Juli Jane - Kommentare
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Alle Kommentare von Juli Jane
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Mach ich. Ich muss.
Aware. Gewahrsein. Bewußt sein. Sein.
Ein Film der, obwohl tief wissenschaftlich, über das Denken hinausgeht. Weit hinaus. Dahin, wo das Denken aufhört und Stille und Ehrfurcht tief berühren. Wir sind alle verbunden. Ein Quantensprung in in der Entwicklung des Bewusstseins, eine innere Bewegung tief in die Gegenwart und das in Netzwerk des Universums hinein. Wunderbarer Film, wunderbare Perspektiven, wunderbare Menschen und wunderbare Bilder. Die Freude des Seins. Sehr berührend. Und staunenmachend, gerade auch der konditionierte, pawlowsch sabbernde Erbsenkeimling.
"„Aware – Reise in das Bewusstsein“ folgt sechs brillanten Forscher*innen, die sich aus radikal unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema Bewusstsein beschäftigen:
* Christof Koch, Direktor des Allen Instituts für Hirnforschung in Seattle; * Matthieu Ricard, der nach seiner Promotion in Zellgenetik als buddhistischer Mönch in ein Kloster in Nepal ging;
* der Psychedelika-Forscher Roland Griffiths von der Johns Hopkins Universität in Baltimore;
* der Philosophieprofessor Richard Boothby, Teilnehmer einer der Psilocybin-Studien von Griffiths’ Institut;
* die Biologin Monica Gagliano, die als eine der ersten die kognitiven Fähigkeiten von Pflanzen erforscht;
* die Maya-Heilerin Josefa Kirvin Kulix, die die Natur mit ihren Netzwerken als größte Lehrmeisterin sieht."
Hups.. noch keine einziger Kommentar. Ich kriege feuchte Augen, wenn ich das sehe und mich an mein letztes Konzert vor Corona erinnere, wo wir zu tausenden nassgeschwitzt Körperflüssigkeiten in die Menge schleudern konnten, ohne darüber nachzudenken.. einfach das Leben feiern. Somit stellt das Konzert für mich der Beginn einer neuen Zeitrechnung dar. War in Februar 20 in Offenbach.
Till Lindemann gewohnt deftig im sexuellen Ausdruck, gepaart mit schwarzem Theater und sensibler Tiefgründigkeit im Wort und Melodie. Zusammen mit Peter Tägtgren und seiner Band Pain deren Gitarren und Schlagzeug perfekt wuchten, ihre langen Zöpfe dazu schütteln, und dunklen & starken Metal gekonnt mit Elektro und Techno mischen.
Die Bluray fängt die Stimmung sehr gut ein. Bereits jetzt schon ein Stückchen Zeitgeschichte der Vor-Coronazeit. Und leider sind Pain bzw. Tägtgren ja raus aus dem Projekt. Sehr schade. Ein Must-Have für alle Lindemann/Rammstein/Pain Fans. Toller Sound und Bildqualität Blu Ray würdig und gut und unhektisch geschnitten.
Ein Kommentar im Eifer des Gefechts.
Ich wurde einfach weggefegt ich war erwartungslos und wurde komplett überrumpelt. Damals 2016 war ich ohnehin marvelmüde, hatte auch irgendwie besseres zu tun, sowieso ein paar Verrisse gelesen und hab den Film vergessen. Heute als Familienfilm auf dem Programm, saß ich mit hochgebogenen Mundwinkeln und vor Begeisterung glänzenden Äuglein wie festgewachsen auf dem Sofa.
Weiß nicht, ich war einfach überwältigt.. schenkelklopfender Humor, inkontinente Augen wegen Rührung, glänzende Augen wegen der Geschichten Führung im Spider-Man Style ( allein wie der Vorspann einen vorbereitet, dann *die* Actionszene wie ein vorzeitiger Samenerguss gleich zu Beginn und danach noch mal vorgespult🤠) , respektvoll geflasht von der geilen Kameraführung, die tausend und eine Reminiszenz an bekannte Filme, die mich immer wieder, teils aus dem Off, ans Schienbein trat, der Witz ..🤔so schlecht dass es schon wieder gut ist? Oder so gut, dass es egal ist dass er schlecht ist? 🤔
jedenfalls hat schon lange nicht mehr einen Film und schon gar nicht an der von Marvel im neun Punkte einkassiert bei Juli Jane. Die Mundwinkel sind immer noch hochgebogen, das Herz wie nach einer kleinen Line Kokain.
Den andern hat es auch gefallen. Ein Film für die ganze Familie.
Yves spricht mir komplett aus dem Herzen.
Genau so ist es. Beendet TWD erstmal würdig, wirklich würdig.. den Storylines und den Figuren gegenüber.
und solange verzichte ich auch freiwillig auf sämtliche Spin Offs, auch wenn Lieblingsfiguren so weiter Futter kriegen könnten. Das große Buch zugeklappt und dann feine neue Ideen oder es lassen.
Ich kann kaum warten bis März.
Und ja.. mit Rick haben wir noch eine dicke Rechnung offen. Mit ihm begann es und mit ihm will ich auch noch ein würdiges Ende. Ob in Staffel 11 oder im Spin off ist egal.
Was kann mich dazu bringen einen Film zu lieben, in dem es um einen Mann geht, der sich wie ein absolutes Arsc*loch verhält, eine tiefe Verehrung dem Militär gegenüber hegt und seinen Lieutenant Colonel Rang verehrt wie ein Heiligenbild? Ein Mann, der als die beiden wichtigsten Dinge im Leben angibt: "Erstens: eine Pussi. Dann kommt lange nicht mehr. Und zweitens: ein Ferrari."? Ein Mann, der durch ein enttäuschtes Leben, Alkoholismus und die vollständige Erblindung, ein zynischer, misanthropischer, sexistischer und verbal gewalttätiger Selbstmordkandidat geworden ist?
Ganz einfach: weil er durch Al Pacino verkörpert wird!
Aber das ist natürlich nicht alles. Der Film ist gar nicht so menschenverachtend, wie man dies nach dieser Einleitung meinen könnte und auch unser Colonel Leutnant ist es nicht. Schließlich handelt es sich hier eindeutig um einen Hollywoodfilm. Eigentlich ist es ein Film über die Moral des Lebens. Der Colonel hat seine verloren und der zweite Protagonist, der junge Schüler Charlie, steht gerade am Scheideweg eines Gewissenskonfliktes, der egal wie er sich entscheidet, entweder auch seine Moral ankratzt, oder harte existenzielle Konsequenzen für sein Leben bedeutet.
Aber so beginnt die Story:
Der alternde, designierte Lieutenant Colonel Frank Slade, ist durch seine Erblindung am Thanksgiving Wochenende auf einen Aufpasser angewiesen.
Der junge, aus ärmlichen Verhältnissen stammende, begabte Charlie Simms, besucht mithilfe eines Stipendiums, die renommierte Baird-School in Vermont. Er gerät durch einen Böse-Jungen-Streich am Rektor der Schule, in einen Gewissens- und Loyalitätskonflikt und wird von diesem unter starken Druck gesetzt, die Täter bloßzustellen. Über Thanksgiving hat er Bedenkzeit, dann wartet das Schultribunal auf ihn. Aus Geldmangel hat er einen Job an Land gezogen: Den Aufpasserjob bei Colonel Slade. Auch als er erkennt, dass der ein feindselig-aggressives Verhalten an den Tag legt, ihn ständig unter der Gürtellinie beleidigt, kann er auf das Geld nicht verzichten. Er lässt sich sogar gegen seinen Willen nach New York City schleppen, wo Slade angeblich eine Vergnügungstour machen will. Bald erkennt Charlie, was er wirklich vorhat: Eine Suite in einem Luxushotel, ein exquisites Abendessen, seinen großen Bruder besuchen, mit einer Frau schlafen, einen Ferrari fahren - und als Höhepunkt will Colonel Slade sich in voller Paradeuniform das Hirn rauspusten.
