Fricki76 - Kommentare

Alle Kommentare von Fricki76

  • 7

    Bei "Das Hausmädchen" handelt es sich um ein frei interpretiertes Remake des gleichnamigen Films von 1960, der als einer der besten südkoreanischen Filme überhaupt gilt. Die damalige Hauptdarstellerin spielt in der Neuinterpretation die ältere Hausdame Byeong-Sik, die Hauptrolle von Eun-Yi übernimmt die für ihre Rolle in "Secret Sunshine" 2007 mit der goldenen Palme von Cannes als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnete Jeon Do-Yeon. Die Darsteller, die gesamte Riege auch der Nebendarsteller spielen hervorragend minimalistisch-kühl und sehr passend zu der kalten Luxusvilla, in der die interessante Mischung aus zurückhaltendem Thriller und Sozialdrama überwiegend spielt.

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    • 4

      Aronofsky WILL bedeutungsvoll sein und schafft es mit bombastischer Optik (sowohl CGI als auch Kostüme und Ausstattung), eine ganze Weile Spannung aufrecht zu erhalten, wohin die filmische Reise wohl gehen wird. Umso trauriger, dass "The Fountain" letztlich nur ein prätentiöses und manchmal sogar unfreiwillig komisches Eso-New-Age-Geschwurbsel ist. 2 Punkte für die Optik, zwei für die ungewöhnliche und durchaus interessante Erzählform über 3 Zeiten/Dimensionen hinweg. Bei den vielversprechenden Rahmenbedingungen wirklich schade, dass der Film letztlich nur überambitionierter Jenseits-Kitsch ist... Da gefällt mir "The Wrestler" um Längen besser....

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      • 8 .5

        Hartes und sehr authentisches Kriegsdrama um afrikanische Kindersoldaten, grandiose Darsteller, gnadenlos verstörend und atemberaubend gefilmt. Der Film zeigt De-Personalisierte Menschen im Wahnsinn des Kriegs, die Bilder gehen unter die Haut und auf den Magen. Nicht nur einmal musste ich anhalten und tief durchatmen, an einer Stelle habe ich mich gefragt, ob ich weiterschauen möchte - so nah ging mir die Szene.... In Bezug auf die "schweissige, schmutzige Härte", aber auch die Darsteller hat mich "Johnny Mad Dog" manchmal an den genialen "City of God" erinnert. Empfehlenswert für Freunde von Filmen mit Anspruch und Authentizität.

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        • 6

          Eins voraus: Ich liebe Korsika und auch wenn natürlich die Klischees schon sehr überzeichnet wurden, beruht alles auf einem wahren Kern. Die ersten 40 Minuten sind grandios, voller skuriller Anspielungen, gnadenlos überzeichnet. Danach lässt der Film leider etwas nach und die Wandlung des Pariser Detektivs zum "Korsen" hat mir auch nicht wirklich gefallen. Toll sind allerdings neben dem französischen Starensemle die tollen Landschaftsaufnahmen mit "da war ich auch schon - Effekt" und "Asterix-bei-den-Korsen-Scmunzel-Faktor". Ein bisschen wehmütig habe ich mich gefragt, wann ich wohl das nächste Mal wieder nach Korsika kann.

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          • 7 .5
            über Super 8

            Mister Abrams nimmt das, was er am besten kann, nämlich tolle Knalleffekte, hochglanzpoliertes Kino und ein bißchen Mystery à la Cloverfield und verknüpft es mit dem Flair der 80er Jahre-Hits "E.T.", "Stand by Me" oder "The Goonies". Das Ergebnis ist auf den ersten Blick toll, auf den zweiten Blick muß man sagen, daß das sehr charmante Rahmenszenario des 80er-Jahre-Kleinbürgertums irgendwo in den USA mit seinen fantastischen jugendlichen Schauspielern besser funktioniert als die letztlich recht banale Alien-Story. Die Hommage geht wirklich sehr okay, mit vielen nostalgischen Gedanken, was wirklich punktet ist die Jugendgruppe, die einfach sehr echt und lebendig rüberkommt, inklusive vieler lockerer Sprüche usw. Was Abrams nicht gelingt, ist wirklich etwas eigenständiges Neues zu schaffen, auch wenn ich nicht weiß, ob das sein Anspruch war. Charmante Unterhaltung allemal, ich habe in letzterer Zeit etliche schlechtere Filme im Kino gesehen....

