Flibbo - Kommentare
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Alle Kommentare von Flibbo
[...] Ein paar Teenager mit viel zu fettiger Haut (wo war da die Makeup-Abteilung?) irren unter schludriger Regie mit einigen kleinen Anschlussfehlern durch unglaubwürdige Szenarien. Künstlerisch und technisch ist „American Pie“ mäßig, doch in diesem Fall ist das alles erstaunlich egal. Regisseur Paul Weitz und Autor Adam Herz sorgen für eine Parade genialer Ideen und Kultszenen, aber auch für so viel mehr, nämlich einen aufrichtigen Appell an jugendliche Freundschaft, Liebe und die Wirrungen des Erwachsenwerdens. Das Ganze homogen vereint, gekleidet in einen wunderbar stimmungsvollen Soundtrack und ohne Längen, allenfalls mit Verschnaufpausen. Das macht „American Pie“ zum perfekten Wohlfühlfilm, stets zwischen kurioser Unterhaltung und tiefer Wahrheit, für alle, die es auch mal frecher mögen. [...]
[...] Die Grundidee mit dem stark eingegrenzten Rahmen und der männlichen Ich-Erzählperspektive ist Vorteil und Nachteil zugleich: „My Week with Marilyn“ ist intim, persönlich, sehr nachfühlbar und nah am Publikum, dafür aber eben auch fragmentarisch und als romantische Geschichte fast etwas beliebig. Da der Film ganz bewusst „klein“ ist und seine potentiellen Schwächen schon im Titel offenbart, ist er auf alle Fälle ehrlich. Angesichts einer derart schwierigen Prämisse zieht Regisseur Simon Curtis genau das richtige As aus dem Ärmel: eine Hammerbesetzung. [...]
[...] Ja, „The Human Centipede 2“ schafft es wahrlich, noch einen draufzusetzen, nicht nur durch Überbietung der Markenzeichen des ersten Teils, sondern auch durch das Beschreiten neuer Wege. Die düstere Schwarz-Weiß-Ästhetik mit permanent wabernder Tonspur und der Entzug von menschlicher Wärme mit all den höchst unangenehmen Charakteren sorgen für eine beeindruckend konsequente Beklemmung von Anfang bis Ende. Erst durch diese sorgfältig erzeugte Stimmung und den gut durchdachten Schnitt entfalten die authentischen Makeup-Effekte ihre üble, üble Wirkung. Extrem sein ist eine Sache; das Schockieren ist hier die Kunst. Wenn dann auch noch sekundenweise so etwas wie Humor aufblitzt (natürlich nur in schwärzester, oder sollte man sagen: brauner?) Form, wird klar, dass Tom Six genau weiß, was er tut, auch wenn alles zuweilen nach einer einzigen sadistischen Entgleisung aussieht. [...]
Aus Cineastensicht nicht sehr gehaltvoll, aber mit diesem Gast habt ihr mich positiv überrascht!
[...] Als Quasi-Charakterstudie verfolgt „Shame“ einen, der sich Pseudokontrolle schafft, im Grunde nur vor sich selbst wegläuft und seine Scham – da haben wir den Filmtitel – mit noch mehr von seinem Laster überdeckt. Sexsucht angenehm nüchtern, ernsthaft und unkommentiert betrachtet. Auf einer höheren Ebene geht es auch um die vergebliche Suche nach Halt, was durch die Figur der völlig anders tickenden Schwester noch viel stärker zum Ausdruck kommt. Es bleibt allerdings alles sehr schemenhaft. Am Ende sind die Figuren nur Schablonen, die es selbst auszumalen gilt. Auf der einen Seite hat der Film dadurch das Potential, sehr stark nachzuhallen und sich in den Köpfen zu verästeln. Andererseits wird man schlicht im Nebel allein gelassen. [...]
[...] Dramaturgisch wohlüberlegt packt das Team von „Das Geheimnis der Einhorn“ so viel Abenteuer zu Wasser, zu Lande und in der Luft wie möglich in einen Film. Dass die Action manchmal die Aufnahmefähigkeit des Publikums übersteigt und die Handlungsentwicklungen sehr naiv ausfallen, ist der Preis dafür. Allerdings entsteht so auch dieser unschuldige Charme, welcher zu Abenteuerfilmen der alten Schule (in diesem Fall gepaart mit modernster Technik) einfach dazugehört. Die Performance-Capture-Technik wird in „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ glänzend ausgeschöpft, mit löblicher Nähe zu, aber auch gesundem Abstand von der Vorlage.
Und wo gibt's diese Wallpaper in Originalauflösung?
Endlich. Während „Hatchet“ zwischen Genrebeitrag, Hommage und Persiflage schwankt, ist „Tucker & Dale vs Evil“ jene Verulkung, welche die klassische und immer noch aktuelle Gattung des Backwood-Horrors à la „Texas Chainsaw Massacre“, „Freitag der 13.“ & Co gebraucht hat. Dieser Film nimmt sich die Klischees vor und dreht den Spieß einfach mal um. Eine wunderbare Grundidee, deren Umsetzung nicht nur witzig unterhält, sondern auch als amüsantes Lehrstück zum Thema Kommunikation dient. [...]
