EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 8
    über Amadeus

    EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

    Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

    In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

    Dieser Kommentar ist für Marcuk56, der nach einer 2jährigen Pause seit kurzem wieder ein paar Lebenszeichen von sich gibt. Mit ihm hatte ich bisher wenig Kontakt, aber er ist schon lange auf meiner FL. Unsere Übereinstimmung liegt bei soliden 65 %.

    Von 2.139 bewerteten Filmen hat er nur 8 Lieblingsfilme, darunter DIE TASCHENDIEBIN (Von mir 9 Punkte), WHIPLASH (Von mir 8 Punkte), RAY (Von mir 7 Punkte) und THE GRAND BUDAPEST HOTEL (Von mir 7 Punkte).

    AMADEUS ist der einzige Film, den Marcuk56 mit 10 Punkten bewertet hat.

    Ich nahm das zum Anlass, diese Bildungslücke endlich einmal zu schließen. Unglaublicherweise hatte ich den Film bis dato nicht gesehen. Das kann daran liegen, dass Historien-Kostüm-Filme mein Ding nicht sind.

    Obwohl das so ist, habe ich die Geschichte um das egozentrische Genie gerne gesehen. Eine Augenweide ist der Film auf jeden Fall!
    Wenn man auf Historienfilme, tolle Kostüme in schönen Schlössern, klassische Musik, Intrigen und tragische Beziehungskonstellationen steht, ist das bestimmt ein Hoch-Genuss.

    Kamera, Locations, die opulente und liebevoll zusammengestellte Ausstattung (incl. der absurden Perücken und Kostüme) sind fantastisch! Die Darstellung der Dekadenz und auch die Erzählweise sind zweifellos großartig! Auch Darsteller, Kamera und Technik sind superb.

    Nicht umsonst hat der Film 8 Oskars und viele andere Auszeichnungen erhalten.

    Es beginnt mit einem alten, offenbar verarmten Salieri, der sich für Mozarts Tod verantwortlich fühlt. Ein Priester besucht ihn und möchte seine Beichte hören. Salieri sagt ihm, wer er ist und spielt verschiedene Töne seiner Stücke an. Der Priester kennt sie nicht. Als Salieri dann das bekannteste Stück von Mozart anspielt, erkennt es der Priester sofort und entschuldigt sich für seine Unwissenheit. Salieri informiert ihn darüber, dass dies kein Stück von ihm, sondern von Mozart sei. Was dem Priester natürlich peinlich ist. Salieri beginnt nun, seine Geschichte zu erzählen.

    Salieri war angesehener Hofkomponist des österreichischen Kaisers, als eines Tages Mozart auftaucht und ihm den Rang abläuft. Das musikalische Genie ist ein infantiler Egozentriker mit einem grauenhaften Lachen, unter dem der ältere, religiöse und weniger begabte Rivale Antonio Salieri fürchterlich leidet. Fortan komponieren beide für den Kaiser und Salieri versucht, unbemerkt und subtil Mozart fertig zu machen.

    Die Atmosphäre der völlig abgehobenen und verdummten Oberschicht kommt sehr gut rüber. Sehr schön finde ich außerdem, dass dem geneigten Zuschauer klassische Opern-(Musik) nahegebracht wird.

    Auf IMDB habe ich gelesen, dass der Film die in Vergessenheit geratene Musik von Salieri wieder bekannter machte.

    https://boxd.it/fMo0c

    29
    • 4

      Alberne und belanglose Fortsetzung von DESPERADO, ohne auch nur im Ansatz an dessen Atmosphäre heranzukommen. Während El Mariachi noch einen Super-Low-Budget-Bonus von mir bekommt, habe ich hier nichts entdecken können, was den Film halbwegs sehenswert macht.

      Kein Vergleich zu DESPERADO. Vielleicht hat Rodriguez bei DESPERADO Hilfe gehabt oder sich für dieses Buch hier keine Mühe gegeben? Das Drehbuch ist jedenfalls Murks.

      24
      • EudoraFletcher68 24.04.2022, 15:15 Geändert 24.04.2022, 16:28

        - Bester Film
        Clerks
        Fallen Angels
        Pulp Fiction
        Deconstructing Harry
        Thelma & Louise

        - Bester Animationsfilm
        LEER

        - Beste Serie
        Die Sopranos
        Full Circle with Michael Palin
        Michael Palin - Von Pol zu Pol
        Oz - Hölle hinter Gittern

        - Bester Schauspieler
        Samuel L. Jackson (Pulp Fiction)
        John Travolta (Pulp Fiction)
        Quentin Tarantino (From Dusk Till Dawn)
        Wesley Snipes (Blade)
        Sean Penn (Dead Man Walking)

        - Beste Schauspielerin
        Pam Grier (Jackie Brown)
        Uma Thurman (Pulp Fiction)
        Frances McDormand (Fargo)
        Susan Sarandon (Dead Man Walking)
        Sigourney Weaver (Alien3)

        - Bester Soundtrack
        Fallen Angels
        Chungking Express
        Pulp Fiction
        From Dusk till Dawn
        Thelma & Louise

        P.S. ich fänd es toll, wenn es auch die Kategorie BESTE DOKU geben würde...

        24
        • 8 .5
          EudoraFletcher68 24.04.2022, 07:31 Geändert 24.04.2022, 07:57

          EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

          Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

          In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

          Dieser Kommentar ist für der Siegemund, ein langjähriger aktiver Kollege, der sich auch für viele Themen jenseits von Film- und Serienwelten interessiert und gerne schreibt: Religion, Philosophie und Erziehung sind vermutlich seine Hauptinteressensgebiete. Er teilt auch viel Privates aus seinem Leben und macht sich damit sichtbar. Mit ihm hatte ich schon einige interessante Gespräche. Er ist sehr hilfsbereit und er war mir netterweise beim Auffinden von einigen Serien/Filmen behilflich. In Auseinandersetzungen bleibt er präsent und ist auch erfreulicherweise nicht gleich beleidigt, wenn man vielleicht mal etwas impulsiv reagiert hat. Wir teilen die Liebe für brutale Milieustudien, wie bspwse SYSTEMSPRENGER oder auch DER GOLDENE HANDSCHUH.

          Sein Filmgeschmack ist sehr breit und für mein Dafürhalten vergibt er zu schnell Bestnoten, sodass ich mir nicht sicher sein kann, ob seine Bewertungen für mich auch zutreffen. Dies spiegelt sich auch in seinen Lieblingsfilmen wider: Von 3.386 bewerteten Filmen hat er 139 Lieblingsfilme. Darunter sind EASY RIDER, BUTTERFLY EFFECT und PULP FICTION, die auch von mir ein Herz bekommen haben.

          LILJA 4-EVER ist eine international mehrfach ausgezeichnete Verfilmung der realen Geschichte der Litauerin Danguole Rasalaite.

          Die 16jährige Lilja lebt mit ihrer Mutter in einer herunter gekommenen estnischen Plattenbausiedlung. Es könnte alles viel schlechter sein, denn auch wenn Gegend und Wohnung abgewrackt wirken, so scheint sie doch ein geordnetes Leben zu führen. Sie geht in die Schule, hat Freunde und zu Hause gibt es eine Mutter und regelmäßig etwas zu essen. Anfangs ist sie voller Optimismus und Zukunftspläne. Dann aber wird sie von einem Moment auf den anderen von der Mutter verlassen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben mit einem Mann angeblich in die USA mitgeht. Dabei kann sie kein halbwüchsiges Kind brauchen. Vor allem der neue Lebensgefährte nicht.

          Ohne Geld steht Lilja von einem Tag auf den anderen alleine da. Solche Geschichten habe ich schon mehrmals gesehen und auch darüber gelesen. Das scheint real nicht selten zu geschehen. Mütter, die durch ihre eigene Erziehung und das Leben hart geworden sind. Womöglich unfreiwillig schwanger wurden, das Leben mit Kind ihnen mehr abverlangt, was sie diesem verübeln. Eines Tages taucht ein neuer Mann auf und mit ihm die Hoffnung, aus der Armut und dem beschwerlichen Alltag zu entfliehen. Der Traum davon, noch einmal neu anzufangen, gerettet zu werden durch einen Mann, der ihnen all das ermöglicht.

