Hendrik - Kommentare
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Alle Kommentare von Hendrik
Ich mag zwar den Joker allgemein nicht sonderlich, aber die Nicholson-Inkarnation natürlich! Bei ihm macht es wenigstens irgendwie Spaß ihm zuzuschauen, er funktioniert nicht nur als personifizierte Bedrohung sondern auch als "richtiger" Charakter und er geht mir auch nicht durch permanentes Schmatzen auf den Senkel!
Weird Als neues Video - Anschauen auf eigene Gefahr: http://vimeo.com/25340979
Also wenn das keine u̶̶t̶̶o̶dystopische Ausgangssituation ist, dann weiß ich auch nicht: Im Thailand einer nahen Zukunft gibt es doppelt so viele Frauen wie Männer. Aufgrund dieser katastrophalen Situation gründen sich zwei Frauengangs, die sich die furchteinflößenden Namen "Die Geliebten" und "Die Ehefrauen" geben und sich beim Kampf um die Y-Chromosomenbesitzer bis aufs Blut bekriegen.
Wie und wieso man auf so eine Story kommt überlasse ich eurer Phantasie, umgesetzt wurde sie wohl deshalb, weil sie zu bescheuert ist um NICHT verfilmt zu werden. Warum ich mir WAFFENSCHWESTERN überhaupt angesehen habe? Ich erwartete lustig-bekloppte Unterhaltung mit ein paar okayen Actionszenen, leider besteht der Film größtenteils aus den Kaffeekränzchen der beteiligten Damen - die als Charaktere allesamt zu flach, unsympathisch und austauschbar waren, um wirklich zu interessieren - bei denen über weiteres Vorgehen diskutiert wird und ein paar schwach choreographierten Schießereien - die übrigens noch das Beste am Film waren. Nebenbei bemerkt sieht die Lage außerhalb des Viertels der Zickenmilizen gar nicht mal so schlimm aus, alles ist sauber und auch die Behörden arbeiten noch ordnungsgemäß. Es dauert bis zum Schluss und braucht einen uninspirierten Showdown, bis endlich eine der letzten Überlebenden einsieht, dass ihr Mann den ganzen Aufstand nicht wert war. Eine Einsicht, die 77 witzlose Minuten zu spät kommt: Auch wenn man aus einigen Standbildern einen schicken Girls-n'-Guns-Kalender machen könnte, habe ich keine Idee, für wen sich das Ansehen von WAFFENSCHWESTERN lohnen könnte.
"You'll laugh! You'll cry! You'll hurl!"
Eine Komödie aus der Zeit, als nach den T-Shirts auf den Schulhöfen zu urteilen die größten Bands der Welt Guns N' Roses und Nirvana hießen und MTV noch als cool galt - und das merkt man dem Film mit seinen liebevollen Hardrock-Huldigungen und den popkulturellen Verweisen an. WAYNE'S WORLD bietet gehobenen Blödsinn ohne Fäkalhumor - was man heutzutage leider kaum noch findet. Herzhaft lachen kann ich auch heute noch über viele Gags (Die Exfreundin! Das Sponsoring! Viele andere, die mir gerade nicht einfallen!), auch wenn aus der frechen hippen Komödie von einst inzwischen eine filmgewordene nostalgische Erinnerung an die frühen 90er geworden ist.
"You'll laugh again! You'll cry again! You'll hurl again!"
Wenn eine Komödie überraschend zum Erfolg geworden ist, wird oft ein zweiter Teil mit größtenteils aufgewärmten Gags hinterhergeschoben - aktuelles Beispiel den Kommentaren nach zu urteilen: HANGOVER 2 (das werde ich aber nicht so schnell nachprüfen wenn es sich vermeiden lässt). So war es damals schon bei WAYNE'S WORLD, aber neben geremixten Scherzen gibt es auch neue Gründe zum Lachen. Und da ich schon den ersten Teil mochte, kann sich WAYNE'S WORLD 2 jedenfalls für mich überraschend gut aus der Affäre ziehen.
