EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 7 .5

    Teilweise in der Region um New Orleans gefilmt, was man aber nicht sieht. Wenigstens die Sümpfe drum herum wurden als Location für die zweite Hälfte des Films gewählt. Im Film stellt das aber Florida dar.
    Zwei Journalisten, ihr Laufbursche und eine von diesen verrückten Frauen, die sich in inhaftierte Gewalttäter verlieben, versuchen einen zum Tode Verurteilten vor dem elektrischen Stuhl zu retten. Der Typ ist ein total W******, aber die drei engagieren sich dennoch für ihn. Matthew McConaughey ist mir erstmals in „Mud“ sehr positiv aufgefallen und hier finde ich ihn auch sehr gut. Nicole Kidman ist wie geschaffen für solche Rollen!

    Es entwickelt sich bald eine große sexuelle Spannung und ich dachte mir, solche Atmosphären hab ich schon öfter gesehen. Ich könnte eine neue Liste beginnen, irgendwie so in der Art: „Sex in den (Sub-)Tropen“. Kurz, der Schwerpunkt auf die sexuellen Fantasien und Beziehungen finde ich etwas zu viel des Guten. Da wäre weniger mehr gewesen. Dann kommt es zu einer Gewaltspirale. Da beginnt sich dann die ganze unterdrückte Aggression ihren Weg zu bahnen, als sich herausstellt, dass einer der Beteiligten schwul ist. Man könnte sagen, die Geschichte ist over the top oder man nimmt es einfach als eskalierende Beziehungsdynamik um einen Gewalttäter herum.

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    • 7
      über Pride

      In Louisiana (u.a. New Orleans, Shreveport, aber davon bekommt man nichts mit) gedrehter Film über die Probleme eines ehrgeizigen Afroamerikaners, der in den 1970ern mit offenem Rassismus und Vorurteilen aus der afroamerikanischen Community Philadelphias zu kämpfen hat. Der Film orientiert sich anscheinend lose an der realen Geschichte des Schwimmlehrers James "Jim" Ellis.
      Manche werden womöglich die Augen verdrehen und denken: Wozu noch ein amerikanischer Rassismus-Film? Gibt’s da nicht schon genug? Das wäre ein wenig kurz gegriffen, davon abgesehen, dass Rassismus natürlich auch uns heute noch genauso angeht, ist es halt so, dass Diskriminierung eben in Filmen von afroamerikanischen Regisseuren vorkommt, weil das nach wie vor deren Alltag prägt.
      „Pride“ lohnt sich aus anderen Gründen. Kamera und Locations (= Atmosphäre der 1970er) sind sehr gut. Darsteller und Dialoge auch. Die Charaktere sind schön ausdifferenziert und die Geschichte an sich ist unterhaltsam.
      Man könnte sagen, es ist ein Sport(lehrer)film, aber das trifft es auch nicht ganz. Es ist auch ein Sport(lehrer)film, aber auch eine Liebeserklärung an die 1970er Jahre, eine Charakterstudie von Coach Ellis und eine Milieustudie einer exemplarischen schwarzen Community.

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      • 7
        EudoraFletcher68 11.05.2020, 22:29 Geändert 12.05.2020, 13:57

        Gut inszeniertes, düsteres Märchen um ein paar Waisenkinder an Weihnachten, nach Andersen.
        Vielleicht für manche Kinder zu düster. Ich habe es als Kind geliebt! Genauso wie „die kleine Meerjungfrau“ und „die Schneekönigin“ und andere Andersen-Märchen.
        Ich konnte dann immer so schön weinen. Mich haben Andersens Märchen als Kind tief berührt und viel mehr angesprochen als alle anderen Märchen, ich glaube, weil sie so existenziell sind. Sie sind mir sehr im Gedächtnis geblieben, während andere Märchen mich eher kalt gelassen haben.

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        • 6

          Teilweise in New Orleans gedreht, wovon man aber nichts bemerkt, geht es hier um einen wahnsinnig spießigen Familienvater mit Selbstwertproblemen, der ein Klassentreffen plant und zufällig gleichzeitig einen ehemaligen Mitschüler im Fernsehen sieht, als Schauspieler für einen Werbespot. Er steigert sich total in diesen Mann hinein, findet heraus, dass er in LA lebt und belügt seinen Chef, dass er dort ein Geschäftstreffen hätte. In LA trifft er sich mit dem Mitschüler und dadurch gerät sein Leben aus den Fugen. Er wird immer obsessiver und bringt sich selbst in immer mehr Schwierigkeiten.
          Ich bin mir nicht sicher, was ich von dem Film halten will. Klar ist auf jeden Fall, dass ich mir den niemals angeschaut hätte, hätte ich nicht meine Louisiana-Liste komplettieren wollen.
          Jack Black, der mir erstmals in „Bernie“ positiv aufgefallen ist, spielt den neurotischen Charakter mit Selbstwertkonflikt auf jeden Fall sehr überzeugend.

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          • 5 .5

            Von Walt Disney -Produktionen seit den 1980ern erwarte ich mir grundsätzlich nicht besonders viel und versuche sie in der Regel zu vermeiden. Wann war es, dass Disney anfing so viel Mist zu produzieren? Es gab doch mal eine Zeit, da waren Disney-Filme etwas besonders Tolles - zwischen 1940-1980. Was ist da nur passiert? Vielleicht liegt´s ja auch an mir.

            Die Geschichte hier kam mir bald wie eine spießige Familienversion von der „Rocky Horror Picture Show“ vor. Aber dann wurde es doch noch ganz witzig und ich kann nur jedem sagen, dass Eddie Murphy nur in OV erträglich ist. In Synchro ist er viel grauenhafter, als er tatsächlich ist. Eigentlich gemein, dass man ihm diese saublöde deutsche Synchronstimme verpasst hat.
            Einige Szenen von „die Geistervilla“ wurden in New Orleans gedreht, weshalb ich mir den Film überhaupt auch nur angesehen haben.
            Für das, was er ist, ist er ganz witzig.

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            • 6 .5
              EudoraFletcher68 10.05.2020, 19:09 Geändert 03.12.2021, 12:52

              Man hört sehr deutlich, dass keiner der Schauspieler aus New Orleans stammt, besonders nicht der arme Keanu Reeves.

              Was für eine erfreuliche Überraschung: In Minute 48 krabbelt eine Kakerlake über einen Stuhl. Kommt in meine Sammlung https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/cockroaches/

              Bis dahin hatte ich noch immer nicht so recht verstanden, worum es in diesem recht seltsamen Film wirklich geht.
              Da gibt es diesen Radiosender, in dem die Leute sich Soaps anhören, sowie der Sender selbst, in welchem diese produziert werden. Ein erfahrener Autor und ein unerfahrener, der verliebt ist. Der erfahrene Autor nutzt das für seine Zwecke aus.

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              • 5
                EudoraFletcher68 10.05.2020, 07:03 Geändert 10.05.2020, 11:30

                Man könnte dies als eine Antwort von GMO-Befürwortern auf „der Gen-Food Wahnsinn“ ansehen.

                Die Doku vertritt: Das Überleben der Menschen war immer davon abhängig, dass Menschen Wege gefunden haben, Nahrungsmittel herzustellen. Genetische Modifikation ist halt eine moderne Methode, ertragreichere und resistentere Pflanzen zu produzieren.

