GetarnteKatze - Kommentare
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Alle Kommentare von GetarnteKatze
Slow-burning Horror-/Psycho-Drama mit intensiver Atmosphäre und netter Geschichte. Der Cast überzeugt, allen voran die brillant gespielte Tante. Das Ende ist eine Schwäche des Films, etwas zu vorhersehbar und unoriginell. Der österreichische Dialekt gibt dem Ganzen noch eine gewisse Würze. Fazit: Ganz nett.
Es ist naiv anzunehmen, dass bei einem Film wie “Mad Heidi” etwas anderes als purer Trash zu erwarten ist. Und dennoch schmerzt es, dass sich der Film ungeniert im Trash suhlt. Denn es hätte durchaus dafür reichen können, dem Zuschauer mehr als nur ein müdes Grunzen zu entlocken.
Zunächst besticht die schöne Landschaft der Schweiz und die käsige NS-Optik. Eine Ideologie, die keine Toleranz bei Laktoseintoleranz kennt, aber dafür bei Menschen mit dunkler Hautfarbe? Ein Führer, der fad und farblos wie ein synthetischer Käse ist? Was kann bei diesem World-Building schon schief gehen?
Leider wurden viele Gelegenheiten nicht genutzt: schweizer Synchronsprecher, zum Beispiel. Man merkt auch, dass die Filmschaffenden nichts von der Schweiz verstehen und es wohl aus Postkarten-Motiven kennen. Die tarantino-esken Einlagen trösten nicht über die zahlreichen Mängel in dem Film hinweg und ab der zweiten Hälfte verkommt der Film vollends im Trash. Paar Szenen sind jedoch wirklich gut, aber werden durch die ideenlose (und cringe) Darstellung des Führers überschattet. An sich ist hier nichts wirklich schief gegangen, sondern ein kurzweiliges Werk geschaffen worden, welches man sich einmal angucken und dann getrost wegwerfen kann.
Ein Klassiker über einen sarkastischen Wetterfrosch, der in einer Murmeltiertag-Schleife gefangen ist.
Die Idee, denselben Tag immer wieder zu erleben, regt zum Nachdenken an und ist gut ausgearbeitet. Es wird gezeigt, dass es zunächst befreiend wirkt und zur Entfesselung allen Verlangens einlädt, die Freude sich schließlich jedoch erschöpft und in einer existenziellen Leere mündet. Der Protagonist findet einen Ausweg, indem er sich selbst optimiert, also danach strebt, die beste Version seiner selbst zu sein. Er wird dadurch motiviert, seine unnahbare Fernseher-Assistentin an einem Tag zu verführen. Während das die Zutaten für eine Romanze sein könnten, ist seine daraus erwachsende Liebe in ihrer Essenz unheimlich, denn sie wird durch Manipulation und Flucht vor Leere vorangetrieben. Letztlich scheint an seiner Wesensveränderung kein Bestand zu sein, bereits am Ende verblasst sie und sein alter Ego tritt wieder hervor. Ungerecht erscheint es, dass der unliebsame Wetterfrosch die Chance darauf erhält, sich durch die Schleife weiterzuentwickeln, während seinem Kameramann Larry diese Möglichkeit nicht eingeräumt wird.
Insgesamt wirkt die Mischung aus Komödie und philosophischem Drama nicht ganz ausgereift. Bill Murray schafft es, in seiner zynischen Rolle zu überzeugen, aber vermag nie wirkliche Sympathien zu erwecken. Der Kontrast zur weiblichen Hauptdarstellerin verleiht dem Film einen Hauch von der Schönen und das Biest. Sie überzeugt in ihrer Rolle als emotional reife und herzenswarme Frau. Insgesamt schon allein wegen dem Thema sehenswert.
Emily und Randall verbringen ein romantisches Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus am Meer, um ihre Beziehung zu vertiefen. Doch ihre Zweisamkeit ist nicht von Dauer, denn plötzlich taucht ein älteres Pärchen auf, die offenbar im gleichen Ferienhaus ihre Zeit verbringen wollen. Sie freunden sich an und werden nach einer berauschenden Nacht von unerklärlichen Ereignissen bedroht.
“The Beach House” ist ein atmosphärisch dichter und beklemmender Horrorfilm in zwei Akten. In der ersten Hälfte ist der Film vorrangig ein Drama mit angedeuteten Psychothriller-Elementen. Durch das abgelegene Strandhaus wird ein Gefühl der Isolation und durch das ältere Paar eine subtile Bedrohung vermittelt. Sowohl Dialoge als auch Schauspiel überzeugen. Langsam, aber stetig, intensiviert sich die Atmosphäre und der Film nimmt den Zuschauer in den Bann.