Schon wieder sitzt Charlie in der Gewissensklemme ....
Es hat mir wiederholt unendlich viel Spaß gemacht, diese beiden Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, auf ihrem verrückten, melancholischen und lehrreichen Trip durch New York zu begleiten. Pacino spielt nicht seine Rolle, sondern er lebt und verkörpert Colonel Slade. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich geglaubt, er wäre tatsächlich selbst erblindet. Man muss bei allem Lob über Pacino, der den Film fast allein bestreitet, auch unbedingt Chris O'Donnell erwähnen, der den unschuldigen und schüchternen Jungen so zurückgenommen spielt, wie dieser Charlie eben auch sein soll. Er spielt die stetige Überforderung Charlies, gegenüber Slade und den Dingen die ihm geschehen, glänzend. Dieser Charlie verliert auf diesem Trip ein wenig von seiner Unschuld und erfährt einige wichtige Dinge über das Leben - nicht nur über die Frauen. Er begleitet den Colonel, widerwillig, aber auch mit wachsendem Respekt, auf dessen Trip, bis zum bitteren Ende. Als der Colonel schließlich an seinem Scheideweg angelangt ist, dröhnt er aus Herzensgrunde: "Ich bin schlecht. Nein, ich bin nicht schlecht. Ich bin scheußlich."
Huah! Martin Brest gelingt hier mit dieser Literaturverfilmung ein Meisterstück und eine Parabel über das Menschsein. Eine One Man Show mit einem furiosen und hypergenialen Al Pacino, in einem durch und durch amerikanischen Film, dessen Ende ein wenig arg ami-pathetisch geraten ist, aber sei`s doppelt und dreifach verziehen! Hollywood halt. :-)))
Die Grundgeschichte des Films ist ein kleiner Geniestreich, wenn auch von italienischen Profumo di donna Original geklaut.
Für diese Rolle erhielt Al Pacino seinen ersten und einzigen Oscar nach 8 Nominierungen! War wohl etwas überfällig. Seit Der Pate I war der Oscar eigentlich regelmäßig Pflicht....
Schon seit Jahren mein Lieblingsschauspieler. Ich weiß schon warum. Und ihr auch.
Trotz einer nicht wirklich genialen oder besonders überraschenden Story fiel mir nur ein Wort ein: Perfektion. Um die Story geht es meiner Ansicht nach nicht so sehr als um die Verpackung. Sie ist nicht einfach nur hübsch, die Verpackung ist das Kunstwerk. Verschachtelt, lose Bänder führen zueinander und umwickeln den ganzen Film in einem irren Muster. Und dann noch eingebetet in diese gnadenlose Soundkulisse.
Was für ein unfassbar sympathisches und lebendiges Gesicht. ❤
Spoilerhaftes Gelaber
Ich erhöhe nach der Zweitsichtung von 7,5 auf 8,5. Letzten Endes haben sich die vielen Erzählstränge (bei der Erstsichtung für mich zu unruhig, zu zerfleddert und teils unnötig ), dann doch noch zu einem stimmigen Gesamtkonzept verwoben.
Selbst die für mich schwächste Storyline, die mit Rose und FINN, hat mir
jetzt Spaß gemacht und sich eingefügt ... wozu Boyega mit seinem lebendigen Gesicht nicht mehr viel beitragen musste. Ich weiß auch nicht, er ist einfach unfassbar sympathisch oder?
Dann bin ich natürlich, wie im siebten Teil, durch die neuartige Struktur von KEYLO REN mitgenommen worden. Der neue Darth Vader. Ein Kind, welches Angst hat. Sein Tänzeln zwischen hell und dunkel ist absolut faszinierend. Zum ersten Mal ist der Weg auf die dunkle Seite verführerisch geworden.
In vieler Weise lehnt sich auch dieser Star Wars wieder an die alten Filme
an und räumt dennoch gehörig auf. Die Jedi sind wirklich komplett aus der Komfortzone gerückt worden. Nicht nur weil alles alte Gerümpel und alle alte Jedi Kultur auf dem Müllhaufen landen dürfen. (Spoiler: Meister Yoda als Bücherverbrenner ist ja schon irgendwie abartig ;-) wobei ich gerade darauf gestoßen wurde, dass Rey sie vorher heimlich in der Lade im Falken verwahrt hat. Schade eigentlich)
LUKE SKYWALKER der einzig wirklich strahlende Held dieser Saga, der junge Prinz.. als gebrochener alter Mann, und in seinem ganz persönlichen Zwist mit der dunklen Seite: äußerst reizvoll. Nein, es wird bestimmt keinen Jedirat mehr geben und vielleicht auch keine Tempel mehr. Daisy Ridley als REY passt in den freigewordenen Platz. Ihre frische, möglicherweise erblich unbelastete, Figur lässt uns in die Zukunft dieser neuen Hauptfigur blicken und uns brennend rätseln, woher sie diesen dicken nabelschnurartigen Draht zu Keylo Ren her hat. (Bestimmt nicht nur durch Snoke, diesen Wicht.) Und sie kann in einem Blick beides ausdrücken: Liebe und Hass. Kann in diesem Film nicht schaden. Sie hat eine tolle Energie.. im Gesicht und körperlich.
Kommen wir zu LEIA ORGANA. Jeder Blick in ihre Augen war schmerzlich und gleichzeitig wunderschön. Was für eine schöne Frau und welch Bereicherung, dass Carry Fisher zumindest in den ersten beiden neuen Filmen dabei war. Wie schmerzlich ihr Weggehen. Aber auch ganz nüchtern betrachtet, ist ihre Rolle ein großer Stützpfeiler, der nun wegknickt. Sie hat als Kommandantin der etwas planlosen Rebellen einen riesigen Raum eingenommen in diesem achten Teil.
Der waghalsige POE stört auch diesmal wieder ganz und gar nicht.
Benicio del Toro als zwielichtiger Codeknacker DJ macht eine sehr schräge, aber gute Figur mit toller Frisur.
Auch Laura Dern (so schön sie wieder zu sehen!), die als AMILYN HOLDO
vorübergehend das Kommando der Rebellen einnimmt, passt in diese Facetten rein, auch sie darf sich als Feigling und sogar als Verräterin zeigen und sich letztendlich aber AUCH als Loyale und unprätentiöse Märtyrerin in diese Ambivalenzien einfügen. ;) Auch nicht als die einzige Frau mit Falten.
Der Ton war gelungen. Ein wenig zu albern, aber das waren die alten Star
Wars Filme ja eigentlich auch. Ich darf nicht vergessen, dass ich die Filme in jungen Jahren immer extrem albern fand. Geschmäcker ändern sich anscheinend. Mich hat mein Sohn bekehrt. Der mit seiner dunklen Seite zu kämpfen hat, aber das ist eine andere Geschichte.
Epischen Ernst gab es trotzdem genug. Auch optisch sieht das alles 1a aus, atemberaubend bisweilen und die Action is wahrscheinlich so wie sie sein soll. Jetzt habe ich ganz vergessen zu mäkeln, aber gerade fällt mir auch gar nichts ein.
Lieblingsszene: der Tanz im rotenThronsaal
Und...alles vergessen, Jedi, Sith, das Imperium... Falls Adam Driver mich jemals fragen sollte, ich würde mitgehen.
Bin dem Superheldenkino eigentlich über.
Gehe ihm, wo ich kann, aus dem Weg. Aber ein werter Filmkollege hat mich hier reingeschickt (danke auch:-*).
