Fricki76 - Kommentare
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Alle Kommentare von Fricki76
Die Inszenierung lässt sich lange Zeit für die Einführung des Hauptdarstellers, die (dramatische) Handlung ist spürbar vom noch nicht lange beendeten Krieg geprägt. Leider zieht sich alles zu lange hin, erst ab der zhweiten Hälfte wird es richtig interessant und ist dann auch schon wieder vorbei. Dennoch ein Klassiker mit William Holden, Grace Kelly und Mickey Rooney, dem echte Filmliebhaber einiges abgewinnen dürften. Das Ende ist unerwartet, aber stimmig...
Ein taubstummer Killer verliebt sich in eine Angestellte. Als sein Freund und Partner erschossen wird, muss er sich zwischen Liebe und Rache entscheiden. Klingt zwar voller Pathos, ist aber eine wirkliche Überraschung für mich gewesen. Die Geschichte erinnert an "Der Killer" oder "Beyond Hypothermia", die Bilder an Wong-Kar Wai. Letztere sind es dann auch, die dem Film einen besonderen Anstrich geben - und die melancholische Grundstimmung, etwas wofür ich zugegeben eine Schwäche besitze....
Ingesamt solides und vor allem hervorragend ausgestattetes Historien-Schlachten-Drama à la "Braveheart". Die Handlung hat ordentlich Pathos und die immer wieder vorkommenden Liebesszenen wirken sehr hölzern. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch die Länge. In Thailand im Kino lief der Film als Trilogie und war ein Riesenerfolg. Für den internationalen DVD-Vertrieb wurde daraus ein dreieinhalb-Stunden-Schinken, der dann doch seine Längen hat. Trotzdem toll anzusehen, mit Schwertkämpfen, Schlachtengetümmel und schmachtender Amoren....
An allen Ecken und Enden blitzt das Genie von Monty Python auf, vor allen Dingen bei den bizarr-komischen Dialogen, die von der ersten Minute überzeugen. Leider fehlt dem FIlm das anarchische der "Ur-Monty-Python-Filme" und auch die sehr witzigen Dialoge erreichen nicht deren Niveau. Tim Robbins spielt die für ihn ungewohnte Rolle sehr überzuegend. Alles in allem ist der Film aber Beweis, daß eben nur die 6köpfige Ur-Python-Truppe zu den bekannten Geniestreichen fähig war. Da reichen dann eineinhalb (Terry Jones und John Cleese) leider nicht aus....
Disney macht mit "Rapunzel" genau das, was sie am besten können: Eine konventionell-klassische Prinzessinnen-Geschichte auf ihre unvergleichlich charmante Art und Weise verfilmen. Zwar ist viel Klischee dabei und bei den deutsch synchronisierten Liedern verzieht sich immer mein Gesicht ein wenig, andererseits hat Disney im Kleinen auch Mut zu unkonventionellen Tönen - auch wenn sie bei weitem nicht ein Mass wie bei Pixar annehmen. Die 3D-Effekte sind nice und das ganze ist handwerklich einfach gut gemacht. Ebenfalls schön, auch wenn das einen Nostalgie-Bonus beeinhaltet: Die Disney-Filme sind so herrlich nett, daß man sie jedem Kind zeigen kann. Dabei ist "Rapunzel" bei weitem nicht so esoterisch angehaucht wie beispielsweise "König der Löwen" oder "Pocahontas", vielleicht gerade wegen dem klassischen Märchen-Thema. Ich fand das alles in allem einen wirklich unterhaltsamen Kino-Abend.
Echter 50er Jahre Ritter-Klassiker in Technicolor mit opulenter Ausstattung und Starensemble. Heute etwas angestaubt, hat er durchaus seinen Charme, zu seiner Zeit vor fast 60 Jahren muss er wegweisend gewesen sein... Mich erinnern die Ritterfilme an meine Kindheit, wo ich Schinken dieser Art im TV gesehen habe. Sie haben nicht unwesentlich meine Begeisterung für Film und Kino geprägt. Auch wenn man heute wahrscheinlich ein Faible dafür haben muss, ist es auch aus heutiger Sicht trotz gemächlicher Inszenierung und etlicher Klischees noch ein solider Film.
