hoffman587 - Kommentare
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Alle Kommentare von hoffman587
True Grit
"True Grit" ist ein wunderbar ruhig erzählter, packender und faszinierender Western von Ethan und Joel Coen aus dem Jahre 2010. Achtung: Man sollte den Film aber weniger als Remake ansehen als eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Charles Potis, da das Original völlig andere Schwerpunkte setzt als der eigentliche Roman und eben diese Verfilmung.
Die Handlung wurde recht simpel nach der üblichen beziehungsweise altbekannten Rachegeschichte gestaltet, die hier aber zum Glück herrlich unkonventionell und erfrischend verpackt wurde: Die junge Mattie ist fest entschlossen, den Mörder ihres Vaters, Tom Chaney, zu Strecke zu bringen. Dafür heuert sie den einäugigen US-Marschall Cogburn an, der einen Hang zum Alkohol hat. Zusammen nehmen sie die Spur des flüchtenden Chaney auf.
Die Darstellerliste wurde hochkarätig besetzt und die Darsteller erbringen glänzende Leistungen. Da gibt es einmal Jeff Bridges als alter, versoffener, oft mies gelaunter und schießfreudiger US-Marschall Roogster Cogburn, Bridges spielt seine Rolle mit Bravour und so kann ich seine Leistung als brillant betiteln, dazu strahlt er noch einen rustikalen Charme aus, sodass man seine Figur doch irgendwie ins Herz schließt. Neben ihm überraschte mich besonders Hailee Steinfeld als junge, mutige und entschlossene Mattie, die den Mord an ihrem Vater rächen will. Sie wurde wahrhaft perfekt gecastet, sie überzeugt auf der ganzen Linie, wirklich erstaunlich für ihr Alter beziehungsweise dafür, dass das hier ihre erste große Filmrolle war. Aber unterschlagen sollte man natürlich nicht den überzeugenden Matt Damon in der, für ihn ungewöhnlichen, Rolle des hartgesottenen Texas-Rangers Laboeuf und schlussendlich bietet der Film noch einen tollen Josh Brolin als feiger Tom Chaney.
Die Regie der Coen Brüder möchte ich einfach mal als grandios bezeichnen, um es kurz zu sagen sie ist einfach perfekt stimmig.
Die Kamera ist dazu absolut professionell und ich betitle sie jetzt einfach mal mit dem Wort "spitzenmäßig". Sie kreiert schön saubere und beeindruckende Bilder, die wiederum eine exzellente Westernatmosphäre erschaffen, die einen visuell doch begeistert, obwohl sie erschreckt modern wirken kann, ganz im Gegensatz zu den guten, "alten" Western, aber das ist ja den zeitlichen Unterschieden geschuldet, um es nochmal zu erwähnen.
Des weiteren wurden die Charaktere recht solide gezeichnet, sodass sie eine große Ausstrahlung besitzen und sie glaubwürdig sind, was von den Darstellern selbstverständlich ausgelebt wird, trotzdem möchte ich noch mal betonen, dass sie für mich nicht überragend gezeichnet wurden.
Im Gegensatz zu dem sind die Dialoge der Coens natürlich über jeden Zweifel erhaben, sodass ich sie als ausgezeichnet betitle, da sie auch durchaus authentisch wirken.
Untermalt wird das Ganze dann noch von einem großartigen, kraftvollen, starken und sicherlich zum einem Western passenden Score von Carter Burwell.
Zum Schluss kann ich nur sagen, dass ich nicht weiß, ob man "True Grit" als Meisterwerk bezeichnen kann, aber ich denke eher nicht, mehr sollte man ihn als einen mehr als geglückten und hervorragenden Western sehen und das ist doch schon mal was.
Lost Highway
"Lost Highway" ist ein fesselnder, hochspannender, atemberaubender, komplizierter, verwirrender, rätselhafter und verstörender Thriller von David Lynch aus dem Jahre 1997, den man aber mehr noch als eine Mischung aus den verschiedenen Eigenschaften des Film noir, des Psycho-Thrillers und des Horrorfilms ansehen sollte.
Die Handlung, wenn es sie denn überhaupt gibt, ist......ich weiß wirklich nicht, wie ich sie mit Worten beschreibe soll, sie ist einfach unheimlich faszinierend.
Aber gut ich kann ja mal versuchen den "roten Faden" des Films, an dem man sich klammert zu beschreiben, um diesen Film zu verstehen, zu erfassen: Der Saxofonist Fred Madison verdächtigt seine Frau Renee, ihn zu betrügen. Nach einer Party wird er verhaftet, da der Verdacht besteht, dass er sie auf bestialische Weise umgebracht hat. So wartet er in der Todeszelle auf seine Hinrichtung. Dort ereignet sich, aber seltsames: Fred verwandelt sich auf einmal in den Automechaniker Pete. Die Behörden müssen den offenbar Unschuldigen also gehen lassen. Pete versucht nach diesem mysteriösen Erlebnis wieder ins normale Leben zurückzukehren und er lernt, kurz darauf, Alice kennen, mit der er eine verhängnisvolle Affäre beginnt.