Dies hier hat natürlich Schauwerte, die haben die Comicgötterveranstaltungen ja alle. Eine Amazone aus dem alten Griechenland ...auf einer extra Insel, in der alles noch ist wie in der Antike. An ihrer Küste wird ein Flüchtling aus dem 1. WK
:O) angespült. Sie wird verschickt an die Front , wo sie aus Ludendorff einen Hitler gemacht haben. Also eigentlich 2. WK mit Kostümen und Kulissen des 1. WK ;) Und da springt dann eine Amazone im Achilleskostüm rum und hat als Quasi US Atombombe der bösen Wehrmacht den Schützengraben plattgemacht. Ich weiß auch nicht, aber mir hat das einfach unheimlich viel Spaß gemacht!
Huch. Hier hat ja kaum jemand was dazu geschrieben... Der Film ist es bestimmt wert angesehen zu werden.
Zwänge. Ein junger Kerl, der die Kontrollzwänge und das Überwachtwerden im Elternhaus nicht mehr aushalten kann geht auf die Uni. Hier geht es erst los mit der übergeordneteten Kontrollsucht. Selbst die Gesinnung (sexuelle oder politische ) steht unter Beobachtung. Was mir am meisten auffiel, war das Einrasten des Scharniers, wo die konservativen 50er an die kommenden 60er bzw 68er anknüpfen werden. Anknüpfen müssen. Die schwelende Gefühlslage ist perfekt eingefangen..in den beiden Protas und im Zeitgeist. Gutes Kino.
Gefällt.
Und ich habe mich tatsächlich schon filmüber schon ein wenig Gedanken gemacht, bzw. ich hab mir das Hirn verrenkt WARUM eine belanglose Agentenkomödie GUT ist. Reine Unterhaltung, viel unglaubwürdige CGI Action, wenig Tiefe. Warum bindet mich dieser Film an sich. Und zwar mich, wo ich doch für solche Filme (007, M:I, Nackte Kanone...) gar nicht viel übrig hab. Schon gar keine Begeisterung. An Elton John lag es jedenfalls nicht. Und allein am nassbehemdeten Colin Firth kann es nicht liegen. Genau.. Ben Affenleck hat es ja schon beim ersten Teil gesagt. Vielleicht liegt es daran: dieser Anzug passt einfach. Wie maßgeschneidert, obwohl ich weiß, dass er ja eigentlich doch von der Stange kommt.
Nein. Der Anzug. Er passt perfekt, man kann sich darin bewegen - tadellos - aber er sitzt auch stramm, jede Falte, jede Naht akkurat.
Und daran, dass die viele Martinis, selbst der in Kentucky ;), einfach untadelig gemixt waren.
Unbedingt anschauen, wer ihn noch nicht kennt! Der Film war viel Jahre gar nicht als DVD erhältlich, endlich wird mal wieder ausgestrahlt.
Sofia Coppola hat die Gabe, in allen ihren Filmen kommt dies zu Ausdruck, innere Leere sichtbar zu machen. Geschichten erzählt sie nicht anhand eines gängigen Plots, sondern sie hangelt sich an den subtilen inneren Entwicklungen ihrer Figuren entlang. Figuren, die auf materieller Ebene alles haben, aber innerlich hungern. Hier hat sie Frauen/Mädchen, die auf einer einsam gelegenen Mädchenschule für höhere Töchter mitten im Bürgerkrieg 1865 in Virginia gestrandet sind. Ein verletzter Soldat kommt als Mann in die isolierte Gruppe der 7 Frauen.
Es geht um weibliche Sexualität, ihr unwillkürliches Begehren, auch unter dem christlichen Korsett des viktorianischen Südstadlertums. Dies wird zelebriert, mit Langsamkeit und zarten Details, verschieben sich in diesem Haus langsam die Machtverhältnisse, bis wieder ein Gleichgewicht hergestellt ist.
Eine tolle Darstellerriege bringt in diesem Remake unter dem Fingerspitzengefühl von Coppola eine komplett andere Atmosphäre zustande und auch eine leicht andere Gewichtung, als Siegel/Eastwood damals in seinem „Betrogen“. Das weiß ich zu schätzen.
Mir hat gefallen, wie Scorsese den Blick auf die japanische Kultur allein aus der europäischen Perspektive lenkte. Je mehr der Film fortschreitet, und dieser Film schreitet lang und bedächtig voran.. desto mehr Tiefenschärfe bekommen japanische Christen, japanische Inquisition und später auch japanischer Buddhismus und ihr riesiges Kulturwissen. Die Perspektive ändert sich mit der Entwicklung der Padres.
Diese begeben sich nach Japan auf der Suche nach ihrem verschollen und, unglaublichen Gerüchten zufolge, dem Glauben abgekehrten Mentor, auf sumpfige Wege. Regen und Nebel, Matsch.. schäumendes Meer, glitschige Felsen. Der Weg führt sie in ein Dorf, wo heimlich und ohne Priester der Katholizismus praktiziert wird. Trügerische Christianisierung japanischer Bauern während einer großen Christenverfolgung, alle tragen tapfer an ihrem Glauben viele zahlen einen hohen Preis - wer am Ende einen zu hohen? Und aus welcher Motivation?
Anfangs findet japanische Kultur scheinbar ausschließlich in Form ritualisierter Gewalt statt. Kein Wunder, das Land ist ja nahezu gottlos ;) Verfolgung, Folter, Tod für alle Christen. Abschwören als Hintertür. Die Hauptfiguren wandeln sich mehr und mehr offensichtlich zu Jesus und Petrus mit seinen Jüngern und einem waschechten Judas. Auch ein Pilatus in Person des Inquisitors Inoue (grandios dargestellt von Ogata). Man verliert aber dennoch interessanterweise den Eindruck, als wäre die Inquisition der einzige Feind. Den ganzen Film über messen sich die drei großen Kräfte: Vernunft, Glaube und Natur. Und alle drei Kräfte werden bis zum Äußersten dramatisiert - immer mehr fokussiert ..mehr Tiefenschärfe...welche trägt den Sieg davon?
Eigentlich liegt die Antwort in der Tonspur: der flüsternde Wind .. die rauschende Meeresbrandung, raschelnde Blätter, das Tropfen von Wasser und das Knistern von Feuer. Und dem Schweigen Gottes. Jedenfalls siegt nicht das Übermaß religiöser Hingabe. Diese wird mit den beiden Padres erst einmal genüsslich zelebriert (vor allem im Schmerz) und dann aber auch gründlich demaskiert.
Alle Darsteller spielen hervorragend. Ach.. ich liebe Adam Driver. Und das visuelle und akustische Gewand dieses schrecklichschönen Films.
SILENCE braucht Stille. Auch im Kinosaal, oder wo auch immer man ihn sieht. Und verlangt Hingabe (wenn auch nicht unbedingt religiöse) vom Zuschauer. Dann nimmt der Film einen mit und man folgt ihm.. zunehmend gebannt.
Es hat mich sehr gewundert, wie viele Leute in meiner Vorstellung in diesem stillen Film fast pausenlos spöttisch geschnauft oder gelacht haben. Erst später, als der ansonsten gefeierte Pathos des Glaubens gehörig sein Fett abgekriegt hat und ins Stolpern kam, wurden sie ruhig.
Jedenfalls geht es mitnichten um den bösen Katholizismus und den guten Buddhismus,oder um die böse Inquisition und den rechten Glauben, sondern um innere Glaubenshaltungen, um den Menschen in der Natur und in seiner Gemeinschaft und um die zwangsläufigen politischen bzw wirtschaftlichen Zusammenhänge bei der Begegnung von Ethnien, welche sich leicht auf heute übertragen lassen. Große Komplexität, viele große Fragen ohne einfach Antworten.