„Merantau“ ist in mehrerlei Hinsicht interessant. Zunächst einmal verspricht ein indonesischer Martial-Arts-Film mit der dortigen Kampfkunst Pencak Silat im schier unendlichen Meer der Kampfkunst-Filme eine willkommene Abwechslung, zumal Silat im Westen wohl nur ausgewiesenen Kampfsportinteressierten bekannt sein dürfte. Tatsächlich ist „Merantau“ auch der erste für die Kinoleinwände produzierte Silat-Film aus Indonesien. Silat sieht tatsächlich auch sehr exotisch aus: Die Bewegungen sind tanzend und ähneln dem brasilianischen Capoeira, das traditionell ebenfalls mit Musikinstrumenten begleitet wird. Die Kampfkunst ist aber auch abwechslungsreich und fällt vor allem durch den tiefen Körperschwerpunkt und Hebel, Würfe und Tritte gegen die Beine auf. Interessant ist auch, dass „Merantau“ unverhohlen auf der Erfolgswelle von Tony Jaas „Ong Bak“ reitet. Die Parallelen sind offenkundig, seien es das Filmplakat, die Parallelen in der Handlung (Junge vom Land geht in die Großstadt und rettet Mädchen mit Kampfkunst) gar die Physiognomie, Mimik und Gestik der beiden Darsteller erscheint ähnlich. So gesehen muss sich Uwais auch an Jaa messen lassen, dessen große Stärke zweifellos seine harten und explosiven Kamfchoreographien in Kombination mit sprichwörtlich halsbrecherischen Stunts sind. Der Vergleich ist aber gerade wegen dieser beschriebenen Gründe nicht unproblematisch und das liegt vor allem an der völlig anderen Konzeptionierung, Inszenierung und Charakterzeichnung von „Merantau“, dieses Spannungsfeld führt gewissermaßen in die Irre. Das beginnt mit dem Tempo, das (im Gegensatz zu „Ong Bak“) gemächlich ist und sich viel Zeit für die Einführung des Protagonisten und seines kulturellen Hintergrunds nimmt. Nach einem kurzen Training und einem Sparring-Kampf mit seinem Meister passiert in punkto Action erst einmal eine gute halbe Stunde nichts. Stattdessen wird die Verlorenheit des Hauptcharakters in der Großstadt mit all seinen Härten porträtiert und stellt ihn als idealistischen Gutmenschen vor, der von der Realität herausgefordert wird. Im Laufe des Films nimmt die Spannung (und auch die Zahl und Härte der Kämpfe) konsequent zu, der Endkampf ist lang, hart und blutig. Übermenschliche Stunts sucht man allerdings (fast) vergebens, Slapstick-Stunts à la Jackie Chan ebenfalls. Wenn, dann wirken die Sprünge über und Stürze von Dächern echter, realistischer, gerade weil sie nicht völlig abgehoben sind. Uwais hat nicht ganz die physische Präsenz von Jaa und wirkt auch dadurch, dass er in Kämpfen immer mal wieder unterliegt mit seinem Charakter viel glaubhafter. Der bessere Schauspieler ist er obendrein, und das, obwohl „Merantau“ das Filmdebüt von Uwais ist. Akrobatisch hat Uwais wie Jaa dennoch einiges auf dem Kasten, wie unter anderem ein spektakulärer Kampf in einem fahrenden Aufzug verrät. Alles in allem ist „Merantau“ also ein solider Martial-Arts-Film, besser vielleicht ein Kampfkunst-Drama. Ob man das mag oder nicht, ist wahrscheinlich Geschmackssache. Bei mir musste sich der Film etwas setzen, weil ich einfach etwas anderes erwartet hatte. Im Endeffekt fand ich die Drama-Anteile doch interessant, beispielsweise das konsequente, für einen Film dieser Art unerwartete Ende. Von einer tiefgreifenden Handlung kann man zwar nicht sprechen, denn dafür werden definitiv noch zu viele Klischees bedient, die man in ähnlichen Filmen schon gefühlte tausend Mal gesehen hat. Aber es ist doch zumindest mal etwas anderes, den Helden trotz seiner meisterhaften Kampfkunst als verletzlich darzustellen. Wenn man sich also auf ein langsameres Tempo, das dem Drama-Ansatz geschuldet ist einstellt, funktioniert der Film eigentlich ganz gut. Unterhalb des B-Film-Niveaus bewegen sich leider die beiden europäischen Bösewichte bzw. die Schauspielkünste ihrer Darsteller – am besten schnell vergessen und an die tollen Silat-Kämpfe erinnern. Denn die sind ohne Frage erinnerungswürdig.
