EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 7 .5

    Nachdem ich wahrgenommen hatte, dass viel über diesen Tatort geschrieben worden war, habe ich ihn mir auch angeschaut. Und ich finde, da hat man sich tatsächlich etwas getraut. Auch wenn man ähnliche Szenarien aus US-amerikanischen Produktionen schon kennt, so ist die Idee, im Tatort mal ein bisschen mit anderen Genres zu spielen eine sehr gute und auch sehr gut umgesetzt! Gerne hätte ich den 70- oder 80jährigen treuen Tatort-Schauer beim Zugucken gesehen. Mir jedenfalls hat „Limbus“ Spaß gemacht.

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    • 3
      EudoraFletcher68 19.11.2020, 06:33 Geändert 19.11.2020, 11:17

      Harmlose französische Komödie, die politisch sein will. Wohnungsnot im Winter in Paris – die Stadt löst das Problem damit, dass Privateigentümer Wohnungslose aufnehmen müssen. Keine schlechte Idee, aber so etwas würde niemals real stattfinden. Ich fand nur weniges halbwegs lustig. Am Anfang ging´s noch, aber ab dem Zeitpunkt, als Christine ein Massenlager für Obdachlose einziehen wird es nur noch absurd (auf keine gute Weise).

      19
      • 5 .5

        Eingermaßen sympathischer Weihnachtsfilm der anderen Art mit einem netten Kind.
        Ernst nehmen wollen sollte man ihn allerdings nicht. Schnee gibt´s leider so gut wie keinen.

        13
        • 8 .5
          EudoraFletcher68 18.11.2020, 06:32 Geändert 18.11.2020, 08:44

          Passend zu „Time“ und nach der Enttäuschung mit „Succession“ (auch von HBO) habe ich endlich diese Mini-Serie angeschaut. Ich hatte „the Night of“ lange aufgeschoben weil ich die Strafjustiz in den USA einfach zu deprimierend finde. Aber nachdem ich eh schon mal dabei war….
          Es handelt sich um ein hervorragend inszeniertes, sich langsam steigerndes Drama um einen jungen Studenten pakistanischer Abstammung (Apropos pakistanischer Abstammung: Es ist ein Jammer, dass so wenige von euch „Patriot Act with Hasan Minhaj“ angeschaut haben…. Große Empfehlung meinerseits!), der durch eine Verkettung von Zufällen in einen Mord verwickelt wird. Als Zuschauer weiß man anfangs genauso wenig wie er, ob der Kommissar es gut mit ihm meint, ob der Rechtsanwalt, der seine Geschichte gar nicht hören will, etwas taugt oder die neue Anwältin, die seine Familie engagiert. Der arme Kerl landet in Untersuchungshaft und muss sich mit den Gepflogenheiten dort auseinandersetzen. Wer „Oz“ gesehen hat, wird sich daran erinnert fühlen. Er lernt schnell und passt sich an.
          John Turturo als drittklassiger Rechtsanwalt mit schwerer Neurodermitis, der über sich hinauswächst, ist hervorragend. Überhaupt alle Figuren sind sehr gut! Gefreut habe ich mich, mal wieder Michael K. Williams (alias Omar Little aus „the Wire“ oder Leonard aus „Hap & Leonard“) gesehen zu haben. Ein leider viel zu unbekannter und unterschätzter Schauspieler.
          Die letzten beiden Episoden fand ich die besten, dafür geht die Bewertung noch einen halben Punkt nach oben! Einziges kleines Manko: Die Anwältin, die dem armen Jungen Drogen ins Gefängnis schmuggelt. Meiner Meinung nach würde eine Anwältin ihm eher 1000e von Dollar ins Gefängnis schmuggeln als Drogen. Aber bitte, wenn´s der Unterhaltung dient….
          Ach so: Man kann keine Katze in einem eigenen Zimmer ganz für sich alleine halten.

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          • 7 .5
            EudoraFletcher68 18.11.2020, 06:24 Geändert 09.07.2022, 09:02

            Coming-of-age eines 13jährigen Holländers, der im Winter 1945 einen britischen Piloten in seinem Versteck entdeckt und sich für ihn zuständig fühlt.
            Visuell finde ich "Winter in Wartime" sehr schön: In leichten Blautönen gehalten ist die verschneite Landschaft atmosphärisch in Szene gesetzt. Dazwischen die kalte Bedrohung durch die deutschen Soldaten und hin und wieder rote Blutstropfen.
            Mir hat auch die langsame und unaufgeregte Inszenierung sehr gut gefallen.

            https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

            https://boxd.it/h0Ene
            https://boxd.it/3Maow

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            • EudoraFletcher68 17.11.2020, 08:50 Geändert 17.11.2020, 10:24