Tja, ich bin wohl der andere, der xXx2 besser als seinen (furchtbaren) Vorgänger findet, auch wenn es schon etwas länger her ist seit ich beide gesehen habe. Ice Cube hat mich nicht sonderlich gestört, Action und Schurken waren um Welten besser als im Vorgänger, und das sich letzten Endes Pimp-My-Ride-Gangsta als Retter der US-Demokratie erweisen, gab dem Ganzen einen derart absurden Spin, das ich den Film einfach nicht nicht mögen konnte!
Warum entdecke ich diesen Text erst, nachdem ich mich über sein positives Pendant aufgeregt habe?
"Denn wenn Michael Bay eines abgeht, dann ist es die Fähigkeit, Actionszenen zu drehen." "Den Filmen von Paul Greengrass (Das Bourne Ultimatum, Green Zone) nehme ich das Argument ab, auch wenn sie trotzdem schrecklich inszeniert sind." - Jenny, willst du mich heiraten?
Um es mal kurz zusammenzufassen: Bay macht viele bunte Bilder, verheizt gerne bekannte Schauspieler, lässt Filme wie Musikvideos oder ihre eigenen Trailer aussehen, entblödet sich nicht aus Spielzeug mit wenig Story Filme mit wenig Story zu machen, verdirbt eine Generation von jungen Kinozuschauern, er beeinflußt die allseits heiß geliebten Eventmovies hiesiger Fernsehsender, schafft es mit schlechten Filmen viel Geld zu scheffeln und macht nochmal viele bunte Bilder. Ein echter Held! (Ich höre an dieser Stelle jetzt auf, denn erstens müsste ich mich dann mal wieder wiederholen - was kein Wunder ist, Bay wiederholt sich ja auch ständig - und zweitens würde ich mich dann doch nur wieder unnötig aufregen)
Mehr oder minder interessante Gespräche über Trivialitäten, clever eingesetzte Musik, Gewalt und popkulturelle Zitate galore - schon sein erster richtiger Film besitzt alle typischen Tarantino-Markenzeichen. Vor fünf Jahren habe ich ihn das erste Mal gesehen und hatte ihn lange Zeit mit 9,0 bewertet, mußte ihn aber nach meiner kürzlichen Zweitsichtung doch etwas abwerten, die Schuld dafür sehe ich aber nicht bei mir: Die größte Stärke von RESERVOIR DOGS ist nämlich sein erstklassiger Spannungsaufbau*, der durch das (Nicht-)Wissen des Zuschauers entsteht - leider funktioniert das aber nur beim ersten Mal wirklich gut.
*Übrigens für mich auch eine der größten Stärken von Tarantino, wird aber leider durch die vielen Oberflächenreize und das unnötige Verkulten bzw. Vercoolten zu gerne übersehen...
Ich habe schon einen kleinen DEATH PROOF-Kommentar geschrieben, möchte ihn aber weder löschen noch erweitern. Daher landet der neue, noch kürzere Blödsinn eben unter GRINDHOUSE:
Für die einen langweiliges Gequatsche mit ein paar Autounfällen, für die anderen der unterschätzteste Tarantino, aber auf jeden Fall der massenkompatibelste Fußerotikfilm aller Zeiten!
Filmemacher haben schon immer Fremdstoffe benutzt. Früher waren es Bücher, Biografien und historische Ereignisse, in den letzten Jahrzehnten kamen auch noch Serien, Videospiele und Vergnügungsparkattraktionen dazu. Aktuelle Remakes sehe ich auch in dieser Tradition - auch wenn dieses Konzept natürlich auch schon viel älter ist. Der Unterschied zwischen früher und heute meiner Meinung: Früher hat man sich die Stoffe danach ausgesucht, ob man daraus auch einen für das Publikum interessanten Film (= gleich gut verkaufbar) machen könnte, heute geht es danach, welche Marken sich am besten verkaufen lassen.