                Die Frage ist, wie kann man in diesem Wust von Informationen und Fehlinformationen eine informierte Entscheidung treffen, wie wir uns zukünftig ernähren sollten?

                Die Antwort: Nur wissenschaftlich belegte Aussagen für die eigene Meinungsbildung zu verwenden (Das ist aber gar nicht so einfach.)

                Hier wird gesagt, dass es keine wissenschaftlichen Hinweise dafür gibt, dass genetisch modifizierte Nahrungsmittel irgendwie schädlich für die menschliche Gesundheit wären oder für die Umwelt.

                Über eine Studie, die in „der Gen-Food Wahnsinn“ als Beleg verwendet wird, wird hier länger gesprochen und es wird aufbgezeigt, dass diese Studie niemals von der Wissenschaft akzeptiert wurde und auch in keinem Fachmagazin veröffentlicht wurde, weil sei fehlerhaft war. Und so sehr ich auch bereit bin, Verschwörungstheorien erst einmal zu folgen, so halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass alle Fachzeitschriften weltweit, die über Genetik veröffentlichen, von der Industrie gekauft worden sind. Aus diesem Grund bin ich geneigt, der Argumentation hier zu folgen.
                Auch die Selbstmordrate der indischen Bauern habe seit der Einführung von GMO Pflanzen nicht zugenommen.

                Das was hier vorgestellt wird, ist nachvollziehbar. Beispiele, bei denen GMO-Früchte geholfen haben, Bauern in Hawaii (Papayas) und in Uganda (Bananen). Die Pflanzen waren von einer Krankheit vernichtet worden und die GMO-Pflanzen konnten das ersetzen. Wenn das wirklich funktioniert, halte ich das für eine durchaus gute Idee.

                Es wird dann auch auf das Hauptproblem mit genetisch veränderten Pflanzen eingegangen: Konzerne wie Monsanto, die genetisch veränderte Pflanzen patentieren lassen und dann Bauern Geld für jedes Saatgut abknöpfen. Das ist eine Ungeheuerlichkeit, die dringend verhindert und verboten werden muss. Das darf einfach nicht sein!

                Das sind zwei verschiedene Punkte: Das eine ist die Frage, ob Genfood ungesund ist oder nicht. Das weiß ich schlicht nicht. Die Doku hier behauptet, dass es nicht so ist. Das andere sind profitgierige Konzerne, die aufgehalten werden müssen.

                Es wird auch der Fall der genetisch modifizierten Sojapflanzen von Monsanto in Kombination mit Roundup Ready vorgestellt und gefragt, ob diese nun zu einer Erhöhung oder Verringerung des Gebrauchs an Pestiziden geführt haben. Es wird behauptet, dass die Toxizität der Pestizide insgesamt sich durch den Einsatz von Roundup-Ready verringert hätte, während der Gebrauch sich erhöht hätte.
                Sehr schade finde ich, dass hier der von mir idealisierte Lieblings-Sachbuch-Autor Michael Pollan zu Wort kommt und die Psition vertritt, dass wir Produkte wie Round UP Ready von Monsanto benötigen. An sich ist er jemand, der sich immer sehr tief in die Themen einarbeitet, weshalb ich seine Bücher sehr schätze. Hierzu hat er noch keins geschrieben.

                Eine gewisse Absurdität dieser Aussage liegt für mich darin, dass es ja nun seit 2 Jahren offiziell ist: das Insektensterben. Nicht, dass man das nicht selbst schon in den letzten 10,15 Jahren beim Autofahren bemerkt hätte. Und ich brauche jetzt keine wissenschaftliche Studie um anzunehmen, dass es da wohl einen engen Zusammenhang mit Landwirtschaft, Pestiziden und Giften in privaten Gärten geben wird. Nicht, dass es da keine Untersuchungen geben soll, unbedingt soll es die geben, um das zu untermauern, aber manches sagt einem halt erst einmal das eigene Denken: Wenn Insekten immer weniger (Über-)Lebensräume vorfinden, gibt es halt immer weniger von ihnen.

                Die Doku gibt sich als wissenschaftlich abgesichert und faktenbasiert und behauptet, dass alle Monsanto Gegner Verschwörungstheoretiker sind, die alles glauben, was sie auf Facebook lesen.

                Ich finde die Aussage, dass der Einsatz von Monsantos Roundup Ready plus GMO pflanzen den Einsatz giftiger Pestizide verringert habe, also gut für die Umwelt ist, eine mehr als fragwürdige! (Vielleicht ist ja sogar etwas dran und man hat bis dahin noch giftigere Mittel eingesetzt, aber das macht Roundup Ready noch lange nicht gesund!!!). Schließlich ist man gerade dabei, den Einsatz von Glyphosat in der EU zu verbieten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es niemals so weit gekommen wäre, wenn es nicht harte Fakten für die Giftigkeit geben würde. Bayer hat inzwischen einem Vergleich zugestimmt und zahlt vorerst 40 Mio $ Schadenersatz an US-amerikanische Privatpersonen. https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/bayer-monsanto-rechtsstreit-usa-unkrautvernichter-100.html

                Das wäre NIEMALS passiert, wenn es keine stichhaltigen Belege für die Schädlichkeit von Glyphosat geben würde, auch wenn die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA noch im Januar 2020 bestätigt hat, dass von Glyphosat keinerlei Gesundheitsrisiken für den Menschen ausginge.
                https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2020-02/glyphosat-klagen-bayer-monsanto-unkrautvernichtungsmittel
                https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bayer-verliert-glyphosat-prozess-in-usa-soll-zwei-milliarden-dollar-zahlen-a-1267278.html

                Wer die Doku „Monsanto, mit Gift und Genen“ (2008) gesehen hat, weiß, dass Monsanto ein Heer von Anwälten besitzt, die nichts anderes machen, als kleine Bauern zu verklagen und überhaupt alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, damit ihnen keiner irgendwie an den Karren fahren kann.

                Insoweit sind diese Gerichtsentscheidungen mMn ein Riesenerfolg für den Umweltschutz und disqualifizieren die Glaubhaftigkeit dieser Doku für mich extremst.

                Auch die Aussage eines ehemaligen Umweltaktivisten, der nun Wissenschaftler geworden ist, dass der Ökolandbau viel mehr Fläche brauchen würde, als der konventionelle Landwirtschaft halte ich in Zeiten, in denen große Konzerne Regenwälder in Windeseile abholzen um darauf riesige Mengen an Soja anzubauen oder noch schlimmer, um Bio-Diesel herzustellen, schon fast für zynisch.

                Hier vertraue ich doch lieber auf Bauern selbst, die berichten, dass sie mit Methoden des Biolandbaus ertragreicher auf weniger Fläche sind. Und ich halte die Aussagen von Umweltverbänden für vertrauenswürdiger als diesen Typen.

                So ist meine Bewertung über den Verlauf der Doku von 7 auf 5 abgesunken.

