EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 16.01.2021, 06:31 Geändert 16.01.2021, 18:41

    Burkina Faso – ich weiß so gut wie nichts über dieses Land, außer dass es sehr klein ist. Man spricht Französisch und hört gern Musik, die mir auch gefällt. Es beginnt auf einem einfachen Markt mit viel Trubel. Schon nach kurzer Zeit wirkt alles geschönt und idealisiert, nette junge Männer, die ein bisschen klauen und der eine ist ein bisschen zu fett und wenn er sich auf die improvisierte Bank setzt, bricht sie zusammen. Ein bisschen sehr einfach der Humor, aber sympathisch. Auch ein bisschen sehr einfach die Charaktere, und natürlich auch sympathisch.
    Nach 20 Minuten komme ich zu dem Ergebnis, dass der Drehbuchautor/Regisseur zu viele amerikanische (und vielleicht französische) Spielfilme gesehen hat und krampfhaft versuchte, einen solchen Film zu machen. So eine Figur gibt´s im Film dann auch konkret: Ein junger uncooler Typ, der seinen Kumpels seine Filmideen erzählen will, aber die winken nur gelangweilt ab. Auch Spike Lee-Referenzen findet man hier wieder. Es wirkt auf mich außerdem so, als ob die Laiendarsteller genötigt wurden, irgendwelche Charaktere zu spielen, die nicht zu ihnen passen und vor allem Sachen zu sagen, die nicht zu ihnen passen. Alle reden wie auswendig gelernt, was wohl auch so ist.
    Das macht „Ouaga Saga“ für mein Empfinden etwas absurd, aber auf keine wirklich gute Art. So ein bisschen wie ein Theaterstück in einer Grundschule.
    Visuell ist er ok, aber nicht besonders gut. Die Bilder sind technisch in Ordnung, aber ich finde nicht, dass der Kameramann ein besonderes Gefühl für Stimmungen und Details hat. Es gibt wenige sehenswerte Szenen: Einmal fahren zwei Motorräder mit jeweils ungefähr 100 mehr oder weniger lebendigen festgebundenen Hühnern drauf durchs Bild – das ist schrecklich, aber gleichzeitig wirkt es sehr authentisch. Und wie die Jungs auf einer Party, auf der sie arbeiten, den Alkohol klauen, ist eine lustige Idee. Aber das sind eben nur kurze Momente (Kurz habe ich mich außerdem gefragt, ob ich das nicht schon mal in einem anderen Film so ähnlich gesehen habe).

    Gesehen auf https://www.filmingo.ch/de/

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      EudoraFletcher68 15.01.2021, 19:54 Geändert 16.01.2021, 12:15

      Diese Empfehlung von Netflix (ob alle Abonnenten die bekommen haben oder ob Netflix jetzt auch schon meine Foodieliste kennt?) habe ich mir zwischendrin angeschaut, weil es da um BBQ ging und ich sehen wollte, wie das hier zelebriert wird.
      Dann fand ich es witzig, dass Mamoudou Athie ähnlich spricht wie Adam Driver! Allein dafür hat sich die Sichtung dieses ansonsten wahnsinnig konventionellen Films gelohnt! Mich würde ja interessieren, ob das sonst noch jemandem von euch aufgefallen ist?

      Der Sohn des konservativen BBQ-Lokal-Eigentümers will Somelier werden. Er ist aber etwas unstet und fühlt sich von seinem strengen Vater unterdrückt. Er entscheidet sich auf die Somelier-Schule zu gehen. Die beiden Welten sind durchaus unterhaltsam dargestellt, auch wenn ich kein Weinkenner bin und Korrektheit der Darstellung nicht beurteilen kann (was ja oft ein Glück ist).

      Als Foodie kann man sich den ruhig mal geben, ansonsten...

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      • Großartig! Vielen lieben Dank für diesen wunderbarne Artikel, den ich so kurz nach meinen Weihnachtsferien irgendwie überlesen hatte.
        Mein Lieblingszombiefilm ist Braindead von Peter Jackson, auch wenn das kein "echter" Zombiefilm ist. Von den echten finde ich tatsächlich die zwei von dir erwähnten Romero-Filme ungeschlagen: "Die Nacht der lebenden Toten" und "Dawn of the Dead" (1978).

