EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • EudoraFletcher68 06.12.2020, 15:01 Geändert 07.12.2020, 13:22

    Ich könnte nich sagen, dass ich ein Lieblings-Genre habe, und wenn ich mir meine Favoriten so ansehe, dann sind das hauptsächlich Gangster/Krimi im weitesten Sinn und Drama im weitesten Sinn. Also kurz, ich habe auch kein Lieblings-Genre, nicht mal unbewusst ;-).
    Ach so und den 2. Teil habe ich überlesen gehabt: Tendenziell mache ich um SitComs erstmal einen Bogen (wobei ich hier auch schon positive Überraschungen erlebt habe) und um 1-Fall-pro-Folge (auch hier gibt´s natürlich Ausnahmen, wie Monk) oder CSI oder offensichtliche Jugendlichen-Serien.

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    • 8
      EudoraFletcher68 06.12.2020, 07:10 Geändert 09.07.2022, 21:25

      ******Kommentar im Rahmen der Wichtel-Aktion Weihnachten 2020******

      Gewidmet meinen Wichtel colorandi_causa vom 2. Advent

      Um Ingmar Bergmann habe ich lange einen Bogen gemacht, weil ich befürchtete, dass mir seine Filme zu anspruchsvoll sein könnten und ich beim Anschauen entweder angestrengt wäre oder aussteigen würde. Das ist nun also mein erster bewusster Kontakt.

      Visuell ist der Film schon mal gelungen! Sowohl was die Qualität der Aufnahmen angeht, als auch die Bildausschnitte und Ausstattung. Ich bin allen Regisseuren und Kameramännern (und -frauen) dankbar, wenn erkennbar ist, dass sie Wert auf Qualität legen. So auch hier.

      Die fehlende Filmmusik fällt sehr auf, denn die Geräusche, welche die Figuren machen, sind laut. Und damit ist die Stille eben auch sehr laut. Was sicherlich auch so beabsichtigt ist. Der Pfarrer sagt auch im Verlauf des Films „Gott ist Stille“.

      Es beginnt mit einer langen Szene einer Predigt in der Kirche und man wird in das Geschehen geworfen, auch wenn geworfen vielleicht der falsche Ausdruck ist, denn das Szenario entwickelt sich eher langsam. Aber man bekommt eben keine Erklärungen geliefert, sondern muss sich die Situation selbst erklären.

      Meine Gedanken zur Geschichte und zu den Figuren:

      ANFANG SPOILER SPOILER SPOILER
      Ein Pfarrer mit schwerer narzisstischer Depression, vermittelt seinen Gemeindemitgliedern, die sich mit Sorgen und Fragen an ihn wenden, dass das Leben sinnlos ist, woraufhin sich der ein oder andere umbringt. Der Pfarrer ist aber so mit sich und seinen Problemen beschäftigt, dass ihm das scheißegal ist. Er trauert seiner vor vier Jahren verstorbenen Frau hinterher und hat eine Affäre mit der Dorflehrerin (Hier fragte ich mich, ob das in Schweden einfach so ging in den 1960er Jahren als Pfarrer?). Mit dieser Lehrerin hat er eine sado-masochistische Beziehung, die ich GROßARTIG dargestellt finde! Mehrmals musste ich herzhaft lachen über die gegenseitigen Boshaftigkeiten und wie man dann einfach zur Tagesordnung übergeht.
      Im Grunde genommen glaubt er nicht an Gott und das macht ihn so ohnmächtig-wütend, dass er mit seiner negativen Stimmung seine ganze Umgebung vergiftet. Ich vermute, dass es Bergmann hier auch um eine allgemeine Kritik an der Kirche und der Bigotterie geht.
      Ich habe mich natürlich gefragt, ob das alles überhaupt so gemeint ist und ein bisschen nachgelesen. Im Wesentlichen schreiben Filmkritiker mehr über Glaubensfragen und stellen philosophische Überlegungen an.
      ENDE SPOILER

      Für mich war das viel mehr ein hervorragend dargestelltes Psychogramm eines narzisstischen Pfarrers und seiner Lebensumstände.

      Dankbar bin ich für die kurze Laufzeit, so gab es keine Längen.

      (Danke an *frenzy_punk<3 für deine Initiative!).

      https://boxd.it/hj53m

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      • 8

        Nachdem ich kürzlich „Of Fathers and Sons - Die Kinder des Kalifats“ und „Nur eine Frau“ gesehen hatte, war ich neugierig auf diesen saudi-arabischen Film. Ich habe mich gefragt, wie diese Leute überhaupt einen vernünftigen Spielfilm zu Wege bringen wollen, nachdem dort ja alles verboten ist, was Spaß macht, keine Kritik geäußert werden darf und Frauen in der Öffentlichkeit vermummt sein müssen.
        „Das Mädchen Wadjda“ ist aber tatsächlich gut gelungen! Erzählt wird die Geschichte eines ungefähr 10jährigen Mädchens in diesem grauenhaften Land, in dem Frauen nichts wert sind und nichts dürfen, nicht einmal Fahrradfahren. Wadjda möchte aber ein Fahrrad und versucht irgendwie an Geld zu kommen. Man erfährt vieles über das Leben von Frauen in Saudi-Arabien und wenn man darüber schon einmal etwas gelesen hat, dann wird man das dort wieder finden. Probleme, die durch die Polygamie entstehen, Heimlichkeiten, Gehirnwäsche in der Schule usw. usf. Die Schauspieler sind gut und die Geschichte wird unterhaltsam erzählt.
        In mir hat der Film beim Zusehen viel Wut ausgelöst. Ich finde die Vorstellung grauenhaft in einer religiösen Diktatur leben zu müssen und die basalsten Grundrechte nicht zu haben. Und hier regen sich manche Leute darüber auf, dass sie Maskentragen sollen – unfassbar!
        Der Film hat mich zu einer neuen Liste inspiriert: https://www.moviepilot.de/liste/religioser-fundamentalismus-eudorafletcher68?page=1

