusche des Slums. (Und ich rege mich auf über meine Nachbarn, wenn die im Garten rumgackern....)
Die schauspielerischen Leistungen variieren etwas. Adela (Anita Linda, die für die Rolle einige nationale Preise gewonnen hat. Sie ist auf den Philippinen eine berühmte Schauspielerin gewesen, die seit 1943 in mindestens 300 Produktionen mitgewirkt hat. 2020 ist sie im Alter von 96 Jahren gestorben und nicht am 25.8.2012 wie MP behauptet. Zwichen 2012 und 2019 kamen nämlich nocht ein paar Filme, die ich ins MMM eingetragen habe....) ist eine alleinstehende Witwe, die auf der Müllkippe lebt und ihren 80 Geburtstag feiern möchte. Anita Linda ist überzeugend und noch recht vital.
Was nicht vermittelt wurde ist, wovon Adela eigentlich lebt. Man kann aber wohl davon auszugehen, dass ihre Nachkommen sie versorgen. Und falls sich jemand wundert, dass die arme alte Frau ein Handy hat: Jeder auf den Philippinen hat ein Handy. Das kommt vor allem anderen.
Je länger der Film lief, desto besser hat er mir gefallen. Vor allem, was das Ambiente (neben dem Slum, ein Markt, normale Gegenden Manilas, eine Kirche, eine Behörde, ein Strand) und den Charakter Adela angeht.
Die Kamera ist ganz hervorragend!
https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/filipino-cinema/
Eine Schauspielerin ist nach einem Unfall erst im Krankenhaus und dann zu Hause im Rollstuhl. Sie entwickelt womöglich eine Depression oder hat einen Hirnschaden. Oder jemand will sie zerstören. Oder es gibt einen Geist im Haushalt. Der Ehemann ist auf jeden Fall sehr verdächtig! Hinzu kommt noch, dass es ein Film im Film ist, in dem es um eine Schauspielerin mit Burn-Out geht, die in einem Geisterhaus lebt. Also eine ziemliche Verschachtelung. Die ganze Zeit kann man sich fragen, ist es die böse Krankenschwester, über die man in den Nachrichten hört oder ist es der erfolglose Ehemann, der an ihr Geld will oder ist am Ende gar niemand hinter ihr her und alle wollen nur ihr Bestes?
Im Verlauf klären sich die wesentlichen Fragen auf. Ist vielleicht mehr etwas für Freunde von rätselhaften Psychothrillern.
Ich mag diese Art von Film nicht so gerne. Das vorausgeschickt, finde ich „Bliss“ aber gar nicht mal so übel.
Die Kamera ist aber recht gut, sodass es für mich zumindest schöne Bilder gab.
In sehr guter Qualität, OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=WROw8VLGPbM
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Auch wenn ich den Plot nicht gerade gut gelungen finde (dass man als Hundebesitzer so doof ist und dass auch ein Hund so doof ist), so enthält „Smuggling Hendrix“ doch einiges an Wesentlichem, das ihn zu einem halbwegs guten Filmerlebnis gemacht hat: Es wird der Konflikt zwischen Türken und Griechen und die Geschichte der Teilung Zyperns thematisiert und die Probleme einzelner Einwohner beider Seiten.
Der Hauptprotagonist ist nicht nur sympathisch, aber sympathisch genug.
Einer der übersehenen "Juwelen" des (Big-Budget-)Blaxploitation-Kinos!
Ein Soldat kommt nach einem Einsatz in Vietnam zurück nach Harlem und stellt fest, dass seine Frau an einer Überdosis Heroin gestorben ist. Gemeinsam mit ein paar Kollegen beschließt er, mit den Drogendealern kurzen Prozess zu machen.
Die Darsteller sind gut, die Locations in NYC auch, der Plot am Anfang vielleicht etwas langatmig, dann aber durchaus spannend. Die Kamera ist sehr gut! Außerdem gibt´s ein paar richtig gute Szenen, die eine schöne 1970er Atmosphäre zeigen.