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          EudoraFletcher68 15.01.2021, 06:34 Geändert 16.01.2021, 18:41
          über Ablakon

          Nachdem in einem kleinen Dorf Kinder etwas tun und ein Junge auf einem Bein davor warnt, dass die Cops kommen, gibt es eine interessante Szene bei einer offenbar reichen Familie, die einen weißen Bediensteten hat. Die Ehefrau geht das Abendessen mit Froschschenkeln und allen möglichen Froufrou-Gerichten mit ihm durch. Im Supermarkt an der Elfenbeinküste gab es 1985 offenbar schon Kiri-Frischkäse und alle möglichen europäischen Produkte. Ein Kind hat sich in einer Kiste dort hinein schmuggeln lassen und klaut in der Nacht alles Mögliche zusammen für seine Bande, die ihn am nächsten Tag mit der Kiste aus dem Markt wieder hinausträgt. Mit der Zeit wird klar, dass die Kinder auf sich gestellt sind.
          Dann gibt es noch die Geschichte eines Betrügers - wie dieser zum Rest gehört, habe ich nicht so recht verstanden. Er geht mit einem Mann fein Essen, sagt ihm, dass er kurz wegmuss und schon gezahlt hat, was natürlich nicht der Fall ist. Dann verführt er eine Frau und geht mit ihr in ein Hotel. In der Nacht stiehlt er ihr ganzes Geld und verschwindet. Er kommt in das Dorf aus dem er stammt und stellt da alles auf den Kopf.
          Man muss wohl ein Herz für diese etwas simple Inszenierung haben, damit einem der Film so richtig gut gefällt. Ich fand ihn nicht so toll, auch wenn mich der absurde Humor z.T. durchaus zum Schmunzeln brachte.

          Gesehen auf https://www.filmingo.ch/de/

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            EudoraFletcher68 15.01.2021, 06:30 Geändert 16.01.2021, 18:41

            Obwohl die Doku von einem holländischen Regisseur ist, kommt sie (vorerst) auf meine Weltreiseliste, denn ich habe (noch) keine laotische Produktion gefunden. Der Titel ist gut gewählt, beide Varianten eigentlich, denn Banana Pancakes essen die Touristen gerne in Thailand/Laos und angrenzenden Ländern, Sticky rice ist einse der Hauptnahrungsmittel in Laos und der Lonely Planet ist eben der beliebteste Backpacker-Reiseführer.
            Laos ist ja erst so ungefähr in den letzten 10-15 Jahren als Touristenziel mehr im Kommen und obwohl es keinen Meerzugang hat, wird es anscheinend immer mehr zu einem Hotspot.
            Begleitet wird ein Bauer aus dem Dorf Muang Ngoy durch die sehr schöne Natur, bei seiner Arbeit auf dem Reisfeld und zu seinen Freunden beim Essen. Er erzählt über sein Leben, seine Biographie und seine Sicht auf die Dinge. Die Aufnahmen sind sehr ästhetisch und geben einen guten Eindruck der Lebensweise.
            Gefilmt wurde auch die Dorfversammlung auf der die Filmcrew vorgestellt und dazu aufgefordert wird, mit ihr zusammenzuarbeiten. Ein Minister der Zentralregierung lies verlauten, dass diese Doku den Tourismus ankurbeln könnte. Tatsächlich sieht man dann auch, wie Boote mit Touristen am Flussufer anlegen und die Touristen durch das Dorf schwärmen, alles fotografieren und sich an der Ursprünglichkeit erfreuen. Die Dorfbewohner machen sich so ihre Gedanken über diese Leute, wo sie wohl herkommen und der Hauptprotagonist überlegt: „In unserem Dorf muss es wohl etwas sehr Interessantes geben”. Wenn man auf Google Maps schaut, sieht man, dass das Dorf wirklich sehr abgelegen ist. Man erfährt auch die Überlegungen der Touristen. Das finde ich an dieser Doku gut und was mir noch gefällt, ist dass es keinen Hintergrundsprecher im Sinne eines Erzählonkels gibt, sondern man eben den Überlegungen des Bauern und eines anderen jungen Typen, der mit den Touristen Geld verdient, zuhören kann oder dem, was gerade gesprochen wird.
            Man bekommt die Modernisierungen im Dorf mit, z.B. die Elektrifizierung.
            Ich war 2006 in Laos und da gab es schon zwischen der Hauptstadt Vientiane und Luang Prabang die Ortschaft Vang Vieng, die so aussah, als wäre sie nur für Trecking-Touristen aus dem Boden gestampft worden.

