EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 4 .5
    über 1984

    Ich hatte mir viel von 1984 versprochen – scheint´s zu viel. Das Buch in der Schule gelesen und den Film irgendwann Ende der 1980er gesehen, schätze ich. Kann aber auch sein, dass ich die Version von 1956 gesehen habe. Das Einzige woran ich mich erinnerte, waren die Folterszenen mit den Ratten.
    Mich hat diese Inszenierung nicht erreicht und ich habe bald begonnen, mich zu langweilen und mir das Ende des Films herbei zu sehnen. Möglich, dass ich „den Film nicht verstanden habe“, aber ich glaube es eigentlich nicht. Mir hat er einfach nichts gegeben. Nur wenige Momente haben mich ein wenig berührt. Ich habe hier kaum etwas gefunden, an das ich hätte anknüpfen können.

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    • 8 .5
      EudoraFletcher68 20.03.2022, 06:55 Geändert 20.03.2022, 09:09
      über Samaria

      EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

      Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

      In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

      Dieser Kommentar ist für Stefan Ishii, der schon seit 13 Jahren auf MP aktiv ist und viele internationale Arthouse-Filme guckt, kommentiert und bewertet. Er kennt sich in dem Genre sehr gut aus und er ist immer am Puls der neuesten Veröffentlichungen. Da er bereitwillig Fragen beantwortet und Empfehlungen abgibt, ist er eine Quelle guter Filmtipps. Er ist außerdem Spezialist für das Slow Cinema (meine ich jedenfalls) und Lav Diaz-Fan, von dem ich nur die etwas kürzeren und etwas handlungsträchtigeren Werke mag. Empfohlen hat er mir u.a. NADER UND SIMIN (Iran), EINE PERLE EWIGKEIT (Peru) und BEIJING BYCICLE (China).

      Von 8.680 bewerteten Filmen hat er nur 18 Lieblingsfilme. Darunter befindet sich auch DIE REISE NACH TOKIO, mit der ich zu meinem großen Bedauern leider nicht so viel anfangen konnte. Wahrscheinlich zu subtil für mich. Aber auf seiner Liste befinden sich auch DER PATE, ALIEN, THE DEER HUNTER und IN THE MOOD FOR LOVE, die ich auch sehr mag. Obwohl DAS TURINER PFERD schon ewig auf meinem Stapel liegt, habe ich mich nun doch für ein unbekanntes Werk entschieden, das gar nicht so leicht aufzutreiben war.

      2 Freundinnen, Schulmädchen. Die eine prostituiert sich, die andere regelt die Finanzen. Sie wollen mit dem Geld zusammen nach Europa. Die Mädchen sind sehr verschieden. Dann passiert ein Unglück und dann beginnt das andere Mädchen sich auch zu prostituieren. Ihr Vater beobachtet das und versucht dagegen vorzugehen, ohne mit dem Mädchen darüber sprechen zu müssen. Geschichte und Umsetzung sind sehr gut gelungen, mit einigen unerwarteten Wendungen. Die Darsteller sind auch gut.

      Warum aber wurde der Film zu Stefans Lieblingsfilm? Der ist jetzt nicht schlecht, keineswegs, aber erst einmal verstand ich nicht, was ihn so besonders macht. Nachdem ich seinen Kommentar gelesen habe, wird mir klar: Es handelt sich um einen Initialfilm! Meine Initialfilme, die mich cineastisch für das Kino (Südost-)Asiens interessierten waren im April 2019 CHUNGKING EXPRESS und FALLEN ANGELS von Wong Kar Wai. Meine cineastische Weltreise 2021 https://boxd.it/az7S6 hat mir dann noch deutlicher gemacht, dass es so viele FANTASTISCHE Filme fernab des (amerikanischen) Mainstream-Kinos aus aller Herren Länder zu entdecken gibt, dass (m)ein Leben dafür wahrscheinlich nicht ausreichen wird.

      In diesem Sinne: SAMARIA ist sehr speziell und ungewöhnlich.

      Mit 1 Mio $ handelt es sich um eine Low Budget-Produktion, weshalb der Film auch hier einen Platz bekommt: https://boxd.it/esNdm

      https://boxd.it/cQ55I
      https://boxd.it/fMo0c

      RoboMeter: 5-6 Punkte

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      • 8 .5
        EudoraFletcher68 20.03.2022, 06:50 Geändert 20.03.2022, 08:08

        EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

        Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

        In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

        Dieser Kommentar ist für Chionati, ein Kollege, mit dem mich die Liebe zur Natur und Dokus über Wölfe verbindet. Er gehört zu den aktiven Mitgliedern und bleibt meistens freundlich und sachlich, auch wenn man eine Gegenposition zu seiner vertritt, das schätze ich sehr an ihm. Suspekt ist mir, dass er in meiner Wahrnehmung ausschließlich Horrorfilme anschaut und ein Riesen-Fan der SAW-Reihe ist. Dies in Kombination mit seiner (für mein Dafürhalten etwas übertriebenen) Tierliebe und manchen seiner spirituellen und gesellschaftspolitischen Vorstellungen bilden eine seltsame Mischung, die mir eher fern ist. Nichtsdestotrotz lese ich Chionatis Kommentare nicht ungerne und schätze seine Expertise in seinem Metier. Auch wenn ich ihn manchmal wie ein Wesen aus einer anderen Galaxie betrachte, sehe ich, dass er sein Herz definitiv auf dem rechten Fleck hat!

        Von 1.616 bewerteten Filmen hat er 75 Lieblingsfilme, also verhältnismäßig viele. Davon kenne ich nur 23 und von denen finde ich immerhin 12 mindestens sehenswert.

        Was dem geneigten Zuseher gleich von den ersten Szenen an ins Auge sticht quasi, sind die herausragend ästhetischen Bilder und die tollen Farben. Übrigens, ein weiteres Beispiel für sehr gekonnt gedrehte Nachtszenen, bei denen man gut sieht, was passiert.
        Es beginnt mit der Ankunft der Hauptprotagonistin am früheren Münchner Flughafen. Es ist Nacht und es regnet. Sie steigt in ein Taxi und will in die Eschenstraße gebracht werden. Ab hier wusste ich: selbst wenn mir Geschichte und Plot nicht zusagen sollten, so werden die Bilder ganz bestimmt ein Genuss werden. Und so war es dann auch: In Kombination mit der großartigen Ausstattung und den liebevollen Details ist SUSPIRIA ein herausragendes Filmerlebnis! Ob das nun zum Giallo gehört oder nicht, ich kann auf jeden Fall Parallelen zu dem vor wenigen Monaten gesichteten AMEN erkenne, mit dem wesentlichen Unterschied, dass obwohl SUSPIRIA von 1977 ist und AMEN von 2009 Welten in der Qualität zwischen den beiden Werken liegen.

        Die junge Frau kommt dann also in die Tanzschule, wo sich merkwürdige Dinge ereignen. Zum Beispiel fallen den jungen Frauen Maden auf den Kopf – so richtig schön eklig!!!! Die Dramaturgie hat mir gefallen, es entfaltet sich langsam eine unheimliche Stimmung und man ist gespannt, wohin der Plot sich wohl entwickeln wird. (Ich habe es bedauert, dass ich das Remake von 2018 schon gesehen hatte). Tatsächlich empfand ich die Entwicklung der Geschichte dann nicht als nicht besonders inhaltsreich. Aber dafür hat SUSPIRIA eben andere Qualitäten.

        Für mich als Münchnerin waren auch die Szenen aus dem Hofbräuhaus von den Schuhplattlern ein besonderes Schmankerl! Weiterhin gibt es noch einige Locations, die ich erfreut wieder erkannte, wie den Königsplatz bei Nacht, der wirklich ganz hervorragend für den Film geeignet ist, auch wenn die Szenerie für mein Empfinden keine wirkliche Relevanz für den Film hat.
        Krass fand ich dann noch den Mord an der armen Fledermaus!

        Ich würde sagen, das ist nur etwas für Menschen, die sich für die rauschhafte Bildersprache begeistern können. Dass Chionati zu diesem Personenkreis zählt, hätte ich jetzt nicht erwartet! Es freut mich, dass ich durch diese Sichtung eine neue Gemeinsamkeit entdeckt habe!

        https://boxd.it/eUmE2
        https://boxd.it/fMo0c

        Robometer: 3-4 Punkte

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        • 5 .5
          EudoraFletcher68 19.03.2022, 18:38 Geändert 03.04.2022, 13:15
          über Martyrs

          Danke an Jichi und Headshot77 für die nachdrückliche Empfehlung.

          Was ich dem Film auf jeden Fall zu Gute halten kann: Er ist definitiv nicht langweilig. Auch sind Darsteller, Kamera und technische Elemente sehr gut.

