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Alle Kommentare von horro
Über die Jahre immer wieder mal Metropolis und Nosferatu ... erstaunlich, was aus diesen Filmen immer wieder rauszuholen ist. Die ganzen Charlie Chaplin Filme sind auch ein gutes Beispiel dafür, dass in der Erinnerung des Zuschauers das gesprochene Wort kaum vermisst wird.
Neben den üblichen Verdächtigen, den Multiplex-Kinos die vorallem Blockbuster im Verbund anbieten, habe sich in unserer Stadt seit Jahren auch zwölf sogenannte "Kult-Kinos" etabliert, die ein etwas anderes Angebot haben und sich durchaus gegen den Trend behaupten können. Durch die Nähe zum viel günstigeren Deutschland, ich komme aus der Schweiz, konnte sich auch das in der Schweiz übliche OmU halten. Auch wenn sich nun die meisten jungen Leute die Filme nach der Grenze zum halben Preis mit Synchro anschauen, scheint mir die Kino-Kultur hier noch einigermassen gesund.
Herrlich billiges altes Dreckstück von einem Film, deshalb aber nicht minder sehenswert. Lustigerweise würde jeder sofort auf Anfang Achtziger tippen, obwohl der film 1991 entstanden ist. Wahrscheinlich hat die Profi-Crew eines Pornofilms hier beschlossen noch schnell einen Horrorstreifen abzudrehen. Kaum zu glauben, dass Tony Randel, der für Klassiker wie "Hellraiser II" und "C2 - Killerinsekt" verantwortlich war, diesen Streifen hier verbrochen hat. Schlussendlich läuft alles auf ein Bündnis in "Buffy-Manier" raus. Ein verschworenes Grüppchen beschützt eine Stadt vor der Vampir-Invasion. "Every kid in this town has to swim the crypt to wash away the dirt of this town ... but this place is dirty! ... are there dead people in the water? ... what do you expect? ... squirrels? ... this is a god damned crypt!" Dialoge wie dieser bestimmen das Niveau der Geschichte ... macht spass. Mit fortschreitender Laufzeit wird dieser Film immer besser, bleibt zwar billig, zeigt aber seine absichtlich komischen und packenden Seiten. Der junge Priester der Stadt fängt plötzlich an zu Rauchen, Saufen und ist verliebt, alles nur weil die Stadt scheinbar in die Hände von Dämonen fällt - gesunde Einstellung by the way. Filme wie dieser sind Vergangenheit; heute ist es leider nicht mehr möglich, einfach nur ein paar motivierte Schauspieler auf die Piste zu schicken um eine klassische Gruselstory zu mimen. Leider war alles schon mal da und der Zuschauer lechzt nach neuen Ideen. Hier habe ich den Luxus, das sofort wenn ich mir einen solchen Film anschaue, der Wiedererkennungseffekt "meiner Zeit" einsetzt. Für mich wirkt hier nichts verstaubt und alt, weil ich das alles selber höchst bewusst mitgelebt habe ... ausser den Vampiren natürlich!
Grauenhaft dämlich und wunderbar trashig ... ein Film für besondere Stunden
So langsam arbeite ich mich durch die Jack Ketchum Verfilmungen durch. Dieser Kanibalenkiste hier hat sich wiederum Andrew van den Houten (was für ein Name!) angenommen, der bereits "The Girl next door" und später "The Woman" produziert hat. Deshalb wahrscheinlich auch gewisse Ähnlichkeiten beim Cast und der Bildkomposition. Eine Familie zu gründen, für Nachwuchs zu sorgen, diesen zu ernähren und ihm beizubringen sich selbst zu ernähren und fortzupflanzen gehört sicher zu den Grundeigenschaften der Menschen. Diese Variante hier wird aber in unseren Breitengraden immer seltener praktiziert. Gerade die nüchterne, karge und etwas billig geratene Grundausstattung des Films untermalt von skurrilen Geräuschen und musikähnlichen Klängen sorgen hier für eine leicht entrückte und verstörende Atmosphäre. Ungeschnitten sind auch die Effekte knüppelhart, wenn auch etwas gar nieder; mit Nacktheit wird erstaunlich locker umgegangen. Leider entschädigen diese eigentlich gut gelungenen Elemente nie ganz für das schrecklich plumpe, zähe und schleppende Szenario. Hin und her gerissen muss ich diesen Film als durchschnittlich bewerten, obwohl er auf seine Weise etwas Spezielles und irgendwie auch faszinierend ist ... übrigens ist das hier die Vorgeschichte zu "The Woman" ^^
Wuaaah ... da kommt mein Hirn nicht mehr mit ... aber schön zusammengeschnitten mit überraschend gutem Wiedererkennungseffekt.