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              Diese Doku sollte jeder gesehen haben, der viel auf Social Media unterwegs ist, bevor er wählen geht und überhaupt jeder, der sich dafür interessiert, wie Politik und Wahlen heutzutage „gemacht“ werden. Neben der Informationsvermittlung durch (ehemalige) Insider von Cambridge Analytics und einer Zusammenfassung dessen, was zu der Zeit um 2016/17 öffentlich wurde, ist „Cambridge Analytics großer Hack“, wie die meisten anderen Netflix-Dokus unterhaltsam inszeniert und gut zu schauen. Ich habe hier einiges erfahren, was ich vorher noch nicht wusste, z.B. mit welcher perfiden Kampagne die Wahlen in Trinidad und Tobago beeinflusst wurden.
              Nachdem ich die Doku gesehen habe, habe ich das Empfinden, ich kann mich auf keine "Info" mehr verlassen und muss meiner Erfahrung und meinem Menschenverstand vertrauen. Hoffe, dass das gut geht.

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              • Großartige Liste!

                The Rocky Horror Picture Show ..... dass du nicht nur die Lieder mitsingen, sondern auch die Dialoge mitsprechen kannst ;-)
                Limits of Control - ...welchen Anzug der Hauptprotagonist in welcher Szene anhat und dich darüber freust
                Permanent Vacation ... dass du Film auch dafür liebst, dass sie einen neuen Stil angestoßen haben und dafür wie sie produziert wurden
                Clerks - ...dass man auch mit 27.000 $ einen genialen Film produzieren kann.
                Die Last der Träume.... das Making of besser ist als der Film selbst

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                  EudoraFletcher68 14.01.2021, 07:30 Geändert 14.01.2021, 20:32

                  Es handelt sich um den ersten Spielfilm, der im unabhängigen Guinea-Bissau produziert wurde und soll ein historisches Dokument sein. Gezeigt wird der Unabhängigkeitskrieg gegen die portugiesischen Kolonialisten und die Kultur der Einheimischen. Wenn man keinen Film nach westlichen Standards erwartet, dann ist dies ein zwar ruhiger, aber doch auch interessanter Film, der einem die Situation der Menschen im Bürgerkrieg und auch deren Kultur näherbringt (Man sieht, wie die Menschen leben, wie sie ihre Felder bestellen, wie sie ihre Sachen tragen, wie sie ihr Getreide mahlen, wie sie singen, tanzen und ihre Konflikte besprechen usw. )

                  Gesehen auf Youtube in OmU

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                    über No!

                    Nach 15 Jahren Militärdiktatur versucht General Pinochet seine „Regierung“ zu legitimieren. Es wird eine "Wahl" angesetzt, in der das Volk ja/nein abstimmen darf. Im Vorfeld werden für einige Wochen täglich 15minütige Werbespots für Pinochet gesendet und es gibt auch Sendezeit für Spots gegen ihn gesendet. Auf diesem realen historischen Hintergrund geht es um eine fiktive Gruppe von Personen, die die Gegen-Kampagne machen, daher der Titel „¡No!“. Es ist absolut interessant zu beobachten, wie schwierig dieser Prozess von statten geht. Jedoch ist der Film teilweise etwas trocken, unterbrochen von Ausschnitten in denen man reale Gewalt sieht. Man lernt etwas über Chile und den politischen Prozess dort. Insoweit habe ich den Film gerne gesehen.