Die zweite Hälfte stellt einen deutlichen Bruch dar und einen vollkommenen Wechsel des Genres. Der Film leitet zu einem apokalyptischen Szenario, mit Anleihen im Survival-Horror, Surrealismus und Body-Horror. Besonders ab diesem Punkt machen sich Schwächen im Spannungsbogen und der Handlung bemerkbar. Der Bruch zwischen den Hälften ist zu abrupt und verschenkt das Potential der ersten Hälfte.
Der Film zeichnet sich durch seine atmosphärische Inszenierung und die visuelle Schönheit der Küste aus. Die Kameraarbeit ist erstklassig und fängt die Schönheit und Einsamkeit des Strandhauses perfekt ein. Die Schauspieler Emily und Randall sind beide sehr talentiert und überzeugend in ihren Rollen. Insgesamt ist “The Beach House” ein Slow-Burner mit Potential, dessen Kombination aus romantischem Drama, Psychothriller und apokalyptischem Horror jedoch nicht funktioniert.
Familienvater Jorgito ist mit dem örtlichen Kleinkriminellen Kalule in Konflikt geraten. Dieser lässt von seiner Familie nicht ab. Er tyrannisiert sie verbal, körperlich, sexuell - stets an der Grenze der Eskalation. Der Staat ist keine Hilfe: die Polizei handelt zu langsam, zu passiv und die Staatsanwaltschaft zu gleichgültig. Zu was ist man bereit, um seine Familie zu schützen?
"To Kill a Man (2014)" ist ein psychologisches Drama über Ohnmacht und Selbstverteidigung. Durch die sensible Inszenierung fühlt man als Zuschauer mit. Man wird sich die Frage stellen, ob Jorgito im Recht oder Unrecht handelt. Und es wird einem klar, wie komplex und widersprüchlich die Antwort darauf ist.
Exzellentes und lose an der Biographie Mozarts angelehntes Drama über die Rivalität zwischen Salieri und Mozart. Auch wenn hier vieles fiktiv sein mag, wird das Leben und Leiden eines skurrilen und allzu menschlichen Mozarts mit Verstand und Humor begleitet. Die geschliffenen Dialoge werden durch eine hervorragend getroffene Auswahl der musikalischen Werke Mozarts unterlegt. Die prunkvolle Inszenierung tut ihr übriges, um den Film zu einem meisterhaften Werk abzurunden.
Die musikalische und inszenatorische Wucht begleiten auch nach dem Abspann für einige Tage. Sicherlich hat der Film dazu beigetragen, dass der ein oder andere Zuschauer Mozarts Werke für sich entdecken konnte. Und auch wenn man die musikalische Ebene außer Acht lässt, fasziniert die Geschichte um Neid und Rivalität. Denn allein die Monologe Salieris gehen unter die Haut und schaffen den aus tiefster Bewunderung geborenen Hass glaubhaft und mitreißend zu transportieren. Großartig!
“Eyes Wide Shut” bietet eine Mischung aus Erotik, Mystery und Thrill. Der Film erzählt die Geschichte eines erfolgreichen Arztes der New Yorker Oberschicht und seiner Ehefrau. Seine Frau fühlt sich in dem Korsett der Ehe gefangen. Einem Korsett, das so fragil ist, dass die Sehnsucht nach anderen Männern droht, es zu zerreißen. Er ist enttäuscht von den Sehnsüchten seiner Frau und versucht diese durch sexuelle Abenteuer zu vergelten. So dauert es nicht lange, bis er an einen geheimnisvollen Kult gerät und damit in eine große Gefahr.
Die Inszenierung erzählt mit geschliffenen Dialogen das älteste aller Themen, nämlich die Beziehung zwischen den Geschlechtern. Sie schafft es, Thrill zu erzeugen, leidet jedoch in der ersten Hälfte an Längen. Der Perfektionismus Stanley Kubricks zeigt sich in den Kult-Szenen, die eine mystische Atmosphäre erzeugen. Auch die musikalische Untermalung ist gewohnt hervorragend. Kubrick war offensichtlich ein Klassik-Fan und hatte ein Händchen dafür, eine Auswahl von Stücken zu treffen, die der Inszenierung zuträglich sind. Erwähnenswert ist hier Shostakovich’s Walzer Nr. 2, als auch György Ligeti’s minimalistisch-düstere Ton-Abfolge, die eine mysteriöse Spannung erzeugt. An manchen Stellen ist das Drehbuch provokativ, so zum Beispiel, wenn es Kinderprostitution aufzeigt.
