EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Zwei kleine Kinder werden von einem Mann vor die Haustür ihrer abwesenden Tante mit einem Brief abgeladen. Im Brief steht: Dein Bruder, der Vater der Kinder wurde abgeschoben (nach Pakistan vermutlich), die Mutter ist an Cholera gestorben. Nimm du die Kinder. Die alleinstehende Frau ist nicht begeistert und schickt die Kinder zum Betteln. Nachdem sie gelernt haben, wie das geht, machen sie das auch sehr gut. An dieser Stelle empfehle ich mal wieder den fantastischen Roman A FINE BALANCE von ROHINTON MISTRY, in dem man über den Bettler-Beruf in Indien so einiges erfährt. Sie suchen sich dann eine andere Arbeit, nämlich Schuheputzen, was zu einer deutlichen Verbesserung ihrer Einkünfte und ihres Ansehens führten sollte - jedoch ist es halt natürlich so wie mit allen Arbeiten: Übung macht den Meister. Sie machen viele Fehler und dann kommt auch noch der Monsun.
Raj Kapoor hat hier einen kleinen Gastauftritt als er selbst, schlafend im Zug. Wahrscheinlich war er mit dem Regisseur Prakash Arora befreundet. Denn dieses Ereignis hilft der Geschichte nicht weiter, ist aber ganz lustig, wenn man weiß wer Raj Kapoor ist. Für mich ein schöner Zufall, habe ich doch erst vor kurzem 2 Filme von Raj Kapoor gesehen: AWAARA und SHREE 420.
Es kommt mir so vor, als wäre BOOT POLISH mehr für Kinder gemacht, da die schwierige Situation der Kinder etwas verharmlost wirkt, obwohl die böse Tante sie haut und das Mädchen später im Film in arge Schwierigkeiten gerät. Auch der Plot, der Umgang miteinander und die Welt, in der das Ganze stattfindet, passt mehr in einen Kinderfilm. Es wird erklärt, warum es besser ist, den Menschen Arbeit zu geben als Almosen und über die Frage der Verantwortung wird laut nachgedacht. Der Mentor der Kinder appelliert an sie, niemals Almosen anzunehmen und zu Betteln, sondern lieber zu arbeiten. Auch Kriminalität ist keine Lösung, selbst wenn man in guten Absichten handelt. Da höchstwahrscheinlich (auch) viele Kinder ins Kino gegangen sind, sind das lauter wichtige Botschaften.
Interessant fand ich noch, dass die einzige Religion, die hier auftaucht, das Christentum ist. Der ältere Mann, der lieb zu den Kindern ist, hat in seiner Bruchbude einen Schrein mit einem Jesusbild und bekreuzigt sich. Merkwürdig finde ich außerdem, dass weder die Kasten noch die (Groß-)Familie eine Rolle spielen. Die beiden wichtigen Erwachsenen im Leben der Kinder sind alleinstehend und es geht auch nicht darum, dass sie unbedingt eine/n Partner/in finden müssen.
Was ich insgesamt nicht so toll finde, ist die fehlende Authentizität was Locations (Viele Szenen in offensichtlichen Kulissen und im Gefängnis ist es recht sauber und man kann da drin fröhlich singen), (manches) Verhalten der Leute und vielleicht auch die manche Kleidung (Zumindest habe ich eine Doku aus den 1960ern gesehen, da waren die Leute anders gekleidet) angeht. Ich habe mich gefragt, ob das indische Kino wohl an Hollywood orientierte oder ob das eine zufällige Parallelentwicklung war (Werde mir demnächst mal ein paar Dokus zur Geschichte des indischen Kinos zu Gemüte führen, um diese Fragen beantwortet zu bekommen).
BOOT POLISH gibt´s momentan für 0,99 € beim großen A mit lustigen deutschen UT, die einem aber einen losen Eindruck vermitteln, worum es in etwa geht. Man muss halt wissen, was manche Ausdrücke bedeuten. Wenn da steht Sid sind schwul, ist natürlich gemeint fröhlich (gay). Ist also vermutlich eine Übersetzung von Hindi nach Englisch nach Deutsch.
Problematisch ist dann das Ende:
ACHTUNG GROßER SPOILER
Der einzige Ausweg für die bettelarmen Kindern ist eine reiche Familie, die sie aufnimmt.
https://boxd.it/cQ8hC
https://boxd.it/ei1uE
Am Mont Blanc gab es einen Flugzeugabsturz und nach einigem Hin und Her wird ein Suchtrupp losgeschickt.
Hauptprotagonisten sind ein ungefähr 75jähriger ehemaliger Bergsteiger (Spencer Tracy) und sein höchstens 35jähriger Bruder (Robert Wagner) - Wie geht das zusammen (Tatsächlich ist der Altersunterschied nur 30 Jahre, aber Spencer Tracy sieht hier wirklich uralt aus)?
War die Mutter dann 15 als sie das erste Kind bekam und 50 beim letzten? Was haben sich Autor und Regisseur wohl dabei gedacht? Sowieso finde ich es immer schwierig, wenn Leute einen Film aus einem fremden Land machen und versuchen, da Lokalkolorit reinzubringen. Hier schmerzte mich so einiges.
Ich hatte auch nicht unbedingt den Eindruck, dass man hier besonders viel vom Bergsteigen versteht, nichts desto trotz lässt man den alten Tracy in irgendwelchen Steinattrappen herum kraxeln. Keine Minute spannend für mich. Ich musste mehrmals vorspulen.
https://boxd.it/egJW4
Der georgische Regisseur Mikhail Kalatozov erhielt für WENN DIE KRANICHE ZIEHEN 1958 in Cannes die Goldene Palme.
Ich habe die 91minütige Version bei www.filmingo.ch gesehen.
Wir sehen ein Paar erst auf der Straße, dort werden sie von einem Reinigungsfahrzeug nass gespritzt, dann bringt er sie in ein extrem schickes Mehrfamilienhaus, wo klar wird, dass es sich um eine verbotene Beziehung handelt. Aber die Eltern, die sich schlafend stellen, als die junge Frau nach Hause kommt (bei Tageslicht, sind wahrscheinlich die berühmten weißen Nächte) sind gar nicht so blöd:
Die Mutter flüstert: Er hat ihr den Kopf verdreht.