          „Die Menschen haben es verlernt zu leiden“. Das scheint mir ein Schlüssel-Satz zum Verständnis des Films zu sein. Und natürlich der Bezug zum Titel.

          ANFANG SPOILER
          Ich habe mich gefragt: Warum holt die junge Frau nicht Polizei und Notarzt, als sie die zerschundene Frau im Keller des Hauses gefunden hat? Ich beschloss an der Stelle, dass es hier wohl überhaupt nicht um konkrete Handlungsabfolgen in der realen Welt geht, sondern dass die Geschichte irgendwie interpretiert werden muss. Ein Haus mit Opfern und Tätern, von der realen Welt mit normalen Menschen im Grunde genommen, hermetisch abgeschnitten. Es gibt außerdem mehrere Hauptfiguren, sodass man als Zuschauer erstmal nicht weiß, mit wem man sich identifizieren soll oder überhaupt nur kann. Am Anfang denkt man sich, dass die erste Frau eine ganze Familie auslöscht, man muss ihr Schreckliches angetan haben, dass sie so eine Tat begeht. Das schreckliche Wesen, von dem sie da heimgesucht wird, als Teil von ihr zu erkennen, das war mir sehr schnell klar. Alles andere hätte für mich keinen Sinn ergeben.
          Vielleicht sollen die verschiedenen Frauen ein und dieselbe Figur in jeweils verschiedenen Stadien des Prozesses darstellen?
          ENDE SPOILER

          Was ist nun die Message? Ist es die Idee der Sadisten einen neuen Menschen zu erschaffen? Eben den Märtyrer? Einen leidensfähigen und leidenden Menschen?

          Woran mich MARTYRS erinnerte: Die Verschwörungserzählung von QAnon, dass Hillary Clinton und die restliche Führungsriege der US-amerikanischen Demokraten Kinder in Kellern gefangen halten, sie sexuell missbrauchen und ihr Blut für ein Unsterblichkeitsserum verwenden.

          Das war ein Sehrerlebnis der ganz anderen Art. Wiederholen möchte ich es nicht.

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          • 7
            EudoraFletcher68 19.03.2022, 07:47 Geändert 19.03.2022, 07:51

            Völlig überzogener Verschwörungsthriller mit einigen alternden ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeitern, hinter denen jemand her ist, um sie auszuschalten. Die wollen sich das aber nicht bieten lassen und stecken ihre jüngeren Nachfolger locker in die Tasche. Da die Hauptfiguren super-sympathisch sind, habe ich den Film doch gerne gesehen, trotz Stereotypen und Übertreibungen. Dennoch befürchte ich, dass ich, falls ich den in ein paar Jahren durch Zufall wieder in den Player lege, mich an nichts mehr erinnern können werde.

            Da es einige schöne Schneeszenen gibt: https://boxd.it/3Maow

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            • 4 .5
              EudoraFletcher68 19.03.2022, 07:43 Geändert 19.03.2022, 21:21

              Ging mir ziemlich ähnlich mit dem Film wie mit ANY GIVEN SUNDAY. Während dort die Farbigkeit grell in rot/gelb/grün war, ist sie hier auch grell in grün-weiß. Ich habe bald das Interesse verloren und dann auch den Faden. Sehr schade, obwohl ich Matthew McConaughey und Ian McShane sehr schätze.... Aus mir wird wohl kein Football-Fan mehr.

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              • 8 .5

                EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                Dieser Kommentar ist für Smoover, der schon seit 11 Jahren auf MP ist. Er schreibt leider nicht gerne Kommentare, aber er hat oft sehr gute Empfehlungen für mich, da er einen sehr breiten Filmhorizont hat und viele ungewöhnliche, internationale Produktionen kennt. Von 7.594 bewerteten Filmen hat er nur 23 Lieblingsfilme. 10 Davon kenne ich. DIE JAGD ist schon lange auf meiner Watchlist. Aber da das nicht gerade ein Unterhaltungsfilm für einen gemütlichen Abend ist, habe ich ihn ewig vor mir hergeschoben.

                Der ehemalige Lehrer Lucas (Mads Mikkelsen) arbeitet nun wegen einer Schulschließung als Erzieher in einem Kindergarten. Eines Tages kommt es dazu, dass er einem der Kinder, der Tochter eines guten Freundes, die ein bisschen in ihn verliebt ist, eine Grenze setzt. Das nimmt ihm das Mädchen übel. Gleichzeitig ist sie belastet, auch weil die Eltern sich gerade viel streiten. So erzählt sie eines Abends, als alle Kinder schon abgeholt wurden, der Kindergartenleiterin, dass sie Lucas nicht leiden kann und dass er einen Penis hat. Dann beschreibt sie noch einen erigierten Penis. Daraufhin ist die Leiterin alarmiert und setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die eine ziemliche Dynamik annehmen und schnell außer Kontrolle geraten.

                Was man hier sieht ist, wie schnell sich ein Mob bilden kann, wie schnell es passieren kann, dass ein gerade noch beliebter und integrierter Mensch aus der Gemeinschaft ausgestoßen wird, einfach nur weil jemand einen üblen Verdacht hat. Der Ablauf der Ereignisse ist sehr spannend und schlüssig dargestellt, nur habe ich mich in der letzten viertel Stunde gefragt, was wohl die Intention der Auflösung ist.

                ANFANG SPOILER
                Es wird gezeigt, dass eine alte Freundschaft dann doch trägt und auf diese Weise Lucas wieder integriert werden kann. Warum hat man sich für diesen Schluss entschieden? Wir wissen nicht, was aus den polizeilichen Ermittlungen und dem Gerichtsprozess geworden ist. Wahrscheinlich nichts. In der Realität bleibt meistens von den Anschuldigungen etwas hängen, auch wenn das Verfahren eingestellt wird oder mit einem Freispruch endet. Hier versöhnen sich alle wieder miteinander. Warum? Dass die Kraft der Freundschaft tiefe Klüfte überwinden kann, finde ich zwar schön, aber mir kam das alles zu glatt vor. Wo sind die Wunden, die die Erlebnisse gerissen haben müssen. Der Mann müsste ja eigentlich traumatisiert sein. Da wacht man eines morgens auf und die ganze Welt ist eingestürzt. Alles was gestern noch selbstverständlich war und Halt gegeben hat, ist mit einem Mal veloren: Die Arbeitsstelle, die Freunde, der Supermarkt um die Ecke, die neue Liebe…. Dann wird einem auch noch der Hund umgebracht. Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, wie man das verkraften soll und dann ohne Groll einfach weiter mit den Tätern zusammenleben.

                Außerdem habe ich mich auch gefragt, was wäre wenn der Verdächtigte wirklich das Mädchen sexuell missbraucht hätte? Wäre es dann in Ordnung gewesen, ihn so zu behandeln? Soll man einen Straftäter so brutal ausgrenzen? Wenn man der Meinung ist, das sei in Ordnung so, die Leute gehören bestraft, hätten es verwirkt, weiterhin Mitglied der Gemeinschaft zu sein, wie soll es dann weiter gehen? Verurteilte Täter verlieren dann alles, für eine begrenzte Zeit ihre Freiheit, dann aber auch ihr gesamtes Umfeld. Was bleibt ihnen dann außer ihren sexuellen Fantasien? Ich meine, diese Leute auszugrenzen erhöht die Wahrscheinlichkeit für deren Rückfall und ist allein deshalb keine Lösung. Hier im Film ist das eigentliche Opfer über sich hinausgewachsen und hat den Tätern vergeben. Die viel wichtigere Frage finde ich aber: Wie kann man einen Missbrauchstäter in eine Gemeinschaft (re-)integrieren?
                Diese Fragen werden in DIE JAGD nicht gestellt, weil Lucas ja unschuldig ist.
                ENDE SPOILER

                Davon abgesehen kann ich durchaus nachvollziehen, wie DIE JAGD zum Lieblingsfilm werden kann, denn er zeigt ganz hervorragend und mit einer beeindruckenden Ruhe und Nüchternheit, wie brave Bürger zu einer wilden Meute werden können.

                https://boxd.it/fMo0c
                https://boxd.it/9til2

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                • 8

                  EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                  Die Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                  In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                  Dieser Kommentar ist für Intemporel, mit dem ich eine ungewöhnlich hohe Geschmacksüberschneidung von 74 % habe. Wie die zustande kommt, ist mir nicht so ganz klar. Die einzigen Filme, die wir beide mit 10 Punkten bewertet haben, sind DIE REISE DER PINGUINE und ALIEN. Von 1.917 bewerteten Filmen hat er 36 Lieblingsfilme. Davon kenne ich die meisten, aber einige habe ich nicht in den letzten 5,6 Jahren gesehen und daher hier auch nicht bewertet. Wir haben immer wieder mal einen erbaulichen Austausch zu einem Film, auch manchmal über Musik oder über den allgemeinen Zustand unserer Welt. Er schaut und kommentiert auch gerne mal eine Doku. Das ist eine gute Sache, denn es gibt nur sehr wenige Kollegen hier, die das tun.

