Hendrik - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+58 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+22 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning180 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von Hendrik
Also wenn ich mir jetzt weder diesen Film noch das Original jemals anschauen werde obwohl ich von deren Existenz weiß, habe ich Haneke doch in seinem eigenen Spiel vernichtend geschlagen, oder?
"Wie treu bleibt Franka? Wie potent ist Moritz?" (Überschrift eines Interviews mit den beiden Hauptdarstellern anlässlich des Kinostarts, das ich mal gelesen habe. Sowas kann und will ich euch einfach nicht vorenthalten!)
3 Remixe eines Grundthemas u.a. mit den Bestandteilen: Lola rennt. Manni telefoniert. Techno (hippe Trendmagazine würden hierbei doch vom Rhythmus schreiben, in dem das Herz der Hauptstadt schlägt, oder?). Flash-Forward-Fotografien. Aber leider hätte man mehr damit machen können. Ein Radfahrer! Ludger Pistor! Ein böser Vater in der Bank. Verzweiflung. Lola schreit. Das nervt. Ein Krankenwagen. Ein Supermarkt. Happy End? Rotes Bettgeflüster. Bremst leider den Film aus. Markiert aber den Übergang zur nächsten Version.
Lola rennt. Durchaus unterhaltsam. Doch mir hat da der letzte Kick gefehlt. 1998 hätte ich wohl gesagt, das der Film zu sehr auf hip getrimmt ist. Wirkt aber 2011 nicht in seinem Entstehungsjahr gefangen. Zeichen für Zeitlosigkeit? Warum habe ich den erst heute das erste Mal gesehen?
Auch wenn DER SCHWARZE ABT wohl zu den bekanntesten Titeln unter den Wallace-Filmen gehört, ist er aber innerhalb der Reihe leider nur Durchschnitt. Hier vermisst man schmerzlich einen bedrohlichen Gegner, das Geheimnis um den titelgebenden Kapuzenträger ist genauso spektakulär unspektakulär wie die Schatzsuche und die üblichen Intrigen der üblichen zwielichtigen Gestalten. Die solide Inszenierung und das klassische Wallace-Trio Fuchsberger, Arent und Kinski bewahren den Film trotz seines uninspirierten Drehbuchs aber vor Schlimmerem.
Die Herausforderungen des Alltags: Ein Film, bei dem der Konsens ist, das es sich hier um eine Altherrenfantasie mit Arthouse-Anstrich handelt - wie kann ich begründen das ich den Film gut fand, ohne das es merkwürdig wird?
Zugegeben, woher will ein Mann (Buch und Regie: Julio Medem) wissen, was zwei Frauen nachts und nackt in einem Hotelzimmer so treiben? Diese Frage kann man sich zurecht stellen, zu seiner Verteidigung muß man allerdings schreiben, dass einem die Nacktheit schon nach kurzer Zeit normal erscheint und nicht wirklich ein Selbstzweck ist. Die Spanierin und die Russin entblößen sich zwar sehr schnell voreinander, allerdings nur körperlich. Was ihre Identität und ihre Lebensgeschichte angeht, verstecken sie sich hinter Lügen, in denen sich aber doch immer ein Fünkchen Wahrheit verbirgt. Nach und nach enthüllen sie aber doch immer mehr über sich, das am Ende der Nacht die beiden in jeglicher Hinsicht nackt sind. Das Herzstück des Films ist allerdings der nächste Morgen, das Frühstück und der Abschied: Alba und Natasha sind unentschlossen, soll diese Nacht einzigartig bleiben oder nicht? Aus ihren beiden Leben ausbrechen, zusammenbleiben und sich vielleicht dann doch irgendwann trennen, was dieser Nacht das Besondere nehmen würde? Oder es bei dieser Nacht belassen lassen, wehmütig daran zurückdenken, vielleicht mit dem unguten Gefühl, das der schönste Moment im Leben wohl schon hinter einem liegt oder eine Chance verpasst zu haben? Zwei Menschen an einem möglichen Scheideweg (no pun intended) in ihrem Leben, das ist es, worum es in ROOM IN ROME geht. Durch das dankenswerterweise doch noch offene Ende in der letzten Einstellung wird es der Fantasie des Zuschauers überlassen, wie es letztendlich ausgeht.
