Joeyjoejoe17 - Kommentare

Alle Kommentare von Joeyjoejoe17

  • 8

    Wunderbar stimmungsvoller Kurzfilm, der Schizophrenie ruhig und emotional auf skurrile Weise verbildlicht. Ich stehe neben mir.

    http://www.youtube.com/watch?v=qxoO3F6N81U

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    • Wunderbar zu sehen, dass Vincent Vegas Kolumne derart polarisiert. Damit wurde wohl das Ziel erreicht. Schön, dass sie bestehen bleibt.

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      • Watch Dogs, darauf freue ich mich schon seit dem ersten Gameplayvideo.

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        • Der Kinobesuch ist für mich definitiv gestorben. Das geht mal gar nicht.

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          • Danke für den ausfühlichen Beitrag. Ich kann mich selbst auch nur wiederholen, indme ich sage: Nolan hätte TDKR in zwei Filme aufsplitten sollen, das hätte der Fülle an Subplots und Figuren nur gut getan. So wirkte das alles zu sehr gehetzt für mich und hat mir den Spaß versaut.

            Aber die Action fand ich stellenweise erschreckend scheiße umgesetzt. Vor allem das erste Aufeinadertreffen zwischen Bane und Batman. Das war schlecht choreographiert (Bane schlägt VOR Batman in die Luft, Batman tut so als würde er getroffen werden. Das muss nicht sein)

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            • Hast du den Schlussmacher geschaut, weil du wolltest, oder nur damit du eher die 200 voll kriegst? ;)

              • Frankenweenie funktioniert sogar sehr gut als Langfilm, da wurden einige interessante Handlungsstränge drum herum gebaut.

                • Django die vierte Zusammenarbeit zwischen Jackson und Tarantino, er hatte immerhin einen Kleinauftritt als Klavierspieler in Kill Bill Vol. 2.

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                  • 8

                    Ich mag die X-Men Reihe sehr. Angefangen von dem ersten Teil, über die erste (und leicht bessere) Fortsetzung bis hin zum Wolverine Spin-Off - ich finde sie alle gut. Allerdings kann ich den dritten Teil "X-Men: Der letzte Widerstand" nicht dazu zählen, der war sehr enttäuschend. Und dieser neue Film, der die Vorgeschichte der X-Men erzählt, ist eigentlich genauso wie der eher miese dritte Teil - bombastische Action, hammermäßige Effekte, viele verschiedene Mutanten und epische Aufmachung. Nur was hebt das neueste Werk derart vom dritten Teil der Saga und allen anderen Teilen ab?

                    Fangen wir bei der Story an, denn "X-Men: Erste Entscheidung" hat wenigstens eine Handlung und nicht nur Schlachtfeldgetümmel. Hier wird eindrucksvoll und nachvollziehbar geschildert, wie Erik Lehnsherr, der spätere "Magneto", von seinem Hass angetrieben auf Rache sinnt und Sebastian Shaw töten will, der die Menschheit auslöschen und eine Gemeinschaft der Mutanten aufbauen will, die alleine über die Erde gebieten. Aber diese Absicht Shaws ist nicht die Motivation für Erkis Rachegelüste. Nein, Shaw hat damals gegen Ende des zweiten Weltkrieges die Mutter von Erik getötet und wollte ihn mit aller Gewalt dazu zwingen, dessen Kräfte für sich einzusetzen.
                    Außerdem wird erzählt, wie Charles Xavier versucht, für ein side-by-side-living von Menschen und Mutanten einzutreten und versammelt um sich eine Schar Gleichartiger. Zudem wirft er die Frage auf, ob es vertretbar wäre, wenn die Mutanten, die als nächste Stufe der Evolution gelten, denn die unterentwickelten und normalen Menschen zu unterdrücken versuchen. (Hier kann man als Betrachter durchaus Kritik in der Menschheit sehen, die die Tierwelt mit allen Mitteln zu unterdrücken und kontrollieren versucht.) Da liegt es nahe, dass "Professor X" sich mit seinen Schülern gegen Shaw und seine Wunschtaten stellt.
                    Eines Tages kreuzen sich die Wege von Charles und Erik, und es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Von nun an gehen sie gemeinsam gegen Shaw vor und bilden zusammen junge Mutanten aus, nachdem man sie rekrutiert hat.
                    Das ganze passiert zur Zeit der großen Kuba-Krise, während der ein atomarer Krieg zwischen den beiden Supermächten Russland und USA nahezu unausweichlich scheint. Und gerade dieser Fakt macht die gute Handlung, die allein schon durch ihre sensationelle Erzählweise aufgewertet wird, nochmal besser und interessanter. Hierin liegt eine klare Stärke des Films.

