Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] „Moneyball“ ist penibel um Authentizität bemüht und rekonstruiert die Oakland Athletics von 2001 bis ins kleinste Detail. Eingearbeitete, reale Archivaufnahmen, die sich fließend mit der Inszenierung verbinden, sind der stolze Beweis dafür. Dazu liegt viel Wert auf Bodenständigkeit. Nie wird glorifiziert; nie übersteigt die Romantik das Maß, das ein echter Sportskerl zu zeigen bereit wäre. Trotzdem ist „Moneyball“ keine Dokumentation, sondern erzählt ein Drama, das mit üblichen Tricks die üblichen Knöpfe beim breiten Publikum zu drücken hat, um selbiges zu berühren. Das Ausbalancieren von authentischer Erscheinung und mitreißender Machart gelingt im Großen und Ganzen. Dazwischen gefangen gerät der Film allerdings nicht selten ins Plätschern und kann kaum wirkliche Tiefe erlangen. [...]
Wenigstens mal wieder ein Film, in dem die Haie echt aussehen...
Starkes Mädel, hat mir bis jetzt schauspielerisch wirklich gut gefallen. Nur das in „Hugo Cabret“ fand ich schon overacted, nicht mehr sympatisch. Und so treffsicher sehe ich die Rollenwahl nicht, seit sie in „Let Me In“ in Fußstapfen trat, die gar nicht ausgefüllt werden wollten. Ich denke, wenn sie so alt ist, dass man sie nicht mehr als Kinderdarstellerin verbuch kann, müssen die Karten neu gemischt werden.
Ich find den Kerl klasse, den Oscar hat er dieses Jahr von den Nominierten am meisten verdient. Danach wird sich halt immer deutlicher herausstellen, dass er eigentlich nur sich selbst spielt bzw. eh schon so drauf ist und auch nicht wirklich was anderes spielen kann, aber das macht ja eigentlich nichts.
[...] Um bei seiner Verbeugung vor großen Vorbildern möglichst viele Zielgruppen anzusprechen, präsentiert Scorsese in „Hugo Cabret“ einen Crashkurs zur Filmgeschichte mit pathetischer Holzhammermethode, was eben doch nicht alle glücklich machen kann. Für die einen verliert sich das vermeintliche Hauptgeschehen um den Alibi-Protagonisten Hugo, für die anderen wirkt die Wertevermittlung („Erinnert euch an die Filmpioniere! Lest Bücher!“) zu plump. So intim die Liebeserklärung an das Kino rund um Klassiker wie „Ausgerechnet Wolkenkratzer!“, „Der General“ & Co in manchen Momenten anmutet, so nachlässig wird beim Drumherum in die Klischeekiste gegriffen. Trotz störender Zwiespältigkeit vergehen die satten zwei Stunden allerdings erstaunlich schnell, vor allem weil „Hugo Cabret“ so faszinierend anzusehen ist. Das detailverliebte Szenenbild ist ein Meisterwerk. [...]
[...] Das Hauptaugenmerk allerdings liegt auf Gary Oldman („The Dark Knight“) als George Smiley. Er ist so kühl, dass es fast schon unheimlich ist. Erst bei genauerer Betrachtung wird die Anstrengung des Unterspielens sichtbar. Oldman geht mit eiserner Disziplin ganz in seiner Rolle auf und schafft es, mit minimalen Gesten eine starke Ausstrahlung aus in jahrelangem Training verdrängten Emotionen zu entfalten. Der politische Hintergrund der Geschichte wird weitestgehend ausgeklammert, um sich ganz auf die Spannungen zwischen den Figuren zu konzentrieren, die alle auf ihre jeweils eigene Art leiden. Und hier offenbaren sich die Knackpunkte von „Dame, König, As, Spion“: Es sind einfach zu viele Figuren, um sich emotional auf die unter rauer Oberfläche verborgenen Konflikte einzulassen und gleichzeitig in der fies verschachtelt erzählten Geschichte den Überblick zu behalten. [...]
[...] Der schrullige Charme dieser Drama-Komödie ist so bemüht und berechnet, dass er schon wieder funktioniert. Ganz ähnlich wie der Plan der Hauptfigur, gut gespielt von Bill Skarsgård, Sohn von Stellan Skarsgård („Thor“, „Melancholia“). Hervorzuheben ist noch Cecilia Forss, welche in ihrer ersten Spielfilm-Hauptrolle die eigentlich sehr klischeebeladene Rolle des chaotischen Liebchens als Gegenpol des Protagonisten angenehm frisch interpretiert. [...]
Also nach über 80 „Versuchen“ wird das denke ich nichts ultimativ Zufriedenstellendes mehr. Amüsieren wir uns halt mit den Diskussionen über die Regeländerungen, gehört auch dazu.