              1. Wer war dein Lieblingsautor als Kind?
              Da gab es einige. Meine Mutter war Buchhändlerin!
              René Guillot (Grischka-Bücher), Fritz Steuben (Tecumseh-Reihe), Sempé (Der kleine Nick),
              Michael Ende (Momo, Jim Knopf, Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch)
              Astrid Lindgren (Mio mein Mio, Die Brüder Löwenherz, Ronja Räubertochter)
              Erich Kästner (Das doppelte Lottchen, Pünktchen und Anton, der kleine Mann, Gullivers Reisen)

              2. Welchen Film hast du als Kind am liebsten geschaut?
              In meiner Kindheit gab es noch nicht so viel Fernsehen und Filme. Ich meine einer meiner ersten Filme war „Fantasia“ im Kino. Der war toll. Im TV mochte ich gerne Winnetou und Piraten-Filme wie z.B. der rote Korsar

              3. Warst du dieses Jahr im Urlaub? Wenn ja, wo?
              Auf Elba und in der Toskana.

              4. Welchen Film hast du öfter als einmal im Kino gesehen?
              The Rocky Horror Picture Show

              5. Wem hast du das letzte Kompliment gemacht?
              Meiner besten Freundin für ihre Denkfähigkeit und dass ich mich immer auf sie verlassen kann.

              6. Wem hast du heute etwas Gutes getan?
              Heute ist es noch zu früh (8.30) für eine gute Tat.

              7. Welcher Planet fasziniert dich am meisten?
              Die Erde.

              8. Welchen Namen würdest du einem Stern geben?
              Ach, ich bin da eher der nüchterne Typ. Würde Sterne wahrscheinlich sinnvoll nummerieren.

              9. Was liest du gerade, außer diese Fragen hier?
              Die letzten Seiten von „Too much and never enough….“ Von Mary Trump – sehr empfehlenswert!

              10. Was ist das beste, was du je geschaffen hast?
              Keine Ahnung. So bewerte ich die Dinge, die ich erschaffe nicht.

              11. Hat dich heute schon etwas zum Lächeln gebracht? Wenn ja, was?
              Der Kommentar von BaltiCineManiac unter meinem Kommentar zu „Expedition Arktis“.

              12. Was hast du heute gutes erlebt?
              Ich bin gesund aufgewacht, mein Kaffee schmeckt und mein Frühstück auch.

              13. Einige der kommenden Filme kommen wegen Corona nicht ins Kino, sondern sind auf diversen Streamingplattformen verfügbar. Was ist deine Meinung dazu?
              Es ist wahrscheinlich eine Katastrophe für die Kinos und für einige Filmschaffende, was mir sehr leid tut. Für mich als Zuseherin ist es kein Problem, da ich eh nicht so oft ins Kino gegangen bin.

              14. Was würdest du sofort tun, wenn du keine Angst vor Fehlern hättest?
              Ich habe nicht so große Angst vor Fehlern, deshalb fällt mir da nichts ein.

              15. Über welches Gesprächsthema könntest du dich stundenlang unterhalten?
              Über Filme und Serien, gute Bücher, (Gesellschafts-)Politik, meine Arbeit und leider auch Corona.

              16. Wann hast du das letzte Mal darüber gesprochen?
              Am Wochenende

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              • 7

                Ein Diamantenraub in Detroit im Winter. Das Beste am Film sind die Gespräche, die man zwar auch schon woanders so ähnlich gehört hat (z.B. Samuel Jackson in Jackie Brown, The Long Kiss Goodnight, Soul Men, Shaft), aber die Typen wirken authentisch und die Geschichte ist spannend genug, dass ich wissen wollte, wie es weiter geht.

                Der Schnee ist schön in Szene gesetzt, überhaupt fand ich die visuelle Atmosphäre sehr gut getroffen!

                Entweder ist es der Charakter, den Bruce Willis hier spielen muss, oder er selbst: Ich finde ihn in der Rolle gar nicht überzeugend.

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                • 5 .5
                  EudoraFletcher68 17.11.2020, 07:04 Geändert 17.11.2020, 21:30

                  ACHTUNG SPOILER SPOILER SPOILER
                  Suicide by proxy in schöner Winterlandschaft. Ok aber nicht großartig.