Man merkt dem Film das relativ hohe Budget von 1,6 Mio $ an, sprich er wirkt deutlich hochwertiger, als manche vergleichbare Low Budget Produktionen. Dies könnte man auch als Nachteil empfinden, weil die komische Absurdität fehlt. Mir hat "Gordon´s War" dennoch sehr gut gefallen.
In sehr guter Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=j80eEZqTbEo
https://boxd.it/cZJEc
Der unerzogene, ungefähr 10jährige Johnny ist kein Sympathieträger. Er stiehlt, gehorcht dem Lehrer nicht, raucht und verübt Raubüberfälle mit Körperverletzung. Seine Eltern streiten sich, ohne dass mir klar war, warum eigentlich. Und das ist auch Teil des
Problems des Films: Er hat ein schlechtes Drehbuch. Und ist ziemlich langweilig.
Die Kamera gibt auch nicht viel her, bzw. der Film ist womöglich nicht gut erhalten.
Es gibt ein paar wenige gute Szenen, z.B. als sich Mädchen gegen sexuelle Belästigung wehren, aber das macht den Film insgesamt nicht sehenswert.
In mittelmäßiger Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=8oxgiIHsVCI
Diesen Thriller gibt es synchronisiert auf Amazon. Die meisten philippinischen Produktionen gibt´s ja nicht in deutscher Synchro, ich frage mich, wie da wohl die Auswahl stattfindet. „Graceland“ war für ein paar Preise nominiert und hat auch ein paar Preise gewonnen (https://www.imdb.com/title/tt2131523/awards?ref_=tt_awd), aber daran kann es doch wohl nicht liegen?
Vom Regisseur Ron Morales hatte ich bislang auch noch nichts gelesen, er scheint bisher hauptsächlich als Kameramann bzw. mit „key grip“ in Erscheinung getreten zu sein. Auf MP war von ihm auch nur „Graceland“ gelistet, was kein Wunder ist, denn hier sind ein Großteil philippinischer Produktionen nicht vertreten (gewesen).
Die Synchro finde ich nicht optimal, denn das „Sir“ mit dem der Fahrer seinen Chef und alle anderen anredet, würde man auf Deutsch halt nicht sagen. Warum hat man hier nicht „mein Herr“ genommen?
Die Locations (Viele Müllkippen und hässliche Straßen aus Metro Manila) und die Kamera dagegen haben mir sehr gut gefallen. Die verschiedenen Farben und das Licht schaffen einen sehr guten Kontrast zwischen der nächtlichen Unterwelt Manilas und dem sauberen Alltag des reichen Politikers, der aber natürlich Dreck am Stecken hat. Auch das Drehbuch ist gut und die Handlung spannend. (Einzig kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen teuren Mercedes für eine Weile unbeobachtet auf einer Müllkippe stehen lassen könnte – und er dann noch dasteht.).
Gibt´s auf zwei Channels bei A*****.
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Mein 6. Film von Brillante Mendoza, der hier die sogenannten „Dos Palmas kidnappings” verfilmte.
2001 wurden auf der Insel Palawan (wo auch ich 2 x im Urlaub war. Noch 2010 hatten die Einheimischen über den Süden der Philippinen inclusive Mindanao gewarnt, dass es für Touristen sehr gefährlich dort sei.) 20 Gäste aus dem Dos Palmas Resort, das sich auf einer privaten Insel in der Honda Bay befand, von islamistischen Terroristen der Gruppe Abu Sayyaf entführt. Einige der Geiseln wurden umgebracht, andere kamen nach über 1 Jahr wieder frei.