Mit großer inszenatorischer Feinfühligkeit romantisiert hier Penn nicht den Aussteiger im Kapf gegen die Wildnis, wie es der erste oberflächliche EIndruck vermuten lässt. Im Gegenteil stellt er Christopher McCandless als einen Getriebenen dar, auf der Suche nach sich selbst nach einer traumatischen Kindheit und stellt bei allen wunderschönen Bildern der Landschaft immer wieder klar heraus, wie wenig der Protagonist weiß, wer er selbst wirklich ist. Auf der verzweifelten und kompromißlosen Suche nach seiner Identität muss er bis an die Grenzen der Gesellschaft gehen - im wahrsten Sinne des Wortes.
Formal bestechen vor allem Grandiose Kameraführung und Bildästhetik. Zudem ein Spitzen-Soundtrack von Eddie Vedder (Pearl Jam)...
Ein Drama der etwas anderen Art, das sich vom Mainstream entfernt und zum Nachdenken darüber anregt, welche Dinge im Leben wirklich wichtig sind....
Bong lieferte 2006 mit dem Monsterfilm-Genremix „The Host“ einen international beachteten Überraschungshit ab. Sein neuester Film „Mother“ erinnert jedoch sowohl inhaltlich als auch formal sehr viel stärker an seinen zweiten Film „Memories of Murder“ – auch dort geht es um die Vorverurteilung eines behinderten Jungen als Mordverdächtigen. Doch während das frühere Werk seinen Schwerpunkt auf die verhängnisvolle Dynamik aus Sicht der ermittelnden Polizisten legt, hält sich „Mother“ an seinen Filmtitel. Die Mutter bzw. die psychologischen Aspekte für das vereinnahmende Verhältnis der Mutter zu ihrem erwachsenen Sohn bildet das Fundament für die Geschichte. Doch das im Hintergrund schlummernde Familiendrama hält Bong nicht davon ab, Elemente des Psychothrillers und der Groteske mit in die Zutatenliste des Films zu packen. So gesehen spielt der Regisseur hier wieder seine große Stärke aus, gekonnt Genres zu vermischen. Ich finde zwar den auf dem DVD-Cover prangenden Vergleich eines Mixes aus Hitchcock und Lynch nicht ganz treffend, Fakt ist jedoch dass Bong nicht nur mit klassischen Stilmitteln des Psychothrillers und etwas „angestaubter“ Krimis spielt, sondern auch immer wieder interessante Zeit- und Perspektivsprünge einstreut und so mit relativ konventionellen Stilmitteln eine geradezu erdrückende Spannung aufbaut. Gemeinsam mit mehreren unerwarteten Twists, düster-ausdrucksstarken Kameraeinstellungen und dem bestechenden Spiel vor allem der Hauptdarstellerin Kim, aber auch ihrem Film-Sohn Won ergibt das einen dunklen, spannenden und innovativen Thriller-Drama-Mix, der gefällt. Das Ende verweigert sich den üblichen Konventionen eines Thrillers – und unterstreicht stattdessen zum Schluss nochmals eindrucksvoll, dass „Mother“ sich selbst eher als ein Psychodrama versteht.