[...] Das schlimmste an dieser kuriosen Kostümparty (Neandertaler versus Rastafari-Mutanten) ist, dass sie keinerlei Selbstironie zeigt und sich mit dem lauen Ende eingesteht, dass sie eigentlich keine Daseinsberechtigung hat. Hier hat man eine solide getrickste, zügellos gespielte, allzu schwülstig vertonte, überflüssige Mischung aus „Planet der Affen“, „Spartacus“, „Starship Troopers“ und „Star Trek“, mit einem Schuss „Batman & Robin“-Ästhetik. Das ist so schräg, wie es klingt und leider kaum Trash-Spaß, sondern vor allem langweilig.
[...] Nicht nur, dass „Young Adult“ durch Productplacement von unfassbaren Ausmaßen irritiert (aus irgendeinem Grund wird permanent Markenwerbung gemacht, als hätte der Film es nötig), man kann aus der Geschichte auch kaum etwas mitnehmen, weil die Botschaft mehr oder weniger von vornherein klar ist und man sich schließlich eher frustriert als weitergebracht fühlt. „Young Adult“ besticht durch tolle Stars und gewohnt scharfe, gute Dialoge, tut sich aber schwer mit seiner Grundstimmung und fällt auseinander, wenn das erwartete Genre nach und nach umkippt. Dass letztlich derart in psychischen Abgründen gebohrt wird, erwartet man bei der angepriesenen Komödie einfach nicht. Die Entwicklungen und der Umgang mit den Figuren sind gewagt, was an sich interessant ist, ergeben aber leider kein stimmiges Ganzes. [...]
[...] Man fragt sich, ob man irgendetwas – vielleicht eine ausgeklügelte Metapher – nicht begriffen hat, doch eigentlich ist es ganz einfach: Regisseur Paolo Sorrentino („Il Divo“) wagt in diesem, seinem ersten englischsprachigen Film das Experiment, zwei Gedankenspiele zu vermischen, die auf den ersten Blick so gar nichts miteinander zu tun haben: das Portrait eines gealterten Gothic-Rockstars und die Reflexion über Fragmente der Nazizeit. Es ist aber kein Jux, sondern ein ehrliches und aufrichtiges Experiment. Damit beweist Sorrentino eine Überzeugung in der Wahl seiner Geschichte, die man sich in Hollywood gar nicht leisten kann. Und das macht „Cheyenne – This Must Be the Place“ so authentisch, obwohl das Ganze eigentlich ziemlich abwegig ist. [...]
Im Anschluss an Woody Allens „Vicky Cristina Barcelona“ durchstreift Hauptdarsteller Javier Bardem gleich ein weiteres Mal die spanische Hauptstadt. Doch statt durch die romantische Touristen-Brille sieht Regisseur Alejandro González Iñárritu Barcelona mit ganz anderen Augen und taucht in die ärmeren, schmutzigen Viertel ein. „Biutiful“ ist eine aufmerksame, intime Charakter- und Milieustudie. Obwohl Iñárritu anders als bei seinen Vorgängerwerken „Amores Perros“, „21 Gramm“ und „Babel“ eine lineare Erzählweise mit Fokus auf nur einem Protagonisten wählte, kann er es nicht lassen, seine Geschichte mit vielen verschiedenen Themen anzureichern. Dieser emotionale Rundumschlag läuft Gefahr, mehr erschöpfend als ergreifend zu sein. [...]
Oh, ich hätte das Ergebnis etwas anders erwartet. Arthur.
[...] Um wirklich herausragend zu sein, frönt „Warrior“ viel zu sehr den Genreklischees. Man wird feststellen, dass die Geschichte genau so vorhersehbar ist, wie befürchtet. Eine angemessene Entschädigung sind das gute bis sehr gute Schauspiel, die authentische Kämpferei inklusive Wrestler Kurt Angle, die für die stattliche Laufzeit kurzweilige Inszenierung und dieser magische Augenblick gegen Ende, wenn sich vollends offenbart, worum es in der Geschichte wirklich geht. Im Vergleich mit dem verwandten „The Fighter“ vom Vorjahr erweist sich „Warrior“ schon mal als der interessantere Beitrag. Und, um es kurz zu machen: Wer „Rocky“ mag, wird auch „Warrior“ mögen.
Ganz selten, aber wahr: Toy Story < Toy Story 2 < Toy Story 3
[...] Es ist grandios, wie unaufgeregt und leicht „Babel“ in der ganzen Welt, zwischen ganz verschiedenen Kulturen hin- und herspringt. Die brillante Montage erzählt die vier Episoden verschachtelt, aber auch nicht unnötig komplex. Natürlich suchen sich die meisten Leute ihre Lieblingsepisode heraus, doch macht der Film spürbar, das auf jeder von ihnen das gleiche Interesse liegt. Ein glänzendes Timing erhält die ruhige Grundstimmung konstant aufrecht, lässt aber auch zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. [...]