Der Vater antwortet: Und sie ihm! Die Liebe ist ein wechselseitiges Schwindelgefühl.
Dann meldet sich der junge Mann freiwillig an die Front gegen Deutschland und wir erleben zwei parallele Geschichten mit. Wir begleiten sowohl den Mann im Krieg als auch die Frau.
Die Wohnung der Familien des Mannes und der Frau sind top! Wenn das der Standard in den 1950ern in der Sowjetunion war, dann konnten die Sowjets sich ja glücklich schätzen! (*Ironie off*)
Die Darsteller machen ihre Sache sehr gut und haben ausdrucksstarke Gesichter! Die Kamera ist überdurchschnittlich und es gibt recht ungewöhnliche Perspektiven zu sehen! Dabei wirken manche Locations etwas seltsam, z.B. ausgestorbene Straßenzüge. Das liegt vielleicht daran, dass in Moskau und im Moskauer Mosfilm-Studio gedreht wurde. Ich vermute, dass es nur wenige Ort gab, an denen der Regisseur eine Drehgenehmigung bekam. Ich würde aber sagen, er hat das Beste aus dieser Situation gemacht.
Außerdem herrschte vermutlich 1957 in der Sowjetunion eine starke Zensur (Habe ich jedenfalls mal anlässlich der Sichtung eines anderen Films aus der Zeit gelesen) - ich habe den Eindruck, dass der Film allen Problem-Themen ausweichen musste. Das hat der Regisseur gut gelöst, wir sehen hier hauptsächlich ein Drama, das aufzeigt, was der Verlust der Gefallenen für die Zurückgebliebenen bedeutet. Trotzdem macht mir die Notwendigkeit, einen Film so machen zu müssen, ziemlich unangenehme Gefühle.
https://boxd.it/h0Ene
- Film
VERBOTENE SPIELE (Frankreich)
WEGE ZUM RUHM (USA)
UMBERTO D. (Italien)
THE DAY THE EARTH STOOD STILL (USA)
ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG (Deutschland)
PATHER PANCHALI (Indien)
WILDE ERDBEEREN (Schweden)
- Darsteller
Kirk Douglas (WEGE ZUM RUHM)
Henry Fonda (12 ANGRY MEN)
Raj Kapoor (DER VAGABUND VON BOMBAY)
Carlo Battisti (UMBERTO D.)
Heinz Rühmann (ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG)
- Darstellerin
Brigitte Fossey (VERBOTENE SPIELE)
Ingrid Bergmann (STROMBOLI)
Lina Gennari (UMBERTO D.)
Gloria Swanson (SUNSET BOULEVARD)
Patricia Neal (THE DAY THE EARTH STOOD STILL)
- Musik
ZWÖLF UHR MITTAGS
DIE ROTE LOLA
UMBERTO D.
BLONDINEN BEVORZUGT
JAILHOUSE ROCK
- Star
LEER
- Regisseur
René Clément
Stanley Kubrick
Vittorio De Sica
Ich habe gerade einen Japan-Süßspeisen-Anfall, hab mir ein Backbuch besorgt und habe guten und bezahlbaren Matcha gesucht. Veganes Matcha-Eis, Matcha-Käsekuchen, Matcha-Torte…. Mjam! Außerdem Kuchen und Eis mit geröstetem schwarzem Sesam.
Insoweit hätte ich gerne einen japanischen Film für meine Favoritenliste der 1950er gefunden, aber es war keine Zeit mehr für mehrere Sichtungen, zumal ich die Art der Japaner, Filme zu machen, nicht genauso goutiere wie ihre Kochrezepte. Vielleicht fehlt es mir da noch an den entsprechenden Geschmacksknospen? Das oftmals entweder statische oder übertrieben Hysterische in Verbindung mit den häufig theaterhaften Choreographien in Verbindung mit wenig stringenten oder nicht erkennbaren Plots schmeckt mir nicht.
Dies vorausgeschickt, gefällt mir SANSHO DAYO recht gut, denn es gibt eine tragische Geschichte, die mich angerührt hat, eine erkennbare Handlung, schöne Bilder mit sehenswerten Locations und Ausstattung und unmittelbare Interaktionen.
Es geht um die Sklaverei im mittelalterlichen Japan anhand von einer Mutter und ihren beiden Töchtern, sowie einige Charaktere die Sklaven besitzen oder selbst welche sind.
In guter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=HIAjLELtfDI
https://boxd.it/5eyv2
In einem ziemlich artifiziellen Indien der 1950er lernen wir einen unglücklichen Dichter aus der unteren Mittelschicht kennen, der am liebsten vom Gedichteschreiben leben möchte, was aber nicht möglich ist. Eine Prostituierte stolpert zufällig über seine Gedichte und findet sie wunderschön. Dann gibt es noch eine Frau, in die er früher mal verliebt war und sie in ihn. Sie hat sich aber entschieden, einen reichen Mann zu heiraten, um versorgt zu sein.
Um den Konflikt arm versus reich, Alkoholmissbrauch, Suizidalität und Fragen nach dem Wert eines Menschen geht es hier. Das ist außerdem ein Film für ein Intellektuellen-Publikum, ganz sicher kein Escapismus-Spektakel. Noch dazu wird der Hauptprotagonist irgendwann in die Psychiatrie aufgenommen.
Die letzten 30 Minuten wurde PYAASA dann richtig spannend und tragisch, aber da war ich dann schon etwas ermattet. Durchhalten lohnt sich definitiv!
Für meinen Bedarf wird hier zu viel gesungen und gedichtet. Ich hab´s weder mit Musicals noch mit Poesie, bevorzuge mehr die roheren Bilder aus dem echten Leben…. Vielleicht können ja die Romantiker oder Intellektuellen unter euch damit mehr anfangen 😊
https://boxd.it/cQ8hC
Danke smartbo, für deine Empfehlung!