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            • 8
              über Outrage

              Kitano ist nach einer rund zehnjährigen Phase autobiografischer Reflektion zurück beim Yakuza-Film, der ihn überhaupt erst bekannt und erfolgreich machte (Boiling Point, Sonatine, Brother). Und obwohl die Handschrift des Meisters an vielen Stellen klar erkennbar ist, ist "Outrage" anders als seine bisherigen Yakuza-Filme....

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              • 7 .5

                Mittlere Teile von Trilogien haben es schwer, sie sind das notwendige aber eben doch auch undankbare Mittelstück einer Geschichte, das auf den finalen Höhepunkt hinsteuern soll. Chapter 2 lässt sich Zeit, zeigt die Nichte des Hauptdarstellers aus dem ersten Teil, die versucht, weiterzuleben nach dem der verschwundene Onkel als Terrorist diskreditiert wurde. Doch nach und nach tauchen alte Bekannte auf, um ihr zu helfen, das immer noch bestehende Rätsel um "Friend" aufzuklären. Bis dieser neue Erzählstrang Fahrt aufnimmt, dauert es etwas - dann macht es aber Spaß, wieder auf den falschen Fährten, die auch der zweite Teil legt, "herumzustolpern"... Natürlich gibt es wieder überraschende Wendungen, spektakuläre Zeitsprünge und die bedrohliche Atmosphäre der Dystopie... Vor allem aber stellt sich natürlich nach wie vor die Frage, welcher von Kenjis Jugendfreunden denn nun „Friend“ ist – vor allem hier legt der Film falsche Fährten und gibt Rätsel und Fragen auf (die natürlich vorerst unbeantwortet bleiben) – was nach wie vor einen guten Teil seiner Spannung ausmacht. Etwas kürzer wäre allerdings vermutlich genauso gut gewesen. Der erstaunliche Cliffhanger am Ende von Teil 2 macht, wie sollte es anders sein, ordentlich Appetit auf den Abschluss der Trilogie, mit dem sich dann erst die Qualität der Ganzen Trilogie zeigen wird. Enttäuschendes oder begeisterndes Finale ist die Frage. Wie auch immer - es wird wohl auf spannendem Weg dahin gehen, soviel scheint sicher....

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                • 6 .5

                  Chinas Jahrtausende altes kulturell-weltanschauliches Erbe ruht in vielerlei Hinsicht auf den Lehren eines einzelnen Mannes, der vor 2500 Jahren gelebt hat - Konfuzius. Der gleichnamige Film zeichnet sein Leben nach den überlieferten Kenntnissen nach, es handelt sich also bei aller opulenten Bilderpracht um ein Biopic und nicht um einen klassischen Historienschinken mit Action-Elementen, mit denen das chinesische Kino in den letzten 10 Jahren im Westen so erfolgreich war. Wer also Schlachtengetümmel und Martial Arts erwartet, wird enttäuscht sein. Dabei ist der Film als das was er ist, recht gelungen und kann sogar als ein kleines Lehrstück chinesischer Geschichte verstanden werden. Er legt den Fokus auf das Leben und Wirken von Konfuzius, der mit seiner Weisheit und Milde als Politiker und Stratege Schlachten dadurch schlug, indem er sie verhinderte - die dargestellte Geschichte orientiert sich eng an den überlieferten Erkenntnissen über den chinesischen Philosophen....

                  • 8 .5

                    Bei den "Auslands-Oscars" setzen sich im Vergleich zu englischsprachigen Werken wegen der fehlenden Unterkategorien in der Regel wirklich gute, niveauvolle Filme durch. So auch "Nokan", der japanische Gewinner des fremdsprachigen Oscars 2008, der lange auf meiner "Unbedingt-noch- sehen-Liste" stand. Der Film hat mich wirklich begeistert, vor allem weil er....

