hellonearth - Kommentare

Alle Kommentare von hellonearth

  • Ich hoffe die Staffel macht so weiter. Hannibal ist eine (un)angenehm andere Serie und diese 2. Episode war für mich eine der bislang besten. Sollte NBC sich hier tatsächlich vor dem Abschluss irgendwelchen Quoten beugen, dann springt hoffentlich schnell einer der Streaming-Dienste in die Bresche und führt das ganze zuende.

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      hellonearth 11.06.2015, 10:38 Geändert 01.07.2015, 06:05

      Kid Cannabis erfindet das Rad nicht neu. Es wird nichts gezeigt, was man nicht so oder so ähnlich schon diverse Male gesehen hat. Nichtsdestotrotz ist der Film durchaus unterhaltsam, was nicht zuletzt an der Auswahl der eher unbekannten Darsteller liegt. Die Jungs wirken 'authentisch' in ihren Rollen und verleihen dem ganzen einen doku-artigen Anstrich. Vereinzelte setzen sie auch Akzente, wie etwa Aaron Yoo mit seiner Darstellung des Brendan Butler, bei der man das eine oder andere Mal schmunzeln muss. Das Highlight des Films setzt dennoch ein alter Bekannter, denn John C. McGinleys ist als kiffender Familienvater und ambitionierter Grower wirklich in Topform - auch wenn man ihn leider nur recht kurz zu sehen bekommt.

      Das Ganze spielt sich aus einer klar durch Norman Nate beeinflussten Perspektive ab, ohne jemals zu reflektieren oder den Zeigefinger zu erheben. Viel seichter wird Unterhaltung auf Basis einer 'wahren Geschichte' nicht mehr.

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      • hellonearth 09.06.2015, 12:49 Geändert 15.06.2015, 18:28

        Unterhaltsame Episode, ganz rausreißen kann sie die Staffel aber auch nicht mehr. Es gibt in Staffel 5 viel zu oft offensichtliche 'Hollywood-Klischees' bzw. typische 'Rechtfertigungen' in den Drehbüchern, um gekünstelt Emotionen hevorzurufen (Wilding Frau/Kinder) oder Mordabsichten von Hauptcharakteren reinzuwaschen (Arya/Meryn Trant - man sollte meinen seine bisherigen Taten reichen, aber ne! Er muss natürlich noch auf Kinder stehen). Das sind jetzt auch nur zwei Beispiele aus den letzten beiden Episoden, die Qualitativ sogar noch eindeutig die besten der Staffel sind.
        Dorne hat mir in dieser Episode zum ersten Mal gefallen, auch wenn der Ton sich nicht richtig in den Rest der Serie einfügen will und der Charakter von Jaime mittlerweile ziemlich neben der Spur ist. Anstatt ernster zu werden wird er immer sorgloser und erinnert mittlerweile fast an Tyrion zu Beginn der ersten Staffel.
        Episode 8 & 9 waren beide unterhaltsam und sahen gut aus - mehr aber auch nicht. Das was GoT bis zu dieser Staffel ausgezeichnet hat waren die vielen grauen Charaktere und das gute Storytelling, diese Qualitäten verschwinden zunehmend. Charaktere werden absoluter oder entwickeln sich zurück (Sansa/Jaime) - das ist teils sogar noch durch vollkommen abstruse Handlungen bedingt (der sonst so geniale Littlefinger lässt seinen größten Trumpf zurück).

        Ich kann nur hoffen, dass D&B sich vor der nächsten Staffel nochmal mit GRRM zusammensetzen und sich trotz der vielen Änderungen etwas zur Qualitätssicherung überlegen. Es wäre traurig wenn GoT in seinen letzten Staffeln zu High-Budget Trash-Fantasy verkommt.

        PS:
        Diese ganze "Zu-Hart-Diskussion" halte ich für bescheuert. Sowohl die Bücher als auch die Show waren schon immer 'Adult-Fantasy' in einer düsteren Welt, die das Grauen welches im Mittelalter herrschte (und auch heute noch in der Welt vertreten ist) nicht beschönigt hat. Wenn man nicht damit klar kommt muss man es nicht gucken. GoT bildet keine Metaphern für politische Meinung ab, GoT erzählt eine fiktive Geschichte.
        Es nervt, dass heutzutage wirklich alles immer politisiert werden muss. Ich habe das Gefühl manche Leute schauen die Serie nur noch, um sich anschließend echauffieren zu können wie böse/sexistisch/rassistisch das doch alles ist. Sicherlich auch ein tolles Hobby.

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        • Leider viel zu schwache Drehbücher.

