Hendrik - Kommentare
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Alle Kommentare von Hendrik
Stieg Larssons Romane sind mir egal, die schwedischen Verfilmungen sind mir egal, das Remake ist für mich aber aus 3 Gründen interessant: David Fincher, Trent Reznor und Daniel Craig. Auch wenn es mir lieber wäre, sie würden zusammen an einem Projekt arbeiten für das ich mich auch ohne ihre Beteiligung erwärmen könnte...
Not my cup of tea. Kein Stil, kaum Spannung, kein Spaß. Vielleicht liegt es daran, dass in SCREAM die Auflösung gespoilert wurde (wobei ich sie dermaßen beliebig fand, dass man sie durch jeden Täter mit jedem Motiv hätte austauschen können). Oder daran, das ich das Slasher-Genre generell nicht sonderlich mag (HALLOWEEN und NIGHTMARE ON ELM STREET sind bei mir seltsamerweise aber um einiges besser davongekommen). Vielleicht auch generelles Unverständnis: Nicht mal die eindimensionalen Teenager in diesem Film können doch so teilnahmslos sein, dass sie im Angesicht des Todes seelenruhig warten bis sie von einem Spezialeffekt von Tom Savini erwischt werden. Auch der Score von Soundmagier Manfredini konnte mich nicht sonderlich vom Hocker reißen. Ironischerweise empfand ich die wenigen Minuten nach dem Tod des Täters als die spannendsten und atmosphärischsten des ganzen Films. Immerhin weiß ich jetzt dank der Performance von Betsy Palmer, dass man einigen Laiendarstellern bei der Salesch viel Unrecht getan hat. Mr. Hitchcock, was hätten sie von diesem Film gehalten?
Atmosphärischer Village-Grusler mit großen Namen und leider verschenktem Potential: Die nicht notwendige Szene, in der gezeigt wird, das Magie in der Realität dieses Films existiert, macht eine interessante Ambivalenz zunichte, und die Spannung leidet darunter, das man als Zuschauer etwa ab der Mitte des Films weiß, das für die Protagonistin wohl keine unmittelbare Gefahr ausgeht. Dennoch ist der Ton des Films düster, gerade wegen des Endes das kein Ende verspricht.
NADJA (das müsst ihr euch mit einem schönen osteuropäischen Fake-Akzent denken) variiert Bram Stokers klassischen Dracula-Stoff und verlegt das Ganze ins New York der Gegenwart (sprich: 1995, inklusive zeitgenössischer Songs, u.a. von Portishead). Bin da zwar kein Experte, aber da der Film in s/w ist und existentialistische Themen angesprochen wurden, würde ich auch noch behaupten, das zudem Bergman ein großer Einfluß auf Regisseur Almereyda war. Leider stört der etwas zu stark aufgetragene Kunstanspruch, was sich vor allem in teils stark verpixelten Bildern äußert. Ach ja, und David Lynch hat produziert und spielt auch eine kleine Gastrolle. (Nebenbei bemerkt beträgt der Lesbische-Vampir-Faktor für mich leider nur eine 2/10, obwohl ich erst durch einschlägige Quellen auf diesen Film aufmerksam wurde.)
Eine bizarre Mischung aus Euro-Sexploitation, Vampirdrama und surrealem Kunstfilm, dessen Bilder einerseits fast so natürlich aussehen wie ein Blick aus dem Fenster, andererseits aber etwas seltsam unwirkliches, traumartiges haben - ich glaube langsam erkenne ich den typischen Jean-Rollin-Stil.
In REQUIEM FOR A VAMPIRE bedient sich der etwas andere Horror-Regisseur bei einem Storygerüst, das sich von Hänsel und Gretel bis hin zu FROM DUSK TILL DAWN quer durch die Literaturgeschichte zieht: Weil sie wegen - das wird nie erklärt - auf der Flucht vor - das wird auch nicht erklärt, wahrscheinlich der Polizei - sind, geraten zwei als Clowns verkleidete bewaffnete junge Frauen (das sie genretypisch mehr als nur Freundinnen sind sieht man später, mehr erfährt man aber auch nicht über sie) auf eine von Vampiren bewohnte Burg. Diese wollen die beiden Protagonistinnen zu ihresgleichen machen, was aber nur geht solange die beiden noch Jungfrauen sind (nein, hier glitzert nichts und niemand).