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                    • 5 .5
                      über Machete

                      Ich weiß nicht genau, was ich von "Machete" erwartet habe, vielleicht bin ich ja auch schon völlig abgestumpft. Irgendwie hatte ich wohl gedacht, das ginge in die bizarr-überdrehte Richtung von "From Dusk Til Dawn" - tat es nicht. Ich finde, das ganze wirkt zu aufgesetzt, zu gewollt, dabei bleibt der Film erstaunlich flach, gemessen an dem, was die simple Rächer-Story an Fließband-Gemetzel und die angedeutete Gesellschaftskritik an Satire in Aussicht gestellt hatte. Die Darsteller machen ihre Sache routiniert, sind aber für meinen Geschmack zu routiniert bei ihren Stereotypen Rollenvorgaben, Leidenschaft für ihre Rollen merkt man keinem an, so leid mir das tut. Trotz aller Gewalt und Potentiale fehlt mir das satirisch-überzeichnete, um es wirklich toll zu finden. Rodriguez hat definitiv schon bessere Filme gemacht - auch Planet Terror, dem "Machete" ja seine Herkunft verrdankt. Vielleicht gehts bei der anderen geplanten Real-Verfilmung der Grindhouse-Fake-Trailer, "Hobo With A Shotgun" ja dreckiger zu. Ich meine, wirklich dreckig, nicht Pseudo-Hochglanz-Dreckig....

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                      • Die Pilotfolge macht Lust auf mehr- aber das ist ja genau die Aufgabe einer Pilotfolge. Ob sich die Sache wirklich lohnt weiterzuschauen, kann man wohl erst nach ein paar weiteren Folgen sehen. Grundsätzlich ist das ganze zumindest optisch mal ansprechend gemacht.... Wers gerne alienesk à la Terminator, Independence Day, District 9, Die dreibeinigen Herrscher usw. hat, wird`s mögen. Ich werd jedenfalls noch ein paar Folgen anschauen und mich dann entscheiden, ob ich es mag oder nicht...

                        • 7

                          Ich sehe nicht die Genialität des Films, die von vielen beschworen wird, wenn man die zweifelsohne große Relevanz von Facebook als "die Erfindung" der letzten Jahre einmal beiseite lässt. Der Film ist gut und unterhaltsam keine Frage, die Erzählstruktur ist interessant, die schauspielerischen Leistungen gut und Finchers Regie wie immer tadellos. Aber der Film ist auf keinen Fall der Meilenstein, als der er von vielen gesehen wird. Warum soll er das sein, frage ich euch?

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                          • 8

                            Der beste X-Men, den es bisher gab. Nicht coole Superhelden, sondern Menschen mit einer Vergangenheit, die sehr gekonnt in den Kontext der späteren Geschehnisse gesetzt wird. Dazu noch einige James-Bond-60er-Jahre-Reminiszenzen, sehr solide schauspielerische Leistungen und natürlich spektakulär anzusehende Mutanten-Kräfte. Was will man mehr?

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                            • 8
                              über Once

                              Sehr hübscher und melancholischer kleiner Musik-Indie-Film, der zudem die Geschichte zweier einsamer Menschen, deren Wege sich kreuzen erzählt. Die Geschichte ist wirklich aus dem Leben gegriffen und alles andere als kitschig und banal, die Musik im Film ist wundervoll, die Atmosphäre stimmt und rührt einen an. Nicht umsonst hat der Film diverse Filmpreise und einen Oscar für den besten Filmsong gewonnen...

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                              • 9

                                Eine Frau rechnet mit ihrem Mann ab - kreativ, ungewöhnlich, gnadenlos und sehr, sehr spannend - ein weiteres Highlight aus der Störkanal-Reihe....

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                                • 6 .5

                                  John Cleese ist nie verkehrt und die überspitzte Art und Weise wie Schuldirektor Stimpson beim Versuch, pünktlich zu seinem Kongress zu kommen, ein ums andere Mal scheitert ist kurzweilig und streckenweise sogar sehr komisch. Für meinen Geschmack hätte es auch ruhig noch mehr Wortwitz und weniger flache Jokes sein dürfen - aber wer Cleese wie ich liebt, der liegt nicht verkehrt. Ein echtes Highlight wie "Ein Fisch namens Wanda" ist "Clockwise" allerdings nicht...