Wer kennt noch "Der Feind im meinem Bett" mit Julia Roberts? Hier haben wir es mit der etwas härteren Version davon zu tun; zumindest ansatzweise. Die ganze Geschichte ist eigentlich recht einfach gestrickt, hat aber durchaus ihre komplexen Momente. Wenn zum Beispiel unsere Heldin hier, die wie ich finde übrigens unglaublich charismatisch ist und mir hammermässig gut gefällt, versucht vom Alkohol loszukommen, erste Erfolge feiert und dann doch von ihrer Vergangeheit eingeholt wird, leidet man richtig mit. Alles kommt hier recht düster und deprimierend daher, leider fehlt diesem Film mitunter etwas mehr Unterhaltungswert, da er als reiner Horror-Thriller zu wenig zum Nachdenken geeignet ist.
Momentan spult Amy Seimetz einen Film nach dem anderen runter, was wirklich schade ist, weil scheinbar keine Produktion dabei ist, die für etwas Bekanntheit sorgt. Diese Frau scheint mir, wie bereits erwähnt, wirklich talentiert und hat eine tolle Ausstrahlung; ich drück ihr die Daumen, dass sie mit ihren Auftritten noch etwas mehr ins Rampenlicht gerückt wird.
Räusper ... Hoch verehrte Academy, liebe Filmfreunde, Mum & Dad ... räusper
Nachdem mir vor sechs Wochen das Angebot unterbreitet wurde einen Oscar zu erhalten und dafür $ 500'000 auf die Cayman Islands zu überweisen musste ich einen Moment nachdenken. Die Entscheidung wurde mir dann abgenommen, als ich in der Post die Liste mit den gewünschten Kategorien vorgefunden habe. Schlussendlich hab ich mich für das Feldchen neben "Beste Regie" entschieden und auch angekreuzt. Das war natürlich auch ein finanzieller Entscheid, für den Oscar "Bester Film" hätte ich noch $ 250'000 mehr bezahlen müssen. "Beste Regie" bietet mir im ganzen Angebot den besten Nutzen; egal welchen Schrott ich zukünftig noch filmisch umsetzen werde, ist mir der Erfolg als Oscar-Preisträger doch praktisch garantiert. So stehe ich hier also vor Ihnen um diesen kostspieligen aber lohnenswerten Preis für die Regie in "Whatever happened to Bin Laden" entgegen zu nehmen und danke dabei besonders meinen talentierten Darstellern dafür, dass sie ohne Bezahlung über zwei Jahre immer pünktlich am Set waren; bei Drehorten in der Westsahara ist dies ja auch nicht selbstverständlich. Zudem danke ich dem US-Verteidigungsministerium für die fachmännische Beratung und das zur Verfügungstellen von reichlich Filmmaterial, das ich ungeschnitten verwenden durfte. Last but not least bedanke ich mich bei unserem Sponsor "Blackwater", der grosszügig alle Kosten des Films sowie auch die Finanzierung dieses Oscars übernommen hat ... only Blackwater kills'em all! Bevor ich mich nun wieder von Ihnen verabschiede, möchte ich es nicht versäumen Ihnen meinen nächsten Film "Hey Dude where is my M16?" anzukündigen, der aus den bereits erwähnten Gründen sicherlich ein grosser, zumindest in finanzieller Hinsicht, Erfolg werden wird.
Ihnen allen eine gute Nacht und Gott schütze Korruption und Kapitalismus ... räusper ... Danke
Ohne Animal funktioniert die ganze Kiste gar nicht!