Die Entführung wird aus Sicht der Geiseln erzählt, das heißt, man erlebt es von Anfang an, weiß aber nicht, was die Geiselnehmer genau vorhaben. Man erfährt dann, dass sie Geld erpressen wollen. Meine Version des Films hatte nur teilweise UT, sodass ich einiges, was die Geiselnehmer sprachen nicht verstanden habe. Vielleicht ist das auch bewusst so gemacht worden, dass man, wie einer der französischen/amerikanischen Geiseln eben nur die Hälfte von dem, was gesprochen wird, versteht. Die Geschichte ist die meiste Zeit sehr hektisch, da die recht große Gruppe ständig auf der Flucht vor den Regierungstruppen ist. Bis zu dem Film wusste ich keine Details über diese Entführung und hatte mir das so vorgestellt, dass die Leute still und leise entführt wurden, nach Mindanao (500 km über das Meer) gebracht und dort im Hinterland versteckt gehalten wurden, ohne dass jemand wusste, wo sie genau waren. Aber so hat es sich anscheinend überhaupt nicht abgespielt, wenn man dem Film glauben darf.
Die französische Frau ist mir auf die Nerven gegangen und ich finde, sie hat für meinen Geschmack zu viel Screentime und ist nicht gerade eine gute Schauspielerin. Auch bin ich mit keiner der Figuren irgendwie warm geworden, was bei so einem Film doch wichtig wäre, denn ansonsten gab es nichts. Einzig die Authentizität spricht für den Film.
Mir war „Captive“ außerdem viel zu lang. Und mit dieser Länge gab es nichts, was mich so richtig bei der Stange gehalten hätte. Die Kamera war nicht besonders und im Gegensatz zu dem Anspruch des Films (so habe ich ihn zumindest verstanden) bekommt man eben genau nichts mit vom Alltag. Wie kann man so schlafen? Was ist mit den Insekten? Was ist mit Infektionskrankheiten, wie wird gekocht und was gibt´s überhaupt zu essen? Versucht auch mal jemand zu fliehen? Usw. usf.
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954
Da der Footballspieler Steve Gleason, um den es hier geht, von 2000-2008 für die Saints aus New Orleans spielte, gibt es einen kurzen Exkurs nach New Orleans zum Superdome und zu Hurricane Katrina.
(wen das näher interessiert, dem empfehle ich sowohl die hervorragenden Dokus
https://www.moviepilot.de/movies/when-the-levees-broke
https://www.moviepilot.de/movies/katrina-cop-in-the-superdome
https://www.moviepilot.de/movies/welcome-to-new-orleans
als auch die Serie „Treme“)
Ich habe das Spiel selbst nie verstanden. Macht aber nichts, hier geht es in der Hauptsache um einen Spitzensportler, der plötzlich durch eine grauenhafte, tödliche Krankheit aus seinem Leben gerissen wurde.
Er hat den Prozess ab Diagnose per Video begleitet. Vorher gibt es noch ein paar Ausschnitte aus jüngeren Jahren. Dann sieht man ihm dabei zu, wie er immer schwächer und schwächer wird. Dabei bleibt er lange Zeit sehr positiv und optimistisch. Gleason ist ein sehr sympathischer und auch kluger und emotional nahbarer Mann (nicht der typische Klischee-Sportler). Auch hat er ein wahnsinniges Glück mit seiner Frau, die gerade schwanger ist, als seine Symptome sich zeigen. Der Mann hat also letztlich immer noch Glück im Unglück, auch weil er viel Geld hat und sich dadurch die beste medizinische Versorgung, Hilfsgeräte und auch Personal leisten kann. Aber das alles hilft natürlich nicht gegen den körperlichen Zerfall. Dabei zuzusehen ist schwer. Gefühle der Ohnmacht und Wut wechseln sich ab mit Rührung über seine Frau und sein Kind und seine echt netten Freunde. Was für ein Geschenk!
Was mir noch sehr imponiert ist, dass er einen Verein gegründet hat, der sich dafür einsetzte, dass Menschen mit dieser Krankheit von ihren Krankenversicherungen technische Gerätschäften erstattet bekommen, die ihnen das Sprechen abnehmen.