                  CINEMA PARADISO war schon länger auf meiner Watchlist. Wer sich auch nur ansatzweise für die Geschichte und Bedeutung des Films/Kinos in Europa interessiert, für den ist CINEMA PARADISO Pflichtprogramm. Eine Liebeserklärung an das dörfliche Leben in Sizilien in den 1950ern (ohne Mafia) und das Kino. Ein fiktiver Regisseur namens Salvatore „Toto“ di Vita erinnert sich, anlässlich einer Todesnachricht, an seine Kindheit in einem sizilianischen Dorf.

                  Ein alter Filmvorführer Alfredo wird von einem kleinen, vaterlosen Jungen aus der Unterschicht verfolgt, der unbedingt auch Filme vorführen will. Im Zentrum des Films ist das alte Kino, das Cinema Paradiso, mehr oder weniger die einzige Abendunterhaltung für den ganzen Ort. Der Pfarrer zensiert jede Szene in der ein Kuss vorkommt. Der Junge kann sich schließlich durchsetzen und vom Filmvorführer lernen.

                  Mit dem Älterwerden des Jungen erlebt man auch die gesellschaftspolitischen Entwicklungen Italiens mit. Und natürlich seine erste Liebe, die natürlich eine tragische ist. Die Unüberwindbarkeit der Klassenunterschiede ist sehr gut dargestellt.

                  Ich vermute, dass man CINEMA PARADISO mehr lieben wird, wenn man die ganzen Filme kennt, die im Cinema Paradiso gezeigt werden, was bei mir leider nicht der Fall ist. Die Drehorte haben mich angesprochen, ist Sizilien doch einer der Regionen Italiens, die ich am häufigsten besucht habe.

                  Wenn man dem alten Filmvorführer zuhört und zusieht, was für ein Aufwand es damals war, einen Film vorzuführen – Irre! Genauso irre, in welchem rasanten Tempo die Technik sich allein in den letzten 50 Jahren verändert hat!

                  Erfreulicherweise gibt es auch heute noch Liebhaber, die sich für kleinere Produktionen begeistern können.

                  https://boxd.it/fMo0c
                  https://boxd.it/eUmE2
                  https://boxd.it/fre42

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                    EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                    Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                    In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                    Dieser Kommentar ist für vorhees103, der schon seit 8 Jahren dabei ist. Sein Profilbild macht ihn mir sympathisch: Tim Curry als Frank´n´Furter aus der ROCKY HORROR PICTURE SHOW. Yay! Der einzige Film, den ich 10-15 Mal gesehen habe. Heute kein richtiger Lieblingsfilm mehr von mir, aber immer noch 9 Punkte.

                    Vorhees103 hat 28 Lieblingsfilme von 2.212 Bewertungen. Beide haben wir ALIEN und PULP FICTION mit 10 Punkten bewertet. Warum FREDDY VS. JASON von ihm auch 10 Punkte bekommen hat, ist mir ein Rätsel, das keine Erklärung dieser Welt auflösen kann. Auch scheint er manchmal die „Artikel“ zu lesen, die es auf MP gibt – zumindest kommentiert er manche davon.

                    NORDSEE IST MORDSEE wollte ich auch seit Jahren sehen und habe es nie getan. Nun also dank Vorhees103 kommt es dazu:

                    Gleich am Anfang kommt ein Lied von Udo Lindenberg, das ich als Jugendliche sehr gern gehört habe: ER WOLLTE NACH LONDON (https://www.youtube.com/watch?v=VOKOM7uQ0Eo). Der gesamte Soundtrack ist von Lindenberg. Nicht, dass ich den heute noch hören würde und als Typ ist er mMn ganz schlecht gealtert. Aber seine alten Sachen finde ich immer noch super!

                    Sofort fragte ich mich: Warum habe ich mir den Film nicht schon viel früher angeschaut? Neben der authentischen Szenerie der 1970er haben mir die Locations super gut gefallen. Die Gören sind ziemlich krass, aber ich bin als Kind auch nicht in solchen Sozialsiedlungen abgehangen.

                    NORDSEE IST MORDSEE hat mich gleich von Anfang an in meine Kindheit zurückversetzt. Wenn ein Film das schafft, dann ist er für mich auf jeden Fall mindestens gut

                    Der 14jährige Uwe lebt in prekären Verhältnissen in einer Hamburger Sozialbausiedlung mit einem Alkoholikervater, der ihn verprügelt. Entsprechend verhaltensauffällig und kriminell ist Uwe dann auch. Er quält den chinesischen/vietnamesischen Dschingis, knackt Automaten und hat nur Unsinn im Kopf. Nach einer Schlägerei mit Dschingis freundet er sich aber doch mit ihm an und dann machen sie sich zu zweit auf eine Reise – ob das wohl gut geht?

                    Insgesamt ist das ein auch heute noch sehr sehenswerter Jugendlichen-Film mit einem gelungenen Ende. Allerdings sollte einem klar sein, dass es kein Blockbuster ist, sondern ein Low-Budget-Autorenfilm, spontan und improvisiert.

                    In leider nicht allzu guter Qualität: https://www.youtube.com/watch?v=lHlJbUsVELo

                    RoboMeter: 4-5 Punkte, außer er mag Lindenberg (Vorsicht Sozialstudie!)

                    https://boxd.it/fMo0c
                    https://boxd.it/5fmLa

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                      EudoraFletcher68 16.03.2022, 07:13 Geändert 16.03.2022, 10:57

                      EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                      Kommentar zur BLACK & CHROME Version.

                      Die Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                      In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                      Dieser Kommentar ist für JordanBelfort, der von 1.456 bewerteten Filmen 29 Lieblingsfilme hat. 14 davon kenne ich und 12 finde ich mindestens sehr gut. Trotz recht solider Überschneidungen bin ich mit ihm bisher noch kaum ins Gespräch gekommen, was vielleicht daran liegt, dass er neben seinen Kommentaren nicht so sehr an Kommunikation (mit mir) interessiert ist? Vielleicht ändert sich das ja jetzt – vielleicht auch nicht. In jedem Fall bin ich der Meinung, dass wir von gegenseitigen Sichtungs-Empfehlungen definitiv profitieren können.

                      Der Plot lässt sich kurz zusammenfassen: Eine junge Kämpferin flieht aus den Fängen des bösen und wahnsinnigen Alleinherrschers. Im Gepäck hat sie wunderschöne Jungfrauen. Der Alleinherrscher verfolgt mit seinen unzähligen zombieartigen gebrainwashten Soldaten die Kämpferin. Zu ihr gesellt sich noch ein ehemals Gefangener einsamer Wolf. Nachdem ihnen die Flucht so einigermaßen geglückt ist, stellen sie fest, dass es da draußen nix gibt und beschließen, den Herrscher vom Thron zu stürzen. Hier gibt es zumindest keine Logikfehler und über fehlende Charaktertiefe oder ähnliches muss man nicht nachdenken.

                      Das Wesentliche sind die Bilder – diese sind einfach nur SPEKTAKULÄR! Korrektur meiner ursprünglichen Bewertung von 7,5 auf 9 Punkte. Obwohl allerdings einiges vieles viel zu schnell ging! Wenn es eine Version gäbe, die während der Actionszenen ungefähr 1/3 langsamer wäre, dann gäbe es dabei definitiv noch Luft nach oben.

                      Wenn man, wie ich, in seiner Jugend durch MAD MAX II und III überhaupt erstmals auf den Geschmack postapokalyptischer Bilder gekommen ist, kann man doch FURY ROAD eigentlich nur toll finden, ist er doch eine stimmige Variation und Hommage an die beiden Werke aus den 1980ern, mit heutigen technischen Mitteln. Außerdem merkt man, dass Autor und Regisseur George Miller ein Konzept dieser Welt und ihrer Einwohner hat, welches er auch konsequent umsetzt. So etwas schätze ich sehr!

                      Das ist ein Film, den man sich so anschauen sollte, wie bspwse eine Kunstfoto-Ausstellung in einer Galerie. Die Gerätschaften und Fahrzeuge in Kombination mit den hübschen Frauen und den muskelbepackten Kerlen und dem zombieartigen Fußvolk sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass jeder, der auf ästhetische Bilder steht, hier eigentlich nur glücklich sein kannn! Ich wünschte, ich könnte BLACK & CHROME Version einmal im Kino ansehen.

