jeffcostello - Kommentare

Alle Kommentare von jeffcostello

  • 7 .5

    Georges Franjus Film „Eyes Without a Face“, der in Deutschland seinerzeit unter dem grausamen Titel „Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff“ veröffentlicht wurde, ist eine beeindruckende und berührende Mischung aus Horrorfilm und Drama.
    Die Geschichte ist im Prinzip eine abgewandelte Form des Frankensteinmotives, ein Arzt versucht, das nach einem Unfall entstellte Gesicht seiner Tochter, mit der Gesichtshaut fremder Frauen, die er kidnappt, wiederherzustellen.
    Eugen Schüfftans elegante schwarz-weiß Fotografie erzeugt düstere, atmosphärische Bilder zwischen trauriger Zärtlichkeit und grausamer Brutalität, untermalt von einem wundervollen Soundtrack.

    „Dein Gesicht wird wie es war, darauf kannst du dich verlassen!“‘

    Vor allem in der zweiten Filmhälfte verwandelt sich der Film mehr und mehr von einem Horrorfilm zu einem Drama, wenn Dr. Génessier schließlich bemerkt, dass seine Versuche zum Scheitern verurteilt sind und seine Tochter langsam von Schuldgefühlen zerfressen wird.
    Abgerundet von einem bittersüßen, sehr konsequenten Ende, ist „Eyes Without a Face“ zweifellos einer der besten französischen Horrorfilme und mit nur 68 Bewertungen hier auf Moviepilot leider auch viel zu unbekannt.

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    • 8

      Schaut man sich alleine mal hier auf Moviepilot etwas genauer die Rezensionen und den Community-Durchschnitt von Pasolinis „Skandalfilm“ Saló-Die 120 Tage von Sodom an, merkt man, dass der Film nicht nur zu seiner Entstehungszeit missverstanden wurde, sondern heute, nach beinahe 40 Jahren immer noch zu den am meisten missverstandenen Werken der Kinogeschichte zählt, und gleichzeitig wohl auch zu den brillantesten.
      Selten gab es im Kino so eine ehrliche und verzweifelte Abrechnung mit Faschismus und Machtmissbrauch zu sehen, die die Perversion eines solchen Systems spürbarer macht, als Pasolinis Film. Er lässt den Zuschauer die Angst und die Willkür eines solchen Systems spüren, das Gefühl der ständigen Gefahr, diese Angst vor dem Ungewissen, das Bewusstsein, das man einem alles jederzeit antun kann.
      In keiner Weise am billigen Schlachtfest interessiert, entfacht Pasolini hier ein Feuer der Gewalt und Perversion und lässt den Zuschauer einen auf die Spitze getriebenen 2 Stündigen Leidensweg erleben, der bezüglich seiner Radikalität in der Geschichte des Films wohl immer noch seinesgleichen sucht, und der leider seine Aktualität bis heute nicht verloren hat und sie wahrscheinlich auch nicht verlieren wird.
      Ein zeitloser Film, zeitlos brillant und wichtig aber wohl auch zeitlos missverstanden und
      gebrandmarkt.

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      • Neiiiiin, Marion Cotilard ist doch super :D
        Für mich bitte Til Schweiger.
        Grund: vergewaltigt mit seinen Filmen regelmäßig die Kunstform Film.
        Recycling: Knocking on Heavens Door.

        4
        • 6

          Remakes werden meistens kritisch beäugt, insbesondere dann, wenn sie Remakes von gefeierten und verehrten Meilensteinen eines Genres sind, wie Sam Raimis „Evil Dead“ von 1983 es ist, trägt das Remake von vorneherein eine schwere Last auf den Schultern.
          Innerhalb der Welle an Horror-Remakes in den letzten Jahren, deren Qualität meistens nicht überzeugen konnte, ist „Evil Dead“ ein kleiner Lichtblick, denn er mach beinahe alles richtig. Er hält sich ziemlich genau an die Vorlage, und nach einer kurzen Exposition beginnt der Splatter, in dem Fede Alvarez mit einer ähnlichen Hemmungslosigkeit wie Raimi blutig zu Werke geht.
          Natürlich kann das Remake nicht mit dem wunderbaren Humor des Originals mithalten, keinen würdigen Ersatz für Bruce Campbell bieten, und auch die Regie von Alvarez kann es nicht mit der liebevollen Regie von Raimi aufnehmen, der man immer die kindliche Begeisterung für das Horrorgenre angemerkt hat, allerdings hat Alvarez einen durchaus erfreulichen Film gedreht den ich so nicht erwartet hätte.