Georg Trakl klatschte einst als Dichter die Farben, Klänge und Gefühle mit dickem Pinsel aufs Papier und trotz des stetigen Verdachts der Überladenheit mit Metaphern, greift seine Poesie mit großer düsterer Kraft direkt an dein Herz.
Christoph Stark bringt als Regisseur die Farben, Klänge und Gefühle auch mit dickem Pinsel aufs Celluloid, und wühlt mit dunkler Inbrunst darin, worüber früher höchstes mit vorgehaltener Hand getuschelt wurde, aber mein Herz erreichte er nicht.
Ich mag Trakl. Ich mag diesen Film nicht besonders.
Das heißt nicht, dass er misslungen wäre, aber er verteilt für mein Empfinden das ganze Gewicht auf die verbotene Liebe zwischen Bruder und Schwester. Ich hatte leider auch nie das Gefühl, hier Trakl wirklich begegnet zu sein. Es war doch eher eine Begegnung mit dem Schauspieler Lars Eidinger.
Einige Trakl-Gedichte werden rezitiert, ein wenig steiflippig, dafür tut man es z.B. nackt und vor dem offenen Schoß einer holzbeinigen Hure. Vielleicht sollte das enthemmte Ambiente diese gewisse hölzerne Drögheit aufzulösen, die sich bei aufgesagter Lyrik im Film generell sehr leicht breit macht. Leider lässt es sich so nicht verhindern. Man könnte einen Schauspieler in jeglicher Position Reime vortragen lassen und dennoch ein Verlegenheitsräuspern beim Zuschauer kaum verhindern.
DROGENKRANKE FAMILIE:
Das gehobene Bildungs-Bürgertum-Elternhaus ist ganz gut eingefangen:
Mit der kalten Mutter, die es mit kalter Miene dominiert, ihrem schwierigen Verhältnis zu ihren Kindern und ihrer Drogensucht.
Dem (geistig) abwesenden, alt gewordenen Vater.
Der Seelenschwester Grete.
(„Am Abend ward zum Greis der Vater; in dunklen Zimmern versteinerte das Antlitz der Mutter und auf dem Knaben lastete der Fluch des entarteten Geschlechts. Manchmal erinnerte er sich seiner Kindheit, erfüllt von Krankheit, Schrecken und Finsternis, verschwiegener Spiele im Sternengarten, oder dass er die Ratten fütterte im dämmernden Hof. Aus blauem Spiegel trat die schmale Gestalt der Schwester und er stürzte wie tot ins Dunkel.“ (Trakl/ Traum und Umnachtung)
Das kommt im Film auch ganz gut rüber.
Aber
VERBOTENE LIEBE:
Die Schwester als Geliebte? Dass es mit dem ständigen Erscheinen der Gestalt der Schwester in Trakls Werken - irgendetwas auf sich haben muss, ist klar. Mal huscht sie durchs goldene Gezweig der Nacht und Sternen, mal steht sie schmal auf einsamer Lichtung, die Jünglingin, umgeben von bleichen Monden. Mal erhebt er sich von ihrem Lager, noch bebend von verruchter Wollust Süße. Immer wieder der Schwester Schatten. Es wurde also schon immer vermutet, er hätte seiner Grete auch andere Gefühle, als nur geschwisterliche entgegengebracht. Es mag ja sogar zutreffen…diese verbotene Liebe und es bietet sich auch durchaus an, sie etwas auszuwalzen. Ja, Liebe KANN Sünde sein. TABU vergisst für mein Empfinden jedoch die andere Schweren und Nöte, die den Dichter zu solch dunkler Farbenpracht nötigten. Diese tragisch-sündig-unerfüllbare Liebe, als alleinige Triebfeder für die Muse?
Keinerlei politische oder religiöse Motivation? Sein Leben als unglücklicher Apotheker und wie er unter der Häme ehemaliger Klassenkameraden litt? Was ist mit seinen Erlebnissen vor dem Krieg und im Krieg? Die Schlacht bei Grodek? Das alles findet keinen Raum.
Dafür die Schlachten im Bett: Viel Nacktheit, Krankheit, Sex, Wut, Drogen, Depression und massenhaft Selbstmitleid.
FAZIT:
Schön gefilmt, mit *räusper * optischem 70er Jahre Ambiente :)) (nich?) , dennoch tolle Ausstattung, aber etwas arg pathetisch geratene Dialoge und ein Drehbuch das mich unbefriedigt ließ. Überzeugende Darsteller Lars Eidinger trakelt, wütet und leidet überzeugend, jedoch ist er wirklich Trakl?? Für mich nicht. Peri Baumeister gibt Grete eine sehr verletzliche Aura, die mir sehr gefallen hat und im Kontrast zu der Willensstärke und dem Temperament dieser Figur eine tolle Geltung bekommt.
Ohne recht Saft und Kraft verliert sich Tabu dennoch leider in der betont wollüstiger Darstellung eines Inzests im Drogenrausch und dem folgenden obligatorischen Vollbad des Egomanen im Selbstmitleid. Das nervt irgendwann und schlimmer, kaum einer wird durch diesem Film Lust bekommen Trakl zu lesen und, was auch schade ist, sich vielleicht nicht mal filmüber gut unterhalten haben.
Verbotene Liebe in Pilgerväterklamotten
Die Europäer kamen im 17. JH. nach Amerika, um im "gelobten Land" eine neue Heimat zu finden. Einige suchten eine Welt, in der sie fast sektenhaft ihren sittenstrengen puritanischen Glauben ausleben konnten, ohne den kirchenkritischen Tendenzen und staatlichen Zwängen Europas ausgesetzt zu sein. Nathaniel Hawthorne erzählt in seinem 1850 erschienenen Roman "Der scharlachrote Buchstabe" vom neu besiedelten Ort Salem in Neuengland, wo die Bewohner zwar einen Neubeginn versuchten, aber ihre puritanische Ordnung und die strengen Regeln als das Allerwichtigste betrachten und noch dazu so manch anderes im Gepäck aus Europa mitbrachten: Hexenjagd, Läuterung von Menschen, die anders waren und die verblendete Ideologie eines bigotten Christentums.
Ein Klassiker in einer Schmacht-Verfilmung von Roland Joffés aus dem Jahre 1995 mit Demi Moore und Gary Oldman.
Zur Handlung:
1666: Hester Prynne (Demi Moore) hat ebenfalls den weiten Seeweg aus England auf sich genommen, um im gelobten Land eine neue Heimat zu finden. Sie wird schnell fündig und erwirbt ein beträchtliches Anwesen in Salem, in einer neuenglischen Kolonie. Ihren Mann erwartend, der noch längere Zeit auf dem Seeweg ist, lebt sie sich langsam in das Gemeindeleben ein, wenn auch zunächst nur mühselig. Hester wirkt oft zerstreut und durcheinander und bewirkt seit ihrer Ankunft ein leichtes Unbehagen bei den Gemeindemitgliedern, gerade auch weil sie, auch als vorübergehend alleinstehende Frau, allein im eigenen Haus leben will. Noch dazu schafft sie sich einen Badezuber an! Mit ihrem selbstbewussten und freizügigen Wesen, ihrer Pflichtvergessenheit und Unzuverlässigkeit hat sie es schwer, vor allem von den männlichen Geistlichen der Kolonie als ehrbare Frau wahrgenommen zu werden.