          • hellonearth 03.06.2015, 02:08 Geändert 03.06.2015, 05:33

            Gute Folge, auch der Abschluss hat gefallen - obwohl stellenweise auf billigste Drehbuch Klischees zurückgegriffen wurde. Hoffentlich halten die letzten beiden Folgen wenigstens das Niveau dieser Folge noch halbwegs.

            • Wer mir auch sehr fehlt ist Jamie. Der hat mit dieser Staffel definitiv den Titel für die schlechteste Umsetzung verdient. Im Buch wunderbar geschrieben und gerade in der Zeit nach dem Red Wedding wird er richtig interessant - in der Serie fing es mit der misslungenen Cersei-Sex/Rape Szene an und setzte sich mit der miesen Verabschiedung von Tyrion fort. In dieser Staffel ist Jamie leider zu einem ziemlichen Schablonen Charakter verkommen.

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              • hellonearth 02.06.2015, 13:00 Geändert 02.06.2015, 14:12

                Die Buchreihe von GRRM heißt nicht Game of Thrones, sondern A Song of Ice and Fire. Das erste Buch heißt A Game of Thrones.

                Lady Stoneheart fehlt allerdings wirklich. Genau wie Griff und Young Griff - immerhin scheint ja noch ein Teil der Greyjoys in der nächsten Staffel aufzutauchen. Ebenso scheint die Serie der Prophezeiung von Mirri Maz Durr deutlich weniger Gewicht zu geben, Quentyn Martell wird ja wohl auch nicht mehr vorkommen.

                • Freut mich zu hören. Wird mal wieder Zeit für gute Dino-Action!

                  • hellonearth 30.05.2015, 12:30 Geändert 31.05.2015, 04:07

                    Hunter's Run - George R. R. Martin, Gardner Dozois, Daniel Abraham
                    Regie: Nicolas Winding-Refn
                    Könnte der Blade Runner unserer Zeit werden. Die allgemeine Wortkargheit kommt Refn entgegen, der uns einen visuell wunderbar fiebrigen Dschungelplaneten São Paulo zaubern kann. Die Flucht von Ramon Espejo vor sich selbst und seinen außerirdischen Penigern gehört ins Kino!

                    The First Law Trilogy - Joe Abercrombie
                    Regie: Adam Wingard
                    Ja, der Regiesseur wirkt auf den ersten Blick seltsam, aber Wingard hat mit You're Next und The Guest -meiner Meinung nach- genau den richtigen Mittelweg aus Humor und Gewalt gezeigt, den diese Bücher brauchen. Eine grimmige Welt traue ich ihm ebenfalls zu, auch wenn diese hier ein Fantasy-Reich ist.

                    At the Mountains of Madness - H. P. Lovecraft
                    Regie: Guillermo del Toro
                    Als diese Projekt angekündigt wurde bin ich fast im Dreieck gesprungen. Leider wurde das ganze recht schnell wieder eingestampft. Ich hoffe aber weiter auf dich, Guillermo!

                    Wasp - Eric Frank Russel
                    Regie: Paul Verhoeven
                    Trashiger SciFi Guerilla-Terrorismus auf einem Planeten mit o-beinigen humanoiden Aliens und einem totalitären Regime? Wenn das nicht nach einem Job für Verhoeven klingt, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.

                    The Blue Blazes - Chuck Wendig
                    Regie: Edgar Wright
                    Könnte man sogar eine Trilogie draus machen, wenn die nächsten zwei Teil der Mookie Pearl Reihe von Wendig erscheinen. Dieses Buch muss man schon fast als Comic ohne Zeichnungen beschreiben, so krass springen die Bilder hier aus dem Text. Überdreht, brutal, lustig und verdammt unterhaltsam.

                    The Dresden Files - Jim Butcher
                    Serie im Sherlock-Format
                    Mittlerweile 15 Bände hat die Reihe um Chicagos einzigen professionellen Zauberer, 6 bis 9 weitere sollen Folgen. Für genug Stoff ist also gesorgt.
                    Die 300-500 Seiten langen Bücher bieten sich -auch dank ihrer klaren Struktur- für 90 minütige Film-Episoden an. Mit 3-4 Folgen pro Staffel würde ich die Dresden Files gerne als Serie mit James Purefoy als Harry Dresden sehen.

