Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
Man nehme „Saw“ oder „House of 9“ und „Cube“, subtrahiere die Gore-Einlagen und kürze das Budget – fertig ist „Exam“, ein solide gemachtes, aber auch nicht gerade glanzvolles Beispiel unter den Kammerspiel-Thrillern. Die Grundidee und die konsequente Reduktion auf das Wesentliche gefallen, nur kämpft der Film dann häufig merklich damit, die Spannung aufrecht zu erhalten. Bei den Figuren muss man sich mit der üblichen Besetzung begnügen: ein vorlautes Arschloch, ein in sich gekehrter Wunderling als Schlüsselfigur und ein paar Ausgleiche dazwischen. An schauspielerischen Fähigkeiten mangelt es nicht, wohl aber an Interesse und Mitgefühl für diese Stereotypen und Hohlkörper (hart ausgedrückt). [...]
Ich möchte hier nochmal eine Lanze für „Nine“ brechen - völlig unterbewerteter Film. Bei „There Will Be Blood“ ist es eher das Gegenteil. Und jetzt hau ich lieber schnell ab.
Schön. Petzold-Filme habe ich bislang als elitäre Langeweile erlebt. Andreas Dresen dagegen fängt das reale Deutschland filmisch ein wie kein zweiter. „Halt auf freier Strecke“ ist eine Wucht.
Dieser Film macht so viel Spaß wie ein Klappstuhl im Gesicht. Vordergründig auf Grindhouse-Trash-Spaß à la „Machete“ getrimmt, entpuppt sich „Monster Brawl“ schon in den ersten Minuten als haarsträubend langweiliges Kasperletheater ohne jeglichen Sinn und Verstand. Das Konzept ist eine Pseudo-Sportsendung mit den üblichen zwei Moderatoren, dann aber doch wieder im Spielfilm-Stil gefilmt und in Form von Rückblenden mit willkürlichen Monster-Hintergrundgeschichten versehen – sprich ein Konzept, das keine Ahnung hat, was es eigentlich ist. Das schlimmste daran: Nach dem ersten Monster-Tänzeln im Ring hat man den Ablauf der kommenden Stunde bereits komplett durchschaut. Ätzender geht es kaum. [...]
[...] „American Pie – Das Klassentreffen“ erfüllt sämtliche wichtigen Voraussetzungen: Wirklich alle liebgewonnenen Charaktere aus den ersten beiden Teilen sind wieder da, die Anspielungen und Querverweise auf ebendiese zahlreich und die grundlegenden Markenzeichen unverändert – oder zumindest ironisch gebrochen. Außerdem gibt es eine neue Geschichte, die an die einstige Trilogie anknüpft und „American Pie präsentiert“ zu Recht ignoriert. Die Nostalgie für Fans ist beflügelnd, die alten Emotionen kochen wieder hoch und die Anpassung an den gegenwärtigen Zeitgeist bietet spannende Neuerungen – dieser (wahre) vierte Teil der Reihe funktioniert. [...]
[...] Immer, wenn es lahm zu werden droht, hat „American Pie – Jetzt wird geheiratet“ einen witzigen Gag parat. Mit dem desaströsen Junggesellenabschied wurde in der Mitte wieder ein höchst amüsanter Höhepunkt gefunden, diesmal als nette Mischung aus Improvisation und einstudierter Choreografie. Die einstige Tiefe der Hauptfiguren ist bei alledem allerdings weitestgehend verflogen. Es bleibt eine logische Fortsetzung, wieder mit viel Gefühl und derbem Witz, in welcher der Geist der kultigen Vorgängerfilme durchaus präsent ist. Nur für neue Höhenflüge reicht es diesmal nicht, was man gut verstehen kann. [...]