Aber sie findet Verständnis: Pfarrer Arthur Dimmesdale (Gary Oldman) ist völlig eingenommen von ihrer Lebensweisheit und ihrem Interesse an der Literatur. Schnell jedoch wird aus dem eifrigen Austausch von Büchern und Nettigkeiten mehr: Dimmesdale kann bald seine Liebe zu Hester nicht mehr verleugnen. Hester ergeht es ebenso, doch der strenge puritanische Glaube der beiden hält sie davon ab, etwas Verbotenes zu tun - die Schuld vor Gott und vor allem die Läuterung vor der Gemeinde wäre zu groß.
Als eines Tages der Gemeindepfarrer vom vermeintlichen Tod von Hesters Ehemann Dr. Prynne (Robert Duvall) durch ein Indianer-Massaker hört, ist es um ihn geschehen. Das Verlangen nach Hester lässt sich nicht mehr länger unterdrücken! Hach! In einer stürmischen Liebesnacht schwängert er Hester, die das gemeinsame Kind in Gefangenschaft zur Welt bringen muss, denn sie weigert sich, den Namen des schändlichen Erzeugers preiszugeben.
Nach der Geburt des Babys, kehrt zu allem Übel auch noch der tot geglaubte Dr. Prynne aus seiner Gefangenschaft zurück. Der geprellte Ehemann mischt sich inkognito als Arzt unter die Gemeinde spinnt und Intrigen gegen das ungetreue Weib. Er möchte um jeden Preis den Ehebrecher ausfindig machen. Hester aber schweigt beharrlich: Folterungen, Läuterungen, Monate in Gefangenschaft und der psychische Terror ihres Mannes überzeugen sie nur noch mehr davon, wie verdorben und bestialisch diese Menschen sind, die in Gottes Namen reden und in Teufels Willen handeln. Ein scharlachroter Buchstabe auf ihrer Kleidung soll sie zu jeder Zeit für alle kenntlich machen: Die Sünderin.
Darsteller:
Ich bin eigentlich so gar kein Fan von der Demi Moore, dafür aber um so mehr von Gary Oldman. :-o) Ich muss aber Demi Moore zugestehen, dass ich sie eigentlich recht überzeugend agieren sah. Trotzdem musste sich die Moore natürlich beim Baden, in lasziver nackter Pracht zeigen, das macht sie immer in so einer Weichzeichner-Posing, die ich gar nicht leiden kann, und darüber hinaus erschien mir ihr erotisch aufgeladenes Posieren, dem Film und der Figur die sie verkörpert gegenüber, absolut unpassend. Da wurde, auch bei manch anderen Szenen, zu tief in den Schmalztopf gegriffen. Die Liebesszenen fand ich wiederum eigentlich ganz gelungen ;-)
Die Intensität und die Spannung wird allein von diesem unglücklichen Paar getragen und zwischen den beiden stimmt auch zum Glück die Chemie. Trotzdem hätte ich mir für den weiblichen Part lieber eine andere Darstellerin gewünscht, die uneitler und ernsthafter rüberkommt. Kate Winslet vielleicht?
Gary Oldman kann mit einem einzigen Blick Gänsehaut erzeugen. Mit ihm als Pastor und Liebhaber wider Willen hätte man keine bessere Wahl treffen können. In tiefer Gespaltenheit trägt er seinen ganz persönlichen Konflikt aus. Der Kampf seines eigenen Willens, sein Scheitern an seinem religiösen Anspruch, sein Hadern mit der Moral. Genial verkörpert! Die langen Haare und die Pilgervater-Klamotten samt hochschaftigen Stiefel stehen im ausnehmend gut und auch ihn darf man übrigens nackt beim Schwimmen bewundern. Aber bei ihm sieht es wenigstens unaffektiert aus.;-)
Als Hesters Ehemann Prynne agiert Filmlegende Robert Duvall (der Pate, Apocalypse Now) wie gewohnt ausgesprochen gut und er lässt den Psychopathen herrlich fies heraustreten. Aber drehbuchbedingt dürfen sowohl er, als auch die anderen Nebendarsteller, nicht in die Vollen gehen und bleiben aber alle ein wenig hintergrundartig, da das Hauptgewicht ganz auf dem Liebespaar liegt. Schade eigentlich.
Mein Senf:
Unzählige Filme und das gleiche Thema: Verbotene Liebe. Abgesehen davon, dass "Der scharlachrote Buchstabe" auf einem literarischen Meisterwerk basiert, erinnert die Geschichte in seiner Grundkonzeption an eine der etlichen gängigen Liebesdramen, die Filmemacher und Schriftsteller aus allen Jahrzehnten hervorgebracht haben. Die Sitte als ewiger Wächter der Liebe, daraus wurden die Tragödien und Dramen dieser Welt gemacht: Tristan und Isolde, Romeo und Julia, Faust und Gretchen, Jack und Rose ;-) usw. Was macht diesen Film also besonders?
Was den Film ausmacht:
* Die wunderschönen Landschaftssaufnahmen an der Küste von Massachusetts. Sie erwecken Sehnsucht nach unberührter Natur und romantischer Schlichtheit. Auch ansonsten ist das Gründerzeit-Set einfach hübsch in Szene gesetzt.
*Dass Themen wie die Integration der Indianer und Sklaverei angesprochen werden, kann man an dem Film absolut nicht lobend erwähnen, denn die Ansätze verpuffen so dermaßen im Nichts! Die Indianer werden nur noch mal hervorgeholt um die Story am Ende, an den Haaren ziehend, voranzutreiben. Ganz schlecht. :-(
* Eine zunächst überzeugende Story. Der Film ist unterhaltsam und hat eine schmachtende plüschrote Liebesfilmaura (sieh Cover). Ich habe das Buch von Hawthorne nicht gelesen und so, ganz unvoreingenommen, hat mich die Dramaturgie dieser Geschichte eigentlich doch recht überzeugt. Die Spannungskurve verläuft gemächlich, aber stetig ansteigend und der Plot lässt einen ja nicht unempört, hegt man als Zuschauer doch eine natürliche Abwehrhaltung gegen eine Gesellschaft, die Ideologien über den Menschen selbst stellt. Auch das tapfere Ankämpfen gegen das tragische Schicksal ließ mich nicht unberührt. Ein wenig mehr Herzblut und Engagement, vor allem aber mehr Innehalten und Detailreichtum in einzelnen Szenen hätten "den scharlachroten Buchstaben" für mich zu einem Herzensfilm gemacht.
Die Geschichte geht im Roman anscheinend nicht nur ganz anders zu Ende, sondern legt auch den eigentlichen Focus, gerade was Hester betrifft, auf die innere Auseinandersetzung mit dem Thema Schuld und puritanischer Moral. Hier im Film wehrt sich einfach eine emanzipierte Frau gegen die Chauvies und die heuchlerischen Bürger. Das Ganze hat einen zu modernen Blickwinkel. Gepaart mit der sich seufzend, räkelnden, nackten Moore ist das nicht glaubhaft als Literaturverfilmung eines Romans von 1850! Da hilft es auch nicht, dass der Film vorab als eine "freie Adaptation" bezeichnet wird.
Die Gesellschaftskritik spannt ja doch einen ziemlich weiten Bogen und steht im eigentlichen Mittelpunkt der Aussage. Durch das etwas merkwürdige, und gegenüber der Vorlage veränderte Ende, fällt die Gesellschaftskritik aber irgendwann einfach in sich zusammen. Der Film schafft es leider nicht die Themen abschließend zu bearbeiten und so verblieb ich doch Summa Summarum doch ein wenig unbefriedigt. Es kommt weder zur endgültigen Katastrophe, noch zur einheitlichen Lösung des Konflikts - eigentlich ein Fauxpas. Aber seht selbst....