          Es kommt, wie es kommen muss, zur Katastrophe für das Mädchen. Sehr ruhig und nüchtern wird die Geschichte erzählt. Ganz das Gegenteil zu einer Hollywood-Dramaturgie. Deshalb aber nicht weniger spannend oder anrührend. Der Film kriecht einem insbesondere mit seiner Hoffnungs- und Ausweglosigkeit unter die Haut.

          Die Darstellerin Oksana Akinshina überzeugt als Lilja.

          Das Titellied MEIN HERZ BRENNT von RAMMSTEIN finde ich sehr passend und ging mir in Kombination mit den Bildern nah und wird so bald nicht vergessen werden.

          LILJA 4-EVER bekommt einen Platz auf meiner Prekariatsliste: https://boxd.it/ei1uE

          https://boxd.it/fMo0c

          26
          • 5

            Für das geringe Budget von 9.500 $ und weil man hier den Vorläufer von DESPERADO erkennen kann, neben ein paar netten Szenen, ist das in Ordnung. Aber mehr als 5 Punkte wären hier völlig überzogen.
            Richtig gut ist der Film definitiv nicht, auch wenn sich alle Beteiligten erkennbar Mühe gegeben haben.

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            • 8
              EudoraFletcher68 23.04.2022, 09:18 Geändert 23.04.2022, 09:19

              Hier wird das Blue Eyed Konzept der charismatischen und klugen Lehrerin Jane Elliott zur Verdeutlichung von Diskriminierung und Rassismus für eine deutsche Fernseh-Doku übernommen.

              DER RASSIST IN UNS ist durchaus sehenswert, aber wenn man die Wahl hat, würde ich eher BLUE EYED empfehlen. Einfach schon deshalb, weil Jane Elliott eine interessante Frau ist, die mit viel Gefühl und Engagement gegen Diskriminierung kämpft und weil in den USA der Rassismus mit einer viel krasseren Selbstverständlichkeit im Alltag stattfindet, da diese keinen Hitler hatten, nicht für die systematische Ermordung von 6 Millionen Menschen verantwortlich waren und nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.
              Die Amerikaner konnten weiterhin ihren Rassismus ausleben – ohne großartige Konsequenzen.

              Meine hohe Bewertung ist überwiegend dem Konzept und der Message geschuldet. Die Doku an sich ist ok, hat mich aber bei Weitem nicht so berührt, wie BLUE EYED.

              In der ZDF-Mediathek bis 26.6.2024 - https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/der-rassist-in-uns-104.html

              https://boxd.it/2sMNK

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              • 9
                EudoraFletcher68 23.04.2022, 08:08 Geändert 23.04.2022, 16:24

                Hochspannende Doku von 1996 des sehr geschätzten Regisseurs Bertram Verhaag über die mutige Lehrerin Jane Elliott, die (auch kleinen) Menschen ganz konkret beibringt, was Diskriminierung ist.
                Was die Doku so gut macht, ist die streitbare Lehrerin, die ihren Teilnehmern unmittelbar zeigt, wie sich Diskriminierung anfühlt. Das tut sie sehr, sehr klug und auch sehr, sehr böse! Sehr spannend auch, was die Frau für Konsequenzen erfahren hat, weil sie das ihren Grundschulkindern auch beigebracht hat.
                Empfehlenswert für Leute, die denken „wieso soll ich mich für Rassismus interessieren? Das gibt´s doch bei uns nicht/Ich bin kein Rassist“.
                Technisch ist die Doku nichts besonderes und auch von den sonstigen cineastischen Qualitäten muss man sie nicht gesehen haben. Aber inhaltlich ist sie großartig und bedeutsam und sollte weiterverbreitet werden.
                Wer sich nicht sicher ist, ob er sich BLUE EYED anschauen will, hier ein kurzes Interview mit Jane Elliott: https://www.youtube.com/watch?v=f2z-ahJ4uws

                Das Konzept wurde für die deutsche Doku DER RASSIST IN UNS übernommen (in der ZDF-Mediathek bis 26.6.2024 - https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/der-rassist-in-uns-104.html)

                https://boxd.it/2sMNK

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                • 9 .5
                  EudoraFletcher68 23.04.2022, 07:49 Geändert 17.06.2022, 08:16

                  “I love the smell of Napalm in the morning” (Colonel Kilgore)

                  Zweitsichtung nach 4 Jahren. Dieses Mal den FINAL CUT. Ich kann mich nicht an Details der Erstsichtung erinnern und kann so auch nicht beurteilen, ob mir der Final Cut so viel besser gefällt, als die Kinoversion, die mir auch schon sehr gut gefallen hatte.
                  Ich meine aber, dass man im FINALY CUT mehr von dem aufgedunsenen Marlon Brando sieht.
                  Der Film ist jedenfalls einfach der Hammer!

                  https://boxd.it/h0Ene

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                  • 8
                    über Jay

                    Eine mehrfach auf den Philippinen und mit kleineren internationalen Preisen ausgezeichnete und 2009 in Venedig nominierte Indie-Mockumentary.

                    Jay ist sowohl der Name eines Regisseurs, der eine Doku über die Familie eines ermordeten Lehrers macht als auch der Name des Lehrers. Anfangs erfahren wir von der Ermordung des Lehrers Jay in Manila. Wir sehen die Mutter, die in Bacolor in der Provinz Pampanga, ungefähr 50 km von Manila entfernt lebt und dort mit den anderen Kindern einen kleinen Lebensmittelladen betreibt. Es dauert ein Weilchen, bis man merkt worauf der Film hinausläuft. Es hilft zu wissen, dass die philippinischen Mainstream-Filme alle sehr tränenreich sind. So ist es auch hier: Es gibt viele Tränen.

                    Mal wieder gibt es eine Szene mit Küken, die auf den Sarg gesetzt werden. Hier wird erklärt, dass jedes Picken der Küken dem Mörder einen Stich versetzen würde. Das halte ich eher für eine spaßig Fantasie (weil ich eben schon mindestens 3 andere Filme gesehen habe, in der das auch so gemacht wurde und ich glaube nicht, dass es da immer um Ermordete ging) des Regisseurs. Ich jedenfalls finde das immer fürchterlich mit den Küken auf den Särgen, denn es ist sind sicherlich auch deren letzte lebende Stunden.

                    ANFANG SPOILER
                    Und so kommt es dann auch hier. Zum ersten Mal, dass ich das überhaupt problematisiert sehe. Es wird bald klar, dass eine aufdringliche Fernseh-Crew die Familie als Infotainment für ihren Sender verwurstet. Nach dem anfänglichen Schock fangen die Familienmitglieder an, Gefallen an der Aufmerksamkeit zu entwickeln und bei der Inszenierung mitzuwirken. Was den Film ziemlich gut macht, ist die Raffinesse, mit welcher der Fernsehreporter die einzelnen Charaktere dazu bringt, sich interviewen zu lassen und an der Reality-Show mitzuwirken.
                    ENDE SPOILER

                    Drehbuch und Umsetzung sind sehr gut, wenn man es aushalten kann, dass besonders am Anfang oftmals eine Wackelkamera zum Einsatz kommt. Die Locations sind gut gewählt, mit schönem Lokal-Kolorit. Die Kamera ist auch gut (vor allem bei den nächtlichen Szenen – da könnten sich einige westliche Produktionen mehrere Scheiben von abschneiden https://boxd.it/fMWoC), nicht herausragend großartig, aber solide. Die Darsteller sind vermutlich teilweise Laien, was man ihnen aber nicht anmerkt.

                    https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

                    https://boxd.it/esNdm
                    https://boxd.it/bZCw2

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                    • 4 .5
                      EudoraFletcher68 22.04.2022, 07:05 Geändert 25.04.2022, 21:35

                      Im Rahmen meiner Samuel Jackson Werkschau kam ich nun zu dem zweifelhaften Vergnügen mir diesen Film aus der SAW-Reihe anzusehen. Ich kann mit dem Prinzip von SAW nichts anfangen und was ich überhaupt gar nicht mag, ist Leuten dabei zuzusehen, wie sie sich entweder ihre eigene Zunge, Finger oder einen anderen Körperteil abreißen oder einen blutigen (aber wenigstens schnellen) Tod sterben. (Ich würde definitiv den Tod wählen). Leider müssen die Opfer hier dann öfter mal beides erleiden: Erst werden die Körperteile ausgerissen und dann sterben sie einen gewaltsamen und langsamen Tod.

