Gisty13 - Kommentare
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Alle Kommentare von Gisty13
Road to Fantastic Beasts: Crimes of Grindelwald #4
Nach Alfonso Cuaron tritt mit Mike Newell erneut ein neuer Regisseur ins Rampenlicht. Er bis heute auch der vorletzte Herr, der bei einem Film im Harry Potter-Universum Regie geführt hat, zumal David Yates ab Teil 5 dafür zuständig ist. Newell bringt für "Der Feuerkelch" auch seinen eigenen Stil mit, behält aber doch recht deutlich den Ton bei, den Cuaron in Teil 3 neu eingeführt hat. Dies tut dem Film in seinen besten Momenten (meiner Meinung nach dem erste Akt) auch sehr gut. Der innere Konflikt Harrys ist weiterhin zu spüren und die Gefahren, denen er sich stellen muss immer düsterer. Dies spiegelt sich auch gut in der Inszenierung wieder, die mir persönlich aber noch immer etwas zu effektgeladen ist. Mad-Eye Moody liefert einen wirklichen Mehrwert für den Film, da sein Charakter sehr ambivalent agiert und somit sehr mysteriös erscheint. Was Teil 4 aber zu einem der wichtigeren Einträge in der Harry Potter Reihe macht, ist die Wiedergeburt von Lord Voldemort. Man darf nicht vergessen, dass in diesem Film schließlich erstmals das endgültige Design für den Hauptantagonisten der Reihe zu sehen ist. Ralph Fiennes ist meiner Meinung nach auch die perfekte Besetzung für die Rolle, deren Design mir sehr zusagt. Ungefähr so habe ich mir Voldemort auch beim Lesen der Bücher vorgestellt und das Design aus Teil 1 wird auf jeden Fall um Längen übertroffen.
Was fehlt dem "Feuerkelch" aber, um in den obersten Rängen der Harry Potter Reihe zu landen? Zum einen ist da der schwächelnde zweite Akt, der sich viel zu sehr auf Nebenstorys konzentriert und die Haupthandlung dabei etwas aus den Augen verliert. Ja, der Schulball und die Romanzen sind wichtig, um die Beziehungen zwischen den Figuren zu etablieren, man verschwendet dafür aber etwas zu viel Filmband...oder Speicher. So verkommt der sonst recht düstere Film im Mittelteil etwas zur Teenie-Komödie. Was für mich außerdem eine höhere Bewertung des Films verhindert, ist die Performance von Michael Gambon als Albus Dumbledore. Er war zwar auch schon beim Vorgänger mit von der Partie, jedoch erhält er erst hier eine größere Rolle. Er schafft es für mich nicht, den väterlichen Aspekt der Figur zu verdeutlichen. Vor allem Harry gegenüber agiert er viel zu streng. So konnte ich auch die in der Vorlage sehr spezielle Bindung zwischen Mentor und Schüler im Film nie spüren. Dies ist aber wie so vieles eine sehr persönliche Ansichtssache. Nun bin ich schon gespannt auf David Yates ersten Eintrag ins Harry Potter Universum.