                    Shattered Sea Trilogy - Joe Abercrombie
                    Serie mit 3 Staffeln à 6-10 Episoden (1 pro Buch).
                    Die Struktur der Bücher bietet die Übernahme im Serienformat an. Sei es Yarvi, Thorn oder Brand (oder welche Charaktere im 3. Band noch folgen mögen), diese rauhe, nordische Welt ist gefüllt mit faszinierenden Charakteren. Es ist mir ein Rätsel, wieso diese geniale Young Adult Reihe nicht mehr aufmerksamkeit bekommt. Mit Abstand das beste, was es in diesem Genre seit Harry Potter zu lesen gab.

                    Kingkiller Chronicles - Patrick Rothfuss
                    Serie
                    Sollte ja soweit bekannt sein und soweit ich weiß, wird bereits an einer Umsetzung gewerkelt!?

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                    • Wirkt dümmlich und albern, eher peinlich als lustig. Bleibt nur zu hoffen, dass der Film besser funktioniert als es der Trailer vermuten lässt.

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                      • hellonearth 20.05.2015, 09:25 Geändert 20.05.2015, 11:16

                        Mit The Heat auf Platz 7 habt ihr mich schon verloren. Der hat in keiner Topliste was zu suchen. Da hätten wohl fast alle Filme aus den Honorary Mentions besser gepasst. Die Top 2 gefallen mir aber sehr gut.

                        E:
                        Fehlen tut natürlich Last Boy Scout und Tatum & Hill haben sich mit 21 Jump Street eigentlich auch mehr verdient als die Mentions am Ende.

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                        • hellonearth 19.05.2015, 14:07 Geändert 20.05.2015, 18:13

                          Riesen Enttäuschung die Folge. Mit Abstand das schlechteste was GoT uns bislang geboten hat. Alleine die Tatsache, dass Jamie und Bronn rein zufällig exakt zeitgleich mit den Sand Snakes in den Water Gardens eintreffen ist schon ein Witz (zumal es in dieser Staffel schon mehr als genug solcher 'Zufälle' gab). Langsam kommt es mir so vor als wäre Westeros in der Serie auf Kleinstadtgröße geschrumpft, so oft wie die sich alle über den Weg laufen.
                          Die letzte Szene mit Sansa war reine Effekthascherei über Shockvalue und wirkt einfach nur konstruiert - genau wie der plötzlich mit den Sparrows kooperierende Olyvar. Der Tiefpunkt is natürlich dennoch das Rumgehampel in Dorne, hier sitzt nicht mal mehr der Cut oder die Choreo.

                          Die Tatsache, dass man mittlerweile bei Handlungen aus dem schwächsten der fünf Bücher angekommen ist kann nicht als Entschuldigung gelten. A Feast for Crows ist noch immer ein gutes Buch, auch wenn es nicht auf dem Niveau der anderen sehr guten Teile ist. Am deprimierensten ist jedoch, dass ausgerechnet Briennes Geschichte verbessert wurde -sie ist eigentlich der Hauptgrund dafür, dass AFfC das schwächste Buch ist- und alle anderen Geschichten zu einer Farce verkommen. Keine Charaktere, keine Handlungsstränge, bloß Zufälle und gehaltlose Plattitüden.
                          Am Anfang der 3. Staffel hatte GoT bereits eine kleinere Schwächephase, die letztendlich jedoch immer noch mittelmäßige Folgen hervorgebracht hat (6-6.5/10). Unbend, Unbowed, Unbroken ist allerdings nicht mehr nur nach GoT Maßstäben schlecht, sondern schlicht und ergreifend schlecht (3/10).
                          Ich war nach der 2. Hälfte von Staffel 3 und der ebenfalls wieder souveräneren 4. Staffel (trotz der Cersei/Jamie Sache und der schwachen Umsetzung von Tyrions Verabschiedung von Jamie) eigentlich wieder guten Mutes, dass die Serie auf einem vernünftigen Niveau beendet wird. Momentan mache ich mir allerdings ernsthafte Sorgen, dass uns ein zweiter Dexter bevorsteht. Verdammt noch mal, reißt euch zusammen und probiert wenigstens euch so nahe wie möglich an den Büchern zu bewegen. Die aktuellen Storylines sind einfach nur scheiße!

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                            • Puh, langsam wird der Film ganz schön voll. Hoffentlich übernimmt DC sich da nicht. Avengers hat zu großen Teilen auch deshalb funktioniert, weil eben die ganzen Charaktere bereits in anderen Filmen vorgestellt wurden.

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                              • Großartig! Rick und Morty kommt direkt auf die Watchlist.

                                • Ich fand den Film ziemlich enttäuschend, der Trailer sieht aber ganz nett aus. Vielleicht bekommen sie in der Serie ja eine vernünftige Story hin.