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          • 8 .5

            Es gibt eine Szene Alain Resnais “Letztes Jahr in Marienbad”, in der die beiden Protagonisten vor einer Statue stehen, die einen Mann und eine Frau zeigt, und beide versuchen zu interpretieren, welche Situation diese Statue darstellt. Beide kommen zu vollkommen unterschiedlichen Schlussfolgerungen.
            Resnais Film ist wie ein Traum, er ist ein Rätsel, unmöglich es aufzuschlüsseln, unmöglich es vollständig zu lösen. Hier wird Vergangenheit und Gegenwart zusammengeschnitten, und so verschmelzen sie und es entsteht aus beidem eine Einheit, eine ganz neue Form der Realität.
            Der Schauplatz des Filmes ist ein altes Schlosshotel, das direkt am Filmanfang als Labyrinth aus langen Gängen und Salons beschrieben wird, als ein Ort aus einer längst vergangen Zeit.
            Die stark durchkomponierten Bilder, die langen Kamerafahrten durch die Gänge des Schlosses und auch plötzliche Ortswechsel erzeugen jene traumartige, realitätsferne Atmosphäre.
            Die Frage, worum es in „Letztes Jahr in Marienbad“ eigentlich geht, ist unmöglich eindeutig zu beantworten. Ich denke, es ist wie bei der Statue, die die Protagonisten zu deuten versuchen, denn obwohl es ein und dieselbe Statue ist, sehen beide etwas vollkommen konträres in ihr. Der Film ist für alle Interpretationen offen. Für mich jedenfalls ist Letztes Jahr in Marienbad ein Film über den Kampf zwischen Liebe und Gewissen, zwischen Emotionen, Verlangen und Gewissen, und über die Liebe selbst, die oft gefährlich oder verboten sein kann, in der man aber doch Erfüllung findet.

            „Sie waren so gut wie tot, aber noch nicht, noch lieben sie.“

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            • 7

              „Ich erwähne das weil es manchmal auch ein Mann gibt...ich würde nicht sagen ein Held, denn was ist schon ein Held? Aber manchmal da gibt es ein Mann, ich rede hier von dem Dude, also manchmal da gibt es einen Mann, das ist der richtige Mann am richtigen Ort, zur richtigen Zeit. Der passt genau da hin. Und so einer war der Dude.“

              In „The Big Lebowski“, Joel und Ethan Coens absolut genialen „Remake“ des Film Noir Klassikers „The Big Sleep“, schicken sie anstatt dem Hard Boiled Detective Philipp Marlowe den Dude auf eine Odyssee voller Gewalt, Habgier und Erpressung in der Stadt der Engel.
              Unter all den habgierigen, gewalttätigen, cholerischen, verlogenen Figuren ist der Dude der einzig vollkommen friedliche und unschuldige Charakter im Film, er ist voller kindlicher Naivität, will niemandem etwas Böses, er will nur Bowlen und seinen Teppich zurück bekommen, denn der hat die Bude erst richtig gemütlich gemacht. Die Figur des pessimistischen, harten, desillusionierten Philipp Marlowe haben die Coens in einen kiffenden, bowlenden, pazifistischen Althippie verwandelt und damit eine der besten Filmfiguren in der Filmgeschichte geschaffen.
              Der Zuschauer wird durch ein Sammelsurium an Skurrilen Figuren gejagt, da gibt es Kinderschänder, Kapitalisten, Nihilisten, Choleriker und ganz nebenbei wird noch das Vietnamtrauma der USA verdeutlicht, während uns Bush im Fernseher in der Eröffnungsszene schon von dem nächsten Krieg berichtet.
              Die wundervolle, detailverliebte Regie der Coens, das großartige Spiel des wundervollen Casts, allen voran natürlich Bridges in der Rolle seines Lebens und der perfekte Soundtrack machen „The Big Lebowski“ zu einem Film, der die Einordnung „Lieblingsfilm“ verdient wie kaum ein anderer.