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                                  • 6

                                    In einer schäbigen Nudelbar mitten im Nirgendwo der chinesischen Wüste führt Li, die Frau des tyrannischen Besitzers eine Affäre mit einem der Angestellten. Als ihr Mann Wang (Ni Dahong) die Liebschaft zur Kenntnis nimmt, beauftragt er den bestechlichen Polizisten Zhang mit dem Mord an Li (Xiaoshenyang) und ihrem Liebhaber Chen. Zhang täuscht seinen Auftraggeber jedoch über die nicht ausgeführte Tat, streicht sein Kopfgeld ein und tötet seinen Auftraggeber. Als Chen die vermeintliche Leiche entdeckt, läßt er sie verschwinden, in der Annahme, Li habe ihren Mann getötet. Damit beginnt ein Etappenlauf aus Mißverständnissen, Heimlichkeiten und falschen Reaktionen, bei dem es nur eine Frage der Zeit ist, bis tatsächlich der erste Tote zu beklagen ist. Geschmunzelt werden darf ob der vielen skurrilen Situationen dennoch...
                                    Als ich realisierte, dass hier einer meiner liebsten chinesischen Regisseure ein Remake eines Films der Coen-Brüder realisierte (die ich ebenfalls sehr schätze), war ich hochgespannt...

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                                    • 9 .5

                                      Dogtooth unkonventionell zu nennen, wäre eine echte Untertreibung. Der Film verstört durch die psychologischen Aspekte eine "dysfunktionalen Familie"... Das ist nicht ein Thema für jedermann, aber das kreativste Stück Film, das ich seit langem gesehen habe. Krasse momente und Gewalt sollte man aushalten können und ich finde die FSK ab 16 eigentlich auch zu soft. Meiner bescheidenen Meinung nach ein Meisterstück à la Lynch, von Trier oder Haneke. Wem diese Namen nichts sagen, macht am besten einen Bogen um "Dogtooth"... ;-)

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                                      • 4 .5

                                        Acht Männer laufen durch den Wald, sitzen an Lagerfeuern und fressen sich gegenseitig auf. Van Diemen's Land versucht das unbeschreibliche packend zu beschreiben und scheitert daran. Schuld daran ist nicht etwas das schockierende Thema, sondern die Tatsache, dass der Film viel zu langatmig inszeniert ist. Die quälende Atmosphäre in der trostlosen Einsamkeit stimmt zwar, auch die schauspielerischen Leistungen sind nicht wirklich schlecht. Aber das alleine reicht nicht aus um eine Dramaturgie hinzukriegen, TROTZ des dramatischen Themas. Schade, ist aber leider nicht mehr als Mittelmass.

                                        • 6

                                          "Ninja Scroll" ist meines Erachtens ein sprichwörtlich zweischneidiges Schwert: Der düstere Ansatz mit Blut und nackter Haut gefällt mir durchaus sehr gut, auch wenn er überzeichnet ist und mich witzigerweise an die von mir heißgeliebte "Okami-Reihe" erinnert hat. (was Sympathiepunkte bedeutet) Ebenfalls interessant und abwechslungsreich sind die gegnerischen Ninjas und ihre "Superkräfte". Allerdings hatte ich die ganze Zeit auch so einen merkwürdigen Beigeschmack im Hinterkopf, über den ich mir erst mal klar werden musste. Ich meine die "Nähe" der Superhelden und ihrer Fähigkeiten zu "eher peinlichen" Filmprodukten wie "Dragonball", "Powerrangers" usw. Was letztlich dazu beiträgt, dass der Film trotzdem "die Kurve" kriegt ist der Fakt, dass sich die expliziten Darstellungen von Gewalt und Erotik absolut an Erwachsene richten. Technisch ist die Sache für einen Film, der 18 Jahre auf dem Buckel hat okay, teilweise sind die Animationen schwach, teilweise hübsch. Alles in allem ist der Film wirklich unterhaltsam, für den "modernen Klassiker" für den ihn andere halten, halte ich ihn allerdings nicht, den dazu ist die Geschichte schlicht zu banal, auch wenn sie als "Actionthriller" in der beschriebenen Art und Weise durchaus kurzweilig ist.