Road to Fantastic Beasts: Crimes of Grindelwald #3
Einer der wichtigsten Teile der Reihe, wenn nicht der wichtigste. Ohne Alfonso Cuaron, der hier Chris Columbus als Regisseur ersetzt, hätte die restliche Reihe vermutlich ganz anders ausgesehen. In "Der Gefangene von Askaban" geht man nämlich erstmals in eine düstere Richtung, die weitaus besser zur Story passt. Immerhin werden die Figuren langsam älter und bekommen es mit weitaus bedrohlicheren Gefahren zu tun. Auch das Drehbuch wirkt hier gewagter. Harry wird immer wieder mit seinem Dasein als Waisenkind konfrontiert und erlebt erstmals in der Reihe wirkliche psychische Höhen und Tiefen. Zumindest ist es erstmals für den Zuschauer nachvollziehbar und fühlbar. Mit Professor Lupin bekommen wir außerdem eine der besten Nebenfiguren geliefert, die auch deutlich besser ausgearbeitet ist, als viele bisherige Lehrer von Harry. Erstmals in der Reihe fühlt es sich auch so an, als würde wirklich etwas am Spiel stehen. Die Gefahren sind greifbarer und nachvollziehbarer. Die Konsequenzen sind hart, wenn auch nicht unumkehrbar ;)
All diese Vorteile haben zum einen mit dem Regiewechsel zu tun. Alfonso Cuaron bringt seinen eigenen Stil in die Reihe ein und liefert mit "Der Gefangenen von Askaban" auch seinen bisher einzigen Franchise-Film ab. Zum anderen ist es natürlich auch von Vorteil, dass man mit Teil 3 die vielleicht beste Buchvorlage zur Verfügung stehen hat. Inszeniert wird diese auch so düster wie ihre Story es verlangt. Die Welt wirkt weniger bunt und aufgeblasen, dafür viel bodenständiger, wodurch man sich leichter in sie hineinversetzen kann. Durch diesen dunkleren Look, fällt das doch sehr häufig zum Einsatz kommende CGI weniger stark auf. Natürlich kommt man an vielen Stellen nicht daran herum, insgesamt gefällt mir die Effektarbeit aber besser als bei den ersten beiden Teilen. Nun bin ich schon gespannt die Auswirkungen dieser vielen Stiländerungen an den kommenden Teilen zu sehen.
Road to Fantastic Beasts: Crimes of Grindelwald #2
Leider meine persönliche Kammer des Schreckens der Harry Potter Filme. Obwohl hier, wie schon bei Teil 1, wieder Chris Columbus Regie führt, funktioniert der Film für mich nicht. Der Herr war optimal für die Einführung in die Welt geeignet, allerdings nicht für eine Fortsetzung. Wieso missfällt mir der Film aber nun? Zum ersten: Das Drehbuch ist meiner Meinung nach zu sehr an Teil 1 angelehnt. Es hat dieselbe Einteilung der 3 Akte (Harrys Weg nach Hogwarts in der Einführung, Die Suche nach dem Stein der Weisen bzw. der Kammer des Schreckens im Mittelteil und der große Showdown zwischen Harry und Voldemort am Ende). Ja, J.K. Rowling verfährt in der Buchvorlage genauso, allerdings führt sie zwischendurch Side-Plots, neue Konflikte und Verstrickungen ein, die dem Leser eine insgesamt dennoch spannende Geschichte erzählen. Dem Film gelingt dies nicht, stattdessen bedient man sich in zahlreichen Momenten dem Werkzeug "Deus ex Machina".
Auch visuell macht Teil 2 für mich einen Rückschritt. Ja, die Effektqualität hat sich etwas verbessert, allerdings verzichtet man auf einen dosierten Einsatz. Vor allem im dritten Akt spart man nicht mit CGI, da kann auch der ein oder andere nette Practical-Effekt nichts mehr daran ändern. Ansonsten ist die Kameraarbeit aber in Ordnung und der Score von John Williams ist sowieso unersetzbar. Ich freue mich nun allerdings schon auf die kommenden Teile, da ein etwas erwachsenerer Zugang für diese wirklich nötig ist. In Teil 2 wirkt keiner der Zauberer in irgendeiner Form bedrohlich oder so richtig mächtig. Ich bin schließlich bereit für Teil 3 die Kammer des Schreckens wieder zu verlassen.