[...] Die männliche Nebenfigur – der taktlose Freund der älteren Tochter – wirkt etwas zu sehr in die Geschichte hinein konstruiert, ist aber auch für die dezent skurrile Stimmung von Nöten, die der Schauplatz an sich bereits fordert. Ansonsten ist „The Descendants“ glänzend geschrieben, zuweilen sehr bewegend, dabei menschlich statt kitschig und auch mal zum Schmunzeln. Ein sehr schönes, immer stimmiges, angenehm unaufgeregtes Gesamtpaket. So lässt man sich einen Film über eine zusammenrückende Familie gern gefallen.
Sollte Schneewittchen nicht die schönste im ganzen Land sein?
Filme über Film, da kann man bei Filmfans natürlich fast nichts falsch machen. Wenn dann noch ein erheblicher Nostalgiefaktor hinzukommt, sind den Machern die Herzen des geneigten Publikums nahezu sicher. Diesem Rezept folgt eben auch „The Artist“, mit wahrer Hingabe und daher auch mit Bravur. Ausgerechnet eine französische Produktion liefert eine tiefe, amerikanische Verbeugung vor dem klassischen Hollywoodkino. Eine wirklich entzückende Zeitreise, bei der man sich fragen muss, mit welcher Herangehensweise man sie bewerten kann. Da „The Artist“ bis auf eine dünne Metaebene so konsequent im Stile der alten Streifen gemacht ist, voller Referenzen aber eben auch mit einer eigenen Geschichte, darf man auch den direkten Vergleich mit selbigen heranziehen. Und so gesehen kommt „The Artist“ mit bekannten Stärken und Schwächen daher. [...]
Zwischen abgefahren und fahrlässig fährt „Drive“ eine eigene Fahrbahn. Der Hollywood-unerfahrene Regisseurs Nicolas Winding Refn („Walhalla Rising“) überfährt einen mit einem Verfahren voller Gefahren. Im Klartext: Der Film schöpft aus Elementen von B-Movies, Film noir und den 80ern, zollt den großen Auto-Actionfilmen wie „Bullitt“ und „Fluchtpunkt San Fransisco“ sowie den wortkargen Leinwandhelden der letzten fünf Jahrzehnte à la Clint Eastwood Tribut, erzählt alternativ in „Reservoir Dogs“-Manier und streift dem Ganzen ein edles Programmkino-Korsett über. Das ist eine hübsche, teilweise homogene Stilübung, die weniger Substanz hat, als es dem Publikum dabei weiß gemacht wird. [...]
Überraschungen: Die Animationsfilme, Rooney Mara, Melissa McCarthy und NICHTS für J. Edgar!
[...] Jessica Schwarz und Michael Gwisdek spielen gekonnt gegen das schwammige Drehbuch an, können aber auch nicht vertuschen, dass in „Das Lied in mir“ im Grunde überhaupt nichts passiert. Der politische Hintergrund der Geschichte ist nur vorgegaukelt, möglichst emotionale Dialoge werden achtlos über eine nachvollziehbare Hinführung zu den verschiedenen Ereignissen gestellt, die Nebenhandlung mit dem einheimischen Polizisten ist ein einziges Klischee zum Augenverdrehen, aber man brauchte ja einen Dolmetscher. Die Handlung ist so konzentriert und entwicklungsarm, dass man sie entweder sofort abkaufen muss, oder es nie wird. [...]
Sicherlich nochmal ein kleiner Höhepunkt in Hitchs Karriere. Mein Liebling ist dafür „Bei Anruf: Mord“, auch nicht gerade unter den üblichen Verdächtigen, was Hitchcock betrifft.
[...] Hier arbeitet Frankreich seine politische Vergangenheit auf und wühlt sich durch seine multikulturelle Gegenwart, moderiert von zwei völlig verschiedenen, sich ergänzenden Suchenden, die dadurch den Anlass zu ihrer ganz persönlichen Liebesgeschichte erhalten. – Und umgekehrt. „Der Name der Leute“ beweist Mut zu frechem Humor, Sexappeal und Albernheit, genauso wie zur ernsthaften, aufrichtigen Auseinandersetzung mit familiären Traumata, Identitätskrisen und Fremdenhass. Es werden so viele verschiedene Töne angeschlagen, dass der Film manchmal fast auseinanderzufallen droht. Doch er kriegt immer wieder die Kurve und bleibt letzten Endes ein stimmiges, leichtfüßiges, sehr erfrischendes Potpourri, woran eigentlich nur dieser unnachahmliche französische Charme mit einer Prise Woody Allen schuld sein kann. [...]