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        • Hap und Leonard aus "Hap & Leonard"
          James McNulty und Bunk aus "The Wire"
          Alan Shore und Danny Crane aus "Boston Legal"

          Nur Männer....

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          • 5

            Einigermaßen langweiliges Drama über Korruption in Russland. Zugleich könnte man sagen, dass es auch eine Art Milieustudie ist. (Man sieht wie die Leute leben und ihre Zeit verbringen und wie bei einem Ausflug ganz selbstverständlich Becher mit 0,2 l Inhalt voll mit Schnaps geschüttet und auf Ex ausgetrunken werden).
            Ich habe mich durch die gesamten 141 Minuten gequält, in der Hoffnung, dass es irgendwann noch besser wird, obwohl die Handlung selbst tragisch ist. Die letzten 15 Minuten fand ich ganz gut, aber da war ich schon völlig erschöpft.
            Es gibt ein paar sehr schöne Landschafts-Bilder.
            Das ist wohl ein Film für Theologen, ich weiß nicht einmal, auf welches Bibelkapitel der Film sich bezieht.

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              EudoraFletcher68 05.12.2020, 07:25 Geändert 05.12.2020, 09:10

              Nachdem ich kürzlich „The Shining“ und „A Clockwork Orange” gesehen habe, hier nun meine nächste Kubrick-Sichtung.
              Das Einzige, woran ich mich erinnern konnte, war das viele Geschrei und ein Private, der sich erschießt.
              Ich hatte gedacht, was wäre das Ende des Films gewesen. Aber so ist es nicht. Das passiert noch im ersten Drittel. Als es dann um den Krieg in Vietnam geht, fallen mir ständig „Apocalypse now oder „Platoon“ ein. Beide finde ich optisch, atmosphärisch und von den Figuren her um Welten besser. Was ich schade finde. Das, was ich an den erstgenannten Kubrick-Filmen großartig finde, die Optik und die Liebe zum Detail, fehlt hier fast gänzlich. Erschwerend kommt hinzu, dass alles total unecht aussieht. Man hat auch gar nicht den Eindruck, dass man in den Tropen ist (Ist man ja auch nicht, wie ich nachgelesen habe, wurde der Film in England und South Carlolina gedreht).
              Die Handlung selbst, ok, passt schon, aber auch da gefallen mir andere Anti-Kriegsfilme aus der Zeit viel besser.
              Ein großert Teil des Films spielt im Kriegt, als das Platoon in einen Hinterhalt gerät und zusehen muss, wie es da rauskommt. Diesen Teil des Films fand ich schlecht gemacht, es sieht alles künstlich aus, wie im Studio und ich habe mich kein bisschen einfühlen können. Auch „Wege zum Ruhm“ fand ich um Welten besser.
              Hätte ich es nicht vorher gewusst, ich hätte niemals geglaubt, dass der Film von Stanley Kubrick ist.

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              • 6

                Sehr merkwürdiger Film.
                Soll ich das so verstehen, dass das eine neuseeländische (ist zwar eine amerikanische Produktion, aber Taika Waititi ist Neuseeländer) Persiflage über die Nazizeit in Deutschland sein will? Und gleichzeitig eine Tragik-Komödie über einen kleinen Jungen mit eingebildetem Freund und auch die Nazizeit ist aus der Sicht dieses Jungen dargestellt? Ein Blick von außen auf unsere Vergangenheit und unsere Kultur?
                Für mich hatte "JoJo Rabbit" durchaus etwas in seiner Merkwürdigkeit. Gedreht wurde er in Tschechien. Die Kleinstadt wäre bei mir aber erstmal tatsächlich als deutsch durchgegangen.

                Was mir nicht zum ersten Mal, aber mal wieder auch an anderen Filmen aus dem letzten Jahrzehnt auffällt: Kinder werden immer mehr wie kleine Erwachsene dargestellt, zumindest in der Art wie sie reden und miteinander umgehen.
                Dass die beiden Hauptprotagonisten am Schluss auf David Bowie tanzen ist einerseits nett (wenigstens singt er deutsch), andererseits auch ein wahnsinniger Unsinn….