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              • 7

                „L’armee des Ombres“ ist in Jean-Pierre Melvilles von Gangster-, bzw. Kriminalfilmen dominierter Filmografie ein inhaltlich etwas unüblicherer Beitrag, hier beschäftigt sich Melville mit dem zweiten Weltkrieg und verarbeitet auf der Grundlage eines Romans von Joseph Kessel eigene Erfahrungen aus seiner Zeit in der Résistance.
                Im Gegensatz zum Inhalt fügt sich der der Film technisch wunderbar in Melvilles Werk ein, seine Regie ist gewohnt distanziert und technisch perfekt, das Geschehen wird in die für Melville obligatorischen unterkühlten, tristen Bilder getaucht und von einem minimalistischen aber dafür umso eidringlicheren Score untermalt.
                Präzise und authentisch zeigt Melville das Wirken der Résistance, ohne auch nur eine Sekunde dem Pathos zu verfallen, zeichnet er auch ein durchaus distanziertes Bild der Résistance und scheut sich nicht auch deren Gräueltaten und deren Kaltblütigkeit offenzulegen.
                Melville präsentiert dem Zuschauer keine strahlenden, unnahbaren Helden, im gegenteil, er zeigt uns unsichere, verängstigte, von Skrupel zerfressene Männer und Frauen die tagtäglich einen fast aussichtlosen Kampf gegen die Deutsche übermacht führen müssen.
                Ein Film, der einen Umhaut, Punktemäßig Luft nach Oben.

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                • 9

                  Zwischen seinen großen, allseits bekannten Meisterwerken „The Godfather“ und „Apocalypse Now“ drehte Francis Ford Coppola „The Conversation“, einen kleinen Thriller, der leider immer ein Dasein im Schatten der beiden großen Meisterwerken fristen musste, und nie deren Bekannt-, und Beliebtheit erreichen konnte.
                  Der Abhörspezialist Harry Caoul soll für einen Geschäftsmann 2 Mitarbeiter abhören und gerät in einen Komplott voller Intriegen und Mord.
                  Coppolas Regie nimmt sich die Zeit den eigentlichen Plot zugunsten einer Charakterstudie zurückzustellen.

                  „Ich habe nichts Persönliches.“ „Ich habe keine Geheimnisse.“

                  Caul ist ein von Paranoia und Angst zerfressener Mensch, tagtäglich wird seine Paranoia von seinem Beruf genährt, von dem Wissen, wie einfach die Privatsphäre zu zerstören ist. Er lebt isoliert von der Außenwelt, hat bis auf ein paar Arbeitskollegen keine Freunde, selbst seine „Freundin“, die er liebt, weiß nichts von ihm, nicht einmal sein Alter.
                  Neben seiner Paranoia ist es auch die Schuld die Caul, einen streng gläubigen Katholik, in die Knie zwingt, denn er weiß, dass das was er tut falsch ist und schreckliche Auswirkungen haben kann.
                  Im Zuge seines neusten Auftrags, fühlt sich Caul mehr und mehr verfolgt wird immer nervöser und wahnsinniger.
                  Der Film lebt durch die grandiose Regie Coppolas, das präzise Spiel von Hackman und die exzellente Kameraführung von Bill Butler die grandiose bläulich-grau-unterkühlte Bilder einfängt.
                  Mit Besorgnis betrachtet Coppola die Tatasache , dass mit dem Fortschritt der Technik unsere Privatsphäre immer angreifbarer wird, und so ist „The Conversation“ heute wohl aktueller denn je.
                  Ein Meisterwerk, das zu Unrecht immer etwas unbekannter bleib.