Der Film basiert auf der “Traumnovelle (1926)” von Alfred Schnitzler und schafft es, das Szenario gekonnt in das moderne New York zu transportieren. Die Rollen sind gut gecasted, besonders sticht Nicole Kidman hervor, die sehr glaubhaft und erotisch ihre Rolle verkörpert. Weniger jedoch Tom Cruise, der in seiner Rolle nicht so recht aufgehen mag.
“Eyes Wide Shut” ist das letzte Werk des Ausnahmeregisseurs Stanley Kubrick. Sein Magnum Opus ist es jedoch nicht - dem entspricht eher das technisch brillante “2001 - Odyssee im Weltraum (1968)” oder das epische “Barry Lyndon (1975)”.
“Forrest Gump” ist die Geschichte eines Mannes, der durch Willen und Fleiß alles, was er anfasst, zu Gold macht, aber die Leere in seinem Herzen nicht zu füllen vermag, die eine unerfüllte Liebe hinterlässt. Dabei wirkt die Erzählung ganzheitlich, da sie zugleich eine Reflektion über die Zeitgeschichte der USA, des amerikanischen Traums als auch des menschlichen Lebens ist. Die USA stellt mit diesem Film wieder unter Beweis, dass sie eine der wenigen Nationen sind, die eine so ehrliche Aufarbeitung über sich selbst in der Kunst ermöglichen. Der Film scheut es nicht, Themen wie Rassentrennung, Vietnam, Watergate, Kriegsinvaliden, Drogenkonsum und AIDS aufzugreifen und dabei einen sensiblen Umgang zu beweisen. Auch aus inszenatorischer Sicht ist hier einiges ziemlich stimmig - das Erzähltempo ist der Fülle der Themen wegen flott, aber wirkt nie überhastet. Die Musik ist ikonisch und findet auch außerhalb von diesem Film Verwendung. Die Schauspielerriege ist gut gecastet und versteht es, ihren Rollen Ausdruck zu verleihen. Für mich ist jedoch Tom Hanks keine ideale Besetzung, er wirkt zu steif und ist mir einfach nicht sympathisch. Die Episoden im Leben von Gump wirken teils überzeichnet, wie eine feuchte Hollywood-Phantasie des amerikanischen Traums. Aber sie sind eben auch Ausdruck des Humors des Films, der selbstironisch die US-amerikanische Mentalität aufzeigt. “Forrest Gump” ist damit ein herausragendes Werk, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Eine Bedrohung geht um in Gotham City – die Bedrohung durch Two-Face. Dieser sinnt als Erzrivale von Batman Rache und wird hierbei durch den verrückten Riddle unterstützt. Doch auch Batman steht nicht alleine dar, um dieser Gefahr zu begegnen.
“Batman Forever” ist ein Werk, das weder Explosionen noch ein aufwendiges Bühnenbild scheut, um Batmans Abenteuer zum Leben zu erwecken. Auch heute, nach mehr als 26 Jahren, überzeugt der Film visuell und wirkt wesentlich realer als viele der heutigen, CGI-überfrachteten, Werke. Die visuelle Inszenierung wirkt minimalistisch und sauber, ist gut beleuchtet und alles in allem sehr stylisch. Damit ist es allein auf dieser Ebene eine gelungene Adaption der Comics.
Die Handlung ist zwar simpel, aber dafür gut ausgearbeitet, mit allen Motiven, die Superhelden-Filme benötigen: das Gut-und-Böse Schema, Trauma-Aufarbeitung, Kameradschaft und einen kleinen Schuß Romantik. Hier und da schmunzelt man jedoch über die Naivität und selektive Blindheit der Figuren. Aber das kann man nachsehen, denn wären sie mit etwas mehr Erkenntnisfähigkeit gesegnet, würde die Handlung in sich einstürzen.
