jacker - Kommentare

Alle Kommentare von jacker

  • 6

    Das Thiel & Boerne Konstrukt beginnt zu bröckeln!
    Es wankt noch nicht, es strauchelt noch nicht, es stürzt noch lang nicht ein, aber erste Abnutzungserscheinungen sind unverkennbar vorhanden. Die Chemie der Zwei stimmt zwar nach wie vor, doch in altbekannter zwischenmenschlicher Manier bissige Gags zu liefern, entpuppt sich zunehmend als Kampf gegen die Routine, die Gewöhnung und erste Staubkörner.

    Die Münsteraner TATORTe waren nie auf klassische Krimi-Schemata aus - wenig Fall, wenig Thrill, stattdessen viel Humor und Identifikationspotential - wenn jedoch wie im Fall SUMM, SUMM, SUMM die Kernkompetenz der Reihe ins Wanken gerät, stößt umso bitterer auf wie dünn der Plot doch tatsächlich ist.

    Geradezu wirr ging es in diesem wüsten Stelldichein von Schlagersängern, enttäuschten alt-Rockern, fanatischen Fan-Muttis und wild gewordener Bienenzucht zu! Wirr, unlogisch und fragwürdig.

    Positiv muss natürlich anerkannt werden, dass verglichen zum vorherigen Fall (Bauern-Soap auf Fäkalien-Gag Niveau ohne jegliche Thiel/Boerne Momente, kurz: Totalausfall) nahezu ein Meisterwerk abgeliefert wurde, doch abseits einiger großer Momente, fehlte mir hier einfach Fluss, Linie und Struktur.

    Da wird wie wild ermittelt, aber ewig im Dunkeln getappt, dann der quasi Mörder geschnappt, trotz Videobeweis jedoch nicht verhaftet, ein Haufen niedlich-bemüht-komplexe Quervernetzungen gesponnen (die ganze Welt trifft sich in Münster, ein Fall, 10 Personen, wen interessiert da schon der Rest der Welt?) und zum Ende doch banal wie es kaum banaler geht aufgelöst. Hä?

    Highlights, wie ein in Unterhose durch die Nacht sprintender Thiel, überdurchschnittlich 'große' Alverich-Seitenhiebe und eine Schnulzen summende Staatsanwältin, sorgen im entscheidenden Moment immer wieder für genug Spaß, um die Episode in positiver Erinnerung zu behalten, demnächst darf es aber gern mal ein etwas handfesterer Fall werden!

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    • 8

      Hier sollte jetzt eigentlich ein Kommentar über EPISODE IV stehen.

      Aber aus akuter Verärgerung über dieses blöde 1997er CGI-rumgepfusche auf Super-RTL-Eigenproduktions-Niveau, speziell den unnötigsten Eingriff der Filmgeschichte - ein CGI-Jabba - vertage ich das.
      Gesteigert wird mein Unmut durch das Ergebniss einer ausgiebigen Recherche: Lucas weigert sich die unverpfuschten Filme (Ur-Trilogie) in anständiger Qualität zu veröffentlichen, Sie überhaupt nochmal zu veröffentlichen! Friss oder stirb. Lass uns doch die MONA LISA auch. ein wenig überpinseln!
      Mir war nie so ganz bewusst wie unnötig diese 1997er 'Special-Edition' war und ist. Jetzt schon. Das kollidiert mit meinen Kindheitserinnerungen, die CGI wirkt absolut deplaziert in den alten Kulissen und es sieht alles einfach amateurhaft-doof aus.
      Plus: Nachdem dieser Stein ins Rollen gebracht wurde, müssten die Filme eigentlich alle 3 Jahre geupdatet werden um zeitgemäß zu wirken. Hätte ich kein Problem mit, auch wenn irgendwann nichts mehr von KRIEG DER STERNE übrig bleibt, würde Lucas einfach die Ur-Trilogie neu abtasten und auf BD, oder qualitativ hochwertiger DVD raushauen.
      Bääh!!!