Kino-Tagebuch 2018 (Eintrag 43)
Road to Oscars 2019 #4
Als großer Queen-Fan habe ich schon eine gefühlte Ewigkeit auf diesen Film gewartet. Nach den ersten eher mäßigen Kritiken war ich etwas ernüchtert, nun bin ich aber doch sehr froh, dass er mir persönlich wirklich gut gefallen hat. Das hat in erster Linie vor allem mit Rami Malek zu tun, der hier eine der Performances des Jahres hinlegt. Ich bin leider noch zu jung, um beim Live-Aid Konzert dabei gewesen sein zu können, die Ausschnitte von diesem legendären Konzert-Auftritt kennt aber wohl jeder. Wie Malek diese im Film nun umgesetzt hat, hat mich förmlich aus dem Kinosaal geblasen. Er sorgt damit für ein Finale, dass einem noch lange nach dem Film im Kopf bleibt und wäre der Film nicht allgemein so schlecht bei den Kritikern weggekommen, hätte er eine Oscar-Nominierung schon im Sack. So kann ich nur hoffen, dass es dafür reicht. Immerhin fand ich ihn in Mr. Robot schon sehr gut, hier überzeugt er aber auf ganzer Linie.
Durch Maleks Performance wird der Film eindeutig auf ein höheres Level gehoben, perfekt ist er dadurch aber leider nicht. Man merkt der äußerst schnell voranschreitenden Handlung an, dass man sich schwer tat, die gesamte Karriere Freddie Mercurys unterzubringen. Man bedient sich dadurch im Mittelteil etwas zu sehr an Montagen, um mehrere Meilensteine in der Laufbahn von Queen hintereinander abzuhaken. So fühlt sich der Film leider auch über weite Strecken an: Wie das Abhaken verschiedenster Ereignisse, die auch noch unbedingt in den Film mussten. Man muss natürlich bedenken, dass es bei einer derart ereignisreichen Karriere, wie der von Freddie Mercury nicht leicht ist, alles in einem Film unterzubringen. Schließlich war das Biopic nicht umsonst fast 10 Jahre in Produktion. Gelohnt hat sich die Zeit aber meiner Meinung nach definitiv. Ich empfehle "Bohemian Rhapsody" allen bisherigen und vielleicht zukünftigen Queen-Fans und Interessierten an Musik-Dramen.
Oscar-Thermometer: Lauwarm
Kino-Tagebuch 2018 (Eintrag 42)
Da wir momentan ein wirkliches Hoch des Horror-Genres zu erleben scheinen, darf natürlich auch der Slasher-König Michael Myers in einem erneutem Reboot der Serie nicht fehlen. Der neue "Halloween" ist allerdings mehr ein Remake, als ein Reboot, zumindest fühlt es sich über weite Strecken des Films so an. Anfangs gibt es noch die ein oder andere nette Homage an das Original, im zweiten Akt wird dann aber ein Handlungselement nach dem anderen recycelt. Erst beim Klimax entschied man sich offenbar, dem Film seinen eigenen Touch zu geben, da ist es aber schon zu spät. Das fand ich persönlich sehr schade, zumal mir die spannungsgeladene Endsequenz sehr gefiel. Die Inszenierung ist weitesgehend auch in Ordnung, immerhin gibt es einige schöne Kamerafahrten. Der Schnitt ist an manchen Stellen aber etwas zu hektisch und zu oft mit unnötigen Jumpscares kombiniert.
Da das Carpenter-Original zu meinen Lieblingshorrorfilmen zählt, habe ich den Saal besonders enttäuscht verlassen. Ich hätte etwas mehr Mut von dieser Fortsetzung erwartet. Leider entschied man sich aber größtenteils gegen Eigenständigkeit, was dem Film über weite Strecken stark schadet, da er nie seine eigene Identität erlangt. In der ersten Hälfte gibt es außerdem auch noch ein paar Neben-Handlungsstränge, die wirklich nichts zum restlichen Film beitrugen. Vielleicht war David Gordon Green auch nicht die beste Wahl für den Regieposten, immerhin ist dies sein erster Horrorfilm. Mit einem in dem Genre etwas geübteren Regisseur wäre vielleicht mehr drin gewesen. Aber was solls: Am Ende bleibt ein maximal durchschnittlicher Horrorfilm, also nicht das was ich von einem Nachfolger zu einem derartigen Meisterwerk erwartet hätte.