Die Schauspieler-Riege ist exzellent gecastet. Jim Carrey geht in der Rolle des Riddlers vollkommen auf, und gruselt allein durch seine Mimik und seine Art. Man hat den Eindruck, dass er sich selbst spielt. Auch Tommy Lee Jones und Nicole Kidman erfüllen ihre Rolle mit Bravour. Einzig und allein Val Kilmer als Batman schafft es nicht vollkommen zu überzeugen. Während er als Batman, gerade durch seine maskuline Gesichtsstruktur, ziemlich cool wirkt, verleiht er Bruce Wayne zu wenig Ausdruck, denn seine Mimik beschränkt sich auf Ernsthaftigkeit und lässt kaum das darunterliegende Seelenleben durchblicken.
Ein insgesamt sehr kurzweiliges, imposant inszeniertes und geradliniges Action-Spektakel und daher eine leichte Superhelden-Kost vom Feinsten.
“eXistenZ” ist ein SciFi-Thriller im Film Noir Stil über ein gleichnamiges Spiel, das über ein sogenannten Bioport nabelschnur-ähnlich angestöpselt wird und vollständige Immersion erlaubt. Zugleich faszinierend als auch ekelhaft mutet die cyber-biologische Technologie an, in der ein Spiel ein fühlendes Wesen und die Mensch-Maschinen-Schnittstelle eine weitere Körperöffnung ist. Cronenberg ist ein Meister des organischen Body-Horrors und stellt auch hier sein Handwerk unter Beweis. Sowohl die grundlegende Idee als auch die visuelle Inszenierung überzeugen. Zwar fokussiert sich unsere heutige Technologie auf Maschinen, aber wer weiß, ob wir nicht bald unseren eigenen, biologischen, Bauplan so weit verstehen, als dass wir Nervengewebe für bestimmte Zwecke erzeugen und damit solche Wesen erschaffen können?
“eXistenZ” wirft ähnlich wie “Matrix (2003)” oder “Virtual Nightmare (2002)” die Frage auf, was Realität ist und wie diese erkannt werden kann. Ist Realität mehr als der sensorische Input, den ein Individuum erfährt? Es ist kein Film, der Antworten liefert, vielmehr werden durch die Symbolik und den Handlungsrahmen Fragen aufgeworfen, die durchaus zum Denken anregen. Dennoch hat man als Zuschauer nicht den Eindruck, dass es eine tiefe Reflektion über die Thematik ist. So ganz möchte auch die Handlung nicht mitreißen. Die Protagonisten stolpern von einer Szene zur anderen und die politischen Gegebenheiten der (Spiel-)Welt bleiben größtenteils unklar und im Verborgenen. Trotz der kurzen Laufzeit und dem spannenden Setting treten manchmal Längen auf. Der Film punktet durch die Mindfuck-Ebene, durch die originelle visuelle Darstellung und die Ideen, die auf gekonnte Weise ein Szenario einer cyber-organischen Technologie zeichnen. Es ist bemerkenswert wie gut der Film visuell mit realen Trickeffekten funktioniert.
Insgesamt zündet der Film daher nicht richtig, aber bietet dafür ein einzigartiges Filmerleben an, das einen guten Mix aus Thriller, Horror und SciFi bietet.
Elfen, Feen, Zauberer und Nazis. Wie passt das zusammen? “Die Welt in 10 Millionen Jahren” vereint diese so unterschiedlichen Welten und arbeitet in einem konventionellen Gut-Böse-Geschichte die Schrecken des Krieges auf. Zugegeben klingt die ganze Handlung wie aus einem LSD Trip gewachsen. Das bewusstseinserweiterte Gehirn der Schöpfer war wohl in der Lage kreuz und quer Assoziationen zu ziehen und anhand von dem Konkreten das Abstrakte herauszuarbeiten. Nüchtern betrachtet passt das Ganze nicht zusammen, aber ergibt ein symbolisches, originelles und unkonventionelles Werk. Der Zeichenstil überzeugt, die Animationen sind gelungen. Es fühlt sich wie ein erzählter Comic an, mit einem reichhaltigen Lore. Hier und da wirken die Ideen verwunderlich und unverständlich, aber dennoch hat man stets das Gefühl, dass hinter allem eine Aussage und ein Gedanke steht. Die Dialoge sind konzentriert, es ist nicht immer einfach, der Handlung zu folgen. Daher merkt man auch kaum die relativ kurze Laufzeit, da stets die volle Aufmerksamkeit erfordert wird. Die Inszenierung ist düster, psychedelisch, teilweise grotesk, humorvoll und sexuell suggestiv. Daher ist es ein Animationsfilm für Erwachsene und nicht für Kinder. Die Einblendung von Propaganda-Filmen aus Nazi-Deutschland ist interessant, aber war für mich persönlich zu viel des Guten. Ich denke wir haben hier ein Film, der etwas aussagen möchte, dessen Filmsprache es jedoch nicht immer schafft, diese Aussage auch gut zu transportieren. Dafür ist der Film doch zu ungeschliffen und zu verrückt. Insgesamt jedoch eine besondere Filmerfahrung voller zeitgeschichtlicher und popkultureller Referenzen.