Der Spielfilm „Herbert“ (2015) ist das passende Gegenstück zu „Gleason“. Dort bekommt ein eher unsympathischer und vor allem armer Mann diese Krankheit und muss mehr oder weniger allein damit fertig werden. „Herbert“ macht es einem zum Ende hin dann etwas leichter als die Doku hier, weil der Mann (wenn ich mich richtig erinnere) halt einfach stirbt.
Gleason hingegen lebt sehr lange mit dieser Krankheit und ist immer mehr auf Pflege angewiesen. Er lässt sich sogar ein Beatmungsgerät einoperieren. Die Ohnmacht, dass diesem jungen Mann nicht geholfen werden kann und es keine Heilung gegen die Krankheit gibt, ist hart mitanzusehen.
In dieser Doku geht es um eine Aufarbeitung des kulturellen und teilweise auch ganz konkreten Genozids an den indigenen Völker Kanadas. Die Abschaffung krass rassistischer Gesetze und Vorgehensweisen sind noch gar nicht so lange her.
Ein ungefähr 80jähriger Indigener erzählt von seinen Erfahrungen aus der Kindheit. Er wurde, wie viele andere, mit 4-5 Jahren aus der Familie entfernt und in ein Internat gebracht, wo er u.a. schwer misshandelt wurde. In den Internaten sollten die Kinder umerzogen werden, sie durften ihre Sprache nicht mehr sprechen, ihre Kleidung wurde ihnen weggenommen, die Haare wurden ihnen abgeschnitten, sie bekamen Uniformen und Nummern. Sie mussten dauernd beten usw. Man versuchte ihnen ihre indigene Identität auszutreiben. Der Protagonist hier musste bis 15 in einem solchen Internat bleiben. Bis 1996 wurden indigenen Kinder in Residential Schools gesteckt. Noch immer leben viele Ureinwohner in sogenannten Reservaten.
Viele Überlebende von den Residential Schools warten noch heute auf Entschädigungszahlungen. Die Regierung und die Kirche boten den Leuten einen Deal an: Wenn sie versprechen würden, keine Klagen anzustreben, hätten sie einen bestimmten Betrag erhalten. Einige ehemalige Opfer entschieden sich zu klagen. Die kanadische Regierung machte ihnen dies schwer, indem beispielsweise Beweismaterial konfisziert wurde und dann erst mit viel Druck herausgegeben wurde – an wichtigen Stellen geschwärzt. Und dann verklagte die Regierung die Rechtsanwältin der Indigenen, die deren Fälle Pro-bono übernommen hatte. Kaum zu glauben das alles!
Auch heute noch werden Indigene schlecht behandelt. Zum Beispiel werden Morde und Gewalttaten an ihnen oftmals von der Polizei nicht verfolgt. Einige Frauen gaben an, von Polizisten vergewaltigt worden zu sein.
Alkohol- und Drogenkonsum sowie Armut sind hoch in diesen entwurzelten Communities.
Vielen Dank BaltiCineManiac, für die Empfehlung!
In sehr guter Qualität und Synchro: https://www.youtube.com/watch?v=TgNm0Zrcopc
Es beginnt als Slapstick-Horrorkomödie, wird dann aber eher zu einer allgemeinen Persiflage-Komödie. Ein bisschen Bruce Lee, Hood-Kriminalität, Stand Up, Gangster, Pakt-mit-dem-Teufel usw.
Insgesamt ist „Petey Wheatstraw“ hysterisch inszeniert. Die Schauspieler sind mehr oder weniger (un)begabt, was aber dem Sehgenuss keinen Abbruch tut. Die 70er Jahre Atmosphäre kommt recht gut und wenn man sich auf seine Absurdität einlassen kann, ist der Film ziemlich lustig!
Erfreulicherweise sind Ausstattung und Kamera sehr gut, sodass es auf jeden Fall auch etwas für´s Auge gibt. Der Soundtrack (hauptsächlich Soul) hat mir auch sehr gut gefallen.