Es wird sehr wenig gesprochen, so wenig, das das Ganze sogar leicht an einen Stummfilm erinnert. An Schwarz-Weiß-Filme wiederum erinnert die in Schwarz-Rot gefilmte Sexorgie im Kerker, an der gefesselte Frauen, grobschlächtige Vampir-Leibeigene, zwei Vampirinnen und eine Gummifledermaus teilnehmen (auf diesen Teil gehe ich besser nicht näher ein). Als Zuschauer wird man in diesem Film übrigens unter anderem noch mit Armleuchtern, einer ungewöhnlichen Wiederauferstehungsszene (noch bevor der erste Vampir die Leinwand betritt), einer gruseligen Kapelle, naturgemäß noch mehr Nacktszenen und dem wohl vernünftigsten Obervampir der Filmgeschichte konfrontiert. Das war jetzt mein dritter Film von Jean Rollin, und ich kann über ihn das Gleiche sagen wie über die ersten beiden: Alles sehr, sehr merkwürdig - aber es hat was...
Seit ich erfahren habe, dass Spielberg die Filmrechte an Tim und Struppi besitzt - das muß 1993 oder '94 gewesen sein - habe ich auf diesen Film gewartet. Und trotz der langen Wartezeit muß ich sagen, das jetzt meine Erwartungen zum Glück nicht enttäuscht, aber leider auch nicht übertroffen wurden. Der ganzen Motion-Capture-Sache versuchte ich vorher ziemlich aufgeschlossen gegenüberzustehen, und wurde schon in den ersten Minuten von der Richtigkeit ihres Einsatzes überzeugt. Grandiose Kamerafahrten wie am Anfang auf dem Flohmarkt, die Tierstunts und diverse andere Sequenzen bekommt man so nur am Computer hin. Highlight in dieser Hinsicht war für mich eine Seeschlacht, die zwar nicht so lang war, aber alles was in der Hinsicht in den POTC-Filmen zu sehen war übertroffen hat - Stichwort: gekreuzte Hauptmasten. Trotzdem wirkt der Film nie überladen, sondern gönnt dem Zuschauer immer mal wieder kleine Verschnaufpausen. Die Geschichte ist hauptsächlich ein Mash-Up der Bände "Das Geheimnis der Einhorn" und "Die Krabbe mit den goldenen Scheren" mit ein paar Variationen und gerade im letzten Drittel einigen neuen Elementen. FSK 6 ist gerechtfertigt, aber ich würde THE ADVENTURES OF TINTIN jetzt nicht als Kinderfilm abtun - dafür war er trotz Slapstick-Einlagen schlicht zu unkindisch.
Ich schätze mal, am meisten Spaß mit diesem Film hat jemand, der weiß was er in etwa von einem Tim-Abenteuer zu erwarten hat, kein Problem mit der Technik mit der dieses auf die Leinwand gezaubert wurde hat, und die verarbeiteten Bände nicht in- und auswendig kennt. Vielen Dank an viele Filmschaffende die ich größtenteils schon vorher sehr mochte (Spielberg, Jackson, Moffat, Wright, Serkis, Craig, Pegg und Frost) für das Beitragen zur Erfüllung eines Kindheitstraums! (Gottseidank konnte ich diesen Film auch in 2D im Kino sehen, obwohl ich mich schon seit Monaten mental auf einen 3D-Film mit all seinen Nachteilen eingestellt habe)
Heute um 21:55 Uhr läuft auf arte Woody Allens CELEBRITY - wahrscheinlich eine sehr viel bessere Alternative zu Parks Nichtigkeit, die da aufhört, wo andere Vampirfilme erst anfangen!
