jacker - Kommentare

Alle Kommentare von jacker

  • HrhR..
    Wenn du die alle direkt hintereinander weg schaust, wirst du danach erst mal durchatmen müssen und einen Monat Trash-Filme gucken um wieder ein normales Maß zu kriegen :D Abstumpfung durch zu viel gutes...
    Wenn ich mir meine Bewertungen (die hier im Schnitt zwischen 8 und 10 pendeln) ansehe, bin ich wohl für die Berechnung dieser Liste mitverantwortlich :)

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    • 6

      [...] Was passiert, lässt jedem nicht gänzlich abgebrühten Zuschauer mit Sicherheit das Lachen im Halse steckenbleiben. Abseits der krassen Szenen, stapft VERY BAD THINGS jedoch ein wenig zu zäh von Szene zu Szene. Das sind viele Momente, die für sich genommen teilweise richtig gut sind (wie die Paranoia an der Tankstelle), insgesamt fehlt aber der erzählerische Flow und bis auf eine dauerhafte Antipathie gegen Slater’s Charakter Boyd oft ein Gefühl zu den Figuren. [...]

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      • Macht alle was ihr wollt, ich hab meinen Weg gefunden und das ist gut so.
        Aber das hier argumentiert 'Stream-schauer würden zu 90% dann DVDs kaufen' ist nun wirklich ulkig. Alle illegal-Streamer die ich kenne waren seit 10 Jahren nicht mehr im Kino und besitzen keine einzige DVD, können aber jede HBO Serie auswendig, gucken jeden tag nen Film übermorgen anläuft, etc. etc.
        Umsonst-Mentalität in Reinform, also wenn ihr streamt und dann kauft -> löblich! Aber das zu verallgeminern ist so stichhaltig wie: 'Wenn der Sprit nur noch die Hälfte kosten würde, würden trotzdem 90% der deutschen aus Solidarität weiter den alten preis an der Tanke zahlen!'
        Unsinn!

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        • OMG.
          Nur die Headline gelesen und da GREEN LANTERN ein einziger Murks war, sind das keine guten Neuigkeiten. Naja, dass BLADE RUNNER 2 überhaupt gedreht werden soll sind schon keine guten Neuigkeiten!

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          • 6

            EXTENDED DIRECTOR'S CUT

            [...] Zumindest der Einstieg gelingt, denn TOTAL RECALL fängt fantastisch an. Die Atmosphäre ist dystopisch, düster und dicht, der Plot wird in richtigem Tempo ins Rollen gebracht [...] Dann baut TOTAL RECALL langsam aber stetig ab. Die mysteriöse Atmosphäre verpufft größtenteils, bzw. verschiebt sich zu einem weit weniger bedrückenden Action-Fokus hin, was unter anderem daran liegt, dass das World Building abgeschlossen ist und der Film im Vergleich zum Anfang viel heller wird. [...] Enden tut TOTAL RECALL dann wirklich völlig unbefriedigend. Als das langsam bereits arg ermüdende Spektakel final zur Ruhe kommt, interessiert es eigentlich kaum noch, wer Protagonist Quaid nun wirklich ist, sein wird, oder war [...] Was an Action zu viel serviert wird, fehlt den Figuren an Prägnanz und der Geschichte an tieferer Ausarbeitung. Und wenn dann Kate Beckinsale zum neunten mal mit Wut-verzerrtem Gesicht auf Farrell zustürmt, um ihn auseinanderzunehmen, fragt man sich zudem ob Regisseur Len Wiseman dazu geeignet ist, mehr als nur eine einzige Facette aus seinen Akteuren heraus zu kitzeln? [...]

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            • 6

              [...] Als ich dem traurig-verschüchterten Udo nun zum zweiten mal beim Leben in Unsichtbarkeit beiwohnen durfte, fragte ich mich nach Ende der kurzweiligen 75min tatsächlich wann (und vor allem warum) der Film mich im ersten Durchgang verloren hat?

              Ich kann es mir nicht mehr beantworten, denn er ist unheimlich niedlich geschrieben, folgt besagter außergewöhnlichen Idee, hat Kurt Krömer und andere tolle (kauzige) Schauspieler im Cast, einen bewusst gewählten, stylisch fotografierten Indie-Look und eine ganze Menge wohl überlegten Humor, der auch gerne mal etwas mit gängigen RomCom-Klischees spielt! [...]