Road to Fantastic Beasts: Crimes of Grindelwald #1
Harry Potter stellt für mich etwas besonderes dar, zumal "Der Stein der Weisen" das erste Buch war, das mich in meiner Kindheit so richtig begeistern konnte. Dass ich die Verfilmung derartig großartig finde, hat vor allem damit zu tun, dass ich sie als perfekte Adaption ansehe. Sowohl die Locations, als auch das Casting ist erschreckend nahe an meiner Vorstellung der magischen Welt, die ich beim Lesen der Bücher hatte. Die Leistung der Kinderdarsteller beeindruckt mich dabei am meisten, immerhin mussten sie den gesamten Film tragen. Das Risiko, welches das Studio dabei einging, erachte ich als immens. So viel hätte bei diesem Aspekt schiefgehen können. Das Drehbuch könnte ebenfalls nicht viel besser sein. Man hat sich die essentiellen Stellen des Buches herausgesucht und die Vorlage somit auch wirklich verstanden. Chris Columbus ist außerdem die perfekte Wahl für den Regieposten, schließlich hatte er schon in seinen vorherigen Werken ("Kevin allein zu Haus") seine Fähigkeiten mit Kinderdarstellern bewiesen.
Wie bei vielen Filmen, die um 2000 erschienen sind, experimentiert man auch hier ein wenig zu sehr mit digitalen Effekten. Dabei trifft es den Film nicht so stark, wie manch anderes CGI durchtränktes Werk aus dieser Zeit, dem Alterungsprozess tut es aber nicht sonderlich gut. Insbesondere die Quidditch-Szenen sind davon betroffen.
Insgesamt ist es vor allem die Zusammensetzung der verschiedensten Künstler, die diesen Film so großartig macht. Es scheint so, als hätte man das perfekte Team für die Adaption gefunden. Und bei allen drei Heiligtümern des Todes, der meisterhafte Score von John Williams sei auch noch erwähnt. Ohne das für alle Ewigkeit wiedererkennbare Theme, wäre die Reihe wohl nicht ganz das, was sie ist.
Kino-Tagebuch 2018 (Eintrag 41)
Road to Oscars 2019 #3
Ich hätte nicht gedacht, dass der Film mit dem schlimmsten Marketing in diesem Jahr, kein Blockbuster, sondern so eine kleine Perle ist. Sieht man sich das Filmposter an, geschweige denn den Trailer, hat man den finalen Akt des Films im Prinzip schon gesehen. "Dogman" ist aber dennoch einen Blick wert, zumal er auch auf einer zweiten Ebene funktioniert und dabei eine Aussage über das Leben tätigt, die es in sich hat. Dies muss jedoch jeder selbst erfahren, für mich hat der Film dadurch gegen Ende hin sehr gut funktioniert. Das größte Problem des Films ist ein Zeitsprung in der Mitte. Dabei kommt es zu einer plötzlichen Charakterentwicklung des Protagonisten, die so nicht nachvollziehbar ist. Man hätte sich hier eventuell mehr Zeit nehmen können, statt diesen wichtigen Ausschnitt durch einen so großen Zeitsprung zu überspringen. Zusammengefasst liefert "Dogman" als Noir-Drama einen sehr schmutzigen und dunklen Blick auf Italien, wie man es sonst nie zu Gesicht bekommt. Sagen wir es mal so: Die Gegend, in der der Film spielt, wäre nicht unbedingt meine erste Wahl für den nächsten Italien-Urlaub.
"Dogman" tritt außerdem für den Oscar des Besten Fremdsprachigen Films für Italien an, wobei ich ihm durchaus eine Nominierung zutraue. Immerhin konnte er auch in Cannes schon den Preis für den Besten Hauptdarsteller mitnehmen.