Chan-Wook Park, einer der überbewertetsten Regisseure der letzten 100 Jahre, at its best (dieser Satz enthält keine Ironie). Wie bei ihm üblich gibt es auch hier nicht mal die Tiefe einer koreanischen Instant-Nudelsuppe, was Park nicht davon abhält einen filmischen Mariannengraben inszenieren zu wollen. Im Gegensatz zu seinen sonstigen eindimensionalen Einschlafhilfen gibt es hier wenigstens ein bißchen Action und etwas mehr Spannung (auch wenn die nur bei der Erstsichtung richtig vorhanden ist), was schon ein kleines Wunder bewirkt. Wenig überraschend stammt daher die Story nicht von ihm, sondern aus einem Manga, aber jede Wette das der Einbau der hochphilosophischen Kalenderweisheiten auf Parks Mist gewachsen ist. Wie schon anderswo erwähnt gab es schon lange vorher eine ähnliche Geschichte in einem de Palma-Film, dort war sie allerdings etwas glaubwürdiger (sprich: weniger fernöstliche Esoterik und Martial Arts). Kann man mal anschauen, muß man aber nicht. Schöne Musik übrigens...
[Warnung: Ich versuche mal wieder lustig zu sein]
Stehst du auf atemberaubende Autojagden quer durch Europa? Oder findest du Angelausflüge in Südfrankreich entspannender? Findest du es auch nervtötend, wenn dich irgendwelche Kommentare von der Seite anquatschen und dir merkwürdige persönliche Fragen stellen?
Entgegen vieler Meinungen ist TRANSPORTER 3 kein Abfall, auch wenn sich dieses Thema quer durch diesen Film zieht. Sei es realer, wie der Giftmüll, den der Bösewicht gewinnbringend loswerden will, oder im übertragenen Sinne, wie die Vergangenheit, die Frank hinter sich lassen will, oder die Hinterlassenschaft der heißen rothaarigen Ukrainerin in einer Autobahntankstelle, da sie nicht bis zur Toilette gehen konnte - jeder würde etwas am liebsten unter den Teppich kehren. Das Leben ist wie eine lange Autofahrt. Anschnallen. Festhalten. So heißt es. Manchmal. Meistens ist es aber doch eher die Frage, wie lange es noch dauert, bis wir ankommen. Und das ist auf die Dauer unbequem. Im Film beschränkt man sich aber doch meistens darauf, die interessanteren Passagen zu zeigen. That's Entertainment!
Das Leben ist wie eine lange Autofahrt. Manchmal gibt es Abkürzungen. Zu meiner Meinung über diesen Film führt sie über meinen leicht modifizierten, über 2 1/2 Jahre alten damals nach dem Kinobesuch geschriebenen Kommentar:
Meiner Meinung nach der beste Actionfilm seit sehr langer Zeit, denn hier hat endlich mal wieder jemand das Genre voll und ganz verstanden: Statt einer pervertierten Schnitttechnik (Bourne) oder einem spannungsbefreiten CGI- und Explosions-Overkill (Bay) gibt es hier rasant und spannend in Szene gesetzte Stunts en masse und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Das die Geschichte nur Vorwand und Glaubwürdigkeit schlicht nicht vorhanden ist, stört bei den Schauwerten sowieso nur marginal. Jason Statham spielt souverän sich selbst, die Explosivarmbänder sorgen für ein paar gelungene Cliffhangermomente und Europa wurde seit RONIN nicht mehr so schön in einem Actioner in Szene gesetzt!
UNCHARTED rockt und Ford sowieso - und eine Kombination der beiden ist für mich schon Rechtfertigung genug für so eine mehr oder weniger unwichtige Meldung!
Ich freue mich über jede TWILIGHT-Neuigkeit hier, denn dann gibt es immer so einen herrlich sarkastischen News-Text von Jenny! Die Szene auf Bild 6 haben sie vom Anfang von COMMANDO geklaut, oder?
Ein lustiger Zufall: Mein 1943ster bewerteter Film, und er spielt wann? Genau, 1943!
THE EAGLE HAS LANDED ist einer dieser WWII-Kriegsthriller vor historischem Hintergrund ohne historische Grundlage aus den 70ern. Im Gegensatz zu dem grandiosen WHERE EAGLES DARE z.B. wird hier allerdings die meiste Zeit die Perspektive der Deutschen die Churchill entführen wollen (u.a. Michael Caine mit der Synchronstimme von Clint Eastwood) eingenommen, was schon ziemlich seltsam rüberkommt. Ich fand ihn zwar nicht durchgehend spannend, und gerade die Darsteller der Briten mit Ausnahme von Sutherland waren mir zu farblos, trotzdem eine solide Arbeit von John Sturges.