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      • 7

        [...] Daran scheiden sich scheinbar die Gemüter, für die einen stellt diese Herangehensweise die ultimative Langeweile dar – kein Thrill, keine Action, kein wirkliches Finale – für die anderen ist es die Revolution, die Wiederauferstehung des echten Spukes. Zweites ist aus meiner Sicht vielleicht etwas hoch gegriffen, überdurchschnittlich, weil sich so sehr seiner Stärken bewusst ist dieser Film aber definitiv, denn West weiß seine sparsamen Schockmomente überaus passend über die Laufzeit zu verteilen und scheut es nicht, auch mal frech mit dem Zuschauer zu spielen: Endlose Suspense, die auf den großen, zerstörerischen Moment zusteuert, gipfelt ab und an auch mal in einem finalen… Nichts! Verarscht, ätsch, umsonst auf den Fingernägeln herum gekaut und die Fingerknochen des Sitznachbarn zum Bersten gebracht. [...]

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        • 1
          • http://www.liveleak.com/view?i=101_1295548456

            Cage ist groß!
            Und entgegen Vince's Aussage ist er auch gut wenn er nicht senkrecht die Wand hoch geht (wie in BRINGING OUT THE DEAD oder TRICKS)!

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            • So sehr ich STROMBERG auch (alle Staffeln zwei mal) abgefeiert habe, ich glaube das wird nix!
              Kinofilme auf Serienbasis werden eigentlich nie so gut wie die Serie. Sind einfach zwei verschiedene Paar Schuhe..

              • 8

                [...] PERFECT SENSE stürzt die Welt in ein krasses Szenario: Die Menschen verlieren nach kurz anhaltender Ekstase, Schmerz oder Wut dauerhaft ihre Sinne – einen nach dem anderen. Keiner versteht es, keiner kann es kontrollieren, es ist nur eine Frage der Zeit bis die Menschheit am Ende ist, sollte nicht ein Wunder passieren. Also was zählt noch in solchen Zeiten? Wovon zehren wir und ziehen die Kraft es durchzustehen?

                Die Antworten liefert Regisseur Daniel Mackenzie mit voller emotionaler Wucht – wundervoll und romantisch, im Gegenpol jedoch unglaublich tragisch und tieftraurig. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Unterstützend, nein, verstärkend für diese emotional aufgeladene Reise wirken die schlichtweg phänomenalen Bilder von Kameramann Giles Nuttgens und der subtile, grandios komponierte Soundtrack aus zeitgenössischer Klassik von Max Richter. Letzterer beweißt hier, dass er neben Hauschka, Olafur Arnalds, etc. einer der ganz großen Namen in dieser Sparte ist – dass seine Klänge bis ganz tief ins Innerste vordringen und dort berühren, wo es Wirkung zeigt. [...]

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                • 4

                  [...] Im Vorfeld hatte ich schon so viele Punchlines gehört:
                  „Großartige Dekonstruktion des Genres“
                  „Unfassbare Meta-Ebene“
                  „Selbst-reflektiert bis zum Anschlag“

                  Mein Problem während der Sichtung war jedoch, dass der Film mich so unfassbar gelangweilt hat, dass ich bis auf die völlig offensichtliche (und m.M.n. recht plumpe) Abrechnung mit den standardisierten Horror-Klischees, nichts von dieser großartigen Reflektiertheit mitbekommen habe. Weil ich keinerlei Drang verspürte da weiter einzutauchen. Im Nachhinein war ich sogar mal ein wenig enttäuscht. Weil soviel Lob überall doch (obwohl ich das immer zu vermeiden suche) leider eine Erwartungshaltung erzeugt hat. Und der Film war für mich primär eins: Genauso langweilig wie die ganzen Genrevertreter denen er den Spiegel der Wahrheit vorhält. Ich kann nicht leugnen, dass nach der Fahrstuhlfahrt kurzzeitig etwas Tempo rein kommt. Hat aber auch nicht mehr viel geholfen. Im Nachhinein eine gute Idee zu durchschauen, tröstet kaum über diese viele lange Weile hinweg. Was diese gute Idee war, blieb mir eh eine ganze Weile nahezu verborgen. [...]