                      Meine Interpretation des übergeordneten Themas: Eine übermächtige Figur (= Gott?!) mit unbegrenzten Ressourcen und perfekter Planung beschließt einige Menschen für mehr oder weniger große Vergehen ordentlich zu bestrafen. Sie kommen also in ihre jeweils persönliche Hölle und sterben dort. Es erinnert mich ein wenig an IN DER STRAFKOLONIE von Franz Kafka.
                      (Dirty) Cop-Filme habe ich auch schon einige, sehr gute, gesehen, weshalb auch das nicht dazu beiträgt, dass mir der Film besser gefällt. Jackson wurde hier halt besetzt, weil er so schön fluchen kann. Ansonsten ist es eine Nebenrolle als alter Cop und Vater des Hauptcharakters, die er routiniert spielt, aber sie lässt ihm nicht viel Raum für Kreativität.
                      Ich sah einige der widerlichsten Bilder, die ich mir nur vorstellen kann. Wozu?

                      Wenigstens war der Film nicht langweilig.

                      https://boxd.it/5BpS8

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                      • 3 .5

                        Schön, dass es solche Leute, wie den Kinomann noch gibt: Ein 75jähriger Typ aus Sachsen-Anhalt, der seit Jahrzehnten und auch noch zu DDR-Zeiten mit seinem VW-Bus durch die Gegend fährt und auf Volksfesten und anderen Veranstaltungen mehr oder weniger alte Filme vorführt, mit Gerätschaften die zum Teil noch aus der Vorkriegszeit stammen.
                        Das hätte man in 10-15 Minuten zusammenfassen können, denn weder der Typ selber noch seine Familie sind wirklich interessant oder charismatisch. Auch die Doku selbst ist kein Ausbund an hochwertiger Filmkunst. Alle Punkte sind für das Prinzip des Kinomanns, die Doku an sich is nix.

                        Ärgert mich, dass ich dafür Geld ausgegeben habe.

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                        • 8
                          EudoraFletcher68 20.04.2022, 06:58 Geändert 21.04.2022, 07:53
                          über Control

                          EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                          Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                          In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                          Dieser Kommentar ist für Static, wahrscheinlich gehört er zu den ältesten Piloten: 13 Jahre! Static ist einer der gutartigsten und freundlichsten Kollegen, den ich hier kenne. Er guckt zwar hauptsächlich US-amerikanische, britische und ein paar japanische Produktionen, hat dabei aber recht vielseitige Interessen. Seine Liebe für Superheldenfilme teile ich nicht, aber immerhin hat er mir mit seinen Kommentaren fast schon Lust auf die Sichtung einiger Batman-Filme gemacht. Static ist nämlich der Batman-Experte auf MP. Unglaublich, was man über diese Filme alles wissen und schreiben kann! Anfangs habe ich seine langen Kommentare dazu nicht gelesen, weil mich das Genre nicht interessiert. Aber irgendwann wurde ich dann doch neugierig und auch wenn ich nach wie vor kein großes Interesse an Superheldenfilmen habe, so finde ich seine Texte doch sehr lesenswert, da sie ausführliche Hintergrundinformationen liefern und die Filme auch im Kontext der Comics und der anderen Filme einordnen. Das find ich ein dankenswertes Engagement! Ich finde es toll, wenn jemand sich mit etwas gut auskennt und es dann anschaulich mit anderen teilt.

                          Von 2003 bewerteten Filmen hat er 75 Lieblingsfilme. Es freut mich sehr, dass auch einer meiner Favoriten dabei ist: CLERKS! Mein ungeschlagener Favorit seit bestimmt 30 Jahren. 21 seiner Lieblinge habe ich mit mindestens 8 Punkten bewertet. Allerdings sind auch einige dabei, mit denen ich überhaupt gar nichts anfangen kann, wie DONNIE DARKO und SUCKER PUNCH.

                          Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um einen Kommentar für ihn zu schreiben. Zuerst hatte ich es mit einem Rewatch von THE BIG LEBOWSKI versucht. Leider fiel mir dazu nicht besonders viel ein. Nicht, dass ich den Film nicht mögen würde, aber vielleicht habe ich zu viele White Russians dazu getrunken? Schnaps macht leider so schnell besoffen und das Zeug schmeckt so lecker! Dann kam DER LEUCHTTURM dran – war leider gar nix für mich. Dann dachte ich mir, ich geh auf Nr. Sicher und habe mir die 4k-Version von MATRIX vorgenommen, was eine ziemliche Enttäuschung war. Ich hab noch nicht einmal eine gute Idee, was ich dazu schreiben könnte.

                          Nun also mein vierter Anlauf! Hätte ich davor Statics Kommentar zu CONTROL gelesen, hätte ich diesen Film niemals ausgewählt. Denn sein Kommentar ist mit viel Liebe für Sänger und Band geschrieben und mit allen möglichen Informationen versehen.
                          Ich hoffe, er kann darüber hinwegsehen, dass ich als Unwissende den Film gesehen und ihn nun eben auch als Unwissende kommentiert habe. Aber immerhin habe ich ihn mir angeschaut!

                          Ein mehrfach ausgezeichnetes Musik-Biopic in sw. Am Besten haben mir die Bilder gefallen – die sind topp! Der Film wurde ursprünglich in Farbe gedreht und dann in sw umgewandelt.

                          Als atmosphärische Milieustudie hat mich CONTROL mehr angesprochen, denn als Musik-Biopic, weil ich doch ungefähr eine Stunde gebraucht habe, bis ich mit den Figuren warm wurde. Die Musik von Joy Division ist mir unbekannt. Komisch, denn ich hörte als Jugendliche SEX PISTOLS und THE CURE. Ich fand die Stücke in Ordnung, aber nicht großartig. Allerdings begeistert mich heute Musik eh nur noch selten. Was ich aber schön finde ist, dass die Darsteller die Stücke selbst spielen und die Musik nicht vom Band ist.
                          Interessant finde ich, dass der Regisseur zur Finanzierung des Films einen Kredit auf sein Haus aufgenommen haben soll. Der Film war ihm offensichtlich wichtig. Das merkt man CONTROL auch an.

                          Vor allem mit dem stillen Sänger Ian Curtis fiel es mir schwer zu connecten, weil ich ungefähr bis zur Hälfte der Laufzeit nicht erfuhr, was wirklich in ihm vorgeht. Wir sehen ihm dabei zu, wie er sehr jung seiner Freundin einen Heiratsantrag macht, ohne zu verstehen, warum er das tut. Genauso schlägt er ihr vor, ein Kind zu bekommen. Gleichzeitig arbeitet er beim Arbeitsamt, was ihn sehr unglücklich macht, denn die Geschichten einiger Arbeitssuchender gehen ihm sehr nahe. Er beginnt, Psychopharmaka zu nehmen, in immer größeren Mengen. Da merkt man ihm auch an, dass er eine schwere Depression ausbrütet. Er wird immer passiver und lässt sich treiben, kann sich nirgends positionieren. So kommt es dann auch, dass er mit einer anderen Frau anbandelt. Nun weiß er nicht, wie er sich entscheiden soll. Das macht ihm fürchterliche Schuldgefühle. Er quält sich mit den Auftritten herum, will nicht größer werden.

                          SPOILER
                          Am Ende bringt er sich dann in seiner Wohnung um und seine Frau findet ihn. An der Stelle möchte ich Bezug nehmen auf meinen Kommentar zu I´M A CYBORG BUT THAT´S OK: Hier sieht man in aller Drastik den Ausdruck der dysregulierten Aggression sowohl sich selbst gegenüber (in der maximalen Ausprägung). Aber natürlich auch den anderen gegenüber, seiner Noch-Ehefrau, die ihn findet und auch natürlich seiner Band gegenüber, die gerade mit ihm zu einer Tournee in die USA aufbrechen will.