In sehr guter Qualität, OV: https://www.youtube.com/watch?v=1SzAZR-7WyY&t=38s
https://boxd.it/cZJEc
Witzigerweise ist das eine US-amerikanisch-philippinische Ko-Produktion und wurde teilweise auch auf den Philippinen gedreht, weshalb der Film nicht nur auf meiner Blaxploitation-Liste, sondern auch hier (https://boxd.it/bZCw2) einen Platz bekommt.
Es geht um böse, reiche Heroin-Dealer, die TNT Jacksons Bruder ermordet haben, weshalb sie hinter ihnen her ist.
TNT Jackson ist eine attraktive Frau, die nach Hongkong fliegt und dort in eine Prügelei gerät. Die Szenen sind total lustig. Sie schlägt alle Bösewichte k.o. Weil sie nämlich Karate-Kämpferin ist.
Leider ist die Geschichte insgesamt nicht allzu unterhaltsam, auch wenn es ein paar nette Szenen gibt.
Hier in OV und mittelmäßiger Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=Qvp0J_WkJ4s
https://boxd.it/cZJEc
Gesehen im Rahmen des Dokfest München 2021.
LIEBES MP-TEAM: Bitte als Doku einsortieren!
Die Bücher von Alice Miller (insbesondere „Am Anfang war Erziehung“ und „Du sollst nicht merken“) haben mich und meine Entwicklung sehr geprägt. Gelesen habe ich die Bücher Anfang der 20er und in Kombination mit meiner eigenen Psychotherapie entstand so der Wunsch, diesen Beruf zu ergreifen. Millers Werke waren lange meine „Bibel“, nicht im dogmatischen Sinn, sondern weil sie mich tief berührt hatten und ich sie als wahr empfand. Ich hatte den Eindruck, dass Miller ein besonderes Einfühlungsvermögen gegenüber dem Empfinden und der inneren Welt von Kindern hatte und dies auch sehr gut lesbar ausdrücken konnte. Außerdem hat sie es gewagt, über die Kindheit und Psychodynamik von Hitler, sowie über den berühmten Kindermörder Jürgen Bartsch zu schreiben. Sehr einleuchtend, wie ich heute immer noch finde.
Sie war eine der ersten, die die Mechanismen „schwarzer Pädagogik“ aufdeckten und hat sich jahrzehntelang für das Recht auf eine gewaltfreie Kindheit eingesetzt und dass man Kinder in ihren Bedürfnissen und Emotionen ernst nehmen sollte.
Die Doku „WHO'S AFRAID OF ALICE MILLER?“ lässt ihren 1950 geborenen Sohnes Martin Miller, mittlerweile selbst Ende 60, zu Wort kommen und begleitet ihn bei dem Versuch, etwas mehr über die Lebensgeschichte seiner Eltern heraus zu finden. Er ist selbst auch Psychotherapeut geworden, nachdem er sich zuvor fast das Leben genommen hatte, weil er mit seinen traumatischen Kindheitserfahrungen nicht zurecht gekommen war. Er hat extrem unter seiner Mutter gelitten, die offenbar viele Jahre dabei zugesehen hat, wie ihr Mann ihren Sohn schwer misshandelte. Alice Miller hatte ihm nie die eigene Geschichte erzählt und ihn über vieles im Unklaren gelassen oder belogen. Seine Tante ms hatte ihn als Säugling für ein halbes Jahr bei sich aufgenommen, weil die Mutter sich wohl überfordert gefühlt hatte. Außerdem war er als Kind auch einige Jahre im Kinderheim gewesen, nachdem seine Schwester mit Down-Syndrom geboren worden war. Es wird die Jugendzeit von Alice rekonstruiert, die als Jüdin nur knapp dem Tod entgangen ist und auf der Flucht wohl Schreckliches erlebt hat. Seltsamerweise scheint sie dann ausgerechnet den Mann geheiratet zu haben, der ein Gestapo-Spitzel gewesen war. Bzw. erklärt dies vielleicht ja auch die daraus resultierende schwer pathologische Familiendynamik.