Das wäre meiner Meinung nach die "normale" Story, denn Erläuterungen für das Andere zu finden ist größtenteils sinnlos, man kann den Film nur betrachten und darüber stauen, alles andere würde nur in eine Einbahnstraße führen...
Der Cast wurde natürlich ausgezeichnet ausgewählt mit einem grandiosen Bill Pullman als Fred, der hier wahrscheinlich eine seiner besten Leistungen abliefern kann. Neben ihn glänzen natürlich auch Patricia Arquette als Renee beziehungsweise Alice, Balthazar Betty als Pete und Robert Loggia als Dick Laurent.
Die musikalische Untermalung möchte ich mal als passend, perfekt und spannungsfördernd bezeichnen, sie wurde mit einer interessanten Tonmischung versehen und enthält einen exzellenten Soundtrack.
Die Regie des großen Magiers Lynch kann ich wahrlich nur als genial betiteln. Die Weise und der Stil der Erzählung und selbstverständlich das Ganze andere Zeug sind einfach nur genial, perfekt inszeniert, sodass Lynch hier wieder seine ausdrucksstarke surrealistische Bildersprache zu Geltung bringt und so eben eine Achterbahnfahrt der Angst, Hilflosigkeit und Faszination entwickelt.
Man kann seine Augen unmöglich von diesem Werk abwenden, es zieht einen in seinen Bann, von dem man sich nicht mehr losreißen kann und man sich doch am Ende fragt: "Was habe ich da gerade erlebt...?"
Die Kamera ist selbstverständlich brillant und liefert großartige und hypnotisierende Bilder, fast schon unbeschreiblich, einfach nur sensationell, die Kamerafahrten.
Man kann dieses Werk nicht wirklich begreifen oder es versuchen mit Worten zu deuten, man kann es einfach nur fürchten und gleichzeitig lieben. Selten hatte ich solch ein Gefühl bei einem Film empfunden, unbeschreiblich.
Ich kann diesen Film also nur kurzum mit einem Wort beschreiben: Meisterwerk....naja möglicher Weise auch mit dem Wort "unbeschreiblich".
The In-Laws
"Ein ungleiches Paar" ist eine unterhaltsame, nette und sehr leicht verdauliche Komödie von Andrew Fleming aus dem Jahre 2003, die ein Remake von Arthur Hillers "Zwei in Teufels Küche" mit Peter Falk und Alan Arkin darstellt.
Die Handlung ist simpel und hat man wahrscheinlich schon ca. 100 Mal gehört: Kurz vor der Hochzeit seiner Tochter entdeckt der hypochondrische und sanftmütige Orthopäde Dr. Jerry Peyser, dass der Vater des Bräutigams ein CIA-Agent ist. Und der verwickelt ihn ausversehen in eine ganze Reihe von gefährlichen (bzw. verrückten) Undercoveraktionen.
Die Besetzung ist an sich stark, erbringt aber sehr unterschiedliche Leistungen. Michael Douglas als alter CIA-Agent Steve Tobias, der Vater des Bräutigams, kommt wie immer cool rüber und spielt seine Rolle doch souverän, sodass er einige Schwächen durch seine Ausstrahlung verdeckt. Neben ihm darf Albert Brooks, den etwas neurotischen und nervösen Orthopäden Jerry, dem Vater der Braut, spielen und ja er erbringt auch eine gute Leistung, auch wenn er mich an einigen Stellen nervte. Die Beiden spielen ihre Rollen also gekonnt. Während Ryan Reynolds als Bräutigam zusammen mit seiner baldigen Gattin Lindsay Sloane absolut blass bleibt. Die waren aber nicht das Schlimmste, nein, diese Ehre gebührt Candice Bergen, die in ihrer Rolle einfach nur nervt.
Die Regie ist durchschnittlicher Durchschnitt, durchschnittlicher geht es nicht, einfach nichts besonders.
Das selbe gilt für die Kamera, naja die erschafft wenigstens klare Bilderchen und stört nicht in irgendeiner Form.
Die Charaktere wurden alle altbekannt, klischeehaft und nicht sehr tiefgründig entwickelt, aber ich sollte ja da nicht so hart mit ihnen ins Gericht gehen, sie sind doch ganz okay, für so eine Art von Komödie, und das störte mich auch eigentlich eher weniger bei der Betrachtung des Films.
Die Dialoge gehen in Ordnung, auch wenn sie nach einem bestimmen Gag-Schema geschrieben wurden. Wo wir bei den Gags wären, ein paar von Ihnen zünden, aber viele eben auch nicht, da sie meistens nach dem, meiner Meinung nach, üblichen 08/15-Prinzip aufgebaut sind und so auf großen Klamauk und Situationskomik setzten, das ist aber nicht so meine Art von Humor, aber okay, unterhaltsam oder amüsant ist das Ganze ja, das muss ich wohl oder übel zugeben.
Auch sehr schick war der einstige Bond Song "Live and Let die" von Paul McCartney und "The Wings" am Anfang, einer der besten Bond-Songs meiner Meinung nach, das verschönert einen doch gleich den ganzen Film, zudem wurde er sehr schick eingesetzt.
Hier der Link zum Song, auch wenn das nicht die Szene aus dem Film ist: http://www.youtube.com/watch?v=s0FNckgqtlA&feature=related
Natürlich ist der Soundrack auch sonst sehr hübsch, mit noch zum Beispiel: Raindrops Keep Falling on my head.