                          https://boxd.it/fMo0c

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                          • 7
                            EudoraFletcher68 20.04.2022, 06:55 Geändert 09.12.2022, 23:36
                            über Kika

                            Ziemlich merkwürdiger Film mit einigen Perversionen (Voyeure, Vergewaltiger, Inzest, Pädophilie) , dessen Handlung ich nicht so recht verstanden habe. Außer den Mordfall, der war dann schon verständlich, aber der ist nur ein relativ kleiner Teil davon. Trotzdem ist KIKA durchaus unterhaltsam.

                            Ein älterer Schriftsteller verliert seine Frau wegen eines Selbstmords. Sein Stiefsohn hasst ihn. Angeblich stirbt er an einem Herzinfarkt, aber dann lebt er doch noch. Die Kosmetikerin, die den angeblich toten Sohn schminken soll, kommt dann mit ihm zusammen. Gleichzeitig ist sie wohl aber mit dem Vater liiert. Dann gibt es eine lesbische Haushälterin, die einen verrückten Bruder hat, der aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, indem er bei einem gewährten Freigang für eine maskierte Büßer-Prozession (vermutlich für Ostern) abgehauen ist. Der Vater hat mehrere Geliebte. Eine sehr merkwürdige Vergewaltigung findet statt.
                            Wie immer sind die Locations, Ausstattung und Bekleidung sind gut ausgewählt. Eine Psychologen-Journalistin in interessanten Kostümen steht immer wieder auf einer Theaterbühne und erzählt Sachen. Manchmal ist sie in einem großartigen grünen Kostüm unterwegs und belästigt arme Leute!

                            https://boxd.it/g7lFy

                            Tolle Doku bis 2.11.22 https://www.arte.tv/de/videos/104769-000-A/antonio-banderas-pedro-almodovar/

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                            • 9

                              EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                              Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                              In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                              Dieser Kommentar ist für BenMan, der seine Film- und Serienkommentare mit viel Engagement schreibt und ziemlich genau erklärt, was ihm an einem Film (nicht) gefällt. Wir kennen uns schon einige Jahre. Auch wenn wir nicht immer einig sind, ist der Umgang bei Meinungsverschiedenheiten ein respektvoller. In Diskussionen bleibt er eigentlich immer sachlich und beim Film. Ich schätze an ihm außerdem seine kontinuierliche Präsenz. Auch ist er für Community-Aktionen wie Framolfs Flashmob gerne zu haben. Wir haben solide Überschneidungen (z.B. SHINING, DER GOLDENE HANDSCHUH und GHOSTBUSTERS) und auch deutliche Differenzen (z.B. DOORS und TITANIC).

                              Von 3.819 bewerteten Filmen hat er 32 Lieblingsfilme. 29 kenne ich, 11 finde ich auch sehr gut. FROM DUSK TILL DAWN habe ich schon mehrmals gesehen, aber bisher noch nicht kommentiert.

                              Nach Sichtung von DESPERADO schien mir FROM DUSK TILL DAWN organischerweise ein schönes Double Feature: Nur 1 Jahr später hat Rodriguez sein 2. Meisterwerk produziert. Warum dieser Film bekannter und beliebter ist – ich weiß es nicht. Aber großartig ist er auch.

                              Auch hier spielt Quentin Tarantino mit (und hat das Drehbuch geschrieben). Vielleicht hat Rodriguez ja festgestellt, dass Tarantino Begabung als Schauspieler hat, oder vielleicht hat Tarantino auch einfach nur Bock draufgehabt, bei seinem Buddy mitzumachen. Wie auch immer, man nimmt ihm den Psychopathen mit Wahnvorstellungen absolut ab. Außerdem liebe ich George Clooney in solchen Rollen. Auch Cheech Marin in einer Dreifachrolle und die wunderbare Salma Hayek sind wieder mit dabei.

                              Hier gibt es ebenfalls einen großartigen Anfang und das setzt sich dann auch weiter fort. Der Humor ist ähnlich. Und der großartige Soundtrack passt einfach perfekt. Es beginnt damit, dass zwei Gangster einen Schnaps- und Lebensmittelladen in der Wüste von Texas in Schutt und Asche legen, weil der eine, Richie, den Eindruck hat, dass der Verkäufer dem Polizisten, der dort eingekauft hat, heimlich signalisiert hat, dass der Laden gerade überfallen wird. Die Situation ist so wunderbar schrecklich-komisch, wie man es eben nur von Tarantino kennt. Als sie dort wegfahren schimpft Seth mit Richie, dass sie doch unauffällig sein wollten. Es stellt sich heraus, dass sie zwei gesuchte Ausbrecher sind, die sich über die Grenze nach Mexico absetzen wollen.

                              Die Handlung entwickelt sich Schlag auf Schlag, aber keineswegs hektisch. Das Tempo ist für meinen Bedarf perfekt. Die Dialoge sind auf den Punkt und lustig. Die Geschichte selbst ist in ihrer ganzen Absurdität einfach großartig. Deshalb nun hoch gesetzt von 8 auf 9 Punkte!

                              Ich kann nicht behaupten, dass ich alles von Rodriguez mag. Die Serie zum Film hat mir nicht gefallen, wobei ich ihr vielleicht noch eine Chance geben sollte. MACHETE (2010) hat bei mir 3 Punkte, PLANET TERROR (2007) 5,5 Punkte, SIN CITY (2005) habe ich im Kino gesehen und würde ich aus der Erinnerung mit einer 7 bewerten. EL MARIACHI (1992), ONCE UPON A TIME IN MEXICO (2003) und GRINDHOUSE (2007) habe ich mir jetzt mal vorgemerkt.

                              https://boxd.it/fMo0c

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                                Für mich ist M. Gibson ein bornierter Vollpfosten. Alkoholiker, bigotter Vater von 9 Kindern von 3 Frauen (wie er das mit seiner Religion in Einklang bringt?), xenophob, homophob und vielleicht auch noch ein Antisemit (so steht´s jedenfalls in Wikipedia). Das ist mal wieder ein Beispiel dafür, dass ich keine Lust auf Filme habe, weil mir der Regisseur super-unsympathisch ist. Für mich hat so ein engstirniger Mensch eh nicht das Hirnschmalz zu einem wirklich guten Film, denn wenn einer kein Menschenfreund, nicht offen und neugierig auf die Welt ist und sich nicht in andere einfühlen kann oder will, dann kann da nichts bei rauskommen, was mich anspricht.

                                Hier passt er gut rein. Einer der ersten (Trash-) Post-Apokalypse-Filme, die ich in meiner Jugend gesehen habe und die mich auf das Genre prägten. Ich habe nicht viel davon erinnert.

                                Eine Welt ohne Strom, funktionierende Infrastruktur, ohne Industrie, ohne Ressourcen.
                                War der junge Mel Gibson im 1. Teil etwas deplatziert (weil ich ihm den Familienvater nicht abkaufte), so passt er hier gut rein. Allein mit seinem Hund (den der Regisseur offenbar aus dem nahegelegenen Tierheim geholt hat! So hat man damals noch Filme gemacht! Dafür gibt´s einen Extra-Punkt von mir), wird er verfolgt von Bösewichten und ramponiert dabei sein Gefährt. Auf ein paar Umwegen gelangt er in eine Siedlung in der Wüste, die noch einen Tanklaster voll Benzin hat und gegen die Bösewichte verteidigt. Mel Gibson hilft ihnen wider Willen.

                                Passt! Ich freu mich schon auf den 3. Teil

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                                  EudoraFletcher68 18.04.2022, 07:17 Geändert 05.02.2025, 21:50

                                  EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                  Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                  In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                  Dieser Kommentar ist für Expendable87, mit dem ich laut Statistik die wenigsten Geschmacksüberschneidungen habe (51%). Was mich wundert, denn wenn ich so seine Filmlisten durchgehe, sind da einige Filme, die mir auch sehr gut gefallen.
                                  Bei 2.335 bewerteten Filmen hat er nur 8 Mal 10 Punkte vergeben, Lieblingsfilme hat er 20.