                                          • 6

                                            Knüpft nahtlos an die Geschichte des ersten Teils an, gleiches Strickmuster der Handlung (gääähn) - aber trotzdem: Es gibt niemanden, der so perfekte und schnelle Trommelwirbel auf dem Brustkorb seines Gegners niederprasseln lassen kann wie Donnie Yen. Meint: Wer den Vorgänger mag, wird den hier auch mögen. Auch wenn er in Punkto Innovation und guter Erzähldynamik nicht an Teil 1 heranreicht...

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                                            • 7 .5

                                              Sympathische Dokumentation einer sympathischen Band. Kenne keine Band, die so perfekt die Balance zwischen echtem Rock-n-Roll-Brett und grandiosen Melodien hinkriegt. Hut ab!

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                                              • 8 .5

                                                "13 Assassins" ist ein Remake des gleichnamigen japanischen Films von 1963, Regie beim Remake führte niemand geringerer als Takashi Miike, der wandlungsreichste und produktivste Filmemacher Japans. Miike ist bekannt dafür, in allen Genres zu Hause zu sein, egal ob Yakuza- oder Splatterfilm, Mangaverfilmung oder Auftragsarbeit, Miike macht sie alle. Nun also einen klassischen Chambara, der deutlich erkennbare Parallelen zu Genreklassikern wie "Die sieben Samurai" aufweist und seine internationale Premiere beim Filmfestival von Cannes 2010 feierte. Die Handlung ist vergleichsweise simpel und auch die meisten der 13 Attentäter bleiben über die Länge des in der internationalen Fassung zwei Stunden dauernden Films erstaunlich oberflächlich, fast austauschbar. Auch lässt sich bemängeln, dass sich das Samurai-Drama für die Einführung der Charaktere und der Umstände der Handlung für den Geschmack des einen oder anderen etwas zu viel Zeit lassen dürfte. Doch das soll es an Kritik gewesen sein, der Rest ist pure Freude...

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                                                • also bei der Reihenfolge bin ich nicht ganz d`accord. Aber das ist wohl Geschmackssache...

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                                                    über Versus

                                                    Keine Frage – für trashigen Splatter muss man etwas übrig haben, damit einem „Versus“ gefällt, sonst wird man den Film vermutlich unterirdisch finden. Ich selbst bin einem B-Movie nicht abgeneigt, vorausgesetzt erst ist straff inszeniert und verfügt über eine ordentliche Portion Selbstironie. Beides Dinge, die man in „Versus“ meiner Meinung nach nur bedingt findet. Dabei hätte die Fantasy-Story im Samurai-Zombie-Szenario grundsätzlich einiges an Potential gehabt. Andererseits muss man berücksichtigen, dass „Versus“ ein Low-Budget-Film ist, und dafür wiederum sind Ausstattung, Kostüme und Requisiten wirklich gut gelungen. Unter anderem bietet „Versus“ die dickste Film-Wumme, die ich jemals gesehen habe. Auch die Kampfchoreographien sind auf jeden Fall auf hohem Niveau, für mich aber auch ein zweischneidiges Schwert. Denn der Film ergeht sich in gleichzeitiger Ermangelung einer interessanten Erzählstruktur so dermassen in sich ständig wiederholender visueller Masturbation, dass man dann irgendwann bei aller Coolness, Schwertern und dicken Wummen nur noch müde gähnen kann. Die erzählerische Struktur ist die größte Schwäche von „Versus“. Vor allem der Mittelteil ist grauenhaft-sinnfrei langgezogen und hätte gut und gerne 20 Minuten gekürzt werden können, dann wäre vielleicht so etwas wie Dramaturgie und Flow drin gewesen. So bieten lediglich die ersten 30 und die letzten 40 Minuten nettes, sinnfreies Geschnetzel. Vielleicht hab ich den Film oder seinen angeblichen Humor ja auch einfach nicht verstanden – der blitzt für mich lediglich an einigen wenigen Stellen – im Gegenteil finde ich den Film über weite Strecken bierernst. Wer auf hypergestylten Splatter steht, kann sich „Versus“ mal ansehen. Alle anderen werden sich vermutlich am Kopf kratzen und Fragen, wie man einem solchen Film 4 Punkte geben kann.

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