Trotz der vielen genannten Schwächen, ist "Ein ungleiches Paar" doch ein gelungener Spaß mit zwei gutaufgelegten Stars, auch wenn das Ganze etwas überkandidelt daher kommt, aber das hat eigentlich einen gewissen Charme.
Auf jeden Fall ist mein Interesse geweckt, das hört sich erstmal ganz interessant an und mit den richtigen Leuten kann das doch sicher was werden.
Ich mag die Beide nicht...deshalb wahrscheinlich unentschieden...sind meiner Meinung nach eh größtenteils gleich talentlos.
Sehr schicker Trailer, sieht sehr interessant aus, ich bin gespannt...
Abre los Ojos
"Open your Eyes" oder alternativ "Virtual Nightmare" ist ein packender, spannender, ausgeklügelter und verwirrender Psycho-Thriller von Alejandro Amenábar aus de Jahre 1997.
Erstmal ich habe zuerst das Remake gesehen, um allen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen...
Die Story wurde genial, wie auch perfekt, ausgefeilt und clever erzählt: Playboy César verliebt sich in Sofía und lässt dafür seine letzte Eroberung Nuria stehen. Die akzeptiert das nicht und lädt zur letzten Spritztour ein. Sie verursacht mit ihm einen Unfall und sie stirbt. César überlebt, ist aber grausam entstellt. Er unterzieht sich einer Operation und bald darauf vermischen sich Realität und Illusion.
Verwirrung auf höchster Ebene.
Man selbst weiß irgendwann nicht mehr was ist Traum und was ist Realität. Was ist die Wahrheit und was ist eigentlich nur eine große Illusion?
Schein und Sein vermischen sich perfekt, man ist verwirrt.
Und genau dieser Aspekt des Ganzen macht den Film gerade so unheimlich faszinierend.
Es entsteht eine, wie bereits tausend mal gesagte, perfekte Verwirrung oder eine gewisse Hilflosigkeit des Zuschauers bei der Betrachtung. Und das macht "Open your Eyes" so viel besser, wenn auch nur ein Stück, als das auch durchaus gelungene Remake.
Der Cast bietet anfangs eine ausgezeichnete Penelope Cruz als Sofía, die natürlich genauso überzeugend ist, wie im Remake, das liegt anscheinend daran, dass sie in beiden Filmen, die selbe Rolle spielt. Aber da gibt es hier ja ein spezielles Feature. Eduardo Noriega kann als César groß aufspielen, er verleiht seiner Figur Glaubwürdigkeit und man kann tatsächlich mit ihm mitfühlen. Erschreckend sind aber auch die Parallelen zu Tom Cruise, nie war jemand bei einem Remake so passend besetzt, fast unheimlich. Na gut ich übertreibe maßlos, so stark ist die dann doch nicht. Obwohl ich ehrlich zugeben muss, dass ich Cruise doch ein wenig besser fand.
Neben ihnen können auch noch Chete Lera als Psychiater und Najwa Nimre als Nuria überzeugen.
Des weiteren ist die Regie großartig, die das Werk wunderbar komplex und verzwickt erzählt, sodass es doch schön gesalzene Überraschungen gibt.
Die Kamera liefert selbstverständlich auch eine ordentliche Arbeit ab und erzeugt faszinierende Bilder.
Weiterhin sind die Dialoge gelungen und die Charaktere wurden stark gezeichnet, sodass zum Beispiel der seelische Wandel von César sehr interessant gehandhabt wurde.
Dazu gibt es noch einen erstklassigen Score, der mit seiner dramatischen Art, absolut spannungfördernd ist.
Außerdem war es schön zu hören, dass nicht alle 5 Minuten irgendein Song runtergeduddelt wird, obwohl der Soundtrack des Remakes ja nicht schlecht ist.
Jedoch schleichen sich einige Längen in das Werk und einiges bleibt am Ende doch unschlüssig.
Also kann man zum Schluss sagen, dass "Open your Eyes" eine fesselnde Studie oder besser ein fesselnder Schocker der Extraklasse, um Schein und Sein ist.
Mh, Disney mit Philipp K. Dick vermischen?
Ich bin mir nicht sicher, ob das so klappt...
10,000 B.C.- Extended Version
Was bietet der Film "10,000 B.C." von Roland Emmerich aus dem Jahre 2008?
...............
Erstmal eine einzigartige Story, voller Innovationen und Originalität bis zum Rande des Universums, das kann man wahrlich nur mit wenigen Worten beschreiben, sie stellt alles bisherig Gesehene in den Schatten, einfach Wow. Ich bin begeistert und kann sie zum diesem Zeitpunkt nicht in irgendwelche Worte fassen.
Außerdem bin ich mir sicher, dass nie zuvor ein Film mit solch einer historischen, wie auch geographischen Genauigkeit erzählt wurde, als wäre Emmerich direkt bei dem Geschehen dabei gewesen, hätte es gefilmt oder besser gesagt hätte den Menschen ein wichtiges Stück der Menschheitsgeschichte näher gebracht, um den Menschen zu helfen sie zu verstehen, das kann wahrlich nur ein Emmerich.