Ein erschütterndes Stück Geschichte, mit mehrfach preisgekrönter Kamera gefilmt. Mit einer großen Ähnlichkeit zu "Schindlers Liste" porträtiert der Film ein Stück Zeitgeschichte, das noch heute, nach über 70 Jahren nicht ansatzweise aufgearbeitet ist. Die Kriegsverbrechen der Japaner werden akribisch und explizit dargestellt, es reiht sich ein Schlag aufs Gemüt an den nächsten. Filme können Spiegel gesellschaftlich releavanter Themen sein, politisch und kulturell bedeutsam - dies ist so ein Film. Er erfüllt seinen aufklärerischen Charakter, indem er darstellt, wozu die Bestie Mensch fähig ist. Eine Altersfreigabe ab 16 Jahren ist absolut gerechtfertigt, mehr noch: der Film ist über weite Strecken so bestürzend, daß sich zarte Kinderseelen drei Mal überlegen sollten, ob sie sich der Brutalität der Bilder aussetzen wollen. Wer es tut, wird wahrscheinlich für eine ganze Weile sehr nachdenklich sein. „City of Life and Death“ gewann zu Recht etliche Filmpreise, unter anderem den Hauptpreis des Filmfestivals von San Sebastian 2009.
Tonnenweise durchgekaute Geschlechterklischees, die vielleicht einen wahren Kern haben, aber Witze darüber kann jeder mit einem Hauch von Niveau spätestens seit Mario Barth nicht mehr hören. "Konsequenterweise" mündet das alles dann am Ende doch in ein überhastetes Happy-End, zusätzlich gibt es noch jede Menge schlechter Witze auf American-Pie-Niveau. Ein deutlicher Abstieg zum charmanten ersten Teil, der eine Leichtigkeit hatte und sich auf neuem Terrain ausprobierte. Tschirner spielt gut, auch wenn man sich fragt, wie sie sich für dieses Machwerk hergeben konnte....
Als Mockumentary werden hier die Beatles aufs genialste persifliert - und ihnen gleichzeitig ein Denkmal gesetzt. Wer die Beatles mag und Monty Python, wird diesen Film definitiv lieben...
Die Inszenierung dieses Thrillers von Polanski ist im positiv gemeinten Sinne altmodisch: Er spielt mit den Gefühlen des Zuschauers wie damals Alfred Hitchcock. Die kühl inszenierte Spannung, die aalglatten Charaktere, die von grandiosen Darstellern verkörpert werden, das Spiel mit Farben und der Musik um eine düstere Grundstimmung zu erreichen. All das passt sich formal zu einem wunderbaren ganzen Zusammen. Leider ist die Auflösung trotz Überraschung recht banal, auch wenn das Ende schlüssig zur bedrohlichen Grundstimmung passt. Etwas stringenter hätte die Handlung zudem erzählt werden können, in 10-15 Minuten weniger hätte man das wahrscheinlich auch hingekriegt... Action gibt es definitiv keine, wer die sucht, wird vom Ghostwriter enttäuscht sein. Aber Polanski beweist mit diesem Film, daß in einem politischen Verschwörungsthriller nicht immer geschossen werden muss.
Coogan finde ich vor allem filmhistorisch interessant, zeigt er doch in vielen kleinen Details deutlich den Übergang zwischen Eastwoods Italo-Western und dem zähen Hund Dirty Harry, der hier im Charakter von Sheriff Coogan schon angelegt scheint. Der Film an sich setzt seinen Schwerpunkt auf die Charaktere, denen Coogan begegnet. Diese Begegnungen sind interessant, leider rückt durch die starke Akzentuierung die eigentliche Handlung etwas in den Hintergrund bzw. hinterlässt den Eindruck, daß die Begegnungen die eigentliche Handlung sind und nicht die Suche nach einem entflohenen Häftling.... Alles in allem ein durchschnittlicher Film, den man sich als Eastwood Fan aber ohne Probleme ansehen kann...
Der Film ist eine Parabel - so sind meiner Meinung nach auch die überzeichneten Geschehnisse, die der Film darstellt legitimiert. Sie sind nicht realistisch - aber sie stellen die Realität dar. Daß es eine Parabel ist, wird nicht nur durch die Überzeichnung der Geschehnisse, sondern auch durch die Erzählerin am Anfang und Ende des Films klar, sowie durch das Spiel mit visueller Symbolik. (Tag/Nacht; der Damm, der das Dorf mit dem Festland verbindet usw.) Eine Parabel ist ein Bild, eine Metapher auf gesellschaftliche Dynamiken. In diesem Verständnis finde ich den Film erschütternd - auf eine entlarvende Weise. Aber das setzt natürlich voraus, daß man sich davon auch angesprochen fühlt, daß man reflektiert. Besonders hervorzuheben sind noch die hervorragenden Schauspieler - und die Gewalt, die im Sinne der erwähnten Metaphorik kein Selbstzweck ist. Dennoch sollten Zartbesaitete gewarnt sein.