                Was ich an dieser Doku positiv finde, ist dass sie versucht, vieles zu erklären und zum Nachdenken anregt auch wenn ich einigem definitiv nicht zustimme.

                https://www.youtube.com/watch?v=3VnSmiHmNA0

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                  EudoraFletcher68 10.05.2020, 06:54 Geändert 10.05.2020, 08:47

                  Hier geht es um die Verbreitung von genetisch veränderten Lebensmitteln in den USA und die Korruption: Die FDA würde öffentlich bezüglich einer potenziellen Schädlichkeit lügen. Würde mich nicht wundern, weil hohe Mitarbeiter von Monsanto und ähnlichen Firmen zur FDA wechseln und zurück. Kommentar von mir: Tatsächlich hat man wohl in Studien bislang keine Schädlichkeit nachgewiesen (Soweit ich das mit meinem begrenzten Wissen sagen kann), aber mir ist es lieber, ich esse das, wovon ich sicher weiß, dass es mir nicht schadet.

                  Glücklicherweise ist das in Europa momentan kein Thema.

                  Die Darstellung insgesamt lässt deutlich zu wünschen übrig (überdramatisiert und ungenau). Ob die Fakten bezüglich der wissenschaftlichen Informationen korrekt recherchiert sind kann ich nicht beurteilen, was die Korruption in der FDA angeht, habe ich das an mehreren Stellen schön öfter gehört und gelesen. Wenn das jedenfalls nur zur Hälfte stimmt, dann kann ich nur sagen: GRUSEL!!!!.

                  Auch wenn ich das ein wichtiges Thema finde, ist das wohl nicht die beste Doku dazu.
                  Diese Pflanzen wurden einerseits entwickelt, damit Konzerne viel Geld verdienen. Für gentechnisch veränderten Pflanzen gibt es Patente. Das bedeutet, dass jeder, der sie anbauen will, sie erst einmal kaufen muss. Das ist absolut eine großartige Einnahmequelle für die Firmen. Einen anderen Grund für die Entwicklung dieser Pflanzen auf kommerzieller Basis gibt es nicht. All die großartigen Eigenschaften sind Werbung, um diese Produkte den Bauern aufzuschwätzen.

                  Andererseits gibt es wohl auch nicht kommerzielle Forschung dazu, um eben den Ertrag zu steigern und die Pflanzen robuster zu machen. Das finde ich im Prinzip schon sinnvoll, aber solange die Möglichkeit besteht, dass Konzerne Eigentümer von ganzen Pflanzen sein können, will ich damit nichts zu tun haben.

                  Weiterer Quatsch: Es geht um Rinderfarmer. Hier wird behauptet, dass das Füttern der Rinder mit gentechnisch verändertem Mais den Rindern schadete. Da kann ich nur sagen: Rinder sind Grasfresser. Jede Art von Mais ist schädlich für sie. Vielleicht ist GMO-Mais noch schlechter. Aber so zu tun, als wäre Mais überhaupt ein geeignetes Futter für Rinder ist dumm und lässt an der Seriosität der Doku bei mir gewisse Zweifel aufkommen.

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                  • 8 .5
                    EudoraFletcher68 09.05.2020, 17:44 Geändert 09.07.2020, 06:46

                    Danke an Kill_Diether für die Erinnerung. Dank deiner hohen Bewertung habe ich die Sichtung vorgezogen.

                    Es handelt sich um eine sehr gut inszenierte Netflix-Doku. Die Ergebnisse zu denen man hier kommt, sind doch ein wenig einseitig: Fleisch, Milch, Eier und Fisch seien nur ungesund (egal in welcher Menge) und würden zu Diabetes, Herzerkrankungen und Krebs führen. Die Begründungen sind mehr oder weniger einleuchtend.

                    Was diese Doku total raffiniert macht: Man bekommt den Eindruck, das sind alles vernünftige Leute und seriöse Wissenschaftler und keine Verschwörungstheoretiker. Woraufhin es einem richtig unheimlich wird und man will am liebsten diese Dinge nicht mehr zu sich nehmen.

                    Milch: Auch hier wird vertreten, dass es kein Säugetier außer dem Menschen gibt, das im Erwachsenenalter noch Milch zu sich nimmt. Sie ist voller Wachstums- und Sexual-Hormone. Osteoporose entsteht durch Milchkonsum und wird nicht dadurch gelindert. Der Autor des Buches „How not to die“ (das ich besitze, aber noch nicht zu Ende gelesen habe), Michael Gregeer, kommt hier auch zu Wort. Muttermilch hat den geringsten Proteingehalt aller Säugetiermilche (milchs?). Versteht man Muttermilch als perfektes Lebensmittel für den kleinen Menschen, so sollte einem diese Tatsache zumindest zu denken geben. Die Fachleute hier sagen, dass es bei uns nicht darum geht, mehr Proteine aufzunehmen, sondern mehr Ballaststoffe.

                    Ein anderer Aspekt der endlich einmal thematisiert wird: Viele der großen amerikanischen Gesundheitsorganisationen, wie z.B. die American Heart Association, American Diabetes Association und American Cancer Society, die auf ihren Webseiten als gesunde Ernährung Fleisch, Eier und Milch propagieren. Es gelingt dem Regisseur Kip Andersen, ein Interview mit einem Vertreter der American Diabetes Association, dem wissenschaftlichen und medizinischen Leiter Dr. Ratner. Dieser redet sich hier um Kopf und Kragen als es um Ernährungsfragen geht. „We don´t recommend a specific diet. We recommend healthy eating.” Als Andersen ihn auf die Fleischrezepte auf der Webseite anspricht, gerät Ratner völlig ins Schwimmen „We do not have a Diabetes diet“ … „Any diet works if people follow it“. Anderson: “But if it´s not the proper diet?” Und was er dann herausfindet, ist ein Grund, warum die Doku bei mir so eine hohe Bewertung bekommt: Sponsoren der American Diabetes Association sind Danone, Kraft, sowie weitere amerikanische Lebensmittelhersteller und Fleischproduzenten. Damit ist natürlich alles klar. Die American Diabetes Association ist keine Organistation, die Diabetikern hilft, gesund zu werden oder Prävention betreibt, sondern eine Werbeplattform für die Milch- und Fleischindustrie. Ebenso erhält die American Cancer Society ihre Finanzierung durch einen der größten Fleischproduzenten Tyson, Pizza Hut, KFC, Taco Bell u.a. Sponsoren der American Heart Association sind die Fleisch-, Milch- Fast Food-Industrie und Konzerne wie Kraft und Nestle.

                    Sehr gut, dass er das hier bringt! Somit zeigt er auf, dass hier gezielt Menschen verwirrt und von der Gesundheitsgefährdung, die von bestimmten Produkten ausgeht, abgelenkt werden sollen. Und das sicherlich mit Erfolg.

                    Die Doku geht am Rande auf die enorme Umweltzerstörung ein, die durch die Fleisch- und Milchproduktion entsteht.

                    Dann geht es auch noch um den Skandal um Rinderwahn. Das war ja wirklich der absolute Wahnsinn, aber eher ein gesellschaftlicher: Dass man Kühe mit Tierabfällen gefüttert hat – wie krank im Kopf muss man eigentlich sein, um so etwas zu machen? Und wie kann man erwarten, dass man nicht krank wird, wenn man so etwas isst? Und im Grunde unfassbar, dass danach kein Umdenken in der Politik erfolgt ist.