                  8
                  • 5
                    EudoraFletcher68 16.11.2020, 21:58 Geändert 10.07.2022, 13:54

                    Diese als großartig angekündigte Doku ist vor allem eins: Größenwahnsinnig, sowohl von dem wie sie eingeführt wird, als auch von dem was geredet wird: Der kälteste Ort der Welt (Ich glaube in der Antarktis ist es kälter), der lebensfeindlichste Ort (soweit ich weiß tobt im arktischen Meer das Leben), wie wenig Menschen bislang dort waren (was einfach nicht stimmt). Leider fahren da mittlerweile ja sogar Urlaubskreuzfahrtschiffe hin.
                    Eisbären werden gezeigt, als ob man von denen noch nie Filmaufnahmen gesehen hätte. Die gesamte Darstellung ist hysterisch und übertrieben (Das erste….. das größte….) – finde ich in erster Linie peinlich, vor allem wenn man weiß, wie viele wissenschaftliche Exkursionen es dorthin schon gegeben hat und meines Wissens nach gibt es auch einige fest installierte Forschungsstationen.

                    Das Schiff bleibt über 5-6 Monate Dunkelheit dort. Es wird so dargestellt, als wären das die ersten Menschen, die mal einen Polarwinter erleben….
                    So umfassend sei die Arktis noch nie erforscht worden – ich weiß nicht ob das stimmt, kann es mir aber nur schwer vorstellen. Wozu sind all diese Superlativen notwendig? Wen will man hier beeindrucken? Vielleicht will man sich vor den Geldgeber rechtfertigen?

                    Filmisch finde ich „Expedition Arktis“ auch nicht gut gemacht. Schnelle Schnitte, kurze Monologe von Experten, die mehr oder weniger interessante Dinge von sich geben, wahnsinnig viel Wichtigtuerei, wenig brauchbare Information.

                    Ja, die Außenaufnahmen sind schön, aber das ist kein Kunststück in dieser großartigen Landschaft. Mit meinen Favoriten aus den kalten Regionen kann EXPEDITION ARKTIS in keiner Weise mithalten: https://boxd.it/bbGPi

                    Bessere Dokus zum Thema Arktis und Klimawandel:
                    LORDS OF THE ARCTIC (2003),
                    ARCTIC MISSION: THE GREAT ADVENTURE (2003),
                    SILA UND DIE HÜTER DER ARKTIS (2015),
                    QAPIRANGAJUQ: INUIT KNOWLEDGE AND CLIMATE CHANGE (2010),
                    EXPEDITION TO THE END OF THE WORLD (2013),
                    GROENLAND: LES MURMURES DE LA GLACE (2018).

                    Tolle Dokus, die zeigen, wie man in der Arktis lebt (in Zeiten des Klimawandels) sind z.B. PEOPLE OF A FEATHER (2011) oder VILLAGE AT THE END OF THE WORLD (2012):

                    Es gibt auch schon einige Dokus über Privatleute, die sich länger in der Arktis aufgehalten haben, wie z.B. BEAR ISLAND (2012).

                    Mit viel Großzügigkeit und Respekt vor der Wissenschaft noch 5 Punkte.

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                    • 3 .5

                      In dieser österreichischen TV-Produktion kann man hübsche Bilder vom Skifahren hoch oben auf den Bergen sehen. Die Schneeszenen sind auf jeden Fall das Beste an daran. Die Schauspieler sind höchstens Mittelmaß, die Dialoge unbeholfen und die Geschichte extrem gewollt. Man hat versucht, durch irgendwelche absurden Handlungen (eine Gruppe fährt gemeinsam auf die einsame Berghütte um ihren verschollenen Kumpel zu suchen und man muss jetzt raten, wer der Bösewicht ist. Eingeblendet werden andere Szenen, wo einer einen anderen mit einem Messer absticht) und „stimmungsvolle“ Musik Spannung aufzubauen – vergeblich.
                      3,5 Punkte mit viel gutem Willen.

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                      • 7
                        EudoraFletcher68 16.11.2020, 06:34 Geändert 05.12.2021, 15:57

                        Der Journalist Jon Krakauer begleitet 1996 eine von mehreren Mount Everest-Besteigungen durch reiche Amateure, die von geschäftstüchtigen Bergführern angeführt werden, und schrieb danach den Bericht „Into thin air“, den ich nicht kenne.
                        Das ist die erste Verfilmung („Everest“ von 2015 bezieht sich zwar nicht explizit auf das Buch, handelt aber von derselben Situation 1996.) der Geschichte und wurde in den Tiroler Alpen produziert, die aber als Mount Everest überzeugen.
                        Die fürchterliche Arroganz und Ignoranz von Führern und zahlenden Gästen vermittelt sich sehr gut. Weniger spürbar sind in der ersten Hälfte die grauenhafte Erschöpfung und Kälte, mit denen es die Bergsteiger zu tun haben.
                        Die Szene als einer der reichen Gäste tödlich verunfallt, weil er in seinen rutschigen Hausschuhen vor sein Zelt trat, vermittelt aber ziemlich gut die Gefahr auf so einem Berg.
                        Die zweite Hälfte, in der die Bergsteiger um ihr Leben kämpfen, fand ich dramaturgisch gar nicht übel. Ich hatte keine großen Erwartungen gehabt und wurde positiv überrascht, allein für die schönen Bergszenen lohnt sich die Sichtung.
                        Der Film muss in Windeseile produziert worden sein, erschien er doch schon 1 Jahr nach dem Ereignis. Er ist definitiv nicht großartig, aber auch nicht schlecht.