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                • 6 .5
                  EudoraFletcher68 04.12.2020, 06:18 Geändert 10.07.2022, 15:03

                  Für Fatih Akin war diese Doku persönlich: Seine Großeltern stammen aus dem Ort Çamburnu, in den eine Mülldeponie gebaut wurde. Er hat vor dem Bau mit dem Beginn der Dreharbeiten begonnen, in der Hoffnung, dass die Tatsache allein, dass er eine Doku darüber dreht, dazu führen würde, dass der Bau eingestellt würde. Was aber nicht der Fall war. (https://www.sueddeutsche.de/kultur/muell-im-garten-eden-von-fatih-akin-im-kino-warum-liegt-hier-eigentlich-muell-1.1544933). Die Mülldeponie genügte von Anfang an nicht den baulichen und Umwelt-Anforderungen, die man an eine Mülldeponie haben sollte und war für die Anwohner eine Katastrophe. Alle Versuche, sich auf rechtlichem Wege dagegen zu wehren scheitern.
                  Auch wenn ich normalerweise einen solchen Stil für Dokus schätze (kein Hintergrundsprecher, diverse Personen geben ihre Meinung kund, atmosphärische Bilder und der Zuschauer darf sich selbst überlegen, was er davon halten möchte), finde ich das in diesem Fall problematisch. Ich hätte gerne mehr über die Strukturen in der Türkei erfahren und eben nicht hauptsächlich Vermutungen aufgebrachter Einheimischer gehört. Außerdem hätte ich auch gerne gehabt, dass Fatih Akin sich selbst zu Wort meldet. Dass er seinen persönlichen Bezug auch in der Doku rüber bringt.
                  Auch waren es mir zu viele Wiederholungen der zerstörten Landschaft und der EinwohnerInnen, die (verständlicherweise) im Prinzip immer das selbe sagen.
                  Eine richtig absurde Szene war als der Umweltminister persönlich vorbei kommt, um sich die Mülldeponie anzusehen: Lauter Männer in Anzügen steigen aus teuren Autos und stehen oberhalb der Deponie und schauen auf den Müll runter, als ob es da etwas großartiges zu bestaunen gäbe.
                  Diese Doku ist wahrscheinlich eher für einen kleinen Zuschauerkreis interessant: Menschen mit Bezug zu Gegend, Türken, oder Leute, die sich für unser Müllproblem interessieren.

                  https://boxd.it/aamYe

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                  • 3

                    Dieser Film war mir krass langweilig, die Charaktere interessierten mich gar nicht. Das Tempo ist zu langsam, obwohl ich mit Langsamkeit normalerweise kein Problem habe. Das was hier atmosphärisch ansprechend sein soll, hat mich gar nicht erreicht. Mir kamen die Bilder steril und tot vor.
                    Vielleicht ist das ja beabsichtigt in Korrespondenz zur sterbenden Sonne? Auch das Innenleben des Raumschiffs finde ich nicht gut gelungen, erinnerte mich an Filme aus den 1980ern. In die 1980er passt es, aber für einen Film aus 2007…. Auch die Geschichte selbst hat mich null angesprochen. Kurz, es gab kein Element, was mich erreicht hat. Das CGI fand ich nur nervig.

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                    • 4 .5

                      Von der Geschichte her genauso schwachsinnig wie der 1. Teil.
                      Während die realen Pinguine dabei sind ihre Lebensräume zu verlieren, werden sie hier als lustige Stepptänzer verulkt. Zwar wird die Erwärmung ihrer Habitate thematisiert aber es macht gar nichts, weil sie nämlich Fliegen lernen oder sich anders anpassen. Die Umweltverschmutzung ist auch kein Problem, weil nette Menschen die Pinguine vom Öl befreien.
                      Einzig der Krill würde mir sehr gut gefallen, würde dieser nicht auch gerade leer gefischt.
                      Hübsch anzusehen ist „Happy Feet 2“ aber allemal.

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                      • 8
                        EudoraFletcher68 02.12.2020, 22:45 Geändert 02.12.2020, 22:53

                        Danke an Alex.de.Large!!
                        Nun habe ich mir „Eating Animals“ doch in Synchro in der ARD Mediathek angeschaut und am Anfang gedacht, dass ich es etwas merkwürdig finde, dass man hier eine US-amerikanische Doku für das deutsche TV ausgewählt hat – so als ob es das bei uns nicht geben würde. Dabei ist Deutschland in der EU der größte Massentierhaltungsindustrie-Standort!!! https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/massentierhaltung-deutsche-fleisch-fabriken-werden-immer-groesser-1.1575786 und https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fleischproduktion-in-deutschland-was-sie-ueber-massentierhaltung-wissen-sollten-1.1899021
                        Und dann steht da aber hier und auf IMDB, dass es sich um eine Produktion aus allen möglichen Ländern handelt, wie z.B. Indien und Deutschland. Aber in der Doku selbst geht es hauptsächlich um die USA. Falls jemand Lust hat, mir das zu erklären, bitte danke gerne!
                        Abgesehen davon ist dies nicht die erste, aber dennoch gut gemachte (was Bilder, Schnitt, Informationsvermittlung und Inszenierung angeht) Doku, die das Problem der Ernährung mit Fleisch komplex und umfassend darstellt und nicht ausschließlich auf das Tierleid eingeht, sondern auch die historischen und marktwirtschaftlichen Hintergründe und die Lage der Bauern, sowie die Folgen für die Umwelt nüchtern aufzeigt.
                        Außerdem wird auch ein Bauer vorgestellt, der mit viel Liebe alte Nutztierrassen züchtet und verkauft. Hier wird gezeigt, dass es auch anders geht. Der Bauer hat aber das Problem, von dem ich schön öfter gehört habe, dass er keinen Schlachthof findet, der mit ihm zusammenarbeiten will. Die Schlachthöfe sind alle auf die industrielle Massentierhaltung ausgerichtet.