Kino-Tagebuch (Eintrag 40)
Es gibt eine Eigenschaft, die ich an Filmen am meisten schätze: Kreativität, den Mut neues zu versuchen. Wenn man neues versucht, wird man auch herausfinden, dass manches funktioniert und manches nicht. Dies trifft auch auf "Bad Times at the El Royale zu". Episodische 5 Akt Struktur, interessanter Genre-Mix und eine Schauspiel-Neuentdeckung sorgen dafür, dass ich mit einem Grinsen den Saal verlassen habe. Ich schätze jedes Drehbuch, dass sich von der Standard 3 Akt-Formel abwendet, auch wenn die Auflösung des Rätsels von "Bad Times at the El Royale" schlussendlich eher enttäuscht und es sich zu einfach macht. Das verrückte Szenario hat mich zuerst etwas an James Mangolds "Identity" erinnert, "Bad Times at the El Royale" schlägt aber eine völlig andere Richtung ein, wodurch der Film nicht einfach in eine Schublade eingeordnet werden kann. Mit Cynthia Erivo ist außerdem eine Schauspiel-Neuentdeckung dabei, die hier nicht nur großartig spielt, sondern auch noch singt. Auch alle anderen Darsteller liefern Glanzleistungen ab, vor allem Chris Hemsworth überrascht mit einer besonders starken Performance. Schlussendlich sollte jeder, der bereit ist, sich auf etwas frisches einzulassen, den Besuch im El Royale wagen. Womöglich erwartet einen eine wirklich "gute Zeit".
Kino-Tagebuch (Eintrag 39)
Road to Oscars 2019 #2
Nach "Blackkklansman" im Sommer, erscheint nun mit "A Star is Born" der zweite größere Oscar-Anwärter in diesem Jahr. Dabei liefert uns der Film auch gleich mehrere Gründe, warum er so einige der goldenen Figürchen nächsten Februar mit nach Hause nehmen könnte. Zum einen wären da die schauspielerischen Leistungen, die eindeutig zum besten gehören, was ich in diesem Jahr bisher gesehen habe. Vor allem von Lady Gaga hätte ich so eine Darbietung nicht erwartet. Ganz heißer Kandidat für den Best Supporting Actor in diesem Jahr wird aber Sam Elliott, der so ziemlich jede Szene stiehlt, in der er zu sehen ist. Weiters ist die Inszenierung bei "A Star is Born" der Wahnsinn. Es ist einer dieser Filme, die mich daran erinnern, wieso ich so gerne ins Kino gehe. Seien es die bombastischen Konzertaufnahmen, der großartige Soundtrack oder die intime Kameraarbeit: Die Kinoerfahrung dieses Films kann durch kein Heimkino ersetzt werden.
Schwächen zeichnen sich schließlich im Drehbuch ab. Kleine Strukturfehler und Probleme mit dem Erzähltempo sorgen dafür, dass einige Stellen gehetzt wirken und andere sich wieder etwas in die Länge ziehen. Man merkt Bradley Cooper hier seine erste Regie-Arbeit an, bei der er schließlich auch noch das Drehbuch lieferte und vor der Kamera stand. Vielleicht ist ihm aber gerade dies hoch anzurechnen, der Film wirkt dadurch nämlich schon grundsympathisch. Jedoch gelingt es ihm erst durch die außergewöhnliche Chemie mit Lady Gaga, diesen Film so großartig zu machen.