                        https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/mountaineers/
                        https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/snow-and-ice-movies/

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                        • 8
                          EudoraFletcher68 15.11.2020, 06:54 Geändert 09.04.2021, 20:22

                          Nun habe ich „Moonlight“ ENDLICH auch gesehen. Was das manchmal so ist, dass man bestimmte Filme ewig vor sich herschiebt? Ich kann das oft kaum greifen.

                          Für uns Deutsche ist der Film wahrscheinlich nicht so relevant, aber für die USA umso mehr. Ein sehr guter amerikanischer Freund von mir, den ich seit 33 Jahren kenne, ein intelligenter und differenzierter Mensch, Rechtsanwalt und vielgereist, aus New Orleans stammend ist ganz klar der Meinung, dass Schwarze womöglich genetisch dümmer sind als Weiße und kriminell veranlagt. Dass jeder in den USA dieselben Chancen hätte, aber Schwarze diese eben oft nicht ergreifen würden (Verrückt, wie sehr die Fantasie des „American Dream“ in der Haltung dieser Leute verankert ist, wo doch ganz offensichtlich ist, dass die Menschen in den USA eben genau nicht dieselben Chancen haben). Bestätigt in dieser Annahme hat ihn sein Umzug auf die Virgin Islands, wo er wieder einmal in einer überwiegenden Schwarzen (76 %) und ungebildeten Bevölkerung lebt.

                          Zurück zum Film: Gut gefallen hat mir die ruhige Machart, die Kamera, sowie die Darstellung der eingeschränkten Lebensweise vieler Menschen in den sogenannten Projects. Klar, ist das nicht der erste Film, der das darstellt und es wird wahrscheinlich auch nicht der letzte sein. Der Hauptprotagonist Chiron ist nicht nur arm, schwarz und der Sohn einer Cracksüchtigen, sondern noch dazu schwul, was ihn in der Hierarchie noch weiter nach unten bringt.

                          Wenn ich Oscarverleiherin wäre, hätte „ Beasts of the Southern Wild” einen Oscar bekommen, aber „Moonlight“ ist trotzdem für mich ein besonderes Filmerlebnis gewesen, weil er exemplarisch einen schlüssigen Werdegang eines Unterschichtskindes erzählt und auf ruhige und klare Weise ohne erhobenem Zeigefinger der absurden Vorstellung der weißen Amerikaner von den gleichen Chancen eine andere Wahrheit gegenüberstellt.

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                            EudoraFletcher68 15.11.2020, 06:51 Geändert 15.11.2020, 06:52

                            Auch wenn ich momentan schon einige Filme über Probleme Homosexueller in allen möglichen Kontexten gesehen habe, finde ich „Tom of Finland“ dennoch sehenswert. Der Hauptprotagonist kehrt als Offizier aus dem 2. WK nach Finnland zurück und wird auf Grund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert, bzw ist sogar sein Leben in Gefahr. Er findet Mittel und Wege seine Sexualität zu leben und sich über seine Kunst auszudrücken. Über seine Kunst reist er nach Kalifornien und traut seinen Augen kaum. Dann kommt AIDS.
                            Wie dieser Film wohl bei SkyTicket gelandet ist?

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                            • 8 .5
                              EudoraFletcher68 14.11.2020, 21:51 Geändert 15.11.2020, 22:22
                              über Time

                              Professionelle Filmkritiker schreiben, dass es sich um eine lyrische bzw. poetische Doku über ein afroamerikanisches Paar aus New Orleans, das in jungen Jahren aus Verzweiflung in den 1990ern eine Bank überfallen hat, handelt. Bei den Worten lyrisch und poetisch bin ich immer misstrauisch und befürchte das Schlimmste. In diesem Fall wurde ich aber positiv überrascht. Die in sw-Aufnahmen in Verbindung mit Ton und Charakteren haben tatsächlich etwas Poetisches im besten Sinne.
                              Das Paar wurde jedenfalls bei ihrem Überfall geschnappt und der Mann wurde zu 60 Jahren Haft verurteilt ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung!!!
                              Die Frau bekam 3 ½ Jahre. Zum Zeitpunkt des Überfalls hatten sie vier Söhne und war schwanger mit Zwillingen. Sie hat 21 Jahre um die Freilassung ihres Mannes gekämpft und in dieser Zeit 100 Stunden Videoaufnahmen von sich selbst, ihrer Familie und ihrem Kampf für die Freilassung ihres Mannes gemacht. Die Regisseurin Garret Bradley hat aus dem Material und ein paar neuen, professionellen Aufnahmen „Time“ gemacht. Die Mischung aus Amateur- und professionellem Filmmaterial hat einen besonderen Reiz.
                              Die Frau kommt aus einem eher einfachen Milieu und nennt ihre beiden Zwillinge, die sie während der Haftstrafe entbindet Justice und Freedom. Erinnerte mich im ersten Moment an die Leute aus den sog. „neuen“ Bundesländern, die ihren Kindern oft Namen wie Mandy, Cindy oder Chantal gegeben haben, aber Justice und Freedom ergeben hier durchaus Sinn. Vor allem wenn man Justice selbst erzählen hört und sieht.