                        Empfehlenswert für alle, die sich über die Massentierhaltung informieren wollen, aber nicht nur Bilder und Schlachthöfe von Orten in denen Tiere misshandelt werden sehen wollen.

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                        • 7 .5
                          EudoraFletcher68 02.12.2020, 08:03 Geändert 03.12.2020, 13:56

                          Danke SnakePlisken für die Empfehlung.

                          ACHTUNG SPOILER (Soweit man das bei diesem Film überhaupt sagen kann)
                          Diese Geschichte des Mordes an einer jungen Frau, Aynur, aus einer kurdisch-stämmigen Familie, die nicht begreift, dass ihr Bruch mit den Konventionen für ihre Familie nicht akzeptabel ist, ist tragisch.
                          Der Spagat, den Aynur gemacht hat, ist beeindruckend: Aus einer patriarchalen und streng religiösen Familie stammend, dabei aber in Berlin aufgewachsen, muss sie ihren Cousin in der Türkei heiraten, der sie misshandelt. Sie flieht hochschwanger zu ihrer Familie nach Berlin. Ihre Eltern und Brüder sind nicht damit einverstanden, dass sie ihren Mann verlassen hat, akzeptieren es dann aber zähneknirschend. Dass sie dann aber auch noch aus der kleinen Familien-Wohnung auszieht, ihr Kopftuch ablegt, eine Ausbildung macht und dann auch noch einen deutschen Freund hat, das geht zu weit. Nicht, dass ich den Mord in irgendeiner Weise gerechtfertigt finde, auf keinen Fall, aber die junge Frau war einfach krass naiv zu glauben, dass sie das so machen kann. Wenn man doch aus so einer Familie stammt und weiß, welche Regeln da gelten und was passieren kann, wenn man sie so andauernd und grundlegend überschreitet. Der einzige Bruder, der sie akzeptiert und so liebt, wie sie ist, rät ihr in eine andere Stadt zu fliehen – was sie nicht tut.
                          „Nur eine Frau“ ist gut gemacht. Man weiß am Anfang bereits, was passieren wird und erfährt nur noch, wie es dazu gekommen ist. Die Schauspieler sind eher mittelmäßig.
                          Was ich noch schlimmer finde als den Mord selbst ist, dass nur der Haupttäter 9 Jahre Haft bekommen hat und die anderen Brüder aus Mangel an Beweisen nicht verurteilt wurden. Vielleicht haben sich unsere Behörden keine große Mühe gegeben, diesen Mord aufzuklären?
                          Wenigstens hat die Familie den Sohn von Aynur nicht bekommen.

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                          • 7

                            Die 3. Staffel ist handwerklich zwar sehr gut inszeniert (vor allem mit den verschiedenen Zeitebenen) und die Schauspieler und insbesondere Mahershala Ali sind auch wieder hervorragend. Aber an die 1. Staffel kommt dieser Teil für mich bei weitem nicht heran. Es fehlt die unvergleichbar morbide Atmosphäre Louisianas und die beiden Hauptcharaktere sind für mich weniger interessant, sodass die Aufklärung der Entführung und teilweise Ermordung zweier Kinder sich zu lange hinzog. Die Hälfte der Zeit hätte mir völlig gereicht (Die 2. Staffel habe ich immer noch nicht zu Ende gesehen). Trotzdem tolle Idee mit den verschiedenen Zeitebenen.

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                            • Es wirkt so, als habe da jemand zu sehr in den Bildbearbeitungstopf gegriffen. Visuell erinnert „The third day“ an digitale Fotos, die ich (Laiin) bearbeitet hatte, und meine Freunde fanden, dass sie zu künstlich aussahen: Zu starke Kontraste, zu grelle Farben, künstlich eben. Jude Law und auch die anderen habe ich als überfordert empfunden, Plot und Inszenierung völlig überdreht.
                              Ich habe nur die 1. und 2. Episode gesehen. Das ist wohl mehr was für Mystery-Rätselfreunde. Ich bin das nicht und habe weder verstanden, was gespielt wird, noch habe ich es mit zunehmenden Laufzeit verstehen wollen. Mir kam ganz viel ganz unlogisch vor. Bestimmt klärt sich das irgendwann auf, aber bis dahin kann ich mein Interesse nicht aufrechterhalten. Immerhin sind die beiden ersten Episoden jeweils ca. 55 Minuten.
                              Eine der ersten HBO-Serien, mit der ich nichts anfangen kann.