Nach einem gescheiterten Gefängnisausbruch ist Sasori den Schikanen der Wärter und ihrer Mitinsassen ausgesetzt. Doch Sasori erträgt stoisch ihre Qualen und widersteht den Versuchen ihrer Peiniger, sie zu brechen. Trotz ihrer misslichen Lage, schafft es Sasori ihnen zu entrinnen und Rache an allen zu üben, die ihr Unrecht taten.
Zugegebenermaßen sind qualitative Ansprüche an Exploitation-Streifen grundsätzlich verfehlt. Solche Filme leben nicht durch handwerkliche und cineastische Qualität, sondern durch das Zurschaustellen menschlicher Abgründe in Form von Sadismus und Gewalt. “Sasori” hat sich in dieser Hinsicht einiges einfallen lassen, um den Sadismus in seinen vielseitigen Formen zu zeigen. Insgesamt ist die Brutalität erträglich und das hellrote Kunstblut schafft auch nicht zu überzeugen. Interessanterweise wirken einige Szenen leicht psychedelisch, in anderen Anime-artig, aber in den meisten Fällen eher trashig. So werden die gefühlt 10.000 Backpfeifen mit einem komischen Knall-Soundeffekt unterlegt und man sieht, dass die Opfer gar nicht erst getroffen werden. Wer solche Mängel verzeihen kann, hat es immerhin mit einer kurzweilig erzählten Leid-und-Rache-Geschichte zu tun. Doch selbst diese weiß durch Dialoge und Handlung nicht zu überzeugen. Daher ist der Film nur für Freunde des Genres was, oder diejenigen, die mit diesem symbolisch überladenen, gezwungen künstlerisch wirkenden Stil etwas anfangen können. Alle anderen können ihn getrost überspringen und zu anderen weitaus besseren Werken übergehen, mit ähnlicher Thematik - bspw. das stilvolle “Lady Vengeance (2002)” oder den Exploitation-Streifen “Story of Ricky (1991)”.
“The Ritual” begleitet eine Gruppe Freunde, die zum Gedenken ihres gewaltsam gestorbenen Freundes eine Wanderung in Skandinavien unternehmen. Sie gelangen zu einer verlassenen Hütte und sind nunmehr mit mysteriösen Ereignissen konfrontiert.
Der Mystery-Film punktet vor allem durch eindrucksvolle Szenen, die gekonnt das Unheimliche der Wälder einfangen. Geschickt werden traumatische Rückblenden in düstere Waldszenen eingebunden. Die Protagonisten bewegen sich in einem klaustrophobischen Meer aus unheimlichen, stacheligen Kiefern. Zuweilen wirkt letzteres repetitiv, aber insgesamt ist die Inszenierung überaus gelungen. Die Handlung bietet jedoch zu wenig Nährboden um mehr als seichte, konventionelle Horror-Unterhaltung zu sein. Auch das Ende überzeugt nicht und wirkt grotesk, wird dafür jedoch pflichtbewusst durchexerziert. Kein großer Wurf, aber durchaus solide!
“Mikey” handelt von einem Psycho-Jungen mit dem Hang auf Frustration unangemessen zu reagieren. Während der Film Anleihen einer schwarzen Komödie hat, nimmt er sich insgesamt ernst. Auch wird der bei dieser Thematik herausfordernde Spagat zwischen Psycho-Thriller und Trash gehalten. Handwerklich ist der Film solide gemacht und wirkt sowohl in der Charakterzeichnung von Mikey, als auch der Personen seiner Umwelt stimmig. Es ist auch erfrischend ein Kind zu sehen, welches auf brutale Weise Erwachsene ermordet. Die Szenen sind teilweise sehr explizit, aber von Splatter kann hier nicht die Rede sein. Die große Stärke liegt definitiv im Unterhaltungsfaktor und eben der Idee, die nicht ganz so verbraucht ist. Teilweise wirken die Adoptiveltern oder der Schulpsychologe einfach so naiv dumm, dass es schon beinahe wieder glaubwürdig ist. Insgesamt daher eine seichte und leicht trashige Unterhaltung, die etwas unterhalb der Grenze des guten Geschmacks zu verorten ist.