Was ich damit sagen will: Remakes sind nicht per se ein schlechtes Konzept, es gab in den letzten Jahren nur zu viele und es werden die falschen Filme aus den falschen Gründen geremaket.
Bei dem Hitler-Baader-Bushido-Vergleich geht es wohl nicht um den Massenmörder-Aspekt sondern darum, das gewisse fragwürdige Gestalten mit gewissen fragwürdigen Ansichten kein Problem hatten, Anhängerschaft zu rekrutieren. Das ist auch wohl das einzige, das böse Diktatoren, böse Terroristen und böse Gangsta-Rapper normalerweise gemeinsam haben.
Zum Thema: Müßte ich raten würde ich sagen kein Trash, aber trotzdem schlecht. Den Film habe ich nie gesehen, sollte er aber mal im Free-TV laufen und ich nichts besseres zu tun haben, würde ich ihn mir aus einer masochistischen Laune heraus vielleicht sogar ansehen - Betonung liegt auf vielleicht.
INDY 5 - da kann ich nicht nein sagen, aber bitte ohne LaBeouf und Lucas - leider ist Harrison Ford eigentlich schon zu alt!
Aber apropos Lucas, 5 und MacGuffin: In den 80ern gab es angeblich ursprünglich den Plan, Indy zu einem Fünfteiler zu machen und ihn in jedem Film nach dem Relikt einer anderen großen Weltreligion suchen zu lassen. Mit Teil 4 wurde das leider versaut. Entweder das, oder ich weiß weniger über den Islam als ich dachte oder die Buddhisten verschweigen uns etwas!
Naja, nicht das ich darauf jetzt gewartet hätte, aber die Aussicht auf einen zweiten Teil von "Angelina Jolie macht einen auf Bourne" finde ich sehr viel erträglicher als eine Fortsetzung von WANTED oder einen weiteren Bourne-Teil mit Greengrass/Damon. Man muß auch für die kleinen Dinge dankbar sein können!
War das Remake jemals eine halbwegs ernstzunehmende Alternative?
"Und das einzige, was Mike fehlt, ist Feingefühl." - Wenn das nur das einzige wäre, das Bay fehlt...
"The name's Bond. James Bond."
Wie der eine oder andere hier wohl schon mitbekommen hat, bin ich ein ziemlich großer 007-Fan, dennoch ist CASINO ROYALE nur einer von zwei Filmen der Reihe, der von mir bisher die komplette Punktzahl bekommen hat. Ja, er ist nicht gerade ein typischer Vertreter der Reihe, aber wunderschöne Schauplätze, tolle Frauen, Action und Humor (ja, den gibt es, wenn auch etwas weniger und nicht immer offensichtlichen) lassen keinen Zweifel daran, wo wir uns befinden - LICENCE TO KILL ist da meiner Meinung sogar etwas weiter draußen. CASINO ROYALE hat mich gleich auf dreifache Weise begeistert: Als James-Bond-Film, als Romanverfilmung und als Actioner - ich würde jetzt fast den vom besten Filmkritiker der Welt geprägten Ausdruck Ultrakunst bemühen, bezeichne damit aber lieber die komplette Reihe! ;-)
Als James-Bond-Film: OK, Daniel Craig sieht nun wirklich nicht wie ein klassischer Bond aus und Unkenrufe das man mit so einem Aussehen früher höchstens einen KGB-Schläger hätte spielen dürfen, kann ich durchaus nachvollziehen. Die Macher gehen in dem Punkt mit dem Gag mit dem deutschen Touristen Jürgen Tarrach sogar in die Offensive, denn welchem anderen Bond-Darsteller hätte sowas glaubhaft passieren können? Und auch wenn Craigs Herangehensweise an die Rolle neu ist, hat er sowas Einnehmendes in seiner Darstellung, das ich ihn vom ersten Moment an