Zusammenfassend:
Ist der Scharlachrote Buchstabe nicht etwas schwülstig? Jaaa!!! Aber mit Gary Oldman besetzt, lasse ich mir eine wenig emotionale Plüschigkeit gerne gefallen, ;-) hat mir doch sein Pathos auch als Dracula und als Beethoven schon so gut gefallen. Tatsächlich ist "Der scharlachrote Buchstabe" dann am besten, wenn er sich einfach zur Liebeschnulze bekennt und andere (künstlerische) Ambitionen hinten anstellt. Kitsch ist schließlich nicht gleich Kitsch, denn auch den kann man kultivieren und dies ist Kitsch in Hochkultur. ;-)
Als Literaturverfilmung bestimmt sehr schwach (max. 5 Punktee) aber unabhängig davon, als Film für eine unkritischen Period-Dramen-Abend gut geeignet. Und wer womöglich Demi Moore in Pose mag, wird vielleicht sogar begeistert sein. ;-)
Aber klar 7 Punkte, da mir dieser Fetzen einfach gefällt!
An dieser Stelle kann ich nur jedem am Thema Interessierten das Meisterwerk HEXENJAGD ans Herz legen. In dieser Literaturverfilmung von Arthur Millers Buch wurde alles richtig gemacht. Da klappt es dann sogar mit der Hauptdarstellerin.
Oder man probiert tatsächlich mal den heftig umstrittenen THE NEW WORLD aus, der dann die Siedlerproblematik wirklich an der indianischen Kultur spiegelt und auch eine sehr unglücklichen Liebe schildert. Der ist dann auch an den richtigen Stellen langsam und detailreich und Kitsch wird durch Poesie ersetzt. Ich liebe ihn.
Ich will den Rest meines Lebens mit Dir verbringen
... meint Penny (die Heldin) zu Dodge (dem Held), als sie sich endlich doch noch gegenseitig die Liebe eingestehen. Und das ist nicht mehr oder weniger echt, ehrlich, kitschig oder unglaubwürdig gemeint als sonst. Sonst. Also sonst... wenn nicht gerade Stunden später ein Asteroid das Leben auf der Erde vernichten wird - und man weiß es.
Nur reizt uns diese Phrase "ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen" angesichts des sehr baldigen Endes allen irdischen Lebens etwas zum Lachen. Und genau so ist auch dieser Film: die Phrasen der Verliebtheit eines mittelmäßigen Mitvierzigers in der Midlifecrisis angesichts des Todes (bzw. Weltuntergangs), mischen sich etwas unbeholfen mit komisch-absurden Slapstick zu einer seltsamen Filmsuppe.
So ganz entscheiden mag sich der Film nicht, ob er lieber eine grelle Groteske sein will, oder eine leichte Wohlfühlkomödie, eine Romanze im Roadmoviestyle oder doch ein düsteres Drama? Normalerweise mag ich das, aber dann muss der Film richtig knallen.
Dieser knallt schon an manchen Stellen, aber an anderen schlafen ihm die Füße ein, bzw. ist das nicht alles irgendwie einfallslos?
Dass die Tragik schön und konsequent ins Komische kippt mag ich, aber "die Beschwörung der Liebe als einzige Macht, die dem Schrecken des Todes trotzt," hab ich in viel perfekter in PERFEKT SENSE gesehen. Und in ALLES, WAS WIR GEBEN MUSSTEN auch.
Dennoch sehenswert, wenn man Endzeitfilm mag.
Erste Einstellung: Ein Typ dreht am Autoradioknopf. Die Nachrichten kommen: "Das Spaceshuttle mit besonderer Mission ist abgestürzt. Alle Insassen tot. Die Rettung der Menschheit misslungen. In 21 Tagen wird Asteroid Mathilda also die Erde treffen und alles Leben vernichten." meint der Sprecher mit seiner unerschütterlich singsangenden Radiostimme und mit erzwungenem gute Laune-Kick. "Begleiten Sie uns mit dem größten Hits zum Weltuntergang!"
Das ist keine Arche Noah.
Das ist die Titanic.
Und es gibt nicht ein einziges Rettungsboot.
Willkommen an Bord!
Was macht nun der angepasste Jedermann? Wie geht er damit um? Wie verändert sich die Umwelt?
Da liegt bestimmt der große Reiz der Geschichte.
Ich meine, was würde man selber tun??
Klammert man sich an den Alltag?
Oder bricht man genau daraus aus?
Hält man sich an Familie und Kindern fest?
Und wenn man keine hat?
Erinnert man sich an die Liebe seines Lebens?
Heiraten?
Den Hund aussetzten? (Sorry ...)
Oder den Richtigen suchen, um den Weltuntergang nicht alleine verbringen zu müssen.
"Jetzt oder nie!" ist vielleicht auch die Devise:
Also endlich mal die die sexy Klamotten aus dem Schrank zerren, die jahrelang nur rumlagen, weil der Anlass dafür nie kam.
Bisher ausgelassene Exzesse nachholen? Hemmungsloser Sex (Kondome sind überflüssig), oder gleich Orgien. Sich zügellos betrinken und bei der Party auf den Teppich kotzen muss nicht einmal mehr peinlich sein, ob man auch künftig beliebt ist, spielt keine Rolle mehr. Essen was man kann – keine Angst vor zu viel Kilos, endlich mal Heroin probieren, auch Kinder dürfen bei Alk ruhig mal lernen, wie man auf EX kippt. Auf Pädagogik und Suchtprophylaxe ist nämlich gesch******. Knast is auch eher unwahrscheinlich dieser Tage.
Schnell noch Töpfern lernen? Einen Selbsthilfekurs belegen? Sich mit dem Vater versöhnen? Endlich einen Lover finden/ sich endlich von seinem trennen?
Davon hätte ich gern mehr gesehen. Aber der Film will dann doch lieber zarter, romantischer und stiller (und etwas einfältiger ;) werden, wobei er leider einfach etwas von der dem Weltuntergang geschuldeten Dringlichkeit verliert. Der Held wäscht seine Socken und badet in seiner Alltagsdeppression.
Na gut.
Der Films spielt damit, angesichts des totalen Endes, das Komische, Absurde, Tragische und große Emotionen hervorzukitzeln.
Manchmal erschien es mir dennoch, als hätten hier ein wenig mehr Ernst – dort ein wenig mehr Spaß, hier ein wenig mehr doppelter Boden - dort jedoch mehr Geradlinigkeit gut getan.
Wirklich glaubhaft empfinde ich "Auf der Suche nach ect. pp" einfach nicht.
Hmm - und immer wenn ich gerade mal in Ruhe einpennen, sinnieren oder schwelgen wollte, knallt volles Rohr eine Leiche vom Himmel, ein Reptil fährt wie der Blitz in die Halsschlagader, oder... *g*
Jedenfalls... Sind nun alle gleich?
Reichtum, Alter, Cleverness, Beliebtheit, Gesundheit, Status, und auch das zurückliegende Leben:
"Das spielt keine Rolle mehr." sagt wieder und wieder unser Protagonist Dodge. Der trägt die Weltuntergangstimmung eh permanent im Gesicht mit sich rum und überzeugt auf der Ebene vollends. Dennoch werden genau diese Worte der Lüge überführt.
Denn genau letzteres ist es, was am Ende eben doch eine Rolle spielt.
Für jeden.
Das zurückliegende Leben.
Unveränderlich.
Die Gegenwart mit ihrer Dringlichkeit.
Und die Zukunft.
Meint jedenfalls dieser Film.
Und Penny und Dodge haben Recht.
Zumindest nicht weniger als sonst.
Stirbt man allein oder zu zweit, oder auch zu zweit allein??