Zudem wurden die Darsteller perfekt ausgewählt, sie spielen die Rollen unglaublich intensiv und fühlen sich mit einer selten gesehenen Perfektion in ihre Figuren ein. Sie würden selbst solche Trauergestalten wie Jack Nicholson, Robert De Niro oder Clint Eastwood an die eiskalte Wand spielen und die genannten Herren könnten wirklich noch was von diesen Schauspielern lernen. Da können die Darsteller von "Am Anfang war das Feuer" gleich einpacken und zurück in ihre Hölle kriechen.
Natürlich darf man auf keinen Fall Rolands Regie vergessen, sie ist visionär, hat etwas was kein anderer Film hat, etwas sensationelles, man könnte sagen, dass Roland Emmerich hier seine auch sonst so brillante Regiearbeit, perfektioniert hat.
Aber natürlich passend dazu, wurde die Kamera gehandhabt, unglaubliche Bilder, weit weg von dem Wort "lächerlich", sie erschafft stillvolle und epische Bilder, die man wahrscheinlich nie vergessen wird.
Weiterhin wurden die Charaktere authentisch, liebevoll und selbstverständlich mehrdimensional gezeichnet, fast unglaublich mit welcher Tiefe und Komplexität sie versehen wurden, jede Person hat Hintergründe und strotzt nur so vor Glaubwürdigkeit, jenseits aller dummen Klischees.
Auch unfassbar genial wurden die Dialoge geschrieben. Sie strahlen eine unglaubliche Kraft und Energie aus, die aber nie dem Pathos oder Kitsch verfallen, stets passend und sehr bewegend. Eigentlich sogar unbeschreiblich! UNBESCHREIBLICH! Sie sind mit Worten unbeschreiblich!
Ach so bevor ich es vergesse die Handlung ist natürlich absolut logisch und nachvollziehbar.
So kann man sagen, dass das Drehbuch gleich mehrere Oscars verdient hätte und es ist eine Schande, dass es die nicht bekommen hat. Ein wahres Verbrechen. Übrigens kostete der Film ca. 130 Millionen $ und ich meine, dass Emmerich dieses Geld nicht zum Fenster herausgeworfen hat, sondern es sinnvoll investiert wurde.
Fazit: "10,000 B.C." ist ein absolut perfektes und episches Meisterwerk, das locker mit Stanley Kubricks "2001" mithalten kann und nicht nur ein einziger Special-Effect ist (wie viele behaupten).
(P.S.:In dem Text ist möglicherweise Ironie, Sarkasmus und irgendwas anderes Tödliches, in der Form, enthalten. Also Vorsicht beim lesen, nur in kleinen Mengen genießen)
Gar kein Trash,
nur ein Film, den die Welt einfach nicht gebraucht hätte, absoluter Schrott. Ich glaube sogar der Film würde das Wort "Trash" in gewisser Weise beleidigen.
The Life Aquatic
"Die Tiefseetaucher" ist eine unterhaltsame, interessante, abgedrehte, etwas tragische und durchgeknallte Abenteuerkomödie von Wes Anderson aus dem Jahre 2004. Die eine Mischung aus Abenteuerfilm, Vater-Sohn Drama, Familiengeschichte und einer Komödie darstellt.
Die Handlung wurde recht einfach, aber sehr nett gestaltet und bietet Anspielungen auf Käptain Nemo, Moby Dick und Jacques Cousteau: Bei den letzten Dreharbeiten, zu einem Dokumentarfilm, wurde sein bester Freund Esteban von einem "Jaguar-Hai". Nun will Käptain Steve Zissou, ein Ozeanforscher, trotz seiner noch vielen anderen Probleme losziehen um das böse Vieh mit seiner Crew und seinem Schiff zu töten, unter denen sich Handvoll skurriler Typen tummelt, wie zum Beispiel sein Bordingenieur Klaus oder sein vermeintlicher Sohn Ned.
Zusätzlich kann der Film mit einer starken Besetzung auftrumpfen, unter der man dieses Mal einen großartigen Bill Murray als Meeresbiologe und Käptain Steve Zissou findet, dessen fiktive Rolle ja, sogar bis hin zu den roten Mützen, dem realen Ozeanforscher und Filmmacher Jacques Cousteau nachempfunden wurde, der für seine Filme u.a. 3 Oscars gewann. In weiteren Rollen darf man noch eine exzellente Anjelica Huston als seine Gattin, die ihn verlassen will, Andersons Stammschauspieler Owen Wilson, der hier wieder passend besetzt wurde, als Ned, der sich für Zissous Sohn hält, einen grandiosen Willem Dafoe als ungewöhnlicher Bordingenieur Klaus, der mit einem köstlichen Dialekt spricht, eine überzeugende Cate Blanchett als Reporterin Jane Richardson, die bald ein Kind bekommt und einen tollen Jeff Goldblum als Zissous Widersacher Alistair Hennessey bewundern.
Die meiner Meinung nach hervorragende Regie von Mr. Anderson ist wie immer sehr eigenwillig, sodass er seine Erzählweise gekonnt bis zum Ende, ohne Kompromisse, durchzieht, egal wie abgedreht es wird.