akzeptiert habe. Die Idee, die Anfänge von Bond zu zeigen ist gar nicht mal so neu, sondern kam das erste Mal vor THE SPY WHO LOVED ME auf. Ich finde es klasse, Bond mal eine Entwicklung zu geben und eine Geschichte über mehrere Filme zu erzählen. Man vergleiche nur mal sein Verhalten am Anfang in der Botschaft und am Ende mit Mr White. Um eine Entwicklung haben zu können, darf er natürlich nicht von Anfang an seine Trademarks haben, aber die Gefahr, das er keine Alleinstellungsmerkmale hat sehe ich ebensowenig wie die Verwechslungsgefahr mit ungleich lahmeren US-Kollegen, die blasphemischerweise die selben Initialien wie 007 spazierführen, denn mal ehrlich: Wieviele Actionhelden gewinnen zuerst beim Kartenspiel in luxuriösem Ambiente die Edelkarosse eines Finsterlings, spannen ihm dann die Frau aus, erledigen ihn dann in einem Kampf auf Leben und Tod in ungewöhnlicher Umgebung und lassen einen harten Arbeitstag dadurch ausklingen, dass sie sich mit einem Bombenleger eine spektakuläre Hetzjagd über das Rollfeld eines Flughafens liefern? Eben!
Als Romanverfilmung: Warum greift man bei einem neuen James-Bond-Film auf ein Werk von Ian Fleming zurück, obwohl der seit 1964 tot ist und der Charakter doch in zig Filmen weiterentwickelt wurde? Erstens weil EON die Rechte für CASINO ROYALE erst 1999 bekommen hat und zweitens weil man schon immer auf die Fleming-Romane zurückgegriffen hat und dadurch die Macher nie völlig vom Weg abgekommen sind, egal in was für eine Richtung der jeweils aktuelle Film gegangen ist. Fun fact: Bis heute ist TOMORROW NEVER DIES der einzige Bond-Film, der weder in Titel noch Handlung einen Bezug zu Fleming oder seinem Werk abseits von 007 und diversem MI6-Personal hat.
Ich bin immer noch fasziniert, wie perfekt die Verlegung der Handlung aus den 1950ern in die heutige Zeit funktioniert hat. Interessanterweise sind die beiden Punkte die am meisten als Bond-untypisch kritisiert werden - die Folterszene und die Ernsthaftigkeit der James-Vesper-Beziehung - schon im ersten literarischen Auftritt des Kultagenten so zu finden. Die größten Unterschiede zwischen Buch und Film: Selbstverständlich mehr Action, der Roman beginnt erst mit der Ankunft Bonds im Casino, und aus dem sowjetischen Geheimdienst SMERSH wurden hier Terroristen. Diese haben aber den 007-typischen Spin, das hinter ihren Anschlägen keine Ideologie sondern ausschließlich monetäre Zwecke stehen - GOLDFINGER, anyone?
Als Actionfilm: Ohne mit der Wimper zu zucken würde ich CASINO ROYALE als besten Actionfilm des letzten Jahrzehnts bezeichnen, wobei die ernstzunehmende Konkurrenz in dem Bereich sowieso nicht sonderlich groß ist. Qualität geht vor Quantität, und da sind schon zwei exzellente und zwei sehr gute Actionszenen ausreichend. Parcours gab es zwar schon vorher in BANLIEUE 13 zu sehen, ist hier aber doch spektakulärer und packender inszeniert. Diese Sequenz fand ich dermaßen gut, das sie mir damals im Kino nicht mal ein neben mir sitzendes Ehepaar jenseits der 50 (machten den Eindruck, als würden sie sonst nur Filme mit Patrick-Süskind-Beteiligung im Kino ansehen) mit geistreichen Kommentaren wie "Hui, der kann aber weit springen!" versauen konnte!