Oscar-Thermometer: Sehr Heiß
Kino-Tagebuch 2018 (Eintrag 38)
In der Schule würde man diesen Film mit "Themenverfehlung, bitte setzen!" bewerten. Ja, es gibt auch Comics, die versuchen Venom etwas heiterer darzustellen, grundsätzlich würde ich ihn aber als ernsten Charakter bezeichnen. In der Verfilmung verkommt er nun fast schon zur Sony-Version von Deadpool. Was man hier produziert hat, ist nichts anderes als eine Komödie mit mittelmäßigen bis sehr schwachen Gags. Zu keiner Sekunde konnte ich den Konflikt zwischen Eddie und dem Symbionten ernstnehmen. So ist der Film vielmehr eine Parodie ZU Venom, als ein Film ÜBER Venom. Daran kann auch die eigentlich tolle Schauspielbesetzung nichts mehr ändern, ein R-Rating hätte es ebenso wenig getan. Venom bleibt nicht auf halber Strecke liegen, sondern kommt gar nicht über den Start hinaus. Mein persönlicher Tiefpunkt im bisherigen Kinojahr.
Kino-Tagebuch 2018 (Eintrag 37)
Die Spitze in einem bisher sehr schwachen Jahr für Animationsfilme. Pixar liefert dabei eine tolle Fortsetzung für den mittlerweile 14 Jahre alten Die Unglaublichen. Der zweite Teil trifft mit seinem Superhelden-Setting genau den Nerv der Zeit und spricht neben der Action, wie man es von Pixar gewohnt ist, auch Themen für die erwachsenen Zuschauer an. Das Spiel mit und der Austausch von Gender-Klischees ist schlau in die Story verstrickt. An die wirklich originellen Animationsfilme der letzten Jahre (Coco, Zoomania...) kommt er aber meiner Meinung nach nicht heran. Die Story ist ein wenig zu vorhersehbar und das Superhelden Thema wirkt doch nicht mehr so frisch, wie es vor 14 Jahren vielleicht noch gewirkt hat. Auch technisch sehe ich die Animationen etwas hinter den meisten aktuellen animierten Filmen. Nichtsdestotrotz wohl der größte Animationsspaß des Jahres!
Kino-Tagebuch 2018 (Eintrag 36)
Mandy ist definitiv kein Film für jedermann. Man sollte sich keinen gewöhnlichen Horrorfilm erwarten, geschweige denn überhaupt einen gewöhnlichen Film. Mandy ist nämlich schlichtweg der verrückteste Film, den ich in diesem Jahr bis jetzt gesehen habe (kann ja höchstens noch von Suspiria getoppt werden). Mandy ist vielmehr eine Erfahrung als ein Film und fühlt sich dabei an wie ein zweistündiger Drogenrausch. Die Handlung ist lediglich eine lose Abfolge von den verrücktesten Szenen, die ich in letzter Zeit so gesehen habe. Nicolas Cage ist dabei voll in seinem Element. Eingefangen wird das Ganze von einer fantastischen Old-School Inszenierung auf 35mm Film, inklusive Matte-Paintings. Eingerahmt schließlich vom letzten Score des großartigen Johann Johannson, ist Mandy vor allem ein Film für Horror-Liebhaber.
Für alle Österreicher hier: Bei uns sieht es wohl ähnlich aus, bei mir in Klagenfurt läuft er zumindest in einem Kino.
Kino-Tagebuch 2018 (Eintrag 35)
Neben "You were never really here" meine bisher größte Überraschung aus diesem Jahr. Ich hatte nach den guten Kritiken schon einiges erwartet, war vom Film dann aber wirklich überwältigt. Die Tatsache, dass alles auf einem Desktop spielt, ist nämlich keineswegs nur ein Gimmick. Im Gegenteil, es gibt genügend Abwechslung und das Szenario wird vollkommen ausgereizt. Dabei drängt sich das Desktop-Element niemals in den Vordergrund. Der Film nimmt sich als Drama ernst und nutzt die ungewöhnliche Kameraperspektive nur als Stilmittel um die Geschichte zu erzählen.
Einziger Kritikpunkt: Die Handlung macht sich selbst ein wenig das Leben schwer und ist gegen Ende hin unnötig verkompliziert. Man übertreibt es ein wenig mit den Twists und hätte die Geschichte einfacher auflösen können, was den Film meiner Meinung nach besser abgerundet hätte.