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                              • 5

                                Ich schätze Bill Murray sehr und seine Figur hier passt sehr gut zu ihm. Man könnte sagen, der Plot ist politisch eine Ungeheuerlichkeit und an Absurdität kaum zu überbieten (Als ob die Afghanen nur auf die westliche Welt gewartet hätten).
                                Andererseits bekommen die USA dort genau die Rolle, die sie halt eben haben: Großmäuler und Wichtigtuer ohne viel Sinn und Verstand. Die Darstellung von Afghanistan passt zumindest teilweise zu Beschreibungen eines guten Freundes, der 2000/2001 für einige Wochen in Kabul war. Dass die Sängerin, die der betrügerische Manager auf dem Hinterland Afghanistans auftut, heimlich ausgerechnet englischsprachige Lieder singen muss, ist vermutlich mehr dem Größenwahn von Autor und Regisseur geschuldet, aber vielleicht ist Afghanistan ja tatsächlich durch die amerikanische Präsenz so stark beeinflusst? Wer schon mal auf den Philippinen war, weiß vielleicht was ich meine.
                                Die Geschichte nimmt dann immer absurdere Züge an und die letzten 20 Minuten sind ziemlich blöd.

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                                • Ich bin kein Fan von Vorspannen und für mich ist "True Blood" einer der sehr wenigen gelungenen Vorspanne!

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                                  • 5 .5

                                    Diese Satire von und mit Sacha Baron Cohen hat absolut ihre Momente, sowohl was seine diversen Verkleidungskünste angeht, als auch die Leute, die er besucht. Es gibt ein paar lustige Szenen, aber mir ist die Umsetzung zu plump und entspricht eher nicht meinem Humor.
                                    Sehr lustig: Die kurze Szene bei den Rappern
                                    Halb lustig: Der Fäkalienkünstler in der Galerie. Truthbary, ein verschwörungstheoretischer „Journalist“.
                                    Unlustig: Die Inszenierung mit den Männern, die so tun als wären sie jugendliche Mexikanerinnen mit künstlicher Vagina. Auch die Szenen in denen er als reicher Fotograph auftritt, fand ich nicht so wahnsinnig toll, auch wenn ich seinen Ansatz nachvollziehen kann. Er lässt sich dann vermeintlich einen blasen während er einen Termin mit einem Mann hat, der ein gutes Geschäft wittert und ihm sogar anbietet, Flüchtlinge im Mittelmeer zu erschießen, wenn keiner zuguckt. Naja. Die meisten Darstellungen als israelischer Anti-Terror-Experte fand ich nicht so toll. Ausnahme und sehr lustig: Der Anti-Terror-Experte zum Politiker “What do the Muslim Terrorists fear most?” Antwort: “Pork!”
                                    Ein Treffen mit einem Abgeordneten aus Utah: Er möchte Hardcore Pornographie kriminalisieren oder es sollten nur Erwachsene nutzen können. Diese müssten sich aber vorher in einer öffentliche Datenbank mit ihrem Namen anmelden. Cohen: „A masturbation database?!“ Er sagt dem Politiker dann, dass er ein Pädophiler ist, im Sinne, dass er Kinder liebt und das Wort zurück erobern möchte. Der Politiker will sich nicht als pädophil bezeichnen lassen. Naja.

                                    Insgesamt hatte ich öfter mal den Eindruck, dass die Personen, mit denen er sich getroffen hat, nicht so richtig begeistert auf seine Vorschläge eingestiegen sind, sondern aus Höflichkeit mitgemacht haben.

                                    Mir gefällt das Format „Patriot Act with Hasan Minhaj“ viel besser, auch wenn man das nicht unmittelbar vergleichen kann, aber beide weisen auf Korruption, Rassismus, Diskriminierung und soziale Ungerechtigkeit hin.

                                    Übrigens: Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die „American Cancer Society“ sich dafür einsetzt, dass die Amerikaner Krebs bekommen. Natürlich nicht so direkt, wie „Truthbary“ das behauptet, aber wenn man schaut, wer unter den Sponsoren ist (Walmart, Tyson und Perdue = die größten amerikanischen Massentierhaltungs-Fleischproduzenten), dann kann darüber zumindest mal nachdenken. Und bei den Nachtischrezepten kann man sich fragen, ob bei der ACS noch nicht angekommen ist, dass Zucker ungesund und womöglich krebsbegünstigend ist (https://www.cancer.org/healthy/eat-healthy-get-active/eat-healthy/find-healthy-recipes/sweet-treats.html)