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                    • "Es ist schwer ein Gott zu sein" liegt ganz nahe an meinem Fernseher - ich trau mich aber nicht ihn einzulegen. Bin mir eben nie so ganz sicher, ob ich in der Stimmung für den Mega-Mindfuck bin und fürchte mich davor, dass es mir dann vielleicht doch nicht gefällt. Von den anderen von dir genannten, habe ich kürzlich "Requiem for a dream" gesehen, den ich jetzt auch nicht als Mindfuck bezeichnen würde, auch wenn ich sicher noch viel weniger Ahnung von diesem Genre habe als du.
                      "The Fountain" fand ich eher langweilig und irgendwie banal. Aber womöglich bin ich ja diesbezüglich frigide.
                      "12 Monkeys" war dann ein Mindfuck, bei dem mein Mind Lust empfunden hat!

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                        EudoraFletcher68 13.01.2021, 22:03 Geändert 28.08.2023, 09:53

                        Doku (kann man sich beim großen N ansehen) über das Plastik-Problem in unseren Meeren und an Land. Auch wenn man schon andere Dokus zum Thema gesehen hat, ist diese noch auf jeden Fall unbedingt sehenswert.

                        Erst einmal stellen sich die Protagonisten mit ihren Geschichten, wie sie zu ihren Forschungsfeldern gekommen sind vor. Dann werden ganz unterschiedliche Bereiche der Weltmeere untersucht. Und es ist einfach erschreckend: Auch viele Bereich in großen Tiefen sind voller Plastik! Es ist im Grunde tatsächlich so, als würden alle Menschen einfach ihren ganzen Müll vor ihr Haus kippen und erwarten, dass das kein Problem darstellt. Meeresbewohner, angefangen vom Plankton verenden, weil sie das (Mikro-)Plastik nicht identifizieren können und wir vergiften uns genauso, weil wir Meeresbewohner essen, die voller Mikroplastik sind. Eine Wissenschaftlerin untersucht Meeresvögel. Sie holt aus vielen, vielen toten Vögeln unglaubliche Mengen an Plastik heraus! Die Vögel sterben elendiglich mit vollen Mägen an Unterernährung.

                        Die Supermärkte sind nach wie vor voll von Plastikverpackungen. Es gibt immer noch Plastiktüten, To-Go-Cups und Getränkeflaschen aus Plastik….

                        Die Bilder sind sehr gut und auch die Inszenierung ist (trotz allem) unterhaltsam gemacht und hat einen hohen Informationsgehalt. Je länger die Doku läuft, desto besser wird sie. Auch deshalb weil sie weltweite Plastikmüllberge zeigt, die man noch nicht überall gesehen hat und sich der Filmemacher mit den Leuten unterhält, die an diesen fürchterlichen Orten leben müssen.

                        Er versucht dann in Austin, Texas USA in diversen Mitnahme-Schnellimbissen Essen zum Mitnehmen ohne Plastik zu bekommen. Sogar in den Ökoläden schauen ihn die Verkäufer entgeistert an….

                        Ein Wahnsinn, dass weder Politikern/Parteien noch den einzelnen Menschen die Bedrohung durch Plastikmüll bewusst ist. Wir vernichten unsere eigene Lebensgrundlage schneller als das der Klimawandel je tun könnte! Und es interessiert kaum irgendwen.

                        Irgendwo habe ich dann allerdings gelesen, dass dieser Film angeblich der Grund sei, weshalb China seit 2 Jahren keinen Plastikmüll mehr aus Europa abnimmt. Und anscheinend auch einige andere asiatische Länder etwas verändert haben. Würde mich ja freuen, wenn´s so wäre!

                        https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/

                        https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/trash-garbage-or-recycling/

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                          über Rafiki

                          Der Wahnsinn, wie viele Länder Afrika hat…..