Die Dialoge, wegen denen wohl viele diesem Film nicht viel abgewinnen konnten, hatten zwar hin und wieder ihre Längen, aber als schlimm empfand ich sie jetzt nicht. Die beiden Hauptdarstellerinnnen Elena Anaya und Natasha Yarovenko harmonieren sowieso so wunderbar miteinander, das ich diesem Film sowieso all seine Fehler verzeihe - wie diese seltsame Amor-Szene mit dem Pfeil, die stilistisch so gar nicht in den Film hineinpassen will und das in die Handlung einbezogene Google-Earth-Product-Placement. Mir hat ROOM IN ROME zwar gefallen, aber da ich in diesem Fall eher die Ausnahme zu sein scheine, lautet mein Schlußwort: Anschauen auf eigene Gefahr!
Notiz an mein 3 Tage jüngeres Ich: 10 Minuten aus einer beliebigen Stelle des Films anschauen + 20 Minuten Internetrecherche über Hintergrund und verschiedene Interpretationen = 64 gesparte Minuten
Was ist das? Wo läuft das? Muß man das kennen? Die Bilder sehen nach Franzosen aus, die sich von japanischen Kinderserien auf LSD inspirieren ließen, die Handlung klingt nach deutsch-öffentlich-rechtlicher Bewegungsmotivation für Grundschüler und das ganze kommt aus Island - WTF?
"I'm 56 years old. I can't blame anybody else for something I did."
Ich hatte JACKIE BROWN bisher nur einmal gesehen, ihn damals eher als mittelmäßig eingestuft und die einzigen konkreten Erinnerungen die ich noch an ihn hatte waren der Mord an Chris Rock, Waffenwerbung, eine 3fach-Szene in einem Kaufhaus und Bridget Fondas Füße. Äh ja, irgendwie hatte ich aber jedenfalls schon seit längerem das Gefühl, das er eine Zweitsichtung verdient - und die ergab sich letzten Freitag bei einem Filmabend.
In vielerlei Hinsicht ist seine einzige Literaturverfilmung wohl der ungewöhnlichste Film in Tarantinos Œuvre: Er versucht dem Film nicht zwanghaft seinen Stil aufzuwingen, verleugnet ihn aber auch nicht, enthält die "realistischsten" Charakter in seiner Laufbahn obwohl es auch mal wieder um Angehörige der Unterwelt von LA geht, und in seinem Kern ist JACKIE BROWN vielleicht sogar ein Liebesfilm, und zwar ein besserer und ehrlicherer als es TRUE ROMANCE jemals sein könnte. Anders gesagt: In vielerlei Hinsicht ist seine einzige Literaturverfilmung der wohl erwachsenste Film in Tarantinos Œuvre.
Die Handlung mit all den Doppelt- und Dreifachspielchen diverser Charaktere ist zwar eher verwirrend als komplex, unterhält aber in ihrer ganzen Laufzeit durch viel Humor mehr als vorzüglich - und die oben schon erwähnte 3fach-Szene ist einfach brilliant. Man könnte JACKIE BROWN auf eine 151minütige Liebeserklärung an Pam Grier reduzieren, wenn man damit nicht den anderen Darstellern unrecht tun würde: Robert de Niro ist als grobschlächtiger Tölpel herrlich gegen den Strich besetzt, Bridget Fonda glänzt als gar nicht mal so dummes blondes Dummchen und Jackson spielt zum zweiten Mal unter Tarantino einen Gangster und schafft es, sich nicht zu kopieren. Allen die Show stiehlt für mich allerdings Robert Forster als sympathischer liebeskranker Kautionsagent Max Cherry, die wohl liebenswerteste Figur im Tarantinoverse.