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                  • 8

                    „Übereinstimmung mit Personen und wahren Ereignissen ist gewollt“

                    So heißt es im Vorspannt von Constantin Costa-Gavras „Z“, denn obgleich der Film in einem ungenannten, fiktiven Staat spielt, ist offensichtlich Griechenland, kurz vor Beginn der Militärdiktatur, im Jahre 1967 gemeint.
                    Aufgrund der damaligen Situation in Griechenland, fiel die Realisierung dieses Filmes sehr schwer, es wurden keine Geldgeber gefunden, und nur dadurch, dass die Schauspieler Montand, Trintignant und Papas auf einen Großteil ihrer Gage verzichteten, konnte „Z“ überhaupt realisiert werden, jedoch war es nicht möglich auf Griechenland zu drehen, stattdessen wurde in Algier gedreht.
                    „Z“ ist ein gleichsam mutiger und wütender Film, der die grauenhaften Zustände, in einer Scheindemokratie anprangert, in der Beweise gefälscht werden, Menschen bedroht und erpresst werden, Gesetze nach Gutdünken ausgelegt werden, in der keiner Sicher ist, vor Verhaftung, in der die Gefahr für jedermann omnipräsent ist.
                    Ebenso wie Melvilles großartigem Meisterwerk „Armee im Schatten“ merkt man „Z“ jederzeit die Realitätsnähe und Betroffenheit an, denn so wie Melville in der Résistance war, war Costa Gavras und auch der Komponist des Soundtracks Mikis Theodorakis Anhänger der Lambrakis-Bewegung, also des Widerstandes in Griechenland.
                    Hochspannend und extrem Präzise inszeniert Cosa Gavras die Ermittlungen des Untersuchungsrichters, zeigt die Zeugenbefragung, die Alibiüberprüfung, die Mordversuche, diesen Strudel aus Lügen und Unterdrückung.
                    „Z“ ist meisterlich gespielt, grandios geschnitten und abgerundet mit einem fantastischen Soundtrack.
                    Leider ist der Film heute genauso aktuell und wichtig wie er damals war und ist zweifellos einer der besten Politthriller aller Zeiten.

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                    • 9

                      In „Ein kurzer Film über die Liebe“, nach „3 Farben: Rot“, mein 2. Film von Kieślowski , stellt er, genau wie in „Rot“, zwei völlig unterschiedliche Ansichten, Lebensphilosophien gegenüber.
                      In Rot ging es darum, ob der Mensch „gut“ oder „schlecht“ ist, und in „Ein kurzer Film über die Liebe“, der Langfassung von Dekalog 6, geht es wie der Titel schon suggeriert um die Liebe.
                      Der junge, sexuell unerfahrene Tomek, ist in seine ältere Nachbarin Magda verliebt, obwohl er sie eigentlich gar nicht kennt. Abend für Abend beobachtet er sie von seiner Wohnung aus. Er selbst hatte noch nie eine Freundin, und pflegt auch sonst kaum soziale Kontakte.
                      Sie ist desillusioniert, vom Leben enttäuscht worden und glaubt nicht mehr an das was man unter Liebe versteht.
                      Diese beiden Figuren, die konträrer nicht sein könnten, verbunden durch die „Liebe“ Tomeks, bringt Kieślowski dadurch zusammen, dass Tomek sich ihr offenbart.
                      Ohne eine der beiden Figuren anzuklagen für ihre Ansichten, ganz im Gegenteil, Kieslowski zeigt größtes Verständnis für beide, und ohne ein fadenscheiniges Happy End, oder eine heuchlerische Lösung, die gar nicht existiert, aus dem Hut zu zaubern, sucht Kieślowski hier das Gute im Menschen, im Leben und an der Liebe, und die große Kunst , die er vollbringt, ist das er es schafft es tatsächlich zu finden.
                      Wunderbar!