Ein in einem Pariser Vorort spielender Parcours-Actionfilm, bei dem mal wieder Luc Besson seine vielbeschäftigten Finger im Spiel hatte - nein, das hier ist nicht BANLIEUE 13, der hierzulande besser unter dem genialen Titel GHETTOGANGZ (ist dieses Z eigentlich der Heavy-Metal-Umlaut des 21. Jahrhunderts?) bekannt ist, sondern quasi die Vorstudie. Hier geht es noch etwas bodenständiger zu und auch nicht um eine Super-Bombe, sondern "nur" um das Leben eines Jungen. Nichts weltbewegendes aber unterhaltsam und sympathisch, eben ein typischer Film für Zwischendurch.
Ich habe mich erst nach dem Anschauen genauer über den Film informiert, das GAME OF DEATH erst lange nach Bruce Lees entstanden ist wusste ich zwar vorher, das es aber so ein übler Fall von Leichenfledderei ist hat mich allerdings schon ein bißchen schockiert - Höhepunkt sind verwendete Aufnahmen von Lees Beerdigung. Nur John Barrys Score und die tollen Kämpfe im letzten Drittel mit dem echten Bruce Lee sorgen dafür, das dieser ansonsten durchschnittliche Film trotz seiner dreisten Störung der Totenruhe auch eine durchschnittliche Bewertung bekommt. Zusammen mit TRAIL OF THE PINK PANTHER das ultimative Argument gegen das Verwenden von toten Schauspielern in neuen Filmen (nicht zu verwechseln mit zu Lebzeiten unvollendet) - auch wenn man sie heute schon fast perfekt am Computer wiederauferstehen lassen könnte und nicht mehr auf billige Tricks und Doppelgänger wie hier angewiesen ist!
Einfühlsam oder eiskalt, Kapitalist oder Schauspieler, Freunde der leichten Muse oder Arthouse-Crowd - ein Happy-End kann genauso im Auge des Betrachters liegen wie die Genre-Entscheidung Komödie oder Tragödie, obwohl die beiden wiederum doch scheinbar so weit entfernt sind wie Island von Dänemark. Letzten Endes ist aber nur eine Frage entscheidend: Wer kriegt hier am meisten sein Fett weg?
Die Altersfreigabe hat absolut nichts mit der Qualität eines Films zu tun!
So, jetzt habe ich in den letzten zwei Monaten mal Battlestar Galactica nachgeholt, deren Showrunner Ronald Moore früher bei diversen Trek-Serien tätig war. Für mich als altem Trek-Fan gab es hier daher einige bekannte Schemata, die man aber unter völlig neuen Vorzeichen findet - die Parallelen zwischen BSGs Pegasus und der Equinox aus Voyager sind da wohl das offensichtlichste Beispiel. Mit völlig neuen Vorzeichen meine ich natürlich, das bei BSG alles viel pessimistischer und realistischer ist - und natürlich darf in so einem Fall die obligatorische Wackelkamera nicht fehlen. Jeder Charakter hat seine dunklen Seiten, was sie zwar vielschichtig macht, aber zumindest für mich auch viel schwerer, Sympathien für jemanden über längere Zeit aufrechtzuerhalten. Trotzdem hatte ich sowas wie einen Lieblingscharakter - überraschenderweise nicht Starbuck, obwohl sie theoretisch dafür prädestiniert war, sondern Dr. Baltar. Optisch ein wenig an DS9's Dr. Bashir aus dem Paralleluniversum erinnernd, war er sowas wie ein tragischer Held - immer mit den besten Absichten, wenn auch in erster Linie zuerst für sich selbst, aber ungewollt nicht ganz unschuldig an zwei der größten Worst-Case-Szenarien in der Serie.