Die Kamera kann natürlich nur zu diesem gewissen Stil passen, sie gibt den Bildern doch einen recht interessanten, bunten und netten Touch, der selbstverständlich sehr gut in den Film passt.
Weiterhin empfand ich die Figuren, wie in fast jedem Anderson-Film, als liebenswert und skurril gestaltet, mir gefielen sie auf jeden Fall, sie wurden wunderbar gezeichnet.
Die Dialoge sind erstklassig, sie wurden mit einem sehr speziellen Humor angereichert, sie wurden herrlich schräg geschrieben und verleiten doch zum lachen, jedenfalls mich, oder zum schmunzeln.
Dazu kommt noch ein hübsch ausgewählter Soundtrack und eine auch sonst stets passende Untermalung, selbstverständlich ist das auch Geschmackssache, aber für mich war sie perfekt passend zum Film.
Außerdem enthält er sehr interessante und bunte Unterwasserszenen, die zwar realitätsfern sind, aber doch irgendwie einen gewissen Reiz besitzen und äußerst schick gemacht wurden.
Trotzdem muss ich zugeben, dass das Werk doch einige Längen besitzt und er an wenigen Stellen etwas gekünstelt wirkt.
Die einen mögen ihn, die anderen hassen, für mich schlussfolgere ich, dass "Die Tiefseetaucher" eine schön schräge und originelle Hommage der feinen Art, mit einer besonderen Ästhetik, ist.
Ob der wirklich SO emtional ist, glaube ich noch nicht, meine Vermutung: oberflächliche Charaktere, 5-Minuten-Tiefgang, jede Menge Klischees und das alles mit Rieserobotern.
Aber es muss ja nicht so sein...
Irma La Douce
"Das Mädchen Irma la Douce" ist eine bunte, farbenprächtige, fröhliche, schwungvolle und romantische Komödie von Billy Wilder aus dem Jahre 1963, die auf dem gleichnamigen Musical "Irma la Douce" von Marguerite Monnot und Alexandre Breffort basiert. Trotzdem verzichtete Wilder darauf aus dem Streifen ein Filmmusical zu machen. Die ganze Verfilmung wird kess, witzig und voller Frivolitäten erzählt, also ein sehr gelungener Mix. Trotzdem enthält sie auch eine gewisse, anrührende Tiefe.
Die Story ist schnell erzählt: Der "ehrliche", wie auch naive Polizist Nestor führt im Bordell eine Razzia durch und verliert so seinen Job. Dafür verliebt er sich aber in das Straßenmädchen Irma und so beginnt er ein riskantes Doppelleben.
In den beiden Hauptrollen können einerseits eine wunderbare Shirley Maclaine als das berühmte Straßenmädchen Irma und andererseits ein grandioser Jack Lemmon als etwas übereifriger und naiver Polizist Nestor Patou auftrumpfen.
Die ausgezeichnete Regie von Billy Wilder erzählt den Film schön flott und turbulent, sodass er doch ständig sehr unterhaltsam ist.
Auch die Kameraarbeit ist sehr stark und erzeugt so schöne, bunte Bilderchen der Extraklasse, die zu den wunderbar altmodischen Kulissen passen, das ist alles sehr hübsch anzusehen, auch wenn das Ganze fernab der Realität ist.
Die Charaktere stimmen auf jeden Fall, sie mögen zwar nicht sehr komplex sein, dafür punkten sie mit ihrer liebvollen Art und ihrem Charme.
Die Dialoge wurden natürlich herrlich und wahrhaft köstlich geschrieben, sodass zumindest immer einen Grund zum schmunzeln gibt, wirklich nett anzuhören.
Die kleinen Witzchen werden immer schnell und flott hintereinander her geschossen, sodass zwar nicht jeder Gag seine Wirkung entfalten kann, jedoch bleibt der Film die ganze Zeit über einziges Vergnügen, bei dem gerne zuschaut.
Die musikalische Untermalung, ja die gibt es hier auch, aber eben nicht in Form von Songs und Liedern, würde ich als exquisit und sehr schön komponiert bezeichnen, einerseits ruhig, mitfühlend und anderseits fröhlich und peppig.
Trotzdem lassen sich bei einer Länge von mehr als 2 Stunden, doch einige, kleine Längen entdecken.
Unterm Strich kann man also sagen, dass "Das Mädchen Irma la Douce" doch ein amüsanter, erheiternder und durchaus hintergründiger Spaß von Herrn Wilder ist, auch wenn das Werk größtenteils naiv und realitätsfern ist.
Die Bilder find ich jetzt nicht so dolle und der ganze Film ist eh überflüssig.
Ich frag mich eigentlich was die machen, wenn die bemerken, dass die Serie ohne Sheen nicht läuft...
Tja, dann heißt es wohl Bye, Bye Two and a half men...
Endlich kann ich auch was verstehen und ich freu mich ehrlich gesagt schon auf den Film.
Freu, freu, ich bin schon SEHR gespannt.
Sunset Blvd.
"Boulevard der Dämmerung" ist ein tragisches, faszinierendes, kritisches und bissiges Drama von Billy Wilder aus dem Jahre 1950, es beschäftigt sich mit einer sarkastischen und zynischen Art mit der wunderbaren Traumfabrik Hollywood.