                    Eine große Schwäche von „What the Health“ sind ein paar Falschinformationen. Zucker sei nicht das Problem. Das ist schlicht Unsinn. Es gibt mehr als genug Literatur über die Schädlichkeit von Zucker. Hier wird auch noch ein Arzt, dessen Namen ich nicht exakt verstanden habe, aus den 1940ern erwähnt, der seine Patienten angeblich mit Früchten, weißem Reis und Zucker von allen möglichen Erkrankungen geheilt haben soll. Das halte ich für Schwachsinn und vermute, dass man der Sache nicht genauer auf den Grund gegangen ist. Die einzige Erklärung, die mir einleuchten würde, und die wird hier auch genannt: Diese Diät war 100 % vegan. Dennoch habe ich Zweifel am Wahrheitsgehalt. Hierzu gibt es einen ganz interessanter Blogartikel, dem ich zwar auch nicht in allem zustimme, der aber zumindest eine kritische Auseinandersetzung mit der Doku anregt: https://blog.daveasprey.com/what-to-tell-your-friends-about-the-claims-from-what-the-health/.

                    Erwähnt wird auch der wichtige Punkt, dass Mediziner in ihrem Studium NICHTS über (un)gesunde Ernährung lernen. Das hat mir auch meine beste Freundin, eine Ärztin, bestätigt. Hinzu kommt, dass man da auch nichts über eine gesunde Lebensweise lernt.
                    Das letzte Stück von „What the Health“ besteht aus Einzelfalldarstellungen veganer Hochleistungssportler wie in „The Game Changers“.

                    Was mir an der Doku noch fehlte, war eine Differenzierung zwischen industriell erzeugtem Fleisch kranker Tiere und dem Fleisch gesunder Tiere von kleinen Bio-Höfen. Sicherlich ist der Konsum von kranken Pflanzen und Tieren krank machend. Kritisiert wurde die Doku dann auch tatsächlich für diese doch recht einseitige Haltung, jedoch wird in der Kritik deutet, dass einige der gemachten Aussagen zwar überspitzt sind, im Prinzip aber zutreffend. https://time.com/4897133/vegan-netflix-what-the-health/
                    Insoweit sollte man sich darüber im Klaren sein, dass hinter dieser Doku die radikale Tierschutzorganisation PETA steht und mit zum Teil unlauteren Mitteln versucht wird, den Menschen Angst zu machen. Was ich schade finde, denn bspwse der Quatsch mit dem Zucker wäre überhaupt nicht nötig gewesen. Dass ich „What the Health“ trotzdem sehr hoch bewerte liegt daran, dass sie erstens gut gemacht ist und zweitens eben auch viel Wahres enthält.

                    Ich halte es weiterhin für mich so: Ein wenig gut ausgewähltes Bio-Fleisch, -Eier und -Fisch bei überwiegend einer gemüselastigen Ernährung. Bei einer Sache bin ich mir allerdings sicher: Sollte ich mal Krebs bekommen oder Herzkrank werden, würde ich darauf als erstes mit einer Ernährungsumstellung auf vegane Kost reagieren.

                    Überlegungen, die aus der Sichtung folgen:
                    Jetzt muss ich mich tatsächlich fragen: Wie kann es eigentlich sein, dass jährlich in Deutschland über 200.000 Menschen an Krebs sterben (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/172573/umfrage/krebstote-in-deutschland/), ungefähr 350.000 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sehr viele an Diabetes (genaue Zahl bei meiner Kurzrecherche nicht gefunden, aber 2010 waren rund 21 % aller Todesfälle in Deutschland auf Diabetes zurück zu führen. (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/83377/Mehr-Todesfaelle-durch-Diabetes-in-Deutschland-als-erwartet)) und da macht man nicht halb so viel Wirbel wie um Covid-19? Auch wenn diese Doku hier zur Polarisierung neigt, ändert das nichts daran, dass auch hier in Deutschland zugelassen wird, dass Fleisch-, Milch-, Nahrungsmittel- und Zucker-Industrie uns mit krank machenden Sachen überfrachten und dafür sorgen, dass die Information darüber, nicht ernst genommen wird (Hier wird ein internes Paper aus der Milchindustrie gesät, dass es darum geht, Zweifel an der Korrektheit der veröffentlichten Studien über die Schädlichkeit von Milch zu säen), zumal auch die wenigsten Ärzte wirklich Ahnung von Ernährung haben. In welchem Verhältnis stehen die Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 versus zum Umgang mit diesen ganzen Krankheiten?

                    Wie immer, wenn ich eine Doku über Veganismus ansehe möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Veganern dafür bedanken, dass sie die Welt zu einem besseren Ort machen. Wenn jemand etwas Wesentliches zur Rettung der Menschheit beitragen kann, dann seid ihr das!

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                    • 6
                      EudoraFletcher68 09.05.2020, 09:45 Geändert 09.05.2020, 21:32

                      Kathrin Hepburn hat hier wohl ihre letzte Rolle gespielt.

                      Ein ungefähr 8jähriger Junge besucht in den Weihnachtsferien seinen ihm unbekannten Vater in New Orleans. Der Mann ist reicher Junggeselle, Frauenheld und Spieler. Mit der Zeit stellt sich auch heraus, dass er ein Problem hat, seine Aggression zu regulieren und obendrein ein ziemliches Arschloch ist. New Orleans ist hier recht schön eingesetzt, sowohl visuell als auch musikalisch als auch essensmäßig (Besuch in der Oysterbar z.B.). Und zumindest sind die Haushälterin und einige andere Nebendarsteller Einheimische, was bei einigen anderen Produktionen nicht der Fall ist. Im Verlauf gewann ich den Eindruck, dass der Vater eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Keine Ahnung, ob das Absicht ist. Zumindest aber hat er einen ausgeprägten Nähe-Distanz-Konflikt (wenn er die Frau nicht haben kann, liebt er sie und will sie unbedingt, aber sobald er sei gefragt hat, ob sie ihn heiraten will, will er sie nicht mehr).
                      Der Junge freundet sich mit einem einheimischen Jungen an und hat es schwer mit dem unberechenbaren Vater.
                      (Am Ende schneit es dann kurz noch, aber das reicht nicht für meine Schneeliste)

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                      • 5 .5

                        Ein etwas konstruierter Krimi, der in New Orleans spielt. Atmosphärische durchaus gelungen, fand ich die Geschichte selbst doch etwas überdreht. Nichts, was in Erinnerung bleibt, aber trotzdem hatte der Film seine Momente.

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                        • 6

                          Dafür, dass die Geschichte ein ziemlicher Unsinn ist, fand ich den Film doch ganz unterhaltsam.

                          Ein Kellner aus einem teuren Lokal wird von einem exzentrischen reichen Gast ein Job angeboten. Er soll der private Essenskoster werden. Man erfährt am Anfang, dass es am Ende ein Verbrechen gegeben hat. Nach und nach erfährt man, was passiert ist und wie. Eine merkwürdige Dynamik entwickelt sich zwischen den beiden. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es verbindet sie im Lauf der Zeit natürlicherweise mehr als das Essen, schon allein deshalb, weil sie so viel Zeit miteinander verbringen.

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                          • 7 .5

                            „Für die schlimmsten Elemente des Kapitalismus sind unweigerlich die Tage gezählt.“

                            Wie in “Good Food, bad Food” geht es auch hier um Alternativen zur industriellen Landwirtschaft und leider gibt es am Anfang ein paar Ausschnitte, die im Grunde fast eine exakte Kopie davon sind. Beides sind französische Produktionen, die im Abstand von 1 Jahr erschienen.
                            Nach dieser anfänglichen Enttäuschung ist die Doku dann aber doch andere Wege gegangen und zeigt z.B. wie gut Ökolandbau funktioniert, z.B. auch mit Anbau von Bäumen auf den Anbauflächen.