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              • 9

                In ihrer Funktion als erste Fortsestzungs-Season macht auch die zweite Staffel von TBBT alles richtig.

                Wer aufmerksam (oder auch nicht) den Vorgänger geschaut hat, weiß worum es geht (Zusammangefasst: Leonard & Sheldon sind die Obernerds, Penny das typische 'ich komme in LA groß raus' Kellner-Blondchen und Leonard will was von Penny - Sie insgeheim auch von ihm, aber er ist nunmal klein, schmächtig und Nerd) und findet hier die bereits bekannten Eigenarten und Macken der Figuren wieder, darf sich aber auch über erste Entwicklungs'quanten' (funny?!) der Figuren freuen:

                Leonard studiert ausgiebigst die, ihm so fremden, allgemein anerkannten und gängigen sozialen Verhaltensmuster und bringt seiner Nachbarin Bananen-Brot, macht ab und an mal kleine Witze (über die er selber sich am meisten freut), usw., Penny haut zwischendurch bereits die ersten STAR TREK Referenzen raus und kann selber kaum glauben was sie da gerade gesagt hat und irgendwie knistert es auf seltsame Art immer mehr zwischen ihr und Leonard.

                Der Humor bleibt der gleiche (und ich liebe ihn weiterhin), Raj und Wollowitz sorgen immer wieder für Highlights (und sei es nur durch Howard's Kleidung) und das ganze gipfelt in einer großartigen Arktis-Expedition (Staffelwertung 09/10).

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                • 9

                  Besser als es die erste Season von TBBT tut, kann man eine Serie kaum eröffnen!

                  In wohl portionierten Dosen lernen wir die geekige Bande um Leonard und Sheldon kennen - ihre Macken ('du sitzt auf meinem Platz'), ihre Vorlieben ('im Kino zeigen sie einen PLANET DER AFFEN Marathon'), ihre Eigenarten ('Raj kann nicht mit Frauen sprechen') und alles was man sonst noch über sie wissen muss.

                  Auch wenn TBBT eine klassische Sitcom ist, in der jede Folge streng genommen auch alleine funktioniert, fällt in einem chronologischen Durchgang auf, wie gut sich die Dynamiken zwischen den Figuren eigentlich entwickeln. Die (gewünschte) Beziehung Leonard/Penny wird etabliert, die schräge Beziehung Sheldon/Alle offenbart in ihren zahlreichen Facetten immer mehr, was der zentrale Charakter Sheldon eigentlich für ein nerdig-liebenswertes Freak-Genie ist, usw. usw.

                  Super Start (Staffelwertung 09/10)!

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                  • 7
                    über Serpico

                    [...] Dennoch packt SERPICO immer wieder drastisch – es gibt Momente in denen Frank Serpico nervlich völlig am Ende ist, zerfressen von Misstrauen, cholerisch, ein Überdruckventil kurz vor der Explosion. In diesen Momenten meint man die Last auf seiner Schultern fast körperlich zu spüren.

                    Doch dann sind da die langen Strecken in denen sein Charakter zu oberflächlich bleibt – sein sozialer Verfall, seine Verbitterung, sein Kampf gegen die allumfassende Übermacht – alles ist da, teils angedeutet, teils ausformuliert, doch es berührt manchmal nicht so sehr wie es könnte. Wohl weil das Drehbuch und Inszenierung weniger an einem hochemotionalen Charakterdrama interessiert, sondern klar auf die Fakten fokussiert sind: Was ist passiert in den Jahren die Frank Serpico im NYPD war? [...]

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                    • Bei Malick clashen scheinbar (Seh)kulturen aufeinander.
                      Ich kenne erst zwei seiner Filme und da steht es jetzt 1zu1.
                      Mal sehen wie bei mir TO THE WONDER ankommt!

                      • Schön, schön. Mal wieder ein haufen Filme, die gesehen werden wollen!
                        Übrigens, wie im Artikel erwähnt, passend zur französischen Debatte angenehm polarisierender Gewinner!

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                        • 6

                          Schuster, bleib bei deinen Leisten.
                          Also Will Smith, sei einfach witzig, cool, ein wenig hyperaktiv und vor allem trage einen Schnäutzer!
                          Das kannst du und wenn du wie hier, in MIB III, auch noch ein gutes Skript bekommst, dann holst du da mit deinem Charme wirklich eine Menge Unterhaltungswert raus.
                          Lass das mit dieser ganzen familiären Nachwuchsförderung, lass das mit diesen tonnenschweren Dramen, versuch nicht den tiefgebrochenen, qualvoll zu Ende gehenden Mann zu mimen.
                          Du kannst anderes besser.