Obwohl ich BSG für eine Sci-Fi-Serie doch als ziemlich spröde empfand, bin ich dennoch am Ball geblieben, denn irgendetwas los war eigentlich immer und es war spannend zu sehen, wie weit die Autoren wohl gehen würden. Und ja, es hat mich auch interessiert, wie die letzten 5 Cylonenmodelle aussehen und ob die ganze Geschichte doch noch ein halbwegs gutes Ende finden würde. Das anscheinend nicht ganz unumstrittene Serienfinale empfand ich als überraschend runden Abschluss mit gelungener Pointe (ganz im Gegensatz z.B. zu einer gewissen Serie von J.J. Abrams mit vier Buchstaben). Meine Empfindungen gegenüber BSG würde ich letztendlich aber doch eher als Respekt denn als ehrliche Begeisterung beschreiben.
"James Bond. Charming, sophisticated secret agent. Shaken, but not disturbed."
Da war der bekannteste Geheimagent der Welt mal für schlappe 6 Jahre untergetaucht und schon steht die Welt kopf: Nicht nur, das der neue M eine Frau ist, die Sowjetunion hat sich mal eben selbst beendet und den Kalten Krieg gleich mit. Wie es das Drehbuch-Schicksal so will führt ihn ausgerechnet jetzt das erste Mal ein Filmabenteuer nach Russland. Dort haben sich nämlich Gangster ein Satelitenwaffensystem aus Sowjet-Restbeständen namens Goldeneye (nett, das sie es zu Ehren von Ian Fleming nach seinem Anwesen auf Jamaica benannt haben) unter den Nagel gerissen haben und führen damit nichts Gutes im Schilde.
Auch sonst ist die Zeit seit LICENCE TO KILL nicht stehengeblieben: Spätestens seit dem Erfolg von PULP FICTION ist die Postmoderne im Mainstream angekommen, was sich in GOLDENEYE dadurch bemerkbar macht, das einige Charaktere den Eindruck erwecken, als ob sie schon ein paar James-Bond-Filme gesehen hätten. Von seiner neuen Chefin darf sich 007 als sexistischer Dinosaurier beschimpfen lassen, ein Ex-KGB-Agent, der auf Mafiosi umgeschult hat, haut ihm seine Trademark-Sprüche um die Ohren und ein alter Kollege erkundigt sich, ob die Armbanduhren der Marke Q immer noch mit den alten Extras ausgeliefert werden.
Pierce Brosnan wird wohl niemals mein Lieblings-Bond werden, schon allein weil er mir zu glatt und - so paradox das klingt - fast schon zu perfekt für die Rolle ist. Trotz einiger (mittlerweile) bekannter(en) Namen wie Bean, Coltrane oder Cumming hat den größten Eindruck in GOLDENEYE bei der Erstsichtung wie nicht anders zu erwarten Famke Janssen als schwarze Witwe Xenia Onatopp auf mein damals 14jähriges Ich gemacht. Auch heute noch erwarte ich jedesmal wenn ich sie in einem Film sehe instinktiv, das sie gleich versucht jemanden um die Ecke zu bringen. Und Judi Dench als neuer M gehört seit diesem Film völlig zu Recht bis heute zum festen Inventar der Reihe wie weiland Bernard Lee, Lois Maxwell und Desmond Llewelyn und ich möchte sie nicht missen.
Der Score, für den diesmal Luc Bessons Haus- und Hofkomponist Eric Serra verantwortlich war, ist wohl der bis heute ungewöhnlichste der Reihe: Elektronische Musik, die stellenweise nach PSX-Soundtrack klingt und dementsprechend heute schon fast etwas nostalgisches an sich hat, garniert mit Industrial-Einsprengseln, Orchesterpassagen und geisterhaften Chören. Manchmal ist die Musik ein wenig befremdlich, wie etwa die berüchtigte Softpornomusik während dem Autorennen, bei der Untermalung der Überreste eines untergegangenen Weltreichs passt sie wiederum wie die Faust aufs Auge. Apropos: Die Titelsequenz, die den Fall der Sowjetunion symbolisieren soll, ist einer meiner Favoriten in der Reihe.
