Hartmut Wastian - Kommentare

Alle Kommentare von Hartmut Wastian

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    Hartmut Wastian 29.12.2022, 20:49 Geändert 29.12.2022, 21:14

    Ein coming-of-age Film, der mit knapp 30-Jährigen besetzt wurde. Wirkt wie Kunstleder: Ganz ok, aber nicht echt.

    Edit: Natürlich sprechen auch alle "Niederbayern" klarstes Hochdeutsch und benehmen sich so aufgedreht, wie Berliner oder Münchner Stadtkinder.

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      Hartmut Wastian 22.12.2022, 20:28 Geändert 22.12.2022, 20:37

      Wunderbar schräges B-Movie mit einem Plot, der zwar einfach ist, von der Entwicklung her aber jederzeit spannend bleibt. Die Hauptdarstellerin ist überragend, der Rest der Crew ok.

      Minus 5 für die unterirdische Geräuschkulisse, die als Soundtrack dient. Ich kann mich an keinen schlechteren "Soundtrack" erinnern. Ansonsten aber hoch amüsant.

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        Schon nach zehn Minuten mit dem ersten "Duell" und der Erklärung der Situation 22 Jahre später bleibt an diesem Film kein überraschendes Element mehr.

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          Hartmut Wastian 06.12.2022, 16:49 Geändert 08.02.2023, 10:26

          Die Romanvorlage ist ja sehr bildhaft, fantasievoll und verzweigt gehalten; sogar der Schreibstil wird von Mitchell in jeder der 6 Stories angepasst. Man taucht für jede der Geschichten in andere Zeiten und Welten ein.

          Tykwer und Co haben das für die Leinwand natürlich adaptiert. Zwischen den Geschichten wird nun sequenziell gewechselt und nicht, wie im Roman, chronologisch auf- und absteigend. Das wäre noch kein Beinbruch, aber die Schnittfolge und -tempi sind schon sehr anstrengend.

          Zudem noch die mMn fatale Entscheidung, viele der im Buch komplett unterschiedlichen Charaktere durchgehend mit Berry und Hanks zu besetzen. Das geht sogar so weit, dass in der Geschichte, die in der Endzeit angesiedelt ist, nicht der kleine Bruder, sondern der Vater (Hanks) ein Massaker überlebt.

          Auch das kann man unter "künstlerische Freiheit" oder eben Tribut an den Mainstream verbuchen. Tom Hanks zeigt aber leider, wie schon in Forest Gump und The Circle, dass er für wirklich anspruchsvolle Rollen nicht der Richtige ist. Sein beamtenhaftes Schauspiel reicht für echte Trauer, Schmerz oder Wut einfach nicht aus.

          Halle Berry spielt deutlich solider, ist aber in zwei der Stories einfach falsch besetzt: Mit 46 ist man bspw. keine ehrgeizige Nachwuchsjournalistin mehr.

          Last not last noch der verschwurbelte, pseudo-philosophische Schluss mit Tom Hanks als Weltendeuter. Seine Statements zu Schicksalsläufen und menschlicher Stärke sollen den Film abrunden und vertiefen, wirken aber, wie von Disney-Leuten geschrieben.

          Immerhin ein sympathischer Versuch, ein doch anspruchsvoll gestaltetes Buch leinwandgerecht umzusetzen. Viele der Szenen sind auch schön bebildert. Wer das Buch sehr gemocht hat, wird hier aber unweigerlich enttäuscht werden.

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            Ein Meisterwerk des anarchischen und schwarzen Humors; gleichzeitig mit heftiger Kritik an Fundamentalismen und totalitären Weltanschauungen jedweder Art.

            Zusammen mit "Some like it hot" der witzigste Film aller Zeiten. Nur nicht für die Fans von Schenkelklopfern.

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              Zwei gefühlskalte, neurotische und hyperintellektuelle Teens im Dauerdialog - sehr artifiziell inszeniert und nicht wirklich nahe am Leben. Leider bleiben diese beiden Kunstfiguren dem Zuseher bis zum Ende hin fremd - daran scheitert der Film letztlich.

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                über Undine

                Sehr nett gemachtes, modernes Stadtmärchen mit Flair und einer tollen Paula Beer.

                Was ich als störend empfinde - und nicht nur in diesem Film - ist die fast schon ins Lächerliche zielende Darstellung der männlichen Verehrer:

                Natürlich ist Undine eine besondere Frau. Dass ihr aber die Männer teils stotternd, teil stolpernd, immer aber entschuldigend "hinterherhecheln" müssen, ist für mich fast schon wieder sexistisch. Selbst im guten alten Hollywood der 50er, 60er und 70er durften die arg konventionell gedeuteten, weiblichen Charaktere zumindest noch ihre Würde behalten.

                Da läuft momentan schon Einiges in eine merkwürdige Richtung.

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                  Hartmut Wastian 16.09.2022, 20:30 Geändert 24.10.2022, 19:56

                  Ein neues Kapitel der endlosen Geschichte rund um die Verwertung von Tolkiens großartigem Nachlass.