[...] Mit den Figuren ist auch die Form gereift: „American Pie 2“ ist technisch klar ausgefeilter, mit einem schöneren Look, besserem Schauspiel und noch fetterem Soundtrack. Aus dem gewohnten Humor sind diesmal regelrechte Chaos-Choreografien entstanden. Höhepunkte wie der Gleitgel-Unfall oder das Lesbenspiel sind derart genial ausgeklügelte Witz-Kettenreaktionen, dass man mit dem Johlen und Prusten kaum hinterher kommt. Wie sich daraus schon erahnen lässt, ist dieser zweite Teil noch etwas schlüpfriger als der erste, ruht sich aber keinesfalls nur darauf aus. [...]
[...] Ein paar Teenager mit viel zu fettiger Haut (wo war da die Makeup-Abteilung?) irren unter schludriger Regie mit einigen kleinen Anschlussfehlern durch unglaubwürdige Szenarien. Künstlerisch und technisch ist „American Pie“ mäßig, doch in diesem Fall ist das alles erstaunlich egal. Regisseur Paul Weitz und Autor Adam Herz sorgen für eine Parade genialer Ideen und Kultszenen, aber auch für so viel mehr, nämlich einen aufrichtigen Appell an jugendliche Freundschaft, Liebe und die Wirrungen des Erwachsenwerdens. Das Ganze homogen vereint, gekleidet in einen wunderbar stimmungsvollen Soundtrack und ohne Längen, allenfalls mit Verschnaufpausen. Das macht „American Pie“ zum perfekten Wohlfühlfilm, stets zwischen kurioser Unterhaltung und tiefer Wahrheit, für alle, die es auch mal frecher mögen. [...]
[...] Die Grundidee mit dem stark eingegrenzten Rahmen und der männlichen Ich-Erzählperspektive ist Vorteil und Nachteil zugleich: „My Week with Marilyn“ ist intim, persönlich, sehr nachfühlbar und nah am Publikum, dafür aber eben auch fragmentarisch und als romantische Geschichte fast etwas beliebig. Da der Film ganz bewusst „klein“ ist und seine potentiellen Schwächen schon im Titel offenbart, ist er auf alle Fälle ehrlich. Angesichts einer derart schwierigen Prämisse zieht Regisseur Simon Curtis genau das richtige As aus dem Ärmel: eine Hammerbesetzung. [...]
[...] Ja, „The Human Centipede 2“ schafft es wahrlich, noch einen draufzusetzen, nicht nur durch Überbietung der Markenzeichen des ersten Teils, sondern auch durch das Beschreiten neuer Wege. Die düstere Schwarz-Weiß-Ästhetik mit permanent wabernder Tonspur und der Entzug von menschlicher Wärme mit all den höchst unangenehmen Charakteren sorgen für eine beeindruckend konsequente Beklemmung von Anfang bis Ende. Erst durch diese sorgfältig erzeugte Stimmung und den gut durchdachten Schnitt entfalten die authentischen Makeup-Effekte ihre üble, üble Wirkung. Extrem sein ist eine Sache; das Schockieren ist hier die Kunst. Wenn dann auch noch sekundenweise so etwas wie Humor aufblitzt (natürlich nur in schwärzester, oder sollte man sagen: brauner?) Form, wird klar, dass Tom Six genau weiß, was er tut, auch wenn alles zuweilen nach einer einzigen sadistischen Entgleisung aussieht. [...]
Aus Cineastensicht nicht sehr gehaltvoll, aber mit diesem Gast habt ihr mich positiv überrascht!
[...] Als Quasi-Charakterstudie verfolgt „Shame“ einen, der sich Pseudokontrolle schafft, im Grunde nur vor sich selbst wegläuft und seine Scham – da haben wir den Filmtitel – mit noch mehr von seinem Laster überdeckt. Sexsucht angenehm nüchtern, ernsthaft und unkommentiert betrachtet. Auf einer höheren Ebene geht es auch um die vergebliche Suche nach Halt, was durch die Figur der völlig anders tickenden Schwester noch viel stärker zum Ausdruck kommt. Es bleibt allerdings alles sehr schemenhaft. Am Ende sind die Figuren nur Schablonen, die es selbst auszumalen gilt. Auf der einen Seite hat der Film dadurch das Potential, sehr stark nachzuhallen und sich in den Köpfen zu verästeln. Andererseits wird man schlicht im Nebel allein gelassen. [...]