                    Und dass diese Punkte nicht die einzigen sind, die "First Class" vom letzten Widerstand abheben, dürfte klar sein. Wo der dritte Teil kläglich daran scheiterte, eine epische Stimmung zu erzeugen, triumphiert das Prequel in dieser Disziplin. Die grandiose Musik unterstreicht die in wunderbaren Bildern und Kamerafahrten aufgenommene Geschichte nahezu perfekt und sorgt zusammen mit den sensationellen Effekten und der brachialen Action für Gänsehautgefühl. Gerade am Ende sorgt das alles für unglaubliche Höhenflüge des Herzens, wenn es kommt wie es kommen muss und sich die Geschehnisse dahingehend entwickeln, dass die Grundsteine für den erstgedrehten Teil der Reihe gelegt werden. Hier hat einfach alles so unglaublich gut zusammengepasst und wurde dermaßen epochal inszeniert, dass man dabei kleinere Logikfehler und "Blockbusterkrankheiten" getrost ignorieren kann und diese auch überhaupt nicht stören, weil man von der Szenerie zu sehr gefesselt ist.

                    Zudem ist "Erste Entscheidung" in Sachen Schauspiel deutlich besser, was vor allem den wunderbar harmonierenden Duo James McAvoy als Charles und dem herausragenden Michael Fassbender als sein Freund Erik liegt. Diese beiden verkörpern ihre Figuren mit einer enormen Tiefe und Überzeugung, das hat in allen Vorgängerfilmen leider gefehlt und wertet dieses Prequel um einiges auf. Zudem liefert Kevin Bacon als Gegenspieler Sebastian Shaw eine exzellente Leistung ab, was nochmal für mehr Spannung sorgt. Auch der Jungcast kann sich sehen lassen, es wirken allesamt von grundauf sympathisch und keiner fehlplaziert.

                    Alles fügt sich unter der hervorragenden Regie von Matthew Vaughn zu einem grandiosem Film zusammen, der an Spannung, Action, emotionaler und charakterlicher Tiefe, packend und erstklassig erzählter Story sowie glänzendem Schauspiel kaum zu überbieten ist und in meinen Augen den Höhepunkt der X-Men Saga darstellt.

                    Durchdacht, spannend und actiongeladen ohne dabei die Charaktere zu vernachlässigen. Blockbusterkino, wie es sein sollte. Überragend.

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                    • Ich enthalte mich, weil ich gerne für Kill Bill abstimmen würde, es aber nicht übers Herz bringe, mich zwischen den beiden Volumes zu entscheiden. Ist und bleibt für mich ein einziger großer Film.

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                      • 8

                        Ich bin begeistert! Unglaublich sympathische Charaktere. Tolle und intelligent pointierte Wort- und Situationskomik. Großartiger Umschwung von sehr unterhaltsamer Komödie zu sehr packendem Drama. Ich habe Tränen gelacht, ich habe mitgefiebert und mich geradezu in dieses Schmuckstück verliebt. So toll kann deutscher Film sein!