Eine positive Erwähnung wert ist für mich hier mal weniger der Soundtrack als vielmehr die Art und Weise wie er eingesetzt wird, denn mit Soul und R'n'B kann man mich normalerweise jagen. "Didn't I Blow your Mind this Time" als wiederkehrendes Love Theme zu benutzen ist aber ebenso grandios wie zwischen zwei Szenen hin- und herzuspringen, in denen unterschiedliche Musik zu hören ist - ein tolles Spiel mit verschiedenen Stimmungen.
JACKIE BROWN ist Tarantinos damals dringend notwendige Emanzipation von ultracoolen anzugtragenden Gangstern und gibt mit der starken Protagonistin schon mal einen leichten Vorgeschmack auf die (Anti-)Heldinnen in seinen folgenden Filmen. Zu Unrecht gerne übersehen und unterbewertet (auch von mir - meine alte Wertung: 5,5), aber auch nicht schlechter als Quentins sonstiges Schaffen - nur eben ein bißchen anders...
LOST IN TRANSLATION - oder "day dreaming days in a daydream nation", um mal die titelgebende Zeile eines der besten Rockalben der 80er zu bemühen. Das Werk von Sofia Coppola (die zufälligerweise mal in einem Video eben zitierter Band zu sehen war) läd zum Tagträumen ein - über alte Lieben, verpasste Chancen, wie es ist, eine(n) Seelenpartner(in) in einer einem ansonsten fremdartig erscheinenden Welt zu finden... - generell alles, was in die Kategorie bittersüß fällt. Ob man dafür jetzt einen Film nebenher laufen lassen muß sei mal dahingestellt, er ist für sowas aber nun mal ziemlich inspirierend. Man könnte diese Art von Film auch als Opium fürs Volk bezeichnen, aber der Begriff ist erstens schon anderweitig belegt und klingt zweitens zynischer als es LOST IN TRANSLATION verdient hätte. Gute Nacht und angenehme Träume!
Ich besitze noch meinen alten Videorecorder, und irgendwie tangiert mich dieses Problem kaum...
Die erste DARK KNIGHT RISES-News, die mich nicht völlig kalt lässt...
So, das war der letzte klassische Argento der mir noch gefehlt hat, und das ich mir PROFONDO ROSSO ein bißchen aufgespart habe, hat sich gelohnt. Da er zwischen der Tier-Trilogie und SUSPIRIA liegt, habe ich eigentlich sowas wie eine BIRD-Story mit Proto-SUSPIRIA-Optik erwartet, aber da habe ich es mir doch zu einfach gemacht, denn der Film ist viel zu gut und eigenständig, als das man ihn so einfach auf den Punkt bringen könnte.
Der in Italien lebende amerikanische Komponist Marcus Daly (David Hemmings), wird in bester Hitchcock-Manier zu Unrecht verdächtigt, seine Nachbarin, eine Hellseherin, ermordet zu haben. Unterstützung bei der Suche nach dem wahren Täter erhält er von der Journalistin Gianna Brezzi (Daria Nicolodi). Man mag selbst in Kenntnis seiner vorherigen Werke nicht glauben, was Argento für einen Film aus dieser klassischen Ausgangssituation gemacht hat, hier hat er nämlich seine Kunst auf eine neue Ebene geführt - aber der Reihe nach. Die erste Hälfte des Films kommt nach dem ersten Mord nämlich noch ziemlich gemächlich daher und hält sich zu sehr mit nicht wirklich storyrelevanten Szenen auf. Leider hat hier auch der seltsame Humor aus VIER FLIEGEN AUF GRAUEM SAMT einen Gastauftritt, ist aber nicht ganz so penetrant wie im Vorgänger. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nicht doch alles Teil einer durchdachten Taktik ist - denn während man sich noch in Sicherheit wiegt, beginnt der Giallo-Maestro nach und nach seine Trümpfe auszuspielen: Mehr Morde, unglaublich spannende Kamerafahrten, ein schon am hellichten Tage unheimliches verlassenes Haus, das zudem noch nachts "besucht" wird, und einige gruselige Dinge mehr, die ich aus Spoilergründen nicht schreibe, erwischen einen als Zuschauer nach dem relativ zahmen Beginn jetzt um so heftiger. Nicht unerwähnt bleiben soll hier natürlich die Band Goblin, deren Musik hier das erste Mal einen Argento-Film bereichert.