                          So viel zu meinem persönlichen Anliegen in Bezug auf Mr. Smith, nun zu diesem Film hier: Der ist lustig und riesig unterhaltsam. Verdammt lustig sogar. Und das schönste dabei - absolut unerwartet gut!
                          Zwar braucht das ganze etwa 15 Minuten, um richtig in Fahrt zu kommen und seine Linie zu finden, ab dann gibt (gab) es (für mich) jedoch kein halten mehr. Lachmuskelalarm!

                          Skurrile Situationen, weit über plumpe Gags hinausgehend witzige Dialoge, Monologe & wortlose Kommunikationen, merkbare Freude an kreativem Alien- uns Set-Design und rasante, actionreiche, aber wohldosierte Sequenzen, machen MIB III zu einem großen Spaß (für die ganze Familie, wenn man denn eine hat)!

                          Den knurrigen, mürrischen Tommy Lee Jones darf man hier überwiegend in seiner 40 Jahre jüngeren Version, verkörpert von Josh Brolin, erleben. Und das funktioniert wirklich exzellent - wüsste ich es nicht besser.. Ja was würde ich dann denken? Vielleicht, dass man Jones mit den technischen Mitteln der CGI von 2050 in jung animiert hat? Oder so. Man zweifelt zumindest keine Sekunde, dass er es wirklich sein könnte (bzw. in der fiktiven Welt des Films IST) und die Chemie zwischen ihm und Will Smith ist absolut überzeugend. Die eigentlich erst 25 Jahre später entstehende Hassliebe der zwei Agenten findet hier ihren natürlichen und keiner großen Konstruktion benötigenden Ursprung, sorgt für Dauerschmunzeln und zwischendurch sogar für einige (für einen Popcorn-Kracher nahezu) rührende Momente.

                          Ein großer Pluspunkt: Das Skript - ein gut durchdachtes und vor niedlicher Ideen (z.B. fliegender Bänker beim Zeitsprung) strotzendes Skript - fokussiert die zwei eigenwilligen Agenten und lässt sie aufspielen, anstatt den CGI-Schauwerten des Films den Vortritt zu geben. Inszenatorisch ist MIB III zudem wirklich gut getimet, übertreibt es nicht mit der Action (schrumpft sogar den schwindelerregenden Showdown auf ein konsumierbares Maß hinunter) und kann dadurch absolut überzeugen!

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                          • Zu Q fällt mir QUADROPHENIA ein. Der hat 8P bei mir.
                            Mit X kenn ich nur die X-MEN Flme, die sind aber nicht sooo riesig..

                            • 7

                              [...] Wie üblich für klassische Science-Fiction, besteht das Fundament des gezeigten Szenarios aus einer bitteren Gesellschaftsprognose, die uns zum Glück sehr symbolisch gezeigt (nicht bloß erzählt) wird. Zur Glückseligkeit verdammt, werden die Bewohner dieser, vollständig von der Außenwelt abgeschlossenen Stadt des 23. Jahrhunderts in einem vermeintlichen Utopia – reell jedoch einer ausgeprägten Form der Diktatur – gefangen gehalten. Freude haben, fröhlich sein, freie Liebe, keine Not zu arbeiten. Das alles hält an bis sie 30 werden, dann ist Sense und vom Versprechen „renewt“ (Wiedergeboren) zu werden getrieben, pilgern die jungen Männer und Frauen freiwillig über die sprichwörtliche Schwelle zum Abgrund. Doch wartet da tatsächlich ein neues Leben? Wer es nicht herausfinden möchte versucht zu fliehen, muss aber damit rechnen von GeStaPo-artigen „Sandmen“ direkt terminiert zu werden. Das totale Glück? [...]

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                              • 2

                                Willkommen bei den Sch.. Ach nein falsch: WILLKOMMEN IM SÜDEN! Alternativ: Wenn das 'Remake' zur (trotz Authorisierung dreisten) Kopie wird..

                                Als großer Fan der SCH'TIS musste ich einfach die italienische Variante sehen. Ich wollte es eigentlich nicht, aber ich musste es irgendwann tun. Da SCH'TI Schöpfer Dany Boon hier ja sogar als Produzent fungiert (und als Cameo auftritt) war ich offen und ohne Meinung zu dem Projekt

                                Meine Hoffnung: Lediglich die Geschichte wird übertragen, aber durch zahlreiche spezifische Eigenarten der italienischen Regionen und Bewohner angereichert und so mit ganz neuem Charme versehen.