Stellt euch eine grellbunte Mischung aus Looney Tunes, Power Rangers, Indiana Jones und Dainipponjin vor – als Realverfilmung der zugrunde liegenden Anime-Serie von 1978 – dann habt ihr eine ungefähre Vorstellung davon, was euch mit Takashi Miikes neuestem Werk „Yatterman“ erwartet.
Ohne Hintergrundwissen um die in Japan höchst erfolgreichen Anime-Figuren erschließt sich allerdings selbst Miike-Jüngern und Anime-Verehrern nicht so richtig, was da in knapp 2 Stunden an quietsch buntem, visuellem Feuerwerk abgebrannt wird. Die Tatsache, dass sich Miike bis in allerkleinste Details sehr stark an den Vorlagen orientiert (neben der Original-Serie aus den späten 70er Jahren folgte 2008 ein Serien-Remake sowie ein Anime-Kinofilm), muss wohl als Zugeständnis an die (inzwischen nicht mehr nur kindliche) Fangemeinde verstanden werden. Die Kostüme der Hauptdarsteller orientieren sich an typischer 70er-Jahre-Mode, wobei die Mützen des Heldenduos Yatterman durchaus an die Kopfbedeckung des Nintendo-Spiele-Charakters Mario erinnern. Auch die Comic-Kulissen, die aus einem Disney-Trickfilm stammen könnten, sorgen in einer Realverfilmung ohne das entsprechende Wissen um den Bezug für Irritation.
Dies ist nicht im eigentlichen Sinne wertend gemeint: Das ganze Produktionsdesign ist sehr imposant – und trägt einen gehörigen Teil dessen dazu bei, dass Yatterman vor allem visuell und weniger erzählerisch beeindruckend ist. Die visuelle Ausdrucksfähigkeit gemeinsam mit der unbedingten Ignoranz filmischer Konventionen ist ja etwas, wofür Miike immer wieder gelobt wird – hier lebt er diese Fähigkeiten einmal mehr bis zum Exzess aus. Da gibt es jede Menge sexuelle Anspielungen (Filmzitat: „Busensperrfeuer!!“) und parodistische Elemente, die jedoch teilweise auch schon Bestandteil der Ur-Serie waren. Da gibt es CGI-umgesetzte Superheldengimmicks wie ein Jo-Jo, das sich unter Strom setzen lässt, einen fliegenden Roboter namens Couchhopser und eine ägyptische Sphinx, deren Ähnlichkeit mit der allseits bekannten japanischen „Winke-Katze“ nicht von ungefähr ist. Die Deutsche Synchronisation fügt sich nahtlos in diesen filmischen Grenzgang ein: Die völlig übertrieben piepsig-verzerrten Synchronaufnahmen dürften deutsche Trickfilmfreunde wohl mit Nostalgie an „Disneys Gummibärenbande“ erinnern.
Die Tatsache, dass die Charaktere gar nicht richtig eingeführt werden...
Die erste Hälfte ist klassisches Suspense-Horror-Kino, das durchaus augenzwinkernd einige Horrorfilm-Klischees einbaut. In der zweiten Hälfte ist "Dead Snow" ein mit derbem Humor durchsetzter Zombie-Splatter-Film. Die Make-Up-Effekte erreichen für einen Low-Budget-Film ein wirklich gutes Niveau, die Nazi-Stahlhelm-Zombies sorgen beim Zombie-Fan für wohliges Schaudern. Das B-Movie-Szenario unternimmt erst gar nicht den Versuch, sich selbst ernst zu nehmen und sorgt damit trotz letztlich hanebüchener Story immer wieder für Grinser - ohne Splatter-Horror-Freunde zu enttäuschen...