                      Eine geniale Szene fand ich ziemlich am Anfang: Frauen, deren Brustmilch abgepumpt wird und ein Muskelprotz trinkt sie dann. Ich weiß nicht, ob euch das bekannt ist, aber es gibt eine wachsende Gruppe an Erwachsenen (in den USA), die tatsächlich Muttermilch trinken (https://www.timesnownews.com/health/article/bodybuilders-are-now-drinking-breast-milk-to-build-muscle-is-it-safe-for-adults/648409, https://medium.com/the-partnered-pen/adults-who-drink-breastmilk-8599fb09788b) und Mütter, die ihre Milch auch für diese Zwecke verkaufen. (https://www.brigitte.de/aktuell/gesellschaft/muetter--das-geschaeft-mit-der-muttermilch-10172952.html) oder daraus Puddings und solches Zeug herstellen.

                      MAD MAX: FURY ROAD ist ein weiteres Beispiel dafür, dass man sehr wohl Filme drehen kann, die im Dunklen spielen, wo man noch gut sieht, was sich abspielt.

                      Wie Headshot77 schon prognostiziert hat, lohnt sich die BLACK & CHROME Version absolut!! Falls du, JordanBelfort, sie noch nicht gesehen hast: Unbedingt nachholen!!!!

                      https://boxd.it/fMo0c

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                      • 8 .5
                        EudoraFletcher68 16.03.2022, 06:51 Geändert 16.03.2022, 22:07

                        EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                        Die Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                        In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                        Dieser Kommentar ist für S-Patriot, einen meiner engeren Freunde auf MP, mit dem ich mich auch über das Leben im Allgemeinen austausche. Er ist ein aufmerksamer und zuverlässiger Mensch, mit der Neigung sich in manche Themen bis ins letzte Detail hineinzuarbeiten, weshalb er Spielfilme wohl hauptsächlich zu Unterhaltungszwecken konsumiert. Unsere cineastische große Gemeinsamkeit ist der Dokumentarfilm. Er hat mir SEARCHING FOR SUGAR MAN, ein der besten Dokus, die ich je gesehen habe, ans Herz gelegt, wofür ich ihm dankbar bin! Auch der sehr sehenswerte DANCER – BAD BOY OF BALLET war eine Empfehlung von ihm. Ich habe mich sehr gefreut, dass er einige Tipps von mir aufgegriffen und gewertschätzt hat, wie DAS SALZ DER ERDE, HONEYLAND oder HOW TO SMELL A ROSE: A VISIT WITH RICKY LEACOCK IN NORMANDY.

                        Bei den Spielfilmen liegen wir öfter mal auseinander, so kann ich bspwse DUNE, und noch schlimmer JOHN WICK oder AVENGERS 4: ENDGAME rein gar nichts abgewinnen. Bei PULP FICTION, ALIEN oder FEINDE – HOSTILES sind wir uns aber einig. S-Patriot hatte mir im Horroktober 2021 IT FOLLOWS empfohlen, den ich recht sehenswert finde.

                        Von 988 bewerteten Filmen hat er 53x die Höchstbewertung vergeben und er hat 40 Lieblingsfilme. Darunter befinden sich 6 Dokus. Ich habe mich für ATTENTION: A LIFE IN EXTREMES entschieden, auch weil ich weiß, dass S-Patriot einen persönlichen Bezug zu dem Thema hat und mich das von daher interessiert.

                        Die technische Qualität wechselt. Manche der Bilder sind topp! Andere nicht ganz so toll. Die Inszenierung hat mir großteils zugesagt. Die Vorstellung der diversen Extremsportler und ihre Lebenseinstellung hat mich angesprochen und neugierig gemacht. Ich hatte den Eindruck, dass ich durchaus etwas über die Typen und ihren Sport erfahre.

                        Da ich einen Basejumper persönlich kenne, aber noch nie Aufnahmen davon gesehen habe, war dieser Teil der Doku besonders spannend für mich. Ich ging davon aus, dass Basejumper einfach von hohen Stellen springen und irgendwann ihre Fallschirme aufmachen. Dass die aber tatsächlich mit Hilfe ihrer Wingsuits durch die Luft gleiten, war mir nicht klar. Dass das ein gefährlicher Sport ist, bei dem Leute ihr Leben lassen, ist eine Realität. Und es stimmt natürlich auch, dass wir insgesamt dazu neigen, die Gefahren des Alltagslebens runterzuspielen. Ansonsten würden wir uns niemals täglich ins Auto setzen.

                        Den Radfahrer fand ich am krassesten. Wie bitte schön, kann ein menschlicher Körper es aushalten, innerhalb von 9 Tagen eine Strecke von 5.000 km zurückzulegen und dabei nur ungefähr 10 Stunden oder so zu schlafen? Normalerweise werden Menschen psychotisch, wenn sie nur wenige Tage ohne Schlaf sind, geschweige denn dabei auch noch Dauerradeln. Wahnsinn! Der Typ radelt 550 km täglich. Bei ihm hatte ich den Eindruck, man schaut ihm dabei zu, wie er sich körperlich und emotional ruiniert. Das fand ich fürchterlich mitanzusehen!

                        Der Apnoe-Taucher ist im Grunde ein Wunder. Ich habe einen Tauchschein und da lernt man ja, dass man beim Aufsteigen dauernd längere Pausen einlegen muss, weil sonst Lunge und Ohren in Mitleidenschaft gezogen werden. Und der Typ taucht einfach 170 m tief (ohne Sauerstoff) und dann zack-zack auch wieder auf. Er macht aber einen recht gesunden Eindruck (vor allem im Kontrast zu dem Radfahrer).

                        In negativen Kommentaren habe ich sinngemäß gelesen, dass Extremsportler degenerierte Idioten sind, die nicht sehen, was im Leben wirklich wichtig ist. Letzteres kann schon sein, also dass diese Menschen eben sich aus verschiedensten (unbewussten) Gründen in etwas hineinsteigern und dann wird etwas für sie zum Lebensinhalt, was von außen betrachtet, tatsächlich wenig nachvollziehbar ist. Aber tun das nicht viele Menschen? Das ganze Prinzip des Kapitalismus basiert auf einer Bedürfnisverschiebung: Wie Menschen sollen nicht mehr unsere Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen, spüren und vor allem sollen wir auch nicht mehr existenziell leiden. Da gibt es sofort Abhilfe! Wenn der Konsum nicht funktioniert, gibt´s Unmengen an Mitteln, die wir zu uns nehmen können, um uns schnell wieder positiver zu fühlen: Alkohol, Zucker, Psychopharmaka, illegale Drogen usw. usw. Wir sollen unsere Arbeitskraft für andere hergeben, die uns so wenig wie irgend möglich von ihrem Profit abgeben und dann sollen wir uns etwas kaufen und reinziehen, sobald eine innere Spannung aufkommt bzw. um gar nicht erst zu merken, wie ungerecht dieses Prinzip und wie beschissen unsere Lage im Grunde genommen ist. Die meisten von uns tun auch genau das. Dass diese Extremsportler vermutlich auf der Flucht vor irgendwas sind, kann ich mir vorstellen. Allerdings sind sie wenigstens keine passiven Konsumenten und sie schaden niemandem, außer sich selbst. In diesem Sinn, kann ich mit solchen Leuten durchaus connecten und finde die Darstellung in der Doku bereichernd!

                        Einer der Experten erklärt das Verhalten letztlich im Sinne von (toxischer) Männlichkeit. Er sagt, diese Kerle wollen gesehen werden. Das finde ich einen schlüssigen Ansatz für diejenigen, die ihre Rekorde im Internet posten und eben viel in die Öffentlichkeit gehen. Das machen aber nicht alle. Ein anderer erklärt das Risikoverhalten der Männer mit der Evolution und der Tatsache, dass Männer keine Kinder bekommen können. Die einzige Expertin sagt etwas, das ich viel klüger finde: Es gehe dabei um die (Sehn)Sucht nach Vollständigkeit. Leider wird das nicht weiter vertieft sondern die Doku endet hier.

                        Was ich insgesamt recht gut gelungen finde ist, dass verschiedene Ansichten über diese Sportler gezeigt werden. Ein Arzt sagt zum Beispiel ganz entspannt über die Base-Jumper, dass es zwar ein gefährlicher Sport sei, aber dass man auch an Leberverfettung als Couchpotatoe sterben könne. Wer am Schluss glücklicher wäre, das sei nicht seine Aufgabe zu beurteilen. Dem kann ich nur zustimmen. Ich wäre nicht begeistert, wenn ein mir nahestehender Mensch das machen würde, aber ich würde dann auch versuchen, es genauso zu betrachten.