                                  Es gibt einige zentrale Übereinstimmungen, wie DER HAUPTMANN, KILL BILL oder EDEN LAKE und Differenzen. JOHN WICK finde ich ja bekanntlich superätzend. Überraschend ist, dass er FARGO und FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS nichts abgewinnen kann (PINEAPPLE EXPRESS dagegen aber schon). Definitiv sind atmosphärische Dramen, in denen nicht viel Konkretes passiert nix für ihn: Der wunderbare EWIGE JUGEND von Paolo Sorrentino hat ihm nicht gefallen. Ich könnte mir vorstellen, dass die 51% auch damit zu tun haben, dass wir etwas unterschiedliche Interessen haben. Expendable scheint bevorzugt Horror, Action oder Kitsch zu gucken. A STREET CAT NAMED BOB finde ich bspwse gruselig, vor allem das Buch.

                                  Aber bei DESPERADO sind wir uns ziemlich einig!

                                  Hier sind so viele Schauspieler dabei, die ich schätze, angefangen von Steve Buscemi über Cheech Marin (Die Szenen mit denen mussten in 7 bzw. 6 Tagen abgedreht werden, da man sie sich für länger nicht leisten konnte) und natürlich Antonio Banderas. Sogar Quentin Tarantino hat einen kleinen Auftritt hier. Und Salma Hayek ist einfach nur entzückend!

                                  Die erste Szene ist schon perfekt und ich wusste gleich, dass ich den Film mögen würde. Steve Buscemi in Cowboy-Kleidung spaziert in eine abgetakelte mexikanische Bar hinein, im Hintergrund läuft ein Lied der DIRE STRAITS. Buscemi erzählt dem Barman (Cheech) eine Geschichte von einem bedrohlichen Mann in schwarz.

                                  Dann kommt ein tolles Lied. Wenn ich das richtig verstehe, spielt Antonio Banderas diesen Song selbst und singt ihn auch: https://www.youtube.com/watch?v=3s9jFtKHN34. Das trägt noch deutlich zu meinem Gefallen bei. Mir fiel beim Ansehen ein, dass ich in vor 20, 25 Jahren ganz verschossen in ihn war. Und ich find ihn hier immer noch super-sexy.

                                  Der Auftritt von Tarantino und sein Witz über den Mann, der mit dem Barkeeper eine Wette abschließt, dass er in ein 3 Meter entferntes Glas pinkeln könnte, ohne einen Tropfen irgendwo andershin treffen, ist superlustig, vor allem in der OV!!!! Hier kann man außerdem sehen, dass er auch schauspielerische Qualtäten hat.

                                  Die Kamera und die Locations sind topp! Das Detail mit der Buchhändlerin, die El Mariachis Schusswunde nach einer Anleitung versorgt und ihm sagt, dass sowieso keine Kunden kommen würden, weil keiner im Ort lesen würde, ist auch sehr schön. So wie viele andere Kleinigkeiten eben auch.

                                  Die Handlung insgesamt finde ich nicht so relevant, aber es gibt sie und sie ist auch vollkommen in Ordnung. Was ich noch positiv erwähnen möchte, ist der Humor, der mir auch sehr gut gefallen hat, teilweise bis hin zum Slapstick (z.B. die Messerwürfe auf den Gitarristen und die Wand an der er danach entlang schrabbt).

                                  https://boxd.it/fMo0c

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                                    EudoraFletcher68 18.04.2022, 07:14 Geändert 19.04.2022, 11:30

                                    42 meiner Kollegen haben dem Film ein Herz verliehen! Da musste ich gleich mal nachsehen, wie viele es bei PULP FICTION sind (49).

                                    Ich habe die Trilogie damals, als sie auskam gesehen und gemocht, aber nie gefeiert. Die HdR Bücher habe ich als 13jährige verschlungen. Die 3 grünen Bücher haben alle Umzüge überlebt. Allerdings ist jetzt wohl die Zeit gekommen, mich von ihnen zu verabschieden. Ich glaube nicht, dass ich sie nochmal lesen werde. Die Verfilmung kam für mich einige Jahre zu spät.

                                    Es fällt mir heute schwer, DIE GEFÄHRTEN ernst zu nehmen, auch weil doch gelegentlich eine gewisse Tendenz zum Overacting besteht, wie man das bei Märchenfilmen halt so macht. Als düsterer Märchenfilm ist er schon sehenswert, keine Frage, aber irgendwie bin ich doch aus diesem Genre raus gewachsen. So musste ich während der Sichtung immer wieder an die Szene aus CLERKS 2 denken: https://www.youtube.com/watch?v=8d_oSWH4pMQ

                                    Eine kleine Weile ist man hoch oben auf den Bergen unterwegs, in einem schönen Schneetreiben. Aber da das nur vielleicht 5 von insgesamt 178 Minuten ausmacht, ist der Film nichts für meine Schneeliste https://boxd.it/3Maow

                                    Einige der Effekte (auf meiner BR) wirken nicht gut gealtert. Die Filme haben ihre Berechtigung und es freut mich für alle, die sie lieben. Ich bin nur froh, dass ich nicht die Extended Version gewählt hatte.

                                    Mit meiner Bewertung stehe ich zum Glück nicht ganz allein da: U.a. Chionati, MareikeHB, Drax, ezemeze und mariega scheint es ähnlich gegangen zu sein.
                                    RoboMaus: 😂👊

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                                      EudoraFletcher68 17.04.2022, 07:11 Geändert 17.04.2022, 14:54

                                      EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                      Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                      In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                      Dieser Kommentar ist für 999CINEASTOR666, der doch tatsächlich nicht ausschließlich Horrorfilme anschaut. Mit ihm habe ich nicht so sehr viele Überschneidungen, aber ich lese seine Kommentare gerne. Ich habe den Verdacht, dass er ein bisschen OCD ist und auch so seine Listen hat, die er abarbeitet, ohne sich ablenken zu lassen. Schmerzhaft ist, dass er den großartigen LIMITS OF CONTROL mit 0,5 Punkten bewertet hat.

                                      Von 2.605 bewerteten Filmen hat er 44 Lieblingsfilme, darunter einige, die mir auch sehr gut gefallen, wie z.B. PULP FICTION, TERMINATOR 2 und BRAINDEAD.

                                      Obwohl mein Kommentar für die Extended Version ist, ist er selbst kurz geraten.

                                      THE FAULT IN OUR STARS ist ein Coming-of-Age und Liebesfilm der anderen Art. Deshalb gefällt er mir. Auch natürlich, weil die beiden Hauprotagonisten ganz entzückend sind und schön miteinander harmonieren. Es ist fast beneidenswert, was für eine wunderbare Beziehung dieses totkranke Mädchen am Ende ihres Lebens haben darf. Fast zu schön um wahr zu sein. Und kaum hat man sich das gedacht, verändert sich der Film und wenigstens ist der Schriftsteller des Lieblingsromans ein richtiges Arschloch. Dass man von Anfang an weiß, dass die gemeinsame Zeit der beiden begrenzt ist, gibt dem Film eine besondere Qualität.

                                      THE FAULT IN OUR STARS hat mich zu einer neuen Liste inspiriert: Liebesfilme für Leute, die eigentlich keine Liebesfilme mögen (https://boxd.it/gdbcI)

                                      https://boxd.it/fMo0c

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                                        EudoraFletcher68 17.04.2022, 07:05 Geändert 11.05.2022, 07:03

                                        Den Film habe ich Ende der 1980er schon einmal gesehen und konnte damals die liebevolle Ausstattung und sehr gute Kamera gar nicht goutieren. Jedenfalls hatte ich die ästhetischen und unbedingt sehenswerten Bilder nicht mehr in Erinnerung. Ich schätze den Kameramann José Luis Alcaine, der schon mehrere Filme für Pedro Almodóvar gedreht hat, sehr.

                                        Auch die Klamotten sind zum Teil einfach großartig!

                                        Die Frauen, um die es hier geht, sind am Rande des Nervenzusammenbruchs wegen verführenden und fallenlassenden Männern, die im Grunde ihres Herzens Frauen hassen. Es entwickelt sich eine unterhaltsame Verwicklungsgeschichte mit vielen Verzweigungen.
                                        Ich liebe Pedro Almodóvar! Jeder Film ist anders und trägt doch unverkennbar seine Handschrift.