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                      • 9

                        „Kein Bild, keine Beschreibung gibt ihnen ihre wahre Dimension wieder, diese ununterbrochene Angst…“
                        Resnais „Night and Fog“ gibt die Dimensionen des Grauens zumindest stärker wieder als jeder andere Dokumentarfilm, den ich über dieses Thema gesehen habe, und dauert dabei nur 32 Minuten.
                        Nüchtern versucht Resnais dem Zuschauer den Wahnsinn der KZs wiederzugeben, zeigt die Gaskammern, die Leichen, die Sterbenden, die Haare der toten, die zu Stoffen werden, ein Gefängnis in einem KZ, den puren Wahnsinn, das pure Grauen.
                        Ein ungemein wichtiger Film und ein Unding, dass die Regierung der BRD das Zurückziehen der Nominierung für Cannes gefordert hat, weil man dachte, die „gewöhnlichen Zuschauer seien nicht fähig, zwischen den verbrecherischen Führern des NS-Regimes und dem heutigen Deutschland zu unterscheiden“.
                        Ein Film den jeder gesehen haben sollte, und der an Schulen unbedingt Pflichtstoff werden müsste!

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                        • Wenn der Krieg den Freund zum Feind macht, und man eine Odysee erlebt, ist in einer vom Krieg gebeutelten Stadt. Auch hier steht ein Schreiftsteller im Mittelpunkt der Handlung.

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                          • Ich kann mich nur anschließen: Tolle Idee :)
                            Für mich bitte "Der Vorleser", wenn du magst. Konnte weder das Buch noch den Film leiden.

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                            • 10

                              Ridley Scotts „Blade Runner“ (Final Cut), bietet eine beinahe unerschöpfliche Anzahl an Symbolen und Metaphern, es gibt reichlich Interpretationsansätze und Lesensarten, doch worum es in Blade Runner im Kern geht, das zentrale Thema ist die Menschlichkeit, und die Frage, ab wann etwas als menschlich bezeichnet werden kann.
                              Der Mensch wurde zum Schöpfer und erschuf die Replikanten, die er versklavt und auch tötet (bzw. einen Replikanten tötet man nicht, für die Eliminierung eines Replikanten wird der Euphemismus „to retire“, also in den Ruhestand versetzen gebraucht), mit der Legitimation, dass sie nicht menschlich sind, dabei sind sie viel menschlicher, und emotionaler als der Mensch selber geworden, denn dieser hat die Menschlichkeit längst verlernt, sie ist der stetig fortschreitenden Technisierung schließlich zum Opfer gefallen. Der Mensch als Unmensch.
                              Doch nicht nur das, die Geschöpfe, die Replikanten sind dem Menschen bereits überlegen, der Forschungsdurst und der Schöpferdrang als Gefahr für die Menschheit und als ihr drohender Untergang.
                              Beinahe nebenbei und doch eindringlich, werden auch noch Themen wie Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, verschwinden der Mittelschicht, Machtmissbrauch, etc… aufgezeigt.
                              Das Setdesign von Syd Mead ist schlicht und ergreifend atemberaubend, diese Symbiose aus Altem und Neuem, aus Vergangenheit und Zukunft, die sich auch in Vangelis hypnotisierendem Soundtrack niederschlägt, und einen in einer berauschenden Sogwirkung ins Geschehen hineinbefördert.
                              Es wundert nicht, dass dieser Film bei der Kinoauswertung wenig Erfolgreich war, denn es ist ein schwerer, bedeutungsschwangerer, durchaus sperriger Film, bei dem eine Sichtung keinesfalls genügt um ihn wirklich zu erfassen.
                              Blade Runner ist nicht nur Scotts Opus Magnum, sondern wahrscheinlich auch der beste Sciene-Fiction Film aller Zeiten.