                          Das ist mein 10. afrikanischer Film innerhalb von wenigen Wochen und ich stelle fest, dass es große Unterschiede bezüglich Lebensstandard, Kultur, Religion und Lebensweise gibt. In Kenia jedenfalls ist entweder der Lebensstandard höher oder das ist ein Film aus der Oberschicht. Ein kurzer Statistik-Check ergibt ein Pro-Kopf-Einkommen im Monat von 641,- $, was verhältnismäßig viel ist (Deutschland im Vergleich 3.994,- und Thailand 540,-).
                          Es scheint auch ein ziemlich liberales Land zu sein, sprich, Frauen werden nicht zwangsverheiratet (zumindest nicht hier im Film) und Schuldbildung scheint zumindest in Nairobi selbstverständlich zu sein. Religion steht erst einmal nicht so sehr im Vordergrund des Alltagslebens, jedoch der katholische Pfarrer im pinkfarbenen (!!) Anzug spricht sich in der Messe ganz eindeutig gegen ….

                          ANFANG SPOILER (Falls man gar nichts vorher wissen will)
                          ….Homosexualität aus und die jungen Frauen zeigen ihre Gefühle füreinander nicht in der Öffentlichkeit. Bald wird auch klar, warum das so ist. Nachdem sie gesehen werden, brechen die unter der modernen Oberfläche befindlichen brutalen, archaisch-patriarchalen Strukturen auf und die Männer lassen es ich natürlich nicht bieten, dass da zwei junge attraktive Frauen nichts von ihnen wissen wollen.
                          ENDE SPOILER

                          Sheila Munyiva ist eine supersüße und sexy Frau mit einer wunderbaren Frisur, die mich an „Avatar“ erinnert. Außerdem ist sie auch eine tolle Schauspielerin. Auch Samantha Mugatsia spielt toll und ist liebenswert, aber sie ist hier eben der androgyne Gegenpart.

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                            Es wird sich in illegalen Kämpfen blutig geschlagen, vor der Polizei geflüchtet und man irrt durch Moor, Schilffelder und Mangrovenwälder, wo man Geister sieht. Die Natur-Szenen sind zum Teil sehr gut gelungen.
                            Außerdem wird Kaffee getrunken, und Kräuter-Tee auf einem Feuerchen gekocht, mit dem alten Vater gezankt, in Gräbern gegraben und dann wieder gekämpft. Mich hat der Film nicht wirklich angesprochen, auch wenn ich nicht sagen kann, dass er schlecht ist, aber die Charaktere haben mich eher kalt gelassen, hauptsächlich die schönen Bilder haben mich angesprochen. Trotzdem kein schlechter Film (wenn man nicht Wert auf eine ganz logische Geschichte legt).

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                            • Ich bin die letzten 10,15 nur selten ins Kino gegangen (auch weil ich bis April 2020 2 x bis 21.00 und 1 x bis 20.00 und 1 x bis 19.00 gearbeitet habe und danach dann keine Ambitionen für irgendwelche Freizeitaktivitäten hatte) und habe es trotzdem in 2019 so langsam wieder für mich entdeckt.... Kurz, ich befürchte eher den Verlust der kleinen Programmkinos, bei den Cineplexen wäre es mir egal ob die eingehen, das ist so wie mit dem großen Mega-Supermarkt auf der grünen Wiese... Ich gelobe hiermit 1 x im Monat ins Kino zu gehen, wenn´s das nach Corona noch gibt!

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                                „The Boda Boda thieves“ vermittelt einen Eindruck des Lebens in Kampana, Uganda. Die Familie, um die es hier geht, versucht mit Hilfe eines Motorradtaxis aus der Armut heraus zu kommen. Und bei allem Mitgefühl für die schwierige Situation, Arbeit zu finden, verkörpert der junge Mann hier für mich das Klischee einer großen Gruppe junger afrikanischer Männer: Zu faul zum Arbeiten und möglichst lange im Hotel Mama hocken und vom schnellen Geld träumen. Als sein Vater, der das Motorradtaxi mit geliehenem Geld gekauft hat, einen Unfall hat, muss der 15jährige Sohn den Job übernehmen. Der ist zwar süß, aber er hat natürlich nur Unsinn im Kopf. Damit bringt er seine Familie und sich in Schwierigkeiten.
                                „The Boda Boda thieves” ist technisch gut gemacht, da gibt´s nichts zu meckern. Allerdings ziemlich deprimierend.