Früher galt immer: Ich muß nur die Firmenlogos und die Gunbarrel-Sequenz sehen und schon weiß ich das ich die nächsten 2 Stunden sehr viel Spaß haben werde und daran hat sich auch mit CASINO ROYALE bis auf die Position der Gunbarrel-Sequenz nichts geändert. Übrigens war das Ende von CASINO ROYALE das erste Mal, das ich Gänsehaut beim James-Bond-Thema hatte.
P.S: Noch kurz zum Thema Moneypenny und Q: An Moneypenny habe ich irgendwann während der Brosnan-Ära das Interesse verloren, würde ihre Rückkehr aber trotzdem begrüßen. Und ja, ich vermisse Q, aber noch mehr vermisse ich Desmond Llewelyn. Wäre er noch am Leben und aktiv, hätte er auch hier 100%ig seinen Auftritt gehabt, die Szene in der Bond den Peilsender verpasst bekommt, war hierfür ja geradezu prädestiniert. Den sympathischen Waliser wird man nicht so schnell ersetzen können, Ludger Pistor als humorvoller schweizer Bankier war hier für mich allerdings ein größeres Trostpflaster als John Cleese im Vorgänger.
P.P.S: Könnte noch einige Leute vor und hinter der Kamera lobend erwähnen, aber ich will nicht noch mehr eurer und meiner Zeit in Anspruch nehmen - vielleicht ergänze ich das noch irgendwann...
"'Casino Royale' is too much for one James Bond" - für mich ebenfalls...
Es gibt Filme, die sich nur durch Drogenkonsum erklären lassen. Es gibt Filme die sich nur durch Unvermögen gepaart mit Größenwahn erklären lassen. Es gibt Filme, die sich nur durch extrem unglückliche Produktionsumstände erklären lassen. "Casino Royale '67" (ich setze die Jahreszahl bewusst in den Titel, um Verwechslungen vorzubeugen) allerdings kann man nur durch diese drei Faktoren kombiniert erklären - und das auch nur sehr bedingt. Ursprünglich als ernste James-Bond-Verfilmung geplant, dann als James-Bond-Persiflage gedreht, aber herausgekommen ist ein großes chaotisches Etwas, das mit Ian Flemings Vorlage nicht sonderlich viel zu tun hat und sich nur sehr schwer beschreiben lässt. Um dies zu tun muß ich schon so schöne aber selten benutzte Worte wie 'hanebüchen' oder 'Tohuwabohu' bemühen. Zig Handlungsstränge und Personen werden eingeführt und verlaufen dann doch meistens im Sand - die "Pirates of the Caribbean"-Fortsetzungen sind nichts dagegen. Sechs Regisseure wurden für diesen Film verschlissen und das Peter Sellers irgendwann den Dreharbeiten fernblieb fällt da auch nicht mehr weiter auf. Apropos Sellers: Große und bekannte Namen gibt es bei "Casino Royale '67" zuhauf, was diesen Film noch seltsamer macht. Das war übrigens das bisher einzige Mal, dass mir Woody Allen auf die Nerven ging und toll, dass Orson Welles mal einen Bondschurken gespielt hat, aber warum ausgerechnet in DIESEM Film?
Für einen passenden Ausdruck für das Finale, bei dem wohl alles und jeder auf dem Studiogelände eingesetzt wurde der nicht bei drei auf den Bäumen war, muß man schon eine Formel wie hanebüchen*(Chaos+Tohuwabohu)² bemühen. Eine Bewertung von 4,5 bekommt "Casino Royale '67" nicht deswegen, weil ich ein verbitterter Bond-Fan ohne Humor wäre, sondern weil sich der Film trotz all dem absurden Treiben, trotz Sixties-Style und schönen Frauen über seine Länge von über 2 Stunden unglaublich zieht und ich nur selten Spaß dabei hatte. Ironie der Bondgeschichte, dass Hauptdarsteller David Niven die Wunschbesetzung von Ian Fleming für James Bond war und sogar in zwei Romanen erwähnt wurde.