                                Die Realität: Der Film ist eine 1:1 Kopie von WILLKOMMEN BEI DEN SCH'TIS. Ein genaues Abbild, ohne jegliche eigene Note. Anstatt fauler Alkoholiker erwartet der Protagonist einen Haufen gewalttätiger Mafiosi, anstatt Fritten wollen die Italiener alle 20 Minuten Kaffee trinken, anstatt großer Kälte herrscht bei Neapel angeblich unerträgliche Hitze, anstatt Fahrrad wird Vespa gefahren. Das war es mit den Unterschieden.

                                Der Ablauf der Geschichte ist identisch.
                                Das Figurenkonstellation ist identisch.
                                Die Kulissen der einzelnen Szenen sind nahezu identisch (!!!).
                                Der Dialekt der Bewohner ist identisch.
                                Teilweise sind die Dialoge tatsächlich Wort für Wort übernommen.

                                NICHTS (ausser dem Drehort) unterscheidet den Film von seinem Vorbild und somit existiert NICHTS was eine Daseinsberechtigung für diesem Film schafft. Eine italienische Synchro für unsere Freunde aus Nordfrankreich hätte es mehr als getan!
                                Beim Anschauen kann man (wahrscheinlich aufgrund des sympathischen und charismatischen Hauptdarstellers Claudio Bisio) die ersten zehn Minuten noch etwas schmunzeln und schöne Bilder aus Mailand und der italienischen Landschaft genießen. Dann stellt sich zügig die ernüchternde Resignation ein: "Das kenne ich alles schon, nur frischer und besser".

                                Nennt mich engstirnig, aber ich sage WILLKOMMEN IM SÜDEN ist ein absolut unnötiger Film, der für sich genommen sicher relativ amüsant wäre, aber unter diesen Umständen einfach nicht existieren sollte.

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                                  • Besser geht es doch gar nicht!
                                    Nachdem DRIVE ja fast gespenstisch gut angekommen ist, geht das hier Schon in eine gute Richtung.
                                    Wenn dieser Film nur noch (bzw. Wieder) visuelle Kunst ist, die über Bildwirkung eine sekundäre Story vorantreibt, bin ich noch viel gespannter!

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                                    • 6

                                      [...] Manche kritisieren das Verhältnis von M.J. und Peter. Es stellt für mich eine perfekte Fortführung ihrer beider gemeinsamer Historie dar. Die Entwicklungen in Teil 1 und 2 sind ja bekannt – am Ende des zweiten Teils (dem Start ihrer gemeinsamen Zeit als Paar) gibt M.J. ihm sogar, durch den motivierenden Satz „Go, get’em Tiger!“ die Legitimation seine Mission als Spiderman mit aller Konsequenz durch zu ziehen. Das birgt jedoch einen unangenehmen Nebeneffekt: Sie ist bereits zu Beginn ihrer Beziehung dazu verdammt, immer nur die zweite Geige zu spielen. [...] Um diese Wandlung von Peter Parker geht es und sie bildet den perfekten Anknüpfungspunkt für beide (bzw. alle drei) Villains in SPIDER-MAN 3, welche ja ebenfalls viel kritisiert werden. Keine Frage, der Sandman wird ziemlich unspektakulär eingeführt, die Verwebung mit dem, eigentlich längst geklärten und ad acta gelegten Tod von Uncle Ben tut in ihrer Plumpheit (und retconnigen Verdrehung der etablierten Fakten) fast schon weh. Das ist jedoch zu verschmerzen, da die viel interessantere Komponente des Sandmans die Wirkung ist, welche er auf Parker/Spidey ausübt. Er macht ihn wütend, rasend, lässt einen ungekannten Hass in Parker aufsteigen, den Drang nach Rache und Brutalität aufkommen. [...] Alles was Parker an Wandel erfährt wird durch den Symbionten verstärkt und noch wichtiger: seine Selbstwahrnehmung des wütenden, aggressiven, von Hass gesteuerten Peter Parkers wird ins positive verschoben. Die schwarze, klebrig, lebendige Masse bringt in wortwörtlich um den Verstand. [...]