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                                    • Danke für die Empfehlung Framolf (und den Gutschein), aber diese Doku hat mir gar keinen Spaß gemacht, auch wenn die vermittelte Information interessant und wertvoll sein mag.
                                      Es geht hier um den Rechtsanwalt Jacques Vergès, der Terror-Regime und Kriegsverbrechen vor Gerichten verteidigte. Warum hat man (mal wieder) einen völlig unpassenden deutschen Titel gewählt? Was spricht gegen den französischen Titel „Der Anwalt des Terrors“? Hier geht es eben schließlich genau um einen solchen.
                                      Vergès entpuppt sich als unsympathisches A********, oder anders gesagt ein schwerer Fall von narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Der Mann ist überheblich, herablassend und respektlos gegenüber den aufgebrachten Menschen, welche ihn attackieren oder auch die Kriegsverbrecher am liebsten lynchen würden. Gleichzeitig ist er sehr verständnisvoll gegenüber seinen Mandanten. Ich könnte ja noch damit leben, wenn er sich klar von ihren Taten distanzieren würde und versuchen würde, deren menschliche Seiten zu vermitteln. Aber der Typ verharmlost die begangenen Verbrechen und schwärmt regelrecht von seinen Mandanten.
                                      Mir geht das zu weit! Ich finde es nicht in Ordnung, dass man so einem Sch***typen eine Plattform dafür gibt, dass er seine kranken Ansichten vertreten kann. Vor allem weil die Doku keine Stellung bezieht. Das ist ein Stilmittel, das ich normalerweise sehr schätze. Hier hat es mich verrückt gemacht. Ich konnte mich kaum auf den Inhalt konzentrieren, so wütend bin ich geworden.
                                      Ich kann die Doku nicht bewerten, da ich meine Gefühle nicht von den filmischen Aspekten trennen kann. Vom filmischen her wäre es vielleicht eine 6,5-7. Für die Wut, die sie in mir ausgelöst hat, würde ich ihr am liebsten eine 1-2 geben, das wäre aber ungerecht.

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                                      • 2 .5
                                        EudoraFletcher68 29.11.2020, 18:25 Geändert 29.11.2020, 20:04

                                        Seelenlose Fließband-Produktion mit austauschbarem Cast.

                                        Diese Mini-Serie spielt in Louisiana, wurde aber komplett in North Carolina bzw. im Studio gedreht. Das ist für mein Empfinden nicht ihr Hauptproblem, denn ein paar der Aufnahmen der morbiden Sumpflandschaft sind atmosphärisch durchaus schön gelungen. Das Hauptproblem ist: die Protagonisten haben nichts mit der Bevölkerung Louisianas zu tun, auch wenn man versucht hat, die französischstämmigen Cajuns bzw. die Creolen einzubauen. Aber mit ein bisschen französisch ist es halt nicht getan. Wir haben es also mit blitzsauberen, jungen und hübschen Darstellern zu tun, die undefiniertes „Hoch-“amerikanisch sprechen, falls man das so nennen kann. Damit will ich sagen, sie sprechen keinen erkennbaren Dialekt.
                                        Und sie sind austauschbar und charakterlos.

                                        Die Musik ist auch mehr als bescheiden. Es gibt großartige Musik in Louisiana, da ist es ein Jammer, das hier nur 0815-Pop oder -Filmmusik läuft (wenn überhaupt Musik vorhanden ist), die wahrscheinlich mehr kostet, als wenn man von irgendwelchen unbekannten Musikern aus der Region etwas verwendet hätte.

                                        Somit dient das künstliche Louisiana nur als Kulisse für so eine Art Viren-Monster-CSI. Was die Handlung angeht, hat man das alles irgendwie schon gesehen und die Inszenierung ist WAHNSINNIG langweilig.

                                        Wer sich die Serie sowieso in Synchro anguckt, kein Interesse an Louisiana und der dortigen Kultur hat, und sich gerne CSI anschaut bzw. DC-Fan ist, den wird das alles nicht weiter stören.

                                        Wenigestens hat´s für meine Liste gereicht https://www.moviepilot.de/liste/kakerlaken-im-film-eudorafletcher68

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                                        • Als ich klein war, "Daktari" und "Flipper" und als ich etwas älter war "The Munsters" und "Flash Gordon" von 1936, später aber auch "Knightrider" mit Hasselhoff (Schande über mich)

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                                            EudoraFletcher68 29.11.2020, 07:09 Geändert 29.11.2020, 14:56

                                            Gewidmet meinen Wichtel vom 1. Advent: Drax, mit dem mich die Liebe zur Permakultur und zur ökologischen Landwirtschaft besonders verbindet.

                                            Das ist neben der „Rocky Horror Picture Show“ einer der Filme, die mich in meiner Jugend geprägt haben. Ich war so 15,16 als ich „A Clockwork Orange“ das erste Mal gesehen habe – und war völlig geflasht. Ich habe den Film mehrmals im Kino gesehen. Beethovens Ode an die Freude ist bei mir für immer mit "a Clockwork Orange" assoziiert. Der ganze Soundtrack ist super ausgewählt. „I´m singing in the rain” ist in meiner Erinnerung genauso untrennbar mit “A Clockwork Orange“ verbunden.

                                            Seit der letzten Sichtung waren bestimmt 20,30 Jahre vergangen. Warum kann ich schwer in Worte fassen, außer vielleicht dass er mir halt brutal in Erinnerung war und unangenehm unter die Haut gehend.

                                            Dank der Wichtel-Aktion und Drax Vorschlag hatte ich nun meine englische DVD eingelegt. Und sofort fällt mir auf, dass ich das Britisch nicht so gut verstehe. Ich denke mir: Die deutsche Synchro war ziemlich gut, ich habe Alex Synchro-Stimme noch im Kopf.

                                            Wie immer bei Kubrick sind auch Kamera und Einstellungen hervorragend. Beim Ansehen wird mir klar, was an dem Film so unangenehm unter die Haut geht: Es fängt damit an, dass die Vergewaltigungsszenen nicht 100%ig abstoßend sind und in mir nicht nur negative Gefühle auslösen. Wie Kubrick das wohl hingekriegt hat?