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                  • STAR WARS. Desinteresse hin oder her, ist ne Meilenstein-Trilogie! Und macht echt Spaß!
                    INDY. Funktioniert bei mir irgendwie nicht und ich denke bei dir erst recht nicht, weil es die Essenz des Unterhaltungskinos ist. Ist ja eher weniger deins ;)
                    SCARFACE. Siehst du wahrscheinlich in falschem Licht! Wird ja von allen HipHop-GähnkZtahZ-Kiddies dieser Welt hochgefeiert (+ Poster an der Kinderzimmerwand), ist in meinen AUgen aber eher eine ganz große Anklage. Und Tony Montana wird hier sicher nicht zum coolen Gangster stilisiert (zumindest ab einem Mindest-IQ des Zuschauers)!!
                    CASINO. Kannst du dir wahrscheinlich wirklich sparen, finde ihn gut, aber bezweifle, dass du damit was anfangen kannst.
                    AVATAR. Haha, bei jemandem wie dir, der so ziemlich gar nicht an Style over Substance interessiert ist, dürfte der allerklarste HOLLYWOOD-Streifen aller Zeiten wohl auf Granit beißen :D

                    aber:

                    TERMINATOR. Musst du kucken :D Arnie gehört zur humoristischen Allgemeinbildung!!!!!! Am besten noch RED HEAT und PHANTOM KOMMANDO direkt hinterher ;)

                    Und FOLLOWING ist vielleicht, wenn es überhaupt nen Nolan-Film gibt der dir zusagen könnte, genau dieser Film.

                    Und Gott bewahre, gebe dir bloß PEARL HARBOUR nicht. Wie meine Gedächtnis 5P da zustande kommen ist mir schleierhaft, aber ohne Neusichtung kann ich nicht runter stufen und die müsste mit einem maximalen Anfall von Masochismus einher gehen ...

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                    • 9

                      [...] Meisterhaft (und nichts anderes!) ist das perfekte audiovisuelle Gesamtkonstrukt was hier geschaffen wurde. Bilder von atemberaubender Schönheit und Komposition, ein perfektes Tempo, wundervolle und auf den Punkt passende musikalische Untermalung und dazu dieser dauerhafte Schleier der Undurchsichtigkeit. Da stimmt einfach alles. Vielleicht ist der wahnsinnige Plot ja auch viel offensichtlicher, als es mir beim Schauen des Werkes erschien? Und mir einfach entgangen, wie es unausweichlich kommen muss? Ich kann es mir nicht vorstellen und sollte es so sein, sehe ich das so: ich lasse mich nun mal einfach gern berauchen und verzaubern, anstatt schon mittendrin verkopfte Analysen zu starten.

                      Was so unscheinbar beginnt und Stück für Stück Puzzle artig kleine Einblicke in die tragische Geschichte eines gebrochenen Mannes gibt, entwickelt sich im weiteren zum puren Wahnsinn, zum ultimativen Horrorfilm (und das meine ich wirklich so!).
                      Wer ist Hannibal Lector? Wer war Jack Torrance?
                      Ich habe soeben Dr. Ledgard kennen gelernt! [...]

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                      • 5

                        Nee. So extrem könnt ihr das nicht bringen.
                        Selten wurde so ironiefrei, sprich todernst, aufs äußerste die Klischeepeitsche geschwungen, ohne auch nur das geringste Gegenindiz zu liefern!

                        Die bösen Afghanen!
                        Egal ob Student, Café-Besitzerin oder sonstwas, die sind doch alle kriminell, dampfen was das Zeug hält, überaus gewalttätig, ja einfach Terroristen noch und nöcher. Und da reicht es mir nicht, dass in einer (!!) Unterhaltung mal Stunk gemacht wird, es würden ja alle Afghanen direkt als Terroristen denunziert, wenn der Film - vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein - eben dies tut.
                        Actions speak louder than words. Also ist sagen: 'Ein tolles Land und die sind nict alle so!', das eine - Charaktere zu bringen, die eben diese Aussagen bestätigen wäre das andere, das wichtigere und genau da versagen die Macher leider völlig.

                        Statt den Wind aus den Segeln zu nehmen, verliert man sich sogar noch schlimmer im Strudel der Vorurteile: Der afghanische Student ist natürlich nicht nur Bombenbauer und Terrorist - nein er ist natürlich auch noch Schleuser, Erpresser und von Westhass getriebener Killer. Bereits halb-Afghanin zu sein, reicht bereits um völlig gleichgültig im dubiosen Sumpf mitzumischen.Selbst die unscheinbare Tante im Kaffee wird plötzlich zur (fast) Rache-Killerin und hat insgeheim ja auch tonnenweise Rauchwerk geschmuggelt.
                        Und der deutsche Afghanenfreund? Der hat mit Afghanen zu tun, also macht der beim Schmuggel natürlich fröhlich mit. Scheint ansteckend zu sein, dieses Afghanentum.