Vorgelesen werden Briefe, die Alice Miller ihrem Sohn geschrieben hat, darin enthalten so absurde und kranke Anschuldigungen gegen ihn, dass man nur sagen kann, dass solche Worte nur von einem Menschen geschrieben werden können, der nicht in der Realität ist und sein eigenes Kind mit einem gefährlichen Feind verwechselt. Schlimm genug, dass Alice Miller ihre eigenen Probleme offensichtlich nicht ausreichend bearbeitet hatte und in solche Zustände hineinrutschte, aber wie fürchterlich muss es für Martin gewesen sein, so von seiner Mutter wahrgenommen zu werden, während Alice Miller Bücher für Kinderrechte veröffentlichte?
Was man hier sehr schön sehen kann ist, dass rein kognitives Wissen um intrapsychische Prozesse und Dynamiken einen keineswegs davor bewahrt, selbst hoch destruktiv zu agieren. Außerdem werden hier die Trauma-Bewältigungsmechanismen (früher nannte man sie Abwehrmechanismen) der Spaltung und Projektion sehr schön veranschaulicht. Auch die scheinbare Bewältigung eigener traumatischer Erfahrungen durch Weitergabe an die eigenen Kinder (ebenfalls auch von Alice Miller beschrieben) kann man hier sehen. Erschütternd!
Cineastisch fand ich den Film auch recht gut gelungen. Die Bilder sind sehr gut und der Regisseur berichtete im Vorspann, dass er alle Szenen nur 1 x gedreht hat. Dies verleiht der Doku eine hohe Authentizität, zumal man Miller auch gereizt und angespannt erlebt. Eindrücklich ist auch die Gleichzeitigkeit aus seiner Körpergröße und seiner offensichtlichen Verletztheit und Krankheit. Alice Miller hat in ihrem Buch „Das Gedächtnis des Körpers“ sehr genau die Mechanismen beschrieben, die bei ihm zum Tragen kommen: Die schwere Beziehungstraumatisierung hat sich bei ihm im Körper niedergeschlagen und er wirkt wie ein körperliches Wrack, aber emotional-geistig hat er einen starken, nahbaren Charakter entwickelt, dem man anmerkt, dass er sich intensiv mit seiner Geschichte auseinandergesetzt hat.
Das ist mein 5. Film von Khavn (#4. „Desaparadiso“ hatte ich in der Hälfte abgebrochen), einem Guerilla-Regisseur und ziemlichen Provokateur von den Philippinen.
In seinen Produktionen sind die Ärmsten der Armen die Hauptdarsteller.
In diesem sw-Film, an 1 Tag aufgenommen, sind es Slum-Kinder in Metro Manila, die in einer grauenhaften vermüllten Meeres-Brühe schwimmen und Brauchbares heraustauchen, das sie dann für ein paar Münzen verkaufen, mit philippinischer Punk-Musik im Hintergrund (die ich im Übrigen gut finde, auch wenn meine Punk-Musik-Zeit längst vorbei ist).
Hauptprotagonist ist ein 8jähriger Junge namens Hapon, mit Iro und seine Kumpels.
Der Text auf IMDB trifft es recht gut: „Like watching infants at play at a car crash, it's a mesmerizing, almost seamless collision of social realism and visual poetry. It's a rush to the heart, too, fueled by the mostly improvised punk score by Khavn's outfit The Brockas. The relentless clang-bang drowns the need for dialog or most background noise, leaving a stark impression without comment and, more significantly, without judgment...“ (https://www.imdb.com/title/tt1087815/?ref_=ttloc_loc_tt)
Man könnte den Inhalt genauso auch in einer Doku sehen, hier ist das Alltagsleben der Slumkinder künstlerisch aufbereitet. Ist wahrscheinlich Geschmacksache, was man bevorzugt. Ach, ich sehe gerade, der Film ist sowieso als Doku gelistet.
Für mich warSQUATTERPUNK sehr eindrücklich!
Kann man sich auch anschauen, auch wenn man weder Tagalog noch Englisch versteht. Gibt´s auf Vimeo.
https://boxd.it/bZCw2
https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954