                        Sehr schön anzusehen, fand ich die Apnoe-Taucherin, die unter Wasser künstlerische Filme dreht, inclusive ihrer Hochzeit und sich selbst in fortgeschrittener Schwangerschaft.

                        Das ist eine Doku, die zum Nachdenken anregt und einen definitiv nicht kalt lässt!

                        https://boxd.it/fMo0c

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                          EudoraFletcher68 15.03.2022, 07:30 Geändert 10.04.2022, 05:22
                          über Casino

                          EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                          Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                          In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                          Dieser Kommentar ist für Sonatine, der früher DustyOn3 hieß, einem nicht sehr aktiven Kollegen, der mit 12 Jahren zu den Dinosauriern auf MP gehört. Von 2.526 bewerteten Filmen hat er 39 Lieblingsfilme gelistet. Davon sind mir 32 bekannt und von denen finde ich 17 sehr gut. Es handelt sich hauptsächlich um bekanntere, US-amerikanische Produktionen. Aus meiner Perspektive würde ich sagen, wir haben solide Geschmacksüberschneidungen, aber DustyOn3 ist cineastisch nicht gerade experimentierfreudig. Falls er sich entscheiden sollte, bei der Aktion mitzumachen, wünsche ich mir von ihm einen Kommentar zu einem Film, den er sich sonst im Leben nicht angeschaut hätte.

                          Für mich war das der 10. Martin Scorsese Film, den ich bewusst gesehen habe
                          MEAN STREETS: 7,5 Punkte
                          TAXI DRIVER: 8,5 Punkte
                          RAGING BULL: 8 Punkte
                          GOOD FELLAS: 9 Punkte
                          BRINGING OUT THE DEAD: 8 Punkte
                          GANGS OF NEW YORK: 7 Punkte
                          NO DIRECTION HOME: BOB DYLAN: 4 Punkte
                          THE WOLF OF WALL STREET: 8,5 Punkte
                          SILENCE: 3 Punkte (was aber auch daran liegen kann, dass ich den Film „falsch verstanden“ habe).

                          Scorsese ist natürlich über jeden Zweifel was die technische Qualität und die Darsteller angeht, erhaben. Bei ihm kann man sich meist darauf verlassen, dass man mindestens gut unterhalten wird. Er hat neun Spielfilme mit Robert de Niro gedreht. Offensichtlich waren sie ein gutes Team. Hier hat er ihn mit Joe Pesci die Dialoge improvisieren lassen. Die zwei harmonieren sehr schön miteinander.

                          Joe Pesci und seine Art zu sprechen, finde ich urkomisch. (Hier ein paar Szenen aus dem Film mit ihm: https://www.youtube.com/watch?v=yCLtNjbff-I)! Ich höre ihm mit Staunen zu, wie man es überhaupt schafft, so zu reden….

                          CASINO hätte mir wahrscheinlich noch besser gefallen, hätte ich ihn vor 20, 25 Jahren gesehen. So aber, viele Mafia-Epen und Werke über (mehr oder weniger kriminelle) Italo-Amerikaner später und auch nach THE SOPRANOS, gefällt mir CASINO nicht so sehr wegen des Milieus in dem er spielt, sondern hauptsächlich wegen der völlig desolaten Paardynamik zwischen den beiden verkorksten Hauptprotagonisten Ace (Robert de Niro) und Ginger (Sharon Stone)! Das ist wahrlich tragisch-komisch und sehr sehenswert! Nicht umsonst war Sharon Stone 1996 als beste Darstellerin für den Oscar nominiert.

                          Das Milieu: Italo-amerikanische Mobster und Spieler in Las Vegas zu einer Zeit, bevor große Firmen und Konzerne sich der Casinos bemächtigten, wie es am Ende vom Film dann auch ausgesprochen wird. Kleine Gangster, die plötzlich zu Unsummen Geld kommen und dadurch völlig abdrehen. Die wunderbaren Geschmacklosigkeiten, die in deren Behausungen zu bestaunen sind, sind großartig!

                          Las Vegas gehört neben Dubai zu so ziemlich den letzten Orten auf dieser Welt, die ich einmal gerne besuchen würde. Eine völlig neurotische und kranke Plastikwelt in einer Wüste, in der Menschen Unsummen Geld ausgeben, um sich einen Kick zu verschaffen, den ich nicht nachvollziehen kann. Bedürfnisverschiebung nennt man das. Die Krankhaftigkeit des Kapitalismus und seiner Auswüchse. Auch das bringt CASINO ziemlich gut rüber!

                          https://boxd.it/fMo0c

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                            EudoraFletcher68 15.03.2022, 07:28 Geändert 15.03.2022, 21:08

                            Die erste halbe Stunde habe ich mich gefragt: Warum habe ich mir den ausgesucht? Ein paar „Millenials“ aus Staten Island hängen miteinander rum. Diese Generation finde ich ja die Schlimmste von allen jüngeren Leuten. Allerdings sind mir auch schon einige 18-20jährige begegnet, die reifer sind, als ich mit 25 oder 30. Scheint mir eine ziemliche Schere zu sein, die sich da auftut.

                            Der Hauptprotagonist Scott ist ein absurder Typ, der nichts mit seinem Leben anfangen kann, kifft und alle Leute tätowiert, derer er habhaft werden kann. Seine Tattoes sind teilweise lustig, aber ziemlich ungelenk. Seine verwitwete Mutter hat eine Art Midlife-Krise als seine jüngere Schwester zum Studieren wegzieht. Sie lernt einen Mann kennen, der bei ihr an der Tür klingelt, weil Scott dessen 9jährigen Sohn am Strand tätowiert hatte. Die beiden verlieben sich ineinander, was das Gleichgewicht für Scott durcheinanderbringt. Mit 24 wohnt er noch zu Hause, macht keine Ausbildung, arbeitet nicht und ruht sich auf seiner ADHS-Diagnose aus

                            Nach einer Stunde habe ich immer mehr gefallen an THE KING OF STATEN ISLAND gefunden. Diesem absolut lebensunfähigen Typen dabei zuzusehen, wie alle um ihn herum sich entwickeln, nur er versucht krampfhaft das Vergehen der Lebenszeit aufzuhalten. Ein bisschen hat er mich an die Typen aus FETT UND FETT oder auch an Adam Driver aus GIRLS erinnert. Somit hatte ich dann doch Spaß an diesem absurden Charakter und seinem Leben. Man könnte sagen, dass ist ein bisschen ein verspätetes Coming of Age-Drama 🤣

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                            • 8 .5

                              EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                              Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                              In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr dann einen Kommentar dazu.

                              Dieser Kommentar ist für MareikeHB, eine der wenigen aktiven Pilotinnen. Obwohl sie schon seit 5 Jahren hier ist, kenne ich so noch gar nicht so lange. Vielleicht 1-2 Jahre? Ich schätze sie als freundliche Kollegin, die mir schon einige gute Tipps für Filme aus den 1940-1960ern gegeben hat. Lange dachte ich, dass sie ausschließlich „alte“ Filme anschaut. Aber ganz so extrem ist sie dann doch nicht. Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass sie bei Framolfs TRASHMOB mitgemacht hat! Von 1.620 bewerteten Filmen hat sie 25 Lieblingsfilme, von denen ich 9 in den letzten 5 Jahren gesehen habe. Es befinden sich jüngere Produktionen darunter wie THE BIG LEBOWSKI, BEING JOHN MALKOVIC und JACKIE BROWN. Da sie in ihrem Profil die Filme nicht zur Ansicht für Kollegen frei geschaltet hat, konnte ich da nicht spicken, wie ihr Ranking insgesamt aussieht.

                              Für die Aktion habe ich mir einen der alten Klassiker ausgewählt, der schon lange auf meiner Watchlist verstaubt. Bei alten Western habe ich oft Angst, dass mir langweilig wird. Ich kann mich nicht daran erinnern, HIGH NOON jemals gesehen zu haben. 1952 und Gary Cooper. Der ist hier schon ein alter Sack (von 51 Jahren) und heiratet eine weniger als halb so alte Frau (Grace Kelly, damals 23). Das hat man wohl einfach so gemacht, ohne dass sich jemand darüber gewundert hat. Aber genug gemeckert! Mehr gibt es auch tatsächlich an dem Film nicht zu meckern.