Die Handlung selbst kann als böse Abrechnung mit Hollywood beschrieben werden und wird von der Hauptfigur Joe Gillis aus dem Off erzählt, die Story wurde großartig gestaltet, interessant gemacht, einfach grandios: Schon seit dem Ende der Stummfilmära wartet die anscheinend, von den Leuten, vergessene Hollywood-Diva Nora Desmond auf ihr großes Comeback. Diese Möglichkeit könnte ihr der Autor Joe Gillis bringen, sodass sie ihm ihr selbstgeschriebenes Drehbuch überarbeiten lässt, ihn zu ihrem Liebhaber macht und ihn so an sich fesselt. Das endet bald in einer Katastrophe.
Es ist eine Geschichte um Eitelkeit und Realitätsverlust, die einen in ihren Bann zieht und einen bis zum dramatischen Finale nicht mehr los lässt.
Die drei Hauptcharaktere werden gespielt von einem herausragenden William Holden als die legendäre Figur des Joe Gillis, dem zweitklassigen Drehbuchautor, einer göttlichen Gloria Swanson als alternde Diva Norma Desmond, die in dieser Rolle wirklich etwas einmaliges schafft, sie spielt einfach mit einer unsagbaren Intensität, das es einem doch den Atem raubt und einem ausgezeichnetem Erich von Stroheim als treuergebender Butler der Diva, Max von Meyerling. In Gastauftritten kann man außerdem noch Kinolegenden wie Buster Keaton, Cecil B. DeMille und viele andere Stars bewundern.
Die Regiearbeit muss man einfach nur als virtuos bezeichnen, denn sie erzählt den Film in einer seltenen Perfektion und Genialität, selten wurde auf solche eine bestimmte Weise mit Hollywood abgerechnet, eine Inszenierung seitens Wilders, die nichts anderes verursacht, als absolutes Erstauen bzw. Faszination, sodass er gekonnt zu packen weiß, mit zum finalen Schluss/ Schuss des Films.
Die Kamera gehört selbstverständlich auch gelobt, sie mit ihrer unaufdringlichen Art und die besonders herausstechenden Schwarz-Weiß-Bilder, mit denen die Kamera von ihrer Führung her, perfekt spielt und so eine nahezu bestechende Atmosphäre kreiert.
Die Charaktere wurden realitätsnah, vielschichtig und glaubwürdig gezeichnet, sodass Nora tatsächlich wie eine leibhaftige Hollywood-Diva wirkt von ihrer ganzen Gestaltung her, was natürlich auch teilweise mit der phänomenalen Darstellung von Gloria Swanson zusammenhängt.
Des weiteren wurden die Dialoge genauso authentisch geschrieben und mit reichlich sarkastischen und zynischen Tönen angereichert, die doch stark am Glamour-Mythos kratzen, die Dialoge sind einfach nur genial geschrieben. Das gilt übrigens auch für das gesamte Drehbuch.
Zusätzlich wird das Ganze von einer grandiosen, wie auch stets passenden Filmmusik von Frank Waxman untermalt, bei der man die Dramatik der Musik förmlich in sich aufnimmt und sie so auf die jeweiligen Szenen projiziert.
Aus diesen vielseitigen Aspekten kann man also eigentlich nur schlussfolgern, dass "Boulevard der Dämmerung" ein überragendes und brillantes Meisterwerk der Filmgeschichte ist, das eine gnadenlose Demontage der wunderbaren Glamourwelt darstellt.
Richard Burton....Richard Burton war für mich immer ein herausragender Schauspieler der selbst in irgendwelchen schlechten Filmen("Der Exorzist 2", "Steiner-Das eiserne Kreuz 2") glänzen konnte. In gewisser Weise machte er diese Filme durch seine Anwesenheit doch ein Stück besser.
Aber vergessen sollte man natürlich nicht seine Leistungen in wahrlich großen Werken wie "Die Nacht des Leguans" nach Tennessee Williams Bühnenstück, dem Maßstäbe setztenden Actionklassiker "Agenten sterben einsam", etc. oder auch in meinem persönlichen Favoriten "Wer hat Angst vor Virginia Woolf", in dem er meiner Meinung nach die beste Darstellung seiner ganzen Karriere abliefert.
Schade, dass er eigentlich nie mit einem Oscar gewürdigt wurde.
Gran Torino
"Gran Torino" ist ein bewegendes, packendes, ehrliches und stilles Drama von Clint Eastwood aus dem Jahre 2008, trotzdem wurde das Ganze mit einem recht zynischen Humor unterlegt.
Die Handlung hört sich einfach an, wurde aber komplex gehandhabt, auch wenn sie erstmal etwas banal klingen kann: Der Kriegsveteran Walter Kowalski ist ein fieser und griesgrämiger Witwer, der seinen asiatischen Nachbarn mit viel Verachtung begegnet. Als diese Familie jedoch von einer Gang terrorisiert wird, greift er ein.
Es ist eine Geschichte über Rassismus, brutale Gewalt und Toleranz.