                                Gibt´s auf Youtube.

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                                  Begrenzt lustige Tragik-Komödie über das Frauenbild in Montenegro und das Drama, das ein Nudistenhotel auslöst. Halbwegs sehenswert ist der Konflikt, der aus dem Kulturschock zwischen antiquierten Vorstellungen der Landbevölkerung und den nackten Touristen entsteht. VÖLLIG absurd ist die Fantasie des Autors und Regisseurs Živko Nikolić dass die Nudisten alle Sex-Maniacs wären. Insoweit kann man sagen, spiegelt sich der Konflikt auch in der Welt des Autors wider.

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                                  • EudoraFletcher68 11.01.2021, 22:07 Geändert 11.01.2021, 22:13

                                    Herzlich willkommen! Und vielleicht hättest du als Volontär mit großem Appetit ja mal Lust die krassen Lücken in der MP-Datenbank aufzufüllen indem du das Mitmachmodul pflegst? Das wäre wirklich verdienstvoll!!
                                    Ich finde es ein absolutes Unding, dass das Mitmachmodiul seit April/Mai 2020 wegen Corona geschlossen ist. Falls du vor hast noch mehr Schwachsinns-CLick-Bait-Artikel zu schreiben, als man hier eh schon vorgesetzt bekommt, kann ich gern drauf verzichten.

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                                    • EudoraFletcher68 11.01.2021, 21:53 Geändert 11.01.2021, 22:11

                                      Danke *frenzy_punk<3!

                                      1. Meine liebste Anlaufstelle in Sachen Streaming oder digitalem Fernsehen ist aktuell FILMINGO. DIE MACHEN LEIDER SO GUT WIE GAR KEINE WERBUNG, ABER WENN MAN AUF INTERNATIONALE ANSPRUCHSVOLLE FILMPRODUKTIONEN UND ARTHOUSE STEHT, DANN IST DAS ANGEBOT UNSCHLAGBAR!

                                      2. Das unglaublich Vorhersehbare an Filmen wie MARVEL/DC ODER AUCH SO ETWAS WIE "JOHN WICK" ÖDET MICH AN.

                                      3. „ORPHAN“ hat mich in 2021 dahingehend überrascht, DASS DIE AUFLÖSUNG GANZ ANDERS WAR ALS VON MIR ERARTET.

                                      4. Gerade an Wochenenden im tiefsten Winter MACHE ICH ES MIR GERNE GEMÜTLCIH MIT EINEM SCHÖNEN FILM UND EINER HALBEN FLASCHE CREMANT.

                                      5. „THE BOY WHO HARNESSED THE WIND“ ist nicht nur spannende Lektüre, sondern AUCH EIN SEHENSWERTER FILM.

                                      6. Kaum zu glauben, dass anscheinend wirklich geplant ist, NICHTS GEGEN PESTIZIDVERBRAUCH, PLASTIKVERPACKUNGEN UND PLASTIKMÜLL ZU UNTERNEHMEN.

                                      7. Zuletzt habe ich EIN ZIMMERWARMES BIER GETRUNKEN und das war VÖLLIG OK, weil ES DRAUßEN -8° C HAT.

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                                        EudoraFletcher68 11.01.2021, 06:43 Geändert 08.07.2022, 22:10

                                        In einer Winternacht überfährt ein Mann mit seinen zwei Söhnen ein Reh. Warum er es am Straßenrand liegen lässt, verstehe ich nicht. Einer der Söhne auch nicht. Am nächsten Tag wandert er mit den beiden zu einer einsamen Hütte in der Wildnis. Dort angekommen stellen sie fest, dass da jemand war. Ein verletzter Mann schleppt sich zum Haus. Sie versorgen ihn und ketten ihn am Bett fest. Der Vater macht sich allein auf den Weg die Spuren des Mannes zurück zu verfolgen. Inzwischen kommt der Fremde wieder zu sich. Und es ist die Frage, was er für einer ist und welches Ziel er verfolgt.
                                        Die Bilder von der verschneiten Landschaft sind atemberaubend!!! Allein dafür lohnt sich der Film. Dafür 1,5 Extra-Punkte von mir. Der Thriller selbst ist gar nicht übel und ergibt immerhin in gewisser Weise auch Sinn (6,5 Punkte)!