                  Leider sind wir hier bei dem Niveau von Disney angekommen: Handlungsbögen und Dialoge, die jedes Kind versteht, Kitsch und Pomp wie in den alten Sissi- Filmen aus den 50ern - und vor allem Null Spannung.

                  Der Cast ist großteils unterirdisch: Galadriel und Elrond etwa weisen kein Charisma auf und sind auch schauspielerisch Totalausfälle. Die Hobbits / Halbfüße haben die Ausstrahlung der knuffig-bunten Monster aus der zweiten Star Wars-Trilogie. Mit Tolkien und Jackson hat das nichts zu tun.

                  Auch von einer sich entwickelnden Story ist nur ansatzweise und extrem verschleppt etwas zu erkennen. Stattdessen werden nach schier endlosen, platten Dialogen im Stil von "ich verstehe Deinen Zorn", "lass uns zusammenstehen", "eine dunkle Macht zieht auf" kurz Artefakte oder Cuts mit Symbolen des "Bösen" gezeigt und mit dunkel grummelnden Männerchören unterlegt, um die letzten Funken Spannung zu konservieren.

                  Fazit: Hier wurde extrem in Bilder bzw. Technologie investiert, leider kam eine fade Geschichte mit platten Dialogen und blassen Charakteren dabei heraus.

                  Am störendsten wirkt, dass sich diese fade Binse mit ihren Schwächen dennoch vage an den Jackson-Filmen betrifft, was Symbolik, Sprache und Prototypen der diversen Völker orientiert. Man kann diese Serie gar nicht ansehen, ohne an LOTR I - II zu denken. Umso auffälliger wird dabei der Qualitätsabfall.

                  Für alle nach 2000 Geborenen vielleicht ein netter Einstieg. Wer den „Herrn der Ringe“ als Buch oder auch von PJ kennt, wird hier schnell enttäuscht.

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                    Ich bin sonst kein großer Fan der Coming of age Movies, die sich meistens nur um Sport, Dating und Suche nach sich selbst drehen.
                    Der Streifen hier hat aber etwas - erstens einen tollen Indie-Soundtrack, zweitens drei sehr überzeugende Hauptdarsteller, die alle ihr Päckchen zu tragen haben.
                    Weit von der üblichen Stangenware entfernt und berührend.

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                      Hartmut Wastian 23.08.2022, 20:19 Geändert 02.01.2023, 22:56

                      Komplett verschlafenes Format im Stil von "Die größten Sommerhits der 80er":

                      Die immergleichen Münchner Grufties - Berben, Glas, Kretschmer, Egner, Graeter, Gottschalk... - erzählen, wie aufregend und bunt im München der 70er angeblich alles war. Dazwischen werden ohne jede klare Linie Filmschnipsel und Videoaufnahmen von damals eingestreut, dann wird wieder geplappert. Dass sich München in den 70ern und 80ern im Würgegriff einer Landes-CSU befand, die eine knallharte Law and Order-Politik fuhr und die biederste Nachtszene aller deutschen Großstädte aufwies, wird dabei kaum thematisiert.

                      Außer der Selbstinszenierung und Geschichtsklitterung gealterter B- und C-Promis gibts hier nichts Neues zu sehen.

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                        Wirklich smart gemachte Fiktion zum Thema KI, die trotz einiger dramaturgischer Schwächen zum Nachdenken / Philosophieren animiert.

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                          Hartmut Wastian 16.08.2022, 20:38 Geändert 26.08.2022, 21:57

                          Tolle Bilder und eine in vielen Ansätzen wirklich spannende Story, die über zu viele „emotionale Dialoge“ und sinnlose, langatmige Nebenstränge immer wieder an Fahrt verliert.
                          Die vollkommen vorhersehbare Rettung von Flüchtlingen aus einer defekten Raumstation wird problematisiert, diskutiert und verhandelt, bis endlich eine Episode rum ist, etc.
                          Schade, ansonsten wirklich gelungene Sci-Fi.

                          Nachtrag: Am Ende der 3. Staffel wird’s schwer erträglich: Der Held fliegt nur im Raumanzug, begleitet von seinem weißen Hasen Harvey (wer versteht die Anspielung?) in den Nukleus der unbekannten Materie - was die geballten Flotten von Erde und Mars nicht hinbekommen. So lächerlich, wie Frodo im Ironman-Kostüm gegen Sauron als Endgegner.

                          Dazu noch die neue Figur der Pastorin, die mit salbungsvollen Allgemeinplätzen Sendezeit abspult. Macht keinen Spaß mehr.

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                          • 7

                            Habe ich natürlich erst in den späten 80ern gesehen. Damals eine schnörkellos-toughe Polizeiserie mit 2 kongenialen Hauptdarstellern.

                            Um Welten besser, als der trottelige Columbo oder der schmierige Kojak aus Einsatz in Manhattan.

                            Hat Staub angesetzt, aber durch den Verzicht auf Gags und große Action gar nicht mal so viel.

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                            • 6

                              Eigentlich eine recht flache, teils spanisch-überdrehte, im Kern aber konventionelle Liebeskomödie.