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                        • 7

                          Schnörkelloses und unterhaltsames Dinoabenteuer, dem die kurze Laufzeit zu Gute kommt. Die Magie der Vorgänger ist so gut wie verflogen, kommt nur in einer kurzen Szene gegen Ende und in der letzten Einstellung zum Vorschein, dafür bekommt man viel geradlinige Dinoaction geboten, Verschnaufpausen gibt es kaum und wenn doch, dann werden diese für kleine mal unterhaltsame, mal charakterisierende Kurzdialoge verwendet. Spannung kommt auch auf, vor allem während der Begegnungen mit den Velociraptoren. Da stört es auch gar nicht, dass eine Story nicht vorhanden ist, der Expeditionsgrund Stangenware darstellt und das Deus ex Machina-Ende etwas übertrieben ist. Aber es macht ordentlich Laune und die Effekte können sich sehen lassen. Ich habe mich blendend unterhalten gefühlt.

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                          • Den Kurzfilm von Svankmajer kenn ich sogar, gefällt mir auch.

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                            • 8
                              über Oh Boy

                              Unglaublich unterhaltsame Odyssee durch Berlin, ruhig vorgetragen, mit überzeugenden und natürlich agierenden Darstellern und oftmals sogar mit intelligent pointierten Witzen und exzellent inszenierter Situationskomik. Intelligenter und guter Humor! Dass es das im Bereich der deutschen Unterhaltungsfilme noch gibt! (ja ich weiß, es gibt auch einen Dietrich Brüggemann - nur kenne ich seine Filme noch nicht)
                              So mausert sich OH BOY zu einem der angenehmsten und tollsten deutschen Filme, die ich kenne. Bester Film der letzten Dekade? Nope, das bleibt für mich weiterhin "Halt auf freier Strecke". Aber es ist schön zu sehen, dass man den deutschen Film auch abseits des Dramas nicht abschreiben darf. Ganz wunderbar!

                              Wer sich schon immer fragte, was so alles passieren kann, wenn man morgens seine übliche Tasse Kaffee nicht bekommt, sollte sich OH BOY ansehen.

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                              • Affleck gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsregisseuren. Freue mich schon auf einen spannenden Gangsterthriller klassischer Machart.

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                                • Ich bezweifle sehr, dass ich in der Woche Urlaub nehmen kann. Wäre gerne wieder vorbei gekommen.

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                                  • Sofern er sich dabei ähnlich viel Mühe wie bei den ersten beiden Drittel von Inception oder auch Prestige gibt, kanns durchaus was werden.

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                                    • Herrlich zynischer Vorausrückblick. Danke dafür!

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                                      • Warum veröffentlicht ihr eigentlich eine halbfertige News? Auf Seite 2 sind viele Kategorien noch nicht mit den entsprechenden Filmen gefüllt.

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                                        • Ich hoffe doch sehr, dass Hanekes LIEBE abräumen wird in den nominierten Kategorien.

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                                          • Du legst ja ordentlich los mit zwei Filmen pro Tag im Schnitt. Musst dich aber ranhalten, der SoulReaver hat schon ein paar Filme mehr gesehen als du (http://www.moviepilot.de/liste/mein-filmtagebuch-soulreaver). Das kannst du doch nicht auf dir sitzen lassen ;)

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                                              "Iiih, eine Schnulze!"

                                              Die Welt bricht zusammen, alle Menschen verlieren nach und nach ihre Sinne. Und in Mitten dieses Trubels finden eine Mann und eine Frau zusammen.

                                              Als Anhänger des männlichen Geschlechts ist eine genetisch bedingte Grundaversion gegenüber Liebesfilmen auch bei mir vorhanden. So habe ich in meiner jahrelangen Tätigkeit als Hobbycineast kaum einen Vertreter dieses Genres gesehen, der es schaffte, in mir eine Art Mutation hervorzurufen und mir sehr gut zu gefallen.

                                              Über längere Zeit hin schien es irgendwie auch bei "Perfect Sense" so zu sein. Der Romantikanteil an der sehr interessanten Story ist zwar richtig gut und vor allem erfreulich kitschfrei erzählt, und die Symptomausbrüche der Infizierten sind sehr gut umgesetzt worden. Es hat mir zwar gefallen, aber irgendwie hat dabei das gewisse etwas gefehlt...