                                        https://boxd.it/3Maow

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                                          Verfilmung der Geschichte um den realen holländischen dissozialen Kriminellen (das mag sich nach einem Pleonasmus anhören, ist es aber nicht, denn nicht alle Kriminellen sind auch dissozial, d.h. haben keinerlei Empathie für andere, kein Schuldempfinden, können hervorragend lügen und können super charmant sein) Andries Riphagens, der während des 2. Weltkriegs mit den Nazis zusammen arbeitete und gleichzeitig jüdischen Flüchtlingen und Holländern vermittelte, im Widerstand zu sein und ihnen helfen zu wollen. Alles was er wohl wollte, war sich selbst zu bereichern und dabei war er anscheinend sehr kunstfertig.
                                          Der Film ist superspannend und gruselig.
                                          Hier wäre außerdem noch eine Doku wünschenswert.

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                                          • 7

                                            Lieber das Buch lesen. Aber wenn man nicht das Buch lesen will, bekommt man hier den Autor Peter Wohlleben zu sehen, der super-sympathisch ist und gut erklären kann. Ansonsten ist die Doku zwar halbwegs informativ, aber etwas lieblos inszeniert. Für alle, die Wohlleben nicht kennen: Er ist ein ehemaliger Forstbeamter, der sich für eine sinnvolle Gestaltung unserer Wälder einsetzt, wie z.B. weg von Monokultur-Plantagen hin zu Mischwäldern, weg von schweren Fahrzeugen, hin zum Abernten einzelner Bäume mit z.B. Pferden.
                                            Am besten fand ich die Szene mit den kleinen Kindern im Wald, die ihm ins Ohr schreien und er erklärt ihnen, dass das im Wald völlig ok ist, denn die Wildtiere wissen: Diejenigen, die Krach machen, sind keine Jäger.

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                                            • 7
                                              EudoraFletcher68 10.01.2021, 08:12 Geändert 16.01.2021, 18:42

                                              Einige junge Männer in Dakar erhalten monatelang ihren Lohn als Bauarbeiter nicht und entscheiden sich deshalb ihr Glück auf der anderen Seite des Atlantiks zu versuchen. Einer von ihnen ist verliebt in eine junge Frau, die er noch ein letztes Mal trifft, ohne ihr aber zu verraten, dass er geht. Sie erfährt davon erst am Abend, als er zu seiner Verabredung nicht erscheint.

                                              ANFANG SPOILER
                                              Am Abend erfährt sie, dass die jungen Männer alle ertrunken sind. Bald darauf heiratet sie einen reichen Mann, weil das von ihr erwartet wird. Dann fangen seltsame Dinge an zu passieren. Das Ehebett brennt und sie wird verdächtigt. Der Bauherr für das Hochhaus, der die Männer nicht bezahlt hat, bekommt nachts Besuch von deren Freundinnen, die alle offenbar unter irgendeinem Fremdeinfluss stehen oder hypnotisiert sind. Der Kommissar hat immer wieder Erinnerungslücken und verfolgt dann schließlich sich selbst. Die Kamera ist gut, die Schauspieler auch.
                                              ENDE SPOILER

                                              Die Aufklärung ist schlüssig, aber ich bin trotzdem in diesem Zusammenhang nicht so sehr für übernatürliche Elemente.