Sieht gut aus! Tolle Besetzung. Wenn das mal nicht der bessere „Prestige“ wird. ;-)
[...] „Melancholia“ ist ein achsensymmetrisches Werk. Die eine Protagonistin klappt in düsterer Sehnsucht zusammen, als sich alle Ablenkung als vergeblich erweist, und muss von der anderen gestützt werden. Letztere verliert ab der Mitte nach und nach ihr beherrschtes Wesen, während die vormals Hilfsbedürftige im Angesicht der ‚Erlösung‘ zur Besonnenheit findet. Das erklärt die zunächst unnötig ausgedehnt wirkende Familienfest-Episode, deren anstrengenden Trubel die halbdokumentarische Schnitt- und Kameraarbeit passend unterstreicht. Schließlich generiert von Trier auf faszinierend subtile und gleichzeitig unheimlich konsequente Weise eine Weltuntergangsstimmung, die nachhaltig wirkt, gerade weil sie so unglaublich weit von „2012“ und Konsorten entfernt ist. Die ergreifende Wahl des einzigen Soundtrack-Stücks bringt es auf den Punkt: das Vorspiel von Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ – die Geschichte eines Verlangens, das im Leben keinen Frieden findet. [...]
[...] Die Sozialstudie „Sommer vorm Balkon“ (2005) ist stets von einer gewissen Skurrilität durchzogen, „Wolke 9“ (2008) driftet leicht ins Melodramatische und „Whisky mit Wodka“ (2009) versteht sich zu einem Großteil als Metapher. Gegen diese Vorgängerwerke Dresens ist „Halt auf freier Strecke“ das reinste, wahrhaftigste und rundeste. Keine Minute zu früh setzt die Handlung ein, keine Minute zu spät wird sie beendet, und auch dazwischen treffen Dresen und sein Team immer den richtigen Ton zwischen behutsamem Humor und großer Tragik. So sensibel gelingt das wahrlich nicht oft. [...]
Schöner Text! Er macht es einem wie gesagt durch die Rollenauswahl in letzter Zeit schwer, aber wenn ich zurück denke, fällt mir dann doch wieder ein, warum ich ihn nach wie vor als Lieblingsschauspieler liste. Und da kommt ganz bestimmt nochmal was Großes, ich glaube dran.
Der nicht allzu bekannte „Psycho IV“ von 1990 ist ja schon ein Prequel. Kein sehr überzeugendes natürlich. Und da wurde schon so manches ignoriert, was zuvor über Bates' Vergangenheit bekannt wurde. Noch mehr Ignoranz in Form eines weiteren, noch viel längeren Prequels ist wirklich nicht nett.
[...] Am Anfang sagt ein geheilter Stotterer „Ich kann sprechen.“ – ein Sinnbild für die Bereitschaft, zu reflektieren, in den Spiegel zu blicken, den dunklen Wald zu ergründen. „Der Spiegel“ mag der Film sein, der am Ende eines Lebens – oder in der Mitte – an einem vorbeizieht, in einen größeren Kontext gesetzt. Ein poetisches, kafkaeskes Bilderrätsel, das sich durch schöne, gleitende Kamerafahrten in langen Einstellungen, die faszinierende Mimik von Hauptdarstellerin Margarita Terechowa und einen auf seltsame Weise funktionierenden Rhythmus auszeichnet. „Der Spiegel“ bleibt stets ein Stückweit verschlossen und schwer zugänglich, ein eigenwilliges wie visionäres Experiment. Die Spiegelung der eigenen Gefühle geht in einem Labyrinth unter, es bleibt das Zuschauen. Schön und gut.
[...] Von Trier schickt Frau und Mann zurück in die Natur, gegen die sie verlieren und in der sie sich verlieren und spielt dabei mit Märchenelementen sowie dem ihm immer wieder angekreideten Frauenhass. Dabei konfrontiert der Filmmacher zum einen sich selbst auf therapeutische Art mit seinen Ängsten, zum anderen sein Publikum mit der archaischen Gewalt, die der Mensch (im Geschlechterkampf) in sich trägt. Nur setzt sich das Puzzle um den trotz Venussymbol im Titel zu keiner Zeit direkt benannten Antichristen nie ganz zusammen, so sehr man es auch drehen und wenden will, und das weiß der geniale Mistkerl von Trier auch. [...]
Bei dieser Nachricht fällt mir glatt das Nudelsieb vom Kopf!
[...] Die Fantasy-Komponente durch die jähen Zeitreisen erscheint zunächst ziemlich albern, doch Allen zieht das neben seinen üblichen Beziehungskisten so charmant durch, dass man diese Barriere bald überwindet und gerne mit Gil in dessen Welt eintaucht. Schließlich fühlt man sich sehr wohl in diesem Film – sein wichtigster Verdienst, zumal er keinen großen Anspruch auf Tiefgang erhebt. Zwar sind in Schlüsselszenen ein paar antinostalgische Denkanstöße eingeflochten, doch bleibt keine Zeit, diese auszuweiten. – Zu viele Hommagen hat Allen abzuarbeiten, zugunsten einer stets leichtfüßigen Atmosphäre. [...]