                              Was gleich zu Beginn auffällt ist das großartige Titellied, das im Verlauf immer wieder angespielt wird: https://www.youtube.com/watch?v=hsDyrZVqipA

                              Marshal Will Kane (Gary Cooper) heiratet also eine süße Zuckerschnecke, eine Quäkerin, die offenbar zur Bedingung gemacht hat, dass er seinen gefährlichen Job aufgibt. Am nächsten Tag soll der neue Marshal ankommen. Alle seine Freunde ermutigen ihn, nun doch seinen Stern abzulegen. Nur leider kommt genau kurz nach der Hochzeit ein Telegramm an. Drin steht, dass ein böser Mörder begnadigt wurde und nun auf dem Weg ist, um sich an Will zu rächen, der ihn dingfest gemacht hatte. Anfangs lässt sich Will von seiner Angetrauten und seinen Freunden überreden, schnellstmöglich die Stadt zu verlassen. Auf dem Weg wird ihm dann aber klar, dass das keinen Sinn hat. Er muss sich dem Kerl stellen, sonst haben sie den Rest ihres Lebens keine ruhige Minute mehr. Seine frisch Angetraute ist damit überhaupt nicht einverstanden und schon haben sie die erste Ehekrise! Sie sagt ihm nämlich, dass sie nicht bereit ist, darauf zu warten, dass er womöglich erschossen wird und droht ihm an, die Stadt mit dem 12.00-Zug zu verlassen, wenn er nicht mitkommt. Das ist auch genau der Zug mit dem der Übeltäter ankommen wird.

                              So langsam wurden mir zwei Dinge klar:
                              1., dass der Film in Echtzeit gedreht ist, denn immer wieder wird die Uhr eingeblendet und das ist dann auch in etwa die Laufzeit des Films.
                              2., dass es hier um einen Abgesang an Gesetz, Ordnung, Solidarität und Gemeinschaft geht.
                              “It´s all for nothing, Will, it´s all for nothing.” (Sagt Wills´ Mentor über den Beruf als Gesetzeshüter)

                              Die Dramaturgie ist perfekt auf den Punkt. Hier gibt es keine Sekunde Leerlauf, jede Einstellung sitzt. Alles spitzt sich auf die Ankunft des Mittagszuges zu.

                              Sehr gut sind auch die beiden Frauen des Marshals besetzt: Seine Ex, die schwarzhaarige und verruchte Helen Ramírez (Katy Jurado) und seine Ehefrau, die blonde und brave Quäkerin (Grace Kelly).

                              HIGH NOON ist ein Film, den man sich gut auch heute noch ansehen kann, selbst wenn man kein größeres Faible für Antiquitäten hat.

                              https://boxd.it/ejXdS
                              https://boxd.it/fMo0c

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                                Uff…. Während der ersten Folgen dachte ich mir: SUPERNATURAL ist in der Gegenwart angekommen, mit diesen fürchterlich schnellen Schnitten bei den Kampfszenen, sodass man gar nicht mehr hinterher kommt. Insgesamt hat mir die Staffel visuell nicht so wirklich gut gefallen, die Bilder haben eine Qualität, die ich nicht beschreiben kann, fast würde ich sagen, sie wirken irgendwie billig, aber was meine ich damit? Mir fehlen die Worte. Ich habe mich im Lauf der Zeit daran gewöhnt. Was soll man auch sonst machen?
                                In dieser Staffel geht es einerseits um die Entwicklung von Luzifers Sohn, Luzifers Versuch aus seinem Gefängnis zu entkommen, Prinz Asmodeus aus der Hölle, der Erzengel Gabriels Mojo als Droge konsumiert. Für mein Dafürhalten gibt Asmodeus nicht besonders viel her. Castiel taucht wieder auf, was mich sehr freute, denn er ist einer der Figuren, die ich sehr gerne mag! Allerdings hat er schon in einer der früheren Staffeln eine Persönlichkeitswandel durchgemacht, der ihn weniger interessant für mich macht – zu menschlich. Dann geht es noch um Mary Winchester, die in einer Parallelwelt lebt. Rowena taucht wieder auf und treibt ihr Unwesen.

                                Falls jemand einfach nur mal wissen will, ob die Serie etwas für ihn sein könnte, empfehle ich Folge 16. Da geraten die beiden in eine Cartoon-Welt mit ScoobyDo. Ich fand´s witzig. Folge 17 hatte einen schönen Bezug zu Ghostbusters.

                                Auch wenn die Serie bei mir insgesamt von mir 9 Punkten bewertet ist, würde sich diese Bewertung beim bloßen Zusammenaddieren der einzelnen Staffeln womöglich nicht ergeben. Diese Staffel gehört jedenfalls mMn zu den schwächeren.

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                                  EudoraFletcher68 13.03.2022, 06:58 Geändert 06.12.2024, 21:18

                                  EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                  Die Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                  In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                  Dieser Kommentar ist für Framolf, einer meiner zuverlässigsten und vertrautesten Kollegen hier auf MP, der regelmäßig Kommentare postet und mit dem ich mich auch noch über andere Themen austauschen kann. Ich schätze an ihm noch seine klugen und oftmals nüchternen Überlegungen in Momenten, in denen ich emotional-aufgeheizt zu Impulsdurchbrüchen neige. Er schaut genau hin, stellt gute Fragen und hat einen Bezug zu meiner Jugend (1985/86 in Wackersdorf). Er hat mir schon einige wertvolle Anregungen zur tieferen Ebene von Filmen gegeben, bei denen ich geistig am Konkreten haftete und keinen Sinn darin finden konnte. Außerdem hat er einen großartigen Humor, was für mich fast das wichtigste in einer solchen Beziehung ist.

                                  Framolf hat 2.232 Filme bewertet. Lieblingsfilme hat er keine. Offensichtlich verweigert er diese Kategorie, was ich nicht weiter tragisch finde, man kann sich ja an seinen Top-Bewertungen orientieren. Aber nur ein Film hat bisher 10 Punkte von ihm bekommen, nämlich WHY WE FIGHT. Warum diese Doku so hoch von ihm bewertet wird, kann ich nachvollziehen und ich möchte sie hiermit auch noch einmal jedem ans Herz legen, der sie noch nicht gesehen hat.

                                  Dass er eben nur einmal 10-Punkte und acht Mal 9,5 Punkte vergeben hat, damit fällt er schon stark aus den sonstigen Gepflogenheiten hier heraus. Es passt allerdings zu seiner eher nüchtern-rationalen Betrachtung des Universums und seiner Bewohner. Manchmal würde ich mir wünschen, er würde sich mehr mitreißen lassen und doch mal den ein oder anderen Film mit einem Herz versehen. Aber dann wäre er nicht mehr der Framolf, der er eben ist.

                                  Was tut man, wenn man WHY WE FIGHT schon gesehen hat? Man wählt sich einen von seinen 9,5-Punkte-Bewertungen aus. 4 Davon habe ich schon gesehen. Bleiben also noch 4. Vor I, TONYA, LALA-LAND und LIEBER LEBEN habe ich die allergrößten Widerstände, aber eine mir unbekannte argentinische Produktion, die man noch dazu unkompliziert beim großen A bekommt – das ist doch perfekt!

                                  Während ich mir diesen recht merkwürdigen Film ansah, wurde mir mal wieder klar, dass in Framolfs Bewertungen nicht allein die üblichen Qualitäten eines Films einfließen. Diese ist zwar, gar keine Frage, herausragend (Du lagst mit deiner Prognose daneben, Framolf!). Aber DIE LIEBHABERIN ist nicht der einzig überdurchschnittliche Film im Universum.

                                  Wenn ich mir seinen Text zum Film durchlese, dann verstehe ich Kommentar und Bewertung fast so, als habe Framolf auf MP auch einen Bildungsauftrag 😉. Da sein Kommentar nicht zu toppen ist, versuche ich erst gar nicht, Wesen und Hintergrund von DIE LIEBHABERIN zu beschreiben. Es würde mir eh nicht gelingen. Mir hat allerdings der Kommentar vor der Sichtung geholfen, einen besseren Zugang zu diesem Werk zu finden. Ohne ihn hätte ich bei DIE LIEBHABERIN womöglich manches übersehen. Der Film lohnt sich aber auch nicht zuletzt wegen der guten Kamera und der schönen Bilder.

                                  Grob gesprochen geht es hier um eine gespaltene Gesellschaft. Die da oben und wir da unten. Wir da unten müssen für die da oben arbeiten- so wie die Protagonistin dies tut. Sie findet neben der Villa, in der sie arbeitet ein Paradies. Dieses ist zwar auch nicht perfekt, denn auch hier greift der Mensch in die Natur ein, um es sich selbst gemütlich zu machen (Eine Papageien-"Plage" muss kontrolliert/bekämpft werden), aber immerhin sind hier erst einmal alle gleich und wollen sich von den gesellschaftlichen Konventionen befreien. Ob dies gelingen kann, bleibt offen. Ich kann die Assoziation zu PARASITE nachvollziehen. Mir gefällt aber dieses Werk hier um Welten besser.