Nichts gesehen, keine Zeit, zu viele Filme. :-(
[...] Regisseurin Susanne Bier („Nach der Hochzeit“) erörtert mit einem ungewohnt braven Drehbuch von Anders Thomas Jensen („Adams Äpfel“) die möglichen Reaktionen auf Gewalt im Alltag sowie deren Ursachen und greift dabei tief in die Klischee-Kiste. Vom in der Schule gehänselten Scheidungskind und einem Messer (man denke an „So finster die Nacht“) über den Halbwaisen bis hin zum bösen Anstifter namens Internet und der klassischen Suizidversuchsszene ist alles dabei und führt zu einem glatten Ende. Dass diese Ansammlung abgedroschen erscheinender Konstrukte trotzdem einen Fluss bildet, ist dem gekonnten Handwerk und dem stark aufspielenden Ensemble zu verdanken. Am erfreulichsten ist das Wiedersehen mit einigen Stars diverser dänischer Produktionen, die den Weg in deutsche Kinos schafften. Die beiden debütierenden Jungdarsteller machen das Beste aus ihren stereotypischen Rollen. [...]
Endet das wirklich so brav? Was ist da denn los? Ich hätte erwartet, dass der Sprecher am Ende noch erschossen wird...
[...] „Incendies“ (zu Deutsch: „Brände“) ist kunstvoll verschachtelt und erfordert eine gewisse Eingewöhnungszeit, vor allem weil die Gefahr, die Tochter und die junge Version der Mutter zu verwechseln, anfangs sehr hoch ist, denn ohne Vorwarnung wird zwischen den zwei Zeitebenen hin- und hergesprungen. Doch allmählich funktioniert alles sehr gut. Der Film hat durchaus seine Längen, ist dafür aber immer wieder mit sehr intensiven Momenten gespickt, hält zusätzlich durch aufgeweckte Kameraführung bei Laune und punktet insbesondere mit einem erschütternden Schlussakt. [...]
[...] Wieder geht es um einen Verfolgten und vielleicht auch um den fast perfekten Mord, wie der Regisseur es am liebsten hatte. Schleichend entfaltet sich die Spannung und breitet sich mit der Frage nach der Auflösung aus. Der Reichtum an Wendungen macht durchaus Spaß; allerdings wirkt es auch etwas holprig und konstruiert, immer wieder angetrieben durch psychoanalytische Erklärungen, die zuweilen arg selbstverständlich genommen werden. Trotz schwächelnder Überzeugungskraft geleitet Ingrid Bergman (später: „Berüchtigt“, „Casablanca“) souverän durch das Abenteuer. An ihrer Seite wirkt Gregory Peck (später: „Ein Köder für die Bestie“, „Wer die Nachtigall stört“) etwas blass. Die Rolle – eine seiner ersten – steht ihm nicht. [...]
[...] Immer stimmig vermengt „Nader und Simin“ Themen wie Liebe, (Un)Wahrheit und (Un)Gerechtigkeit anhand eines kleinen Alltagseinblicks und stellt viele kritische Fragen. Das wahre Kunststück dabei ist, dass der Film es subtil und völlig parteilos tut. Jeder in der Geschichte hat sein Päckchen zu tragen; alle stehen in Wechselbeziehungen zueinander, jenseits von Gut und Böse, Schwarz und Weiß. Mit schwierigen, immer nachvollziehbaren Konflikten zieht der Film in seinen Bann und schöpft seine Kraft daraus, dass er sich auf keine klare Schuldzuweisung und keine klaren Antworten verlässt. Die Töchter der beiden im Mittelpunkt stehenden Ehepaare sind geschickt als Schlüsselfiguren eines komplexen Vierernetzes eingearbeitet. [...]
Tut mir das nicht an! Ein Herz für alle!
[...] Gleich mehrere sehr schwere Themen behandelt „Beginners“ mit einer beeindruckenden Leichtigkeit, ohne dabei den angebrachten Ernst zu verlieren. Kunstvoll und visuell verspielt werden zwei Handlungsstränge ineinander verwoben, mitunter schon etwas zu wirr und ziellos anmutend, schließlich aber mit dem schönen Fazit, dass es nie zu spät ist, etwas Neues zu beginnen. Die Stimmung ist dabei genauso humorvoll und lebensbejahend wie traurig und melancholisch. Eine berührende Mischung, treffend untermalt durch den mal lockerleicht, mal trübselig geklimperten Klavier-Soundtrack, der durch ein paar verschmitzte Bläser seine eigene Note erhält. [...]
Wie geil ist denn bitte dieser Twin Peaks Werbespot? War der schon so bekannt, dass der hier nicht noch mehr hervorgehoben wird?