                            Ein wichtiger Punkt wird hier gemacht: Die industrielle Landwirtschaft ist komplett von der Ölindustrie abhängig. Die Doku sagt, dass daher ihre Tage gezählt sind. Es wäre schön, das wäre so! Momentan hat man ja eher nicht so sehr das Gefühl, dass das Öl bald versiegt, hier kann ich mich nur auf Aussagen von Experten verlassen, da ich keine Geologin bin.

                            Jedenfalls wird postuliert – und das finde ich wichtig – dass es darum gehen muss, eine kostenlose Landwirtschaft zu betreiben, anstelle einer profitorientierten.

                            Vielleicht hätte ich die Produktion besser bewertet, hätte ich sie vor „Good Food, bad Food“ gesehen, aber so war es halt nicht. Auch wenn hier der Schwerpunkt ein bisschen anders ist, nämlich die Alternativen, die auch schon heute praktiziert werden, so hatte ich doch an zu vielen Stellen das Empfinden „kenn ich schon“.

                            Es eine unfreiwillig komische Szene, als ein Vertreter der Permakultur (Sehr interessantes Anbaukonzept übrigens, das man unbedingt kennen sollte, falls man Prepper ist, aber auch wenn man sich für Gemüseanbau interessiert), ein vogelwilder Typ mit Rauschebart, mit Fluppe im Mund seinen Roh-Apfelsaft herstellt (und dabei wahrscheinlich die Asche in den Entsafter fäll) und dabei sein Konzept vom Ökolandbau erklärt. Bei solchen Szenen frage ich mich: Ist das Absicht? Oder merkt so ein Regisseur die Absurdität am Ende nicht?

                            Es werden verschiedene Alternativen vorgestellt und dabei ein interessanter Exkurs zur kubanischen Landwirtschaft gemacht. Letzteres wäre noch zu prüfen.

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                              EudoraFletcher68 08.05.2020, 07:30 Geändert 10.05.2020, 21:22

                              Das ist eine Abhandlung der Entwicklung des Übergewichts in den reichen Ländern, hauptsächlich in den USA. Die Doku fragt, wie es sein kann, dass schon die Kinder immer dicker und kränker werden.

                              Es wird erzählt, dass seit Jahrzehnten in der Öffentlichkeit die Maxime ausgegeben wird, um abzunehmen, musst du weniger essen und dich mehr bewegen.

                              Hierzu äußern sich verschiedene Leute, die das anzweifeln (Eine Begründung: Übergewicht sei ein weltweiter Prozess, sogar schon 6 Monate alte Babys wären zu dick).

                              Ein 10jähriges stark übergewichtiges Mädchen erzählt, dass sie 4 x in der Woche zum Schwimmen geht und täglich ihren Hund ausführt. Die Mutter erzählt, dass sie seit dem 8. LJ des Mädchens mit ihr beim Arzt waren, der wollte, dass sie zu Weight Watchers geht (Wie hilflos kann ein Arzt eigentlich sein, dass das das (wahnsinn! 3 x das) einzige ist, was ihm dazu einfällt?). Dann fängt die Mutter an zu erzählen, was sie gemacht haben, damit das Mädchen abnimmt: Sie haben Nahrungsmittel gekauft, die fettreduziert waren, versucht mehr Vollkorn (im Supermarkt) zu kaufen und das Kind voll mit gezuckerten Cereals gestopft. Man wisse ja, dass das gesund sei....

                              Die Vorstellung, dass man ausreichend Kalorien durch Bewegung und Sport „verbrennen“ könnte, um abzunehmen sei falsch. Kalorien zählen sei unsinnig, wird hier behauptet, weil „eine Kalorie ist nicht gleich eine Kalorie“. Es wird der Unterschied heraus gestellt zwischen 160 Kalorien, die in einer Handvoll Mandeln enthalten sind versus einem Softdrink. Naja, das ist ja wohl klar. Aber tatsächlich ist es so, dass wenn du weniger Kalorien zu dir nimmst, als dein Körper verbraucht, nimmst du ab. Wenn du dazu nur 2 Liter Cola am Tag trinkst und sonst nichts zu dir nimmst, nimmst du auch ab. Gesund ist das halt nicht.

                              Jedenfalls wird berichtet, wie Eltern sich darum bemühen, dass ihre Kinder das Richtige essen und dabei doch weiter zunehmen. Wenn man dann mitbekommt, was sie den Kindern geben, wundert man sich nicht mehr.

                              Während ich mir das angesehen habe, habe ich mich gefragt, worauf will diese Doku jetzt hinaus? Denn eins kann ich aus meiner eigenen Lebenserfahrung sagen. Das Prinzip der Gewichtszunahme und -abnahme ist eine ziemlich einfache: Wenn du weniger isst als dein Körper verbraucht und deine Ernährung zu 60-70% aus Gemüse besteht, dann vielleicht 100-150 g Eiweiß am Tag, und vielleicht nochmal 50-100g gesundes Getreide wie Haferflocken, Gerste, Hirse, Quinoa oder ähnlichem und dazu ausreichend Öle, kein Zucker und als Getränke nur Wasser, Tee oder Kaffee, nimmst du ab. Wenn du mehr Kalorien zu dir nimmst, als dein Körper verbraucht, nimmst du zu und wenn du dann noch Mist isst, erst recht. Alle anderen Diätvorstellungen sind Quatsch.

                              Es wird aufgezeigt, dass man der amerikanischen Öffentlichkeit halt immer wieder neue (falsche) Doktrinen für´s Abnehmen und gesunde Ernährung vorgegaukelt hat oder besser gesagt: vorgaukelt. Denn das ist bis heute so. Denkenden Menschen ist früher oder später klar, was sie machen müssen, um nicht dick zu werden oder um abzunehmen.

                              Ungebildete und dumme Menschen glauben halt der Werbung und wundern sich, dass sie dick werden/bleiben. Und beschweren sich dann über die Irreführung. Ich finde es auch nicht in Ordnung, dass Coka Cola Ärzte dafür bezahlt hat, den Leuten zu sagen, sie sollen weniger Fett und mehr Zucker essen, wenn sie abnehmen wollen. Oder dass die Regierung zugelassen hat, dass solche krank machenden Ernährungskonzepte die Runde machen konnten, aber das sind halt die USA: Ein dysreguliertes Land, in dem Firmen mehr oder weniger verkaufen können, was sie wollen, solange sie gute Lobbyarbeit und Werbung machen. Und die Menschen dort (hier auch zum Teil) haben halt aufgehört, selbst zu kochen und sich auf den ganzen Mist der Nahrungsmittelindustrie und dem Fast Food verlassen.

                              Jedenfalls beschweren sich die Leute darüber, dass ganze Generationen an Amerikanern zuckersüchtig geworden sind. Dass Zucker schwere Abhängigkeit erzeugen kann, ist ja schon lange wissenschaftlich nachgewiesen, jedenfalls habe ich schon einige Bücher darüber gelesen.

                              Es wird vertreten, dass es ein Skandal ist, dass die US-Regierung nicht nur zugelassen hat, dass Nahrungsmittelkonzerne einen Großteil der Bevölkerung krank machen, sondern diese auch über die FDA als gesund verkauft und über das Landwirtschaftsministerium subventioniert. Die haben zwar Recht, es ist wirklich skandalös, dass von Steuern Mais und Massentierhaltung subventioniert werden und den Leuten im Supermarkt vorgegaukelt wird, dass Gemüse und Grundnahrungsmittel teurer sind als ungesunde Softdrinks und verarbeitetes Fertigessen.