                        Da fehlt mir der Gegenpol, aber ganz eindeutig!

                        Und das ist schade, denn aus Plot-, Spannungs- und Schauspieltechnischer Sicht konnte TATORT: SCHWARZER AFGHANE tatsächlich einiges bieten. Auch atmosphärisch wurde hier gepunktet und wirklich dicht (nicht im Sinne des Afghanen-Konsums) inszeniert.

                        Das nächste mal bitte den Plot gegenlesen lassen, Freunde!

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                        • 9

                          [...] Gründe für das Funktionieren dieses Werkes zu suchen, fühlt sich wie leeres Geschwafel an. Ich kann es nicht erklären! Ich weiß nur, dass ich den Film direkt nochmal sehen wollte, aber leider nicht die Zeit dazu hatte. Vielleicht ist es auch besser, dies alles erst mal sacken zu lassen und vorbereitet (aber doch nicht gewappnet) ein zweites Mal mit Robert Pattinson in seine Limousine zu steigen?

                          Doch den Film mit der Aussage „ist super, aber jetzt weiter mit dem nächsten“ zur Seite zu legen fällt mir trotz verwunderter Ratlosigkeit schwer, weil er geradezu danach schreit die eigene Wirkung zu ergründen. Cronenberg entfernt sich, wie in den nuller und zehner Jahren mehrfach, maximal weit von seinen schleimigen Body-Horror Wurzeln und schafft subtil eine andere Art des Horrors – eine realere, allgegenwärtigere. Waren doch seine saftigen Gedärm-Feste früher oft (bzw. immer) als Allegorie auf menschliche und gesellschaftliche Themenkomplexe zu lesen, bedarf es in COSMOPOLIS keiner blutrünstigen Abstraktion mehr. Es ist nun die „echte“ Welt, welche in sich selbst bereits so pervertiert daher kommt, dass ohne große Verfremdung von außen bereits ein maximales Gefühl der grotesken Karikatur entsteht. Wie absurd hat sich der Algorithmen-gesteuerte hardcore-Kapitalismus entwickelt? Kann dieses System noch lange so weiter funktionieren? [...]

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                          • Seh ich 'relativ' ähnlich!
                            Schade ist es dass die Klischeekeule hier wirklich gnadenlos geschwungen wurde, denn atmosphärisch fand ich die Episode ziemlich dicht. Auch die Kameraarbeit passte.
                            Aber das reicht mir nicht, dass in einer (!!) Unterhaltung mal Stunk gemacht wird, es würden ja alle Afghanen direkt als Terroristen denunziert, wenn der Film - vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein - eben dies tut. Selbst die unscheinbare Tante im Kaffee wird ja plötzlich zur (fast) Rache-Killerin..
                            Nee, da hat der Gegenpol gefehlt!

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                            • 8

                              [...] Wenn THE RAID eins vorweisen kann, ist es Dynamik. Die Darstellung dieser nicht-Handlung (wer braucht schon eine Story, marginal reicht völlig hin) ist sowas von rasant und packend in Szene gesetzt, dass ein ‚WTF?-Moment‘ den nächsten jagt! Unglaublich choreographierte (zumindest für den sporadischen Konsumenten von asiatischen Klopperfilmen) Kampfszenen laufen in einer Herzklopfen verursachenden Geschwindigkeit ab, übertriebene Schießereien, Explosionen, Stechereien, Brutalitäten jeglicher Art reihen sich in zackigem Tempo aneinander und lassen wenig bis keinen Raum zum Durchatmen. Das atemberaubende Tempo wird ab und an lediglich durch kurze, äußerst spannende Momente der Ruhe unterbrochen – die Cops sammeln sich, verstecken sich, formieren sich neu zum finalen Angriff. [...]

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                              • 7

                                [...] Der erste Eindruck überrascht bereits: Fantastisch eingefangene Bilder aus wundervoller Natur in Alaska. Renner – durch sein pausbäckiges, rundes Gesicht und die nicht abzulegende spitzbübisch-nette Ausstrahlung sicher optisch der weniger imposante Agent – irgendwo in der Wildnis. Allein. Tauchend in einem eiskalten Gebirgssee. Th3 Ub0rmensch? Ja, ist er – warum erfahren wir aber erst später.