Clint Eastwood selbst gibt eine geniale, vielleicht letzte, ich möchte sie einfach mal als Wow-Performance bezeichnen als alter, verbitterter und zynischer Walt Kowalski. Er spielt die Rolle unglaublich glaubwürdig und intensiv, das man seine Kraft bei der Darstellung förmlich spüren kann und er rechnet zudem mit seiner guten, alten "Dirty-Harry" Rolle ab, wie er es einst mit seiner Westernheldenrolle in "Erbarmungslos" tat.
Neben Eastwood können aber auch noch überraschenderweiser der junge Bee Vang als asiatischer Teenie Thao, der von einer Gang unter Druck gesetzt wird, Ahney Her als Sue Lor, Thaos freundlicher Schwester und Christopher Carley als Pater Janovich überzeugen.
Eastwoods Regie ist, wie seine Darstellung, natürlich wieder großartig, da die Erzählweise klasse ist und auch sonst beherrscht Eastwood sein Handwerk, sodass der Film nicht mal ansatzweise langweilig oder zäh wirkt, denn er packt die volle Laufzeit.
Selbstverständlich ist auch die Kamera auf diesem Niveau angesiedelt, damit meine ich, dass sie zwar einfach geführt wird, trotzdem aber exzellent ist und mit der Regie perfekt harmoniert. Sie erzeugt stets starke und wirkungsvolle Bilder. Trotz dieser schlichten Inszenierung gibt es also nichts daran auszusetzten.
Die Figuren wurden einerseits vielschichtig, hintergründig, andererseits sehr liebevoll skizziert, sodass man zum Beispiel Walt, trotz seiner oft gemeinen Art, irgendwie doch ins Herz schließt und so mit ihm mitfühlt.
Die Dialoge wirken authentisch und wurden meiner Meinung nach sehr lebensnah und aufrichtig geschrieben, sie sind einfach nur mehr als gelungen.
Dazu passend wurde der Score sehr einfühlsam und ruhig komponiert, wunderbar.
Letztlich kann man also sagen, dass "Gran Torino" ein großer Film, voller unheimlicher Energie ist.
Was macht einen Meister aus?
Eastwood schafft es mit minimalen Mitteln ein erstklassiges Glanzstück des Genres abzuliefern, das kann doch wirklich nur ein Eastwood.
Ja, das macht einen wahren Meister aus.
Okay, der Trailer ist ganz hübsch, aber unter episch verstehe ich was anderes.
Interessant ist das Projekt ja, die Besetzung ist großartig, vielleicht kann Spielberg so wieder beweisen, dass er wirklich noch was kann.
Godzilla
"Godzilla" ist ein unterhaltsamer, einfach gestrickter und actionreicher Science-Fiction-Horror-Film von Roland Emmerich aus dem Jahre 1998, der die "amerikanische" Version des weltbekannten und kultigen japanischen Filmmonster Godzilla ist.
Die Story ist sehr einfach: Nach Atomtests mutiert eine Echse zu einem Riesigenmonster, fällt in New York ein und verwüstet die halbe Stadt. Es helfen weder Bomben noch Raketen, das Monster ist unaufhaltsam. Also versucht der Biologe Nico Tatopoulos eine Lösung zu finden, um den Horror zu beenden.
Als erstes zum Cast, der wurde exzellent ausgewählt, da gibt es einmal einen überzeugenden Matthew Broderick als neugieriger Biologe Niko Tatopoulos, einen wie immer gut spielenden Jean Reno als "Versicherungsdetektive" Philippe Roche, einer schrecklich blassen Maria Pittilio als Journalistin Audrey und einen soliden Hank Azaria als deren Kollege Victor.
Roland Emmerichs Regiearbeit ist wie immer nicht überragend, dafür aber routiniert, jedenfalls besser als die bei seinem letzten Werk( ich rede hier von "10.000 B.C.").
Die Kamera macht in dem Sinne ihre Sache auch gut, sie passt sich Emmerichs Regiestil an und harmoniert doch in gewisser Weise mit ihm, ohne irgendwas besonders hinzu zu fügen. Sie liefert trotzdem klare Bilder. Übrigens ist es interessant, dass es im Film fast die ganze Zeit regnet, das will ich aber mal nicht als negativ sehen, da ich Regen in Filmen mag.
Die Charaktere kann man einfach als durchschnittlich bezeichnen, sie wurden etwas klischeehaft und fast ohne Tiefgang gestaltet, trotzdem entwickelt man zu ihnen doch eine Form von Sympathie.
Die Dialoge gehen auch in Ordnung, sie werden zwar nie irgendwelche Preise gewinnen oder werden wahrscheinlich nie als literarisch wertvoll betitelt werden, aber trotz einiger platten Stellen im Drehbuch, sind sie doch recht nett geraten.
Untermalt wird das Ganze zudem von einer dazu passenden und stimmungsvollen Filmmusik, die den Film mit ihrem Sound ein wenig verschönert.
Die Effekte sind natürlich erstklassig, es wird dort gesprengt, es explodiert da und mit drinnen ist ausgezeichnet erschaffener Godzilla. Sodass die Effekte mit den verschiedenen Actionszenen perfekt funktionieren und das Spektakel so eigentlich nie langweilig wird.