                                              Doch dann kamen die letzten 25 Minuten, die so unglaublich intensiv und nahegehend inszeniert sind, dass man meint, man selbst hätte seine Sinne verloren. So geschah es das erste Mal in einem Liebesfilm, dass ich gen Ende richtig mitgefiebert habe und ergriffen war. Und die tiefsinnige Schlusseinstellung ist mit das Schönste, was ich bisher gesehen habe und wird mir noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben.

                                              Ein Film für Pärchen? Definitiv.
                                              Ein Film auch für Männer? Nicht nur wegen der tollen Eva Green mit ihren ausdrucksstarken und faszinierenden Augen kann ich sagen: Ja, durchaus, wenn man einen richtig gut erzählten und nahegehenden Film sehen möchte.

                                              Neben der tollen Kleinstproduktion "Once" ist das mein liebster Liebesfilm.

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                                                Ebenso positiv ist der Beginn mit den Eltern von Peter, der hat einen guten Einstieg gebildet und ist das einzig neue, das in das Universum Spidermans gelegt wurde. Doch kaum dass man Parker in der Schule sieht, hören die positiven Gedanken auf und ein flaues Gefühl durchschleicht mich: Er wird nicht als DER Außenseiter der Schule dargestellt, er wirkt viel tougher und abgeklärter, und auch beliebter bzw. nicht allzu unbeliebt. Hier ist es natürlich jedem selbst überlassen, welchen Peter er nun besser findet, und ich empfand die Charakterisierung in Raimis Teil einfach passender und menschlicher. Hier wirkt er wie ein x-beliebiger Teenager, mit dem ich mich nicht identifizieren konnte. Bei der Version von 2002 wirkt er durch seine Loserattitüde viel greifbarer und in seiner Unscheinbarkeit hervorstechender. Der Film steht und fällt (im Vergleich mit der alten Trilogie) mit dem Charakter von Peter Parker, und da ist mir der emotionaler und anfangs als schwach gezeichnete Typ lieber.

                                                Ebenso darf natürlich die große Liebe von Peter nicht fehlen. War dies in der vorangegangenen Trilogie noch Mary-Jane Watson mit ihrer "wir wollen, können aber nicht"-Beziehung, bekleidet nun die Rolle der Freundin Gwen Stacy, verkörpert von Emma Stone. Ihren Charakter empfand ich auch als viel weniger sympathisch und liebenswert als den von Kirsten Dunst. Mary-Jane war die liebe und wunderbare, aber unerreichbare Frau; charismatisch und zuckersüß - das nette Traummädchen von nebenan. Gwen ist eine typische Highschool-Göre, als nicht besonders begehrenswert dargestellt bzw nur auf körperlicher (=sexueller) Ebene - vollkommen austauschbar.

                                                Ebenso austauschbar entwickelt sich auch die Beziehung zwischen Gwen und Peter. Es wird einfach eine "wir finden uns, nähern uns an und sind zusammen"-Geschichte erzählt, die auch noch mit klischeehaften, wie aus einer x-beliebigen Teenieschmonzette stammenden Dialogen und Szenen erzählt wird. Gerade hier mit einer (auf die Vorgänger bezogen) neuen Liebesgeschichte hätte ich mir auch etwas eigenständigeres gewünscht als diesen Einheitsbrei. Besonders ärgerlich ist hier auch noch, dass diese Storyline in der ersten Hälfte des Films einen Großteil einnimmt.

                                                In jedem Superheldenfilm muss es natürlich auch einen Widersacher geben, hier dargestellt durch den Lizzard. In menschlicher Form ist das Dr. Connors, angestellt bei Oscorp Industries, der Forschungsfirma von Norman Osborn, welcher den Bösewicht in Raimis ersten Film über den schwingenden Spinnenmann verkörperte. Diese Verknüpfung an die alte Trilogie fand ich gut, hat sie den Übergang der Vorgänger zum verfrühten Reboot etwas erträglicher gemacht.
                                                Also, der Bösewicht. Leider in der Figurenzeichnung und Verkörperung nicht so intensiv wie es Willem Dafoe als Grüner Kobold war, und bei weitem nicht so toll wie Doc Oc in "Spiderman 2". Aber er funktioniert, seine Motive und Motivationen bleiben nachvollziehbar. Und die Animation der Riesenechse ist sehr gelungen. Rhys Ifans war etwas verschenkt bzw. unterfordert hierfür, schade drum.