                              Aber dass die Leute einerseits von ihrer Regierung möglichst wenig Einschränkungen haben und die größtmögliche Freiheit haben wollen und keine Steuern zahlen wollen, aber andererseits ernsthaft von ihrer Regierung eine seriöse Orientierung über (un)gesunde Ernährung erwarten und eine Regulierung der Nahrungsmittelindustrie kommt mir ziemlich absurd vor.

                              Mein Lieblingssachbuchautor Michael Pollan taucht auch auf und erzählt, was unter der Obama-Administration passierte, als die First Lady sich dieses Problems annahm und öffentlich darüber sprach, dass es nicht in Ordnung sei, Werbung für ungesunde Lebensmittel für Kinder zu machen. Pollan: Das sei für die Nahrungsmittelindustrie der Alptraum gewesen, weshalb sie ihr ihre Unterstützung angeboten hätten. (Warum sie diese angenommen hat, bleibt der eigenen Fantasie überlassen. Meine sagt: Dummheit oder Korruption). Die Hilfe sah dann so aus, dass man den Kindern mehr Sport verschrieben hätte und mehr Werbung für ungesunde Lebensmittel gemacht hat. Nämlich marginale Kalorienreduktionen in den Produkten als großartige positive Veränderung verkauft hat. Die Hersteller hätten rum geblubbert und große Diskussionen darüber gemacht, wie man verarbeitete Lebensmittel ein bisschen kalorienärmer macht und dann als „gesund“ verkauft. Frau Obama hat sich dafür instrumentalisieren lassen. So behauptet das die Doku hier - ich habe es nicht nachgeprüft.

                              So ähnlich hat Nestlé es 2019 ja auch bei uns versucht:
                              Unsere schwachsinnige Landwirtschaftsministerin war sich ja nicht zu blöd, für Nestlé Werbung zu machen. Die würden ja jetzt ganz toll die Zusammensetzung von ihren Produkten gesünder machen. Aber wenigstens folgte darauf ein öffentlicher Aufschrei
                              https://www.youtube.com/watch?v=iKkQmlm174k
                              https://www.youtube.com/watch?v=AFQ75ybUuE4

                              Und nach einiger Zeit wird dann auch gezeigt, warum die vorgestellten Kinder weiter zunehmen: sie essen halt (wen wundert´s?) in der Schule Hamburger und Pommes, trinken Soft Drinks und so geht es dann weiter. Wenn ich mir vorstellen, dass bei uns die Schulverpflegung von Pizza Hut und solchen Ketten durchgeführt würde – der Hammer! Die Leberkässemmeln, die es bei mir am Kiosk gab, waren jetzt auch nicht gerade der Traum einer ausgewogenen und gesunden Ernährung, aber es gab wenigstens keine Softdrinks und größere Mengen an Süßigkeiten.

                              Wenn man das fertig gesehen hat, versteht man noch einmal, warum die Leute da Trump gewählt haben – die sind einfach unfassbar verblödet und glauben alles, was im Fernsehen gesagt wird.

                              Auch wenn ich manches, was hier vertreten wird, anders sehe, hat mir die Doku sehr gut gefallen, weil sie zur Auseinandersetzung anregt und durchaus auch Infos enthalten hat, die ich noch nicht wusste (Bspwse. die Entwicklung unter der Obama-Administration).

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                              • Das ist eine wunderbare Liste!
                                Nimmst du Vorschläge entgegen? Da hätte ich nämlich einige....

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                                  EudoraFletcher68 07.05.2020, 06:45 Geändert 07.05.2020, 14:42

                                  Das ist eine Doku über die europäische Milchwirtschaft.
                                  Dabei geht es wenig bezw nicht um Tierleid, sondern um die wirtschaftliche Seite, die Milch verarbeitenden Konzerne. Erklärt wird, wie Preise gemacht werden. Vorgestellt werden verschiedene Bauern, Großbauern, kleine Ökobauern usw. Die Bauern erzählen, wie sie ihren Beruf und ihre Situation erleben, was sie antreibt, was ihre Ziele sind. Die Kühe sehen zum Teil absolut krass aus mit monströsen Eutern, aber sie sind alle geschniegelt und herausgeputzt.

                                  Die Vertreter der Wirtschaft erklären ihre Positionen. Die Frage der Gesundheit von Milch wird zwar gestellt aber nicht beantwortet. Klar ist, dass die Milchindustrie versucht, ihr Produkt zu vermarkten mit dem Ziel, dass möglichst alle Menschen möglichst viel Milch konsumieren. Betont wird die Notwendigkeit des weiteren Wachstums, obwohl der europäische Markt schon längst übersättigt ist.

                                  Man erfährt wie neue Märkte erobert und die Menschen in den Schwellenländern und in China verarscht werden (Es wird ihnen vermittelt, dass Milch gesund ist und toll). Sehr interessant, dass die Chinesen mittlerweile glauben, dass Milch (und Fleisch) gesund ist und sich vollstopfen damit.

                                  Wichtig finde ich: Von unseren Steuergeldern wird die Milchindustrie so subventioniert, dass sie Milch als Pulver extrem billig in Afrika verkaufen können, wodurch sie den einheimischen Markt zerstören. Das heißt, wir bezahlen ganz konkret dafür, dass die Bauern in Afrika ihre Produkte nicht mehr loswerden, verarmen und sich dann auf den Weg zu uns machen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Und dann regen wir uns auf, was die alle bei uns wollen…. Was für eine verrückte Welt!

                                  Ist durchaus interessant, aber mir war es zu nüchtern und zu sauber. Ich vermute, das ist beabsichtigt, aber die Versachlichung dieser Diskussion finde ich nicht unbedingt sinnvoll, sind es doch Millionen und Abermillionen Lebewesen, die hier hemmungslos ausgebeutet werden.

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                                    EudoraFletcher68 07.05.2020, 06:29 Geändert 08.05.2020, 07:57
                                    über Milk?