*ACHTUNG SPOILER* Das Faszinierendste an PROFONDO ROSSO ist aber, wie geschickt Argento mit der Wahrnehmung des Zuschauers spielt, allem voran natürlich das man am Ende erfährt, das man schon ziemlich am Anfang die Identität des Mörders hätte erfahren können, wenn man im richtigen Augenblick auf die richtige Stelle geachtet hätte. Noch ein paar interessante Tricks des Regisseurs, die ich kurz recherchiert habe: Die Rolle eines Transvestiten wurde mit einer Frau besetzt, verschiedene Außenaufnahmen wurden in verschiedenen Städten gedreht, was die Stadt im Film für italienische Zuschauer gleichzeitig bekannt und fremdartig erscheinen lässt, und wer sich gewundert hat, warum einem der Platz vor dem Haus des Protagonisten so seltsam vertraut erschien: Das dort stehende Lokal wurde dem bekannten Gemälde "Nighthawks" von Edward Hopper nachempfunden. *SPOILER ENDE*
Trotz seiner Längen in der ersten Hälfte ist PROFONDO ROSSO der beste Giallo, den ich bisher gesehen habe, und es ist nur logisch, das Dario Argento nach diesem Film einen der besten Horrorfilme aller Zeiten drehen musste!
Wäre wohl gerne eine Fantasy-Komödie mit satirischen Untertönen und könnte es auch sein, wenn es nicht eine auf Jack-Black-Vehikel getrimmte Literaturverfilmung mit Malen-nach-Zahlen-Drehbuch wäre - bei wirklich jedem Charakter konnte ich schon bei seinem ersten Auftritt vorhersagen, wie sein/ihr weiteres Schicksal im Verlauf des Films aussehen wird. Liebe Jack-Black-Fans: Ich habe nichts gegen ihn und finde ihn eigentlich sogar sympathisch, aber er sollte mal ein paar Rollen außerhalb seiner Komfortzone annehmen, bevor er vollends sein eigenes Klischee wird. Positiv ist zu vermerken das es bis auf eine einzige Ausnahme keinen Fäkalhumor gibt (traurig, das man sowas heutzutage schon als Pluspunkt verbuchen kann). Den größten Spaß an GULLIVERS REISEN dürfte wohl Activision haben, deren Spiel GUITAR HERO hier mehrfach prominent platziert wurde.
Ich habe noch nie betrunken einen Film geschaut - dazu muß ich allerdings sagen, das ich überhaupt noch nie irgendetwas betrunke gemacht habe!
Der von Dr. Harald Reinl inszenierte letzte echte sw-Wallace-Film besitzt zwar einige Elemente, die sich später auch in DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE wiederfinden, als Remake würde ich letzteren aber nicht unbedingt bezeichnen. Kurzweilig sind beide, der mit der Peitsche hat Joachim Fuchsberger und eine originellere Optik, der unheimliche dafür Karin Dor und etwas mehr Spannung - und eine der interessantesten Auflösungen der Reihe. Das mal wieder eine Nebenhandlung komplett im Sand verläuft gehört da zu den üblichen Kollateralschäden. Warum das in früheren Filmen häufig auftauchende Motiv der Zwangsheirat mit einem Bösewicht ab hier langsam vom Mädchenhandel abgelöst wird, wäre übrigens mal eine Analyse wert...