                                  Das ist ein Film, der für mich mit weiteren Sichtungen vermutlich besser werden wird und bei mir das Potenzial zum Lieblingsfilm hat, da ich nach und nach mehr und mehr Details wahrnehmen und die Symbole besser verstehen können werde. Außerdem ist das ein Film, den man eigentlich mit Freunden anschauen und danach lange bei ein paar Flaschen Rotwein darüber diskutieren sollte! Nach der Erstsichtung kann ich schon einmal sagen: Ich bin begeistert! Vor allem in Kombination mit Framolfs Kommentar dazu.

                                  https://boxd.it/ekkHQ
                                  https://boxd.it/fMo0c

                                  Wem dieser Film gefällt, für den dürfte auch EL VIAJE (1992) und LA ANTENA (2007) etwas sein.

                                  RoboMeter: 3-4 Punkte

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                                    über Pig

                                    Auch wenn der Film einen Platz in meiner Liste https://boxd.it/2SGCI bekommt und ich Nicolas Cage grundsätzlich mag, hat dieser Film einen großen Fehler: Er ist durchgehend viel zu dunkel. Ich habe öfter an den Einstellungen meines Fernsehers herumgefummelt, mit dem Erfolg, dass ich ein bisschen mehr gesehen habe. Wenn ich mir einen Film anschaue, dann will ich etwas sehen, sonst könnte ich mir auch ein Hörspiel anhören oder einen Podcast. Ich verstehe nicht, warum jemand einen Film macht, in dem man fast nichts sieht. Genau wie in FIRST COW und einem großen Teil von BONE TOMAHAWK. (Vielleicht sollte ich diesbezüglich mal eine Liste anlegen, mit dem Titel „Hier gibt´s wenig zu sehen“ oder so).

                                    Abgesehen davon hat mich der Plot nicht wirklich angesprochen. Cage wohnt als Einsiedler mit seinem Trüffelschwein im Wald. Eines Tages wird ihm das Schwein gestohlen. Er zieht los, um es zurück zu holen. Die ganze Zeit über wäscht er sich nicht. Aber kochen tut er schon. Eine alte Wutz quasi.

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                                    • Geschafft! Ich hätte gern einen Kommentar zu BRAINDEAD.

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                                      • Na das ist doch mal eine tolle Aktion! Jetzt muss ich erstmal deine Filmliste studieren.

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                                        • 9 .5
                                          EudoraFletcher68 12.03.2022, 07:22 Geändert 12.03.2022, 19:42

                                          EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                          Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                          In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr dann einen Kommentar dazu.

                                          Dieser Kommentar ist für CinemaParadiso, eine/r der älteren Semester hier. Ich weiß nicht, ob sich hinter dem Nick ein er oder eine sie verbirgt. Da ich keine Gender-Freundin bin, halte ich CinemaParadiso nun bis auf weiteres für einen ihn (zumal Frauen hier wohl eher unterrepräsentiert sind). Von 8.808 bewerteten Filmen hat er 78 Lieblingsfilme. Davon kenne ich 29. Einer meiner Lieblingsfilme ist darunter: EINS, ZWEI, DREI von Billy Wilder, ein 10 Punkte-Film (SEARCHING FOR SUGAR MAN), einer mit 9,5 Punkten (SYSTEMSPRENGER) und drei, die ich mit 9 Punkten bewertet habe. Sehr schade, dass CinemaParadiso so selten Kommentare postet (97 in 8 Jahren), denn er gehört zu der Untergruppe derjenigen, die sich gerne (Arthouse-)Filme aus aller Herren Länder ansehen.

                                          Ich habe mich für einen Film von seiner Liste entschieden, den ich mir sowieso ansehen wollte. Habe ich doch Ende 2021 mit einer Sorrentino-Werkschau begonnen ...

                                          (LE CONSEGUENZE DELL'AMORE (2004): 6,5 Punkte
                                          THIS MUST BE THE PLACE (2011): 5 Punkte
                                          LA GRANDE BELLEZZA (2013): 8 Punkte
                                          THE YOUNG POPE (2016): 8,5 Punkte
                                          LORO (2018): 7,5 Punkte
                                          THE NEW POPE (2020): 8,5 Punkte
                                          THE HAND OF GOD (2021): 5,5 Punkte),

                                          ...von der ich dann durch andere Aktivitäten abgelenkt wurde. Was man über Sorrentinos Filme generell, und über diesen im Besonderen sagen kann, ist dass er immer mit sehr guten Kameraleuten zusammenarbeitet.

                                          Die Bilder der Schweizer Alpen, sowie die einzelnen Szenen im Hotel und vor allem die Einstellungen sind einfach eine visuelle Wucht! Falls man mit Geschichte und Charakteren nicht so viel anfangen kann – allein die Bilder lohnen sich!

                                          Obwohl ich meistens nicht so sehr an Filmmusik interessiert bin, ist mir diese hier noch positiv aufgefallen.

                                          Die Protagonisten, zwei alte Männer und ihre Entourage befinden sich in einem Grandhotel in Graubünden mitten in den Bergen – einfach nur traumhaft!

                                          Der Film enthält eine Menge Insider-Jokes, die ich sicherlich nicht alle mitbekommen habe. Der beste Freund des Dirigenten ist Regisseur – ich habe mich gefragt, ob Sorrentino wohl eine reale Person dabei im Sinn hatte. Auch treffen sie im Hotel immer wieder auf einen verfetteten Diego Maradona mit Sonnenbrille, der manchmal Autogramme verteilt. Wenn man nicht weiß, dass Maradona für Sorrentino wichtig ist, dann fragt man sich vielleicht, wer dieser fette südländisch aussehende Mann, der in Bademantel und Sonnenbrille Autogramme verteilt und mit seinem Fuß einen Tennisball in die Höhe kickt, wohl ist.

                                          Sorrentino ist einer der Regisseure, die nicht viel erklären, sondern einfach ihr Ding durchziehen. Das ist in den beiden Pabst-Staffeln auch so. Entweder man kann etwas damit anfangen, oder halt nicht. Ich kann es, auch weil ich seinen mehr oder weniger subtil-skurrilen Humor liebe! Dazu gehört zum Beispiel die Szene in dem Kuckucksuhren-Laden. Was für ein großartiges Bild! Vor allem in Bezug auf eine frühere Szene als der Dirigent einem jungen Mädchen mit dem Fernrohr erklärt, wie es ist alt zu sein. Oder die Situation mit Hitler im Restaurant. Urkomisch!

                                          Es ist für mich fast so, als ob YOUTH alle Elemente aus Sorrentinos anderen Produktionen, die ich mochte hier zu einem einzigen großen Meisterwerk vereint hätte (Und das, was ich nicht so gern mochte, weggelassen hat).

                                          Hinzu kommt noch, dass mir die Geschichte der beiden alten Männer auch sehr zusagt. Dafür muss man wohl selbst ein gewisses Alter haben und selbst das ist keine Garantie, wie man an den gereizten Kommentaren einiger Buddys nachlesen kann.

                                          Auf IMDB steht, dass Michael Caine einen Brief an Sorrentino geschrieben haben soll, in dem stehe, dass er nach der ersten Sichtung so sehr berührt gewesen sei, dass er auf dem Heimweg die ganze Zeit geweint habe. Das kann ich nachvollziehen, da der Film sich mit dem Alter und dem, was aus uns wird, was nicht mehr passieren wird, Trennung und Verlust beschäftigt, ohne dabei den Tod vorwegzunehmen.

                                          https://boxd.it/fre42
                                          https://boxd.it/eUmE2
                                          https://boxd.it/fMo0c

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                                          • 6 .5
                                            über Milk

                                            Biopic über Harvey Milk, dem vermutlich ersten offen Schwulen, der in den Stadtrat von San Francisco gewählt wurde. 1977 war das. Dafür erlebte er krasseste Anfeindungen und ….

                                            ANFANG SPOILER
                                            …. wurde am Ende von einem erbosten Ex-Stadtrat erschossen, der ihn für seine Probleme verantwortlich machte.
                                            ENDE SPOILER

                                            Sean Penn spielt die Rolle überzeugend und MILK bringt anschaulich einige der Schwierigkeiten rüber, mit denen Homosexuelle in den USA noch bis vor gar nicht allzu langer Zeit konfrontiert waren und teilweise wohl auch noch sind.

                                            MILK hat mich nicht mehr so angesprochen, wie bei Erstsichtung vor ungefähr 15 Jahren. Es fällt mir schwer zu sagen, woran das liegt, zumal solche Geschichten (Politik und Randgruppen) normalerweise „mein Ding“ sind.

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                                              Das mit dem Humor ist so eine Sache…. Meiner war´s leider nicht.
                                              Deshalb fand ich den Film nur halbwegs ansehenswert und etwas mühsam. Ja klar, ein paar lustige Ideen sind dabei.
                                              Trotzdem danke an Loretta für den Tipp!