                                Eine großartig geführte Kamera und wirklich tolle Kulissenwahl der Drehorte sind zwei der großen Pluspunkte, die sich konstant durch dieses Reboot (oder eher Add-On der BOURNE-Serie) hindurchziehen. Optimalerweise wurde weder der ursprüngliche Stoff neu erzählt, noch krampfhaft NACH Damon’s Hetzjagden als Jason Bourne angesetzt, sondern tiefer in die dubiosen Programme von C.I.A. und Regierung eingetaucht, um eine recht simple, aber dennoch effektive Seitenhandlung zu erzählen. „Treadstone“ ist längst Geschichte, die gezüchteten menschlichen Killermaschinen der neuen Projekte physisch und psychisch leistungsfähiger, kühler, präziser. Doch das schlägt Wellen, die Verantwortlichen bangen um ihre Hälse und so muss auch Renner als Agent Aaron Cross hier um sein Leben kämpfen. [...]

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                                  [...] Denn WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN will sich bloß nicht als objektive Analyse verstanden wissen. Es wird nicht Stück für Stück rekonstruiert wie es zu einer Katastrophe kommt, um am Ende „den Schuldigen“ an den Pranger zu stellen – eher stellt der Film einen Prozess der Verarbeitung dar, eine höchst subjektive Reise ins tiefste Innere einer aus der Bahn geworfenen Mutter. Was wir sehen sind Eventualitäten – mal verteufelt, mal auch romantisiert – Momente von denen das schönste, das schlimmste, oder nur noch ein schwer greifbares Gefühl geblieben ist und die nun, auf der Suche nach einem Weg die grausame Wahrheit zu verstehen, immer wieder vor Eva’s innerem Auge ablaufen. Erinnerungen – verfälscht und im Kern doch wahr. [...]

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                                  • 6

                                    Der alte Dreiarm-Nuschel-Nazi Schweiger gibt sein Debut in einer urdeutschen Institution (die ich - obwohl ich mittlerweile eines besseren belehrt wurde und selber schon ein paar gesehen habe - einfach nicht schaffe aus der 60+ und Treppenlift Schublade zu entfernen) und wie sollte es anders kommen: Die Nation - ich inklusive - schaltet ein und die Nation - ich exklusive - meckert. Denn der Schweiger mit seinem RomCom Gedöns nervt ja total.

                                    Ist wohl auch (mit Einschränkungen) so, denn seine Filme entsprechen mit ihrem Wohlfühl-Soundteppich tatsächlich zunehmend weniger meinem Geschmack. In diversen Runden wo ich ihn mal hab so sprechen hören, hat sich aber für mich die Meinung herauskristallisiert, dass es sich bei ihm schon um einen recht intelligenten Menschen handelt, der durchaus in der Lage ist interessantes und gehaltvolles von sich zu geben. Nur macht er eben Filme, die jedem gefallen sollen und sich somit selbst in ihrer Glanz-Welt-Suppe ertränken (zunehmend.. Die ersten wahren völlig okay).

                                    Okay, worum gings?
                                    Achja: TATORT!
                                    Der Herr Schweiger darf hier einfach mal mit Pauken und Trompeten den Brachial-Cop mimen und der gesamte Serien-Beitrag geht in eine sehr amerikanische, äußerst überzogene Richtung. Ein Auftakt in dem die Kugeln fliegen, dann weiterhin viel Getöse, 08/15-Klischees ohne Gnade, explodierende Hotelzimmer, eine heldenhafte und in keiner Weise ernst zu nehmende Retter-Inszenierung gegen Ende, ein Übermensch, der zu Fuß Autos einholt, etc. etc.
                                    Leider schielt Regisseur Christian Alvart (dem wir ja immerhin Genre-Perlen wie PANDORUM zu verdanken haben) ein wenig aus dem Fenster hinaus, schaffst es jedoch nicht sich wirklich weit rauszulehnen und vollends die Sau raus zu lassen. Scheiß TV-Konventionen, da hätte tatsächlich feinster No-Brainer Action-Trash drin liegen können! So wirkt das ganze leider in letzter (oder eher schon vorletzter) Instanz nicht konsequent genug.