Aus der Inhaltsangabe oben: "Da das Leben kurz ist, so glaubt Wei Yangsheng, berichtet wird [sic], darf man es nicht vergeuden und sollte so viel sexuelles Vergnügen erlangen, wie nur irgend möglich. Leider ist er" - ab diesem Wort habe ich das Interesse verloren, obwohl auch dieser Satz sehr originell endet...
"Wait a minute! This setup cost us $32 million! We've got to try and save it!"
LICENCE TO KILL ist ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswerter Eintrag in der Reihe: Aufgrund seines Härtegrads hatte er zumindest bis zu Beginn der Craig-Ära ein bißchen den Ruf als schwarzes Schaf unter den Bond-Filmen weg, es ist der letzte für viele Veteranen hinter der Kamera (teilweise schon seit den 60ern dabei, allen voran Produzent Albert Broccoli), der letzte der der losen Kontinuität der alten Filme folgt (es wird auf ein gewisses Ereignis aus einem gewissen anderen Film angespielt), der für die Produzenten wohl finanziell enttäuschendste, der letzte vor einer unfreiwilligen sechsjährigen Kreativpause, der einzige, der komplett außerhalb von England gedreht wurde und der Bond nach dem immer noch aktuellen QUANTUM OF SOLACE, den ich bisher am seltensten gesehen habe ("nur" 6 oder 7 Mal).
Schon mit der harsch klingenden Musik in der Gunbarrel-Sequenz wird einem klargemacht, das diesmal ein anderer Ton angeschlagen wird. James Bond (auch heute noch unterbewertet: Timothy Dalton) ist diesmal nicht im Auftrag Ihrer Majestät sondern in einer persönlichen Mission unterwegs: Sein alter Freund Felix Leiter (David Hedison, mein Favorit in dieser Rolle) wird in seiner Hochzeitsnacht zum Opfer einer Bestrafungsaktion von Drogenboss Franz Sanchez (Robert Davi, man beachte den deutschen Vornamen), er selbst wird schwer verletzt und seine Frau von Sanchez' Handlangern (u.a. Benicio del Toro in seiner ersten Filmrolle) getötet. Vor seinen eigenen Leuten auf der Flucht nimmt Bond zusammen mit der toughen Pilotin Pam Bouvier (toll und ebenfalls unterbewertet: Carey Lowell) die Spur auf, um seinen Freund zu rächen.
Interessanterweise geht er dabei diesmal gegen seinen Feind nicht von außen, sondern von innen vor. Nichtsdestotrotz ist LICENCE TO KILL wie schon oben geschrieben der wohl härteste Bond, auch wenn vieles nur angedeutet wird. Die Szene mit Leiters Folterung ist für mich die am schwersten erträgliche der ganzen Reihe - die berüchtigste Szene aus CASINO ROYALE ist da übrigens erst auf Platz 3 (und Platz 2 darf bei Lust und Laune in den Kommentaren geraten werden). Passend dazu hat gerade die erste Hälfte einige für Bond-Verhältnisse eher unedle Schauplätze, die so auch in einem anderen End-80er-Actioner vorkommen könnten, was auch dazu beiträgt das ich mit diesem Teil des Films nie ganz warm werde. Als hätten die Macher Angst vor ihrem eigenen Mut bekommen, bekommt Q dann aber seinen größten Auftritt spendiert - und gerade die erste Szene mit ihm hätte so auch aus einem Moore-Film stammen können. Actionmäßig geht es die meiste Zeit relativ unspektakulär zu, was mir mal wieder vor Augen führt wie verwöhnt man in diesem Bereich als 007-Fan ist. Als Trost gibt es dafür das großartige explosive Finale mit den Tanklastzügen, das für mich zu den besten Showdowns der Reihe zählt.