                              Die beiden Youngsters Cruz und Bardem sind aber in jeder Hinsicht in toller Form; dafür gibts 2 Extrapunkte.

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                              • 4

                                „Harter, gnadenloser“ Drogenthriller - leider vom Fließband. Passabel inszeniert, war so ähnlich aber schon dutzende Male zu sehen.

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                                • 6
                                  über Topkapi

                                  Ich habe ja eine Schwäche für die Krimis / Krimikomödien aus den 60ern, wie Charade, Arabeske oder Pink Panther.

                                  Topkapi ist mir aber trotz des Lobs etwas zu lahm. Richtig spannend ist nur der „Bruch“; davor und danach wird die banale Handlung sehr brav inszeniert .

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                                  • 7

                                    Hervorragender Almodovar, der sich nur nach der „Katastrophe“ noch arg in die Länge zieht.

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                                      Lernen die Franzosen jetzt von deutschen Komödien? Wirklich dröger Humor in einer Story, die von Anfang bis Ende vorhersehbar und langweilig abgespult wird.

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                                        Leider weniger „Swimmingpool“, als lauwarmes Gefühlswirrwarr ˋa la Woody Allen. Wenn Amis einen amourösen Reigen inszenieren möchten, wird es leider sehr oft technisch korrekt - und emotionsarm.

                                        Fiennes spielt hier, wie er will - sehr amüsant. Swinton solide, der Rest vom Cast ganz ok.

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                                          Ein kleines Kind spielt wahnsinnig gerne Eisenbahn. Später ist es wohlhabend und erfolgreich und möchte daher die Eisenbahn unbedingt 1:1 nachbauen.

                                          So in etwa habe ich Tarantino's OUATIH verstanden: Die Story ist Nebensache. Stattdessen wird mit sehr viel Liebe fürs Details ein Bild des alten Hollywoods gezeichnet. Dazu eine Andeutung der Manson-Morde, die aber vage bleibt.

                                          Ein wirklich toll inszenierter Film, der beim Zusehen Spaß macht. Leider bleibt aber nichts wirklich hängen. Niveauvolles Popcorn-Kino.

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                                          • Großartig - ich freue mich schon, wenn der Joker bei seinen Morden "This is the end, my friend" covert. ;-))

                                            Und als Nächstes dann bitte Jane Bond 008 als Manga.

                                            Unfassbar, was den sogenannten "kreativen Köpfen" alles zur Infantilisierung der Branche einfällt.

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                                              Hartmut Wastian 14.06.2022, 21:24 Geändert 14.06.2022, 21:25

                                              Ein bisschen von „Die Schöne und das Biest“ mit Inklusionsaspekten, magische Bilder wie bei „Amelie“ und etwas romantisierende Endzeitstimmung wie in Jeunets „Delicatessen“.

                                              Gar keine schlechte Kombi; kein Wunder, dass es den Oscar gab.

                                              Schade nur, dass dabei eine im Grunde unerklärliche Romanze und eine vollkommen oberflächliche, an den Figuren vorbei gehende Geschichte herausgekommen ist: Inszenierte Fake-Emotionen wie bei Disney machen die Protagonisten kaum sympathischer.

                                              Gut gedacht, eher lau gemacht. Ein lustiger Lichtblick ist Michael Shannon als rassistischer Macho von vorgestern. Sehr schlecht gemacht dagegen der Amphibienmensch.

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                                                Großes Kino! Im Kern ja „nur“ ein Kammerspiel - 1 Raum, 1 Zeitfenster, wenige Schnitte.

                                                Dialoge, Schauspiel und Logik der Entwicklung sitzen aber wie ein Maßanzug. Kameraeinstellungen vom Allerfeinsten - man achte darauf, wie der „alte Mann“ bei seinen Beiträgen eingefangen wird, oder wie Lee J. Cobb die Fassung verliert.

                                                Dieses Auge fürs Detail resultiert in einem Film, der trotz fehlender Action von Anfang bis Ende fesselt. Sehr zu empfehlen!

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                                                  Hartmut Wastian 06.06.2022, 06:27 Geändert 06.06.2022, 06:29

                                                  Eine als "provokant" verkaufte Liebesschnulze mit Script, Acting und Dialogen auf einfachem, flachem Disney-Niveau.

                                                  Für amerikanische Augen sind die Sexszenen sehr freizügig, aus dem europäischen Kino kennt man aber Ähnliches schon seit über 20 Jahren.

                                                  Viel heiße Luft um ganz wenig Substanz.

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                                                    Gal Gadot wie gewohnt umwerfend, ansonsten eine sehr dünne Story rund um erfüllte und unerfüllte Wünsche, ein Gegner, der so bedrohlich wie Flipper wirkt und viele Längen, obwohl ich Filme mag, in denen es nicht ununterbrochen rummst. Cheetah als Gegnerin ist einfach lachhaft.
                                                    3 Punkte für GG, einer für die philosophischen Ansätze rund um Wunsch und Wirklichkeit.

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