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                                      • Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die heutige Format-bedingte Freiheit (keine Filmrollen mehr, an deren Länge man sich halten muss) nicht immer ein Segen ist. Wenn man sich die Spielzeiten aktueller Kinofilme ansieht, fällt doch sehr auf, dass es wirklich kaum noch Filme gibt, für die man nicht den klassischen 'Überlängenzuschlag' an der Kasse zahlen muss. In manchen Kinos meint das ja schon Spielzeit > 120Minuten. Welcher (große) Film ist denn heute noch unter 2h? Selbst auf kurzweilig angelegte Popcorn Actioner wie FAST & FURIOS sind mittlerweile (im 6. Teil) 130 Minuten lang!
                                        Und ich merke bei mir oft, dass diese 130-140 Minuten langen Filme mich irgendwann zwischendurch verlieren. Es gibt immer wieder Szenen, die etwas 'tighter' sein könnten. 'Längen' nennt man das ja gern.

                                        Allerdings hat das überhaupt nichts mit Klassikern zu tun.
                                        Die sind so wie sie sind und sollen auch so bleiben, der genannte A.N. Redux ist für mich vollständig in sich stimmig. Der Film lebt ja auch von Langsamkeit um den Zuschauer in eine bestimmte Stimmung zu versetzen. Und das geht nicht in 2h.
                                        Da oft nach Screenings Filme völlig umgeschnitten werden mussten, dienen Versionen wie A.N. Redux oder BLADE RUNNER Final Cut wohl auch eher der Wiederherstellung einer ursprünglichen Version (okay, bei BR wurden auch noch Effekte getunet).

                                        Ein gängiges Problem bei der Filmproduktion ist glaube ich auch das 'Loslassen' des Regisseurs. Weiter unten hat jp@movies da schon viel drüber geschrieben. Manche Szene braucht es nciht und das fällt nem Regisseur wahrscheinlich oft schwer einzusehen. Da kann ein Cutter, Produzent, etc. dann für notwendige Kürzungen einspringen. Beispiel: GLADIATOR im Director's Cut. Der Cut hat NICHTS, was den Film intensiviert oder aufwertet.

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                                            THE EXTRA MAN, oder auch: Auszüge aus dem Lehrbuch der Konzeptlosigkeit!

                                            Wenn ich meine Mausefalle erst aufstelle, nachdem der Kammerjäger da war, sollte ich mich nicht wundern, warum keine Maus mehr anbeißt.
                                            Wenn ich eine Stadtkarte ausbreite, mir einen beliebigen Ort aussuche und von diesem Ort aus in alle vier Himmelsrichtungen einen Strich von 10cm Länge ziehe, sollte ich mich nicht wundern, dass diese Striche an verschiedenen Orten enden.
                                            Wenn ich einen Obstsalat mache und neben Apfel, Birne und Banane auch noch Kartoffel, Ziegenfell und rohes Hackfleisch beimische, sollte ich mich nicht wundern, dass der Salat den meisten Menschen nicht schmecken wird.
                                            Wenn ich eine Matrjoschka zusammensetze und dabei versuche die große Puppe in die kleine zu stecken, sollte ich mich nicht wundern, dass sie einfach nicht rein passt.
                                            Wenn.. [hier etliche weitere Analogien über unsinnige Dinge vorstellen]

                                            Und wenn ich ein paar Jahre lang skurrile Ideen sammele, die absolut nichts miteinander zu tun haben und sie (ohne logische Verknüpfungen zwischen ihnen herzustellen) zu einem einzigen Film zusammensetze, sollte ich mich nicht wundern, dass im Resultat keine Szene zur anderen passt, der rote Faden völlig abhanden kommt und am Ende im Kopf des Zuschauers das große Fragezeichen mit der Aufschrift 'Was sollte das jetzt alles eigentlich?' lauert!

                                            THE EXTRA MAN gibt uns einen kleinen Einblick in das Leben von Louis Ives. Was genau Louis motiviert, bewegt, antreibt lässt sich zwar zwischendurch mal erahnen, jedoch kaum in befriedigendem Maß, denn so verloren wie er von Situation zu Situation stolpert, fühlen sich auch Plot und Inszenierung insgesamt an. Viel passiert, viel wird thematisiert, aber selten abschließend und nie um später nochmal relevant zu werden. Probleme werden aufgeworfen, die Lösung bleibt der Film uns schuldig. Das kann der geneigte Zuschauer natürlich als einen Episodenfilm ohne klar erkannbare Episoden deuten, allerdings wäre dann vorauszusetzen, dass Szenen, Figuren, Handlungsstränge zumindest in sich abgeschlossen Sinn machen und nicht fade im Sand verlaufen. Letzteres ist hier der Fall. 100 Minuten dümpeln und stolpern ohne erkennbare Intention und in völliger Abstinenz narrativer Grundstrukturen vor sich hin. Dann ist der Film vorbei. What's the fuckin' point?