Wahnsinn!!! Diese technisch gut gemacht Doku über eine fundamentalistische Mormonenkirche namens Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (FLDS), ursprünglich aus Utah, seit 2001 aber ist die Kirche mit einem großen Teil der Gemeinde nach Texas umgezogen.
Es ist kaum zu glauben, dass solche Parallelgesellschaften in den USA heutzutage (!!!) existieren und großen wirtschaftlichen und politischen Einfluss haben, indem sie dafür sorgen, dass ihre Mitglieder ihr ganzes Geld hineinstecken, die jungen Männer natürlich umsonst in den Betrieben arbeiten und die Frauen zu willenlosen Gebärmaschinen erzogen werden. Die Mädchen lernen überhaupt nichts, außer der Religion, sie werden nicht aufgeklärt und gar nichts. Das Oberhaupt der Kirche wird als Vertreter Gottes und in seinen Entscheidungen als unfehlbar angesehen. Nachdem das letzte Oberhaupt mehr oder weniger an Altersschwäche gestorben war, aber kurz davor noch einen seiner Söhne als Nachfolger bestimmt hatte, übernahm der ehrgeizige Warren Jeffs 2002 die Kirche und heiratete ein paar Dutzend Witwen seines Vaters. Als er ins Gefängnis kam hatte er 72 „Ehefrauen“, viele davon minderjährig. Klingt nach den Taliban in Afghanistan? Oder vielleicht dem Islamischen Staat? Haha…. Genau.
Komisch eigentlich, dass das Land, das angebliche Freiheit und Demokratie in manche arabischen Länder bringen will, selbst große Bevölkerungsgruppen hat, die in einer Diktatur aus Gewalt, Unterdrückung und Fanatismus leben.
Zumindest sitzt der Sektenführer Warren Jeffs seit 2011 wegen mehrerer Vergehen nun endlich im Gefängnis. Leider wird er jedoch von seinen Anhängern als Märtyrer gefeiert, statt als Gewalt- und Missbrauchstäter und Despot.
Die Doku ist, wie die meisten Netflix-Dokus, unterhaltsam inszeniert und technisch hochwertig. Die Menschen, die hier zu Wort kommen, haben auch tatsächlich etwas zu sagen.
Empfehlung für alle, die die Serie BIG LOVE gesehen haben (und sich manchmal gefragt haben, wieviel Realität darin wohl enthalten ist – hier findet ihr die Antwort).
https://boxd.it/ao24o
https://boxd.it/2sMNK
Obwohl PICKPOCKET Teil der Criterion Collection und bei "1001 Movies You Must See Before You Die" von Steven Schneider gelistet ist, hat mir diese Entwicklung eines Diebes, der den Wunsch hat von der Gesellschaft dafür anerkannt und bewundert zu werden, nur mittelgut gefallen.
PICKPOCKET hat durchaus so seine Momente, aber mich hat die Geschichte nicht tiefer berührt, wahrscheinlich weil ich nicht viel mit dem Hauptprotagonisten anfangen konnte, der sich in das Thema Taschendiebstahl einliest und sich zeitweise auch mit anderen Dieben zusammentut, um zu lernen und besser zu stehlen. Die Inszenierung hat nichts, was mich in Begeisterung versetzen könnte, genauso wenig die Kamera. Das nüchterne, zurück genommene ist vermutlich beabsichtigt. Nur leider gibt es mir nix.
Einzig wirkt PICKPOCKET etwas aus der Zeit gefallen und war vermutlich 1959 mit dieser Antiheldenhauptfigur aufsehenerregend. Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass der Film wegen seiner authentischen Anleitungen zum Stehlen anscheinend bis 1965 in Finnland nicht gezeigt werden durfte.
https://boxd.it/eqWlK
Frauen wollen zusammenglucken und sich austauschen.
Frauen wollen sich begehrt und geliebt fühlen, wichtig für jemanden sein. Und wenn der Ehemann ihnen das nicht mehr gibt, suchen sie sich einen anderen, auch um durch die Aufdeckung der Affäre den Ehemann in eine emotionale Krise mit Selbstmordimpulsen zu bringen. Dadurch merken die Frauen dann wieder, dass sie wichtig für den Mann sind. Je jünger sie sind, desto mehr sehnen sie sich nach der romantischen Liebe.
Insgesamt ist mir die Inszenierung jedoch zu steif und trocken. Die Sehnsüchte der Frauen sind mir zu leidenschaftslos, um nicht zu sagen, langweilig dargestellt. Für mich sind Hintergrundstimmen, die Überlegungen anstellen und über das Geschehen reflektieren außerdem nur bedingt unterhaltsam.
Die Situation im Aufzug des Unternehmerpaares hat mir am Besten gefallen.
https://boxd.it/gDz9A
https://boxd.it/hj53m
Nachdem ich den Film für Chainsaw Charlie für die Horror-Wichtel-Aktion 2021 ausgesucht hatte, habe ich ihn nun endlich auch gesehen. Und ich kann nur sagen: Ich verstehe seine Wertung, auch wenn sie mir ein bisschen sehr extrem erscheint. Es gibt mMn viel schlechtere Filme.
BULBBUL empfand ich in erster Linie als mühsam. Aber ich steh auch nicht gerade auf Geisterfilme. Während der Anfang noch ansprechend ist, da wird ein Kind an einen alten Mann verheiratet, habe ich mich bald angefangen zu langweilen und musste den Film auch auf zwei Etappen anschauen.
Ich könnte die Geschichte auch kaum wiedergeben. Die Kind-Ehefrau will lieber mit dem gleichaltrigen Jungen spielen. Dieser wird weggeschickt und kommt wieder als das Mädchen erwachsen ist und wird wieder weggeschickt. Man fragt sich beim Zusehen, ob die Kindfrau vielleicht gleichzeitig das gefährliche Monster ist, das im Wald sein Unwesen treibt und vor dem sich alle fürchten.
Ich könnte jetzt nicht sagen, dass BULBBUL direkt schlecht wäre, deshalb erscheinen mir ein Mittelding zwischen 3 Punkte ("schwach") und 4 Punkten („Uninteressant“) angemessen.
https://boxd.it/cQ8hC
Warnung: Zum Ende hin Fischfangszenen (Thunfisch). Diese recht blutig anzusehen, aber garantiert weniger schlimm, als das heutige Treiben des industriellen Fischfangs, (aber davon sieht man halt nix).