Für mich ist "Superbad" nicht unbedingt in eine Reihe mit den American-Pie-Filmen zu stellen. Die letzten 15 Minuten machen den Unterschied. Tiefgründig kann man die zwar auch nicht nennen, aber zumindest macht das Ende eine interessante Aussage: Daß hinter pubertärem Machogehabe doch nur viel Unsicherheit steht. Und das ist zumindest bei vielen Jugendlichen realistisch und versöhnt mich etwas mit dem "Muschi-Gelaber"...
Auf keinen Fall ein Film für jedermann! Was nicht bedeutet, dass er schlecht ist, sondern seeeehr unkonventionell. Der Humor, die Charaktere bzw. Darsteller und vor allem die Optik sind ein Fest der skurrilen Ideen, sehr kreativ und sehr speziell. Leider fällt die Handlung und die Dramaturgie der Erzählung dahinter ein ganzes Stück zurück, was eigentlich sehr schade ist. Ähnelt sehr Jeunets Vorgängerfilm "Delicatessen" , kommt jedoch nicht an den träumerisch-genialen "Die fabelhafte Welt der Amelie" heran...
Als Oberschüler waren Jeong-kwon Park (Keon-hyeong Park), Seong-hyeon Gi (Cheon-hee Lee) und Gyeong-ro Yoo (M.C. Mong) das perfekte Trio: Schlagkräftig, clever und humorvoll. Als Gründer des "No Touch Clan", einer wackeren Jugendgang, bestimmten sie im Viertel eine Zeit lang die Geschicke. Doch das ist lange her: Seong-hyeon fristet ein tristes Leben als Arzt-Gehilfe und Gyeong-ro ist Karaoke-Lehrer mit äusserst bescheidenem Gesangstalent. Einzig ihr ehemaliger Anführer Jeong-kwon hat seine Muskelkraft und seinen bescheidenen Ruhm aus der Jugend als Kleingangster in eine etwas abenteuerlichere Richtung gelenkt. Als er aus dem Knast entlassen wird und in seine alte Heimat zurückkehrt, um die Gang von damals zu reaktivieren, stösst er bei seinen pubertär Gebliebenen Kumpels auf offene Ohren. Doch das alte Hoheitsgebiet zurückzuerobern ist nicht so einfach, wie es scheint, denn dort hat jetzt der äusserst brutale Chi-su Lee (Dal-su Oh) das sagen…
"Gang Fight" weckt falsche Erwartungen, wenn man die DVD in den Händen hält. Filmtitel, Titelbild, Covertext und Filmbeschreibung lässt einen Mix aus einer "Crows Zero"-Bandenschlägerstory und einem japanischen Yakuza-Film erwarten. Doch der Eindruck täuscht: "Gang Fight" ist ein düsteres Drama und ein Abgesang auf die Nostalgie der eigenen Jugend. Dennoch arbeitet der Film natürlich auch mit den Stilmitteln der beiden inspirierenden Genres: Die Prügeleien finden en Masse statt und auch das Blut fliesst beinahe so viel wie der Regen, der die melancholische Stimmung des Films wohl immer wieder unterstreichen soll. Dann kommen Schwarz-Weiss-Rückblenden und slapstickhafte Komik-Einlagen, dann wieder nostalgische Rückblenden in die Jugendzeit hinter braunen Farbfiltern. "Gang Fight" macht es einem nicht leicht, dabei zu bleiben, denn der merkwürdig gemächlich inszenierte Mix aus Drama, Action, Blut und Comedy ist ein Konglomerat, das Mühe macht, die Handlung einzuordnen. Besonders übel aufgestossen hat mir jedoch, dass der Film die blutigen Jugend-Schlägereien in einem bizarren "Das war unsere Jugend und so müssen wir bleiben um wir selbst zu bleiben" reichlich nostalgisch und ernst überhöht. Keine Spur von überzeichneter Selbstironie eines "Crows Zero" sondern nur die naive Rückkehr zur "Gewalt von damals, als wir noch jemand waren" als scheinbare Lösung für die angebliche Tristesse des Erwachsenendaseins. So hinterlässt der Film dann auch am Ende gemischte Gefühle und regt zum Nachdenken darüber an, was im Leben wirklich wichtig ist. Zumindest den Effekt kann der Film mit seiner düsteren Stimmung und seinem sperrigen Genremix erreicht, mir persönlich war das jedoch zu wenig stringent.