                                        Der junge Antonio Banderas in einer Nebenrolle als Sohn einer der Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs mit einer absolut absurden Frisur – Entzückend! (Schade, dass er ab Mitte der 1990er dann immer mehr Rollen in Actionfilmen und als cooler Frauenschwarm bekam.)

                                        https://boxd.it/g7lFy

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                                          EudoraFletcher68 16.04.2022, 07:22 Geändert 16.04.2022, 10:13

                                          EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                          Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                          In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                          Dieser Kommentar ist für kidhan, den kreativsten Dichter und Geschichtenerzähler auf MP, den ich kenne. Wie oft habe ich schon über einen seiner Kommentare geschmunzelt oder sogar losgelacht?! Kidhan sorgt tatsächlich öfter mal für gute Laune an einem mehr oder weniger grauen Alltag. Sogar seine Kommentare zu den sogenannten Artikeln hier lese ich gerne. Ich hoffe, er bleibt uns noch möglichst lange erhalten! Seine Aussage zu Filmen „Daher mag ich alles, was gleichzeitig einzigartig und gut ist“ kann ich auch unterstreichen. Ich nehme dann lieber so manchen Fehlgriff in Kauf, als dass ich mir die immer gleich gestrickten Produktionen ansehen würde.

                                          Von 3.485 bewerteten Filmen hat er 21 Lieblingsfilme. Darunter gibt es neben meinem Liebling PULP FICTION einige andere, die ich auch sehr gut finde, wie z.B. LOVE EXPOSURE und MARY & MAX – ODER: SCHRUMPFEN SCHAFE WENN ES REGNET?

                                          Aus kidhans Lieblingsfilmliste habe ich mir I´M A CYBORG BUT THAT´S OK ausgewählt, ohne etwas darüber zu wissen. Und stellte dann bald fest: Ups, ein Psychiatriefilm aus Südkorea. Hätte ich es gewusst, hätte ich wahrscheinlich eher einen Bogen drum gemacht, da es mich oft nervt, wenn die Verhältnisse/Krankheiten/Behandlungen so ganz anders dargestellt werden, als sie tatsächlich sind.

                                          Unmittelbar nach Sichtung stand I´M A CYBORG BUT THAT´S OK bei einer 8. Aber er hat dann stark nachgewirkt und mich inspiriert. Ich werde ihn demnächst noch ein 2. Mal anschauen.

                                          Denn überraschenderweise ist im Großen und Ganzen das Verständnis für Krankheit und Behandlungsansätzen absolut gelungen. Auch der biographische Zusammenhang zu der Erkrankung der Hauptprotagonistin ergibt Sinn. Es gibt nämlich eine genetische und auch eine beziehungsdynamische Komponente. Manches ist sicherlich kulturell etwas anders als bei uns, aber es wurde so verfilmt, dass auch jemand wie ich damit etwas anfangen kann (was ich ziemlich genial finde).

                                          Die Hauptprotagonistin ist also Patientin in der Psychiatrie und leidet an einer schweren Depression, die mit Wahnvorstellungen verbunden ist. Ihre Krankheit ist FANTASTISCH umgesetzt! Und zwar auch deshalb, weil hier das Wesen der Depression an sich und natürlich auch bei dieser individuellen Frau kreativ und stimmig dargestellt wird. Genauso dann auch der weitere Prozess.

                                          Depressive leiden ja meistens in der Hauptsache unter gedrückter Stimmung, Antriebsschwäche, Lebensunlust (bis hin zu Suizidalität), Schuldgefühlen, Hoffnungslosigkeit und sozialem Rückzug. Es fällt auf, dass sie keine Energie mehr haben. Mein ehemaliger Lehranalytiker sagte immer: Der Depressive liegt im Bett, mit dem Gesicht zur Wand und dem Arsch zur Welt. In diesem Bild drückt sich ein wesentlicher Bestandteil der Krankheit aus, die von Laien oft nicht wahrgenommen wird (und vom Depressiven selbst sowieso nicht): Die Aggression. Die Aggression scheint dem Depressiven ja gerade zu fehlen, er hat keine Energie und die Fähigkeit zum ad-gredi, herangehen (an andere, an die Welt usw.) verloren. Dabei drückt er seine durchaus vorhandene Aggression aber passiv-aggressiv aus. Den anderen gegenüber in dem er ihnen den Arsch hinstreckt und sich selbst gegenüber u.a. darin indem er sich vernachlässigt, sich nicht mehr wäscht, nichts mehr isst, seinen Briefkasten nicht aufmacht und sich in Selbstvorwürfen ergeht. Wesentlicher Bestandteil einer (erfolgreichen) Psychotherapie bei Depression ist es, den Menschen dabei zu helfen, wieder oder auch erstmals Zugang zu Wut und Ärger zu bekommen und diese dann auszudrücken und schließlich für sich zu nutzen.

                                          In der Psychiatrie findet leider oft das statt, was passiert, wenn Bereitschaft oder Fähigkeit zur Selbstreflektion auf Seiten der Behandler fehlt und kein Geld da ist, den Patienten Menschen an die Seite zu stellen. Es kommt zu einer sogenannten aggressiven Gegenübertragung. Die Ärzte fangen an mit brutalen Methoden zu versuchen, die schwer Depressiven aus ihrer Passivität (die manchmal, wie im Fall unserer Protagonistin bis zur Katatonie gehen kann) zu holen. So ist auch die Behandlung mit Elektroschocks zu verstehen, die heute euphemistisch Elektrokrampftherapie (EKT) genannt wird. Obwohl diese Behandlung mehr schadet als nutzt, wird sie weiterhin eingesetzt, letztlich aus dem Empfinden der Hilflosigkeit der Behandler heraus.

                                          Andere Patienten, die sehr unruhig und anstrengend sind, werden dagegen mit Psychopharmaka ruhiggestellt, was damit zusammenhängt, dass die gesamte Psychiatrie in der Gewalt von aggressiven Marketing- und Verkaufsstrategien der Pharmaindustrie ist (Weiterführende Literatur: https://docplayer.org/32528339-Toedliche-psychopharmaka-und-organisiertes.html). In Deutschland geht das sogar schon so weit, dass die AOK direkt mit der Pharmaindustrie zusammenarbeitet und ambulante Behandlungs-Zentren für Schizophrene baut, damit diese „besser“ versorgt werden. Dabei geht es natürlich in der Hauptsache darum, dass die Industrie ihre (oft sehr schädlichen) Medikamente besser verkaufen kann (https://www.aerzteblatt.de/archiv/80560/IV-Vertrag-Schizophrenie-Pharmatochter-ist-Vertragspartner).

                                          Zurück zum Film: Wir erleben die Hilflosigkeit der Behandler und ihre Versuche, der jungen Frau zu helfen, ohne sie aber wirklich zu verstehen, da sie sich nicht verbal mitteilt. Was in dieser Klinik fehlt, sind nonverbale Therapieformen, mit denen man die Frau vielleicht erreichen könnte. Jedenfalls wird die Situation kreativ und auch aus fachlicher Sicht nachvollziehbar dargestellt. Ebenfalls sehr typisch hilft ihr dann nicht ein Arzt oder Therapeut aus ihrer Not heraus, sondern ein Mitpatient, der mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Der junge Mann verliebt sich in sie und beobachtet sie ziemlich genau. Es wird auch klar, und das finde ich sehr erfreulich, dass er sie mit seinen ebenfalls begrenzten Methoden nicht gesund macht (wie auch?), aber er hilft ihr aus der unmittelbaren Krise und lebensbedrohlichen Lage heraus.

                                          Man sieht sehr schön, dass es der Frau besser geht, als sie Zugang zu ihrer Aggression bekommt – und die hat es ziemlich in sich! Natürlich ist das mit der ungerichteten Aggression so eine Sache: Wenn man alle niedergemäht hat, bekommt man hinterher Schuldgefühle oder Angst, was wieder die depressive Symptomatik aktualisiert und dann beginnt der Kreislauf womöglich von vorne.

                                          Dass es für die junge Frau auch um innere Trennung und Loslösung geht, wurde ebenfalls schön umgesetzt.

                                          Eingebettet ist die Geschichte in eine poppige Bildsprache, die mir auch sehr gut gefallen hat.