Die Inhaltsbeschreibung von MP ist zu 90 % Blödsinn: „Karin, ein junges Mädchen, das aus Litauen ausgewandert ist, versucht sie, sich in einem kleinen Dorf unterhalb des Stromboli ein neues Leben aufzubauen. Obwohl sie hier nur schwer akzeptiert wird, und sie auch unter den Demütigungen ihres Mannes Antonio zu leiden hat, entscheidet sie sich hier, wo jederzeit der Vulkan ausbrechen kann, zu bleiben.“ -> Ja, die Frau ist aus Litauen. Und ja sie kommt nach Stromboli. Aber weder ist sie ausgewandert, noch versucht sie, sich auf Stromboli ein neues Leben aufzubauen.
Sie ist ein Kriegsflüchtling, die in einem italienischen Lager den Heiratsantrag eines jungen Soldaten annimmt, der sie mit nach Stromboli nimmt, eine der Liparischen Inseln bei Sizilien mit einem aktiven Vulkan. Als sie dort ankommt ist sie stinksauer, dass sie auf einer kleinen leeren Insel gelandet ist und ist erstmal total garstig. Sie ist eine verwöhnte Göre, die lieber nach Argentinien ausgewandert wäre, aber die haben sie nicht genommen. Sie attackiert ihren Angetrauten, sagt ihm, sie kann so nicht leben sei kein Tier, er solle sich darum kümmern, zumindest das Haus zu renovieren. Dass sie von manchen Einheimischen nur schwer akzeptiert wird, liegt an ihrem besch******* Verhalten. Sie ist eine undankbare Person. Anstatt froh zu sein, dass sie schön am Meer im Warmen leben kann, mit einem Mann, der erstmal ganz sympathisch wirkt und der wirklich alles tut, um ihr ein gutes Zuhause zu schaffen, meckert sie die ganze Zeit nur herum. Irgendwann reißt ihm dann der Geduldsfaden.
Drehbuch, Dialoge, Schauspieler, Locations und technische Elemente sind sehr gut. Die Beziehungsdynamik zwischen der Frau, die vermutlich aus einer Akademikerfamilie stammt (sie sagt am Anfang, dass sie mit einem Architekten verheiratet war) und dem einfachen Fischer von Stromboli ist einfühlsam und mit viel Gefühl inszeniert.
Ingrid Bergman war eine wunderschöne, herbe Frau und eine tolle Schauspielerin. Wie ich gelesen habe, hat sie während der Dreharbeiten mit dem Regisseur Roberto Rossellini ein Verhältnis gehabt und wurde von ihm schwanger. Dies war wohl damals ein Riesenskandal, denn sie war noch mit Petter Lindström verheiratet und verkörperte für das US-amerikanische Publikum Reinheit und Moral. Sie wurde daraufhin für einige Jahre von Hollywood gedisst und von der Presse verfolgt. Nach der Scheidung heiratete sie noch 1950 Rossellini.
In guter Qualität OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=xWYj9B6HR-o
https://boxd.it/eUmE2
Es gibt Filme, die meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, manche sofort in den ersten Minuten, andere erst nach einer gewissen Laufzeit, manchmal sogar erst im letzten Drittel. Und dann gibt es Filme, die haben den gegenteiligen Effekt, die stoßen mich weg, lösen den Impuls aus, sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Früher hätte ich dann wohl aus- und umgeschalten. Heute fange ich an, im Internet zu surfen, in der Hoffnung, dass aus dem Film noch was wird. So ging es mir mit DIE KATZE AUF DEM HEIßEN BLECHDACH. Ja, Elisabeth Taylor ist eine sexy Frau und überzeugt als Schauspielerin und ja Paul Newman ist eine coole Socke, vor allem in dem Film wo er die vielen Eier isst. Und ja, es gab ein paar Szenen die mir Hoffnung machten, aber dieses ständige Gekreische „Big Daddy!“, „Big Mama!“ und diese aufgekratzte, für mich unglaubwürdige Dramatik zwischen dem Ehepaar, das war gleichzeitig zu viel und zu wenig für mich.
So kann ich nur sagen: DIE KATZE AUF DEM HEIßEN BLECHDACH ist nichts für mich.
In dieser niederländischen Produktion sind Schnee und Eis die Hauptprotagonisten und entsprechend schön in Szene gesetzt. Bei geeigneten Wetterverhältnissen findet in Friesland, im Norden der Niederlande ein Schlittschuhrennen über 200 km statt. Der Film basiert auf realen Ereignissen aus dem Jahr 1963 als viele der 10.000 Beteiligten Unterkühlungen erlitten und nur 69 von ihnen das Ziel erreichten. 4 von ihnen werden hier vorgestellt.
Das Beste ist: Gleich am Anfang bricht einer in einen gefrorenen See ein! Drum: https://boxd.it/4hXQm
Die Geschichte ist soweit auch gut inszeniert, hat aber ein paar kleine Längen und die Musik ist zeitweise etwas kitschig. Allerdings ist die winterliche Situation so überzeugend dargestellt, dass ich einigermaßen darüber hinwegsehen konnte.
Ich kann mich nicht erinnern, schon viele niederländische Produktionen gesehen zu haben, nicht einmal eine Liste habe ich bislang angelegt.
Zu sehen beim großen N.
https://boxd.it/3Maow
Ich beiße mich durch Bergmans Filmografie hindurch. Anders kann ich es nicht nennen, denn ein Großteil seiner Werke empfinde ich während des Ansehens als mühsam. Bei DIE ZEIT MIT MONIKA ist das erfreulicherweise nicht der Fall gewesen.