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                                  • Mit Departed haben wir sogar das selbe #1 Remake. Bei den Zombiestreifen Crazies und Dawn of the Dead sehe ich das ebenfalls ähnlich wie du, genauso bei John Carpenter's The Thing. Bei Nightmare on Elm Street und Carrie sträuben sich allerdings meine Nackenhaare ^^

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                                    • Puh, mit Moriarty kann ich mich noch anfreunden. Beim Rest gehen unsere Geschmäcker aber weit auseinander - so ist das eben. Trotzdem interessante Liste!

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                                      • Redmayne passt super. Hat mich schon immer gewundert, warum der bei der original Reihe nicht dabei war. Auf Yates könnte man allerdings verzichten, da gibts bessere. Gerade wenn ein größerer Fokus auf der Fauna der Welt liegt würde ich gerne wieder Cuaron, oder vielleicht sogar einen del Toro sehen.

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                                          hellonearth 13.05.2015, 09:58 Geändert 16.10.2017, 02:02
                                          über Pixels

                                          Tolle Idee, die wohl leider zu einem standartisiert unterdurchschnittlichen Sandler-Film verwurstet wird. Der Trailer war schon mal furchtbar.

                                          Peter Dinklage nutzt seinen GoT Ruhm hoffentlich demnächst für Rollen in besseren Filmen.

                                          Edit:
                                          Die Sneak hat mir den Film tatsächlich angetan und meine Erwartungen wurde sogar noch unterboten. Lass meine Kindheit in ruhe, Sandler!

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                                          • hellonearth 10.05.2015, 23:46 Geändert 10.05.2015, 23:48

                                            Irgendwie schade um Constantine, auch wenn es absehbar war. Die Drehbücher waren leider oft viel zu schwach, auch wenn die Serie sonst einiges gut gemacht hat.
                                            Bei The Following bin ich fast froh, dann haben Kevin Bacon und James Purefoy wenigstens wieder Zeit für andere Sachen. Die wurden da leider ziemlich verheizt.

                                            • Die Farm war einer der besten Abschnitte im Film. Was auch daran liegen kann, dass mich das ganze stark an Firefly erinnert hat. Ich bin hier tatsächlich sehr auf die Extended Fassung auf DVD gespannt, die könnte meine bisherige Wertung (6.5/10) -nach dem was ich bislang gehört habe- deutlich nach oben korrigieren.

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                                              • Poulter ist mir bislang eher durch sein markantes Gesicht als sein Schauspiel aufgefallen, aber wenn Fukunaga überzeugt ist deute ich das als gutes Zeichen. Der Mann hat immerhin bei der ersten Staffel True Detective auf dem Regiestuhl gesessen, wie gutes Schauspiel aussieht sollte er also wissen.

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                                                • Wenn Joss Whedon oder die Russo Brüder Iron Man 4 übernehmen, meinentwegen. Ansonsten lieber nicht.

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                                                    hellonearth 04.05.2015, 07:29 Geändert 05.01.2016, 14:51

                                                    Avengers 2 ist das, was man von diesem Film erwartet: Ein unterhaltsamer, seichter Popcorn-Blockbuster mit ansprechender Action und kurzweiligen Dialogen - dennoch bin ich nicht ganz überzeugt vom neusten Eintrag in Marvels Cinematic Universe. Im Gegenteil, ich bin sogar etwas enttäuscht.

                                                    Zunächst einmal ist es Joss Whedon wieder gelungen seinen Helden auch etwas Menschlichkeit zu verleihen und zu zeigen, dass sie eben nicht nur hochstilisierte, unnahbare Kampfmaschinen sind. Mit Hawkeye, Black Widow und Hulk liegt der Fokus dabei auf den Mitgliedern der Avengers, die ohne eigenes Film Franchise auskommen müssen, was alleine aus diesem Grund schon eine gute Wahl ist - und gerade bei Hawkeye bitter nötig war. Der Abschnitt um Clint Bartons Hintergrund Story hatte dann schon fast etwas von Firefly, und das nicht nur dank der Farm und dem dort geparkten Avengers Jet.
                                                    Auch viele der Dialoge sind Whedon wieder einmal gelungen, insbesondere wenn die teilweise doch recht kautzigen Mitglieder der Avengers in leichtherzigen Szenen miteinander agieren. Nicht selten gibt es dann etwas zum Lachen oder Schmunzeln, ein Umstand, der schon im ersten Teil sehr gut funktioniert hat.
                                                    Die Action ist wie immer schick und mit dem Kampf Hulk vs. Iron Man gibt es ein relativ frühes Highlight - welches allerdings leider nicht mehr überboten wird.