SUPPENREZEPT:
Man nehme Lars von Triers Melancholia und stippe sie in eine leichte Romantic Comedy, die mit etwas scharfem Humor gewürzt ist, bade sie lang in schön warmem Feel Good bis die Melancholie ganz hell geworden ist, kippt ETWAS Tragik hinzu, lässt sie in Verliebtheit ne halbe Stunde leise köcheln und lässt ab und an eine Leiche vom Himmel bzw. andere drastische Selbstmordeinlagen in die Suppe plumpsen. Fertig!
Ob’s schmeckt?
Ja, nicht schlecht.
Durchweg laufen Pennys alte Platten und geben dem Ding, das ohnehin eine gewisse RetroPatina hat, noch was dazu.
"Bis nächsten Donnerstag!" flötet die Putzfrau mit Migrationshintergrund.
Herausragend in der neueren deutschen Märchenfilmlandschaft: Für mich eine wirklich schöne Verfilmung, die sowohl dem Märchen als auch seiner mittelalterlichen Welt gerecht wird und darüber hinaus eine echt gruselige Atmosphäre zu schaffen weiß. Blair Witch Project für Kinder kann man vielleicht sagen.
Meine Kleine hatte etwas Angst, was ja aber vielleicht auch irgendwie im Sinne von Hänsel und Gretel ist.
Hat mich an eine Aufführung der Laienspielgruppe von Dotternhausen erinnert.
Ehrlich, da muss man nicht viel Worte machen: uninspiriert, aufgesetzt, ohne Emotionen oder Zauber. Manchmal gar peinlich. Und dann noch ein Karpfen züchtender dumpfhirniger König.
Fürchterlich.
Vielleicht sollten sich künftig doch nur noch andere Nationen (Disney [ja, sogar die sind besser] , Tschechien, Russland oder Südkorea) den Grimms Märchen annehmen. Jedenfalls nicht ARD und ZDF. Diese hinausgeschluderten atmosphärelosen Laienspielverantaltungen mit pädagogisch verfälschtem Innenfutter der ganzen letzten Zeit lassen mich jedenfalls peinlich berührt zurück.
Absolut unvorbelastet rein geworfen worden und ich bin platt. Hab wieder lange auf einen Film wie diesen warten müssen: Atmosphäre, undefinierte Spannung, Unheimlichkeit, geniale Kamera. viel ZEIT, gutes Schauspiel, viele Interpretationsebenen: GEIL:
Schon dieser Score .. nicht nur Nick Cave & Warrren Ellis..aber auch! ( klingt wie bei Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford ) ... jedenfalls.. dieser Countryscore, er zieht dich dich schon zu den Credits rein...in einen Western. Er spielt in der heutigen Zeit - mich erinnerte er stark an die 70er, aber er hätte sich auch, genau so, mehr als 150 Jahre früher in der klassischen Westernära abspielen können.
Dann muss man nur noch die Diners mit Saloons vertauschen und die Autos mit Pferden und die Indianerbeleidigungen bleiben eigentlich die selben (wenn gerade keine Mexikaner in der Nähe sind).
Ein Bruderkonflikt, darunter eine schwelende Familientragödie und nicht nur NO COUNTRY FOR OLD MEN ist Fakt, auch die young men haben ihr Land verloren.
(Die Indianer ja sowieso;)
Zwei Paare.
Zwei Brüder, die früher Cowboys gewesen wären (oder Bankräuber) und heute Bankräuber sind.
Und zwei Kollegen, die früher Sheriffs gewesen wären (quatsch - nur einer davon, der andere Chirokee) und heute Cops sind.
Beide Paare sind in sich jeweils in einer Art von Anziehung und gleichzeitiger Abstoßung verbunden.
Beide Paare haben mich sehr berührt.
Dann muss man nur noch die Diners mit Saloons vertauschen und die Autos mit Pferden und die Indianerbeleidigungen bleiben eigentlich die selben (wenn gerade keine Mexikaner in der Nähe sind).
Jeff Bridges ist natürlich ne Wucht. Die anderen drei aber auch. Namentlich Ben Foster. Und David Mackenzie kann schon gute Filme machen.
Ein kluger Film. Schön gefilmt. Mit einem Gespür für die Bewohner von Texas und den Geräuschen der Ölpumpen in den Weiten der Landschaft.
Was ironisch und lakonisch beginnt, wird mehr und mehr dramatisch und tragisch. *schnief* Anfangs wünscht man den Brüdern noch die Pest auf den Hals.
Gott, hab ich den einen der beiden Brüder (den bösen ) irgendwann lieb gehabt. Den Herrn der Prärie.
Kommentar von 2009/ ein Vergleich zu Keneth Branghs Hamlet von 1996 http://www.moviepilot.de/movies/hamlet-3-2
Branagh oder Gibson?
Franco Zeffirelli hat 1990 Hamlet mit Mel Gibson in der Hauptrolle inszeniert. Ich sah gerade mal wieder im recht kurzen Abstand die mir bekannten 4 Verfilmungen an und für mich hat sich diese hier noch immer als die Beste bestätigt. Zeffirellis Hamlet ist nicht ganz ausgereift? Mag sein, dass dies sozusagen Hamlet "LIGHT" ist. Mag sein, dass Mel Gibsons schauspielerische Interpretation nicht sehr komplex ist. Er gibt einen eher einfachen Hamlet, der dadurch aber auch klarer und fassbarer wird. Und auch wenn sein Duktus nicht immer stimmt und er nur ein schnöder Australier ist, egal, das Gefühl ist da.. und er gleicht mangelnden Sprachrhythmus mit Natürlichkeit aus.
Der Film wartet mit einer glänzenden Glen Close (Gefährliche Liebschaften) als Hamlets Mutter Gertrude auf, die es schafft, deren wichtigen Charakter auszubauen und deren starken Emotionen herzzerreißend heraustreten zu lassen. Hier gibt es auch die beste Ophelia ever: Helena Bonham-Carter (Zimmer mit Aussicht) spielt diese mit ihrem mädchenhaften Mittelalter-Gesicht so naiv und konfus wie man sich Ophelia eben vorstellt. *schwärm* Ian Holm (Alien) als extrem klug-durchgeknallter Polonius, der mordende Onkel Claudius vertraulich-fies gespielt vom Alan Bates (Alexis Sorbas), Hamlet Senior bzw. der Geist wird ehrwürdig vom großen Mimen des britischen Theaters Paul Scofield gegeben, der Totengräber... ach, allesamt sind sie genial und zielgenau getroffen. Die düster-schönen Bilder bilden den dänischen Königshof so ab, wie ich ihn mir gerne vorstelle, auch wenn Helsingör hier komischerweise hügelig ist. ;-) Der Film bietet keine aufregende Neuinterpretation des alten Shakespearestoffes, sondern bleibt, auch sprachlich, ganz nah dran am Original. Mit Action wird nicht gespart, dazu lädt der Stoff ja auch ein.
Mag man doch nun Mel Gibson vorwerfen was man will: Ein auf Action spezialisierter und Gewaltorgien feiernder Mad Max; oder ein alkoholkranker, antisemitischer und homophober Fundamentalist. Mag alles richtig sein, aber egal, er kommt meiner persönlichen Interpretation vom MAN IN BLACK der Weltliteratur am nächsten. Auch wenn Gibson, ebenso wie die meisten anderen Hamlet-Akteure vor ihm, auf die 40 zugeht und somit schon zu alt für den ca. auf das Alter von 25 Jahren angelegten Charakters ist, hat er den richtigen Nerv, meiner Empfindung nach, am sensibelsten und nuancenreichsten getroffen.