Für das Bond-Nerd-Protokoll: Beim Schurken wurden ein paar kleine Anleihen beim MOONRAKER-Roman gemacht, das erste Mal in den Filmen wird ein wenig von Bonds Vergangenheit erwähnt, der Abschlussstunt der Pre-Title-Sequence ist übrigens theoretisch sogar möglich, nur eben extrem unwahrscheinlich, und das Arecibo-Observatorium auf dem der Showdown stattfindet, war erst kürzlich in THE LOSERS zu sehen. Von allen bisherigen Filmen, in denen es um eine Superwaffe geht, wirkt GOLDENEYE am bodenständigsten, und man könnte sich sogar Dalton oder Craig in einem vergleichbaren Film vorstellen. (Und jetzt wird es nochmal extra-nerdig: Es existierte sogar ein erstes Drehbuchkonzept für einen Bond 17 mit Dalton, in dem einer der Gegner ein weiblicher Killer-Android ist - möge das jeder selbst auf sich wirken lassen!)
1991 wurde ich Fan, ab 1993 hätte ich einen Film im Kino sehen dürfen, aber natürlich musste ich bis 1995 warten bis mit GOLDENEYE ein neuer Bond in die Lichtspielhäuser kam. Damals war ich nicht zuletzt aufgrund des Vorabhypes schon ein wenig enttäuscht, über die Jahre habe ich mich trotz all seiner Schwächen mit ihm angefreundet und er befindet sich im soliden Mittelfeld meiner Rangliste. Insgesamt wirkt GOLDENEYE mehr wie ein Ausprobieren wie ein Bond-Film in den Neunzigern aussehen könnte statt einem selbstbewussten Auftritt. Sozusagen war er ein - zumindest für mich - 1995 dringend notwendiges Statement: James Bond is back!
[Heute abend übrigens um 20:15 Uhr in der ARD. Tja, da werden Erinnerungen an die guten alten 90er wach, als dort öfters am Wochenende zur besten Sendezeit Bond-Filme liefen...]
Kann man einen vielsagenderen Künstlernamen haben?
HAI-ALARM AUF MALLORCA oder: Mimikakrobat Möller & Mannschaft verbringen auf RTL-Kosten eine schöne Zeit auf Malle und drehen nebenbei einen Film.
In weiteren Rollen: Eine Handlung, für die das schöne Wort "hanebüchen" erfunden wurde, nicht kapierte aber dennoch eingesetzte moderne Stilmittel und Haie aus dem Heimcomputer - die Wogen der Entgeisterung, die diesem Film entgegenschlagen, wundern mich nicht. Andererseits: Nicht eine, sondern gleich zwei Autoverfolgungsjagden in einem Tierhorrorfilm über einen Riesenhai unterzubringen muß man auch erstmal schaffen und in seiner ganzen absurden Beklopptheit ist das Ganze doch irgendwie unterhaltsam.
"With no power comes no responsibility"
"Ich bin zu jung um meine Biografie zu schreiben, zu alt um ewig jung zu bleiben", so sangen Tocotronic vor anderthalb Jahrzehnten in ihrem Song "Ich habe 23 Jahre mit mir verbracht". Diese Zeilen könnten auch von dem sich inzwischen in seinen Dreißigern befindenden Dante in CLERKS II handeln. Zu alt für Teenage Angst und zu jung für eine Midlife Crisis. Genervt von den kindischen Kapriolen seines besten Kumpels Randal und seinem Job ohne Zukunftsaussichten in einem Fast-Food-Restaurant, kann er sich dennoch nicht richtig darüber freuen, das er bald seine Verlobte Emma heiraten und einen guten Job in der Firma ihres Vaters bekommen wird. Der vermeintliche Jackpot fühlt sich wie ein Trostpreis an, nicht zuletzt weil er inzwischen seine Gefühle für seine Chefin Becky entdeckt hat. Es ist wohl kein großer *SPOILER*, zu verraten das es doch zu so etwas wie einem Happy End kommt - schließlich befinden wir uns hier in einer Komödie und nicht in einer Tragödie. Bis dahin muß Dante allerdings unter anderem einen Junggesellenabschied des Grauens und einen Gefängnisaufenthalt überstehen. *SPOILER ENDE*
Obwohl der Humor Smith-typisch regelmäßig unter die Gürtellinie geht, ist er dennoch meistens lustig. Wie bei fast jeder guten Komödie weiß man nie, aus welcher Richtung der nächste Gag kommt, aber das wichtigste: Sie funktionieren. Großartig ist auch die Wahl und der gelungene Einsatz von Musik aus den verschiedensten Genres, von Metal bis hin zu den Jackson 5 reicht die Bandbreite. Das Highlight in dieser Hinsicht ist jedoch Dantes ziellose Fahrt durch die Stadt zu den melancholischen Klängen des Pumpkins-Klassikers 1979 - spätestens hier hat mich Smith gekriegt, wenn sein Film mich so berührt, wie ich es von einer Komödie vorher kaum für möglich gehalten hätte.