Bei diesem "Casino Royale" handelt es sich um eine live aufgezeichnete Folge einer US-Fernsehkrimireihe aus den 50ern. Das Filmdebut von James Bond fand also ein Jahrzehnt zu früh und auf der falschen Seite des Atlantiks statt. Um in das Episodenschema von 50 Minuten zu passen und das Budget nicht zu überschreiten, wurde die Handlung des ersten 007-Romans stark vereinfacht. Insgesamt ist der Film leider zu unspannend und höchstens als Kuriosum für Bond- oder Peter-Lorre-Fans interessant.
Eine bisexuelle Frau die zum Opfer ihrer Zeit wird, Traumsequenzen die in Sekundenschnelle von sexy auf creepy umschalten, ein Inspektor der wie der spießige Bruder von Sean Connery aussieht, für 1971 einige drastische Effekte, unheimliche Hippies und ein wahrlich traumhafter Score von Maestro Morricone - das sind die Zutaten dieses Giallos, der zwar nicht die Nervenzerrerqualitäten eines Argento besitzt, aber trotzdem gelungen ist.
ALIEN ist guter Sci-Fi-Horror, ALIENS ein guter Sci-Fi-Actioner, ich entscheide mich für den Film in dem das bessere Genre mit Science Fiction gekreuzt wurde - also ALIENS!
Der ideale Film für alle, die keine Familienfeiern mögen. Denn bei dieser Sippe stimmt so einiges nicht, auch wenn die Mitglieder vergeblich und immer verzweifelter versuchen, ihre Fassade aufrechtzuerhalten. Manchmal glaube ich das auch bei mir etwas nicht stimmt: Nicht nur das ich billige Delling'sche Überleitungen verwende, sondern auch das ich DAS FEST überraschenderweise niemals als anstrengend sondern stellenweise sogar als witzig empfand. Aber was ist schon normal..?
STAR TREK IV oder VIII fehlt mir hier, dafür hätte man dann BUTTERFLY EFFECT rausschmeißen können! Ansonsten nette Liste...
EXIT THROUGH THE GIFT SHOP regt durch den Werdegang seines Protagonisten zum Nachdenken über Kunst und Kommerz an, ohne einfache Antworten zu liefern: Einerseits hofft man zwar, das Guetta mit seiner Ausstellung Erfolg hat, da seine finanzielle Zukunft und die seiner Familie davon abhängt und er im Grunde doch sympathisch ist, andererseits merkt man aber das einiges falsch läuft, da er seine Kunst nur aus Geltungssucht und Größenwahn betreibt, und wenn er seine Ideen von Handwerkern verwirklichen lässt ohne selbst Hand anzulegen, gleicht das schon fast einer Street-Art-Manufaktur. Neben einer Mockumentary ist der Film zudem noch ein Szene-Portrait und eine kleine Werkschau - und das sind ja schon 3 Wünsche auf einmal!
Wer also eine gewisse Faszination für subversive Street-Art besitzt - ohne das Œuvre von Banksy und Kollegen auswendig zu kennen - und sich für Filme, bei denen die Grenze zwischen Fakt und Fiktion fließend sind begeistern kann, wird mit EXIT THROUGH THE GIFT SHOP jedenfalls nicht viel falsch machen - es sei denn, er ist leicht zu beeindrucken: Wäre ich das und zudem rebellischer, wütender, zeichnerisch begabter, 15 Jahre jünger und eine Kunstfigur, wäre nach meiner Sichtung eine gewisse nordbadische Kleinstadt von subversiver Street-Art regelrecht überflutet worden!
Also wenn sie wieder mit Amanda Seyfried rumknutschen darf, meinetwegen! - Damn, falscher Film!