Zwei junge Leute aus der Arbeiterschicht beschließen im Sommer ihre ungeliebten Jobs hinzuschmeißen und hauen mit einem Motor-Boot einfach ab. Während man ihnen zusieht denkt man darüber nach, wie kurz die Sommer in Schweden sind und wie lange den beiden wohl die paar Kröten und das Benzin reichen werden. Es steht zu befürchten, dass das kein gutes Ende nimmt. Andererseits habe ich bei Bergman bisher noch keine drastischen Todesfälle gesehen. Da kommt auch schon der erste Regenguss, den die beiden aber erstmal gut bewältigen. Sogar gelingt es ihnen, ihr Glück gegen Eindringlinge und andere Schwierigkeiten zu verteidigen.
Dann macht ihnen etwas bzw. jemand anderes einen Strich durch die Rechnung.
Diese Entwicklung finde ich sehr klug erdacht und raffiniert umgesetzt!
Das Milieu am Anfang erinnert mich ein bisschen an Akis Karausmäkis Filme.
https://boxd.it/gDz9A
https://boxd.it/hj53m
Positiv empfand ich die stimmungsvollen Bilder und eine halbwegs stringente Handlung.
Ab hier KLEINE HANDLUNGSSPOILER
Ein Advokat, Frauenheld, frisch verheiratet, aber seiner Frau wegen ihres jungen Alters und ihrer Jungfräulichkeit gegenüber keusch. Sein 19jähriges Dienstmädchen ist scharf auf ihn. Sein Sohn schließt gerade sein Theologie-Studium ab und hat ein Auge auf die Stiefmutter geworfen. Ob diese sein Begehren erwidert oder nicht, erfährt man später. Der Advokat versucht eine ehemalige Affäre zu einer Schauspielerin wieder aufleben zu lassen, die mittlerweile mit einem eifersüchtigen Grafen und Offizier liiert ist, der es gar nicht lustig findet, den Advokaten im Nachthemd in der Wohnung seiner Angebeteten zu finden. Dass er selbst verheiratet ist, ist für ihn kein Thema.
ENDE kleine HANDLUNGSSPOILER
Während ich das so schreibe, wird mir deutlich, dass es um Beziehungsverstrickungen und verbotenes Begehren geht. Das Ganze ist mit einer locker-leichten Stimmung inszeniert, die mir gut gefallen hat.
Mir wurde im Lauf des Films dann klar, dass Woody Allens A MIDSUMMER NIGHT'S SEX COMEDY sich auf DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT bezieht.
https://boxd.it/gDz9A
Anti-Kriegsfilm mit Original-Aufnahmen zwischen drin. Oberstleutnant Wisse, ein überzeugter Nazi und sympathischer Typ, wird mit der 6. Armee an die Ostfront geschickt. Stück für Stück bröckelt seine Überzeugung. HUNDE, WOLLT IHR EWIG LEBEN versucht in meiner Wahrnehmung ein Stück deutsche Kriegsgeschichte in Erinnerung zu behalten und gleichzeitig zu erklären, was wohl einzelne Menschen angetrieben haben könnte, die vom Führer begeistert und überzeugt in den Krieg gezogen waren.
Interessant fand ich die Parallelen zum Ukraine-Krieg der Russen: Der Hintergrundsprecher erzählt, welche Vorräte und Nachschub die im Osten stationierte Armee aus der Heimat benötigt und dass aber nur Bruchteile geliefert werden. Die Soldaten wurden einfach verheizt. Ähnlich scheint es ja manchen russischen Einheiten zu gehen (Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html).
Gruselig die Winterszenen und die immer desolater werdende Lage der Einheit, um die es hier geht.
Der Titel ist sehr gut gewählt, denn es geht letztlich darum, dass Soldaten nichts anderes als Kanonenfutter sind.
https://www.youtube.com/watch?v=SG98ZvMvuM0
https://boxd.it/3Maow
https://boxd.it/5fmLa
https://boxd.it/h0Ene
Ich Ahnungslose hatte Luis Buñuel immer in Frankreich/Spanien verortet. Nun ist diese aber eine mexikanische Produktion. Ein kurzer Blick auf Wikipedia brachte Aufklärung.
Als LOS OLVIDADOS 1950 in Mexiko in die Kinos kam, war der Film ein Skandal. Presse, Regierung und die Zuschauer der Ober- und Mittelschicht waren aufgebracht. Der Film wurde in Mexico nach drei Tagen abgesetzt, obwohl er 1951 in Cannes für die beste Regie ausgezeichnet wurde. Erst nachdem Buñuel in den 1970ern 2 x für den Oscar nominiert wurde, wurde LOS OLVIDADOS in Mexiko re-evaluiert und wurde dann laut einer Umfrage der Zeitschrift Somos 1994 als zweit-bester mexikanischer Film eingeschätzt. Er gehört außerdem zu den 1.001 Filmen, die man laut Steven Schneider im Leben gesehen haben sollte und landete bei einer Umfrage der BBC von 2018 immerhin auf Platz 80 der nicht-englisch-sprachigen Filme. (IMDB)
Am Anfang erfahren wir, dass der Film auf Tatsachen beruht und es sich um eine harte Sozialstudie handelt.
Da ich LOS OLVIDADOS auf YT in nicht allzu guter Qualität gesehen habe, kann ich wenig zu technischen Details des Films sagen. Er wirkt auf mich roh. Roh ist er aber auf jeden Fall, was Geschichte und Handlung angeht. Hier lernt man menschlichen Abgründe kennen, die man sich weder vorstellen kann noch möchte. Abgelehnte Kinder, die zu brutalen und gewissenlosen Jugendlichen werden.
Wir erleben einige Straßenkinder, einen ungefähr 19jährigen Gewalttäter, der vor nichts zurückschreckt, außer vor dem Versuch ehrlicher Arbeit. Und ein ungefähr 10jähriger, von der Mutter abgelehnter (warum wird spät im Film aufgeklärt), der sich der Bande des Gewalttäters anschließt, aber immer wieder versucht, ehrlich zu sein und eine Ausbildung zu beginnen. Es gibt eine eindeutig erkennbare Handlung und zugleich sehen wir auch eine Milieustudie.
Habe mir nun die DVD bestellt und kann gut sein, dass ich den Film bei Zweitsichtung noch hochrate.