Eine explosiv-spaßige Mischung aus „The Good, the Bad and The Ugly“ und „Indiana Jones“, eine durchgeknallte Popkultur-Hommage an die Italo Western der späten 60er Jahre, anreichert mit tarantinoesken Gewalteruptionen und der wahrscheinlich verrücktesten Verfolgungsjagd der Filmgeschichte. Zwei Stunden lang jagt eine Actionszene die nächste und der Slapstick-Humor bleibt ebenfalls nicht auf der Strecke... Ein großer Spaß!!!
Eichingers Produktion ist ein Unterhaltungsfilm und keine Dokumentation. Ob das bei dem Thema legitim ist, ist eine Frage, die nicht direkt mit der Qualität des Films in Zusammenhang zu bringen ist. Sicherlich hat der Film seine Längen, die "Nebencharaktere" sind kaum erklärt und dadurch schwer einzuordnen. Auch die Einordnung "zwischen" Unterhaltung und "Anspruch" ist sicherlich problematisch und formal sehr mit Spielbergs "München" zu vergleichen. Nichts desto trotz gibt der Film einen Einblick in die jüngere Geschichte unseres Landes, auch wenn es sicherlich kein authentischer Geschichtsfilm ist. Über die "Actionorientierung" wurde vieles gesagt, man kann leidlich darüber streiten. Unterhaltsam ist der Film dennoch, er ist handwerklich gut gemacht und die hochkarätige Besetzung macht einen guten Job.
Was kann wohl von einem Film erwarten, der ausdrücklich mit Blut und Brüsten wirbt? Genau das! Nun kann man natürlich trefflich drüber streiten, ob das jedermanns Geschmack sein kann oder muss.... Piranha 3D macht auf dem Niveau dessen, was man erwarten kann und auch geliefert bekommt durchaus großen Spaß – das hat mehrere Gründe: Die Piranhas sind reiner Selbstzweck als Gefährt für die blutige Action... Was das trotzdem interessant macht, ist die Tatsache, dass der Film ganz klar selbstironisch seinen Vorlagen augenzwinkernd ein Denkmal setzt: Damit ist nicht nur die direkte Vorlage „Piranhas“ von 1978, sondern vor allem auch das ganz große Vorbild „Der weiße Hai“ gemeint. Alle Klischees, für die dieser Klassiker des modernen Kinos als erster Pate stand, werden von „Piranha 3D“ völlig absurd-überzogen auf die Spitze getrieben. Alleine das macht den Film zu einem großen Spaß, obwohl man vielleicht dazu sagen sollte, dass derjenige, der die Vorlagen kennt, im Vorteil ist bzw. den einen oder anderen Seitenhieb überhaupt erst versteht. So ist das erste Opfer, das von den Killerpiranhas im Blutrausch verspachtelt wird, niemand anders als ein seit „Der weiße Hai“ von 1975 sichtlich gealterter Richard Dreyfuss ist, der im Klassiker eine Hauptrolle spielt.
Womit wir bei der Besetzung wären, die ebenfalls einen Satz wert ist: Elisabeth Shue, Ving Rhames und nicht zuletzt Mr. Christopher Lloyd stechen erwartungsgemäß unter der Besetzung von namenlosen Brüsten hervor - auch wenn es keine oscarverdächtigen Leistungen sind, alleine die bekannten Gesichter sorgen für ein nostalgisch-wohliges Gefühl.
Ebenfalls erwähnenswert sind die Splatter-Szenen, die nicht von schlechten Eltern sind. Da merkt man, dass seit „Der weiße Hai“ Filme wie „SAW“ oder „From Dusk Till Dawn“ erfolgreich waren. Wobei man bei „Piranha“ sagen muss, dass die Szenen dort in Puncto der völlig unrealistisch überzogenen Darstellung in gewisser Weise mit Rodriguez‘ Vampir-Gemetzel vergleichbar sind. So kann man dann auch durchaus ein Grinsen im Gesicht haben, wenn die Springbreak-Studenten angeknabbert werden. Weil es einfach so dermaßen überzogen ist, dass man es einfach nur komisch finden kann.