Auch wieder einer dieser Filme, den ich mir nie anschauen wollte und der dann doch irgendwie im Player gelandet ist. Eigentlich sollte man ja auf sein Bauchgefühl hören und vor allem die, hier recht zahlreichen, Warnungen anderer Filmfreunde beachten. All diese Umstände haben aber auch den Vorteil, dass sich meine Erwartungshaltung bei dieser Geschichte gegen null bewegt hat und somit dieser Film irgendwie nur gewinnen konnte. Langer Rede kurzer Sinn, so schlecht hat der mir schlussendlich nicht gefallen. Die mysteriöse, fantastische Geschichte von Oscar Wilde, die naturgemäss viele Ansätze der Philosophie enthalten müsste, wird recht ansprechend umgesetzt und einiges der Moral kommt gut rüber. Seine Seele dem Teufel zu verkaufen, im Tausch für Unvergänglichkeit bis zur unmenschlichen übersteigerten Eitelkeit und Grausamkeit. Die Rollen sind ausgezeichnet besetzt, insbesondere Colin Firth füllt sein Pensum wunderbar aus. Das Schwierige bei dieser Verfilmung ist sicher den Spagat zwischen Wilde's literarischem Gehalt und einem modernen ansprechenden Film zu schaffen. Oliver Parker ist dies wie den meisten seiner über zehn Vorgänger kaum gelungen. Zu stark kommt das ganze als Hochglanz-Mystery-Drama, wie sie heute eher die jüngeren Generationen in die Kinos lockt daher. Bei dieser Einseitigkeit müsste dann aber mehr Unterhaltung drin liegen, leider ist der Film dafür dann wieder oft zu langatmig. Wie der Roman über Dorian Gray hinterlässt auch dieser Film einen speziellen etwas mulmigen Eindruck, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Schau mich gerade durch die zweifelhafte Welt der Kannibalen- und Mondofilme. Da kommt man natürlich am Klassiker Cannibal Holocaust nicht vorbei. Weshalb dieser Film als Anker und Kernstück dieser kleinen Gruppe von ewig umstrittenen Werken gilt, wird einem schnell klar. Hier findet nicht nur ein überaus blutiges, natürlich auch recht unsinniges, Gemetzel statt, sondern die Geschichte und die Musik machen ebenfalls einigermassen Sinn. Vor allem kann einem dieser Film irgendwie Angst einjagen, das hat bei mir bisher keiner dieser Schinken geschafft. Wie üblich wird der krasse Gegensatz zwischen dem zivilisierten Grossstadtdschungel, gezeigt wird mit Vorliebe Manhattan, und dem wilden primitiven Urwald, hier meist der Amazonas, heraufbeschworen. Dem Zuschauer soll vorgekaukelt werden, dass gleich über dem nächsten Fluss die grosse unbekannte und gnadenlose grüne Hölle lauert, in der alles möglich ist, die schlimmsten Albträume wahr werden und eben fast ausschliesslich wilde Kannibalen und primitive Naturvölker hausen. Eigentlich wäre das alles gut geeignet um ein bisschen zu lachen und sich über diese Epoche des Films lustig zu machen, wenn nicht die Gore-Effekte doch ziemlich zum fürchten wären. Voraussetzung für das Beinahe-Filmvergnügen ist allerdings auch hier, dass man eine einigermasse gut restaurierte und vor allem ungeschnittene Fassung dieses Films bekommt ... gar nicht so einfach.
Vermeintliche Dauer-Party oder vielleicht auch Spring-Break auf einer Forschungsstation am Südpol. Leider wird die feuchtfröhliche Stimmung immer wieder durch mysteriöse Ermittlungen a la Akte X gestört. Zumindest am Anfang wirkt die erwähnte Konstellation doch sehr arg konstruiert. Unvernünftige Entscheide werden getroffen und fatale, vorhersehbare Risiken und deren Auswirkungen werden in Kauf genommen, um der Spur irgendeines dunklen Geheimnisses zu folgen. Natürlich trifft die Katastrophe in Form eines unglaublichen, in der Antarktis wohl aber auch alltäglichen, Sturms ein. Und vor diesem Hintergrund entblättert sich eine spionage-irgendwas-verschwörungs-Kiste, die eigentlich kaum faszinierend und unglaublich nebensächlich ist. Das Szenario, so unrealistisch und auch abgestanden es sein mag, schafft eine ansprechende Atmosphäre, die so typisch für unentdeckte abgelegene Orte ist. Angereichert mit eisigen Bildern kann die Geschichte, trotz offensichtlicher Längen, recht oft faszinieren. Die ewigen Rückblenden in die Vergangeheit unserer Polizeiheldin sind allergings ziemlich mühsam und fördern keinerlei zusätzliche Elemente, die für diese Story nötig wären, an den Tag; ausserdem kommt das sehr triefend und schmalzig daher. Trotz Twist gegen Ende haben wir es hier nur mit einem netten kleinen Krimi zu tun, der sich in einer ungewöhnlichen Umgebung abspielt.