In mittelmäßiger Bild-Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=DX1uyJUa1o8&t=128s
https://boxd.it/ekkHQ
https://boxd.it/ei1uE
Diese Low-Budget (Für insgesamt 330 Minuten wirklich sehenswerten Films $458,200!!!)-Trilogie aus den 1950er Jahren gehört zu den wichtigsten Werken des internationalen Films (Wikipedia) und ist das Debüt des Regisseurs Satyajit Ray und des Kameramannes Subrata Mitra. Beeindruckende Leistung!
1956 in Cannes als „Best Human Document“ ausgezeichnet und in der Criterion Collection sowie bei"1001 Movies You Must See Before You Die” von Steven Schneider.
1. Teil: https://www.moviepilot.de/movies/apus-weg-ins-leben-auf-der-strae
(https://www.youtube.com/watch?v=ggVt8N3d1hY&t=973s)
2. Teil: https://www.moviepilot.de/movies/aparajito
(https://www.youtube.com/watch?v=ScY3BmjtXnY)
Ich hatte vor längerem mal den 2. Teil gesehen und anscheinend gut, aber nicht supertoll gefunden. Damals wusste ich nichts über die Trilogie, was vielleicht geholfen hätte, den Film mehr zu mögen. Nun sah ich kürzlich zuerst PATHER PANCHALI, der mir hervorragend gefällt und dann eben diesen 3. Teil. Mir APARAJITO noch einmal anzusehen, danach stand mir erstmal nicht der Sinn, zumal ich mich ranhalten muss, um noch ausreichend Material für das 1950er Voting (https://www.moviepilot.de/news/community-voting-moviepilot-wuerdigungen-der-1950er-1136448) zusammen zu bringen.
Apu lebt inzwischen in einem kleinen Zimmerchen in einem Mietshaus in der Großstadt und hat Mietschulden. Eine seiner Kurzgeschichten wird veröffentlicht. Das hilft ihm aber nicht aus seinen finanziellen Nöten, weshalb er sich auf Jobsuche begibt. Völlig überraschend für ihn selbst heiratet er dann die wunderschöne Aparna (Sharmila Tagore, die vermutlich auch mit diesem Film bekannt geworden ist, es war zumindest ihr erster).
Es gibt eine Szene mit einem schönen Beispiel dafür, dass Überbringer schlechter Nachrichten eins übergebraten kriegen. Die Nachricht, die er erhält, ist aber auch eine fürchterliche! Erst spät im Film wird verständlich, was mit dem Titel gemeint ist: Was Apu (zurück) ins Leben führt, ist eine sehr große Aufgabe, die ihn stark fordert.
Kleines Detail: Man sieht Apu manchmal schreiben, ich nehme an Bengalisch. Die Schrift ist total schön und es ist erstaunlich, dass man so schreiben kann!
Wie schon in den anderen beiden Teilen sind die Bilder mehr als nur sehenswert, wobei mir Teil 1 diesbezüglich am Besten gefällt! Dafür ist hier die Handlung stringenter und der Film hat weniger Längen.
Wer ein wenig offen für etwas langsame, atmosphärische sw-Filme mit Lokalkolorit und tollen Bildern aus fernen Ländern ist, dem kann ich die Sichtung dieser wunderbaren Trilogie nur wärmsten empfehlen.
https://www.youtube.com/watch?v=N89TWYYsmqU
https://boxd.it/esNdm
https://boxd.it/cQ8hC
Diese Low-Budget ($458,200!!!)-Trilogie aus den 1950er Jahren gehört zu den wichtigsten Werken des internationalen Films (Wikipedia) und ist das Debüt des Regisseurs Satyajit Ray und des Kameramannes Subrata Mitra. Beeindruckende Leistung!
1956 in Cannes als „Best Human Document“ ausgezeichnet und immerhin bei der Criterion Collection erhältlich. Gehört außerdem zu den "1001 Movies You Must See Before You Die” von Steven Schneider.
Der 1. Teil der Trilogie PATHER PANCHALI um das Leben des west-bengalischen Mannes Apu aus einer armen Familie dreht sich hauptsächlich um seine Herkunftsfamilie und Apus Kindheit.
Der Vater Harihar ist Dichter und Theaterstück-Autor. Die Mutter klagt über den Verlust einer Obstplantage, die der Vater verkauft hatte, um an Cash zu kommen. Wir erleben deren Alltagsleben, ihre Sorgen und ihren Umgang miteinander. Wir sehen der Tochter dabei zu, wie sie die alte „Tante“ Durga mit gestohlenem Obst versorgt. Ob die Tante wirklich Familienmitglied ist, weiß man nicht, denn in Indien werden alte Frauen oft mit Tante angesprochen. Apu wird geboren und entwickelt sich zu einem netten Buben. Eines Tages verlässt Harihar die Familie, um in der Stadt nach Arbeit zu suchen. Die prekäre Lage spitzt sich zu.
Die Bilder sind einfach nur wunderbar!
Es gibt ein paar Längen, aber davon abgesehen, bekommt man einen Eindruck für das Leben der einfachen Leute, die einem richtig ans Herz wachsen.
Die Kinder-Laien-Darsteller sind großartig!!! Genauso die uralte zahnlose Frau!! Die ist echt unglaublich.
Sowas findet man in keiner Hollywood-Produktion.
In guter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=ggVt8N3d1hY&t=973s
2. Teil: https://www.moviepilot.de/movies/aparajito (https://www.youtube.com/watch?v=ScY3BmjtXnY)
3. Teil: https://www.moviepilot.de/movies/apus-weg-ins-leben-3-apus-welt (https://www.youtube.com/watch?v=N89TWYYsmqU)
https://boxd.it/esNdm
https://boxd.it/ei1uE
https://boxd.it/cQ8hC
Vielen Dank liebe Mariega für die Empfehlung!
Du hast sehr gut geahnt, dass VERBOTENE SPIELE für mich ein Volltreffer wird!!!!
Hier trifft das Oskar-Komitee ausnahmsweise mal auch meinen Geschmack: Der Film erhielt 1952 den Oskar für den besten fremdsprachigen Film. Außerdem den Goldenen Löwen in Venedig und einige kleinere Preise.