                              Die Musik ist auch sehr gut ausgewählt.

                              Wer „the 13th“ (https://www.moviepilot.de/movies/the-13th) gesehen hat und sich für die US-amerikanische (rassistische) Strafjustiz interessiert, wird mit dieser sehr persönlichen Doku auch etwas anfangen können.

                              https://www.sueddeutsche.de/kultur/film-das-system-funktioniert-durch-demuetigung-1.5074669
                              https://www.theguardian.com/film/2020/oct/18/time-review-poetic-documentary-about-a-family-torn-apart-by-prison

                              Erstaunlich, warum "Time" sich wohl nach Amazon Prime verirrt hat….

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                              • 7
                                EudoraFletcher68 14.11.2020, 06:26 Geändert 03.12.2021, 22:38

                                Der Film enthält besonders schöne Aufnahmen der mongolischen Landschaft mit Wölfen im Winter (und auch zu anderen Jahreszeiten), die dann aber leider doch manchmal arg ins Artifizielle abdriften. Außerdem gibt es Weisheiten von alten Schafhirten zu hören (z.B. was man von den Wölfen lernen kann),
                                Die Idylle ist vorbei, als die chinesische Zentralregierung beschließt, dass alle Wölfe im Grasland ausgerottet werden müssen. Das Wissen des Schafhirten (dass es dann zu viele Gazellen werden, die den Schafen das Gras wegfressen) interessiert natürlich keinen. Die mongolischen Bauern lernen, dass sie „die Quoten erfüllen müssen“. Das erinnert an die Ausrottung der Spatzen (https://www.spiegel.de/geschichte/mao-zedongs-grosser-sprung-chinas-krieg-gegen-spatzen-a-0ca18353-27d1-4fdb-82ae-bd34feba66de).
                                Auch wenn die deutsche Übersetzung etwas nervig ist, die Inszenierung ungenügend Tiefe hat und die Wölfe fast schon absurd überhöht werden, sind die Bilder auf jeden Fall wunderschön anzusehen! Gruselig ist eine Szene in welcher Pferde, die im Eis eingebrochen sind dort fest frieren und dann wie schaurige Skulpturen aussehen.
                                Was mich im Lauf des Films zunehmend gestört hat, war das unnatürliche Verhalten der Wölfe. Genauso wie bei „der Bär“ vermenschlicht Jean-Jacques Annaud die Wölfe zu sehr.

                                https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

                                Empfehlung für Chionati!

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                                • 7 .5
                                  über Ida

                                  In diesem visuell kunstvoll gemachten sw-Film geht es um eine 18jährige polnische Novizin, die von der Äbtissin die Aufgabe bekommt, ihre einzige lebende Verwandte zu besuchen, bevor die Waisin Nonne werden kann. Es ist das Jahr 1962. Die Tante ist erst einmal nicht gerade begeistert, beschäftigt sich dann aber doch mit ihr. Die junge Frau erfährt zum ersten Mal wer ihre Eltern waren und dass sie eigentlich Jüdin ist und was mit ihren Eltern passiert ist. Das macht etwas mit ihr und sie setzt sich mit der Frage auseinander, wie sie leben möchte.
                                  Schön erzählt, gute Schauspieler und gute Musik (für Jazz-Fans unbedingt empfehlenswert).