                                    Macht aber nichts, große Freude bereitet nämlich Fahri Yardim als Sprüche kloppender Sidekick im Krankenhausbett. Macht Spaß (wie immer wenn der Mann involviert ist)! Was jedoch der ganze unnütze Sideplot mit Schweiger Tochter Nr. 1 (übrigens in ihrer Mimik nicht weniger nervig als die kleinere), gekochten Eiern, etc. soll? Keine Ahnung, ich tippe mal deutsche TV-Konventionen?

                                    Auf technischer Ebene hat man versucht sich dem Knall-Bumm-Rattapeng-Schema anzupassen, die Kamera will mittendrin sein, hektisch, wackelig, voll am Mann. Ob das gefällt muss jeder selbst wissen (ich weiß es nicht mal, aber angemessen war sie irgendwie schon), aber spätestens wenn Nuschelkopp Schweiger in feinster BANLIEUE 13 Manier per Hechtsprung und Kettenschwung von einem Stockwerk ins darunter gelegene stuntet ist der Lachflash vorprogrammiert.

                                    Viel verschenktes Potential, aber immerhin ist der Wille erkennbar mal nicht ganz so lahm und gewollt echt die typische Krimi-Kost zu verkaufen!

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                                    • 7
                                      über Lockout

                                      [...] Zunächst ist das natürlich dem großartigen Guy Pearce geschuldet. Dieser versteht es von Sekunde Eins an seine Figur perfekt zu interpretieren und spielt sie mit einer so übermenschlichen Badassness runter, dass ein Eisberg an ihm zerschellen würde. Das süffisante Grinsen eingefroren, durch nichts aus der Ruhe zu bringen und sichtlich erfreut daran, lieber (auf einem utopisch hohen Level, bereits in Satire abgleitend) Testosteron-triefende über-männliche Sprüche zu kloppen, als mit der Konsequenz zu leben für eben diese Sprüche von einem zwei Meter Gorilla verprügelt zu werden. Seine Figur, namentlich Snow, liefert bereits in den ersten fünf Minuten ein wahres Fest an Knaller-Punchlines. Königlich ironisch nimmt LOCKOUT sich auch im weiteren Verlauf nicht zurück uns effektiv-dämliche Oneliner um die Ohren zu knallen, deren komödiantische Wirkung zumindest an Freunden des gepflegten B-Action-Kinos nicht abprallen kann. Ich habe mich prächtig amüsiert! [...]

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                                      • In seinen Tendenzen, die Fühler nach amerikanischem Krawall-Kino auszustrecken, viiiiiel zu zaghaft!
                                        Wenn schon no-brainer trash, dann richtig (und dafür hätte noch die eine oder andere Explosion gefehlt!)

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                                          [...] Es sind die Feinheiten, die Regisseur Marius Holst hier thematisiert, subtil verpackt und unheimlich Wirkungsvoll. Bei Ankunft endet für die verurteilten Jungs ihre bisherige Existenz – selbst ihres Namens werden sie beraubt und mit einem Nummer versehen – von nun an zählt nur noch eins: Gehorsam. Absoluter Gehorsam und das wortlose Schlucken jeglicher Demütigungen. Jedes Widerwort kann und wird den Aufenthalt verlängern.

                                          Feinfühlig wird C19’s Psyche beleuchtet. Der zornige, verschlossene Junge rebelliert und will sich nicht fügen – als einer der wenigen Insassen in den letzten Jahren – und prallt ungebremst mit dem sadistischen Aufseher Brathen aufeinander. Nach und nach öffnet er sich seinen Mitgefangenen und der Rebell in ihm will die Zustände nicht weiter schlucken.

                                          Schlucken muss auch der Zuschauer, denn die fesselnd inszenierte Thematik geht wirklich unter die Haut. Getragen von einer Garde talentierter Jungschauspieler und Qualitätsgarant Stellan Skarsgard, findet THE KING OF DEVIL’S ISLAND auf einer mitreißenden psychologischen Ebene statt und bietet zeitweise den blanken Horror [...]

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                                          • Wenn ich die Headline lese geht mir nur durch den Kopf: Jessica Chastain sollte JEDERMANNS Love Interest werden <3

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                                              Mäh!
                                              In der (echten) Videothek hab ich mal das Cover gesehen und den abgebildeten Juan fälschlicherweise als John Turturro identifiziert. Hab aber was anderes geliehen, ihn auf die Leihliste der Online-Videothek gesetzt, vorhin meinen Brief geöffnet und mich auf John Turturro gefreut.
                                              Pustekuchen. Kein john Turturro.
                                              Erster Dämpfer!