                                            Und während man den Hauptprotagonisten Alex bald hasst für seine überhebliche und gewalttätige Art, tut er einem in der 2. Hälfte dann leid, ob man das will oder nicht. Die Art, wie Kurbrick hier Gewalt inszeniert, war damals bahnbrechend (In gewisser Weise ist die Szene im Theater ein Vorläufer von „Fight Club“: Die Lust daran sich zu verprügeln steht den Burschen ins Gesicht geschrieben.) und extrem unangenehm.

                                            Im Grunde fühlt man sich als Zuschauer fast schon genauso wie Alex im Umerziehungslager als ihm die Augen aufgehalten werden: Man hat kaum mal eine Minute Ruhe, ist ständig mit sehr unangenehmen Dingen konfrontiert: Ekel, Angst, Wut, eigene Gewaltimpulse und Mitleid mit einem Scheißkerl, Unsicherheit usw.

                                            Das Auf-den-Kopf-stellen der bürgerlichen Kleinfamilie ist heute natürlich nichts Besonderes mehr, aber damals war es noch nicht so sehr an der Tagesordnung.

                                            Und wieder bin ich begeistert von Kubricks Wahl der Locations: Das alte, prächtige Theater in Kombination mit der Rauferei passt perfekt. Die Einrichtung von Alex Familien-Wohnung und der Plattenladen sind genial! Überhaupt die ganzen Einrichtungen im Stil der 1960/70er ist einfach großartig. Auch das vermüllte Treppenhaus.

                                            Und schließlich ist die gesellschaftspolitische Botschaft des Films eine sehr spannende: Wie geht man als Gesellschaft mit Straftätern um? Ist das Prinzip der Rache eine gute Idee? Oder macht uns das gerade zu dem, was wir eigentlich ablehnen und loswerden wollten? Kann man Gewalttäter umprogrammieren (Wird ja real immer wieder versucht, z.B. bei Sexualstraftätern durch Elektroschocks und Ammoniak, wenn sie stimulierende Bilder anschauen https://www.aerzteblatt.de/archiv/9118/Therapiemassnahmen-bei-Sexualstraftaetern)?

                                            Ich habe gelesen, dass Kubrick den Hauptdarsteller Malcolm McDowell bezüglich seiner Gage über den Tisch gezogen hat (https://www.welt.de/kultur/kino/article13379383/Schauspieler-waren-Stanley-Kubrick-egal.html), was ihn zwar nicht gerade sympathisch macht, aber ein Meister seines Fachs ist er trotzdem.

                                            Auch wenn der Film definitiv gealtert ist und zwischen 1971 und 1980 („the Shining“) ein Riesen-Qualitäts-Sprung in der Aufnahmequalität zu sehen ist, bleibt „a Clockwork Orange“ für mich trotzdem ein exzellenter Film, der auf jeden Fall auf die Liste der 1000 Filme, die man einmal im Leben gesehen haben muss, gehört!

                                            Wer lust hat ein bisschen von Malcolm McDowell über das Making of zu hören, dem sei dieses schöne Interview ans Herz gelegt: https://www.arte.tv/de/videos/081908-004-A/masterclass-mit-malcolm-mcdowell/ (Danke Optimus Daim für den Tipp)

                                            Kommentar im Rahmen der Wichtel-Aktion Weihnachten 2020 (Danke an *frenzy_punk<3 für die Mühe)

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                                              EudoraFletcher68 29.11.2020, 06:58 Geändert 29.11.2020, 08:59

                                              Seit über 30 Jahre zum ersten Mal und erstmals in OV gesehen.
                                              Der Hauptprotagonist McMurphy (Jack Nicholson) wird aus dem Gefängnis in eine Psychiatrie überwiesen, wo festgestellt werden soll, ob er eine psychische Störung hat oder nur faul ist. Er sitzt im Knast wegen sexuellem Missbrauch einer 16jährigen und mehreren Schlägereien. In der Psychiatrie angekommen ist er unter mehr oder weniger schwer kranken Patienten. Aus heutiger Sicht würde man vielleicht sagen, dass er eine Persönlichkeitsstörung hat, was aber nicht unbedingt dazu führen muss, dass man in der Psychiatrie landet (Man kann damit sogar US-Präsident werden!).
                                              Die Darsteller sind alle super und auch die Dynamik, die sich zwischen den Figuren entwickelt ist gut gemacht. McMurphy macht sich im Lauf der Zeit bei den Mitpatienten beliebt und beim Personal sehr unbeliebt und ….