Da gehen sogar Bruce Willis die Haare aus...
Ich bin wohl einer der wenigen, die sogar den 5ten Teil besser finden als diesen hier. Ich kann mit dem äußerst klischeehaften Hacker-Setting einfach nichts anfangen, da ist mir sogar das ausgelutschte Ost-West Setting aus Teil 5 lieber. Hier passiert mir einfach zu viel Schwachsinn. Kein Charakter zeigt irgendeinen Anschein von Entwicklung, geschweige denn Tiefe. Nicht einmal die CGI-geladenen Action Szenen konnten mir ein Lächeln über die Lippen zaubern. Für mich leider der bis dato schwächste Teil der Reihe, und das eindeutig.
Kino-Tagebuch 2018 (Eintrag 34)
Leider nicht der Rede Wert. Nachdem ich mit Shane Blacks aktuellen Filmen - "The Nice Guys", "Iron Man 3" - schon nicht so wirklich warm wurde, war ich von Predator Upgrade gänzlich abgetan. Dabei schimmerten dazwischen immer wieder großartige Ideen durch, das dichte Geäst des CGI-Bombast und Universe-Building hatte den Film zu diesem Zeitpunkt aber schon verschlungen. Von der starken ersten halben Stunde blieb nur wenig übrig und die Auflösung war schlicht und ergreifend zu platt. Schade, aber um mich von ihm zu überzeugen, wird Shane Black wohl noch einen Film machen müssen...
Mehr Staffeln wären auch eine bessere Lösung gewesen, wenn man sich die letzten beiden Seasons ansieht. Vor allem in Staffel 7 scheinte man es plötzlich so eilig zu haben und arbeitete mit Zeitsprüngen. Diese unnötige Eile verstehe ich nicht, zumal die Fans ja nach Staffel 6 noch gar nicht abgetan von der Serie waren.
Leider werde ich mit Shane Black als Regisseur nicht wirklich warm. Ich kann weder mit seinem Humor, noch mit seiner Art zu schreiben wirklich etwas anfangen. Auch hier ist mir die Handlung einfach viel zu konstruiert. Sie wirkt komplex, ohne tatsächlich Tiefe zu haben. Ein ähnliches Problem hatte ich mit Iron Man 3.
Der handwerkliche Teil des Films und die Schauspielleistung machen zum Glück aber viel wett, weshalb ich trotzdem noch Spaß mit dem Film hatte. Vor allem Ryan Gosling kann ich nur abermals für sein Schauspieltalent loben. Nun hoffe ich, dass ich mit Predator-Upgrade demnächst meine Problemchen mit Shane Black Filmen überwinden kann...
Einfach die beste aktuelle Serie, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Erinnert von der Atmosphäre her sehr an Twin Peaks, das liegt vor allem an der hier ebenfalls sehr präsenten Kleinstadt Wind Gap. Im Gegensatz zu unserem Lieblings FBI-Agenten Dale Cooper, ist Camille eine von ihrer dunklen Vergangenheit gezeichnete Figur. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Erst das Schauspiel von Amy Adams macht ihren Charakter aber so großartig. Die Serie wird locker von ihr getragen. Ich gehe sogar so weit, dass ich diese als eine ihrer besten Rollen bezeichnen würde. Ich hoffe jetzt schon auf den wohlverdienten Emmy nächstes Jahr. Weiters ist es die Story, die durch ihre unkonventionelle Erzählstruktur punktet. Durch mehrere Wendungen kann man das Geschehene im Nachhinein immer wieder anders sehen, und das bis zur letzten Szene der Serie.
Eine große Empfehlung meinerseits an jeden Mystery/Noir und Amy Adams Fan.