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                                  • 7 .5
                                    EudoraFletcher68 13.11.2020, 22:17 Geändert 13.11.2020, 22:37

                                    Auch wenn der Film lange Zeit mit vielen Fragezeichen versehen ist (was ist da eigentlich in der Ausstellung passiert? Wie kommt die Verbindung zwischen dem Jungen und dem Antiquitätenhändler zustande? Warum ist er so kunstinteressiert? usw) haben mich Geschichte und Figuren doch genug angesprochen, dass ich neugierig war, wie es weiter geht. Es kommt mir so vor, als wäre es ein beliebter Erzählstil heutzutage, dass man als Zuschauer lange keine Ahnung hat, was eigentlich los ist (Außer man ist total klug oder liebt Rätsel) und dann erfolgt erst spät eine mehr oder weniger merkwürdige Aufklärung.
                                    Der Film beginnt mit dem Tod der Mutter des Hauptprotagonisten. Alle erwachsenen Bezugspersonen mit denen er zu tun hat, geben ihm Psychopharmaka und sein verschollener Vater, der irgendwann auftaucht, ist ein Säufer. Im Lauf des Films nimmt er LSD und man hat hier gar nicht erst versucht, den Trip zu visualisieren, sondern einfach nur seine inadäquaten Reaktionen gezeigt. Nach und nach wird klar, dass der Junge sich nach der Explosion im Museum ein seltenes Bild angeeignet hatte.

                                    Ich habe die Romanvorlage nicht gelesen, was wahrscheinlich gut ist, denn meistens sind die Filme dann enttäuschend.

                                    Insgesamt habe ich „der Distelfink“ sehr gerne gesehen.

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                                    • 4

                                      Ich finde die Geschichte so abstrus, dass ich mich nicht dafür erwärmen konnte.
                                      Da ich auch die Charaktere nicht besonders spannend oder anrührend fand, war auch hier Fehlanzeige.
                                      Das langsame Tempo und die für mich wenig fruchtbaren Gespräche haben mich auch kalt gelassen.
                                      Die dramatische Musik ist mir auf die Nerven gegangen. Kurz: Für mich ist hier eher Fehlanzeige.

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                                      • 4

                                        Auch wenn Jim Carey stundenlang in der Maske war, um so auszusehen und man sich wohl für den Film viel Mühe gegeben hat, so kann ich doch einfach überhaupt gar nichts damit anfangen. Die Figuren und die Location gefallen mir optisch nicht.
                                        Zu keinem der Charaktere konnte ich einen Bezug herstellen, noch am ehesten zum Grinch, denn diese grauenhaften aufdringlichen weihnachtsfeiernden, dummdreisten Wesen aus der Ortschaft sind mir wahnsinnig auf die Nerven gegangen.
                                        Ich kann nicht sagen, dass der Film schlecht ist, aber mir hat er nichts gegeben.

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                                        • 5 .5

                                          Auf jeden Fall besser als der 1. Teil. Es gibt tatsächlich eine Handlung, was schon mal gut ist. Dann gibt es auch ein paar gute Einstellungen und ich konnte mich für den Hauptprotagonisten halbwegs erwärmen.
                                          Es geht wieder um die Verbrechensbekämpfung in Jakarta. Der Polizist Rama muss als verdeckter Ermittler zuerst ins Gefängnis, um das Vertrauen eines hohen Kriminellen zu erlangen und soll danach für ihn arbeiten und Beweise gegen ihn sammeln.
                                          Ich glaube nicht, dass es in Jakarta jemals schneit, immerhin liegt die Stadt nahe des Äquators. Aber hier in „The Raid 2“ schneit es. Wahrscheinlich zur Dekoration. Für meine Schneeliste reicht es nicht, auch wenn es eine wirklich schöne Szene ist.

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                                          • 3
                                            EudoraFletcher68 12.11.2020, 07:21 Geändert 12.11.2020, 07:51

                                            Zu leer, zu wenig Handlung für meinen Geschmack. Manches ist nicht übel gemacht, aber mir gibt Gewalt zum Selbstzweck nichts. Und ich steh auch nicht auf Karate-Kämpfe ohne Einbettung in eine Handlung. Es wurde nicht einmal im Ansatz versucht, die Protagonisten irgendwie menschlich nahbar erscheinen zu lassen. Man erfährt auch nichts über einen von ihnen.
                                            Es hätte mir schon genügt, wenn ab und an einer dem anderen aus einer Alufolie ein Stück Hamburger mit Pommes angeboten und dazu gesagt hätte: „My wife cooked it for me“ (wie mir auf dem Weg von Bali nach Java passiert und dann hat es derart beschissen geschmeckt, dass ich nicht wusste, wie ich das höflich entsorgen kann).

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                                            • 7 .5
                                              EudoraFletcher68 11.11.2020, 06:44 Geändert 13.11.2020, 15:09
                                              über Carol

                                              Schöner Film über eine lesbische Liebesbeziehung in den 1950ern in den USA. Die Atmosphäre hat mir gefallen. Die Schwierigkeiten, die so eine Beziehung in der damaligen Zeit für Homosexuelle bedeutet hat, vermittelt sich sehr gut.
                                              Auch für Frauen, die unabhängig leben wollten, war es damals keine so gute Zeit, hatten sie doch wenige Rechte.