                                              Dann fand ich es aber doch stark einen Film aus Cuba (als Filmland hatte das, wohl aufgrund der politischen Umstände, noch gar nicht auf dem Schirm) zu sehen. Tja.. Leider fällt mir außer diesem Fakt nichts positives ein. Dämlichste, dabei leider unwitzige Gags, eine träge und völlig roter Faden-freie Inszenierung, lahme Zombies die in schlechten Effekten wenig blutrünstig zerhackt werden, dann ab und an mal ein paar dürftige Seitenhiebe auf das System, leider immer nur in diesen unsagbar schleppenden Dialogen verpackt und ganz, aber wirklich ganz viel lange Weile!

                                              Die Zombies waren ja im Vorbild SHAUN OF THE DEAD genau so doof, das hatte aber in Verbindung mit den lustig-doofen Charakteren einen ganz tollen Charme. Hier sind die Charaktere doof-doof, nicht lustig-doof - die Pimmelwitze machen es nicht erträglicher - und schnarchen sich im Schneckentempo durch die anti-atmosphärische Kulisse. Hätte Juan die ganzen 1 1/2 Stunden Schnaps trinkend auf seiner Liege gefaulenzt, es wäre ähnlich mitreißend gewesen.

                                              2 Punkte für kurzes Aufflammen ein paar netter Ideen (Harpunenseil-Köpfung im Kreisel) und die Anerkennung, dass in Cuba langsam wohl was geht. Empfehlung geht nur an Leute mit Einschlafproblemen raus, alle anderen: lasst die Finger davon.

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                                                Auf den letzten Drücker habe ich nun doch endlich noch die Zeit gefunden mir DJANGO UNCHAINED im Kino anzusehen und bereue diese Entscheidung keinesfalls, denn dieser Film gehört auf die große Leinwand, so viel steht fest.
                                                Zunächst bin ich froh, denn meine schlimmsten Erwartungen (und das waren viele) haben sich in keiner Weise erfüllt. Wer sich meine restlichen, durchweg guten bis herausragenden Wertungen für Tarantino-Streifen anschaut wird sich sicher fragen, wie ich denn bei einem neuen Film seinerseits schlimme Erwartungen haben kann?

                                                1. Western !
                                                2. Western !!
                                                3. Ultra LANGER Western!

                                                Die Kombination aus 169 Minuten (so eine Laufzeit steht einfach immer wie ein unüberwindbarer Berg aus Anstrengung vor mir) und (Zitat Allgemeinheit:) einer großen Huldigung an den Italo-Western die (Zitat eines Kumpels:) aus jeder Pore Leone atmet, lies mich einfach nichts gutes Erahnen und rief mir direkt Torturen wie THE GOOD THE BAD AND THE UGLY vor das innere Auge.

                                                Entwarnung: Aus meiner Sicht ist an DJANGO UNCHAINED bis auf die (ohne Frage beeindruckende) Naturkulisse und die Wahl des Pferdes als primäres Fortbewegungsmittel überhaupt nichts Western. Gut so! Und die Länge fühlt sich tatsächlich kein Stück nach knappen drei Stunden an. Das mag zum einen daran liegen das der alte Quentin hier tatsächlich mal eine Story erzählt, die mehr als nur Start und Ziel, sondern auch einige notwendige Zwischenstopps enthält. Und das Tempo mit der er an sich zwischen diesen Haltestellen bewegt, wie auch die Dauer die er an ihnen rastet ist einfach optimal. Ich lese selbst in Rezensionen zu Höchstpunktzahlen etwas von Längen?! Wo waren die denn? Wohl Geschmackssache.. Inhaltlich hat sich Tarantino hier ein grausames Stück Geschichte herausgepickt, deutet immer wieder eben diese Grausamkeit an und zeigt sie dann auch (wie er das nunmal tut) in äußerst direkter und recht 'pulpiger' Art und Weise. Aber immerhin. Wenn die US-Jugend die Sünden der Vergangenheit bereits so beginnt zu vergessen, wie unsere Jugend die NS-Zeit, dann ist das immerhin die, als Frontalangriff formulierte Ansage: Da war mal was und das war gar nicht schön!