Star Wars - Episode IV ... das Imperium gabs glaub ich gar nicht ... ganz sicher bin ich mir allerdings nicht
Kenne sonst nur den Kontrabass ... aber Contraband wird auf jeden Fall geschaut!
Kann man schon machen, fragt sich einfach an wen sich das Ganze richten soll. Die Generation, die mit Psycho noch voll mitgegangen ist, wird sich wahrscheinlich kaum darauf einlassen, die "Neo-Psycho's" interessieren sich nicht dafür. Also für wen soll das gut sein?
Also ich bin definitiv dabei und reise Luftlinie 692 km an ... es gibt also keine Ausreden und ich will alle sehen! ... mach doch nicht den weiten Weg, um dann nur irgendwo meine Curry-Wurst alleine essen zu müssen ;)
"Schöne" SciFi-Effekte aus Pappmache und Schauspieler aus einer gänzlich eigenen Liga. Eine Story wie aus einem billigen Comic, mit ihrem ganz speziellen Charme. Ehrlich gesagt ist an diesem Film nichts wirklich herausragend und die Begriffe "Trash" und "C-Movie" sind hier nicht unbedingt also Kompliment zu verstehen. Sicherlich ein Film, der einem aufgrund seiner Zugehörigkeit irgendwie als spezielles Beispiel haften bleibt. Sicher aber auch ein Film, der diese Bezeichnung nur bedingt verdient. Habe hier glücklicherweise die "XXX-Version" anschauen können und muss sagen, dass dieser Umstand doch einige der überwältigenden Mängel zu kompensieren weiss. Unter dem Strich allerdings sehr viel ganz billiger Scheiss mit ebenso biederem Porno-Touch.
Lilo hat heute im Rahmen der "Swiss Awards" den "Lifetime Award" für ihr Lebenswerk erhalten. Sie hat mich seit meiner Kindheit mit ihren Rollen, vorallem in deutschsprachigen Filmen, immer wieder fasziniert. Nicht viele andere haben mit ihrer Ausstrahlung, ihrem Humor und ihrem mitreissenden Lachen so vielen Menschen Freude bereitet, ja sogar ganze Generationen begeistert. Lilo du bist einzigartig!
was heisst hier nervös ... Körperspannung ist gar kein Ausdruck ;)
Als ich den damals im Kino gesehen habe, war das wie das Eintauchen in eine neue Dimension des Horror. Manche behaupten ja heute, der Film sei reiner Familien-Grusel a la Disney. Was auch immer, hier sieht man auf jeden Fall das schönste kriechende und sich zersetzende Steak aller Zeiten; überhaupt sind die Effekte legendär. Für mich, früher wie heute, einer der Evergreen-Blockbuster aus diesem Genre.
Oh wie schön ... Sergio Martino präsentiert uns hier einen Giallo, der doch sehr stark und markant ins eher modernere Slasher-Genre abdriftet. Alle Elemente die zu einem waschechten Exploitation-Schocker dazu gehören, sind hier schön herausgearbeitet und klar vorhanden. Studentinnen in Italien geniessen alle Freiheiten der Siebzigerjahre und werden dabei Opfer eines Psycho-Killers. Dass ausgerechnet eine Säge hier das prägende Instrument darstellt, kommt ja auch nicht von ungefähr. Ausserdem vertragen sich Säge und nackte Mädchenkörper meist nicht gut und so wurde hier sicher auch Inspiration für so manchen Horrorfilm danach geliefert. Auch die schöne Symbolik von Puppen und Seidenschals ist hier aufs typischste eingeflochten und macht aus diesem Film einen prägenden Klassiker. Ein bisschen unpassend ist allenfalls, dass das Szenario durch sein Entstehungsjahr etwas zu stark im Hippiestil und mit freier Liebe angehaucht ist; wirkt eher störend für diese Geschichte. Irgendwie auch eine Stilstudie der europäischen Filmkunst und Technik in den Siebzigerjahren.