Auch wenn der Anfang etwas zu grimmig und das Ende etwas zu gutgelaunt daherkommt und er dadurch etwas inhomogen wirkt, ist LICENCE TO KILL trotz seiner Macken ein sehenswerter Bond-Film (okay, aus meinem Mund eine Tautologie), wenn man nicht einen typischen Vertreter der Reihe erwartet. (Wieder-)entdecken könnte sich lohnen!
"In my business you prepare for the unexpected!"
Groß: Jede gemeinsame Szene von Bardot und Cardinale
Nicht groß: Jede andere Szene
Völlig an meinem Humorverständnis vorbeigehend: Der in diesem Film omnipräsente Klamauk
Daher für mich enttäuschend trotz geringer Erwartungen: Petroleum-Miezen
(Jetzt hat er endgültig den Verstand verloren: Hendrik)
"Kevin Smith goes Horror – was haltet ihr davon?" - Kurz gesagt: Nichts! Wann kommt CLERKS 3?
Beim Teutates, welcher Gott ist denn mit dem im deutschen Titel gemeint?
"I'm not a tourist!"
Zugegeben, die Story von TRANSPORTER kann man als vieles bezeichnen, aber bestimmt nicht als originell: Eine simple Gut-gegen-Böse-Geschichte mit einem heldenhaften Helden, einer schönen Schönheit und schurkischen Schurken. Aber im Actiongenre verhält es sich ähnlich wie bei einem Witz, bei dem man die Pointe schon am Anfang erahnt: Wenn er gut rübergebracht wird, wird man am Ende wahrscheinlich trotzdem lachen. Statham mag ich sowieso meistens, aber als Kurierfahrer mit Militärvergangenheit, der nicht annähernd so ein emotionaler Eisklotz ist wie er gerne wäre, hat er bei mir einen zusätzlichen Sympathiestein im Brett. Unter den Nebendarstellern gibt es niemanden, der negativ hervorsticht - selbst die vielgescholtene Shu Qi finde ich im Gegensatz zu vielen anderen nicht nervig (obwohl ich, wenn ich meine Meinungen im sowohl privaten als auch filmischen Bereich mit anderen vergleiche, langsam glaube, das ich nur eine hohe Toleranzschwelle gegenüber anstrengenden Frauen habe). Und dann gibt es natürlich noch die Actionszenen - jede Menge, aber wohl dosiert und Spaß machen sie immer: Egal ob sie originell (der Ölkampf) oder doch nur ein Remix aus Altbekanntem sind - beim Showdown z.B. lassen RAIDERS OF THE LOST ARK und LICENCE TO KILL herzlich grüßen. Nicht unerwähnt darf natürlich die südfranzösische Szenerie bleiben, die einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Charakter dieses Films leistet.
Unterm Strich ein Film, der - genau wie die beiden Fortsetzungen - ein gerngesehener Gast in meinem DVD-Player (eigentlich Konsole eines bekannten japanischen Elektronikkonzerns) ist, wenn ich mal wieder Lust auf einen locker-leichten Actioner habe. TRANSPORTER muß sich vor nichts verstecken, das unter der gleichen Genrebezeichnung in den letzten 10 Jahren aus den USA kam - wenn, dann eher umgekehrt. Respekt, was unsere französischen Freunde mit einem englischen Hauptdarsteller und etwas Unterstützung aus Fernost da zustandegebracht haben!
BATMAN BEGINS: Interessantere Story, interessanterer Held, interessantere Schurken und eine Optik, die nicht ganz so zwanghaft versucht die Comic-Herkunft zu verschleiern!
Vielleicht in der Kindheit diverse Chaplin- und Stan-und-Ollie-Filme (bzw. Ausschnitte aus diesen). Der erste, bei dem ich es mit Sicherheit sagen kann: Hitchcocks THE LODGER von 1927.
"Make love, not war!"