                                    Es handelt sich um eine amerikanische Doku rund um Milch, wirtschaftliche Zusammenhänge und gesundheitliche Aspekte. Unterhaltsame Darstellung der wirtschaftlichen Zusammenhänge von Milch-Industrie und Milchkonsum. Empfehlenswert für Leute, die keine Ahnung über Ernährung haben und glauben, dass Milch gesund ist.
                                    Es geht es um viele verschiedene Aspekte der Milch und es kommen auch Befürworter zu Wort. Tatsächlich lässt der Regisseur die verschiedenen Parteien für sich sprechen und überlässt es dem Zuschauer, sich selbst eine Meinung zu bilden. Allerdings erhält man teilweise ungenügend Informationen, um sich diese dann auch bilden zu können.
                                    In Kombination mit „Cowspiracy“ bekommt man hier einen Einblick nicht nur über Ernährungsfragen, sondern auch über (macht-)politische und wirtschaftliche Zusammenhänge. Kurz gesagt: in der Milch-Industrie wird extrem viel Geld gemacht, deshalb muss Milch weiter konsumiert werden, deshalb muss sie gesund sein.
                                    Interessant fand ich noch, dass Monsanto (jetzt Bayer) auch hier seine Finger im Spiel hat, nämlich mit einem synthetischen Biotech Hormon für eine höhere Milch-Produktion (die Kühe, die dieses Hormon bekamen, starben alle an Krebs).
                                    Dann kommen noch die Anhänger von Rohmilch zu Wort, welche in den USA verboten ist, vermutlich damit die großen Konzerne den Markt für sich behalten können. Interessanterweise waren sich hier Milchgegner und Vertreter der Massen-Produktion einig, dass Rohmilch gesundheitsschädlich ist. Hierzu gibt es unterschiedliche Ansichten. Mir leuchtet folgende ein: Zu Zeiten Pasteurs, der die Erhitzung der Milch erfunden hat, um diese von gesundheitsschädlichen Keimen zu befreien, gab es viele Hygiene-Probleme. Eins davon war, dass die Menschen anfingen sich in den Städten zu ballen und Kühe in irgendwelchen Kellern und Verschlägen unter schlechten Bedingungen gehalten wurden (nicht dass das heute so viel anders wäre, aber durch die Pasteurisierung macht das ja nix), beim Melken gelangten dann alle möglichen Bakterien und Eiter in die Milch rein. Das wurde durch die Pasteuerisierung dann unschädlich gemacht. Wenn man Kühe ordentlich hält und ein paar Hygieneregeln beachtet, kann man Rohmilch gut trinken - wenn man überhaupt Milch trinken will.

                                    Was mir am meisten einleuchtet ist das Argument eines Milchgegners: die Milch ist natürlicherweise für die Kälber gedacht, damit diese gut und schnell wachsen. Wenn Sie erwachsen sind, konsumieren Sie keine Milch mehr. Insofern ist der Konsum zumindest fragwürdig.

                                    Gefehlt hat die Unterscheidung zwischen Milch von Weide-Kühen und Stall-Kühen.
                                    Meinen Milchkonsum habe ich vor einigen Jahren wegen Problemen mit meinen Nasen- und Stirn-Höhlen stark eingeschränkt und seitdem sind diese Symptome deutlich zurück gegangen.

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                                      Geschichte über zwei Köche aus verschiedenen Welten, die sich zufällig am Fischmarkt kennen lernen und sofort in Konkurrenz zueinander treten.

                                      Die Bilder vom Kochen sind durchaus ästhetisch, für mich aber tendenziell zu artifiziell. Außerdem werden hier Zutaten gezeigt, die auf mich diesen Eindruck noch verstärkt haben, so z.B. ein Lachs bei dem ich mir sofort dachte, bestimmt aus der Massentierhaltung und voller Antibiotika.

                                      Was mir am wenigsten gefallen hat, war das Kochprozedere insgesamt. Alles ging viel zu schnell. In den seltensten Fällen lässt sich gutes Essen in kurzer Zeit herstellen. Außer man macht Tartar oder einen Salat. Oder Spaghetti aglio olio. Aber raffiniertere Gerichte brauchen viel Zeit (auch eine Ente schmeckt viel besser, wenn man sie über mehrere Stunden bei niedrigen Temperaturen gart und nicht wie hier in einem Wettbewerb in 90 Minuten). Es wird so getan, als könnte man hochwertiges Essen so schnell zubereiten wie einen Burger bei McDonald´s.

                                      Trotzdem „Cook up a storm“ eine gewisse Atmosphäre, die mich durchaus angesprochen hat.

                                      Wenn man, so wie ich, in der letzten Zeit einige Dokus über den weltweiten Fleischkonsum gesehen hat, dann würde man sich allerdings wünschen, hier wären mehr vegetarische Gerichte gezeigt worden.

                                      Der Plot geht, wie in einigen anderen asiatischen Foodie-Filmen darum, dass entzweite Familienbande sich über das Kochen einen. Ach ja und Hochnäsigkeit kommt vor dem Fall. Eigentlich gar nicht mal so übel.

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                                        Diese Arte-Doku beschäftigt sich mit der Frage des Fleischkonsums und der Bedeutung von Fleisch und die Werbung dafür.

                                        Während es zu Beginn um die weltweite Entwicklung geht, beschäftigt sich die Doku aber hauptsächlich mit der Situation in Europa.

                                        Die Realität der Massentierhaltung wird kurz dargestellt. Z.B. bei Wiesenhof, der größten deutschen Hühnermasthaltung.

                                        Dann geht es um die Konsequenzen, z.B. die wahnsinnig hohe Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland. Hier erfahre ich zum ersten Mal, dass wir neben unserer eigenen Gülle auch noch Gülle aus Holland auf unseren Feldern verteilen. UNFASSBAR!!!!

                                        Auch wenn die Doku von Erzählweise und Kamera nicht optimal ist, so finde ich sie doch unbedingt empfehlenswert, weil hier die Situation in Deutschland beleuchtet wird und keine Phantasten zu Wort kommen.

                                        Hier in mittelmäßiger Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=mBg2FnfXaYQ

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                                          EudoraFletcher68 05.05.2020, 06:48 Geändert 11.05.2021, 15:52

                                          Black Cinema aus den 1970ern. Zwei Gauner machen mit ihren Frauen einen Ausflug nach New Orleans. Die Stadt wird als Kulisse durchaus genutzt, aber hauptsächlich die Touristen-Hot-Spots.
                                          Der Film an sich ist jetzt nicht der Brüller, vor allem darf man keine sinnvolle Handlung erwarten, aber immerhin gibt´s ein paar nette Szenen und wenn man die Schauspieler mag, kann man sich den Film in der OV einigermaßen anschauen, man versäumt aber auch nichts, wenn man ihn nicht gesehen hat.

                                          https://www.youtube.com/watch?v=GIaQa4BKJB4

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                                            EudoraFletcher68 05.05.2020, 06:41 Geändert 05.05.2020, 06:41

                                            Kitschiger Weihnachtsfilm (ohne ausreichend Schnee) über einen intelligenzgeminderten jungen Mann, der bei seinen Eltern auf einer Farm lebt und unbedingt einen Hund haben will. Alle haben sich ganz doll lieb, aber Papi findet es unvernünftig, dass sein behinderter Sohn einen Hund hat, außerdem hat er selbst noch ein Hundetrauma.

                                            Wer Disney-Filme über Hunde mag, wird den vielleicht auch mögen. Für mich war´s eher nichts.

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                                              EudoraFletcher68 05.05.2020, 06:37 Geändert 06.05.2020, 08:13

                                              Das einzig Gute an dem Film war für mich die australische Aussprache in der OV.

                                              Solche Zwerg-Pinguine hatte ich noch nicht gesehen bei meiner Sichtung all der vielen Pinguin-Dokus. Die Geschichte hat aber doch einen realen Hintergrund. https://www.warrnambool.vic.gov.au/middle-island-maremma-project
                                              https://www.bbc.com/news/magazine-35039105
                                              Ich vermute, im Film sind die Pinguine animiert. Aber es gibt diese Pinguine also immerhin tatsächlich.