VERBOTENE SPIELE ist vom ersten Moment an großartig und in dieser fürchterlichen Situation sogar noch humorvoll! Wenn das ein Film in den ersten 10 Minuten schafft, dann weiß ich schon, das ist perfekt für mich!
Am Anfang verliert ein ungefähr 5jähriges Mädchen (Die Darstellerin des kleinen Mädchens, Brigitte Fossey begann mit dieser Rolle ihre Schauspielkarriere.) auf der Flucht ihre Eltern durch Schüsse aus einem deutschen Flugzeug. Das Einzige was sie noch hat, ist ihr toter Hund. Sie läuft durch die Gegend und wird von einem Jungen aufgelesen, der ihr ein paar Dinge zu der Situation zu Hause und mit den Nachbarn erklärt. Man ist mit denen verfeindet. Als sie beim Hof seiner Eltern ankommen findet gerade ein Streitgespräch zwischen dem Vater und dem Nachbarn statt. Der Vater klagt den Nachbarn an, schädlich/destruktiv zu sein, der Nachbar brüstet sich damit die Mutter des Vaters aus dem Fluss gerettet zu haben, wofür er anscheinend eine Medaille bekommen hat. Als der Vater das Mädchen entdeckt, will er es nicht aufnehmen. Als der Sohn dann aber sagt, na dann muss sie halt zu den Nachbarn, überlegt es sich der Vater anders und sagt, ne, am Ende kriegen die dann noch eine Medaille.
Drehbuch und Umsetzung sind herausragend, die Figuren allesamt entzückend, angefangen von dem kleinen Waisenmädchen, über den Jungen und seine Familie. Die Dialoge sind super und die Kamera großartig! Gefühle werden angesprochen: Trauer, Freude, Schmerz, Rührung, Neugier, Angst…
Außerdem gibt es wunderbar kleine Details, z.B. als der Junge für den sterbenden Bruder beten muss und am halbleeren Essenstisch eine Maus die Gelegenheit nutzt – großartige Szene!
Was kann man von einem Film mehr wollen?
Eine Kakerlake? Jaaaaaaaaaaaaaa! Die gibt es auch noch in Minute 60!!!! https://boxd.it/2Uexk
Wenn es mehr gibt von solchen Empfehlungen, dann immer her damit!
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Vielen Dank, liebe MareikeHB für die Empfehlung!
Ein sympathischer, „langweiliger“ (Selbst-Beschreibung) Mann wird überraschend krank mit einer seltenen Blutkrankheit. Im Krankenhaus sagt man ihm, dass er nicht mehr lange zu leben hat oder er nimmt ein neues Medikament (Cortison) ein, das aber noch in der Erprobungsphase ist. Natürlich wählt er das Medikament. Nach kurzer Zeit wird er nach Hause entlassen und dort dreht er völlig ab. Seine arme Frau ist überfordert, vor allem weil sie gleichzeitig Angst davor hat, dass rauskommt, dass etwas mit seinem Erleben und Verhalten grundlegend nicht mehr stimmt. Sie befürchtet, dass er dann seinen Job verlieren könnte.
Der Film basiert auf einer realen Geschichte. Hoch dosiertes Cortison führt wohl tatsächlich zu manischen Psychosen. Einige andere beliebte Medikamente (Barbiturate, Benzodiazepine, Oxycontin, Neuroleptika, Prozac und andere Antidepressiva) erzeugen schwere unerwünschte Wirkungen, was dann von den Herstellerfirmen so gut wie möglich unter den Teppich gekehrt wird, um diese weiterhin zu verkaufen. Auf Wikipedia steht „…und Mitte der 1950er-Jahre waren die Nebeneffekte von Cortison bereits weitgehend bekannt oder eingedämmt.“ Was ist denn eingedämmt? Es ist bekannt, dass Cortison spätestens bei Dauergebrauch gesundheitsschädlich ist. Im Beipackzettel steht u.a.: Schwächung des Immunsystems, Cushing-Syndrom, Inaktivität bzw. Schwund der Nebennierenrinde, Wachstumshemmung bei Kindern, Störungen der Sexualhormone (Ausbleiben der Menstruationsblutung, Impotenz), Zuckerkrankheit, Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Psychosen, Schlafstörungen.
Trotzdem wird es häufig verschrieben und eingenommen.
Technisch ist BIGGER TAN LIFE sehr gut gemacht, auch die Schauspieler überzeugen, der noch junge Walter Matthau in einer kleinen Nebenrolle. James Mason als Hauptprotagonist ist beeindruckend und der ganze Wahnsinn, der über diese arme Langweilige-Familie hereinbricht, ist ein einziger Albtraum, der einem sehr unangenehm unter die Haut kriecht.
Die Inszenierung ist hervorragend. Man hat erst einmal das Empfinden, ein US-amerikanische Klischee-Durchschnittsfamilie zu sehen. Ganz harmlos fängt es an. Der Lehrerberuf wirft nicht genug ab für die ganzen Konsumbedürfnisse, die alle haben und vor allem sieht man sehr deutlich, dass alle sich wie selbstverständlich an Äußerlichkeiten und Materiellem orientieren. Der Ehemann nimmt noch einen Zusatzjob an, nur damit man den Lebensstandard halten kann und die Ehefrau nicht arbeiten muss. Dann wird der Mann krank und dann kriegt er sofort die Lösung präsentiert. BIGGER THAN LIFE haut den Amerikanern ihren Lebensstil geradezu um die Ohren.
Es wundert mich nicht, dass der Film in den USA nicht so gut ankam.
Wenn ich mir einen aussuchen muss, dann sag ich einfach mal PULP FICTION.