Ein verkleideter Killer sorgt für eine erhöhte Sterbensrate im Umfeld einer englischen Adelsfamilie - bei Wallace nichts neues also? Nun, nicht ganz: Die lachende Leiche trägt wohl das albernste Kostüm der Reihe (nur der Gorilla von Soho kann ihr da noch das Wasser reichen), das nicht umsonst Pate für das Outfit des Wixxers stand, und auch die Mordwaffe - ein Skorpionring mit giftigem Stachel - ist passend dazu eher lustig als gruselig. Kein Auge bleibt trocken wenn der wandelnde Corpus Delicti dann auch noch anfängt zu rennen! Und bedenkt man, das sich noch allerhand andere Skurilitäten dazugesellen - unter anderem ein Kreole mit grüner Hautfarbe (!) und ein ballettbegeisterter Yard-Chef, der in seinem Büro schon mal ein Tänzchen aufführt - kommt IM BANNE DES UNHEIMLICHEN doch besser davon, als man im Vorfeld glauben möchte.
Die Schauspieler wissen zwar ganz genau, das sie sich in keinem ernsthaften Film befinden, dennoch verleihen die meisten von ihnen ihren Figuren so etwas wie Würde. Die vierte Wand wird anders als in manch anderen Filmen der Reihe hier nicht durchbrochen, obwohl es einen nicht überrascht hätte, dafür gibt es aber einige Anspielungen auf damalige Popkultur ("Das ist mein Emma-Peel-Anzug!"). Dazu großartige, teils psychedelische Kulissen, häufig beleuchtet durch teils grüne Lichtquellen und passend dazu ein toller Score vom legendären Peter Thomas, der weniger an den Sound seiner anderen Edgar-Wallace-Arbeiten angelehnt ist, sondern eher an die Musik aus VAMPYROS LESBOS erinnert.
Was, Drogen? Ohne etwas beschönigen zu wollen, aber ich glaube im Jahre 1968 bezeichnete man so etwas als Zeitgeist...
LUCKY LUKE fängt den Look der Comics fantastisch ein und Jean "OSS 117" Dujardin ist der bisher passendste Darsteller des Lonesome Cowboy (wage ich jetzt mal zu behaupten ohne den Film mit Til Schweiger gesehen zu haben). Das der französischste aller Westernhelden eine Hintergrundgeschichte und eine Sinnkrise bekommt widerspricht zwar der Vorlage, ist aber ein interessanter Ansatz. Leider befindet sich die Zielgruppe dieses Films altersmäßig wohl etwa zwischen 10 und 14 Jahren, was sich im Humor und einigem verschenkten Potential niederschlägt. Fans, die dieses Alter überschritten haben, können aber dennoch guten Gewissens mal einen Blick riskieren.
Joachim Fuchsberger ist als permanent kaugummikauender Inspector mal wieder die Coolness in Person und muß diesmal den titelgebenden Geistlichen und einen clevereren Giftgasmörder fassen, die in einem Mädcheninternat ihr Unwesen treiben: Und noch ein toller Farb-Wallace, der mit dem Schwimmbad mit Ausblick und dem Hauptquartier des Bösewichts, das einem kleinen Zoo gleicht, zwei der für mich erinnerungswürdigsten Schauplätze der Reihe bietet. Das die Auflösung mal wieder eher dazu da ist, die vorhergehenden 90 Minuten zu rechtfertigen als wirklich Sinn zu machen und das Ende so plötzlich kam, kann ich mit einem zugedrückten Auge locker akzeptieren, schließlich geht es hier um nostalgischen Gruselkrimispaß und nicht um Realismus.
Wie hat es Oliver Kalkofe mal so oder so ähnlich geschrieben: Mit einem Film, in dem ein peitschenschwingender Mördermönch vorkommt, kann man gar nichts falsch machen, vor allem dann nicht, wenn seine Kutte knallrot und die Peitsche weiß ist - und da kann ich ihm nur zustimmen!