                                              Die Handlung geht also um die Dezimierung der Zwerg-Pinguine auf Middle Island durch böse Füchse und die Rettung mithilfe des lieben Odballs. Für Kinder finde ich so eine Erzählung in der heutigen Zeit, in der Tiere hauptsächlich durch die Zerstörung ihrer Lebensräume durch den Menschen bedroht werden, dumm. Die Füchse werden zu totalen Bösewichten stilisiert, auch wenn es ja wohl tatsächlich so gewesen ist, dass sie die Pinguine fast alle aufgefressen hatten. Da fehlt mir dann aber die Vermittlung, dass halt so ein Fuchs ein Fleischfresser ist und eben auch nur tut, was er tut, um zu überleben. Schön, dass man real eine gute Lösung für die Erhaltung der Pinguine gefunden hat.

                                              Kindern aber eine schöne Welt zu verkaufen, in welcher Menschen vom Aussterben bedrohte Tierarten vor bösen Füchsen schützen, finde ich im Jahr 2015 nur zum kotzen.

                                              Hinzu kommt, dass ich den Film auch sonst nicht besonders gut gelungen finde. Der Hund ist sympathisch und der Opi auch, aber die Geschichte wird für mein Empfinden langweilig erzählt und die Figuren sind eben stark polarisiert. Der Humor ist auch nicht meiner.

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                                                EudoraFletcher68 04.05.2020, 07:43 Geändert 07.12.2021, 11:58

                                                Geht es euch auch manchmal so, dass ihr auf Youtube einen Film anseht und denkt, es wäre ein anderer? Mir passiert das immer wieder. So auch hier.

                                                Ich dachte ungefähr eine viertel Stunde, dass ich „Wasted! The story of Food Waste” sehe.

                                                Wenn man am Anfang gut aufpasst, liest man, dass das Konzept der Beteiligten ein anarchistisches im konstruktiven Sinne ist: Macht- und Herrschaftslosigkeit, vegan, weg von Ausbeutung, Geld und sinnlosem Konsum. Sie nennen sich „Freegans“. Das schein schon seit längerem ein stehender Begriff zu sein. Ich kannte ihn bis dato nicht.
                                                Man erfährt, dass ungefähr 1/3 von allem angebauten Obst und Gemüse im Müll landet.

                                                Man sieht Leuten dabei zu, wie sie Lebensmittel aus dem Müll holen, dann wird eine Fremdsprache gesprochen. Russisch? Tschechisch? Ich wusste es nicht. Die Leute erklären, was sie machen und wie ihr Lebenskonzept aussieht: Möglichst ohne Geld leben.

                                                Unter den Freegans sind einige mit Universitätsabschluss und ehemalige Unternehmer.

                                                Ein noch ziemlich junger ehemaliger Unternehmer versucht halbwegs einen gewissen Lebensstil aufrecht zu erhalten. Er erzählt, dass er seinen Anteil an seiner Firma verkaufte und sich von dem Geld ein Haus kaufte. Statt seines SUV hat er jetzt ein Hybrid-Auto und will sich Solarpanels anschaffen, um sich seinen eigenen Strom zu erzeugen. Er versucht seinen Konsum zu minimieren und nicht ganz auszusteigen. Allerdings hat er sich weitgehend autark gemacht.

                                                Witzig fand ich, dass hier Ausschnitte aus „Fight Club“ und aus „Modern Times“ (glaube ich) gezeigt werden!

                                                An der Stelle habe ich den Film angehalten und angefangen zu Googeln, weil ich endlich wissen wollte, welche Sprache hier gesprochen wird und mir unsicher war, was ich da sehe. Dabei wurde mir dann klar, dass ich quasi „im falschen Film bin“.
                                                Und als ich dann kapiert habe, dass ich hier gerade „Wasted Waste“ gucke, ging mir ein Licht auf: Die Leute sprechen portugiesisch!

                                                Und dann habe ich noch auf IMDB gelesen, dass das Budget konsequenterweise € 1.000 beträgt. Man findet sowieso so gut wie keine Hintergrundinfos über diese Doku, nur ist sie eben auf IMDB gelistet. Ich habe dem Regisseur eine Nachricht geschrieben und gefragt, wie er das gelöst hat. Er hat mir zurück geschrieben und bestätigt, dass die Doku ein Budget von € 1.000,- hatte! Beeindruckend.

                                                Die Leute, die hier vorgestellt werden, sind aber nicht einfach irgendwelche einsamen Spinner, sondern manche von ihnen sind gut vernetzt und kochen mit den „recycelten“ Lebensmitteln für die Öffentlichkeit (nicht speziell für Bedürftige, sondern für alle, die möchten. Das finde ich eine sehr gute integrative Idee, die der Ghettoisierung von Armen entgegensteht)
                                                Auf vimeo gesehen.

                                                https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/trash-garbage-or-recycling/
                                                https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/

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                                                  Besucht wird eine Kolonie von Makkaroni- oder Goldschopf-Pinguinen, Adelie- und Kaiserpinguinen. Für einen kurzen Einblick in de Lebensweise der verschiedenen Arten finde ich das vollkommen in Ordnung, allerdings gibt es viel bessere Pinguin-Dokus vor allem mit viel schöneren Aufnahmen. Kann man gucken, aber überwältigend ist es nicht.

                                                  In guter Qualität https://www.youtube.com/watch?v=QOrJvAZgL88

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                                                    EudoraFletcher68 03.05.2020, 20:28 Geändert 03.05.2020, 21:46

                                                    Für Soilent, der sich gewünscht hat, dass jeder, der sich „10 Milliarden – wie werden wir alle satt?“ angesehen hat, auch diese Doku anschauen sollte. MP-Vorhersage: 10 Punkte.

                                                    Es handelt sich hauptsächlich um einen Sachvortrag von Stephen Emmott (mit ein paar Effekten) über die Probleme, die der Mensch durch seine Anwesenheit und rasend schnelle Vermehrung sich selbst und der Welt bereitet. Da ich den Mann nicht kannte, wollte ich wissen, wer er ist.

                                                    Der Guardian, eine der wenigen internationalen Quellen, denen ich vertraue, ist nicht gerade angetan von der fachlichen Qualität von Stephen Emmotts Aussagen.
                                                    https://www.theguardian.com/environment/2013/jul/09/stephen-emmott-population-book-misanthropic

                                                    Kurz gesagt: Der Mann ist unseriös.

                                                    Somit entfällt der einzige Grund, warum mir diese Doku hätte gefallen können, denn didaktisch ist sie schlecht. Emmott ist kein guter Sprecher. Er ist als Typ ein ziemlicher Langweiler, zumindest für mein Empfinden.
                                                    Ich kann mir aber vorstellen, dass Leute, die gerne Sachvorträge wollen, mit der Aufmachung mehr anfangen könnten, als ich. Wenn dann aber der Wissenschaftler selbst so ungenau vorgeht, dass seine Texte voller Fehler sind, dann ist das auch für den Freund von Sachvorträgen nichts.

                                                    Und soweit ich das gelesen habe (z.B. in „Factfulness“ von Hans Rosling), hat der Hunger auf der Welt prozentual deutlich abgenommen seit 1970 (vielleicht nicht in absoluten Zahlen, das habe ich gerade nicht parat). Laut „Factfulness“ hat der allgemeine Wohlstand in den letzten 100 Jahren deutlich zugenommen. Die Menschen erleben es nur nicht so.

                                                    Insoweit: Für das Anliegen gebe ich gerne ein paar Punkte, aufgrund sachlicher Fehler und schlechter Umsetzung ist das aber nichts für mich.

                                                    Unweigerlich frage ich mich: Was will der Mann mit diesem Film erreichen?

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