Ansonsten sind das die Filme, bei denen ich immer wieder lachen kann: https://boxd.it/2svzG
Witzig: Ich habe heute den aktuellen mdr-Podcast „Gesundheitskompass“ (https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/gesundheits-kompass/index.html) mit dem Thema Homöopathie gehört. Darin ging es darum, wie es gekommen ist, dass die Homöopathie um die Jahrtausendwende in die Lehre an den Universtäten und als Weiterbildung in die Ärztekammer anerkannt wurde, obwohl es keinerlei naturwissenschaftliche Grundlage für ihre Wirksamkeit gebe und sie in den Bereich der Esoterik gehöre- Herr Kekulé sprach darüber, dass die Homöopathie auf jeden Fall ihre Berechtigung habe, weil sie manchmal helfe und sicher keinen Schaden anrichte, aber in die Hände von Heilpraktikern gehöre und nicht in die Praxis von Medizinern oder an die medizinischen Fakultäten der Universitäten.
Zufällig habe ich mir dann diesen Bergman-Film gegriffen und siehe da: Es geht um die Auseinandersetzung zwischen einem Jahrmarkts-Magier und einem Naturwissenschaftler.
Wir schreiben das Jahr 1846. Der Magier Dr. Vogler reist mit seiner Frau Manda, die sich immer wieder als sein Assistent verkleidet, seiner Großmutter, die Heiltränke braut, Tubal und einem Kutscher als MAGNETISCHES HEILTHEATER durch Schweden und behauptet Menschen heilen zu können. Kurz vor Stockholm trifft die Gruppe auf einen sterbenden Schauspieler, der dann später nochmal eine Rolle spielen wird.
An der Stadtgrenze zu Stockholm wird die Gruppe aufgehalten und zum Konsul gebracht. Dort sind ein Naturwissenschaftler und der Polizeichef. Der Konsul wettet mit dem Wissenschaftler, der Dr. Vogler für einen Scharlatan und Betrüger hält, dass Dr. Vogler tatsächlich magisch Kräfte hat. Der Polizeichef, der die Gaukler und Theaterleute für kriminell hält, ist ebenfalls skeptisch. Er zwingt die Gaukler zu einer Privatvorstellung. Dabei verspotten sie die Darsteller.
Gleichzeitig sind aber die Hausangestellten überzeugt von deren Fähigkeiten und auch von den Liebestränken, die sie dabeihaben. Es gibt einige Verwicklungen und Verstrickungen.
Der Film geht von seiner Machart etwas in Richtung DAS SIEBENTE SIEGEL, was ich ja nicht so toll finde, aber es gibt noch genug konkrete Handlung und Ereignisse, dass mich der Film doch bei Laune gehalten und neugierig gemacht hat. Und die seltsame Koinzidenz tat dann ihr Übriges dazu, dass ich Spaß an DAS GESICHT hatte.
https://boxd.it/gDz9A
MIRACOLO A MILANO erhielt 1951 in Cannes den Hauptpreis und einige Auszeichnungen kleinerer Filmfestivals.
Es beginnt mit einer alten Frau, die ein Baby in ihrem Gemüse-Garten findet. Der Hauptprotagonist. Von Anfang an unerwünscht und lästig, findet er bei der alten Frau vorübergehend ein gutes Zuhause. Vorübergehend, denn die alte Frau ist irgendwann nicht mehr in der Lage für ihn zu sorgen oder stirbt. Darauf kommt der Junge ins Waisenhaus. Als er volljährig ist, wird er entlassen und wandert durch das winterliche Mailand auf der Suche nach einer Bleibe und Arbeit. Mit seiner positiven Einstellung findet er sich überraschend schnell zurecht und beginnt dann sogar den Slum, in dem er landet, zu organisieren und dort positiv zu wirken. Wir erleben einerseits Solidarität und Gemeinschaft, andererseits Habgier und Kampf gegeneinander um das letzte bisschen Sperrmüll. Irgendwann kommen reiche Investoren und Spekulanten, die auf dem Gelände eine Neubausiedlung errichten wollen.
Die Bilder, vor allem von den improvisierten Schlafplätzen auf einem großen freien Areal am Anfang, sind hervorragend! Aldo Graziati, der auch für die Kamera bei UMBERTO D. verantwortlich ist, war ein Künstler. Die Bilder gefallen mir deutlich besser als aus den meisten US-amerikanischen Produktionen der 1950er, die ich bisher gesehen habe.
Drehbuch und Umsetzung sind sehr gelungen, die Darsteller überzeugen. Das Leben im Slum ist doch recht geschönt, was den Film wahrscheinlich gut geeignet für Kinder macht. Ich denke, dass Kinder definitiv zum Zielpublikum gehören, denn abgesehen davon, dass dort Kinder mitwirken, entwickelt sich MIRACOLO A MILANO zunehmend zu einem Märchen und hat auch einen starken pädagogischen Ansatz: Er will uns die Sinnlosigkeit und Schädlichkeit von Gier, Egoismus und Machtmissbrauch aufzeigen und die Sinnhaftigkeit von Solidarität, Liebe und Menschlichkeit. Außerdem sollen wir lernen, uns an dem, was wir haben zu erfreuen und nicht nach dem großen Reichtum zu schielen. Dies wird uns auf verschiedenen, teilweise recht kreativen Wegen aufgezeigt.
Zum Ende hin hebt der Film etwas sehr stark ab (auch konkret).
Da es Winter mit viel Schnee gibt: https://boxd.it/3Maow
Z.Z. beim großen A in Prime und einer Synchro, die durchaus ok ist, zumal der Film stark über die Bilder wirkt.
Das angekündigte 1950er Jahre Voting hat zu einer Begegnung mit dem italienischen Neo-Realismus und seinen Ablegern geführt, was
ich ganz wunderbar finde!
https://boxd.it/eUmE2
https://boxd.it/ei1uE
Ich mag James Stewart aus Kindheitstagen, aber das führt nun doch nicht dazu, dass mir alte klassische US-amerikanische Western zusagen. Technisch ist WINCHESTER´73 gut gemacht, da kann ich nicht meckern.
Ansonsten ist das nicht so wirklich die Art von Film, die mir was gibt. Auch die Figuren haben mich nicht groß interessiert. Vom amerikanischen Mainstream-Kino habe ich schon mehr als genug gesehen.
Wenig hat mich an der Geschichte angesprochen. Stewarts Charakter ist ok, aber die Geschichte und auch den Ablauf habe ich einen Tag nach Sichtung schon wieder vergessen.
boxd.it/ejXdS