                                              ANFANG HANDLUNGSSPOILER
                                              ….zieht im Machtkampf letztlich den Kürzeren.
                                              ENDE HANDLUNGSSPOILER

                                              Der Film rockt immer noch und gehört unbedingt auf die Liste der 1.000 Filme, die Jedermann zumindest einmal im Leben gesehen haben sollte. Es ist Jack Nicholsons absolute Glanzrolle! Trotzdem berührt mich die Geschichte selbst heute nicht mehr so, wie damals. Eher finde ich sie etwas undifferenziert und vereinfacht (allein die Ausgangslage ist Unsinn, haben doch im Gefängnis bestimmt die Hälfte der Straftäter eine undiagnostizierte psychiatrische Diagnose und außerdem haben Gefängnisse forensische Abteilungen, wohin sie ihre Insassen wenn nötig überweisen und nicht in die "normale" Psychiatrie) und das Ende abrupt und fast unbeholfen.
                                              Inzwischen habe ich halt viele andere gute Filme gesehen, ein Psychologiestudium, eine Psychotherapieausbildung mit praktischer Tätigkeit in der Psychiatrie und einige Jahre Berufspraxis auf dem Buckel.

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                                              • "Fear the Walking Dead" - hatte mir davon eine Zombieserie versprochen, die den Ausbruch als Schwerpunkt hat und genauso hochwertig ist wie die ersten 3,4 Staffeln von TWD
                                                "The Strain" - hatte mir eine gute Vampir-/Horror-Serie erhofft
                                                "Hannibal" - hatte mir eine Serie mit schlüssiger Handlung erwartet und kein Koch-Serie. Noch dazu ist die Psychiaterin/Psychoanalytikerin so schlecht recherchiert, dass es ein Jammer ist.
                                                "The 100" - hatte mir eine spannende SciFi-Serie auf einem fremden Planeten mit fremden Wesen erhofft. Stattdessen gab´s hysterische Teenager, Logiklöcher und eine Sinnlosigkeit reihte sich an die andere.
                                                So könnte ich jetzt noch eine Weile weitermachen...

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                                                  EudoraFletcher68 28.11.2020, 06:57 Geändert 28.11.2020, 07:10

                                                  Susan Sarandons Halbwertszeit war leider nur kurz. In Staffel 7, die unmittelbar an Staffel 6 anschließt, taucht sie nicht mehr auf.
                                                  Ray beginnt tatsächlich eine Psychotherapie (das erinnert an „the Sopranos“, allerdings arbeitet der Therapeut nach einer anderen Methode. Er findet, dass Ray seinem Vater verzeihen sollte und „let go of all this anger“.).
                                                  Den Plot fand ich am Anfang etwas bemüht (jemand stirbt, ersteht wieder auf und solche Sachen), jedoch gibt es hier Antworten auf Fragen, die man sich in den früheren Staffeln gestellt hatte: Wie nämlich die Donovan-Brüder eigentlich aufgewachsen sind und wie die Beziehung zwischen Ray und Mickey Donovan gewesen war, woher eben all der „anger“ und die vielen Schuldgefühle in ihm kommen. Es gibt erstmals viele Rückblenden in Rays Kindheit. Außerdem tritt eine neue Frau in sein Leben, die er bereits in seiner Kindheit kannte. Ihr Vater war und ist mit Mickey verwickelt.
                                                  Auch wenn ich langsam ein paar Ermüdungserscheinungen hatte, von den vielen kriminellen Verwicklungen, was womöglich auch daran lag, das ich wegen dem bevorstehenden Ende meines SkyTicket-Abos die Staffel 6 und 7 innerhalb einer Woche durchbingen musste (immerhin ungefähr 24 Stunden!!), so finde ich doch auch die 7. Staffel immer noch sehenswert. Vor allem die abgehalfterte und saufende Schwägerin von Mickey und angeheiratete Tante von Ray ist eine große Bereicherung!
                                                  Und was man dem Drehbuchautorenteam tatsächlich zu Gute halten muss, ist dass hier eine sehr komplexe Geschichte über 7 Staffeln hinweg aus einem Guss erzählt wird. Man bekommt nicht den Eindruck, da hat wohl zwischendurch das Team gewechselt oder man hatte kein Geld/keine Lust mehr und lässt schnell Figuren verschwinden oder es passieren unnachvollziehbare Entwicklungen – das alles ist hier nicht der Fall.
                                                  Und tatsächlich würde ich mich über eine 8. Staffel freuen, habe aber eben gelesen, dass es keine mehr geben soll. Was ich bedauern würde. Auch wenn es kein völlig offenes Ende mit Cliffhanger ist.

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                                                    Hier gibt´s mehrere Elemente, die mir zusagen, weshalb ich mit diesem James Bond-Film mehr anfangen kann, als mit den meisten anderen. Gert Fröbe als Bösewicht gefällt mir sehr! Dass sich 007 manchmal von den Frauen abgelenkt fühlt und sich dann vorsagt, dass er sich zusammenreißen muss, finde ich zur Abwechslung mal eine gute Idee. Sonst ist er ja immer nur der coole Frauenheld und funktioniert bei seinen Aufträgen wie eine 1.
                                                    Sean Connery ist mir womöglich der liebste 007-Darsteller. Die Idee mit den vergoldeten Frauen finde ich eine sehr schöne Abwechslung. Und die 1960er Atmo kommt auch gut. Einer der seltenen Fälle, dass mir bei James Bond nicht bald langweilig wurde. Erfreulicherweise gibt´s hier auch nicht andauernd Explosionen.
                                                    Alles in allem habe ich mich gut amüsiert. Das ist für die nächste Zeit erst einmal der letzte James Bond-Film, den ich mir angesehen habe.

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