                                          Ich würde sagen, dass der Film erfüllt kidhans Kriterien auch für mich: Einzigartig und gut.

                                          https://boxd.it/cQ55I
                                          https://boxd.it/fMo0c

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                                            Es herrscht ein Bau-Boom in Phnom Penh. Das White Building, ein altes, große Apartmenthaus im Zentrum Phnom Penhs mit vielen Wohnungen, soll abgerissen werden und einem lukrativeren Neubau weichen.

                                            Der 20jährige Samnang lebt dort mit seiner Familie. Zusammen mit zwei Freunden träumt er davon, mit selbst erdachten Hip Hop-Tänzen groß raus zu kommen oder wenigstens ein bisschen Geld zu verdienen.

                                            Die Kompensation für die Mieter oder Wohnungseigentümer, die alle mal für die Regierung gearbeitet haben, ist nicht genug, um eine Alternative in Phnom Penh finden können. Die Leute haben alle nicht genug Geld für Notfälle, wenn jemand krank wird versuchen sie es manchmal zu lange mit Hausmittelchen. Samnangs Vater ist Diabetiker und hat einen abgestorbenen und entzündeten Zeh. Anstatt sich ärztlich versorgen zu lassen, probieren die Mutter und er im Unverstand solange selbst herum, bis es zu spät ist. Seiner Meinung nach, wollen die Ärzte „nur unser Geld“. Samnang appelliert an die Einsichtsfähigkeit der Eltern, kommt aber nicht durch.

                                            Ich habe keinen Bezug zu Kambodscha, weshalb ich zum Lokalkolorit nicht viel sagen kann, außer dass es vorhanden ist. Man kriegt einen guten Eindruck davon, wie die Leute da wohl so leben und was sie beschäftigt. Die Locations sind so ausgewählt, dass die Atmosphäre schön rüberkommt.

                                            Die Kamera fand ich in Ordnung bis gut. Auch die Die Darsteller sind völlig in Ordnung, die Geschichte ist eher rudimentär, eine Milieustudie eben.

                                            https://boxd.it/2tBzk

                                            RoboMeter: 3-4 Punkte

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                                              EudoraFletcher68 15.04.2022, 08:52 Geändert 15.04.2022, 20:17

                                              Ein Regisseur und sein Umfeld. Partys, Kokain, Sex. Ein Mädchen, deren Mutter sie bei der transsexuellen Schwester des Regisseurs zurückgelassen hat, während sie sich in Tokio vergnügt. Eines Tages taucht ein neuer Mann in seinem Leben auf, der vermutlich eine geheime Agenda hat.

                                              Wie immer bei Almodóvar wurden Ausstattung und vor allem Kleidung liebevoll ausgesucht. Die Hemden sind wirklich eine Wucht! Eine Handlung ist vorhanden, mäandert aber für eine ganze Weile etwas ziellos vor sich hin. Man taucht erst einmal ein in eine seltsame Welt.

                                              Und wieder einmal geht es um Sehnsucht, (verlorene) Liebe, Hass, Schmerz und eben wie der Titel schon sagt Begierde. Das GESETZ DER BEGIERDE ist ein sehr destruktives. Es ist schön, denn der deutsche Titel zur Abwechslung mal zum Film passt.

                                              Der Plot entwickelt sich dann zu einem Krimi, der extrem konstruiert ist, was ich akzeptieren konnte, denn daran soll hauptsächlich die Dynamik verdeutlicht werden. Auch der biographische Hintergrund der Geschichte ist seltsam und für mich nicht so richtig schlüssig. Beides kann ich verzeiehn, weil ich den Film insgesamt sehr sehenswert finde, in seiner ganzen Merkwürdigkeit.

                                              Wer den jungen, noch unbekannten Antonio Banderas in einer herausfordernden Rolle und stylischem Hemd sehen möchte – das ist der Film dafür!

                                              https://boxd.it/g7lFy
                                              https://boxd.it/fre42

                                              Nachtrag 8 Stunden später und RIESENSPOILER
                                              Der Film hat noch etwas nachgewirkt und mittlerweile finde ich die Pathogenese der Transgender-Schwester doch absolut schlüssig. Sie erzählt ihrem Bruder, dass sie eine sexuelle Beziehung zum Vater unterhalten hatte und dass das auch der Trennungsgrund der Eltern gewesen sei. Sie beschreibt diesen Inzest und Missbrauch durch den Vater als Liebesgeschichte, sagt, dass sie das selbst gewollt habe. Damals war sie aber noch ein Junge. Der Vater ist mit ihr in ein anderes Land gegangen und hat sie ermutigt, sich zu einer Frau umoperieren zu lassen. Soweit der Film.
                                              Nun meine Interpretation dazu: Ein Sohn wird vom Vater sexuell missbraucht. Um damit klar zu kommen, beschließt er, dass er das auch will und ein gleichberechtigter Liebespartner ist. Unbewusst verarbeitet er die Trennung der Eltern dann als Sieg gegenüber der Mutter (ödipale Dynamik bei einem homosexuellen Sohn). Er nimmt also zuküntig ihren Platz ein und um das zu tun wechselt er sogar das Geschlecht und lebt fortan als Frau. Da sie aber nie ihr Trauma wahrnehmen, geschweige denn bearbeiten kann, gerät sie immer an "den Falschen". Früher im Film haben wir schon erfahren, dass der zweite Mann in ihrem Leben der Pfarrer war. Da war sie aber noch ein Junge. Das heißt sie wurde als Junge vom Pfarrer und vom Vater sexuell missbraucht. Vielleicht hat sie auch das Geschlecht gewechselt, in der unbewussten Hoffnung, dadurch auch die traumatischen Erfahrungen loszuwerden.
                                              In jedem Fall aber hat sie so die Mutter ausgestochen. Das hilft ihr aber nichts (wie auch, denn es ist ja eigentlich eine Entwicklungsaufgabe der ödipalen Phase zu merken und zu bewältigen, dass die Eltern eine Beziehung zueinander haben, von der man ausgeschlossen ist). Und später im Film verliebt sie sich dann auch noch in den Mann, der ihren Bruder besitzen will. Also auch hier kommt wieder die Rivalität ins Spiel. Sie kann vielleicht nur eine Partnerschaft in Rivalität zu einem wichtigen anderen eingehen.

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                                                EudoraFletcher68 14.04.2022, 06:25 Geändert 14.04.2022, 07:34

                                                EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                                Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                                In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                                Dieser Kommentar ist für Andy Dufresne, einer der älteren Herren hier, der vor 5 Monaten seinen letzten Kommentar gepostet hat. Ich widme ihm diesen Kommentar, weil er so begeistert von der Trilogie, aber speziell von Episode VI ist. Ich habe eine Weile herum überlegt, was ich mit Andy erlebt habe, mir ist aber nur eingefallen, dass ich mir ein lohnenswertes Video angeschaut hatte, dass er verlinkt hatte: https://www.youtube.com/watch?v=0fKBhvDjuy0). Ansonsten kann ich mich nicht erinnern, dass wir direkt viel miteinander etwas zu tun hatten. Vielleicht lockt ihn mein Kommentar ja zurück in die Aktivität? Mit ihm habe ich eine Übereinstimmung von 71 %. Von 3.267 bewerteten Filmen hat er 36 Lieblingsfilme. 31 kenne ich. Die meisten finde ich mindestens gut. Zwei meiner Lieblinge sind darunter: PULP FICTION und DER MANN DER BÄUME PFLANZTE.

                                                Nun habe ich DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER nach ungefähr 35 Jahren zum ersten Mal in OV gesehen. Das war ein echtes Erlebnis! Da ich kein Fangirl bin und die Handlung der Trilogie immer noch nicht so 100%ig verstehe, fange ich gar nicht erst an, auf den Inhalt einzugehen. Darüber wurde schon genug geschrieben.

                                                Stattdessen will ich ein paar Überlegungen teilen, die mir während und nach der Sichtung durch den Sinn gingen:
                                                Wer die fantastischen Effekte der Original Trilogie und insbesondere auch in DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER sieht, kann sich doch nicht ernsthaft für DUNE (2021) begeistern?! Ich kann diese Verirrung leider nur so verstehen (was ich mehr als bedenklich finde), dass es einen allgemeinen (gesellschaftlichen) Trend weg von der Differenzierung hin zu (unzulässiger) Vereinfachung, Entdifferenzierung und Eindimensionalität gibt, der sich auch im Film und dem Publikum widerspiegelt. Das finde ich ganz fürchterlich!