Shakespeare Fetischist Keneth Branagh, den ich sehr schätze, hat mit seinem ungekürzten! Hamlet bestimmt ein sehr bewundernswertes Stück Kino geschaffen und als Regisseur und Hauptdarsteller endlich seinen großen Traum einer eigenen Interpretation erfüllt und die Creme de la Creme der Schauspieler ins Boot geholt und dazu noch ein kristallklares auf 65 mm königlich glänzendes 19. Jh. Bild gezaubert. Mir persönlich ist Zeffirellis verrauchte, abgefu*kte Mittelalter-Burg im Dämmerlicht lieber.
Branagh erscheint mir ehrlich gesagt manchmal einfach zu bemüht und zu hektisch. Es mag immer wieder goldrichtig sein, wie er wütet, spottet, schreit und nervt. Aber die dunkle Seite fehlt mir. Wo ist die Depression, der echte Wahnsinn, der zwischendurch hervortritt, die tiefe Traurigkeit und Melancholie, die ihn zaudern, zweifeln und verzweifeln lassen? Für mich hätte Branagh mehr innehalten, zwischen drin auch mal langsamer werden und vor allem mal Pausen einlegen müssen. Ich denke aber auch, dass es vor allem Geschmackssache ist und mehr noch eine Sache wie man diesen Hamlet-Typ überhaupt wahrnimmt. Jedenfalls schafft Mel Gibson diesen Spagat zwischen Wut und Niedergeschlagenheit und seine Augen können perfekt den aufgesetzten Wahnsinn ausdrücken und den Schmerz dahinter. Und zwischendurch lässt er durch die Wimpern auch mal den echten Wahnsinn durchblitzen. So macht's Spaß!
Hat man überhaupt immer die Zeit und die Lust sich Hamlet über 4 Stunden ungekürzt zu geben? Ich finde die Schnitte und Umstellungen in der 130 minütigen Zeffirelli Fassung annehmbar. Shakespeare für alle!
Ja klar, es gibt natürlich noch Altmeister Laurence Olivier, der ihn 1948 mimte. Bei allem Verdienst, mir isser bissl zu deklamierend und zu blond. Die ganze Fassung wirkte auf mich im Vergleich etwas angestaubt und theaterhaft, was nicht unbedingt ein Makel sein muss, aber mich etwas zurückhält. Und Ethahn Hawke passt endlich mal vom Alter her und lieferte 1999 einen optisch passgenauen Hamlet ab, dessen Traurigkeit und Abgespaltenheit von der Welt gut rüber kommt. Mir ist diese Adaption, die im heutigen New York spielt, aber viel zu oberflächlich und hat deutlich zu wenig Pfeffer und Substanz. Aber mal ein erfrischender neuer Blickwinkel, warum nicht?
Bleibt Zeffirellis Hamlet.
Für mich persönlich ist dieser der Beste, der bisher auf die Leinwand gebannt wurde. Muss ja nicht so bleiben, oder? ;-)
Möge man mir verzeihen, dass ich hier meine völlig unbedeutende und nichtakademische Laienmeinung zum Besten gebe. ;-)
Da ich außer den 4 genannten keine Verfilmung kenne bin ich für jeden Tipp oder Kommentar sehr dankbar!
Wunderschöne düstere Bildern, teilweise in natürlichen Kulissen in Schottland und England an der Steilküste.
Zeffirelli ist bekannt durch sein zahlreichen Shakespeare Adaptionen, darunter das legendäre ROMEO UND JULIA von 1968. Auch mit Opernverfilmungen hat er sich einen Namen gemacht. z. B. OTELLO . Sogar eine (wunderschöne) JANE EYRE (mit Charlotte Gainsbourg) geht auf sein Konto.
Wie 10 potenzielle Bewertungssterne auf max. 6,5 verblassen
Für meine Empfinden könnten hier potenziell volle 10 Punkte rauspringen, weil augenscheinlich alles stimmt: ❤ ein tolles Drama, tolle Schauspieler, tolle Optik , akustisch… huh berauschend. Alles mit Wucht - und das beschlammte Outfit des Schlachtfeldes, sowie des Königshofes, welche sich beide in finsterer, schmutziger und wunderschöner Mittelalteroptik präsentieren.
Bildbrokat …Samt
Shakespeare packt dich: am Kragen, mit kalter Hand im Magen, an den Eiern. Berührt Kopf, Seele und Herz. Zu doof.. hier gibt es keine Synapsen als würden sich die Ebenen nicht verbinden können. Als würden den Transportwege der Emotionen das Dopamin fehlen…die Botenstoffe . Autismus in Filmform?;) Sie heulen, schwitzen, bluten und das alles so echt. Aber es kommt nix bei mir an. Seltsam.
Kein Mangel an Schauspielkunst. Die Schauspieler sind allesamt sehr gut.
Dennoch, die Lady bleibt viel zu blass und Lady Macbeth ist nun mal der Motor, der Antrieb. Sie ist es die energisch und skrupellos dieses Stück mit Blut füllen muss. Anstatt ihr Herz richtig weiß erblassen zu lassen, bleibt sie eher neutral, die Lady.. Erst am Ende, als Gewissenbisse sie in den Kummer zwingen wirkte es auf mich emotionsgeladen. Eine gute Ophelia hätte sie so zeigen können, aber immer noch keine stählerne Lady Macbeth. Dabei schätze ich Cotillard sehr. Selbst Fassbender konnte mich nicht richtig überzeugen.
Die Blutleere ließ den Gewissenskonflikt und die bewusste Hinkehr zum Bösen seltsam undramatisch erscheinen. Auch die wabernde Frage der Vorherbestimmung des Schicksals kam bei mir nicht an. Das hat Polanski damals sehr gut eingefangen.
Das enttäuscht, weil der Film auch ganz wunderbare Ideen hat: z.B. Macbeth im Nachthemd nach Morgengrauen beim Ausritt. Herrlich.:))
Woran scheitert es, mangelt es? Meiner Ansicht nach, an der fehlenden Einheit von Inszenierung und Drama. Auch ein Mangel an Emotionen und einer an Subtext. Deshalb nahm der Film mich nicht mit. Ich blieb stets im Abseits.
Irgendein B Movie mit wenig Budget, lausigen Schauspielern und eben solchem Drehbuch, schafft manchmal allein durch seine brillante Optik oder irgendeinen geschickten Griff ans Herz zu fesseln. Hier ist das irgendwie bei mir nur ansatzweise gelungen. … und man kann das jetzt auch nicht unbedingt als Kompliment auffassen, wenn ich sage, dass GAME OF THRONES, bei ähnlicher Thematik, mehr Emotion vermitteln kann, wenngleich mit hölzerneren Dialogen, die nicht aus Shakespeares Feder stammen. ;)
Dennoch, immer wieder, wenn ich die Filmbilder sehe, gerate ich ins Schwärmen.
Deswegen auch das ganze Gejammer. Sorry.
Gewitzt, sehr trocken und Austen hat eben schon mit 19 Jahren (Frühwerk: Lady Susan) gewußt, dass die Ehe zu nichts taugt. In all ihren Romanen gibt es nur eine einzige glückliche Ehe. Hier in diesem scharfzüngigen natürlich Film keine einzige, dafür aber wieder eine Frau ohne eigenes Vermögen, doof verwitwet und deshalb in Zugzwang entweder sich selbst, oder ihre heiratsfähige Tochter, unter die Haube zu bringen. Liebe muss keine Rolle spielen.. Das Einkommen ist es was zählt. Herrlich ehrlich, trocken und ein wundervollst tölpelhafter Heiratskanditat für die Tochter: Tom Bennet ...eine unbändige Spielfreude im Geben des Dummen.
Ales verwickelt sich so kompliziert, dass der Film sogar erläuternde Untertitel bräuchte, die er auch bekommt.
Und Kate Beckinsale setzt sich als Zecke in die gemachten Betten und tänzelt grazil zwischen Lust und List. Bis sie stolpert.