                              http://www.youtube.com/watch?v=RScZrvTebeA

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                              • 9

                                Das faszinierendste an Ridley Scotts „Alien“ ist für mich, dass ich, obgleich ich den Film bestimmt schon 5 mal gesehen habe, nie das Gefühl hatte ihn zu „kennen“, oder zu wissen worauf ich mich einlasse. Nie stellte sich das Gefühl ein, dass sich mir der Film vollkommen offenbart hat, immer wieder aufs Neue vermochte mich Alien zu ängstigen zu schocken, zu packen, vollkommen in seinen Bann zu ziehen und mich für 2 Stunden in eine andere Welt zu entführen, in eine schmuddelige, verkommene, düstere Welt.
                                Scott, der nur ein sehr knapp bemessenes Budget für Alien hatte, sagte, dass er, hätte er ein höheres Budget gehabt, mehr von dem Alien gezeigt hätte, was dem Film meiner Meinung nach nicht gut getan hätte. Genau wie Spielbergs Film „Der Weiße Hai“, lebt Alien davon, dass das Alien im Verborgenen gehalten wird und dadurch immense Ausmaße in der Fantasie des Zuschauers annimmt.
                                Die Geschichte, die Idee des Films ist eigentlich höchst Simpel, ein Monster, von einem unbekannten Planeten dezimiert nach und nach eine Raumschiffsbesatzung. Nicht die Idee ist es, die Alien zu einem solchen Faszinosum werden lässt, sondern die Umsetzung, es ist Scotts ruhige, unaufgeregte Regie, die langen Kamerafahrten, durch die engen, klaustrophobischen, Labyrinth artigen Gänge des Raumschiffs, das Gefühl der ständigen, unbekannten Gefahr, die von dem Alien ausgeht, die ständigen Streitereien innerhalb der Schiffsbesatzung, die wunderbare Filmmusik von Jerry Goldsmith und natürlich das atemberaubende Finale, in der Scott seine ruhige Inszenierung aufgibt, und in den letzten Minuten die Hölle endgültig lostritt.
                                Alien hat über die Jahre nichts von seinem Grauen und seiner Faszination verloren und ist zweifellos einer der besten Horrorfilme die je gemacht wurden.

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                                • Yeah! Perfekte Wahl :)
                                  Und allgemiem ne super Liste!

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                                  • Ich würde noch für Mikis Theodorakis plädieren, für "Z" von Costa-Gavras und für Alexis Sorbas.

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                                    • Toller Schauspieler, mag ihn auch sehr gerne, viel zu unbekannt in Deutschland!
                                      Kennst du Vendredi Soir, ich finde das ist seine beste schauspielerische Leistung gewesen.

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                                      • 7

                                        Ich weiß aus eigener Erfahrung wie verdammt schwer es ist, privat, ohne nennenswertes Budget einen Film zu drehen. Jeder so entstandene Film ist ein kleines Wunder, ob nun gut oder schlecht! Umso erfreulicher ist es wenn bei so einem Projekt etwas so qualitatives herauskommt, wie bei " In the Belly of a Whale", der von Frederic Leitzke (der User Le Samourai) und Andreas Lamoth gedreht wurde.
                                        In mehreren kurzen Episoden, erzählen verschiedene berliner Künstler, wieso sie Künstler geworden sind, was sie so tun, und wie die kunstszene in berlin so tickt.
                                        Selbstverständlich sind manche Künstler interessanter und symphatischer als andere, aber alles in allem sind die Episoden stets so kurz gehalten, das Langeweile nie aufkommt.
                                        Ich hatte den Eindruck das der Film Sowohl einen Überblick über die Szene verschafft, aber dabei nie oberflächlich ist, sondern immer in die Tiefe geht.
                                        Der Film kommt in eleganten, schönen Bildern und genialer musikalischer Untermalung daher.
                                        Wenn man sich für junge Künstler interessiert, ist dieser Film auf jednen Fall sehenswert!

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                                        • wow, beeindruckende und sehr geschmackvolle sammlung, mir fehlt leider immer das geld neben meiner dvd-sammlung auch noch eine vinyl-soundtrack sammlung zu unterhalten.

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                                          • besten deutschen filme meiner meinung nach:
                                            m- eine stadt sucght einen mörder
                                            nosferatu
                                            die ehe der maria braun
                                            angst essen seele auf
                                            die weiße hölle vom piz palü
                                            das leben der anderen
                                            die blechtrommel
                                            das boot
                                            und nicht unbedingt einer der besten, aber einer der mir sehr gefallen hat: lautlos.

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