“Die Erlösung der Fanny Lye” erzählt die Geschichte einer zurückgezogenen Familie, deren Welt sich durch die Konfrontation mit zwei Fremden grundlegend ändert. Während auf der einen Seite der Patriarch der Familie durch eine konter-religiöse Weltsicht herausgefordert wird, eskaliert die Situation zunehmend durch das Hinzukommen eines Constables. Verpackt wird das Ganze als eine Art Emanzipation-Film für die namensgebende Fanny Lye, der Ehefrau des Patriarchen.
Während es sowohl handwerklich als auch von den Dialogen her zündet, versiebt das Potential durch den finalen Showdown im Sande. Dieser hinterlässt einen ratlos, denn die Beweggründe der Antagonisten werden nicht überzeugend beleuchtet und so wirken sie nur als eine Art Hilfskonstrukt, um den Film zum Ende zu bringen. Daher ein bis dahin starker Streifen, der es leider nicht geschafft hat, die grundsätzlich interessante Handlung stimmig abzurunden. Schade!
Referenz-überladene Horror-, Comedy- & Science-Fiction-Groteske über das Motiv zweier sich Suchenden, die zwischen den Welten reisen. Das bietet genug Raum für ein mehr oder weniger stumpfes Sammelsurium an Referenzen zu bekannten Filmen, wie z. B. “Alien” oder “2001 - Odyssee im Weltraum”. Dabei kommen Parodien nicht zu kurz, die auch selbstironisch die 90er auf die Schippe nehmen. Es mangelt nicht an brutalen Darstellungen, die nichts für Zartbesaitete sind und eine ganz spezielle Art von Humor ansprechen. Der Genremix funktioniert jedoch weniger gut als er sollte, da es dem Film an einer klaren Richtung mangelt. Insgesamt wirkt er zu gezwungen darin, um jeden Preis ein Kultfilm sein zu wollen. Daher ein unförmiges Etwas, welches zwar potentiell Unterhaltung bietet, aber nur ganz Wenigen wirklich Spaß machen dürfte.
Kammerspiel um einen Staranwalt, der unter Verdacht steht, Kindermorde begangen zu haben. Im gandenlos Verhör durch einen alten Bekannten werden seine seelischen Abgründe offenbart. Doch das Verhör entblößt nicht nur den Verdächtigen, sondern auch dessen entfremdete Frau und den Ermittler selbst.
Während der Film zwar dialoggetrieben ist, wird jeder Tatablauf, der sich im Verhör abzeichnet, szenisch unterlegt. Die Szenenübergänge sind technisch spielerisch umgesetzt und lenken damit vom Fakt ab, dass es sich hierbei um einen Film handelt, der sich im Grunde zwischen vier Wänden abspielt. Mit Gene Hackman hat man einen soliden Charakterdarsteller, der überzeugend seine Rolle verkörpert. Etwas farblos wirkt der durch Morgan Freeman verkörperte Gegenspieler und so ganz möchte in seiner Charakterzeichnung keine Tiefe aufkommen. Die Erzählung ist teilweise reißerisch und die Dialoge wirken mitunter bescheuert. Sicherlich ist der Film kein großer Wurf, aber er bietet solide Unterhaltung, die auch schwer im Magen liegen kann.
“The Mosquito Coast” ist eine Reflektion über Zivilisation und Gesellschaft, die einen genial-exzentrischen Erfinder und seine Familie begleitet. Enttäuscht über die Missstände und Widersprüche der amerikanischen Gesellschaft, bricht er in den Dschungel aus, um mit seiner Familie eine Utopie zu schaffen. Eine Utopie, die als Gegenentwurf zum modernen Amerika dessen vollständige Ablehnung symbolisiert - autark und entkapitalisiert. Mit großer Mühe und großem Geist wird seine persönliche Stadt im Dschungel vorangetrieben und gipfelt in einem Turm von Babel in Gestalt einer eis-produzierenden Riesenmaschine. Doch das Fundament der Utopie ist wacklig und wird durch einen Missionar und durch Fremde bedroht. Und letztendlich erlebt der Erfinder, dass der Preis einer Zivilisation Blut und Lüge ist, und die Abkehr davon Tod bedeutet. Der Film ist ebenso eine Charakterstudie über einen ambitionierten Mann, der aufgrund seiner cholerisch-komischen Eigenart nie Fuß in der amerikanischen Gesellschaft fassen kann. Zunächst von seinen Kindern bewundert, drängt er rücksichtslos seiner Familie seine Vision auf und isoliert sie dabei vollständig von der Welt. Man merkt dem Film seine starke Romanvorlage an und er schafft es, den Geist des Romans zu transportieren. Dennoch erscheint die Inszenierung bisweilen zu dicht und zu träge. Etwas mehr visuelle Poesie wäre, gerade wenn man die schönen Drehorte bedenkt, dem Film zuträglich gewesen. Harrison Ford legt eine solide Performance vor, in einer für ihn einzigartige Rolle. Dennoch fällt es dem Zuschauer schwer, sich mit ihm zu identifizieren. Insgesamt handelt es sich hier um einen besonderen Film, der ein paar Tage braucht, um sich gedanklich zu setzen.