Japanischer Fantasy-Splatter mit schönen Kampfszenen und viel Blut, aber bar jeder Logik. Ohne eine noch so simple Geschichte kommt leider auch fast nie so etwas wie Spannung auf und da mögen auch die für das schmale Budget erstaunlich kunstvollen Einstellungen nicht mehr allzu viel retten. Insgesamt lebt diese Produktion also von einer anständigen Mystery-Stimmung, edlen Bildern, passendem Sound und der ständigen Erwartungshaltung, dass mal etwas Licht in das Ganze kommt und einen Aha-Effekt auslöst. Letzteres ist bei mir allerdings nie so richtig eingetroffen.
Fear itself, von Rodriguez ... nice. Wieder eine herrlich okkulte Folge, die rasant und kribblig daher kommt. Ein bisschen Hexen-Geschwafel, etwas Geister-Zauber und viel Buhuuuu... schon sind die 40 Minuten vorbei und man hat irgendwie das Gefühl, was gesehen zu haben. Ein wirklich netter Horrorbuch-Zirkel und Halloween ist natürlich auch noch. Sehr fein!
Zu meiner Verteidigung möchte ich anbringen, dass ich auch Exploitationfilme sammle, ja manchmal sogar kaum widerstehen kann wenn ich die netten Cover-Bildchen sehe. Ausserdem trägt der Regisseur hier denselben Nachnamen wie ich, es könnte also irgendwie genetisch bedingt sein. Cannibal Ferox ist eindeutig im zäh fliessenden blutig-trüben Fahrwasser von Cannibal Holocaust entstanden. Eine Klasse von Filmen, die eine zeitlang die rauhen Urtriebe von horrorhungrigen Filmfans auf der ganzen Welt geweckt und befriedigt haben und vorallem auch wegen der harten Zensur eine Art stylischen Kultstatus besassen. Aus heutiger Sicht betrachtet ist es allerdings mit dem Mythos um diese billigen plumpen Mondofilme nicht mehr allzu weit her. Filmisches Vergnügen sieht anders aus. Obwohl von Zeit zu Zeit ein Tier, eine Frau oder sonst irgendwas das schreien und bluten kann bestialisch geschlachtet oder verstümmelt wird, hält sich die Spannung in bescheidenen Grenzen und wirklich gruseln kann man sich hier eben auch nicht - eher vielleicht noch ekeln. Die Rache der Kannibalen ist aus dieser Sicht also geglückt. Als Fan von Horrorklassikern behaupte ich aber, dass man mindestens einen dieser Filme irgendwann gesehen haben muss, um sich ein Bild zu machen. Wenn man dann wie ich hier eine fast unbeschnippelte gut wiederhergestellte Version serviert bekommt, kann man sich das ruhig mal antun.
Wer hätte gedacht, dass die Raketenwürmer je zurückkehren ... wahrscheinlich jeder! Und wie sie das tun; anscheinend ungebremst fährt die Geschichte mit fast genau so viel Witz und dem rasant-trashigen Flair des ersten Teils fort. Die Jagd nach den Erdbeeben-Würmern wurde wieder sehr spassig inszeniert und einige Figuren aus dem ersten Teil, insbesondere Fred Ward als Earl, spielen erneut ihre Rolle. Einzig Kevin Bacon hinterlässt eine schmerzliche Lücke. Selbstverständlich fehlt 6 Jahre nach dem Überraschungserfolg von Ron Underwood dieser Fortsetzung hier der Effekt eines grossen Paukenschlags. Wilson schafft es aber die Lust des Zuschauers nach noch mehr Gewürm und coolen Sprüchen, die im ersten Teil nicht restlos befriedigt wurde, erfolgreich zu reaktivieren. "Aftershock" ist sicherlich für eine "direct to Video" Produktion im Stile einer Kassenfüller-Fortsetzung mehr als gelungen. Obwohl ich mir ja nur ganz selten Filme synchronisiert anschaue, finde ich die Übersetzung von "Graboid" in "Schnappoid" schlicht gewaltig.