[...] Dramaturgisch wohlüberlegt packt das Team von „Das Geheimnis der Einhorn“ so viel Abenteuer zu Wasser, zu Lande und in der Luft wie möglich in einen Film. Dass die Action manchmal die Aufnahmefähigkeit des Publikums übersteigt und die Handlungsentwicklungen sehr naiv ausfallen, ist der Preis dafür. Allerdings entsteht so auch dieser unschuldige Charme, welcher zu Abenteuerfilmen der alten Schule (in diesem Fall gepaart mit modernster Technik) einfach dazugehört. Die Performance-Capture-Technik wird in „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ glänzend ausgeschöpft, mit löblicher Nähe zu, aber auch gesundem Abstand von der Vorlage.
Und wo gibt's diese Wallpaper in Originalauflösung?
Endlich. Während „Hatchet“ zwischen Genrebeitrag, Hommage und Persiflage schwankt, ist „Tucker & Dale vs Evil“ jene Verulkung, welche die klassische und immer noch aktuelle Gattung des Backwood-Horrors à la „Texas Chainsaw Massacre“, „Freitag der 13.“ & Co gebraucht hat. Dieser Film nimmt sich die Klischees vor und dreht den Spieß einfach mal um. Eine wunderbare Grundidee, deren Umsetzung nicht nur witzig unterhält, sondern auch als amüsantes Lehrstück zum Thema Kommunikation dient. [...]
[...] Das schlimmste an dieser kuriosen Kostümparty (Neandertaler versus Rastafari-Mutanten) ist, dass sie keinerlei Selbstironie zeigt und sich mit dem lauen Ende eingesteht, dass sie eigentlich keine Daseinsberechtigung hat. Hier hat man eine solide getrickste, zügellos gespielte, allzu schwülstig vertonte, überflüssige Mischung aus „Planet der Affen“, „Spartacus“, „Starship Troopers“ und „Star Trek“, mit einem Schuss „Batman & Robin“-Ästhetik. Das ist so schräg, wie es klingt und leider kaum Trash-Spaß, sondern vor allem langweilig.
[...] Nicht nur, dass „Young Adult“ durch Productplacement von unfassbaren Ausmaßen irritiert (aus irgendeinem Grund wird permanent Markenwerbung gemacht, als hätte der Film es nötig), man kann aus der Geschichte auch kaum etwas mitnehmen, weil die Botschaft mehr oder weniger von vornherein klar ist und man sich schließlich eher frustriert als weitergebracht fühlt. „Young Adult“ besticht durch tolle Stars und gewohnt scharfe, gute Dialoge, tut sich aber schwer mit seiner Grundstimmung und fällt auseinander, wenn das erwartete Genre nach und nach umkippt. Dass letztlich derart in psychischen Abgründen gebohrt wird, erwartet man bei der angepriesenen Komödie einfach nicht. Die Entwicklungen und der Umgang mit den Figuren sind gewagt, was an sich interessant ist, ergeben aber leider kein stimmiges Ganzes. [...]
[...] Man fragt sich, ob man irgendetwas – vielleicht eine ausgeklügelte Metapher – nicht begriffen hat, doch eigentlich ist es ganz einfach: Regisseur Paolo Sorrentino („Il Divo“) wagt in diesem, seinem ersten englischsprachigen Film das Experiment, zwei Gedankenspiele zu vermischen, die auf den ersten Blick so gar nichts miteinander zu tun haben: das Portrait eines gealterten Gothic-Rockstars und die Reflexion über Fragmente der Nazizeit. Es ist aber kein Jux, sondern ein ehrliches und aufrichtiges Experiment. Damit beweist Sorrentino eine Überzeugung in der Wahl seiner Geschichte, die man sich in Hollywood gar nicht leisten kann. Und das macht „Cheyenne – This Must Be the Place“ so authentisch, obwohl das Ganze eigentlich ziemlich abwegig ist. [...]