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                                              • 5 .5
                                                EudoraFletcher68 11.11.2020, 06:40 Geändert 11.11.2020, 10:12

                                                Normalerweise hätte ich mir diese Serie im Leben nicht angeschaut, obwohl sie von HBO ist.

                                                Ich steh grundsätzlich nicht auf Filme/Serien über Milliardärs-Familien. Warum soll ich Leuten dabei zusehen, Geld und Möglichkeiten zu haben, die ich in meinem Leben niemals haben werde? Oft habe ich den Verdacht, der Zuschauer soll Mitgefühl entwickeln und zu dem Ergebnis kommen, das Geld doch nicht glücklich macht (Was ein völliger Blödsinn ist). Natürlich hat man mit Geld viel mehr Möglichkeiten und eine ganz andere Sicherheit. Wenn man aus einer pathologischen Familie kommt, ist es immer noch besser, wenn diese wenigstens reich ist.
                                                Ich kann den Reiz, den solche Szenarien auf die Menschen ausüben verstehen aber nicht nachvollziehen. Das war ja damals schon bei „Dallas“ und „Denver Clan“ so, dass diese Geschichten sehr gerne gesehen wurden.

                                                „Succession“ wurde mir von einer Drehbuchautorin empfohlen, die immer die aktuellen Film- und Serien-Trends kennt, obwohl sich mittlerweile auch schon über 30 ist. Ihrem Urteil vertraute ich bislang im Großen und Ganzen. Also habe ich es versucht.

                                                Nach der 1. Staffel kann sagen: Die Schauspieler sind gut, die Charaktere einigermaßen differenziert (einigermaßen weil da noch viel Luft nach oben gewesen wäre), das Drehbuch einigermaßen in Ordnung. Weniger hätte ich von HBO auch nicht erwartet. Dann taucht aber das oben erwähnte Problem auf: Warum soll ich mich für die Familiengeschichte einer namenlosen, arschigen Multimillionärsfamilie näher interessieren? Ich habe hier keine Antwort gefunden. Nicht, dass es mir richtig langweilig gewesen wäre, das kann ich so nicht sagen, aber ich war auch keineswegs an den Bildschirm gebannt und brannte nicht schon jeden Tag darauf, ein paar neue Folgen zu sehen. Eher fühlte ich mich verpflichtet, wie bei einem Geschäftsessen, die Unterhaltungen durchzustehen. Insoweit kann ich sagen, „Succession“ ist durchaus gut gemacht, aber weder die Figuren noch die Geschichte haben mich berührt.

                                                Das erste und einzige Mal richtig spannend wurde es in Episode 6 als es eine Wahl gab, um den 80jährigen Vater aus seiner als Vorstandsvorsitzenden abzuwählen. Ansonsten habe mich die Protagonisten kalt gelassen. Leider erfährt man auch wenig über die Geschäftspraxen und politischen Hintergründe. Der Präsidentschaftskandidat, der sich die Zerstörung des Medien-Imperiums der Familie zum Ziel gesetzt hat, ist lächerlich. Als ob die Zerstörung eines Medienkonzerns als Wahlwerbung auch nur halbwegs von Interesse wäre.

                                                Kein Vergleich zu Serien wie „the Wire“, „True Blood“, „Treme“, „The Sopranos“ oder „Deadwood“.

                                                „Succession“ ist vorsichtig, tritt niemandem auf die Füße und beleuchtet keine Hintergründe. Was mich langweilt.

                                                Die weiteren Staffeln muss ich nicht sehen.

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                                                • 1. (Wie) feierst du Weihnachten?
                                                  Diese Frage gab es letztes Jahr schon. Ich weiß es für 2020 nicht, weil ich nicht weiß, ob ich nach Italien ans Meer fahren kann. Wenn ich das kann, fahre ich mit meinen 2 engsten Personen in ein Ferienhaus und werde da wieder eine köstliche Gans machen, dieses Jahr hoffentlich kein unfreiwilliges Bad im Meer nehmen, in dem ich dann mein Smartphone verliere, sondern ein geplantes im Bikini.

                                                  2. Wie nimmst du die Weihnachtszeit heute wahr, im Vergleich zu deiner Kindheit?
                                                  Naja, klar in der Kindheit war das irgendwie einfach sehr schön mit den Plätzchen und dem Weihnachtsbaum und dem Duft nach den Honigwachskerzen und alles war irgendwie magisch. Heute nervt mich nur noch der Konsum und seitdem ich „Treevenge“ (https://vimeo.com/5048966) gesehen habe, gibt´s auch nie mehr einen Weihnachtsbaum

                                                  3. Welcher Song ist dein persönliches Weihnachtslied?
                                                  ???

                                                  4. Ein „bisschen“ Zeit haben wir ja noch, aber: Hast du schon Geschenke gekauft? Wann und unter welcher Prämisse kaufst du Weihnachtsgeschenke?
                                                  Nein. Ich mache keine Geschenke mehr zu Weihnachten, außer es läuft mir etwas über den Weg, was für eine bestimmte Person perfekt passt. Dann besorg ich das.