                                            Zwischendurch ist THE EXTRA MAN aufgrunde der seltsam verschrobenen Figuren ohne Zweifel auch mal ulkig. Aber reicht das?
                                            Mir nicht, denn fernab der Oberflächlichkeit erfährt man nichts über sie. Da ist der Waldschrat mit hoher Stimme, der Oldskool Gigolo mit schlechter Laune und Hauptfigur Louis, der sich finden will. Und sie alle lieben die 20er. Vieles an diesen Charakteren wird als Gag verkauft. Dinge, die für einen effektiven Gag gerade so die Basis gebildet hätten. Oder einfach schräg sind, ohne Grund und ohne Sinn.

                                            Seltsamer Film, der optisch zwar eine interessante Wirkung erzeugt - er fühlt sich an, als spiele er in den 20/30ern, da Kulissen und Kleidung genau das vermitteln, plötzlich holt unser Protagonist jedoch sein Handy raus und knippst, oder fährt im nächtlichen New York an Neon-Tafeln vorbei - allerdings das Gefühl vermittelt uns eine Geschichte erzählen zu wollen und daran kläglich scheitert!

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                                              [...] Und da liegt der erste, vielleicht kolossalste und bereits ausreichende Schwachpunkt von David Slade’s Debutfilm – HARD CANDY zwingt uns nicht sich wirklich mit diesen widerlichen Seiten der Welt da draußen zu befassen, er zwingt uns nicht die Welt danach mit leicht verändertem Blick zu sehen. Stattdessen wird das Thema in einer kurzen Einleitung von maximal 20-30 Minuten als Basis für einen Torture-lastigen „Plot“ genommen und anhand einer (relativ) gängigen Täter-/Opfer-Konstellation abgearbeitet – er, über 30 und falsch gepolt, sie erst 14, dann Kontakt, kurzes Kennenlernen, nach Hause mitnehmen. Das alles wird abgehakt, nur um dann als Fundament für eine ziemlich öde, uninspirierte und holprig geschriebene Gewalt- und Psycho-Nummer nach absolutem 08/15-Schema zu fungieren. Schade, da wird ganz großes Potential in noch größerem Stil verschenkt. [...]

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                                                [...] Stattdessen sind unsere zwei Protagonisten viel allein unterwegs, an verschiedenen Enden der Ermittlungen, oder ihren privaten Angelegenheiten zugewandt: Boerne in die High-Society eingetaucht, aber lonely at the top, Thiel in ständiger Hoffnung doch endlich das aufgezeichnete Fußballspiel seines Lieblings-Vereins gucken zu können, ohne das Ergebnis zuvor gespoilert zu bekommen, etc. – daraus entstehen mal wieder schöne, aber auch ungewohnt nachdenkliche Momente. [...]

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                                                  [...] Natürlich wird es nie eine Doku geben (können und von offizieler Seite dürfen), die vollständig die Katze aus dem Sack lässt – Geheimdienstarbeit ist nun mal größtenteils „geheim“, das steckt bereits im Namen – doch einen kleinen, überaus interessanten Einblick in diese Welt gibt THE GATEKEEPERS sehr wohl. Gemessen an dem, was tagtäglich in den Führungsriegen und Task-Forces der Geheimdienste und Militärs geplant und beschlossen wird, ist dieser Einblick sicher noch (recht) harmlos und abgemildert. Trotzdem ist es auf eine beklemmende Weise beeindruckend, wenn die sechs noch lebenden ehemaligen Chefs des israelischen „Schin Bet“-Geheimdienstes aus dem Nähkästchen plaudern. Sechs Menschen, die über Jahre einen Job gemacht haben, der an die Substanz geht, am Gewissen nagt und über weite Strecken immer wieder das akute (partielle) Ablegen der Menschlichkeit verlangt. [...]

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                                                  • Läuft hier gerade aufgrund des deutschen Filmpreises (wieder) im Kino. Wird geschaut jetzt endlich, es gibt keine ausreden mehr :)

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