Nun zu dem Design von Godzilla, ich empfand es für mich als sehr ansprechend, doch sah Godzilla eher einem Dinosaurier aus dem Jurassic Park ähnlich als einer mutierten Echse, aber gut das ist eine Interpretationsfrage.
Besonders schön empfand ich den zweiten Teil des Films, da er mich stellenweise an den wunderbaren Film "Jurassic Park" erinnerte.
Schlussendlich lässt sich sagen, dass "Godzilla" ein echt unterhaltsamer Blockbuster ist, der mit einem Megamonster und feinen Effekten auftrumpfen kann.
Ich habe mir gerade mal das erste Mal die Story von "Seed" durchgelesen.
Mein Fazit: Ne, ne, also wirklich ne so was will ich nicht sehen.
Das hört sich nach großem Müll an...sehr großen, unnötig brutalen Müll. Das brauche ich nicht.
Quo Vadis
Es gab einen Film bei dem die Menschenmassen ins Kino gingen, denn...vor 300...vor Gladiator...vor Spartacus...und vor Ben Hur...begeisterte ein Film, die Massen, die ins Kino gingen...und dieser Film hieß QUO VADIS.
Die Frage ist nur: Wohin gehst Du?
Nach Rom?
"Quo Vadis" ist ein schöner, imposanter, prächtiger, unterhaltsamer und christlich angehauchter Monumentalfilm von Mervyn LeRoy aus dem Jahre 1951, der auf dem gleichnamigen Roman von Henryk Sienkiewicz.
Das Werk erzählt die Geschichte des römischen Kommandanten Marcus Vinicius, der nach dem Krieg nach Rom zurückkehrt und sich dort in die christliche Sklavin Lyda verliebt. Weiterhin geht es um die Christenverfolgung durch den Kaiser Nero.
Die Story ist also grundsätzlich sehr einfach gestaltet und es tauchen auch durchaus kleine historische Fehler auf.
Der Film bot unglaubliche 110 Sprechrollen, von 30.000 Mitwirkenden, unter den Sprechrollen lassen sich im übrigen Bud Spencer, Sophia Loren, Elisabeth Taylor und Audrey Heburn in kleinen Nebenrollen entdecken.
Als Hauptrollen darf man hier Robert Taylor als heldenhafter Kommandant und Deborah Kerr als christliche Sklavin bewundern, die beide solide Leistungen abliefern. Doch verblassen sie im Gegensatz zum großen Peter Ustinov als Nero, er ist der Herrscher, er thront über allen, er ist ein Wahnsinniger. Peter Ustinov spielt diese Rolle mit einer unglaublichen Glaubwürdigkeit, Kraft und Perfektion, dass man glauben könnte, dass er Nero sei. So gesagt ist Ustinov als Nero einfach nur genial und leitet den Film.
Leo Glenn ist somit der Einzige, der in seiner Darstellung des cleveren Petronius, ansatzweise an die Leistung von Peter Ustinov herankommt, denn er spielt seine Figur souverän, verleiht ihr eine gewisse Tiefe und schafft das alles mehr als gekonnt.
Zudem darf die ausgezeichnete Regie das Mammutprojekt mit einer enormen Kraft und einem enormen Ausdruck verzieren.
Die großartige Kamera erschafft bunte und sehr prachtvolle Bilder, sie zeigt die aufwendigen Kämpfe und sensationellen Bauten, sodass sie eine gewisse Faszination entfalten.
Die Charaktere wurden im Gegensatz zu den Bilder und Kulissen recht simpel gestaltet beziehungsweise gezeichnet, besonders die beiden Hauptcharaktere bleiben doch weit hinter ihren Möglichkeiten.
Die Figur des Nero wurde somit am interessantesten gezeichnet, da sie doch viele nette und spannende Aspekte beinhaltet.
Die Dialoge solide geschrieben, einerseits wirken sie teilweise kitschig und viel zu melodramatisch, andererseits zeugen sie doch von großer Kraft und Energie, sodass sie gleichzeitig irgendwie großartig sind.
Einen weiteren wichtigen Aspekt von "Quo Vadis" stellt die stark komponierte Filmmusik dar, meistens wird sie passend eingesetzt und erschafft so eine dramatische Wirkung.
Weiterhin verfügt der Film über eine herausragende Ausstattung, der aller ersten Klasse, sie ist sehr authentisch und die Tieraufnahmen(von zum Beispiel Löwen) wurden exzellent gefilmt.
Doch bei einer Länge von knapp drei Stunden, kommt er leider nicht ohne einige Längen aus, so wirkt er stellenweise vielleicht etwas langatmig, dies wird aber durch die kraftvollen Bilder sehr gut kaschiert.
Die Highlights des Ganzen sind klar festzulegen: Erstmal die Szenen des brennenden Roms, die wirklich gewaltig für die damalige Zeit sind, dann die überragende Wagenrennenszene, des weiteren die überwältigenden Szenen in der Arena und schließlich noch, die bereits erwähnte, legendäre Performance von Peter Ustinov.
Trotz seiner Schwächen ist "Quo Vadis" also ein virtuos inszenierter Monumentalfilm der Extraklasse mit dem großen Sir Peter und ohne das Werk wäre es wahrscheinlich auch nie zu Filmen wie "Gladiator" oder "Ben Hur" gekommen.