                                                  5. Mal was anderes: Wie geht es dir heute eigentlich?
                                                  Ich bin ausgeschlafen, war beim Joggen, habe fein gefrühstückt und bin voll motiviert ;-)

                                                  6. Bist du jemand, der prokrastiniert oder erledigst du Dinge gern sofort?
                                                  In der Regel erledige ich Dinge sofort, in Ausnahmefällen schiebe ich sie auf und bin total genervt von mir.

                                                  7. Du hättest JETZT die Chance, eine Sache in deinem Leben zu ändern: Welche wäre das?
                                                  Wir alle haben diese Chance JETZT Dinge in unserem Leben zu verändern. Wir nehmen sie nur oft nicht wahr. Oder ist damit gemeint, ich könnte mit dem Finger schnippen und dann wäre etwas anders? Wenn es so gemeint ist, dann würde ich gerne 20 kg weniger wieger ;-)

                                                  8. Schreibst du To-Do-Listen?
                                                  Manchmal.

                                                  9. Wenn morgen Wahl wäre, wüsstest du, welche Partei du wählst?
                                                  Ja

                                                  10. Welcher Cocktail ist dein liebster?
                                                  Da gibt es nicht nur einen! Ich liebe Frozen Margarithas, Painkiller, Planters Punch, Mojito, white Russian…. Jetzt würd ich am liebsten sofort los stürzen und mich mit Alkoholika und den restlichen Zutaten eindecken…

                                                  11. Kannst du gut abstrakt denken?
                                                  Nicht immer, kommt auf das Thema an. Bei höherer Mathematik eher nicht….

                                                  12. Wenn du eine Sache nennen müsstest, die du besonders gern tust, sei es ein Hobby oder eine andere Sache: Was wäre das?
                                                  Kochen

                                                  13. Wie würdest du folgende Sätze weiterführen:
                                                  - Die Nacht war kühl und dunkel, als er starb, aber ...am nächsten Tag ging die Sonne wieder auf.
                                                  - Morgen gehe ich in den Supermarkt, doch ... werde ich dort nichts kaufen, denn Obst und Gemüse sind vergiftet, Fleisch und Milch von kranken, misshandelten Geschöpfen und der Rest keine echten Nahrungsmittel.
                                                  - Plötzlich war da ein ... Virus.
                                                  - Sie wollte nicht glauben, dass ... die Welt nicht gerecht ist.
                                                  - Und der See lag klar vor ihnen, sodass ... sie bis auf den Grund blicken konnten.

                                                  14. Was würdest du jetzt gerade gern essen?
                                                  Ich habe gerade zwei vietnamesische Sommerrollen mit Erdnussdip und als Beilage lilafarbene geröstete Süßkartoffeln verspachtelt. Bin also satt.

                                                  15. Bilde einen Satz (oder mehrere, wenn du magst) mit folgenden Wörtern: Kartoffelbrei, Plüschhund, rechnen, grün, Fanta Mandarine, heben
                                                  Um einen guten Kartoffelbrei zu machen, muss man erst einmal die Kartoffeln aus der Erde heben. Dann das Mischungsverhältnis zu Butter und Milch berechnen. Ein grüner Plüschhund würde da eher stören. Zum Nachtisch gibt es eine Mandarine ohne Fanta.

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                                                  • 6
                                                    EudoraFletcher68 10.11.2020, 06:54 Geändert 10.11.2020, 08:54

                                                    Der Film hat am Anfang meinen Humor perfekt getroffen. Aber dann ist es doch mehr eine Mockumentary, die ich nicht so wahnsinnig lustig finde, seine langen Interaktionen mit der Tochter. Naja.
                                                    Es gab nicht so viele Momente, die mir wirklich gut gefallen haben. Super, wie er die Geschichte von Q über die Spitze der Demokraten, die Kinder missbrauchen und ihr Blut trinken, eingebaut hat. Als er auf einer Waffen-Convention ist, singt er ein Lied, das ich ziemlich lustig finde. Refrain: Obama/Fauci usw. “What we´re gona do? Inject him with the Wuhan Flu!” Und einige seiner Zuhörer singen begeistert mit.
                                                    Ich würde gerne ein Making Of sehen, um ein bisschen eine Orientierung zu haben, was Cohen sich so dabei gedacht hat und welche Szenen echt sind.

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