Im Anschluss an Woody Allens „Vicky Cristina Barcelona“ durchstreift Hauptdarsteller Javier Bardem gleich ein weiteres Mal die spanische Hauptstadt. Doch statt durch die romantische Touristen-Brille sieht Regisseur Alejandro González Iñárritu Barcelona mit ganz anderen Augen und taucht in die ärmeren, schmutzigen Viertel ein. „Biutiful“ ist eine aufmerksame, intime Charakter- und Milieustudie. Obwohl Iñárritu anders als bei seinen Vorgängerwerken „Amores Perros“, „21 Gramm“ und „Babel“ eine lineare Erzählweise mit Fokus auf nur einem Protagonisten wählte, kann er es nicht lassen, seine Geschichte mit vielen verschiedenen Themen anzureichern. Dieser emotionale Rundumschlag läuft Gefahr, mehr erschöpfend als ergreifend zu sein. [...]
Oh, ich hätte das Ergebnis etwas anders erwartet. Arthur.
[...] Um wirklich herausragend zu sein, frönt „Warrior“ viel zu sehr den Genreklischees. Man wird feststellen, dass die Geschichte genau so vorhersehbar ist, wie befürchtet. Eine angemessene Entschädigung sind das gute bis sehr gute Schauspiel, die authentische Kämpferei inklusive Wrestler Kurt Angle, die für die stattliche Laufzeit kurzweilige Inszenierung und dieser magische Augenblick gegen Ende, wenn sich vollends offenbart, worum es in der Geschichte wirklich geht. Im Vergleich mit dem verwandten „The Fighter“ vom Vorjahr erweist sich „Warrior“ schon mal als der interessantere Beitrag. Und, um es kurz zu machen: Wer „Rocky“ mag, wird auch „Warrior“ mögen.
Ganz selten, aber wahr: Toy Story < Toy Story 2 < Toy Story 3
[...] Es ist grandios, wie unaufgeregt und leicht „Babel“ in der ganzen Welt, zwischen ganz verschiedenen Kulturen hin- und herspringt. Die brillante Montage erzählt die vier Episoden verschachtelt, aber auch nicht unnötig komplex. Natürlich suchen sich die meisten Leute ihre Lieblingsepisode heraus, doch macht der Film spürbar, das auf jeder von ihnen das gleiche Interesse liegt. Ein glänzendes Timing erhält die ruhige Grundstimmung konstant aufrecht, lässt aber auch zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. [...]
Nichts gesehen, keine Zeit, zu viele Filme. :-(
[...] Regisseurin Susanne Bier („Nach der Hochzeit“) erörtert mit einem ungewohnt braven Drehbuch von Anders Thomas Jensen („Adams Äpfel“) die möglichen Reaktionen auf Gewalt im Alltag sowie deren Ursachen und greift dabei tief in die Klischee-Kiste. Vom in der Schule gehänselten Scheidungskind und einem Messer (man denke an „So finster die Nacht“) über den Halbwaisen bis hin zum bösen Anstifter namens Internet und der klassischen Suizidversuchsszene ist alles dabei und führt zu einem glatten Ende. Dass diese Ansammlung abgedroschen erscheinender Konstrukte trotzdem einen Fluss bildet, ist dem gekonnten Handwerk und dem stark aufspielenden Ensemble zu verdanken. Am erfreulichsten ist das Wiedersehen mit einigen Stars diverser dänischer Produktionen, die den Weg in deutsche Kinos schafften. Die beiden debütierenden Jungdarsteller machen das Beste aus ihren stereotypischen Rollen. [...]