                                              https://boxd.it/9til2

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                                                EudoraFletcher68 11.03.2022, 07:20 Geändert 11.03.2022, 08:05

                                                Ich konnte mit THE LAST STAND gar nichts anfangen, obwohl ich Arnie an sich mag. Leider ist diese Rolle absolut lächerlich und unpassend für ihn. Es sind auch ein paar andere Schauspieler dabei, die ich schätze, wie Forest Whitaker, Peter Stormare und natürlich Harry Dean Stanton.

                                                Das Geschehen kam mir in erster Linie abstrus vor und nach einiger Zeit habe ich nicht mehr so richtig kapiert, worum es geht. Es hat mich auch nicht weiter interessiert. Die Dialoge find ich absolut Panne. Insgesamt ist das ein Film nach dem Motto: Bemüht - aber ohne Erfolg.

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                                                  EudoraFletcher68 10.03.2022, 06:50 Geändert 12.03.2022, 19:41

                                                  EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                                  Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                                  In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste dann ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                                  Dieser Kommentar ist für BossMarco, einer der recht aktiven Kollegen hier, den ich schon lange kenne. Er kommt aus der Schweiz, schreibt manchmal lustige Geschichten über die MP-Community und er lässt sich kaum je aus der Ruhe bringen! Von 2.724 bewerteten Filmen hat er 61 Lieblingsfilme. 91 Filme hat er mit 10 Punkten bewertet. Das heißt, dass es (noch) andere Kriterien für seine Lieblinge geben muss.

                                                  Unser Geschmacksüberschneidungen sind solide (z.B. Jarmusch, Nuri Bilge Ceylan, Aki Kaurismäki), allerdings gibt es auch ein paar extreme Differenzen. Nämlich mag BossMarco sehr gerne Actionfilme mit Gestalten wie Stallone/Seagal/JCVD oder BRUCE LEE, mit denen ich nichts anfangen kann. Da man bei dieser Aktion ja nicht einen Lieblingsfilm seines Buddys zerreißen will, habe ich ein Werk ausgewählt, von dem ich hoffte, es zu mögen. Denzel Washington schätze ich (auch wenn ich den Eindruck habe, dass er eigentlich immer ähnliche Rollen spielt, was aber auch daran liegen kann, dass ich noch nicht so viele Filme mit ihm gesehen habe) und ich hatte die DVD schon lange auf meinem Stapel.

                                                  Vom Regisseur Norman Jewison kenne ich A SOLDIER'S STORY (1984) ebenfalls mit Denzel Washington, der mir gut gefallen hat, MOONSTRUCK (1987; keine Bewertung von mir, da Sichtung zu lange her) und THE CINCINNATI KID (1965), den ich nicht so toll fand.

                                                  Eins kann ich vorab über den Film sagen: Ich habe mehrmals geweint – das kommt bei mir sehr selten vor! Kann sein, dass ich in diesen traurigen Tagen näher am Wasser gebaut bin, nichts destotrotz hat mich der Film sehr berührt.

                                                  Zuerst hatte ich gezögert, weil ich dachte: Bitte nicht schon wieder ein Box-Film (so viele Box-Filme, wie ich gesehen habe, obwohl ich mich für den Sport nicht interessiere…).

                                                  Leute, lasst euch sagen: Das ist kein Box-Film! Vielmehr ist es ein hervorragendes Drama, in dem es um Rassismus, Korruption, Gerechtigkeit, einen Gerichtsprozess und menschliche Resilienz geht.

                                                  Denzel Washington spielt den Hauptprotagonisten, Robin „Hurricane“ Carter, einen real 1966 zu Unrecht wegen Mordes zu 3 x lebenslänglich verurteilten Boxer. Das Drehbuch basiert u.a. auf der Autobiografie Carters THE 16TH ROUND.

                                                  [To whom it may concern: Washington war für die Rolle für den Oscar nominiert.]

                                                  HURRICANE orientiert sich an der (wohl teilweise etwas idealisierten) Lebensgeschichte von Robin Carter, der aus einer armen Unterschichtsfamilie stammend, es geschafft hatte, sich u.a. durch den Box-Sport aus dem Milieu herauszukämpfen. Jedoch war es wohl ein ein Fehler, nach einer Flucht aus einem Heim in das er per Gerichtsbeschluss eingewiesen worden war, in seine Heimatstadt zurück zu kehren, wo ihn rassistische Detectives auf dem Kieker hatten.

                                                  ANFANG SPOILER
                                                  Immer wieder versuchen sie erfolglos, ihm etwas anzuhängen. Irgendwann gelingt es ihnen dann doch und er wird zu 3 x Lebenslänglich verurteilt, für Morde, die er nicht begangen hat. Im Gefängnis behält er seine Würde, indem er sich weigert, die Kluft zu tragen und in seiner Zelle bleibt, wenn Hofgang ist. Er schreibt ein Buch über sein Leben. Dieses Buch bekommt nach einigen Jahren ein Jugendlicher in die Hände, der von 3 weißen Kanadiern von seiner asozialen Unterschichtsfamilie quasi „entnommen“ wurde. In „“ weil die drei Akademiker die Familie gefragt haben, aber es ist dennoch eine etwas merkwürdige Situation. Auch fragt man sich, was das für eine Beziehungsgeflecht ist: Eine Frau lebt mit zwei Männern unter einem Dach. Wir erfahren es nicht. Wir können es uns selbst ausdenken. Ich fand es eigentlich gut gelungen, dass hier kein Augenmerkt auf diese Beziehungskonstellation gelegt wird. Stattdessen gehen die 3 ganz selbstverständlich miteinander um. Sie wirken nicht so, als hätten sie auch eine sexuelle Beziehung, aber das heißt ja nichts. In dieses Haus zieht also der Junge und die drei Leute ermöglichen ihm eine gute Schulbildung. Das erste Buch, das er liest, ist die Biographie von Carter. Als er einige Stellen vorlas, liefen mir die Tränen runter. Sehr gut inszeniert! Ich kann ja normalerweise mit Hollywood-Filmen wie TITANIC nicht viel anfangen, aber HURRICANE hat mich gekriegt. Wahrscheinlich genau, weil es kein schnulziger Liebesfilm ist.
                                                  Der Junge nimmt dann zu Carter Kontakt auf und es entwickelt sich eine Beziehung, die das Leben von beiden verändert.
                                                  ENDE SPOILER

                                                  Charaktere und Dialoge sind einfach schön geschrieben (nur die korrupten Cops etwas stereotyp, aber passt schon, um die geht´s hier ja nicht) und super-sympathisch. Die Geschichte ging mir ans Herz. Plus, ist sie spannend und unterhaltsam inszeniert.
                                                  Schließlich habe ich mich noch sehr gefreut Lief Schreiber (alias RAY DONOVAN als sensiblen Professor – sollte man kaum meinen, dass dieser Quadratschädel auch einen Akademiker spielen kann) zu sehen.

                                                  Erwähnenswert finde ich noch den Soundtrack: Bob Dylan hat ein Lied über den Mann geschrieben: https://www.youtube.com/watch?v=pm6xCwNKtnQ

                                                  Somit bleibt mir nur zu sagen: Dicke Empfehlung von meiner Seite (vor allem für Freunde amerikanischer Filme).

                                                  https://boxd.it/fMo0c

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                                                    EudoraFletcher68 10.03.2022, 06:47 Geändert 10.03.2022, 16:56

                                                    Die Vorgeschichte über Hunter S. Thompson (FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS), der wieder von Johnny Depp gespielt wird. Thompson lässt sich von einer Zeitung in Puerto Rico anheuern und möchte einen Roman schreiben. Gleichzeitig säuft er aber so viel, dass man sich kaum vorstellen, wie er irgendwas davon hinkriegen will. Außerdem verliebt er sich in eine verheiratete Frau. Der Ehe-Mann hat einen Narren an Hunter gefressen – oder will er ihn am Ende nur benutzen?

                                                    Kann man sich gut anschauen, vor allem wenn man Johnny Depp oder die amerikanische Karibik mag. Ich war mit 19 für 8 Monate in der Nähe von Puerto Rico, auf den US-Virgin Islands. Die Atmosphäre findet sich partiell auch hier wieder. Man fliegt mit dem Wasserflugzeug oder segelt von Insel zu Insel. Schön waren auch die Szenen, in denen Hunter mit seinem Kumpel Moburg zum ersten Mal LSD konsumiert, eine Droge, die so stark sei, dass sie der CIA sogar den Russen einflößen würde.
                                                    THE RUM DIARY gewinnt definitiv mit der Laufzeit.

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