                                                    Es ist jedoch nicht alles Gold, was glänzt. Gerade wenn die Stimmung im Film ernster wird, werden Whedons sonst stets souverän gehandhabte Dialoge holprig und driften ins pathetische ab. Bis zum bereits erwähnten Highlight "Hulk vs. Iron Man" ist die Action unterhaltsam und bietet eine gewisse Abwechslung, sobald Ultron jedoch etwas in Fahrt kommt und nur noch Armeen von Robotern auf die Avengers hetzt, verkommen die Action-Szenen zu recht langweiligem Einheitsbreit. Ja, schlecht sieht die Action noch immer nicht aus, aber man hätte auch genauso gut ein Battaillon Sturmtruppen auf die Avengers los lassen können - die wären wohl ähnlich effektiv. Allgemein geht dem Film nach etwa zwei Dritteln merklich die Luft aus und es wirkt immer mehr als hätte man das alles schon einmal gesehen, nur irgendwie besser. Story und Charakterentwicklung gibt es ab diesem Zeitpunkt nur noch rudimentär und selbst große Ereignisse werden in kürzester Zeit abgehandelt und hektisch aneinander gereiht.

                                                    Der bereits erwähnte titelgebende Schurke Ultron ist ziemlich bezeichnend für den gesamten Film - was zumindest seinen Namen im Titel rechtfertigt. Seine Geburt wird hastig runtergespult, anschließend avanciert Ultron allerdings zum wohl interessantesten MCU Schurken: Er wirkt bedrohlich, menschlich, lustig, psychopathisch und smart. James Spader macht seinen Job als Sprecher hervorragend. Man bekommt Lust auf mehr. Was ist es, dass diesen durchgeknallten Mix aus Computervirus und göttlichem Alien-Szepter motiviert? Was hat er vor und wieso ist er so ein verdammt seltsamer Vogel?
                                                    Mit Ultron bietet sich also endlich mal die Chance einen erinnerungswürdigen Schurken im MCU zu etablieren - Pustekuchen. Nach seinem starken Anfang wird aus dem interessanten Ultron im letzten Drittel des Films wieder ein typischer Marvel Schurke nach Schema F. Er hat einen Gottkomplex und mag Meteoriten. Ach ja, die Menschheit muss weg. Cool.

                                                    Den anderen neuen Charakteren ergeht es noch schlechter als Ultron, kommen diese doch meist nicht mal über 30 erinnerungswürdige Sekunden hinaus. Scarlet Witch hat so viel verschenktes Potenzial, dass sich die Luft um sie rot färbt. Auch wenn sie scheinbar ziemlich mächtig ist, bleibt sie meist eher blass und gerade am Ende wirkt ihr Beitrag zur Action reichlich uninspiriert - trotz Hawkeye-Pep-Talk und Slowmo auftritt. Bei ihrem Bruder, Quicksilver hat man sogar den Eindruck, dass die Jungs bei Marvel sich überhaupt keine Mühe mehr gegeben haben, nachdem sie seinen Auftritt bei den X-Men gesehen haben. Viel langweiliger wird dieser Charakter nicht mehr. Zu guter Letzt kommt noch Paul Bettany als The Vision ins Spiel, angeblich hat der wohl auch so einiges drauf. Mehr als ein -zugegebenermaßen- sehr gelungener Gag auf Thors Kosten ist mir von ihm allerdings nicht in Erinnerung geblieben.

                                                    Avengers 2: Age of Ultron macht vieles richtig und hat einige gute Ansätze, nach einer gewissen Zeit wirkt der Film allerdings gehetzt und stellenweise unfertig. Letzteres zeigt sich insbesondere bei Ultrons Entwicklung, bei der er innerhalb von wenigen Minuten von einem interessanten, scheinbar vielschichtigen Charakter zu einem Abziehschurken der Marke Ronan the Accuser wird. The Vision wirkt als hätte man ihn am Ende noch schnell für den Thor-Witz und eine mickrige Überleitung zum Infinity War in den Film geworfen und selbst beim sonst sehr gelungenen Hulk fehlt am Ende einfach etwas. Trotzdem sind die Avengers auch in ihrem zweiten Kinoabenteuer wieder für kurzweilige Unterhaltung gut und im Gegensatz zu ein paar anderen Marvel Vehikeln muss man den Kinobesuch hier nicht bereuen (zumindest in 2D).

                                                    PS:
                                                    Ich freue mich, dass bereits eine Extended Fassung auf DVD angekündigt wurde. Damit lassen sich hoffentlich einige der Probleme, die ich mit dem Film habe ausbügeln.

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