                                                Was das Drehbuch angeht, findet sich hier eine ziemliche Schwachstelle in meinen Augen, was hauptsächlich an der blockbusterbedingten Einfachheit der Handlung liegt.

                                                (LEICHTE SPOILER FOLGEN) So die Szene gegen Ende, als Spidey sich verwundet in Richtung Oscorptower aufmacht, der Bauarbeiter, dessen Kind zuvor vom Helden gerettet wurde, das im TV mitverfolgt und seine Leute zusammentrommelt, die alle in ihre Kräne steigen und diese so ausrichten sollen, dass sich der Spinnenmann bequem in einer Linie (der kürzeste Weg) ans Ziel schwingen kann. Natürlich ist Spidey zur rechten Zeit am rechten Ausgangspunkt für den Weg. Und natürlich können die ganzen Helfer ihre Posten in den Kränen welche jeweils einige viele Meter entfernt stehen) in kürzester Zeit simultan erreichen.
                                                Ebenso fehlen einige Szenen und hinterlassen Fragezeichen und offene Handlungsstränge: Was machen die von Lizzard zu Echsen mutierten Polizisten die ganze Zeit, nach ihrer Verwandlung? Was ist denn nun aus dem Mörder von Onkel Ben geworden? Als Motivationsmotiv für Peter, als Spinne durch New York zu hüpfen durchaus gelungen, doch die Suche nach dem Täter (und die geplante Rache) bleiben erfolglos und werden nach dem ersten Auftritt Lizzards nicht wieder aufgegriffen. Für mein Empfinden ist es unnötig, diesen Storyteil in eine mögliche (und sichere) Fortsetzung zu stecken. (SPOILER ENDE)

                                                Aber genug genörgelt, im Vordergrund steht bei diesem Film natürlich der Unterhaltungswert, und der wurde bei mir nur durch die leicht nervige Liebesgeschichte arg getrübt. Über die Schwächen im Script kann ich bei der guten Inszenierung durchaus (und auch leicht) hinwegsehen. Und der Soundtrack wartet mit einer guten Auswahl an Indiesongs auf, das hat gepasst. Die von James Horner komponierte Musik bewegt sich im Rahmen eines typischen Blockbusterscores, weiß aber in seiner Funktion als Unterstützer des Geschehens zu überzeugen und gefallen.

                                                Was ich allerdings schmerzlich vermisst habe, waren ausführlichere Szenen in der viel zu kurz eingesetzten First-Person-Sicht. Hier hätte ich mich sehr über einen Kampfausschnitt aus dieser Perspektive gefreut, das hätte dem ganzen Film ein gewisses Alleinstellungsmerkmal geben können. So verbleibt im großen und ganzen eigentlich ein stinknormaler 08/15-Blockbuster, der aber in der Lage ist, trotz einer Länge von fast 140 Minuten gut und kurzweilig zu unterhalten, mehr nicht. Durchaus gelungenes Popcornkino.

                                                Was allerdings am meisten schmerzt im Bewusstsein und der Kenntnis der Raimi-Trilogie ist, dass aus emotionaler Blockbusteraction mit Figurentiefe und -nähe ein stumpfer Unterhaltungsfilm gemacht wurde.

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                                                  Es ist nicht allein die unglaubliche Tricktechnik, die mich vor dem Bildschirm gebannt hat. Die Effekte sind so perfekt, die Animationen so realitätsnah, und die Mimik und Gestik der haarigen Freunde einfach umwerfend und faszinierend, hier hätte der Goldjunge mit Namen Oscar an die Verantwortlichen gehen können ja sogar sollen (auch wenn Hugo ebenso toll aussah).