Hab ihn endlich nachgeholt und hat mir überraschend gut gefallen, nachdem ich gesehen habe, dass die Wertungen größtenteils eher mäßig ausfallen. Tatsächlich einer meiner Lieblingsfilme im X-Men Universum. Das liegt vermutlich daran, dass hier James Mangold Regie führt. Wie bei dem von mir geliebten "Logan" ein paar Jahre später, wird dieser Film vom speziellen Stil Mangolds durchzogen. Er sieht das Thema Superhelden als Szenario und versetzt es in ein anderes Genre. In diesem Fall ist es der klassische Noir, was meiner Meinung nach sehr gut zu Wolverine passt. Neben dem offensichtlichen Noir-Look, ist das Motiv der Verarbeitung des Krieges eine recht deutliches Erkennungsmerkmal. Daher würde ich "The Wolverine" persönlich auch als Neo-Noir durchgehen lassen. Diese sehr frische Herangehensweise macht den Film für mich besonders und hebt ihn vom Großteil der Superheldenfilme ab.
Mich würde interessieren ob noch jemand ähnliche Beobachtungen gemacht hat oder ob ich damit alleine dastehe? ;)
Der einzige Superheldenfilm bei dem ich am Ende weinte.
X
Man kann darüber diskutieren, ob bei den Oscars wirklich immer die besten Filme ausgezeichnet werden (bis auf einzelne Ausnahmen sind meiner Meinung nach zumindest immer die besseren Filme des Jahres dabei), trotzdem macht mir die Show eigentlich jedes Jahr Spaß. Vermutlich aber nicht wegen der Show selbst, sondern wegen der Erwartung, die ich mir davor schon immer aufbaue. Die Oscar-Saison ist für mich irgendwie etwas besonderes, eine Zeit in der ich versuche so viele Nominierte wie möglich zu sehen, Wetten mit Freunden abschließe und zum krönenden Abschluss eine ganze Nacht das Medium Film feiere. Auch wenn die Quoten jedes Jahr sinken, denke ich, dass viele andere eine ähnliche Freude an den Oscars haben. Daher finde ich die neuesten Änderungen sehr schade. Abgesehen von der blödsinnigen neuen Kategorie, tragen die Zeitraffung und die Vergabe von Preisen in den Werbepausen nur zum Verlust des Prestiges bei. Denn das waren die Oscars für mich bisher: Keine reine Unterhaltungsshow, aber auch keine offizielle Verkündung der besten Filme des Jahres (die Meinung darf sich nämlich jeder selber bilden). Vielmehr war es für mich eine Glamourshow, die gerade weil sie sich so ernst nimmt und sich so prestigeträchtig darstellt so viel Spaß macht und nebenbei noch tolle Filme vorstellt. Nun bin ich einfach traurig, dass mir diese jährliche Erfahrung scheinbar genommen wird bzw. zumindest beschnitten wird.
Sneak-Report: Ein Film der durch seine tolle Atmosphäre die australische Kultur wunderbar subtil darstellt. Die weiten Landschaftsaufnahmen wirken nicht dick aufgetragen und es herrscht keine typische Gut-Böse Aufteilung. Im Gegenteil: Der australische Regisseur geht äußerst respektvoll mit den Charakteren und der Kultur um. An das langsame Erzähltempo mit teilweise ultralangen Einstellungen muss man sich zwar gewöhnen, meiner Meinung nach trägt es aber nur dazu bei, die Atmosphäre noch weiter zu intensivieren. Sam Neill sollte man hier keinesfalls in einer großen Rolle erwarten, der Fokus liegt vielmehr auf anderen Charakteren, die überraschend gut durch einfache Laienschauspieler gespielt werden. Als Western-Fan sollte man sich bei ohnehin wenigen aktuellen Genrevertretern diesen Film nicht entgehen lassen.
@Redaktion Euer Link zu The Handmaids Tale führt bei mir direkt auf die Startseite von moviepilot.
Eigentlich interessante Idee, bewegt sich für mich aber viel zu sehr ins Uncanny Valley.