                                                Getragen wird dieser Film ganz klar von Waltz. Manch einer fand ihn nervig, ich jedoch herrlich und habe mich über seine Art des Spiels, die auf den Leib geschriebenen Monologe und seine steife, aber zielstrebige Art köstlich amüsiert. Die Chemie und das Verhältnis zwischen ihm und Jamie Foxx stimmt. Was den Cast und die vielen Gastauftritte betrifft wurde schon das meiste gesagt, also nur noch so viel: Wieso zum (engelszüngigen) Teufel wird DiCaprio so runtergemacht - die Leistung war mindestens überzeugend und sein, nennen wir es mal 'weiches' Gesicht hin oder her, er konnte den kühlen, gefühlslosen Plantagenbesitzer Candie absolut glaubhaft rüber bringen, mit seinem Ausbruch sogar einen guten Schockmoment schaffen. Er wirkte auf mich die ganze Zeit wie ein Charakter, der oberflächlich galant, doch nur ganz knapp darunter von intensivem Wahnsinn durchflutet ist. Und: Wieso zum (engelszüngigen) Teufel wird Samuel L. Jackson so selten erwähnt, gehuldigt und lobgepriesen. Für mich neben Waltz der zweite klare Gewinner in DJANGO UNCHAINED! Und das nicht auf dem Silbertreppchen, sondern absolut auf Augenhöhe. Was er spielt und WIE er es spielt ist phänomenal und hat mir einige der dicksten Lacher im gesamten Film besorgt.

                                                So weit, so gut. Story- und schauspieltechnisch also alles im grünen Bereich, allerdings kann und muss ich derbe Abzüge in der B-Note geben. DJANGO UNCHAINED fühlt sich nämlich über weite Strecken entweder kaum, oder völlig erzwungen nach Tarantino an. Will sagen: Mir ist klar was seine 'Stilmittel' sind und das diese immer wieder zum Einsatz kommen. Das kann sich dann natürlich und aus dem Fluss des Films heraus logisch legitimiert anfühlen, oder seltsam deplatziert. Zweites ist hier der Fall. Der Film läuft über lange Strecken recht ruhig vor sich hin. Das hat mir sehr gut gefallen, an 'typischer' QT-Stilistik, also skurrilen Szenen, endlos ausformuliertem Nonsens, etc. ist mir jedoch lediglich die Kapuzenszene (die natürlich ganz groß war) im Gedächtnis geblieben. Und mittendrin kommen dann immer wieder diese Momente in denen der gute Herr auf recht erzwungene Art und Weise diese Defizite überkompensieren möchte und Szenen einbaut, die einzig dem SInn dienen auf der QT-Wiedererknnungswert-Liste das Häkchen bei 'Übertriebener Gewalt-Exzess' zu setzen. Und anders als im Epos KILL BILL fühlt es sich einfach unpassend an. Meine Reaktion nicht: 'Yeah', eher 'Hmm? Warum?'

                                                Das wird zu lang hier, also noch schnell ein kleines Fazit: Ein äußerst amüsanter Film, der mit viel Witz eine sehr harte Thematik behandelt und leider stilistisch nicht mit der Natürlichkeit von KILL BILL oder PULP FICTION daher kommt! Allemal sehenswert und aufgrund der großartigen Bilder rate ich (falls ich nicht der letzte Mensch überhaupt war der den Film gesehen hat) dringlich zum Kinobesuch!

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                                                • Ich rätsele bei SODOM und SERBIAN FILM seit etwa zwei Jahren, ob die mir irgendetwas geben würden. Und glaube immer, dass ich auf dem gebiet nicht 'geübt' genug bin um das zu verkraften..

                                                  • 8

                                                    [...] Regie-Debutant Daniel Nettheim serviert die kleinen emotionalen Momente, die spätere Tragik und auch die leicht angespannte Stimmung in gesunden, in stetigem Dialog mit den Natur-Aufnahmen stehenden Dosen, das gibt dem Film einen meditativen und ruhigen Charakter. Bestärkt durch das seichte Tempo kommt gewollt wenig Fahrt auf (was ich auch sehr treffend finde, denn durch diese wahnsinnig intensiven Kulissen zu hetzen, wäre unpassend) und THE HUNTER ermöglicht es, sich ganz selbstverständlich von der vereinnahmenden Stimmung der gezeigten Natur - die hier so etwas wie ein weiterer Protagonist ist - aufsaugen zu lassen. [...]

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