CLERKS II ist für mich nicht nur für das Beste, was sein Regisseur jemals gemacht hat, sogar noch ganz knapp vor dem Vorgänger, sondern er hat es aus genannten Gründen sogar irgendwie geschafft, sich einen Platz unter meinen Lieblingsfilmen zu erschleichen.
"We were just killing time with those classes! One semester we took Criminology, for Christ's sakes. What the fuck were we training to be? Batman?"
0,5 Punkte, weil es um hauptsächlich dem eigenen Geschlecht zugetane weibliche Vampire geht, 0,5 Punkte, weil mich die Vampirchefin an die wunderbare Shirley Manson erinnert hat, und 0,5 Punkte, weil die Macher sich tatsächlich getraut haben, diesen Film zu veröffentlichen. Schlechte Schauspieler, billige Optik, 08/15-Geschichte und einige extrem abenteuerliche Bildausschnitte die man gesehen haben muß um sie zu glauben - ich kann guten Gewissens behaupten, das dies einer der amateurhaftesten Filme ist, die ich je gesehen habe. Deshalb lieber zum in jeglicher Hinsicht weitaus besseren teutonischen Pendant WIR SIND DIE NACHT greifen!
Große Klasse, eben typisch Joe! Zum Weiterlesen empfehle ich an dieser Stelle übrigens seinen epischen "Der Kommissar"-Kommentar!
TRANSFORMERS 2 ist B(a)ysiness as usual*: "Humor"**, "Action"*** und eine "spannende" "Geschichte"**** - viel "Spaß"*****!
* = ja, ich weiß das das ein furchtbares Wortspiel ist
** = ja, ich bin nicht besser, siehe *
*** = z.B. inszeniert jeder zweite Regisseur einen 08/15-Kampf auf beengtem Raum packender als Bay die Bombardierung eines Flugzeugträgers
**** = mit kindisch (nicht kindlich) naiv beschreibt man diese ziemlich gut
***** = Es ist die Neugierde wie schlecht der Film wohl ist, die mich dazu treibt mir solche Sachen anzuschauen wenn sie im Fernsehen laufen - siehe dazu auch meinen in ca. 2 Jahren erscheinenden Kommentar zu TRANSFORMERS 3
Wie mein Vorredner schon erwähnt hat, fühlt man sich schon ein bißchen an "Das Parfüm" erinnert. Da ich Süskinds Roman sowieso nie leiden konnte (mein Deutschlehrer konnte ein Lied davon singen), finde ich den Gedanken das man sich bei ihm für die Alibihandlung eines thailändischen Martial-Arts-Flicks bedient hat, ziemlich lustig. Oder vielleicht ist es auch nur Zufall, und die Mär von den Menschenhändlern, die Mädchen entführen um aus ihnen Parfüm herzustellen, ist als Metapher gedacht - für Menschenhandel oder sowas...
Bevor ich jetzt aber mehr Zeit mit der Geschichte verbringe als die Macher komme ich nun zu der Hauptsache: Yep, die Kampfszenen waren gut und vor allem die eine mit den mehreren Hängebrücken fand ich klasse. Ansonsten ganz nett und ansprechend gefilmt, aber die Laufzeit hätte man ruhig um ein Drittel kürzen können, da es schon zu einigen Längen kommt. Wenn einer der Protagonisten betrunken war, was häufig vorkommt da dies bei dem gezeigten Kampfsport angeblich zum guten Ton gehört, wurde die Synchro ziemlich nervig. Und was sind das für Menschen, die ihre Charaktere nach Tierfäkalien benennen? Genau, offensichtlich die selben, die sich bei Patrick Süskind für einen Actionfilm bedienen...