                                                Nachdem ich nun alle Kollegen, die DUNE hoch bewertet haben, beleidigt habe, komme ich zu dem, worauf ich eigentlich hinauswill: Idee, Ausstattung, Effekte, Kamera usw. – das alles ist schlicht und ergreifend PERFEKT! Selbst wenn man den Film an sich langweilig fände, kommt man doch nicht umhin, die fantasievollen Bilder zu goutieren. Und dass man 1983 einen Film herstellen konnte, der visuell so viel mehr zu bieten hat als einige Produktionen von 2021, das ist einerseits beeindruckend, andererseits ein echtes Drama. Von Worldbuilding, Erzählweise und dem Unterhaltungswert ganz zu schweigen.

                                                Was ich bei allen Star Wars-Filmen nicht optimal finde, sind die ewig langen Weltraum-Kampfszenen, aber mir ist klar, dass das halt einfach dazu gehört und die Reihe berühmt gemacht hat.

                                                Während im ersten Teil der Schwerpunkt auf den Figuren und dem Worldbuilding liegt und mir im zweiten Teil der Humor besonders positiv aufgefallen ist, zeichnet sich DIE RÜCKKEHR DER JEDI dadurch aus, dass sich das Gute im Bösen und das Böse im Guten zeigt. Und das ist sehr gut gelungen. Weshalb mir dieser Teil auch am besten gefällt.

                                                MAY THE FORCE BE WITH YOU!

                                                https://boxd.it/fMo0c

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                                                  EudoraFletcher68 13.04.2022, 06:37 Geändert 13.04.2022, 08:50

                                                  EUDORA KOMMENTIERT IN LOSER FOLGE LIEBLINGS-FILME IHRER BUDDYS

                                                  Diese Aktion wurde initiiert von Loretta (https://www.moviepilot.de/users/alex-de-large).

                                                  In meinen Worten: Ich wähle mir einen Lieblingsfilm eines Kollegen aus seiner Liste aus, schaue ihn mir irgendwann an und poste ihm/ihr einen Kommentar dazu.

                                                  Dieser Kommentar ist für Leinzi, unser freundlicher Software- und IT-Experte aus der Community. Es ist schön, dass man sich mit allen Technikfragen an ihn wenden kann und er einem immer hilfsbereit antwortet. Man kann auch gut mit ihm rumblödeln. Kürzlich hatte ich mit Leinzi einen lustigen Austausch über unsere Fernseher und die verschiedenen Bildschirm-Modi. Ich weiß es außerdem zu schätzen, dass er kontinuierlich aktiv ist und Aktionen wie https://www.moviepilot.de/news/die-moviepilot-community-awards-sind-zurueck-1135704 veranstaltet. Von 2.695 bewerteten Filmen hat er nur 12 Lieblingsfilme, die ich bis auf einen alle kenne. Bei Filmen ist er zwar nicht sehr experimentierfreudig, man könnte auch sagen konservativ, aber wenn ich seinem Profil glauben kann, dann ist er noch ein junger Hupfer von 31 Jahren, sodass er bei Erscheinen eines Großteils seiner Favoriten noch gar nicht geboren war. Ich kann seine Höchstbewertungen nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht alle so feiere wie er.

                                                  Die Einführung des Star Wars Universums und der Figuren, insbesondere von R2-D2 und C-3PO, die hier besonders viel Screentime haben (meine ich jedenfalls, ich hab´s nicht nachgemessen) bleibt für immer unvergessen. Alle späteren (An)Droiden und Roboter können mit den beiden für mein Empfinden nicht so ganz mithalten. Die Idee, ihnen menschliche Züge zu verleiten, ist eine sehr gute. Mir hat die Erzählung, die in einer futuristischen Welt, die aus fortschrittlicher Technik und Raumfahrt versus einem einfachen/bäuerlichen Lebensstil auf den Planetenoberflächen besteht, stattfindet, auch heute wieder zugesagt - vielleicht sogar mehr als in den 1980ern. Denn damals war ein Film mit dem Wort KRIEG im Titel oder im Inhalt für mich uninteressant bzw. abschreckend, weshalb ich Meisterwerke wie APOCALPYSE KNOW erst vor wenigen Jahren gesehen habe. Außerdem sind die Gesellschaften hier offensichtlich in Monarchien und Diktaturen organisiert. Das zu feiern, wäre mir als Jugendliche irgendwie reaktionär vorgekommen. Heute kann ich mir sagen, hey, das ist nur ein Film und kein ernst gemeinter Vorschlag zur Restrukturisierung unserer Welt. 😉

                                                  Unterhaltsam inszeniert mit sympathischen Charakteren, lustigen Geschöpfen und zur damaligen Zeit revolutionären technischen Effekte, die auch heute noch sehenswert ist, sowie einer großartigen und detailreiche Ausstattung ist das für mich ein Film, den man sich immer wieder ansehen kann.

                                                  Auch heute noch genauso nervig ist allerdings die grauenhafte Frisur von Prinzessin Leia. Die hatte ich nach Jahrzehnten noch in Erinnerung als Beispiel dafür wie man jemanden schwer verunstalten kann. Was man sich in der Maske dabei nur gedacht hat?
                                                  Witzig, die Elemente, die in die Popkultur eingingen und dann auch persifliert wurden, wie die lustigen Helme (und unpraktischen Uniformen) der Soldaten! Die musste man ja geradezu verulken. Auch Darth Vader, den ich als Jugendliche durchaus unheimlich fand, bietet sich dafür an.

                                                  Es zeichnet sich bereits eine gewisse komödiantische Note ab, die dann für mein Empfinden im 2. Teil perfektioniert wurde. Die undurchdachte Befreiungsaktion für Prinzessin Leia ist spannend und lustig zugleich.

                                                  Alle Filme, die nach der Trilogie kommen, haben für mich nicht mehr diesen Zauber der ersten drei. Außerdem fand ich es doof (weil für mich nicht nachvollziehbar), dass Luke dann irgendwann selbst zum Bösewicht mutiert.

                                                  Danke Leinzi, dass du mich mit deiner Lieblingsfilmliste zur Sichtung animiert hast. Es hat sich gelohnt!

                                                  https://boxd.it/fMo0c

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                                                  • 8 .5
                                                    EudoraFletcher68 13.04.2022, 06:28 Geändert 13.04.2022, 06:43
                                                    über Osama

                                                    Kommt mir vor wie die Originalgeschichte zu THE BREADWINNER (2017), habe dazu aber nichts im Netz gefunden. Es ist möglich, dass es viele solcher Geschichten aus Afghanistan gibt.

                                                    Eine alleinstehende Mutter eines 10jährigen Mädchens beschließt, die Tochter als Jungen zu verkleiden und sie zum arbeiten zu schicken, um zu überleben. Währenddessen stellen die Taliban immer absurdere Verhaltens-Regeln auf. Das Mädchen gerät in deutlich größere (Alltags-)Schwierigkeiten als das Mädchen in THE BREADWINNER. Und der Film hat auch deutlich mehr Realitätsbezug, was ihn sehr bedrückend macht.

                                                    Der mehrfach ausgezeichnete (z.B. 2003 in Cannes) OSAMA ist eine Low Budget-Produktion ($ 46.000) und der erste afghanische Spielfilm nach dem Fall der Taliban 2001. Allein aufgrund des hohen Authentizitätsfaktors ist er sehenswert. Aber auch visuell ist der Film gut gelungen.

                                                    Er wurde in 1001 MOVIES YOU MUST SEE BEFORE YOU DIE aufgenommen.

                                                    Alle Darsteller sind Laien aus Kabul! Regisseur und Autor Siddiq Barmak fand seine Hauptdarstellerin Marina Golbahari, auf der Straße. Sie bekam später noch weitere Rollen als Schauspielerin und überzeugt hier auch zu 100%!

                                                    https://boxd.it/esNdm

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