“Lifechanger” handelt von einem parasitären Formwandler, der sich in einen Menschen verliebt. An diesen nähert sich der Formwandler in vielen Gestalten an. Zentral ist daher die Frage nach Identität und Liebe. Die Thematik wird durch eine cronenberg-esque, düstere und wohldosiert brutale Inszenierung kontrastiert, denn der Formwandler muss töten, um zu überleben. Zwar ist die auf dem Fundament des (Body-)Horrors gebaute Liebesgeschichte interessant, aber der Spagat zwischen den Genres gelingt nicht durchgehend und wirkt zu gezwungen. Dennoch ein insgesamt empfehlenswerter Film, der an “Spring - Love is a Monster (2014)” erinnert und Fans von Cronenberg gefallen dürfte.
Tenet ist eine Hommage an James Bond mit einer Extraportion SciFi Unsinn. Anstelle eines toxisch-maskulinen James Bond tritt ein dunkelhäutiger Protagonist, der seine Libido unter Kontrolle hat und dem einzig relevanten weiblichen Cast des Films mit Wohlwollen (und sogar Liebe?) begegnet. Der Antagonist ist eine Variation des typischen russischen Waffenhändler-Oligarchen-Bösewichts, der ganz selbstverständlich von niederen Gefühlen geleitet, nur darauf aus ist, Unheil und Zerstörung auf der Welt zu verbreiten. Mit der Tiefe der Charakterzeichnung hat es jedoch nicht geklappt, denn der Antagonist wirkt als zweckmäßige Antithese zum Protagonisten erschreckend zweidimensional. Hinzu kommt in die bisherige Agenten-Thriller-Rezeptur ein Schuss SciFi-Zeitreisen-Zeug angelehnt an Dr. Who. Entropie lässt sich umkehren, Schüsse werden gefangen und nicht abgefeuert, Autos fahren rückwärts. Und das gleichzeitig zur nach vorwärts gerichteten Zeit. Zugegeben, irgendwie ist das cool. Ganz verstanden habe ich es jedoch nicht. Macht auch nichts, denn Tenet lebt offenbar von fulminanter Action und Spannung - und brilliert hierbei. Es gibt technisch-handwerklich nur wenig auszusetzen. Die Kameraführung sitzt, die Bilder sind schön anzusehen und es macht größtenteils Spaß. Dennoch verliert der Film in der letzten Stunde etwas an Fahrt, da er sich zunehmends in Actionszenen verliert, und einfach nur ab einem bestimmten Zeitpunkt ermüdet. Nichtsdestotrotz ein sehenswertes Kinospektakel.
Science-Fiction Horror über eine Invasion von Wesen, die Menschen aussaugen und sich ihre Hülle aneignen. Gleichgeschaltet, wie eine Art Borg, machen sie sich auf den Weg zur Weltdominanz.
“Body Snatchers” punktet durch die interessante Idee und die gelungene Umsetzung. Das psychologische Spiel mit den gleichgeschalteten Menschen überzeugt, agieren sie doch wirklich clever, aber verraten sich durch ihre Emotionslosigkeit. Aus psychoanalytischer Sicht sicherlich ein interessantes Konzept, vertreten diese doch das Über-Ich, und sind vollkommen losgebunden von eigenen Befindlichkeiten. Im Grunde sind sie wie eine evolvierte Menschheit die ihren Egoismus abgelegt hat, um ihn durch ein Egoismus ihrer Spezies zu ersetzen. Inszenatorisch überzeugt der Film durch ein äußerst solides Handwerk und einen gelungen Spannungsbogen. Daher durch und durch sehenswert - und definitiv ein Film, der zurecht Kultstatus genießt.