                                              Gesehen auf https://www.filmingo.ch/de/

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                                              • 8 .5
                                                EudoraFletcher68 10.01.2021, 08:08 Geändert 07.12.2021, 12:05

                                                Es handelt sich um die Verfilmung der realen Geschichte von Solomon Kalushi Mahlangu, der 1956 in Pretoria geboren wurde und wie viele Südafrikaner unter der Apartheid litt. Er floh 1976 nach Angola, um sich einer militanten Freiheitsbewegung anzuschließen. Aus der Sicht der Apartheid-Regierung einer terroristischen Vereinigung. Er kehrt mit seinen Kumpeln Undercover zurück nach Südafrika um dort für Destabilisierung des Systems zu sorgen. Der Film ist spannend inszeniert, das Boot-Camp erinnert ein bisschen an „Full Metall Jacket“. Die Schauspieler sind sehr gut. An der Geschichte dieses Freiheitskämpfers wird das brutale System der Apartheid auf eine nicht ganz gewöhnliche Weise inszeniert: Es geht nicht darum, dass arme wehrlose Schwarze misshandelt werden, sondern hier geht es in erster Linie aufzuzeigen, wie jugendliche Südafrikaner durch das Apartheids-System radikalisiert wurden, sich mit Gewalt zur Wehr setzten und dann mit umso mehr Brutalität niedergemacht wurden. Sicherlich trugen diese jungen Kämpfer auch zum Untergang dieses Unterdrückungssystems bei.

                                                https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/

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                                                • 7 .5
                                                  EudoraFletcher68 09.01.2021, 14:33 Geändert 03.12.2021, 22:25

                                                  Ich bin ja überhaupt keine Freundin solcher Filme, in denen (ein) bösartiges Kind(er) alle raffiniert manipuliert und dann nach und nach umbringt. Dennoch finde ich diesen Film, für das was er ist, sehr sehr gut. Er ist wenigstens von wenigen Ausnahmen abgesehen in sich schlüssig und die Handlungen der Charaktere meistens auch. Und ich fand ihn dann auch spannend, auch wenn das wahrscheinlich die 50. Variante derselben Geschichte ist. Die 7,5 Punkte ist die höchste Bewertung, die ein solcher Film bei mir kriegen kann.

                                                  Was ich nicht nachvollziehen konnte war, wie es sein konnte, dass der Ehemann sich so extrem von seiner Frau abwendete. Finde, das wird nicht vernünftig erklärt und es war mir zu konstruiert. Außerdem kann man Persönlichkeitsstörungen erst ab dem Erwachsenenalter diagnostizieren, da man erst bei einer ausgereiften Persönlichkeit von einer Persönlichkeitsstörung sprechen kann. Aber das sind Kleinigkeiten.

                                                  Ich dachte mir eine Weile, dass ich es schade finde, dass man hier ein tatsächliches Problem so übertrieben dargestellt hat, dass es das reale Problem von Verhaltensauffälligkeiten schwer traumatisierter Adoptiv- oder Pflegekinder bagatellisiert. Denn selbstverständlich ist die Gefahr erhöht, dass schwer traumatisierte Kinder verhaltensauffällig und auch gewalttätig werden. Naive Adoptiveltern, die glauben, sie tun etwas Gutes, wenn sie ein armes Waisenkind unklarer Herkunft adoptieren, dürften sich da häufig in Schwierigkeiten bringen.

                                                  Dann nimmt der Film eine überraschende Wendung, die ich super fand und vieles vom Verhalten des Waisenmädchens erklärte.
                                                  Das alles auf dem Hintergrund einer schönen Winterstimmung mit viel Schnee und am Ende bricht sogar noch jemand im Eis ein!

                                                  Vielen Dank an RolfMuller für den Tipp!

                                                  https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/people-breaking-into-frozen-water/

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                                                  • 6

                                                    Eine unsympathische und nicht sehr attraktive Frau mit 30+ lebt noch bei ihren Eltern und findet keinen Job, obwohl sie studiert hat. Eines Tages entscheidet sie sich spontan bei einer religiösen Zeremonie teilzunehmen, an der sonst nur Männer mitmachen (dürfen). Das führt zu allerlei Schwierigkeiten. Auch wenn ich nachvollziehen kann, was man hier wollte (die Rückständigkeit aufdecken, sich für die Emanzipation einsetzen, soziale Missstände kritisieren u.ä.), so hat mir der Film doch nicht besonders viel gegeben. Schlecht ist er aber auch nicht.

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