                                                  Hier muss man auch in einem Atemzug die hervorragende Leistung von Andy Serkis erwähnen. Er schafft es, den Schimpansen mit seiner Bewegung und Gestik zu erschreckend realem Leben zu erwecken, und mit seiner enorm ausdrucksstarken Mimik gelingt ihm die eindrucksvolle Übermittlung von Caesars Gefühlen. Mit dieser Leistung hätte er eine Nominierung (und mMn auch den Gewinn) des zuvor erwähnten Glitzerbuben verdient gehabt, oder auch einen Ehrenoscar für seinen Einfluss in Sachen Motion Capturing, wenn nicht sogar beides. Aber was nicht ist kann ja noch werden, so hoffe ich. Ich habe größte Hochachtung vor Serkis.

                                                  Wie erwähnt sind die Effekte nur das Sahnehäubchen auf dieser unglaublich schmackhaften Torte von einem Film. Man bekommt, recht untypisch für einen so großen Blockbuster, eine toll erzählte Geschichte mit Hirn und Herz, die sehr emotional und enorm spannend ist, und mit ihrem aktuellen Bezug in Sachen Gentechnik auch eine eindeutige Gesellschaftskritik vermitteln kann. Diese Sozialkritiken an der Menschheit haben mir schon an der originalen Pentalogie gut gefallen. Außerdem finden sich in der Inszenierung des neuesten Affentheaters auch etliche liebevolle und dezente Anspielungen auf die alten Filme.

                                                  Besonders beeindruckend an der Story sind die Szenen mit den Affen, als sich Caesar vom verstoßenen Außenseiter seinen Platz als Rädelsführer erkämpft bzw. auf intelligente Weise ergattert. Die Zwiespältigkeiten, Auseinandersetzungen, anfänglichen Rivalitäten und das Schmieden der Pläne bilden den erzählerischen Höhepunkt und sind unglaublich spannend, faszinierend und sehr emotional inszeniert.

                                                  Hinzu gesellen sich gute Schauspieler, allen voran John Lithgow, der den an Alzheimer erkrankten Vater vom gut spielenden James Franco auf einfühlsame Weise verkörpert und so neben Serkis das schauspielerische Highlight bildet. Zudem überzeugt Brian Cox als Leiter des Affenhauses auf ganzer Linie, und selbst Tom Felton alias Draco Malfoy bringt seine Badass-Rolle recht gut rüber. Selbst Freida Pinto weiß nicht nur durch ihr umwerfendes Aussehen zu gefallen.

                                                  Weiterhin ist die Kameraarbeit große Klasse und liefert etliche eindrucksvolle Bilder und Einstellungen, die nahezu episch wirken. So bereiten das Panorama von San Francisco, das Herumturnen Caesars in den Baumwipfeln und besonders die Szene auf der Brücke enormen Speichelfluss im Mund und lassen mich auf das eigene Fell sabbern.

                                                  Und als ob das noch nicht genug ist, bildet der Score den krönenden Abschluss meiner Lobeshymne. Er ist stets passend eingesetzt, vermittelt die Spannung, Emotionen, Aktionen und Reaktionen unglaublich intensiv, packend und sehr nahegehend, selbst beim bloßen Lauschen bekomme ich stellenweise Gänsehaut und fühle mich in den Film hinein versetzt.

                                                  Wer den Film noch nicht kennt sollte dies auf jeden Fall nachholen, aber kein Actionfeuerwerk am laufenden Band erwarten. Der Film nimmt sich nämlich die nötige Zeit, diese "Prevolution" aufzubauen und sich entwickeln zu lassen und wartet erst in den letzten zwanzig Minuten mit der famosen Action auf.

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                                                    Schöne Geschichte, passender Humor, berührender Soundtrack, ein toller John Hawkes, ein pfiffiger William H. Macy, und eine (leider zu sehr verbotoxte, aber dennoch) reizende Helen Hunt. Wenn Filme berühren. Sehr angenehm.

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