“Stop Over in Hell” ist ein Western-Horror über eine äußerst brutale Bande, die ihr Unwesen treibt. Sie stoßen auf ein abgelegenes Haus, mit dem Ziel einen Geldtransport abzufangen. Wie der Zufall es will, treffen nach und nach mehrere Gäste ein, darunter auch zwei Frauen, die sich nunmehr behaupten müssen. Die Handlung entwickelt sich fortan kammerspielartig, erinnert an “The Hateful Eight (2015)”, ohne jedoch eine ähnliche Qualität in den Dialogen zu erreichen. Stattdessen wirkt der Antagonist zwar interessant, in seiner Philosophie jedoch zu wenig ausgearbeitet. Inszenatorisch ist es guter Durchschnitt, der durch wohldosierte Szenen der Brutalität zu schocken vermag, ohne jedoch das Maß des guten Geschmacks zu überschreiten, wie es z. B. in “Bone Tomahawk (2015)” der Fall ist. Insgesamt weiß der Film kurzweilig zu unterhalten, und ist durch das Home Invasion-artige Setting spannend.
Mystery-Drama über einen schicksalsgeplagten Schriftsteller, der einem schrecklichen Geheimnis in einer Kleinstadt auf der Spur ist und hierbei Zeichen durch seine kürzlich verstorbenen Frau erhält.
Mit Mike Garris fiel die Wahl auf einen routinierten, jedoch wenig begabten Regisseur. Das zeigt sich im Handwerk, welches bestenfalls durchschnittlich ist und stellenweise fehlerbehaftet. An einigen Stellen mangelt es der Erzählung an Tempo. Auch handlungstechnisch eher einer der schwächeren Erzählungen Kings, die auch wenig ambitioniert, viele Konzepte seiner früheren Werke recycled.
Dennoch für King Fans empfehlenswert und mit der knapp dreistündigen Laufzeit auch bestens geeignet einen oder sogar zwei Filmabende zu füllen.
Eine Neuauflage von Star Trek mit Jean-Luc Picard in der Hauptrolle? Das dürfte nicht nur bei mir zu einem Rausch nostalgischer Euphorie geführt haben. Doch umso größer die Enttäuschung, denn wäre Star Trek eine Person, so würde man sie bei einem Wiedersehen nach Jahren kaum wiedererkennen: aus der einst stolzen Figure, ist eine gebrochene geworden. Man erkennt zwar den deutlich gealterten Jean-Luc Picard wieder, doch es stimmt einfach etwas grundlegend nicht.
"Star Trek: Picard" ist ein böser Doppelgänger, der Star Trek ermordet, und wie in das Schweigen der Lämmer dessen Gesicht als Maske aufgesetzt hat. Diese mittelmäßige Soap Opera leidet an Erzähltempo, an Inhalt, an sympathischen Charakteren. Viele Momente sind purer Cringe, andere wirken klischeehaft, übersentimental, aufgesetzt. Visuell hat es seine Momente, in anderen wirkt es von der Kameraführung miserabel. Jean-Luc verkommt zu einer unbedeutenden Nebenrolle, von der einstigen Charakterstärke ist nichts mehr übrig geblieben. Ein gebrochener Mann. Schade! Eine einfache Reiteration von “The Next Generation” wäre eigentlich das gewesen, was die Fans wollten. Genug Raum zur Entfaltung der Kreativität, auch für verschiedene philosophische Fragestellungen. Hier ist man in dem komplexen Wirrwarr heutiger Problematiken gefangen - und wieso braucht man hierfür Star Trek, wenn es hundertfach andere Serien mit solchem Inhalt gibt? Einfach nur enttäuschend.
Durchaus solide Adaption des gleichnamigen Anime-Meisterwerks über die grundlegende philosophische Frage nach Identität und Menschsein. Während es versucht, stilistisch möglichst nah am Ursprungswerk zu sein, scheitert es daran, den gleichen visuellen Zauber zu wecken. Dennoch sieht es gut aus und bereitet auf audiovisueller Ebene Freude. Die philosophischen Fragen werden gut transportiert und sind zwar klarer formuliert, wirken aber dafür aufgetragener. Die Handlung ist verändert, besonder gegen Ende hin, und wirkt plakativer, aber dafür greifbarer. Das gekonnte Handwerk und die spannende Handlung machen es daher zu einem Film, der sich durchaus sehen lassen kann.