Die 3D-Effekte sind übrigens etwas, wofür das Tier-Monsterfilm-Genre nur so gemacht scheint. Dafür, dass die „nur“ nachgerendert sind, sind sie ganz sehenswert. Und man kann davon ausgehen, dass ein B-Movie wie dieser kein Budget wie Mr. Camerons „Avatar“ hatte. Dafür ist der Film in den USA übrigens bisher ein grandioser Überraschungserfolg. Fazit: Wirklich großes Kino ist etwas anderes, aber alle, die Filme wie „Arac Attack“ oder „Snakes on a Plane“ lustig fanden, werden auch mit „Piranha 3D“ ihren Spaß haben. Auch wenn dieser B-Movie-Trash mehr nackte Haut und sprichwörtlich abgenagte Knochen zu bieten hat.
China am Ende der Ming-Dynastie: Green Dragon, verkörpert von Action-Star Donnie Yen, ist General und Meisterkämpfer der Jinyiwei, einer Gruppe Krieger, die von Kindesbeinen an zu unbarmherzigen Kampfmaschinen trainiert werden und als Geheimagenten des Kaisers Attentate begehen. Durch Intrigen des verbannten Prinzen Qing (Sammo Hung) und dem obersten Eunuchen Jia (Law Kar-Ying) fällt Quinglong (Grüner Drache) in Ungnade und muss untertauchen. Fortan hat er nur noch im Sinn, seine Ehre wiederherzustellen, indem er seinen letzten Auftrag ausführt, die Verschwörung vereitelt und das kaiserliche Siegel zurückgewinnt. Unterstützt wird er dabei von einer Söldnertruppe und der hübschen Tochter des Hauptmanns, Quia Hua (Vicky Zhao). Auch mit einer ehrenhaften Mischung aus Robin Hood und Jack Sparrow (Wu Chun) macht er Bekanntschaft.... In den Weg stellen sich seine ehemaligen Waffenbrüder, allesamt Meister der Kampfkünste. Aber seine stärkste Gegnerin ist die Top-Agentin von Prinz Quing: Tuo Tuo (Kate Tsui) ist eine Meisterattentäterin, die mit Illusionen die Sinne ihrer Gegner vernebelt und unbesiegbar scheint.... Schon von Anfang an ist klar, dass zwischen ihr und Quinglong der große Showdown stattfinden wird. Der endet aber nicht ganz so wie erwartet....
Der deutsche Vertrieb des koreanischen Horrorfilms bewirbt „Death Bell“ als eine Mischung aus „Battle Royale“ und „SAW“. Die Parallelen sind eindeutig zu erkennen, zumindest was das Szenario und die grausamen Folterszenen betrifft. Was „Death Bell“ jedoch von seinen vollmundig zitierten Vorbildern deutlich unterscheidet ist die Tatsache, dass ungeniert eine obskure Mischung aus Suspense-Mystery-Horror und Torture-Porn zelebriert wird, ohne eigene Innovationen beizusteuern. Im Gegenteil: Der Film bedient schamlos jedes Horrorfilm-Klischee des jüngeren Horror-Kinos, ist dabei aber nur ein blutiger und seelenloser Abklatsch seiner Vorbilder. Auch wenn es einige interessante Aspekte wie die Wandlung des Vorzeige-Klassenlehrers und die obligatorische Frage nach dem „Wer?“ gibt, ist „Death Bell“ meiner Meinung nach leider ein unterdurchschnittlicher Versuch, mit einem ehemaligen Musikfilm-Regisseur und einem koreanischen Popsternchen auf der Torture-Porn-Welle Trittbrett zu fahren. Wenn man dies alles weiß und als Fan dennoch einen Blick wagt, wird man zumindest sehen können, wie ein kurzweiliger Versuch des koreanischen Kinos aussieht, diese cineastische Modeerscheinung zu interpretieren. Wer neben deftigen Folterszenen aber irgendeinen Anspruch über das Mittelmaß hinaus hat, sollte sich auf eine Enttäuschung vorbereiten oder gleich zu den Original-Vorbildern greifen.